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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.09.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192009100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19200910
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19200910
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-09
- Tag 1920-09-10
-
Monat
1920-09
-
Jahr
1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.09.1920
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Eine nenentdeckte Bibliothek. Ter «unstschatz an hervorragend:!! graphischen Werken, von dessen Auffindung in Greiz jüngst vcrichtct wurde, ist nur ein Teil einer ncuentdeckten Bibliothek, die bis vor kurzem ei»« völliges Tornrvschendasein führte. Ueber die reichen, bis her unerforschtcu Funde, die in dieser Bibliothek gemacht wurden, gibt Dr. Friedrich Schneider im „Kunstwanbcrer" «Auskunft. Die Bibliothek befindet sich in den früheren Aapcllenraumcn des sog. Oberen Schlosses zu Greiz, das sich tn der Mitte der Stadt auf dem Burgberg erhebt. Die über 10 000, z. T. sehr kostbaren Bände -tcfrr Sammlung waren seit vielen Fahren vollkommen vergessen. Nur ein Hofbeamter betrat Sie Räume hie und da, schloß die Türe, nachdem er sich von dem Vorhandensein der „alten Scharteken" überzeugt hatte, wieder sorgfältig und geheimnisvoll ab und überließ weiter dem Staube die Herrschaft. Nach dem großen Sturm, der über Deutschland dahingebraust ist, haben sich nun die Türen dieser Büchcrsammlung geöffnet; frische Luft zog durch die offenen Fenster in die dumpfen Räume, und eine „Schaitbibliothek ersten Ranges" war entdeckt, deren Schätze erst noch näher durchforscht werden müssen. Die Bibliothek ist zweifellos von mehreren Besitzern zusammengebracht wor den : sehr vi-l des Besten stammt aus den Erwerbungen der englisch-deutschen Prinzessin Elisabeth, einer Tochter Georgs lll. von England, der späteren Landgräftn von Hessen- Hombnrg. Bon ihr sind wohl gegen 100 Hefte mit handschrift lichen Auszeichnungen erhalten. Im großen und ganzen ist «S >:ln höchst bedeutsamer Ausschnitt aus der GetsteSkultur des 18. Jahrhunderts, der uns hier tn französischer, englischer und deutscher Sprache entgegeutrttt. Alle Büchergrütze« sind hier vertreten, vom schwersten Prachtfolioband mit köstlichen Kupfertafcln bis zum zitklich gebundenen Duodez-Bän-ctzeN. Dabei finden sich alle diese Bücher tn einem vorzüglichen Zustand der Erhaltung, da sie seit Generationen überhaupt nicht und früher wohl nur selten benutzt wurden. So erklärt sich auch der großartige äußere Gesamteindruck, den die ver goldeten, nicht im geringsten verblaßten Bände auf -en Be schauer machen. Alle Wissensgebiete sind in der neuentdeckten Greizer Bibliothek vertreten. Da finden wir seltene Bibeln, darunter eine illuminierte Hans Luft-Bibel vom Jahre 1884 mit dem Stammbaum des reutzischen Hauses. Ueberhaupt ist die theologische Abteilung sehr gut bestellt. Geradezu un übertroffen sind die naturwissenschaftlichen Bände, zahlreiche vielbändige Werke, B. mit bunten Kupfern, wie die ge waltigen Folianten der .Historie naturell« de» ciseaUr d'Asriaue par Franeot» Levaillant" ober die prächtig ge schmückten Bände der „Boyage pittoreSque de Naple» et de Meile", Pari» 1782. Bon grober Seltenheit ist die englische Xugabe von Artost» „Rasendem Roland" durch John Hartngton, die der Königin Elisabeth gewidmet «ar. Ein be sondere» Prachtstück der Bibliothek find die 28 doppelseitig geschmückten Pergamentblätter mit Insignien von englischen Fürsten und Adligen au» dem Jahre 1897. Eine persisch geschrieben: Mtntaturhandschrist harrt noch eingehender Be wertung. Auch an deutschen Prachtwerken fehlt es nicht : darunter befindet sich eine besonders seltene Ausgabe von Kugler» Geschichte Friedrich» de» Groben mit den Zeich- lUnnge« von Menzel. Bedeutend ist die Sammlung von Mstmmbachnn «. Hanbzeichnmcgen, dir noch der Wissenschaft- s al» »arte» Geheimnis empfindet. Unserem so tief gesunkenen Volke tue vor allem eine sittliche Neuerung not. Der Zittauer Stadtrat hat denn auch bereit» den für Freitag angekündigten Vortrag verboten. Gastspiel eines deutschen Oper« - Ensembles in Norwegen. Au» Ebristiania wird armrldetr Das Gastspiel des drutschen Ensembles: Knote al» Sieg- mund, da» Ehepaar Battermann al« Wotan und Frigga, Ferard-Lheißen al» Sieglinde und Helenat« Kurt al» BrunhUde in Wagner« Walküre hatte auch weiterhin größten Erfolg. Es ist da« erste Mal seit Frieden-schlutz, daß ein großes deutsche« Opern-Ensemblespiel in Nor wegen ftattfand. In der kommenden Saison find Auf. führungen von Siegfried, Tristan, Salon« und Fidelio ge- plant. Die Künstler hatten vorgestern einen Arienabend in der UniversitStSaula unter beispiellosem Erfolg., .Asten» poften" bezeichnet da» Konzert al« «in einzig dastehende» Ereignis feiner Art im norwegischen Musikleben seit langen Jahren. Auch „Ttdenstegn" äußert sich sehr anerkennend. Das Städtische Musen« i» Göttingen, vor SO Jahren von -em brkatlritey Germanisten Moritz Heyn« al» Altertum», sammler begründet, hat in -er letzten Zeit eine bedeutsam« Erweiterung erfahren. Wie t« „Niedersachse»" mttgetettt wird, sind dem Leiter Dr. Lrome zahlreiche Nruerwerbun- geu geglückt. Do konnten wertvoll« kulturhistorische Zeugnisse gesammelt werben, die sich auf die Geschichte Güttingen» be ziehen. Darunter srt ein velbilb von I. H. Botz, einem -er Mitbegründer de» Göttinger Hetmbunde», ein AbschtedSbrtef Hei««» von Göttingen, sowie Zeugnisse sur bi« Beziehungen zwischen Güttingen und -em Weimar der klastisch:« Zett er wähnt. Dir gestiegene Besuchsztffer läßt erkenne», -atz man sich tn weiten Kreisen immer mehr für -a» eigenartige Mu seum tnterefftert, -:ffen Schätz« durch «in«» neue« prächtig «»»gestatteten Führer leicht zugänglich gemacht sinL. Die geröntgt«» Säuglinge. D«r Berliner Magistrat Hat soeben bet -er Stadtverorbneten-Vrrsammlung die Bewil ligung von 10V9Y Mk. zur Durchleuchtung von Säuglingen und Kleinkindern in den Röntgenabteilung«» der städtischen Krankenanstalten beantragt.. I» der Vorlage Heißt es: „Eine Möglichst frühzeitig« Erkennung ter Tuberkulose ist von größtem Nutze» für den Kranken und sein« Umgebung. Durch die gewöhnliche Untersuchung-weise mit Hvhrrohr und Klopphammer ist dir Feststellung im frühesten Alter ost nicht möglich : die Aerzte halten «» daher tn »unevmendem Maße für erforderlich, tuberkulös« vrr-Lchttge Kinder röntgen -st lassen." Rö»lg«»photograpHt« von Fingerabdrücke«. Eine ver- besserte Methode, um die für -en Erkennungsdienst so wich- ttg«n Fingerabdrücke von Verbrechern aufzunehmen, ist von Dr. Henry veolete in Part» eingeführt worden. Da» Ver- fahre« besteht in Eiurriben ter tzigerfpttzev mit rote« Blei, -a» für die L-Strahle« undurchlässig ist. Wir- dann von -en Fingern ein« Röntgenphotographi« genommen, so er scheinen -te Fingerspitzen ganz deutlich bi» in die kleinsten Einzelheiten. Di« Rüntgenphotoarayht: -er Finger zeigt aber auch die Kuschen, -te -et den Fingern der verschiedenen Individuen sehr stark von einander «-weichen, und die in nere FormFingernägel, der«» Verschiedenheit ebensall» den staatlichen Kraftwagenlinien MUtweida—Hainichen— Frctbrrg und Mittweida—Dretwerden. Der Stadtverkebr ni Mittweida zwischen dem Bahnhose und dem Markt ist hierbei bewuberS berücksichtigt worden. - * Sächsische L a u t> w i r t e fü r e i n e Or ga - uisatiou zum Selbstschütze. Der verband säch sischer Landwirt« hat an das sächsische Mrtschast-miMte- rmm, an das Ministerium des Innern und an den Mi ni,tei Präsidenten folgende Eingabe gerichtet: „Die überall wahrnehmbaren Zustände der ösfent ichen Unsicherheit zwingen den Verband sächsischer Landwirte, auch zu der Frage der Auflösung der sogenannten Orgesch — Organi- satwn Eschericl: — Stellung zu nehmen. Wir find der Mei nung, daß deren Auslösung das verkehrteste Ft, was in dieser Zeit der öffentlichen Unsicherheit geschehen kann. Wenn wir auch nur vom rein landwirtschaftlichen Stand punkte die Zustände beurteilen »vollen, so müssen wir buch schon von diesem ans feststellen, daß es so wie bisher mchr weitergehcn kann. Der Landwirt ist seiner Existenz nicht mehr sicher. Die Felddiebe werden immer dreister. Im Hinblick auf die nahende Kartoffelernte rotten sich Trupps von Dutzenden, ja Hunderten zusammen, die den Kartoffel feldern Massenbesuche abstatten. Am Hellen lichten Tage stehlen Ne Feld- und Gartenfrllchte in Mengen. In dein Gelände zwischen Riesa und Großen Harn traf eine Hundertschaft SrcheaheitSpolizet eine Bande von st 00 Men scheu, die sogar der Sicherheitspolizei gegenüber eine drohende Haltung einnahm. «In Mehren schossen die Diebe selbst nach Flursckntzen mit Revolvern. In Pester witz wurde der Gutsbesitzer Kaiser von feigen Feldraubern elend ermordet. Solchen Zuständen gegenüber rst es nicht urit der üblichen Gendarmerie getan. Sie kann selbst beim besten Willen nicht überall sein und dort zugreifen, wv cs nötig jst. Hier Hilst nur der bewaffnete Selbst schutz der Bauern selbst. Aber auch dec einzelne ist, wie ja die Verhältnisse immer und immer wieder erweisen, dem frechen Treiben der Diebe und Räuber gegenüber machtlos. Deshalb kann nur die Organisation der be teilig»» Kreise Abhilfe schaffen. Gewährt die Regierung zum Schutze für Leib und Leben, Haus und Hof zusammen- aeschlvsseiien Landwirten das Recht, sich der Gewalt mit Gewalt durch Waffcngebrauch zu erwehren, so wird sehr bald der öffenilichen Unsicherheit abgeholfen werden. Et was weiteres als eine Organisation zum Selbstschutz!! sind aber auch die Zusammenschlüsse nicht, die unter der soge nannten Organisation Escherich verstanden werben. Hier nach bitten wir die säcksische Staatsregierung, diese wolle nicht nur für einen verstärkten polizeilichen Schutz der land wirtschaftlich benutzten Flächen besorgt sein, sondern alle Maßnahmen fördern, durch die ihr die beteiligten Kreise auf dem Wege der Selbsthilfe die an sich der Regierung ob liegende Fürsorge für den bedrängten Berufsstand de- LandwirteS abnehmen. Sie lasse daher auch die sogenannte Orgesch, die tatsächlich nichts weiter ist als eine Organi sation zum Selbstschutz, in Frieden. —* Ordensangelegenheiten. Deckens des Wehrkreiskommandos 4 wird nochmals daran, hingewleien, daß alle Ordensangelegenheiten mit größter Beschleunigung durchznführen sind. Nach dem 1. Oktober 1980 können keine Enernen Kreuze erster und zweiter Klasse, außer an nach dem .">l. Juli 1919 znrnckgekehrte Kriegsgefangene, mehr verlieben werden. Später eingehende Anträge sind znrnckznweilen, da das Reichswehrministerinm als letzten Termin den 1. Oktober 1980 bestimmt hat. Alle noch bis zum 1. Oktober 1920 zu erledigenden Vorschläge einschließ lich erneuter Anträge ans Nachprüfung find dein Wehrkreis kommando 4 bis spätestens zum 1ü. September 1920 auf dem Dienstwege vorzn'.cgen. Die Vorschläge für nach -em stl. Füll 1919 zurückgetehrle Kriegsgefangene sind ebenfalls schnellstens vorznlegen, da em Abschluß bald erreicht wer den muß. * Weida. Dem Arbeiter Bluhm ist in der Nacht vom b. zum 0. September aus der Flnr des HauSgrundstücke» Hauptstraße 11 sein Fahrrad gestohlen worden. Beschreibung: Marke Herkules Prior, Nummer unbekannt, gelbe Felgen mit roten Streifen, nach auswärts gebogene Lenkstange, Hinter rad mit rotem Mantel, Vordekinantel mit 4—5 Flecke» be setzt. Um sachdienliche Mitteilungen ersucht die Gendarmerie in Gröba. «erwischtes. Die Explosion in Rartenstel. Bel den Ruf- räumungsarbeiten an brr Unglücksstätte zu Maritnstel sind btSher 18 Tote festgestellt worden, -«runter -te bereit» ae- mel-eten fünf Feurrwehrlentc. Acht Leichen wurden bisher geborgen. Als schwerverletzt sind 12, nicht 21, zu verzeich nen. Leichtverletzt wurde eine Person. Die Aufräumung-- arbeiten sind noch nicht beendet. Es besteht Sie MöglMeit, -atz noch zwei oder drei weitere Leichen unter den Trüm mer« liege«. Die Gefahr einer Meiterverbrettung -es Feuers ist jetzt beseitigt und -te Arbeit dürft« heut« wieder ausgenommen werben. Im Schnee sturm erfroren. Wie -em „Berliner Tageblatt" aus München gemeldet wird, sind beim Besteige» des Grünen Steines in -en Mtsmtnger Bergen 4 Münchener Gymnasiasten im Schneesturm erfroren. Raubmord tn Potsdam. In Potsdam ist ein» 82jährige Krankenpflegerin in ihrer Wohnung mit einer Garötnenschnur erdrosselt ausgefunden worben. Aus der Wohnung sind sämtliche Schmucksachen geraubt, Grubenunglück. Die „Swlefische Volkszeitung" in Breslau meldet ans Hindenburg: Auf der Coneordiagrub« gerieten, als im AndreaSfiötz «in schlechter Wagen ausrangiert werden sollte, mehrere Förderwaaen in« Rollen, rasten mit größter Schnelligkeit bergab, und Überraschten auf der Strecke mehrere Grubenarbeiter, von denen drei getötet und zwei schwer verletzt wurden. DieGrdbebenkataftropbe in Italien. Nach den bisherige« Nachrichten von der italienischen Grenz« zn der Erdbebenkatastrophe beträgt di« Zahl der Toten weit über tausend und sind bisher allein 350 Tote au» den Trümmern geborgt« worden. G» sind insgesamt 14 Dörfer zerstört und über 80 Ortschaften geschädigt worden. Nach einer Radiomelduna aus Rom hat in Massa «tn neue» heftige« Erdbeben ftattgrtunden. lieber den Schaden ist noch nicht» bekannt, Al« Ursache des Erdbeben» in Italien kommt nach einer Mitteilung der Zentralstelle für Erd- bebenforschuna in Jena «in« weiter« Schollensenkung tut Oftflügel der Umrandung de« Golfe» von Genua in Frage, die eine gewaltig« Einbruchszone der Erdrinde darstellt- Matter-oru-Tragödte«. Ein furchtbares Un glück hat sich vor kurzem wteLer cvwf -em Matterhorn er eignet. Fünf Bergsteiger, vier Männer und «tue Frau, «ach- 8 ter vee- di« NL ... ^ber vi« ,«n beiderlei Md in über- zug dagegen Fkonferenien in Gemeinschaft mit vielen indem fie vor dem Besuch he» adtgten Vorträge» über„Ebe I »uhölen, schlüpfte der Dieddurch nu* ZaMlÜcks, schrote den schweren Da« P» einem in der Nabe veftteckt »rdaltrneu Handwagen und stchr mit seiner «ertvmftn Beute uner kannt dooon. Sayda. Welch erhebliche Werlsteiaeruugen in Zucht-! Vieh heute zu verzeichnen sind, das beweist »er hier bewirkte verkauf eines Ziegenbockes, für den 2400 R«r bezahlt wur- da«. Allerdings handelt e» sich M» em ganz vesondereö Exemplar, da» di» Geivicht von MO Pfand aufwies. Leipzig. Der Rat vor Stab« Leipzig hat de» Stadt-" verordneten eme Abrechnung über die Betnedskapttctte zur Beschaffung von Lebens- und Futtermitteln überreicht Sie umfaßt die Jahre Iblü bis 31. Mär» 1920. Der Verlust bezissert sich auf istsgesamt 7 475 601 Mark 20 Pfennig, wenn man den entgMgdnen Zinsenverlust für die bewUfig- ten Kapitale in Höhe! von 8 071 OOS Mark SO Pfg. mit ein rechnet. Der unrKcche Werlust beziffert sich daher nur ans 5884581 Mark w Pfh Die Jahre 1S17 und 191k er- brach!«» eine« GeMsitn von znsaminen 1537 738 MarküS Pfg. Ein gekauft wurden ^in den vier Jahren an, Wäre» für 177 720807 Mark 'M Pfg. Die Warenlagerbestänhe am 31. März 1920 repräsentierten einen Wert von 17 445 282 Mark 7 Pfg. ' X Leipzig. Dio Straßenbahner, die sich bereits seit 8 Tagen im Ausstand befinden, haben heute eine vor- behaltlose Unterwerfung unter den zu erwartenden Schieds spruch des Schlschlungsausschusse- abgeleimt und beschloß sen, bis zur restlosen Anerkennung ihrer Forderungen im Streit zu verharren und die Arbeiterschaft VeS Tran-portgc- werbe« einsch.icßlich der Eisenbahner zur tatkräftigen Unter stützung anzurufen. Nach einer Meldung der Streikleitung solle« sich die Eisenbahner zum Eintritt in den Sympathie streik bereit erklärt haben. B*«»»««. Zu ZusammestftDtzen zwischen Trwervs- losen und Gtcherbeltspolizei ist «» trotz der Warnung der Regierung.vor Zusammenrottungen und Ausschreitungen gekommen. Im Anschluß an em« Per- lallpakäst -«gab fick eine größere Menge Z«ntvalardett»imchweis in her »«gäbe «ne» Beamten ,u so» «UMSLsL »wem haben, d« sie ZentralarbeitSstach- Erwerbslojen konn- tdttden, da er sich ichtet hatte. Den Schudder Beamtenchat- tknüppelu bewaffnete Polizeimannschasteir Bald zogen sich jedoch die Zusammen, rottungen bis zum Postplatze hin, wo ine Sicherheitspolizei mit Gummiknüppeln Vorgehen muhte. Kamen». Eine» teuren Quarkkuchen batte «ine hiesig» Einwohnerin »u bezahlen. Sie hatte das Pew. in der Back« stube eines Bäckermeister« «inen von einem Kunden zum Ausbacken niedergestellten Quarkkuchen zu streifen, so daß dieser niederste! und sein verlockende« Aussehen verlor. Um Weiterungen -u entgehen, erklärte di« Schuldig, sich bereit, den Schaven zu tragen. Daraufhin wurde ihr von dem Eigentümer dr« verunglückten Kuchen« folgend« Rechnung zugestellt: „I V, Mund Mehl «.75Dark, I V, Wund Lucker 18.75 Mark. 4V, Pfund Quark 9 Mark, 1 Stückchen Butter 18 Mark, 8 Eier 11,20 Mark, Saffian, Pfefferkuchen, Milch 8,50 Mark, zusammen «4,20 Mark." Bauden. Ern Berbreciien wurde nn nahen Zeidler verübt. In dem dortigen Gasthaus zur Morgenjonne waren nachts zwei unbekannte Männer durch das Dach in daS Innere des HanseS gedrungen. Einer von ihnen stürzte sich auf die Besitzerin, me Witwe Kögler, schlug ihr mit einem Knüttel Über den Kopf, stach chr Mit einem Messer viermal in den Hals und suchte sie mit einem Kopf kissen zu ersticken. Inzwischen raubte der andere alle Be hältnisse ans. Unerkannt sind die beiden mit ihrer Beute entkommen. Die Ueberfallene wurde am anderen Morgen in lebensgefährlichem Zustande ausgefunden. Chemnitz. Minister de» Innern Kühn teilte in einer Sitzung mit, daß zum Amtshauptmann von Chem nitz nun doch Stabtrat Dr. Markus in Chemntb, -er der sozialdemokratischen Partei angehört, ernannt werden soll. Er hatte ursprünglich aus finanziellen Gründen abgelehnt. Chemnitz. Unter dem Verdacht dr« Gattenmorve« wurde ein hier wohnhafter, 27 Jahre alter Elektromonteur festgenommen. Ec wird beschuldigt, in der Nacht zum 16. August seine Ehefrau aus dem Fenster seiner im vierten Stockwerk tn der Südvorstadt gelegenen Wohnung herab gestürzt und dadurch ihren Tod herbetgrführt zu haben. Mittweida. Die Stadtverordneten beschlossen di« Nkbernahme de« Schlachthof-SchauamteS tn städtisch« Ver waltung, wofür jährlich 20000 Mk. Zuschuß erforderlich find. Das Angebot der Stadt an die Fleischerinnung, von dieser den Schlachtbof, mit dessen gänzlicher Schließung, ge droht wurde, für 270000 Mik. käuflich zu erwerben, lehnt« die Innung angeblich wegen des zu niedrigen Preises ab. Glauchau. Das Dresdner Wucheramt war schon seit längerer Zeit einer nach Glauchau weitenden Zucker schiebung auf die Spur gekommen und die Nachforschungen hatten ergeben, daß die Zuckcrschicbungen in der „Eber"- Nährinittclfabrik Vor sich gingen. Der hiesigen Polizei ge lang eS in der Nacht zum Dienstag gerade m dem Augen blick Zutritt zu der Fabrik zu erreichen, als ein Zuaer- tranSport von etwa 50 Zentnern versandfertig gemacht worden war. Die sofort vorgenommene Unterluchung för derte soviel belastendes Material zutage, daß der Inhaber der Fabrik, L. H. Ebert, sowie ein Teil seiner Helfers helfer sofort in Haft genommen wurden. U. a. wurde auch ein Dresdner, ein gewisser v. F., festgenommen. Wie groß der Umfang der gesäurten Schiebungen ist, mutz tue «vettere Untersuchung ergeben. Kleinzössen b. Borna. Den Gipfel der Diebe«- frechheit erklomm ein Obstspitzbube, der dieser Tage hier Vinter einem Gartenzaune liegend, einen btrnenpflückendrn Banrr beobachtete, bi« Vesten Zentnersack gefüllt «ar. Al« der Bauer sich ins Haus begab, um einen leeren Sack heran- , ltchen Erschließung harren. Alte Eisentruhen mit kunstvoll I gearbeitrten ziselierten Schlüstern bergen u. a. «ine nach Tausenden zählende Siegel- und Autographensammlung de» deutschen und europäische» Adels, Prtvatbriefe der Kaiserin Maria Theresia usw. Daß mit der Bibliothek zusammenhän gende Archiv besitzt Urkunden vom 14. bi» zum iv. Jahr hundert. Die nunmehr erschlossene Greizer Bibliothek besitzt also einen hohen Wert und reiche Anziehungskraft. Kunst nnd"Mfenfchaft. Heimatschuß-Postkarte«. Rrihe 4. Dte Lommatzscher Pflege. tDaS Iahnatal.) Den nordwestlichen Teil der welligen, von fruchtbarem LÜtzboden bedeckte» Lom matzscher Pflege durchfließt der Jahnabach, der in -er Nähe von Döbeln bei Mochau entspringt und nach einem kurzen Lause von 30 Kilometer bet Riesa in die Elbe mündet. Saft strotzende, von Eschen und Erle» eingefatzt« Wiesen, auf denen wohlgenährtes Bieh weid-t, bedecken den Talbode«. während Getxeibe-, Rüben- und Kartoffelfelder tn stetem Wechsel sich an den Talhängen und über die Geländewellen hinziehen. Sin: fo reich gesegnete Landschaft verlockte schon tn grauer Vorzeit dte Menschen zu dichter Besiedelung, und eng an einander drängen sich daher im ganzen Tal« behäbig« Bauerndörfer, deren rote Dächer aus dem Grün ausge dehnt:! Obstgärten hervorlugen. Den Naturschvnhetten, die sich -em Wanderer nicht marktschreierisch aufbrängen, son dern die er liebevoll anfsuchen und nachfühlen mutz, reihen sich alte Herrensitze und vor allem ehrwürdige Gotteshäuser an, die sich d:r Landschaft stimmungsvoll etnfügen oder sie beherrschen; so Las gar trotzig auSsehend« Kirchlein von Zschattz, dir weithin sichtbare, von einem Sorbennmll um friedete Kirche zu Hohenwuffen und dte altertümliche Kirche zu Jahna, «et diesem Orte hat der Sachsenkaiser Heinrich I. im Jahr« 928 durch Eroberung der Hauptfestung Gana dte Daleminzter unterworfn, in deren Gebiet er dann Meißen gründete. — Dte Reihe Postkarten kostet 8 Mk. und ist durch den Sanb«sv:retn Sächsischer Heimatschutz, Dresden-«., Schtebgaste 24, zu beziehen. Protest »«»«» Gexualvorträae. Gegen die vorträg« de« in Dresden wohnhaften Freiherrn von stein, de« bekannten Sachverständigen in vielen Sittl Prozessen, macht sich in Zittau eine Strömung un schieden«« Schichten der Bevölkerung bemerkbar, insbesondere dagegen wendet, daß die Borträg, über intimsten GeschlechtSvorgänge von Jugendltchc ... Geschlecht« besucht und noch dazu uns —' füllten Sälen abgehalten werde». Eii Mr,» die Zittauer und Hirschfelder mit ihren. Klrchenvorständen in Gem anderen Kirchenmttglirdern, indem ft«. fve heutigen Freitag anaekündiaten Vorträge« über,Sb« und Hochzeit" warnen. Wie e« in dem kirchlichen Protest heißt, könne nicht aebMgt werden, daß Herr v. «eidenftei» ein« Art der Ankündigung für seine Vorträge wähle, die ohne Zweifel nur dir Neugierde reizen solle, dte Lüftern- beit fördern und schließlich nur auf seinen geschäftlichen Gewinn berechnet zu sein scheine. Auch müste auf» schärfst« mißbilligt werden, daß Vorgänge Im Lichtbild« vorgesübrt U''p durch Wort, erläutert ALckn, die schon An em«» anständiger, aber erst recht finltch keuscher, christlicher >um sammlung im Kristc...^ von Erwerb»losen nach dem . ManenstraS«, um die Heran bern, der sich angeblich den < ftedtg aemacht hatte. C» ist Erwerb»rosen «ne solche Fordern sich schon wiederholt durch Beamtc weises benachteiligt gefühlt haben, ten aber des Beamten nicht hab unterdessen geflüchtet hatte. ten mtt Gummis ' ' übernommen. 5
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