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2.'er Rittersaal Lei Wiener Hofburg wurde -u einem intimen Der prunkvolle Zeremoniensaas der Wiener Hofburg, soll Konzertraum umgewandelt. fetzt der vornehmste Wiener Konzertsaal werden. Weite Verbreitung des Schachspiels iu Rußland In Rußland ist das Schachspiel bekanntlich weit verbreitet. König und Königin allerdings will man auch im Spiel nicht gelten lassen und hat sie in größere Bauern umgewandelt. Wie wir sehen, beschäftigt sich auch Rykow, der Vorsitzende des RateS der Volkskommissare, eifrig mit Schachspielen. Deutschlands voraussichtliche Vertreter bei« Völkerbund. Don Hoksch, deutscher Botschafter in Paris, und Dr. Strefe- mann, Minister des Aeußeren. Schlachten des Weltkrieges Was das deutsche Volk in vier langen KriegSjahren gegen eine Uebermacht von Feinden ertragen und geleistet hat, tritt historisch getreu aus der großen amtlichen Schrif tenfolge des Rcichsarchtvs ,-Schlachten des Weltkrieges" lVerlag Gerhard Stalltng, Oldenburg i. O.f heraus. Wenn in Hund erteil von spannenden Episoden Taufende von Groß taten unserer Feldgrauen unter Namensnennung der Nach welt überliefert werden, so fließt daraus zugleich für das lebende Geschlecht ein Quell reicher Zuversicht. Ein Volk mit solchen Männern und solchen Taten wird schon die Zei ten heutigen Tiefstandes überwinden. So liefert dieses Werk des Reichsarchivs eine moralische Wiederaufbauarbeit, ganz abgesehen von seiner weittragenden Bedeutung als historisches Dokument. Die nachstehenden Textproben entnehmen wir dem Band 8. Die Eroberung von Nowo Gcorgicwsk. (Bearbeiter Hilfs archivar Frz. Bettag.f Der Fall von Rowo Georgiewsk (1915). Trübe, mit grauen, undurchdringlichen Nebeln verhan gen, bricht der 19. August an. Voll siegeSsreudiger Ungeduld erwarten 8 Uhr vormittags unsere zum Angriff bereitgestell- tcn Truppen den Befehl zum Vorgehen. Nicht die geringste Zeit soll dem znsammenbrechenden Gegner mehr gelaßen werden. Auf der Nordostfront glückte es unseren gewandt sich vorbeivegeuden Schützenlinien, allmählich bis auf einige hundert Meter an die Forts 2 und 3 heranzukommen. Mit unwiderstehlichem Drange halten sich die Westfalen und Sachse»! eng um Fort 3 geklammert, so eng. daß die Artillerie, die jetzt, gegen 11 Uhr vormittags mit vorzüg licher Beobachtung schieße» konnte, durch die eigene Infan terie in der Ausnutzung ihres Feuers behindert wurde. Erst jetzt, nachdem der graue, alles einhüllende Dunst zerflatterte, war sie imstande, mit machtvollen, ruhelos ineinanderfluten- üen Donnerklängcn das ernste Lied etnzuleiten, das dem einen Sieg, dem anderen Untergang bedeutete. Es dauerte auch nicht lauge, und bas Feuer von den feindlichen Wällen verstummt. Es ist 1.18 Uhr nachmittags. Fetzt sind die An greifer nicht mehr zu halten. Nun wogt es heran von Nor den und Osten, Westfalen und Sachsen. Kampflos ergreifen sie Besitz von reicher Beute. Rasch ordnen sich die Verbände zum letzten Schlag. Um Fort 2 und die westlichen Anschlußlinien wird noch gekämpft. Verschiedene Sturmversuche waren gescheitert. Aus dem Fort selber, dem Waldstück östlich davon und dem Dorfe Koisewo spieeu Sturmabmehrkanonen und Maschinengewehre noch immer Feuer und Hölle. S Uhr nachmittags griffen er neut unsere schweren Geschütze in den Kampf ein. Bald glich i as ganze Fort einem einzigen breitausladcnden Quirl von Erd- und Nanchmassen. Der erschütterte Verteidiger leistet kaum nennenswerte,! Widerstand . . . Ein tausendstimmiges Hurra kündet den Nachbarn den Sieg. Mit den Eroberern vom Fort 3 geht eS nun vorwärts, dem Kcrnivcrk zu, wo inzwischen die Russen eine »reue Ber- leidigungsstellung bezogen haben. Während aus der Gegend Zakroeznm lautes Hurra den Fall des letzten Forts «Fort N der Nor-front verkündet, sicht man überall Schützenlinien, Trupps, Kolonnen sich aneinander vorüeisckieben, sich überholen und wieder über holen. Tie letzten Reserven schließen auf, immer dicker werden die Haufen, immer bunter das Getümmel. — Zur - lcichcu Stunde verläßt ein grober Freiballon in langsamer Fahrt die Festung, von unsere» sofort aufsteigenden Flie gern — Oberleutnant Mikulski mit Oberleutnant ltzeveS und Oberleutnant v. Winkler mit Leutnant Francke — ver kokst. Er trägt kostbare Last. Dis Feldzeichen -er gesamte» Die Preis,rüg,.» ur », sem ^,e»^>ewerv »ur den beste» ' Zeitungsroman. Dr. Elsa von Boni«. Der von dem Verlag des „Hamburger Fremdenblattcs" und der „Münchener Neuesten Nachrichten" ausgesetzte Preis für den besten Zeitungsroman wurde der Schriftstellerin Dr. Elsa von Bonin in Brettin für ihren Roman ,/Borvin Lüdckings Kampf mit Gott" iu Höhe von 80 009 Mark zu erkannt. Besatzungstruppen von Nowo Gcorgicwsk. Sein Ziel, die russischen Linien weit im Osten, hat der Ballon nimmer erreicht. Bet der Armee Gallwitz ist er gelandet. Major Pusch vom Landsturm-Regiment 11 begibt sich als ältester zunächst anwesender deutscher Offizier zu dem im Kernwerk gebliebenen Kommandanten der Festung, General Bobyr, und knüpft mit ihm Verhandlungen be züglich der Uebergabe an. Bobyr hatte kurz vorher schon im Kraftwagen einen Parlamentär entsandt, der um Ver handlungen nachsuchen sollte. Der etwas später mit Teilen der 14. Landwehr-Division cinrückendc Oberstleutnant v. Blankensee führte die Verhandlungen fort. Noch ehe.sie zum Ziele führen, kehrt der Parlamentär mit Offizieren vom Stabe BeselerS zurück. Sie bringen den Befehl, den Kommandanten mit seinem Stave in das deutsche Haupt quartier nach Schloß Zegrzinek zu bringen. Leuchtende Blutfarbe liegt über der näheren Umgebung der Festung. Drüben, jenseits der Weichsel und des Narew, flammten unter Donnerkrachen Riesensträuße von Raketen auf,- die unzähligen, hoch in der Luft aufblttzenden Stern lein sind die explodierenden Mehl- und Getreidesäcke der von den Ruffen gesprengten Proviantmagazinc. Erst gegen 2 Uhr nachts war der Kommandant der Festung mit seinen Begleitern im Hauptquartier Schloß Zegrzinek eingetroffen. Die Uebergabcverhandlungen ge staltete» sich schwierig. Ter Kommandant weigerte sich zu nächst entschieden, die Kapitulation der ganzen Festung zu unterzeichnen, da nach seinem Dafürhalten einerseits die Nordabschnitte von den Deutschen mit stürmender Hand in Besitz genommen waren »nd für diese Abschnitte daher keine Kapitulation mehr in Frage kam, anderseits er sich selbst gefangen gegeben hatte und daher keinen Einfluß mehr aus die Kampftätiakeit der Südabschnitte ausüben konnte. Um ein werteres Blutvergießen zu vermeiden, ging General Bobyr schließlich auf die Unterzeichnung ein, nachdem man übereingekommen war, den Südabschnitrcn die Kapitulation der ganzen Festung aus schnellstem Wege zur Kenntnis zu bringen, zugleich mit der Aufforderung des Komman danten, die Feindseligkeiten sofort einzustellen. Um 4 Uhr vormittags (20. August» wurde die Kapitu lation unterzeichnet. Tie in die Südabschnittc gehende Aufforderung, die Waffen zu strecken, war durch die Ereig nisse überholt. Tie Ruffen hatten sich auch hier schon früh- morgens, lange vor Ankunft der Parlamentäre, aus eigenem Willen ergeben. Unermeßlich groß war die Beute, die uns Nowo Georgiewsk bescherte, lieber 90 OVO Gefangene mit allen Offizieren, darunter 30 Generale, etwa 1'tOO Ge-chüve, dazu noch über 300 lose Rohre und je 500—600 Lafeircn und Protzen, über 200000 Kilogramm Kupfer, Messing und Bronze, Nahrungsmittel ivr Werte von mindestens 30 Mil lionen Mark. Ferner riesige Mengen von Munition. Bc- kleidung, Ausrüstung sowie Geräte aller Art. Neben diesen unübersehbaren Schätzen materieller Art war der Rücken der Feldarmee frei, die siegreichen Belagerer konnten ihr alS begehrter Kräftezuwachs wieder zugcfülni werden. Ein neues Blatt war dem Kranze deutscher Liege hiu- zugefügt worden. Zwar ist cs kein Kampf gewesen, der mit -en großen Belagerungen und Schlachten der Westfront im ganzen genommen und aus eine Stufe gestellt werden « kann. Der Zustand der Festung im Verglcicy zur Wirkung unserer schweren Artillerie auf der einen, die geradezu unglaublich schlechte Führung des Gegners aus der anderen Seite haben uns unsere Ausgabe erheblich erleichtert. Trotzdem bleibt Nowo Georgiewsk ein unverweltliches Ruhmesblatt, und ganz besonders, »veil deutsche Landwehr und Landsturm cs erkämpft haben. Hauswirtschaftlichcs. Weiches Wasser für die Wäsche! Eine zeitgemäße For derung. Jedes Wasser enthält Kalk, in einigen Gegenden viel, in anderen weniger. Wasser mit hohem Kaltgehalr nennt man hart. Dieser Kalkgchalt hat die unangenehme Eigenschaft, das zum Waschen benutzte Waschmittel in seiner Wirkung empfindlich zu behindern. Der Kalkgchalt verbin det sich mit einem Teil des Seifengehaltes des Waschmiilels Mtü macht diesen unwirksam. So kaun allein 1 Gramm Kalk etwa 18 Gramm mittelguter Seife für deu Wqschprozetz aus scheide«! - Man muß sich einmal vorstellen, welche Mengen teurer Seife auf diese Weise beim Waschen vergeudet werden! — DaS Problem, hartes Wasser weich und so zum Wasche»! ge eignet zu macken, hat schon seit längerer Zeit unsere Wissen - schaftler beschäftigt. DaS idealste Mittel stellt ohne Zweifel öint besondere Enthärtungsanlage dar, wie sie auch in der Industrie Verwendung findet. Allerdings ist eine solche Anlage für häusliche Verhältnisse etwas kostspielig, was wohl ihrer allgemeinen Einführung hinderlich sein dürfte. Zstm Glück gibt es aber noch andere Mittel, die sich zum Wtüchmachen des Wassers gut eignen, und da ist an erster Stelle die Bleichsoda zu nennen, die die Hausfrau ja auch zuist Einweichen der Wäsche gebraucht. Nur einige Handvoll Bleichsoda genügen, einen großen Kessel voll Wasser in wenigen Minuten zu enthärten. Man gibt zu diesem Zweck die Bleichsoda einige Zeit vor Bereitung der Lange ins kalte Wasser und löst sie durch Umrühren gut aus. Bleichsoda hat die Fähigkeit, den übermäßig hohen Kalkgehalt zu binden und niederzuschlagen. Der Vorteil des dadurch erzielten weichen Wassers liegt in ungleich besserer Auswertung bc- WafchmittelS, erhöhter Schaumwtrkung und damit, wie vn» schwer einzusehen ist, wesentlich sparsamerem Waschen!