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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.12.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191612202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19161220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19161220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-12
- Tag 1916-12-20
-
Monat
1916-12
-
Jahr
1916
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.12.1916
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«n» Toren und VE von ros Behondlm,«. Venvenduna und MrldepMckl, von rotzm Kalb, fellen. Gchak-.Lamm- und Ziegensellen sowie,o« Leder dar« a««0-NMt. 1« r tt. 4.) ,n Kratt ««treten. Dur« dies« Vrkanntmackuna weKen all« Kalb«, Schaf.. Lan,m- und Ltearnttlle auD-em Inland«, einscklteßlick d«« bereit« e n- oearbeiteten. beskdaonabmt.Lrotz der Veschla«nahm, bl«tbt jedoch di« Berlludrruna und Verarbeitung der Felle In be stimmtem Umfang» gestattet. Nur ist eine genaue Regelung der Veräußerung, Behandlung und Verarbeitung der genann- len Felle in ganz Ähnlicher Welse getroffen worden wie bei den Groswiehhäuteu. In Zukunft wird da« gesamte inlän- dische Gefälle an Kalo-, Schaf-, Lamm- und Zteoenttllen ebenfalls bei der Deutschen Rohhaut Aktienaesemckatt zu- sammenlaufrn und durch die Kriegsleder Aktiengesellschaft an die Gerbereien verteilt werden. Da« au« ihm hergoftellte Leder wird von den Gerbereien nur noch für den Heere«, oder Marinebedarf oder auf Grund eine« von der Melde, stelle der KrtegS-Rohftoff-Vbteilunq für Leder ünd Leder, rohstoffe ausgestellten Freigabescheines abgegeben werden dürfen. Soweit die vorgenannten Felle au« dem Ausland einaefübrt und nicht besonder« beschlagnahmt oder von der KriegSleder Aktiengesellschaft bezogen sind. unterliegen sie lediglich einer Meldepflicht und Lagerbuchflihrung. Gleich zeitig ist ein« Bekanntmachung (h. 700/11. 16 L. k. ä.) in Krattaetreten, durch die für Schaf-, Kalb-, Lamm- und Zie- aenfell« Höchstpreis« festgesetzt sind. Diese Höchstpreise jind diejenigen Preis», welwe sie NertetlungSstelle der Felle (KriegSleder Aktiengesellschaft) höchsten« bezahlen darf. G- ist deshalb zu beachten, daß bei den ttdch der Beschlagnab- me-Bekanntmachung erlaubten VeräuberungSgeschäften di« Preise entsprechend niedriger angesetzt werden müssen. Di« Höchstpreise sind bei Kalb- und Fresserfellen nach Gewicht, Schlacktart und Beschaffenheit, bei Schaf-, Lamm- und Ate- aenfellen nach Schlachtart und Beschaffenheit abgestust. Rückfragen wegen einzelner Bestimmungen der Bekanntma. chungen sind an die Meldestelle der KriegS-Rohstoss-Äbtei- lung für Leder und Lcderrohstoffe (Berlin W v, Budapester Straße 11/12) zu richten. Beide Bekanntmachungen enthal- ten eine große Anzahl Einzelbestimmungen, die von den in Betracht kommenden GeschtittSkreisen genau zu beachten sind. Ihr Wortlaut ist bei den Polizeibehörden einzuseden. — Der Preis für die Zündhölzer. Der Bun- deSrat bat eine Verordnung erlassen, die den Reichskanzler ermächtigt, den Verkehr nnt Zündwaren aller Art zu regeln. Es werden Fabrik- und Kleinverkaufshöchstpreise sestgeietzt. Beim Verkauf im Kleinhandel darf der Preis nickt über- steigen für das Paket von 10 Schachteln zu 60 Stück Sicher. KeitSbölzer und überall entzündbarer Hölzer 45 Pf., für das Paket von 10 Schachteln zu 50 Stück imprägnierter bunter Hölzer oder weißer und bunter flacher Hölzer 50 Pf. (die einzelne Schachtel 5 Pf.), für die Schachtel oder den Koffer zn je 600 Stück Sicherheit«- und überall entzündbarer weißer Hölzer 45 Pf., für die Schachtel- oder den Koffer zu je 480 Stück 38 Pf. und für die Schachtel oder den Kofttr zu je 300 Stück 25 Pf. —"ZurBrotstreckunaSfrage teilt da« Direkto rium der Rcichsgrtreidestelle folgendes mit: Wie schon be. könnt ist, muß wegen der geringen Kartoffelernte die Brot streckung mit Trockenkartoffelerzeugnissem die schon jetzt grüß- tenteilS aufgegeben ist, vom Januar ab gänzlich eingestellt werden. Um die Brotmengen nickt zu verringern, muß ein anderer Zusatz zur Verfügung gestellt werden. Bisher hat die Rcichsgetreidrstelle hierfür Wcizenschrot aus den Restbe- ständen des vorigen Jahres angewiesen. Vom 1. Januar ab soll die Streckung mit Gcrstenmehl au« der infolge He. rabsetzung des BrauereikontingentS frei werdenden Gersten menge erfolgen. Nach den schon im Frieden in weiten länd lichen Kreisen gemachten Erfahrungen läßt sich durch Streckung mit Gerstenmehl «n äußerst nahrhaftes und schmackhaftes Brot Herstellen. Di« ursprünglich in Erwä gung gezogene Verwendung einer durch nock'schiirfrre AuS- mablung oes Roggens zu gewinnenden Mehrmenge an Mehl zur Brotstreckung ist einstweilen aufgegeben worden, weil dann die zur Verfügung stehende Kletemenge noch ver ringert würde, die zur Aufrechterhaltung der landwirt schaftlichen Betriebe unbedingt notwendig rst. Die ReichS- aetreidestelle wird den Kommunalverbänden das Nähere über die Brotstreckung ab 1. Januar noch in diesen Tagen durch besonderes Rundschreiben mitteilen. * Röderau. Deut Kanonier Alfred Straub« im Feld-Artartillerie»Regiment 48, Sohn de« Pensionärs Reinhold Straube, hier, wurde die Friedrich-Auguft-Medaille verlieben. * Lichtensee. In der letzten Gemeinderatsfitzung wurde der seitherige Grmeindevorstand, Herr Rentier Lehmann, auf weitere 6 Jahre einstimmig Wirker gewählt. Ebenso erfolgte auch die Wiederwahl de« Gemeindeältesten, Herrn Schuhmackermeister Ernst Birnbaum, einstimmig. Für den OriSrickter, Herrn GntLauszüaler Friedrich Boitz, welcher infolge hohen Alter« sein Amt nirderlegt, wurde Herr Oswald Sommer auch einstimmig gewiihlt. Stauchitz. Auch in diesem Jahre konnte der Frauen- hilfSvereln 105 Weihnachtspakete im Gesamtwert« von 600 Mark an die Kriegsteilnehmer au« der Gemeinde in« Feld senden. OelSnitz. Zwei hier wohnhafte Frauen, Hammer- schmidt und Schulze mit Namen, die den hiesigen Amt-- yauptmann und seine Gattin ohne jeden Grund verdächtigt Hatton, sie hätten sich eine große Menge Butter verschafft, wurde», vom Schöffengericht verurteilt, und zwar erstere zu einer Woche Gefängnis, letztere zu 40 M. Geldstrafe. — In Abwesenheit sämtlicher Hausbewohner — der Besitzer Robert Kraus steht im Felde — brach am Sonnabend abend im nahen Wcidtgt Feuer im Schuppen au«, welche« auf Scheune und Wohnhaus sich verbreitere und da« ganze An- wesen mit Inhalt zerstörte. Auch ein Schwein und ein« Ziege sind mit verbrannt. Kraus hat nickt versichert. — Von der elektrischen Wäschemangel totaedrückt wurde am Nontag vormittag in Brunndöbra die 84 Jahre alte Holz- händlersebefrau Herold. Sech« unerzogene Kinder trauern nm die ihnen so plötzlich entrissene Mutter. , tu. Oberwiesentbal. Ein Herr au« Schwarzenberg und ein Rechtsanwalt au« Leipzig unternahmen am Sonn- abend gegen Abend einen Ausflug nach dem Fichtelberg. Von den Insassen eine« Geschirre« wurden st« auf der Teller- Häuser Straße aufgefordert, mitzufabren. Der Herr au« Sckwarzenverg folgte der Einladung, der Rechtsanwalt wollt« jedoch laufen, und seinen Freund am Neuen Hau« treffen. Al- er dort nickt eintraf, begaben, sich Zivi 'oncn und militärische Streifposten auf di« Such«. K antag vormittag wurde der Vermißte im Walde erst .ungesunden. Wahrscheinlich hat er sich im Nebel . Zw^tcka'u^Die^Volizeistund« ist letzt hier, nachdem di« 7 Gbauvtmcmschalt Zwickau die Grnetzm auna. bterM ... ilt bat, auf ^.1» Uhr festiesetzt w-rtzrn LtSber 10 iM. Leipzig. Di, Leipzig» N»uj<üst«üttV» wird Mtt- wuch den S. Januar bräinmn un» M, Mirwv»» de» ui. Januar dauern. Di« Leder mess« und die Mrtzdtrfe Mr die Lederindustrie findet Freitag den v. Januar statt. tw Letschen. Auf dem Postamt» in Letschen wurde ei» Postbeutel mtt 4800 Kronen vermißt. Al« Täter wurde der siebzehnjährig« geistig Zurückgebliebene Postkutscher Wilhelm Biegel verhaftet. Der Pgjtheutel wurde unter MW WM MIM. (Amtlich.) Gratze» Ha»»t«»artter, L0. Dejemtzer 1NL4 Westlicher Krte,-schn»Plntz- V« der Gsnnne, an der AiSne und in der Lhimpaqne, sowie ans de» Vst» «fer der «na- nur in einzelnen Abschnitten wechselnd starte- Artillertefener und PatrontllentSttßkeit. vestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Nichts Wesentliches. Front des Generaloberst Erzherzog Joseph. I« de« veraen ans dem Ostnfer der goldenen Bistritz scheiterten mehrere Angriffe russischer Bataillone. Balkan-Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen. Nichts Neues. Mazedonische Front. Vereinzelt war die Artillerietatigkeit lclljllrtor. Ter Erste Geneoalcittarfiolilleiner: Ludendorfs. haben die Russen zu diesem Nüökug veranlaßt. So rückt das Mündungsgebiet der Donau in den Vordergrund der allgemeinen Aufmerksamkeit. Die Do nau, dieser in seinem Oberlauf bis Men hinausurdeutsche Strom, bat das Schicksal vieler anderer Ströme, daß er sich vor keiner Mündung in mehrere Arme verästelt und em sumpfiges NiederunaLland von höchst schwieriger Gang barkeit bildet. Bei Galatz wendet sich die Donau an der Stelle, wo von link« her der Sereth einmündet, in einem Die untere To»a«. Bon Oberst Immanuel. „Die in der Norddobrudscha stehenden russischen Trup pe» haben ihre Stellungen geräumt." Sie sind über das Mündungsgebiet der unteren Donau auf da) linle Strom ufer -uniagegangen und haben sich hiermit einstweilen in Sicherheit gebracht. Wir erinnern uns, daß dies ganz .die gleich«» russischen Streikräfte sind, die, als Rumänien Ende August 1916 seinen TodeSsturz tat, den großen SiegeSzug durch die Dobrudscha nach Bulgarien hinein auf Warna machen sollten. Bon dort hoffte man nicht mehr weit bis zur Verbuchung Sofia—Konstantinopel und b,S «um Bosporus zu haben. D«r russische Rückzug aus der Dobrudscha ist ein stra tegische« Ereignis ersten Ranges, denn er bedeutet den Verzicht der russischen Heeresleitung auf jeden weiteren Angriffügedanken auf der Balkanhalbinsel und die Um kehr »rr Verteidigung der Moldau und des eigenen süd russischen Gebiete«. Die kraftvolle, trotz aller Schwierigkeiten des Geländes und Wetters jede Gegenwehr vor sich nicderwerfend« Ver folgung. die Mackensen nach der Einnahme von Bukarest über die Jalomita aufnahm, und das Vordringen der S. Armee über Bu-au hinaus gegen den unteren Sereth haben die Russen zu diesem Nüokug veranlaßt. So rückt das Mündungsgebiet der Donau in den Vordergrund der allgemeinen Aufmerksamkeit. Die Do nau, dieser in seinem Oberlauf bis Men hinausurdeutsche Strom» bat das Schicksal vieler anderer Ströme, daß er sich vor keiner Mündung in mehrere Arme verästE em sumpfiges Niederungsland von höchst schwieriger ^rrkÜt bildet. Bei.Galätz weichet sich, die,Donau scharfen Bogen aus der bisher sÄmördlichen Stromrich tung nach Osten und bald darauf an der Einmündung des Pruth nach Düdostsn, jetzt dem Schwarzen ivtecr zu fließend. Der Hauptarm de« Stromes hat bei Galatz eine mittlere Breite von 700 Metern bei einer Tiefe von 20 bis 40 Metern. Etwa« weiter unterhalb, bei dem auf der Tob-rudschaseite gelegenen Tultscha (Tulcea) teilt er sich in große Mündungsarme. Hier beginnt sein „Deltaland", das eine mehr als 2500 Ouiadratkilometer große, für Truppenbewegungen äußerst schwierige GumpswildniS darslellt. Schilfwaldunge« von drei Metern Höhe, durch schnitten von Flußarmen, Seen und Morästen, sind noch heute die Heimat von Seevögeln, Wölfen und Büffeln. Die beiden Hauptarme — im Süden der St. Georgsarm, im Norden d«r KilüErm — liegen von der Meeresküste S6 Kilomter auseinander. Der eigentliche SchiffahrtS- wea ist der kanalisierte, unter Aufsicht der Donaukommission steAnde mittler« Arm, di« Sulina. Bis 1878 gehörte die Donaumündung bis zur Kilia der Türket, das Nordufer war rumänisch. Im Berliner Kongreß nötigte Rußland den Rumänen die Dobrudscha und damit auch die Donau sümpfe auf und nahm sich dafür das rumänische Bessarabien bis -um Hruth und -um nördlichen Mündungsarm der Donau. In allen Türkenkriegen hat die Strecke von Urai la bis Tultscha als UebergangSpunkt der Russen nach der Dobrudscha eine entscheidende Noll« gc- svielt. 1828 erfolgte der Uebergang von Satunovo nach Zsaktscha, nicht gestört von den Türken, aber äußerst er» Wvert durch das sumpfige Gelände. Jsaktscha, heute ein bedeutungsloses Städtchen, ist, nebenbei bemerkt, als „Fati- nitza" bekannt. Im Kcimkrieg (Mär- 1854) überschritten die Russen ohne Widerstand die Donau gleichzeitig an drei Stellen, lwi Braila, Galatz und Tultscha. 1877 fand ein Uebergang -wischen Braila und Galatz nahe der Sereth- mündung statt. Die Türken konnten ihn nicht verwehren und räumten die kleine Festung Matschin. Braila ist ein wichtiger Ausfuhrhafen Rumäniens für Wetzen avnv Oelgewächse, eine Stadt von fast 60 000 meist bulgarischen Bewohnern. Die ehemals bedeutenden Festungswerke sind zerfallen. Die Stadt, die bis »um Jahre 1883 Freihafen war, liegt südlich des Sereth. Galatz hat eine geschütztere Lage, denn es wird gegen die Walachei hin durch den Sereth-Slbschnitt gedeckt, liegt aber sehr nahe hinter ihm. Die fast 75 000 Ein wohner zählende Stadt war im Frieden nicht befestigt und ist der Mittelpunkt der Donauschiffahrt, wo in der Regel bedeutend« Vorräte aufgespeichert sind. Galatz hat in den Türkenkriegen viele Kämpfe erlebt und war 1855 bi- 1857 von Oesterreich besetzt. In Galatz vereinigen sich große Bahnlinien von Bender (Odessa), Jassy, Czer- noivitz, Buzau und Bukarest. Reni, der russische Donauhafen, hat sich trotz aller Bemühungen Rußlands im Wettbetverb gegen Galatz nicht entwickeln können. Deine militärische Wichtigkeit liegt in der Eisenbahn, die hier von Bender (Odessa) her an die Donau trifft, und in der durch die Kriegsgeschichte er- wtesenen UebergangSmüglichkeit über diesen Strom. -Ab wärt« Nrnt sind die Geländeverhältnisse für ein solches Unternehmen schwieriger, da sich ber Strom vielfach ver- -wei-t und auf dem Nordufer von ausgedehnten Seen vraleitet ist. Bei ASmail—Tultscha liegen die Bertzält- »tfs« günDjger. Hier erfvcht Vuwerew 1790/91 blutige Km«e ütz!er die Wrstn. Daß selbst ein Niesenstrom wie Ae Donau nicht vnüberschreitbar ist. beweist die Ver gangenheit, ebenso wie di« allerjüngste Zeit. Unternahm doch erst kürzlich Mackensen seinen Uebergang über die Donau bei Gvtstov, während die Bulgaren in den letzten Lagen an vielen Stellen übersetzen konnten. Ter Karupf nm Zre Sttdfee. Von Tr. Freiherr v. Mackay. KlS Dominante in ber Machtpoliiit Japans seit dem Meidst, kling: der Gegensatz von trockenen: und nassem Imperialismus durch: soll Las Mila', »reich seine Herren gewalt auf Eroberungen iu: ostchiatischcn Festland oder durch Anslv-ci.ung scin-L Machtaebotes über die pazifischen Wogen begründen? Dec erste Minister, der beide Pro gramme iu harmonischer Auswirkung zu entwickeln und Die Vertreter beider Parteien ztn gvnrenrscuner Arbeit an Dai Nippons Znknnslsgröße znsammcnzufasscn suchte, tvar Katsura, und wie folgerichtig Tvtio diesen Warnungen seines größten Staatsmannes nach Ito gemäß den po litischen Kurs Mt, zeigt die Gegenwart mit aller Deut lichkeit. Die taktische Grund- und Hauptlinie deS Systems, die für Japan denkbar günstige Weltkciegslage nach Kräf ten auszunutzen, bleibt zlvar das Streben, die. Vormacht stellung des MikadoreicliS im Hinterland des Gelben Mee res weiter urid weiter auszudehnen und zu befestigen; daß aber darüber die Seemachtbefestigung nicht vergessen wird, beweist vorab die überaus rege und tatkräftige Ent wicklung der Schiffahrt unter dem weißen Banner mtt der roten Kugel. Die Nippon Juse« Kaischa hat nicht nur die Fahrten ihrer Linie nach Sidney und Melbourne verdoppelt, sondern unterhält auch regelmäßige Verbin dungen von Jokohaina nach Seattle und San Francisco und von dort wieder nach Australien; sie ist zugleich im Begriff, durch den Panamakanal die erste große Falytt rund um die Erde einzurichten. Die Mitsuigesellschaft' folgt ihren Spuren mit lebhaftem Frachtverkehr nach/ Kalifornien wie Tacoma, Portland, Vancouver, und das, so geschaffene Netz über daS Stille Meer wird wieder von der Tojo Kisen Kaischa durch Maschen vcrvolltomm« net, deren Faden sich von Japan über Hongkong, Ma nila, San Francisco, Callao, Jquique, Valparaiso und dort, von Südamerika aus, nach der Heimat zurück über dte früher deutschen Besitzungen knüpfen. Damit ist also der Kampf um die Eüdsee in aller Form, Weite und Kraftanspanmmg eröffnet. Ms erster Leidtragender des Vorgehens Tokio- erscheint das Ster nenbannerreich. Seitdem Washington so töricht war, durch die SeamenS Wll auf eine kräftige Unterstützung der ame rikanischen Schiffahrt gegen den javaniichen Wettbewerb, zu verzichten, ist der Unio» Jack immer mehr vom^ Stillen Ozean verschwunden und mutz jetzt sogar zusel-ea,, wie der Gegner ihn von den amerikanischen Küsten ver drängt. Die Oceanie- und die Unionlinien nach Austra lien vegetieren nur noch kümmerlich dahin, und die Fracht-- satzkämpfe zwischen der Pactfie-Mail und Nivporr-Iüse« wurden zugunsten dieser entschieden. Weit schlimmer noch aber sind natürlich die britischen Schwesterstaaten Austra lien und Neuseeland daran. Ihre politischen Machtträume, zielten vor dem Krieg auf die Schaffung eine- großen SüdseereicheS wobei eS als selbstverständlich angesehen wurde, daß die gesamte Inselwelt vom südlichen Lichthof deS Großen Ozeans naturgemäß den angelsächsischen Ver tretern der weißen Rasse gehöre. Man gönnte Deutsch land seine Besitzungen nicht, und als England den Judas vertrag mit Tokio abgeschlossen und damit im Grunde schon seine Dominien dem lapanischen Druck preisgege ben hatte, vcrstcnld man es in London, das die australische Presse vollkommen in der Hand hat, dafür zu sorgen, daß die Verstimmung über diesen Handel durch eine Hetze gegen das unersättliche Teutonentum, das weitschweiscnde Machtpläne in der Südsee verfolge, nach anderer Seite hin abgclcnkt ivurdc. Immerhin :var damals die Stim mung in Commonwealth wie in Neuseeland noch geteilt. Man traute der Schutzl-errschaft John Bulls nicht mehr recht mrd sah in Onkel Tam den „Schtviegervatcr", der als der schärfste und mächtigste Feind Japans schon um der Behauptung der Philippinen willen im Notfall viel leicht eine zuverlässigere Rückendeckung als das Mutter land sein werde. Und man erkannte immerhin an, daß Deutschland nicht nur ein Hauptabnehmer der australischen Erzeugnisse, sondern daß auch dessen im Welthandel sich immer machtvoller entsnltende UnternehrnungSkraft für das eigene Land ein kaum entbehrlicher Quell wirtschaft licher Entwicklung und Erstarkung sei; deutlich kam dieses GemeinbürgschaftSbcwußtsein bei dein Besuch Süelds in Berlin und seine» Bemühungen um den Abschluß eines deutsch-australischen Handelsvertrages zum Ausdruck. Mit hem Kriegsausbruch aber veränderte >ich das Bild voll kommen. Die Verbrüderung Großbritanniens mit der Union unter dem Neutralitätsdeckmantel zeigte deutlich, was man schon vorher geahnt hatte, daß Washington über die Behandlung der pazifischen Machtfragen bei einer sol chen Kriscnbildung sich längst unter ber Hand mittels der berüclzligten „nnwritten liabtlities" mit England ver ständigt hatte. Wiederum und -mit vollem Erfolg setzte die Londoner Presse alle Hebel zur Verleumdung Deutsch lands in Bewegung, und als der Commonwealth den deutschen Teil von Neuguinea, Neuseeland, Samoa be- setzt l>atte, schmoll der Jubel über die Grundsteinlegung deS weißen Tüdsccweltreichs zu gewaltigen Orgeltönen an, obwohl die japanische Beschlagnahme der Marianen und Karolinen diesen Aufnrarsch sofort mit einer gelben Bresche bedrohte. Henle wird bie Ernüchterung über da' acmze Spiel von Tag zu Tao größer:: die Ablehnung des W.chrpflicht- gcsctzes durch die Arbeiterpartei und t,a.< Sinken deS Sterns des Don Quichote-Staatsmanns Hughes sind nur vereinzelte Zeuani.se davon. In Melbourne wie in Auck land dämnnrt die Einitcku aus/ daß inan durch die Trup- pcncn.scnoungen nach Acgv^eu, Gallipoli Saloniki den
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