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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.02.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192402277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-02
- Tag 1924-02-27
-
Monat
1924-02
-
Jahr
1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.02.1924
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'HDUH U-^WlWM.MWWNHWWWWWWWWWWWWWWWWWMWWWWWWWWWWW stellen sich ferner außerordentlich teuer, insbesondere im Ber. hältniS zum AuSlanbe, daS seine Geschäfte mit Krediten zu ^—4 Prozent Jahreszinsen finanzieren kann. Unsere In dustrie hat weiterhin nicht nur mit besonders hohen Produk tionskosten zu rechnen, sie hat auch die schwere Konkurrenz niit den Dumping treibenden westlichen Staaten, die infolge besserer Kapitalkrast lange Ze.hlnngöziele-geben können, zu bestehen. Infolge mangelnder Kaufkraft im Inlande kann die Industrie eS auch nicht wagen, bei InlandSgcschästen auf sofortiger Zahlung zu bestehen. Der Vorstand des Verbandes Süchsüchcr Industrieller hat sich daher zwecks Behebung die ser anberordentliche» Notlage a» die NeichSrcgiernng ge wandt. nm eine Erleichterung oder Verbilligung der Kredite berbeiznfllhren. Er hat wesentliche steuerliche Erleichterungen für die Fälle gefordert, in denen von der Industrie auslän dische Kredite in Anspruch genommen wurden. Um eine gro- fiere Flüssigkeit des Kapitalmarktes zu erreichen, bat er fer ner eine Herabsetzung der Börscnumsatzsteuer beantragt. Da mit wird eine Verbilligung deS Imports und Exports in gewissen Grenzen zu erreichen kein, da sich die Finanzämter auf den Standpunkt stellen, dast grundsätzlich sämtliche Ge schäfte, bei denen Daren gegen ausländische Zahlungsmittel umgesetzt werden, auch börsenumsatz-stcuerpflichtig sind. ES ist zu hoffen, das? auf Grund der dringlichen Vorstellungen auch die NcichSbank zu einer Hcrabsetzung der Zinssätze schreitet und dem Beispiel der NcichSbank danach auch die privaten Banken folgen werden. Insbesondere ist versucht worden, die NeichSregierung für eine Erleichterung von Wechsclkre- ditcn und eine Wiederbelebung des Scheckverkehrs in norma len Grenzen zu interessieren. AIS notwendig erachtet eS der genannte Verband schließlich, die gegenwärtige Kapitalnot zu lindern, das; von der Negierung alles getan wird, damit die Expvrtbankeu in der weiten Verzweigung wieder in Funk tion treten können, die vor dem Kriege für unteren Anstcn- handcl charakteristisch war, und Handel und Industrie die Konkurrenz mit dem Au-'lande wesentlich erleichterten. ES ist zu hoffen, dast die NeichSregierung den ihr von berufenen Seiten gemachten Vorschlägen beschleunigt und in weitestem Maste Rechnung trägt. ttm dr? RtKelmtq der dluswerturrgSfrage. )l Berlin. Der Verband des Teutscbcu Bank-und BankierSgeiuerbeS, der Deutsche Industrie- und HnndelStag, die Hauptneineinschast des Deutschen Einzelhandels, der NeichSverbaud der Deutschen Industrie und der Zcntralvcr- baud des Deutschen Großhandels sind, veranlaßt durch jüngst zutage getretene NechtSanfsalluugcn in der Auf» wertungSsrage gestern bei der NeichSregierung vorstellig geworden und Haden folgendes vorgetragen: Ungeachtet ihrer Stellungnahme zu dein Inhalt der dritten Steuernotverordnung überhaupt und insbesondere zn der Frage, ob und nach welchen Grundsätzen hätte anf- aewertet werden sotten, erklären die Tpitzcnverbände: Nachdem jetzt eine Neacluug der Answertungssrage erfolgt ist, must d'e Wirtschaft unter den gegenwärtigen Verhält» »isseu den größten Wert darauf legen, dass die durch die K. Skeurruotvcrordnuüg geschaffene tlieckitögriindlage in der AnfrvcrtuugSfr.rge unter reinen Umständen — weder durch Neclitlprechuna noch durch Gesetzgebung — erneut er schüttert wird. Dies fordert das Interesse an der Nnf- stcllnug der Goldhilan.ren, an der Ermöglichung der Kredit beschaffung, an der ordnungsmäßigen Finanzgebarung von Reich, Ländern und Gemeinden und an einer danernden Beruhigung der Wirtschaft überhaupt. Politische Tügcsiihersicht. Tic Ergebnisse über Las Volksbegehren in Vancru liegen nunmehr ans sämtlichen unmittelbaren Städren und Bezirksämtern vor. Danach wurden^ abge geben: für Landtag'a'.'.flö.'unz: iu Obrrbanern 348 733, in Niederbayern 129559. in der Oö-rp-alz 165 04!, in Ober franken 122 979. j» Miltelfranken 110 641, iu ttntersraukeu 171 772, in Schwaben 161207, zusammen 1 210060 Stim men. Für VcrfassungSänberun!): In Oberbayern 334 733, in Niederbayern 127 647, in der Oberpfalz 163 388. in Untersranken 168 723, in Miltelirankcn 93 535, in Ober franken 111325, in Schwaben 157 397, zusammen 1156 748 Stimmen. Ta? ist von 4 067 069 Wahlberechtigten 29,8 Prozent bczw. 28,5 Pro.'.ent. Da? endgültige Ergebnis wird vom LandeSwahlausschus; und vom Landtag fest gestellt wcrdcu. Tie Deutsche Renten bank, in deren Kreiien man eine ies atrr.sche Wi-.kung der angekündigte» Prägung von neuem Hartg.la befürchtet, ist an daS Rcichsfinanz- ministerimn mir der Frage herangetreten, ob und wie weit derartige Befürchtungen gerechtfertigt seien. EZ wurde von der Renienbank eine Besprechung über diese Frage mit den zuständigen amtlichen Stellen angeregt. T i e B- ö l ki s ch c n gegen c i n Z u s a m m e n g e h c n mit d c n T e u t s ch n a t i o n a l c n. Nach einer Erklärung des ReichStagSabgeorenelen Walle lehnen die National sozialisten und die Völkisch: FrerheitSpartci den Gedanken einer Blockbildung mir den Teutschnationalen ab. Da gegen würden die beiden politischen Richtungen ähnlich wie m Bayern mit einem rwlitffchen Block in Len Mahlkampf eiutrctcn. Den von den Vaterländischen Verbänden er strebten Rechtsblock lehnt Wulle als Len völkischen Be strebungen zuwiderlaufend ad. Der Sozialdemokratische Parteitag, der für den 30. März cinberufen. war, ist auf Einspruch der bayerischen Genossen auf Len >3. April im Landtagsgebäude i» Berlin vertagt worden. Sollte der Reichstag in den nächsten Tagen der Auflösung verfallen, so wären aller dings neu: Dispositionen notwendig. Auch in Braunschweig vor der Landtags auflösung. Tie Deutschuanonate Volkspartei Les Lan des Braunschweig bat einen ZulasiungSantrag über einen Volksentscheid wegen sofortiger Auflösung und Neuwahl LeS braunschweigischen Landtags unter Verminderung der Zahl der Abgeordneten auf 48 im braunschweigischen Mi nisterium Les Innern cingercicht. Thüringen beautragtFortdauer deSAus- n a hm ez ust a nd e s. Einer Blätrermeldung aus Weimar zufolge hat Las thüringische StaatSministermm beschlossen, fernen Vorsitzenden, den Minister Dr. Leutheußer, nach Berlin zu senden, um bei der NeichSregierung die Fort dauer de? Ausnahmezustandes in Thüringen zu bean tragen oder wenigstens die Beibehaltung von Truppen als Stütze der RegicrungSgewalt angesichts der immer, noch drohenden Gefahr kommunistischer Unruhen zu for dern. Wie es weiter iu der Meldung heißt, soll drc Lauernde Belegung von Weimar und Erfurt mit Reichs wehrtruppen so gut wie gesichert sein. Der amerikanische Petrolcumskandal und Staatsbeamte. Tie Demotraten haben eine Resolu tion angenommen, in der Präsident Coolidge anfgefordcrt wird, sämtliche in den Petroleumskandal verwickelten Be amten aus dem Staatsdienst zn entlassen. Mahnung zur Ruhe an die Deutsch völki sch en in München. Die großdcutsche Zeitung bringt unter dem Bildnis Adolf Hitlers zum Beginn der Volks- gerichtlichen Verhandlung einen kurzen Aufruf an die Dcutschvölkischeu, der besagt, es liege nicht im Sinuc .Adolf Hitlers, wenn diese während seiner Rechtfertigung irgendwelche Störungen der Berl>andtung unternehmen. Tic Franzosen bezahlen die Separa tisten. DaS NegierungSgcbäudc in Speyer wir» morgen dar recktmäsiaeu. vtLlrilckeu KretSreaieruna znrückacgeben. Die Separatisten sind jetzt bis auf SO Mann abtran-porttert worben. Bon den Mannschaften erhielt jeder verheiratete 250 Franken und jeder Unverheiratete 20!) Franken bei der Entlassung. DaS Geld wurde von den Franzosen zur Ver fügung gestellt. Der drohende Bergarbeiter streik in Eng land. Im Unterhause kragte der Abgeordnete Turner- Samuels, welche Mittel die Regierung zur Abwendung des Bcrgarbeitcrstreikes zu ergreifen gedenke. Der Sekre tär des BergwerkamteS Shinwell gab zur Antwort': Zwi- schen den Grubenbesitzern und den Kohlenarbettern dauer ten die Besprechungen zurzeit noch an, ich werde auf dem Laufenden gehalten. Der neue japanische Botschafter in Ber- lin. Der Reichspräsident lzat gestern den ncnernaunten Kaiserlich Japanischen außerordentlichen und bevollmäch tigten Botschafter Kumataro Honda zur Entgegennahme seines Beglaubigungsschrcibcits und des Abberufungsschrci- bens des bisherigen Kaiserlich Japanischen außerordent lichen und bevollmächtigten Botschafters Eki Hiokc emp fangen. Bei dem Empfange war der ReichSministcr des Auswärtigen Srresemann zugegen. Sächsischer Lnndeskulturrat. 2u der gestern mittag unter dem Vorsitze t-c-- «setz. Oekonomicrats Steiger abgehaltencn Sitzung des Sächsischen Landeskulturrates wurde u. a. folgende Entschließung einstimmig angenommen: »Der LandcSkulturrat als die gesetzliche Vertretung der sächsischen Landwirtschat bat die schwere Notlage, in welcher zurzeit die gesamte deutsche, insonderheit aber die sächsische Landwirtschaft sich befindet, lange Zeit 'zurückliegend und rechtzeitig erkannt. Er Kat nicht allein durch intensive Auf klärung, durch Berichte, Flugblätter, Plakate uüv. die breiten Volkskreise über die wirkliche Lage der Landwirtschaft zn unterrichten versucht, sondern auch bei den zuständigen Re gierungsstellen immer und immer wieder Vorstellungen da- hingeheud erhoben, die unbedingt notwendigen Vorbedingun gen für die Lebens- und Schaffensmöglichkcit der Landwirt schaft nicht durch gesetzliche Maßnahmen zn unterbinden. Alle diese Vorstellungen und Warnungen sind unbeachtet geblie ben. Die Landwirtschaft befindet sich heute mitten in einer Krise, wie sie schwerer nicht gedacht werden kann. Ohne Zoll- und Seucheuschntz ist sie der Konkurrenz deS Auslandes preiS- gcgeben im Gegensatz zur Industrie, der hohe Zölle zngebil- ligt worden sind. ES hat sich infolgedessen ein Mißverhält nis zwischen den Preisen ter landwirtschaftlichen Erzcngnisse und der Bedarfsartikel heranSgebildet, daS eine Fortführung der Betriebe zur Unmöglichkeit macht. DaS Drückendste aber ist die Steuergesetzgebung, die nicht die geringste Rück sicht auf die Leistungsfähigkeit der Landwirtschaft nimmt. Alles Betriebskapital ist den einzelnen Wirtschaften entzogen worden: für den Zukgnf von Düngemitteln und Saatgut bleibt nichts mehr übrig. Außerdem hält man trotz der unge wöhnlich niedrigen Preise noch ZmngSmastnahmen aufrecht, die die Schaffensfreudigkeit der Landwirte völlig untergra ben müssen. Unverständlich ist eS der Landwirtschaft, daß der Ausnahmezustand aufgehoben werden soll. ES kann vor die sem Schritt nicht eindringlich genug gewarnt werden. Im vollen Bewußtsein ihrer Verantwortung gegenüber der All gemeinheit fordert daher die 72. Gesamtsitzung des Landes- knltnrrateS: Aufhebung aller Zwangsbestimmungen gegen über der Preisbewegung landwirtschaftlicher Erzeugnisse, ins besondere der Wuchergerichte und der LandeSpreiSprüfungs- stcllc: wesentliche Herabsetzugn der jetzigen Steuerlasten,- so fortige Beseitigung ungerechter Steuern, insonderheit der Zugtiersteuer: Vermeidung von Doppelbesteuerung (Ge werbesteuer) und Vereinheitlichung der Steuergesetzgebung: Befreiung der Landwirtschaft von den Lasten der ArbeitS- loscnsürsorgc,- Schub der Landwirtschaft gegenüber der aus ländischen Konkurrenz,- Kreditgewährung zu für die Land wirtschaft tragbaren Bedingungen: Beseitigung des Mißver hältnisses zwischen den Preisen der landwirtschaftlichen Er zeugnisse und deren Bedarfsartikel: Ausrcchtcrhaltunq des Ausnahmezustandes, um dem Landwirt die Möglichkeit zu geben, in Nnhe und Ordnung seinen Betrieb weitcrzufnh- ren, Eröffnung der dritten Deutschen Leinen- und Wäfcheschau. * Dresden. Tie dritte Deutsche Leinen» und Wäsche» schau wurde gestern in den späten Nachmittagsstunden in den Vrnuk- und Festräumen des ehemaligen königlichen Schlosses zn Dresden in Anwesenheit der Vertreter der Stadt Dresden unter Führung des Oberbürgermeister« Bliibcr, des sächsischen Landtages, der sächsischen Regierung, des FiuanzministerS Dr. Neinhold und des Kommandeurs des Wehrkreises 4, Generalleutnant Müller, die die Glück wünsche zum Gelingen der Ausstellung darbrachten, feicrlichst eröffnet. Die dritte Deutsche Leinen- »nd Wäscheschau, die gegenüber den beide» vorhergcgaugenen eine bedeutende Erweiterung erfahren hat, legt neuerlich Zeugnis davon ab, welchen Aufschwung die deutsche Textilindustrie, die in Sachsen ibre hauptsächlichste Vertretung besitzt, genommen hat. Anschließend an die Eröffnung, die an diesem Tage erstmalig auch der breiten Oeffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, sand im Europäischen Hof ein geselliges Zusammen sein im Kreise der deutschen, insbesondere der sächsischen Wäscheindustriellen statt. Vermischtes. Lopp ermord in Berlin. Am späten Aveud veS Sonnabend wurden in Berlin die Leichen der 60 Jahre alten Witwe Emma Trautman» und der bei ihr wohnen den Tochter, der 40 jährigen Witwe Else Hofmann, in der gemeinsamen Wohnung (Sckileiermacherstcatze 15) aufgefnn- den. Die Obduktion der Toten bestätigte die erste An nahme, Laß Fran Hofmann das Opfer eines LustmörderZ geworden und daß ihre Mutter als lästige Zeugin der Tat von dem Mörder ebenfalls ums Leben gebracht worden ist. Tas Ergebnis der Obduktion, soweit man cs bei der grauenhaften Art des Verbrechens überhaupt der Oeffcnt- lichkeit mitteilen kann, ist im einzelnen folgendes: Der Mörder, der wahrscheinlich von der Hofmann in die Woh nung mitgenommen wurde, ist mit ihr in di- Küche ge gangen. Im Nebenzimmer schlief di- Mutter, Frau Trant» manu, stark unter alkoholischem Einfluß. In der Küche ist dann der Mörder über sein Opfer hergefallen, hat ihm mit einem Kiichenmesser den Hals durchschnitten, dann einen. Stich in den rechten Augenwinkel versetzt und schließ lich LaS Messer in die linke Brustseite gestoßen. Darauf hak der Mörder mit einem drei Millimeter starken Zink draht sein Opfer erdrosselt. Er hat Frau Hofmann weiter durch Hiebe im Gesicht verletzt und schließlich mehrfach gebißen. Der Mörder muß noch mit seinem Opfer be schäftigt gewesen sein, als Frau Trautmann durch den Lärm erwachte und sich aus dem Bett- erhob. Der Mör- der eilte in die Stube, fiel über die alt- Frau her und würgte sic ;o lange, bis der Tod cingetrcten war. Auf fallend ist, daß die Lag- der Leiche der Frau Hosmann mit Ler Lage nbercinstimmt. in der dr: Leich: der Frau Lieban gefunden wurde. In beiden Fällen waren Len Lei chen die Kleidungsstücke mit brutaler Gewalt von dem Körper gerissen und später wieder übe,.gedeckt worden. — Wegen des Toppclmordes ist der Unter Wachtmei ster der Schutzpolizei, der zuletzt mit den beiden ermordeten Frauen rusammenseweten ist und als Zepge gesucht wurde, gestern vormittag -.wahrsam geuom4 men worden, da auf ihn ein gewisser Verdacht fiel und den von ihm angetretene AlibtbeweiS nachgeprüft worden istl Der verhaftete Wachtmeister hat angesichts der erdrückendem Beweise ein umfassendes Geständnis abgelegt. Darnach! hat er mit den beiden Frauen nach Besuch verschiedene« Lokale deren Wohnung ausgesucht. Nachdem man hier dick schwer betrunkene Frau Trautmann zu Bett gebracht habe;! habe er sich mit Frau Hofmann in der Mch- aufgehallen, Diese habe ihn schließlich gefragt, wieviel Geld er noch habe. Darüber sei es zum Streit und zur Bluttat ae- tommen. Erst hernach habe er sich entschlossen, die einzige Zeugin Ler Tat aus den« Wege zu schassen. Er habe so dann die betrunkene Frau Trautmann aus dem Bett ge- zogen und sie erwürgt. Tie Grippe-Epidemie. England und vor allem die Hauptstadt des Landes haben augenblicklich sehr unter einer schweren Grippe-Epidemie zu leiden. Die Statistik verzeichnet in London in der letzten Woche nicht weniger als 122 Todesfälle als Folge von Jirfluenza gegen 74 und 49 in den beiden vorhergehenden Woche». I» den größeren Städten deck Landes betrug die Zahl der tödlichen Grippefälle 367 gegen 236 in der Vorwoche. Und das Ge sundheitsministerium sagt tn einem Kommentar zu die ser Statistik noch, daß der Höhepunkt noch lange nicht erreicht sei. Das älteste Gewehr. Wann und wo die ersten Handfeuerwaffe» aufkameu, weiß kein Mensch. Sie waren auf einmal da und tauchien, wie Elwoniken berichten, ums Jahr 1310 iu verschiedenen Orten zugleich auf. Sic wurde» mit Pulver, Pfropfen und Kugeln geladen und man feuerte sie aö, indem man einen glühenden Haken oder eine brennende Lunte an die Pulvcrpfanne hielt. Das älteste Gewehr scheint sich aber im Museum für Völker kunde in Berlin zu befinden. Es ist ein aus Bronze ge gossenes Gewehr, das 35 Zentimeter in der Läng- mißt und die chinesische Aufschrift „Kaiser Bugg 10, im 19. Jahr, 7. Mont" trügt. DaS 19. Jahr der Regierung jenes chinesi schen Kaisers war unser Jahr 1421. Doch deuten die Zahlen, die sich auf dieser Donnerbüchse befinden, an, das; dres-H Gewehr noch 120 Jahre älter sein muß, als die frühest: Nachricht von Pistolen überhaupt. Volkswirtschaftliches. Sächsische LebenSbaktungsrichtzahl. (Mitteilung de« Sächsischen Statistischen Landesamt,».) Nack den Preis» feststellungcn vom 25. Februar 1924 sind vom Statistischen Landcsamte folgende Ricktzablen der Lebenshaltungskosten (1913,14 ---- 1) berechnet worden: Gesamtindex (iür Er nährung, Heizung, Beleuchtung, Wohnung und Bekleidung) 1.069 Billionen. Gesamtindex ohne Bekleidung 1,010 Bil lionen. Am 18. Februar 1924 betrug der Gesamtindex mit Bekleidungskosten 1,057 Billionen und ohne Be» klridnnaskosten 1,007 Billionen. Vom 18. bi» 25. Februal 1924 sind mithin die Preise der bei der Teuerunasstatistit berücksichtigten Güter um 1,1 bezw. 0,3 v. H. gestiegen. Bedeutende Preissteigerung für russische landwirtschaft liche Erzeugnisse. In den letzten Monaten ist ein bedeuten) des Steigen der Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse zu beobachten, das zum Teil durch den Aushau des Getreide exports hcrvorgerufen wird. Angesichts der unveränderte» teilweise sogar abgebauten Industriepreise festigten die stei genden Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse die Kauf kraft der Bauernschaft, was wiederum die Lösung der Ab- satzkrise in der Industrie und regeren Handelsverkehr zwi schen Stabt und Land zur Folge hatte. Das Fehlen kleine rer Einheiten wertbeständigen Geldes im breiten Verkehr verhinderte jedoch die Bildung stabiler Preise. Durch über) tricbene Preissteigerung versuchten die Verkäufer, sich gegerj Geldentwertung zu sichern. Gegenwärtig trifft die Regiec rung im Interesse -er nunmehr begonnenen Finanzreforns verschiedene Maßnahmen wirtschaftlicher und verivaltungs) technischer Natur zur Stabilisierung und zum planmäßige» Abbau der Preise. Eine Reglementierung der Preise wurdt vorläufig nur in den wichtigsten Zentren wie Moskau her) beigcführt, wo bereits eine Verordnung über feste Brotpreist herausgegebcn worden ist, ferner in Petersburg, in Baku und im Donetzbecken. In staatlichen sowie in privaten Ham bels- und Jndustrtekreisen erblickt man in diesen Maßnahmen eine Bürgschaft für den Erfolg der allgemein begrüßten Finanzreform. Berliner VorbSrse am Dienstag. Die Haltung der Marl an den gestrigen internationalen Börsenplätzen war nichj ganz einheitlich, doch hielten sich die Veränderungen in ziem) lich engen Grenzen. Aus Newyork wird ein Kurs von 2l bis 2'2,25 gemeldet, was einer hiesigen Parität von 4214 biL 4,49 Billionen Mark für den Dollar entspricht. In London war eine kleinere Steigerung festzustellen, und zwar notierte die Mark 18,75 gegen 19 am Vortage. Auch heute dürste dies mit der Abschwächung des englischen Pfundes an den tnter« nationalen Märkten, namentlich in Newyork, in Zusammen) Hang zu bringen sein. Aus Zürich wird die Mark etwas fester, und zwar mit 1,3216 nach 1,31 gemeldet. In Amsterdam dagegen war ein Rückgang festzustellen. Die Notiz für di^ deutsche Devise ergab dort 0/>9)4. Der französische Frank konnte seine feste Haltung auch am gestrigen Tage bewahren! Aus London wird ein Kurs von 97,70 gegen 99,95, aus New- vork ein solcher von 4,36 gegen 4,35. aus Zurück) 25,65 gegen 24,85 und ans Amsterdam eine Notiz von 11M gegen 11,55 ge) meldet. Das englische Pfund erfuhr, wie bereits erwähnt, in Newyork eine Abschwächung von 4,3111 auf 4,39. Dil Kauforder des Publikums sind wiederum minimal. Tic Spez kulation bleibt ebenfalls zurückhaltend, während sich die Käm fer ans dem Auslande etwas vermehrt haben. Auch daS Rheinland ist wieder stark interessiert. Marktbericht«. Amtlich festgesetzte Preise an der Produktenbörse zu Berlin am 26. Februar. Getreide und Oelsaaton pro 1009 I-x, sonst pro 109 Ix. (In Goldmark der Goldanleihe oder in Ronienmark.) Weizen märkischer 164—170, mecklenburgischer 160—165. Roggen, märkischer 134 —139, pommerscher 130— 184, wcstpreußischer 130 bis 132. Gerste, Braugerste 165 — 181, Futtergerste 142 — 155, Hafer, märkischer 112—118, pommerscher 107—114, westproußilchcr 104 — 108. Weizenmehl pro 100 kg frei Berlin brutto inkl. Sack (feinste Marken über Notiz) 25,50 — 27,25. Roggenmehl pro 100 kx frei Berlin brutto inkl. Sack 21,75 - 23,75. Weizcnklei« frei Berlin 8,70— 8,80. Roggenkleie frei Berlin 7,'20 — 7,30, Raps 295. Leinsaat 415 — 435. Viktoria-Erbse» 27 — 28, klein« Speise-Erbsen 17-18. Futtererbsev 12 - 13. Peluschken lü bis 13. Ackerbohne« 13— 14. Wicke« 13 — 14. Lupinen, blau« 14 — 14,50, gelbe 15 —16,50. Serradella 13 — 14. Rapskuchen 10,60-11. Leinkuchen 21-22. Drockenschnitzei 8,10-8,20. Vollwertige Zuckerschnitzel 16 — 22. Dorfmelasse 30/70 8,5k bis 8,60. Kartoffelssocken 17—17,20. UvutlKerVottsrkars (»mtl.): 42lVFVVÜV0VÜO lunveränderts
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