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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.02.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191702201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19170220
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19170220
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-02
- Tag 1917-02-20
-
Monat
1917-02
-
Jahr
1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.02.1917
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Beilage znm „Riesaer Tagelilatt". MV »MW, »—,« » »t—«Uch. R-s» «»»IftWMtt «aittzislra», »». «««tw««» Mr »MM«—r «rthnr Hä»,,«, «i^a; str »Wai-M«: Ytk-el» »Mrich.Mtz. 4S Dienstag 2<>. Februar 1917, »deavs. 7V Jahrg. DMMSSWS^MssjDU»M«, i ----- Der nneinzeschrSiikte K-B»ottri«g. verh tmiikhte Ovfer. Trotz aller bösen Erfahrungen, die unsere Feinde im Verlause der ersten Februarhälfte mit unseren Ubooten haben machen müssen, so schlechten Erfahrungen, daß es nach AussaDe eines englischen Ministers keinen Seemann, vom Kapitan bis zum Schiffsjungen gäbe, der nicht Tag und Nacht daran denke, wie man der „Ubootpest" beikom men könne, bringt es die feindliche und die befreundete oder in ihrem Solde stehende neutrale Preise fertig, zu faseln, unser Ubootkrieg sei nicht wirksam oder werbe nicht mit vollem Ernst geführt. Man sollte es nicht glauben, daß angesichts der Versenkungszahlen, die eine selbst für Eng länder eindringliche Sprache von der drohenden Strangu lierung der englischen Inseln reden, derartige Märchen ziehen könnten. Unsere Ubootkommandanten, von der ersten Streife an die flandrische Küste heimgekehrt, erzählen, wie die Nordsee von Handelsschiffen verödet sei und wie sie nicht eines von Albions meerbeherrschenden Kriegsschiffen ange troffen hätten — sie sitzen geduckt (seit Skagerrak I) hinter der grauen Flut. Die englischen Behörden aber melden absichtlich zur Irreführung der Neutralen nur einen Teil der riesigen Verluste, die ihnen von unseren Ubooten ver setzt wurde». Während eines unserer Uboote binnen 24 Stunden 52 WO Tonnen versenkte, darunter vier grobe Lransportdampfer zur Strecke brachte, meldeten Lloyds nur den Verlust eines von ihnen, nämlich der „Afric", ver schweigen aber bis heute noch die anderen drei großen Dampfer. Wir sind mit vollem Ernst bei der Verfolgung unseres Zieles, denn es ist ein heiliges Ziel, das wir uns setzten, nämlich ohne Rücksicht ans irgend jemand, mag er noch so sehr mit dem hölzernen Degen rasseUc, unter Ent« faltung des uns als wirksamst erscheinenden Mittels Eng lands Macht zu brechen und den Frieden wiederherzustellen. Und dabei bleibt es bis zum siegreichen Ende. Daß unsere Gegner bereits ihre tatsächlichen Verluste verheimlichen, ist ein untrügliches Zeichen dafür, daß cs um seine Lage schlecht steht, denn es bezweckt nichts anderes, als eine unheilvolle Beeinflußung der Neutralen, die für Englands Kampf sich in Gefahr begeben sollen. Auch sie sind gewarnt genug! Ein glücklicher NbootSkommandant. Der glückliche Kommandant eines unserer Uboote, dem es, wie gemeldet, gelang, im Zeiträume von 24 Stunden insgesamt 51800 Tonnen zu versenken, ist Kapitänleutnant Petz. Interessante Zahle« zum U-Bootkrieg gibt die „Voss. Ztg.", an die Versenkung von 5l 800 Tonnen durch eiu U-Boot in 24 Stunden an knüpfend. Weitz man in Deutschland, daß der Raum von 51OW Brntto-Negister-Tonnen den Raum von fast 4500 Eisen- bahnwaggons entsvricht? Während der bisherigen Zeit des beschränkten U-Bootkrieges sind zuletzt monatlich im Durchschnitt 400 000 Brutto-Registcr-Tonnen an seindlichem und neutralem Schiffsraum versenkt worden. Jetzt, wo die Beschränkung aufgehoben ist, hat mithin ein einziges U- Boot den achten Teil der früheren Monatsleistung inner halb von vierundzwanzig Stunden vollbracht. Ein anderer Vergleich ist vielleicht noch charakteristischer: Im Jahre 1916 hatten England 582000 und Holland 211000 Ton nen Schiffsraum neu vom Stapel gelassen. Unser glücklicher U-Boot-Kapitän hat mithin an einem Tage über 8 Prozent des englischen Zuwachses von 1916 und ungefähr den vier ten Teil des Schisfs^uwachses der Niederlande vom gleichen Jahre versenkt. Wie sehr diese Verluste England treffen, geht daraus hervor, datz vor kurzem der australische Mini sterpräsident Hughes 15 Schiffe von insgesamt 70000 Ton nen aufkanfen wollte. Davon schon versprach sich England eine wesentliche Erleichterung der Getreideverschiffung von Australien nach Großbritannien. Was aber war in Wirk lichkeit die Hoffnung auf 70000 Tonnen wert, wenn ein deutsches Boot 51000 Tonnen an einem Tage vernichten konnte? Versenkt! A«S Berlin wird gemeldet: Im Sperrgebiet des MittelmeereS wurde i» den letzten Tagen durch Untersee boote eine größere Anzahl wertvoller feindlicher Schiffe versenkt, darunter ein vollbesetzter «roher italienischer Truppentransportdampfer, zwei bewaffnete Dampfer von svov und 45S« Tonnen mit wichtiger Ladung für Sa loniki, der italienische Dampfer „Oleauia" von 4317 Bruttoregistertonnen, der französische Dampfer „Mont Vendaux" (3333 Bruttoregistertonnen), der französische Segler „Aphrodite" Brnttoregistertonuen) mit 735 Tonnen Eisen für Italien. Versenkt wurden die Dampfer ,,Worcestershire"(7175To.) und „Valdcs" (2283 To.). Von der „Valdcs" sind 2 Mann ertrunken, 9 Mann werden vermißt. — Der englische Dampfer „Jola" (3903 Bruttoregistertonnen) wurde ver senkt. Der Eindruck des Nntersecboot-KrisgeS auf die Engländer spiegelt sich wie den „Dr. N." gemeldet wird in einem Be richt wieder, den der Führer eines vor kurzem ans dem Atlantischen Ozean zurückgekehrtcn Unterseebootes erzählt hat. Das betreffende Unterseeboot versenkte nacheinander drei englische Dampfer und nahm die Kapitäne gefangen. Als der erste an Bord des Unterseebootes kam, trat er mit der Pfeife im Munde sehr patzig an den Kommandanten heran und sagte in arrogantem Tone: „Warum versenkt Ihr andauernd unsere Sctnsfe? Ihr werdet sie nachher doch bezahlen müssen." Natürlich bekam er eine entsprechende Antwort. Der zweite englische Kapitän, der bald darauf an Bord gebracht wurde, wär schon bedenklicher und sagte: „Wenn die schwierige Lage, in die England durch den Unterseeboot-Krieg gebracht ist, andaure, dann würde es den Krieg verlieren." Der dritte Kapitän war sichtlich zu frieden, als er gcfangengenommen wurde und erklärte, er würde sonst seine Fahrten selbst eingestellt haben. Er habe zuletzt ununterbrochen drei Tage ohne zu essen auf der Kommandobrücke gestanden, um aus die Unterseeboote zu achten. Das könne niemand ansbaltcn. Es sei ausge schlossen, daß England den jetzige» Zustand lange ertragen werde. Gegnerschaft Lloyd Georges. Londoner „Morning Post" und „Daily Telegraph" schreiben, die Wirtschaftslage Englands erwecke im Volke steigende Besorgnis, über die alle Reden Llond Georges nicht hinwegtäuschen könnten. Laut dem „Basl. Anz." wächst m der Londoner Presse die GegncrschastLloyd Georges. Win Antrup aus trrtcH tlörlett tür Hflnonow Laut „Rjetsch" unterhandelt das russische Auswärtige Ann durch Vermittlung eines neutralen Staate« mir der deutschen Regleruna wegen Bewilligung eines freien Geleits für den neuen russischen Botschafter in London, Ssasonow, unter Hinweis auf das dem Grafen Tarnowski und dem Grafen Bernstorff bewilligte freie Geleit nach bezw. von Amerika. (Es bandelt sich bei der Reise des Herrn Ssaso now um etwas ganz anderes, nämlich nm eine Fahrt von Feindesland nach Feindesland, während Graf Tarnowski und Graf Bcrnftoff nach bezw. von einem neutralen Lande reisten.) Frankreich ohne englische Poft. Zum ersten Male seit Dezember 1914 blieben in Frank reich die Londoner Zeitungen aus. Auch die englische Post fehlt seit mehreren Tagen, während die Drahtverbindung mit England weiter arbeitet. In Paris ist man benn- ruhigt, da man nicht weiß, ob eine militärische oder eine Wirkung der deutschen Sperre vorliegt. Die englische Reichskonferen» muft verschoben werden. Petit Parisien meldet ans London: Infolge der deut schen Unterseeboottätigkeit kann die große Konferenz der englischen Dominions zu dem festgesetzten Termine in Lon don nicht stattfinde». Die Reichskonferenz, die wichtige Be schlüße über die Endziele des Krieges zu fassen hat, kann erst in einem späteren Zeitraum zusammentreten. Die englische KohlenauSfuhr «ach Norwegen. Der norwegische Gesandte in London berichtet, daß die besonderen Beschränkungen in der KohlenauSfuhr für Nor wegen aufgehoben worden sind. Der norwegisch-amerikanische Passagterverkehr eistgcftcllt. Norwegischen Blättern zufolge sind die in den letzten Tagen zwischen Reeder- und Seeleute-Berbänden geführten Löhnungs- und Bemannungsverhandlungen vorläufig ge scheitert. Aller Paffagierverkehr mit Amerika ist bis auf weiteres eingestellt. Abfahrt brasilianischer Dampser. Aus Rio de Janeiro wird gemeldet, mehrere brasilianische Handelsschiffe hätten seit Verkündung der deutschen See- fperre die Häfen Brasiliens mit Bestimmung nach Frankreich und England verlassen. ' Holland und der U-Bootkrieg. Aus Amsterdam wird gemeldet: Die Erregung, die hier nach der Verkündung des verschärften Ü-Bootkrieges durch Deutschland und den Abbruch der Beziehungen mit den Vereinigten Staaten und nicht zuletzt wegen der Folgen, die ein endgültiger Bruch für das ohnehin schon aus den Fugen gerißene wirtschaftliche Leben der Niederlande haben würde, hat sich nun etwas gelegt. Die Meldungen, mit denen das Reutersche Bureau und die englischen Korre spondenten in Amerika das englische Volk füttern, um eS für das immer drückender werdende Leben und die knapper werdenden Lebensmittel zu entschädigen, nimmt man nur mit der alleräußersten Vorsicht auf. Man weift darauf hin, daß beide Regierungen, sowohl die deutsche wie die ameri kanische alles zu vermeiden suchen, was eine Verschärfung des Konfliktes herbeiführen könnte, während man sich andererseits nicht verhehlt, daß für Wilson infolge der un ruhigen Stimmung der Bevölkerung es doppelt schwer sei, die Geister, die er so schnell rief, zu bannen. Man kann sagen, daß man in Holland aufrichtig wünscht und hofft, daß ein Krieg zwischen Deutschland und Amerika vermieden werde. Inzwischen verfolgt man den verschärften U-Bootkrieg mit aufmerksamen Augen. Obwohl man sich eines endgültigen Urteils vorläufig noch enthält, so stellt man doch fest, daß Deutschland seinen U-Bootkrieg mit deutlich sichtbarem Erfolge führt. Man konstatiert die Beklemmung und die Beunruhigung, die sich Englands mehr und mehr bemächtigt, wofür die auf fast alle Lebens mittel sich ausbreitende Zuteilung in Rationen und die Heranziehung der Landwirtschaft zu immer gröberen Lei stungen, der Ruf nach mehr Schiffen usw. einen deutlichen Beweis geben. Es herrscht hier dre starke Vermutung, daß aus naheliegenden Gründen die durch die U-Boote er littenen Schiffsverluste englischerseits verheimlicht werden; namentlich der Umstand, daß England sich Reederrechte über die holländischen Schiffe, die in England liegen, an matzt, hat in hiesigen Schisfahrtskreisen mächtiges Aufsehen errregt.. Und nicht selten macht man sich in groben Aus drücken seiner berechtigten Entrüstung Luft. Kür und wider den Krieg in Amerika. Eine Londoner Depesche des „Corriere della Sera" meldet, daß in Amerika die Folgen der U-Bootsblockade sich immer ernster geltend machen. Wenn die Lage hier eine Weile andauert, werde die ganze öffentliche Meinung den Krieg als Befreiung von einem Alpdruck begrüßen. Besonders in der Arbeiterschicht herrscht starke Gährung, da wegen der Verstopfung der Häfen und des Stockens des Handels viele Fabriken geschloffen sind. Der amerikanische Korrespondent der „Daily News" drahtet: Die Proteste der Arbeiterwelt werden immer drohender und werden Wilson den Vorwand zu energischen Schritten liefern. Es werde nicht genügen, die amerikanischen Handelsschiffe zu bewaffnen. Es bedürfe noch weit „schneidigerer" Maß nahmen, so die Begleitung der Handelsschiffe durch Kriegs schiffe. In Amerika hat sich, nach den „Politiken", ein schar fer Konflikt -zwischen Parlament und Presse entwickelt. Das Parlament wirft der Presse Kricgshetzerci vor, so daß bereits Senator Stone der Regierung die Beschreitung des Rechtsweges gegen solche Blätter nahe legte, die durch falsche Nachrichten die Unstimmigkeiten zwischen den Ber einigten Staaten und den Mittelmächten vergrvßern woll ten. . Ans Washington wird nach Kristiania gemeldet: Im Gegensatz zu der Meldung der „Central News", daß die Friedensagitation im Kongreß in den letzten Tagen be trächtlich Terrain gewonnen hat, sicht „New Bork World" die Friedcnsaussichtcn pessimistisch au und verlangt in scharfen Worten, Wilson müsse die Tatsache erkennen, daß zwischen Amerika und Deutschland bereits der Kriegszu stand cingetrctcn sei. „New Bork Herald" kritisiert, daß die diplomatische Verbindung mit Oesterreich-Ungarn noch nicht abgebrochen sei. Bewaffnung der amerikanischen Handelsschiffe. Einem Telegramm aus London zufolge meldet der Washingtoner Korrespondent von Dailv Chronicle, das amerikanische Marinedepartement habe große Mengen Ge schütze und Munition nach den wichtigen strategischen Punk ten au der atlantischen Küste zur Bewaffnung der Han delsschiffe und der Hilfskreuzer gesandt. < Eine Ergänzung zum dentsch-amcrikanischen Vertrag. Nach einer Reutermcldung aus Washington, hat der Minister des Aeußcru eine Erklärung vecössentticht, worin das vom Schweizer Gesandten am 10. Februar überbrachte Protokoll zur Ergänzung des zwischen Amerika und Deutschland bestehenden DertrqgeS in Umrissen wieder ge geben wird. Das Protokoll enthält die Mitteilung, daß die Bürger beider Länder, die sich in fremden Landern befinden, selbst im Kriegsfälle wie Bürger neutraler Län der belnmdelt werden sollen, soweit die persönliche Frei heit «nd ihr Eigentum in Frage kommen, und daß sic dort verbleiben können, so lange sie wünschen, anstatt der neun Monate Aufcnthaltsrecht, die ursprünglich nach den deutsch amerikanischen Verträgen von 1799 und 1829 vvrgrsel>en waren. Handelsschiffe, die einem beider Länder gehören, nikd sich in Häfen des anderen Landes befänden, sollen nicht gezwungen werden, in See zu gehen, außer wenn sie freies Geleit nach ihrem Heimathafen haben. Kapitän und Mannschaft dürfen nicht gcfangengenommen werden. Gerard bei Briand. Briand gab Gerard ein Frühstück, an dem die Botschaf ter der Ententemächte tetlnahmcn. WtlsonS Friedensschritt war nicht ernst zu nehmen! Im Organ der Rechtsparteien, in der „Somschtina", übt der ehemalige russische Ministerpräsident Stürmer Kri tik an der Politik Wilsons. Stürmer vertritt die Ansicht, daß die Friedensaktion Wilsons nicht ernst zu nehmen ge wesen wäre, denn hätte er wirklich die Absicht gehabt, zur Beendigung des Krieges beizntragen, dann lMte Wilson nur die MunitivnS- und Waffenausfuhr von Amerika zu verbieten brauchen. Weiter führt Stürmer aus, daß .an der Spitze einer Friedensaktion, die Aussicht auf Erfolg habe, andere Männer sieben müßten als Wilson, der nun mehr bei seinem Vorgehen gegen die Zentralmächtc sein ivabres Antlitz gezeigt hätte. Die Ausführungen Stür mers rufen in Rußland das allcrgrM^ Aussehen hervor. Zur Lage. von einem militärischen Mitarbeiter wird uns ge schrieben: Im Westen Tauwetter, im Osten verschärfte Kälte! Im Westen scheint jenes, das alle Angriffsbewegungen er- schwert, im Osten die Kälte eine neue Pause in der wieder aufaelebten Unternehmungslust hervorgerufen zu haben. Auch Nebel hinderte in Frankreich: die Fliegertängkeit und das Geschützfeuer waren infolgedessen geringer als seit Be ginn des Februar. Der Kleinkrieg dieses Jahres bat bisher den Russen im Osten nur Verluste eingetragen, im Mestekanesti-Abschnitt, in Ostgalizien, nördlich der Bahn Zloczow-Tarnopol, sowie an der Aa empfindliche Nackenschläge beigebracht. Im Westen dürfen wir zu unseren Gunsten die schönen Erfolge des 25. Januar auf Hohe 304 und des 15. Februar südlich Rioont buchen; auch der Kampf der Aufklärerabteilunaen und der Flieger hat unsere Ueberlegenhcit bestätigt. Da- gegen sind den Engländern zu beiden Seiten der Anere einige Fortschritte möglich gewesen: unsere Stellung verläuft dort nun dicht westlich und südlich der beiden Dörfer Mi- raumont und Petit Miraumont zu beiden Seiten des Baches. Die Art der englischen Gefechtsführung habe ich gestern ge kennzeichnet, unsere erste Hauptstellung ist überall in un seren Händen. Was wir aufgegeben habe», sind Vorposten stellungen, die unhaltbar geworden waren und dem Gegner geringen Nutzen bringen; an verschiedenen Stellen sind die englischen Stürme überhaupt gescheitert, und überall haben sie ihnen schwere, blutige Verluste verursacht. Je länger die so oft angekündigte Offensive der Gegner auf sich warten lätzt, umsomehr gewinnen unsere U-Boote Zeit, daS Meer von feindlichen Handelsschiffen zu säubern, umsomehr wird ihre Tätigkeit auch dem Landkriege zugute kommen. Es handelt sich nicht nur um die Vermehrung der Nahrunasmittelsorgen unserer Gegner, sondern auch um die Verhinderung der Zufuhr von Waffen. Schiebbedarf, Kraftwagen, an Eisenerzen und Kohlen. Je mehr die Feinde auf ihre eigenen Hilfsmittel angewiesen bleiben, umsomehr wird die Wucht ihrer Kriegführung unter den Folgen leiden. Wir dürfen mit Ruhe und Zuversicht dem Frühjahr entgegensehen. Kriegsnachrichten. De« österreichisch-ungarische GeneralstobSbericht. Amtlich wird aus Wien verlautbart, den 19. Februar 1917: Oe st licher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen und Heeresfront des Generalobersten Erzherzog Josef: Keine besonderen Er eignisse. — Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern: Oestlich Lipnica Dolna an der Narajowka brachte der Russe einen Minenstollen unter «nscren vordersten Gräben zur Sprengung und besetzte in raschem Nachstoß den Trichter. Durch Gegenangriff kam dieser wieder in unseren Besitz. Südlich Brzezany wurde ein nach starker Minenwerfervorbereitung erfolgter feind licher Angriffsversnch abgewiesen. In Wolhynien erfolgreiche Unternehmungen unserer Stoßtrupps. Italienischer Kriegsschauplatz: In den letzten Tagen begann sich die italienische Artillerie auch in einzelnen Abschnitten der Gebirgsfronten wieder zu rühren. Tarvis wurde wiederholt beschossen. Heute früh brachten Patrouillen des Jnfantepie-RcgimentS Nr. 73 von einer Unternehmung gegen feindliche Stellungen östlich des Monte Zcbio nördlich von Asiago 22 Gefangene ein. Südöstlicher Kriegsschauplatz: An der Vojnsa nichts von Belang. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes, v, Hoefer, Feldmarschalleutnaut. Luftangriff auf Arenöburg. Amtlich wird aus Berlin gemeldet: Ain 18. Februar abends griff eines unserer Marineluftschiffe Hafen- und militärische Anlagen von ArcnSbni g auf Oesel mit Spreng- nnd Brandbomben an. Guter Erfolg wurde beobachtet. Das feindliche Abwehrfeuer b'icb wirkungslos. Ter Chef des Admiralstabes der Marine. Die Kämpfe irr Oitafrtta. Zn der jüngst geschilderten Oktobcr-November-Nieder- lage des Generals Sinnts erhält die „Köln. Volksztg." weitere ergänzende Mitteilungen: Danach wurden die beiden Brigaden des Unterführers Northen nahezn völlig aufgcriebcn. DieUebrigbleibcnden retteten sich nnterHinter- lassiing zahlreichen Gepäcks durch tagelange Flucht. Schlimmer noch erging es den Truppen des Obersten Äaxendalc, dessen 2800 Mann in einem mehrtägigen Ge fecht umzingelt und völlig vernichtet oder gefangen wurden. Der gesamte Geschütz- und Fnhrwerkpark siel in die Hände unserer Ostnfrikaner. Die während zweier Monate an- i dauernden Kämpfe wurden mit einer beispiellosen Erbitterung geführt. Der Feind verlor über 6000 Mann. Außertz? l wurden 15 Geschütze und 15 Maschinengewehre erber
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