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stärker ist al» jede der vier letztzMamtlmIFeMo«,, «« Dele^rte «hielt. Die MH« Zahl LÜstM» »Kt d— des Christlich-Social«, «ad de« Stdslawea «tsmßet; cucherde« höre« je ein Alldmtscher, rin stdnnäne und et« R«th««« d« Delrgatio» an. »«tzlov. De» .Lok-A»».' wird an» Peterßdur» derichtet: Mit de» Mörder de» Minister» de» Ina«, hat di« Untersuchung «inen schwirr« Stand; sie ist den, Prokuren sür besonder» wichtig, SnstrLge ,«gefall«. Ihm gab d« Mörder an, daß « »Salma, schow heiß«, ehemaliger St«d«t der Kiew« UniverM sei. Am Sonnabmd bestritt er wird« dies« »«»sag« «ad naaat« «in« mderm Na««, weigerte sich auch, da» Protokoll mit sein«, Namen zu unterzeichnen. Niemand weiß, woher er kam, noch wo er in Peterlburg aigestiegen «ar. Säunntliche Oßer-Dwor- nik» wurd« vor dm Ches der Geheimpolizei citirt behus» Fest, stell«,, derjmlgen Einwohner, die seit dem 12. bi» 18. d. M. nicht mehr in ihr« Wohnung« zurückgekehrt stad. Mau hofft, a«s dies« Welse etwa» Licht in da» Dunkel zu bring«. Die Untersuchung nimmt an, daß der Mörder nicht au» eigener Initiativ« gehandelt, sondern von seiner Partei al» Werkzeug augersrhm wurde, den Mord zu vollführm. Der Mörder tras an dem Tage der That vor dem ReichSrathggeböude in ge. schlossen«! Equipage rin und befahl dem Kutscher zu wart«. Um jegliche» Aussehen zu vermeid«, zahlte er nicht, er wußte aber wohl, daß er diese Equipage sicher nicht mehr zur Rück- fahrt benöthigm würde und hatte d«»halb ein Goldstück im Werthe von fünf Nudel auf den Sitz der Equipage drponirt, wo eß vom Kutscher gesunden wurde. — Die Ermordung Ssip« jagin» macht in allen Kreisen der Residenzbrvölkerung einen um so tieferen Eindruck, al» man wußte, daß die Polizei infolge von Drohbriefen, die der Minister erhalten hatte, alle Sicherheit», maßregeln getroffen hatte. Der begleitende Diener de» Minister war ein Deteklidbeamter, uvd doch war e» nicht möglich, die Frevrlthat zu verhindern. Die Untersuchungen werden äußerst energisch gesührt, die Brrurthellung dürft« bald erfolge». I« letzter Zeit wurden politische Verbrecher nicht mrhr al» Zwang», ströflingr nach Sachalin verschickt, sondern sämmtlich in der Festung Schlüsselburg internirt. Dadurch wird dl« Gefahr einer Flucht aus der weiten Reise vermieden, wie auch Verwechselungen, die nicht selten passirten. Die Vrrurthetltrn wußten manchmal sür Geld Lent« zu finden, welche statt ihrer die Strase ver« büßten. Derartig« Vergehen sind in Schlüsselburg auSgeschlossm. Einmal monatlich brgiebt sich der Justizmivister, sowie der Ches der Gendarmerie dorthin zur persönlichen Kontrole; lange halten sie rd allerding» in der Festung nicht au». Die Hast in dieser Strafanstalt ist die größte Strase, die man sich denken kann. Personen, welche einen politischen Mord begangen haben, werden meist mit 18 bi» 20 Jahr n strengster Haft bestraft Darunter Wird Einzelhaft verstanden, die Berurtheiltrn dürfen niemals Jemanden sehen noch sprechen, sie erhalt« keine Arbeit, die Zellen find äußerst primitiv und Halbdunkel. Die höchste Gnade, die den Sträflingen je zu thril wird, besteht darin, daß sie ab und zu alt« Taue oLer Bast zupfen dürfen. Die Meisten werden wahnsinnig und sterben nach einigen Jahren. Der Mörder de» Mdrister» sür Bolttaufklärung Bogolepow, Namen» Karpowitsch, fitzt rbenfall» in der Festung Schlüsselburg. NmrrtkR. Die Greuelthaten der Amerikaner auf den Philippinen sind auf da» strengste zu vrrurthrilen, aber um sie richtig zu versteh«, darf man dm Charakter de» Kriege» nicht vergessen, wie er von dm Eingebermen dort geführt wird. Darüber giebt der Bericht de» KriegSamt» Ausschluß. Vom 1. Januar 1900 bi» 31. December 1901 haben 298 militärische Kommissionen getagt, um eingeborene Guerilla», Räuber und sonstige Verbrecher wegm der gegen ihre Lands leute brgangmm Greuelthaten aizuurthrilrn; von den 710 vor dies« Gerichtshöfe gestellten Personen sind 411 zum Tode ver» urthrilt worden. Unter den Ve»brechen, deren sie überwiesen wurdm, befanden sich 721 in kaltem Blute begangene Mord, thatm, darunter 56 an friedlichen FUippIno»; verschiedene (6), darunter 2 Frauen, sind lebendig begraben worden, anderen fit», ch« fi« ,rtödKtI»Ard«, die Zungm au-g^chnktt« odW sie sonst grmartert mord«; einig« sind znZTode geprügelt, andere , muueulllch Kinder und Kauen- «st Keul« erschlag« morde» und in viel« Fäll« nnd «ach der Ermordwrg der Männer der« Frau« «rd Tächter geschändet Word«. Einzelne dieser verbrech« sind von Bandst« begangen worden, aber di« Mehrzahl sällt den bewaffnet« Guerilla» zur Lap, die di« ftirdliche Bevölkerung dadurch zu schreck« sucht«, daß sie all« diejenigen töotrtm, di« al» den Amerika»«« freundlich ang«. sehen wurden. So sagt Generalmajor Chaffee in eine« Tage», befehl vom 27. December 1901, daß di« Zahl der Männer und Frauen, dl« ron ihren eigenen Landsleuten, die fälschlich al» Insurgent« bezeichnet wurdm, unter de« Vorwande de» Kriege» gegm die Amerikaner ermordet wordm seien, in dir Tausend« ginge, und daß ähnlich« Greuel in einigen Distrikten «och fortdaurrtm. Wenn solche Vorgänge auch die Thatm einzelner Offiziere und Soldat« nicht mtschuldtgen, so können sie doch zu ihrer Erklärung dimm. Sbermtschte». Der Einführung der Familie'n.Srrb'äder steht amtlich nicht» im Wege. Der Verband deutscher Ostsee, bäder Berlin wendete sich Ende vorigen Jahre» unter Verusung aus die in Helgoland bereit» eingrführtm Famtlimbäder an dm prrußlschrn Minister de» Innern mit dem Gesuche, unter näher bezeichneten Vorsichtsmaßregeln die Einführung der Familien, bäder auch in den Ostserbädern zu gestatten. Diese Smehmigung ist dem verband« nunmehr mit dem Hinzusügm allerding» er» theilt worden, daß die Lokalbehörden berechtigt seien, dir vom Verbände vorgeschlagenm Maßnahmen «vmtuell zu rrwestern und nach dm örtlichen Verhältnissen sonst «rsorderliche An. sorderungen zur Aufrrch<erhaltung der Ordnung und Sicherheit zu stellen. Die Vorbedingungen sind neben Beibehaltung der bisherigen getrmntm Serbadeanfialtrn sür Herren und Damm besonder» vorgrfchriebme, geschlossene Badeanzüge sür beide Ge schlechter und dir Verabreichung der Badrkartm nur an Fami lien, also nicht an einzeln« jung« Leute, gleich ob Dame oder Herr. Die Familienbadranstaltm find so einzurichten, daß die Herren und Damen getrennte Eingänge und gegenseitig nicht sichtbare An. und Au»klrideräume, Lausstrige und Einsteig,treppen zum Wasser haben und nur erst im Wasser selbst zusammen« kommen können. Ein de» Schwimmen» kundiger älterer Mann wird zur Führung der Frauen und Kinder und zur Aufrecht erhaltung der Ordnung während der Badezeit ständig im Wasser oder auf der Lausbrücke ausgestellt. — Da die neuen Badea», staltrn nicht unerhebliche Unkosten vnursachm, so werden in diesem Jahre nur die Ostseebäder Hrring»dorf, Kolberg, Heiligen damm, Zoppot und Ost'Dirvmow Famillmbäder rinführm. Eiu telephonisches Bankett. Aus! Newyork wird nnterm 15. dlpril gemeldet: Ein in seiner Art ein ziges Festmahl wurde gestern Abend im Hotel Roland zu Ehren von Edtvard Page, dem Begründer des Page-Davis College in Chicago gegeben, das Kaufleute ausschließlich in der Reklame unterrichtet. Alle Gäste wurden mit einem kleinen Telephonapparät versehen, und während des Abends wurden in Chicago zwei Reden gehalten. Ob gleich die Redner über 1000 Meilen entfernt waren, hörte man beide Reden ganz deutlich und klatschte begeistert Beifall. Dieser Beifall wieder war in Chicago am anderen Ende des Drahtes deutlich hörbar. Damit ist ein neuer Record im Fernsprechen hergestellt, der den Record der im vorigen Jahre telephonisch von Washington au die Newyvrker Handelskammer übermittelten Rede von Depew schlägt, die bisher für die weiteste telephonische Distanzrede galt. Vom Grafen Lu ckner. Von dein jüngst in Dres den verstorbenen Grafen Luckner werden verschiedene amü sante Tollheiten erzählt. So wird dem „Berl. L.-K" von einem Friseur geschrieben: Im Jahre 1868 war Graf Luckner als Fähnrich auf der Presse bei Major von Pelchr- zirn in Berlin, Neue Friedrichstraße. Schreiber dieses War dort Friseur und hatte den Grafen als täglichen Kunden, nebenbei bemerkt al» gutzahkenden. Damials lief die Seil tänzerin „Victoria" auf einem über die Spree von Stra lau nach Trepäow gespannten Seile. Der junge Graf schwamm mit seinem Pferde unter dem Seile nach,, zum Ergötzen von Lausenden von Zuschauern. Der Bursche deS Grafen und ich, mit trtockenen Kleidern versehen, er warteten ihn am Ufer. Am anderen Tatze bekam ich den Auftrag, irgendwo ein Seil spannen zu lassen, damit der Graf Seillaufen lernen könne. Im Schweizergarten trat der Akrvbat Rudolf Braatz mit seiner Schwester Euphro- sine auf. Dort würde ein Seil in guter Mannshöhe ge spannt und der Graf war eine halbe Stunde Schüler von Braatz und übte mit und ohne Balancirstange. Beim dritten Heruntersallen hatte aber die Freude ein Ende. Mit einem Satz tvar der Graf auf sein Pferd gesprungen^ Er setzte über den Staketzaun weg und in eine Hammel heerde hinein. Das Auseinanderstieben der erschreckten Thiere wurde mit 15 ^halern meinerseits ausgeglichen. Ein Apparat zur Anmeldung von Gewit tern, der zugleich deren Verlauf genau aufzeichnet, ist in dem Gebäude einer Hochschule in der amerikanischen Stadt Cleveland (Staat Ohio) aufgestellt worden. Er be steht aus einem Elektrizitätssammler, der sich auf dem Dach des Gebäudes befindet,- und einem Strjomkreis, in dem eine Frittröhre, wie sie in der drahtlosen Tele graphie benutzt wird, eine Glocke und ein Uhrwerk mit einem Cylinder zur Aufnahme von Zeichen eingeschlossen sind. Wenn in einiger Entfernung von der Station inner halb einer Wolke eine heftige elektrische Entladung statt findet, so werden die elektrischen Wellen den auf dem Dach befindlichen Sammler erregen und den Stwmkreis des Apparats schließen. Solange nun die Einwirkung der elektrischen Entladung dauert, zeichnet ein Schreib stift auf dem erwähnten Cylinder seine Zeichen ein, aus denen der Verlauf des' lVewitters für den Bevbach- tungsprt zu entnehmen ist. Marktberichte. Chemnitz, 16. April. Pro 80 Kilo Weizen fremde Sorte» Mk. 8,80 bi» 9,05, sächsischer, Mt. 8,70 bi» 8,SO, neu, Mk. —, Mk. —Roggen, nirderländ. sächs. Mk. 7,40 bl» 7,60, preuß. M. 7,40 bi» 7,69, hiesiger M. 7,- bi» 7,18, fremder M. 7,40 bi» 7,60, neuer Mk. —bi» —. Braugerste, fremde, Mk. —bi» —. sächsische Mk. bi» Futtergerste Mk. 6,80 bi» 7,-. Hafer, M. 7,S8 bi» 8,20, neuer «. —bi» verregnet Mk. 7,80 bi» 7,S0. Erbsen Koch- R. 10,— bi» 11,80. Erbsen Mahl, und Futter- M. 8§0 bl» S,-. Hm 4,- bi» 4,60. Stroh, Flrgrldrusch, Mk. 3,80 bi» 3,80, Maschineudrusch Mk. 2,40 bi« 3,30, «artoffe n 1,70 bi, 2,—. Butt« pro 1 Kilo Mk. 2,20 bi« 2,70. Meißen, 19. April. (Marktpreise.) Butter 1 Kilo Mark 2,12 bi» 2,82. Ferkel Mk. 12-23. Laudwirthschastliche Böaaren vörse zu Sroßenhai» Kilo u» 88 14,78 bi« 18,25 85 14,25 bi« 14,78 80 11,30 bi« 11,40 70 9,—bi» 10,— 70 8,70 bi» 8,75 50 7,60 bi» 8,20 75 11,25 bi» 11,50 50 12,—bi» 13,— - 12,—bi« 13,- - 56,-bi» 60,- - 28,-bis30,- - 8,-bi,-,— - 8,50 bi« 5,82 - 5,28 bi« 8,40 - 7,—bi»-,— - 8.80 bl» 9,— - 7,30 bi» 7 40 - 4,- bi» 4,20 - 3,-bi» 3,20 . -,-bi» 2,75 . 1,-b>» 1,25 3M.- Ps. 2 - 20 - ainerik. am 19. April 1902. Kilo ul 1000 173,50 bi» 179,50 - 170,10 bi» 173,50 - 141,50 bi» 143,-. - 128,50 bi» 143,— - 168, bl» 175,- - 152,-bl» 164,- - 150,—bi» 153,50 - 240,-bi» 260,— - 240,-bi« 260,- ' -,-bi« -,- ° -.-bi» Weizen, weiß - braun Roggen Gerste Hafer, Saaiwaare Hafer Haidekorn Erbsen Wick« Rothklee Gelbklre Wetzenkleie MatSlörner, rum. und - Ctnquantin Mai»schrot Kartoffeln Brodprrise der BLckertnnung: 1 Kilo 22 Ps. Auf dem Wochemnarkte wurde bezahlt: Eier da» Schock'mit 2 M. 70 Pf. bi» Butter da» Kilo mit 2 - 08 - - uung und gab drm Unteroffizier die Papiere zurück. Doch nun spielte sich ein gesährlicher Zufall ab. In dem Augenblick, als der Blondkopf die Hand nach seinem Eigenthum ausstreckte, leuchtete einer der Soldaten mit der Laterne i>n die Höhe/ die nun ihr vollees Licht auf den vermeintlichen Unteroffizier warf., Freilich setzte er sich nicht lange diesem Scheine aus/ denn er schritt eilig weiter, aber auch die kurze Minute'hatte genügt, um die Wache aufmerksam zn machen. Die langen lockigen Haare, die sich bei dem raschen Gange aus der Mütze hervorgeschoben hatten, und das sehr jugendliche Aussehen machten den Kommandanten der Wache stutzig. „Mardala! Folgen Sie dem Burschen!" gebot er. „Man muß sehen, ivo das hinaus will. Ich werde Ihnen gleich Fitztet) nachsenden zur Unterstützung^ sobald er stommt. Er muß gleich zurück sein." Dem Blondkopf war kein Wort von diesem Befehl entgangen, aber er beschleunigte nicht seinen Schritt, denn er wußte, daß er damit Alles verderben werde. Vorläufig war ja nur ein Einziger auf seinen Fersen und mit einem Wollte er es wohl aufnehmcn. Aber wenn der zweite kam? Zwei Bewaffnete gegen einen, der nicht einmal sein gutes Gewehr in Händen hatte- das wap freilich schlimm. Aber der Herr, der ihn bis hierher beschützt hatte, der würde ihm auch weiter Helsen, daraus baute dieses tapfere junge Herz zuversichtlich. Hinter ihm tönten rasche Schritte, und bald hatte ein Soldat ihn eingeholt und blieb schweigend ihm zur Seite. Der Blondkopf schien sich nicht um ihn zu kümmern, er hatte nur seine Gangart verschärft und behielt seinen Betzleiter heimlich im Auge. - Dieser wandte sich jetzt zurück. „Hier, James!"' rief er einem Soldaten zu- der sich rasch näherte, aber npch etwa hundert Schritt entfernt war. Jetzt war die Zeit gekommen, wo der vermeintliche Unteroffizier sich des einen Gegners nothwendig entledigen mußte, wenn er nicht mit zweien zugleich zn thun haben wollte. Blitzschnell hatte er den Mantel abgeworfen, von hinten den Ahnungslosen umfaßt und ihn mit solcher Getvalt auf die Erde geschleudert,, daß dem Manne für einen Augenblick Hören und Sehen verging. Als der llebersallene wieder zu sich kam, schrie, er, sich rasch besinnend, ans Leibeskräften: „James! Hole die Patrouille! Ein Spion! Ein Spion!" Trotzdem der Ertappte in flüchtigem Laufe wegjagte, hörte er doch noch den Ruf, und die neue Gefahr spornte ihn zur äußersten Anstrengung an. Einen Augenblick müßigte er den Lauf, legte die Hand an den Mund und ließ einen gellenden Pfiff ertönen. Dan stürmte er weiter. Hinter ihm scholl daS Getrappel eilig heranjagender Pferde. Er war verloren, wenn ihm nicht schnell die er sehnte Hülfe kam. Noch ein kurzes Anhalten — ein verzweifelter Pfiff, und näher und näher rückten die Verfolger. Aber da brach seitwärts aus dem Buschwerk ein braunes Pferd heraus. Gesattelt nnd gezäumt jagte es seinem Herrn entgegen, dessen Ruf es sofort erkannt hatte. Sie flogen gegeneinander, Renner und Dirk, aber in dem Augenblicke, wo der Knabe seinen Fuß in den Bügel setzte, riß der erste der Verfolger seine Pistole aus dem Sattel, nm nach dem Feinde zu schießen, der ihm vielleicht sonst entschlüpfen tonnte. Doch als er eben den Finger an den Drücker legen wallte, krachte ein Schuß. Der Soldat wankte im Sattel und glitt zur Erde nieder, während das Pferd in scheuen Sätzen davvnjagte „Vorwärts, Dirk!" Die Andern find noch zurück! Uns sangen sie nicht!" rief der junge Bur, der dicht hinter Renner aus dem Buschwerk gedrungen war, eben gefeuert hatte und nun auf seiuem Rappen Seite an Seite mit dem Kameraden die Straße entlang stürmte, dem Lager der Buren zu. „Du kamst zur rechten Zeit und hast mir das Leben gerettet!" sagte Dirk, als sie aus dem Bereiche ihrer Verfolger waren nnd die Pferde etwas verschnaufen ließen. „Habe Dank dafür!" und er reichte ihm die Hand die der Andere warm drückte. „Nicht der Rede »Verth!" antwortete er. „Wir haben alle drei, sobald die Dunkelheit anfing, wie die Schieß hunde aufgepaßt, Renner, der Stern und ich. Bei Deinem ersten Pfiff spitzte Renneir sofort die Ohren und jagte dann wie besessen davon. Ich hatte Mühe,, ihm zu folgen. Aber erzähle, wie es Dir gegangen ist, und wie Du in diese Jacke kommst!" Dirk hatte liebkosend den Hals seines braven Pferdes geklopft. Jetzt richtete er sich auf. -.Vortrefflich ist es mir gegangen! Der Herrgott hat meine Feinde mit Blind heit geschlagen und mir gnädig hindurchgehvlsen! Du sollst Alles erfahren! Die Engländer haben es auf unfern langen Dom abgesehen, aber" wir wollen ihnen ein Schnipp chen schlagen! Komm, rasch, ich habe Eurem Kommando wichtige Nachricht zu bringen!" Und wieder jagten die Pferde in gestrecktem Galopp dahin, und die beiden jutzendkräftigen Gestalten erschienen wie das verkörperte Bild der Kraft und des Muttzes. Vierundzwanzig Stunden später hatte sich auf dem Hügel, wo der lange Dom stand, manches verändert. Ein flüchtiger Beobachter konnte das kaum bemerken, um so weniger, da der Mond noch nicht sichtbar war., Fortsetzung folgt.