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's."". ' ' meng der Nadeln aufzufordern. Wer dieser Anord nung der Bahndeamten nicht nachkommt, kann auf Grund de- Paragraph 11 (1 und 2) der Sisenbahnver- kehrSordnung von der Mitfahrt ausgeschlossen und gunr verlassen de- Bahnhof- ausgefordert werden. Zu widerhandlungen gegen die Anordnungen der Bahn beamten können aus Grund der Paragraphen 77 bt» bi» S1 der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung mir Geldstrafen geahndä werden.^ Indische Hofastrologra. Obgleich die Astrologie seit zwei Jahrhunderten in den größten Mißkredit geraten ist, besitzt sie doch auch in unserem zivilisierten Europa noch so manche An hänger, die freilich nur im geheimen den mystischen Zusammenhängen nachdenken, die zwischen hem Lauf der Gestirne und unserem Schicksal bestehen. Die Stelle de- Hofastrologen, einst ein so wichtiger und einflußreicher Posten, ist bei keinem modernen Herrscher mehr besetzt. In Asien aber dauern wie in so mancher anderen Hin sicht auch im Punkte der Astrologie die alte» Einrich tungen noch fort. Hier hat die Astronomie ihre ältere und phantastischere Schwester noch nicht verdrängen kön nen; der Charlatan, der vorgibt, au- den Sternen die Zukunft lesen zu können, hat sich bei Persern, Chi nesen und anderen Völkern Asien- noch die Macht und den Einfluß gewahrt, die er in früheren Zeiten in so reichem Maße besessen. Sogar in Japan stehen die Astro logen noch in Gunst, obgleich natürlich der Hof des Mikado darauf verzichtet, sie noch offiziell um Rat zu fragen. Die klugen Leute von Nippon würden glauben, sich in ihrer modernen Kulturhöhe vor Europa lächer lich zu machen, wenn sie den Sterndeutern öffentlich die Stellung gewährten, die sie im Geheimen nicht sel ten besitzen. Die indischen Fürsten kennen solche Skru pel nicht. Ihre Astrologen genießen bedeutende- Ansehen bei Hofe und werden in allen möglichen und unmöglichen Dingen um Rat gefragt. Bon ihren Studien und ihrer Tätigkeit erzählt B. Forbin in der Nature allerlei amü sante Einzelheiten. Die großartigen Observatorien, die unter der mon golischen Herrschaft zur Betrachtung der Sterne errichtet wurden, werden von ihnen benutzt und in gutem Zu stand erhalten. Ein solch mächtiges astrologisches Ob servatorium ist das von Lahore, ein monumentaler Bau mit zahlreichen Plattformen, der al- eine etwas modernisierte Kopie jener Beobachtungstürme gelten kann, die die Chaldäer und Aegypter vor Jahrtausenden errichteten. Auf der Höhe solcher mächtiger und bizarrer Bauten verweilen nun die Astrologen der indischen Für sten in sternenhellen Nächsten, um in schweigender Ver zückung dem Lauf der Gestirne zu folgen und ihre ge heimnisvolle Wirkung aus das Menschengeschick zu er fassen. Von diesen luftigen Plattformen aus studieren sie das Gesicht des Himmels, aber nicht etwa um wie unsere Astronomen einen Kometen zu erspähen oder eine Sternkarte aufzunehmen, sondern um der „Nativi- tät" einer Persönlichkeit nachzuspüren, die ihr Herr in eine Vertrauensstellung berufen will und über deren Charakter er sich unterrichten möchte. Wenn sich der mo derne Mensch an ein Auskunftsbüro wendet, dann be fragt der Radschah feinen Astrologen, und jedenfalls nimmt er die Mitteilungen gläubiger hin und vertraut fester auf sie, da sie in den Sternen geschrieben standen. Aber nicht nur dem indischen Fürsten ist die Astro logie Ratgeber in allen Lebenslagen, sondern ihr Ein fluß ist bei allen Klassen beträchtlich. Wenn die nie deren Kasten zu dem Astrologen seltener ihre Zuflucht nehmen, so liegt das daran, daß sie zu arm sind, um dem Vertrauten der Gestirne seine Ratschläge mit Geld aufzuwiegen. Im Leben der Kriegerkaste sowie bei allen vornehmen indischen Familien spielt der Astrologe eine bedeutende Rolle, hat bei Geburt und Hochzeit eine ge wichtige Stimme. Vor der Geburt eines Kindes wird das Horoskop gestellt, und da man der Ansicht ist, daß drohend« Gefahren von Idem Kinde noch im Mutter leibe abgewendet werden können, so muß sich Vie Mutter den Anordnungen des Astrologen unterwerfen. Wehe der Unglücklichen, wenn sie ihr Haus verläßt, sobald irgend ein bestimmter Planet an einer bestimmten Stelle des Himmels steht! Ein solches Zuwiderhandeln gegen die astrologischen Befehle kann zur Folge haben, daß statt des erwarteten Jungen ein Mädchen zur Welt kommt und dieses Mädchen wohl noch mit einer Hasenscharte! Noch schlimmer ist es für sie, wenn während der Zeit, da sie ihr Kind erwartet, eine Sonnen- oder Mond finsternis bevorsteht. Das ist der Beweis dafür, daß die Erde von bösen Geistern erfüllt ist, die dem künf tigen Weltbürger, noch bevor er das Sonnenlicht er blickt, etwas aytun wollen. Die Mutter muß sich daher hüten, so lange das Himmelsphänomen dauert, irgend etwas zu essen, zu trinken, zu schneiden oder zu zer brechen, weil all dies für das Kind gefährlich ist, und die nächsten Anverwandten beobachten die gleichen Vor sichtsmaßregeln. Nicht minder wichtig wie bei der Ge burt ist der Astrologe bei der Heirat. Wollen zwei junge Leute den Lebensbund miteinander schließen, dann müs sen sie nächst den Eltern vor allem den Himmel um seine Einwilligung anflehen. Bevor nämlich die Che ge stattet wird, studiert und vergleicht der Astrologe erst die Nativitäten der beiden Verlobten, und wenn er nicht eine glückliche Harmonie aus diesen wunderlichen Zei chen Herausliesl, wenn nicht „alle- stimmt", dann ist da- schwerste, ein unüberwindliches Hindernis aufge richtet für die Verwirklichung ihrer Träume. Sie können nicht zueinander kommen, denn der Himmel will es nicht. In vielen Dingen üben die Astrologen eine solche Tyran nei aus. Jede Verfinsterung eines Gestirns wird von ihnen als ein Ausdruck des Unwillens der Götter ge deutet und den darob Aengstlichen wird dann geraten, sich unter den Schutz eine- ihnen wohlgesinnten Pla neten zu pellen, den ausfindig zu machen dem Astrologen viel Mühe und dem anderen viel Geld kostet. Besonders der Mond hat seine Tücken, und um ihn zu versöhnen und günstig zu stimmen, hohen die Inder und ihre Astrologen viel zu tun. Neueste Nachricht«« uud Lele-ramme vom Juni LS1L. )-( Leipzig. Die heutig« Garnbvkse war im ganzen gut besucht. Di« Geschäftstätigkeit war schleppend. Die Fabrikanten verhielten sich zurückhaltend, wa- auch mit dem Ausfall« de« heutigen Liverpooler Markte- zusammen hing. L- wurden nur wenige Abschlüsse erzielt. )( Berlin. Di« Stadtverordnetenversammlung ge nehmigt« für den deutschen Dauerstug 1911/12 50000 M. und für den deutschen Rundflug 1911 um den v. Z. Preis zu Ehrenpreisen 5000 M. Ferner wurde die Vorlage auf Ankauf eine- großen Teil,» de- Exerzierplatzes an der Schönhauser Alle« für 6,5 Millionen angenommen. * Berlin. Gestern abend fand die Uebersührung de« Prinzen Joachim vom Kabtnettlhause in Po»«dam nach dem Neuen Palat« in einem Krankenwagen de« Kgl. Marstall« statt. Die Kaiserin hatte persönlich die vorsorg, ltchsten Anordnungen getroffen. — Honnef. Da« Kur- Hotel in Rhöndorf ist gestern fast vollständig niedergebrannt. Infolge Unvorsichtigkeit eine« Mädchen« war in der Mäd- chenkammer «ine brennende Petroleumlampe umgefallen. Die Mehrzahl der Bewohner de« Hause- konnte außer dem, wa- sie auf dem Leibe trugen, nicht- retten. Außer einem Dienstmädchen und einem Herrn, die sich bei den Rettung«, arbeiten leichte Brandwunden zuzogen, ist niemand verletzt worden. — London. Die KrönungSggbe der Frauen, die den Namen der Königin führen, ist der Königin Mary überreicht worden. Eie präsentiert sich in Gestalt ein,« Scheck« über 248000 M. — Erfurt. In Kormanns hausen in Thür, wurde ein GutSbrfltzer, der sich auf der Jagd auf Anstand befand, von einer Zigeunerbande über fallen. Sr gab mehrere Schüsse ab, ohne zu treffen und erlag schließlich der Nebermacht. Die Zigeuner verletzten ibn durch Fußtritte und nahmen ihm Gewehr, Messer und Geld ab. Gendarmen übernahmen die Verfolgung. Die der Bande angehörigen Männer entkamen. Eine Frau und ein Kind wurden durch Schüsse verletzt. )( Stuttgart. Gestern abend fand im Stadtgarten, saale für die Teilnehmer der Deutschen Kolonialgesellschaft eine Festtafel statt, bet der Fürst Karl v. Urach da- Kaiser, hoch auSbrachte. Der Kaiser!. Botschafter a. D. v. Holleben brachte ein dreifache» Hoch auf den König von Württem berg au«. rr Konstanz. Gin neue« Passagterluftschiff der „Delos" wird am 20. Juni fertig sein und dann unter Führung de« Grafen Zeppelin nach Baden-Baden zur Generalversammlung der Delag, di« am 26. Juni statt- findet, fahren. Darauf wird da» Luftschiff wieder nach Friedrich-Hafen zurückkehren, um dort verschiedene Passagier- luftfahrten auSzusühren. )l Troppau. Auf dem Austriaschachte zu Karwin verweigerte gestern die 200 Munn starke Nachtschicht die Einfahrt. Heute früh brach der allgemeine Ausstand au«, ohne daß die Ruhe gestört wurde. Al« Grund »erden Lohnabzüge und angeblich schlechte Behandlung durch die Betriebsleiter angegeben. )( Belgrad. Wie der „Neuen Freien Presse" ge- meldet wird, ist in Djakowa ein Aufstand auSgrbrochen. In der Umgebung wütet zwischen Militär und Albanesen ein heftiger Kampf. )( Antwerpen. Der Sekretär de« Syndikat« der belgischen Seeleute teilte in einer Versammlung mit, daß der Bürgermeister von Antwerpen e« übernommen habe, zwischen den Seeleuten und den Reedern zu vermitteln. E« sei aber wahrscheinlich, daß die Reeder wegen ihrer Verpflichtungen gegenüber dem Internationalen Reederei- verbände die Vermittelung nicht annehmen würden. Sollten sie sie ablehnen, so würde in den belgischen und holländt- schrn Häfen in der nächsten Woche der Streik ausbrechen. Die AuSstandSbewegung sei auch für Großbritannien be schlossen worden, würde dort aber «st nach den KrönungL- feierlichkeiten beginnen. )( Bar sur Aube. In der hiefigen Gegend dauert die Erregung fort. In Lignol entfernten Gendarmen von einem Brunnen eine Inschrift in roter Farbe: Dir, Wilhelm, die Hügel der Champagne, weil die Republik sie nicht will. )( Part«. Di« Witwe de« verstorbenen Minister« Rouvier hatte den Wunsch ausgesprochen, daß ihr Gatte ein kirchliches Leichenbegängnis erhalte. Der Pariser Erz- bischof verweigerte dies jedoch, weil daS Parlament gerade unter dem Präsidium Rouvier« da« Gesetz über die Trennung von Kirche und Staat angenommen habe. Dem „Petit Journal" zufolge belaufen sich die Kosten, die durch die militärische Besetzung der Thampagnegebiete» entstanden find, auf 420000 Fr«, täglich. Die bisherigen Gesamtkosten betragen bereit« 23 Millionen Fr«. Der Sonderberichterstatter de» „Malin" in Fe« meldet: Gr sei vom Sultan empfangen worden und habe an ihn durch einen Dolmetscher u. a. die Anfrage richten lasten, ob «S wahr sei, daß er da« französische Protektorat verlangt habe. Der Dolmetscher habe nach einigem Zögern diese Frage in einer etwa« gewundenen Umschreibung ge stellt. Der Sultan habe lächelnd geantwortet: „Jedermann weiß e«, und ich brauche daher nicht zu verbergen, daß ich von Frankreich Hilfe »erlangt habe." In St. Deut« entstand zwischen mehreren sozialistischen Revolutionären, di« an einer Versammlung tetlgenommen hatten, und einem Gemüsehändler rin Streit. Der Händler verwundete einen der Sozialisten durch einen Messerstich, worauf er durch einen Reoolverschuß gelötet wurde. Ter Minister der öffentlichen Arbeiten teilte einem Berichterstatter mit, daß er demnächst einen Erlaß zur Regelung der Lustschiffahrt herausgcbcn werde. Darnach wird erstens Luftfahrzeugen der freie Verkehr gestattet unter der Bedingung, daß die Eigentümer von den Be hörden einen entsprechenden Erlaubnisschein erhalten und die Lenker einen Befähigungsnachweis besitzen. Zwei ten» werden die Verwaltungsbehörden jederzeit da» Recht haben, die Luftfahrzeuge zu besichtigen. Die au» dem Auslande kommenden Fahrzeuge müssen bei der Landung sofort den zuständigen Bürgermeister benach richtigen. Luftfahrzeuge dürfen außerhalb der für die Landung eigen» bestimmten Plätze in bewohnten Ort schaften nicht ntedxrgehen. Oefsentliche Schauflüge dür fen nur mit Genehmigung der Verwaltungsbehörde statt finden. Schließlich sind Flüge oberhalb gewisser Zonen untersagt. Die Benutzung von photographischen und fun kentelegraphischen Vorrichtungen wird nur mit besonderer Bewilligung gestattet sein. . > » )( Madrid. In der Kammer interpellierte der der liberalen Partei angehörig« frührr« Minister Billanueoa über Marokko. Die Regierung soll« den französisch- spanischen Geheimvertrag von 1904 zur Kenntnis bringen. Der Ministerpräsident Canaleja« bemerkte, e« sei nicht an der Zeit, die« zu tun. Billanueoa erklärte, daß e« jetzt zu spät sei, sich nach Deutschland hinzuwenden. Spanien habe den günstigen Augenblick im Jahre 1905 vorüber gehen lassen. Eine Verständigung mit Frankreich könne nicht schwierig sein. Der Ministerpräsident Canaleja« er widerte, er könne wegen der mit Frankreich schwebenden Verhandlungen nicht in voller Freiheit antworten. Man wundere sich, daß Spanien nicht gegen die französische Expedition nach Fe« protestiert habe; aber wa« habe Spanten denn tun können. Frankreich habe in Fe« eine von den Mächten anerkannte Mission. Die spanische Ltn- flußzone bei Larasch sei nicht durch Verträge festgesetzt, sondern durch die Geschichte begründet. Unsere historischen Rechte, so schloß der Ministerpräsident, find gut festgelegt und definiert. E« gibt keine internationale Gefahr. Darauf wurde di« Sitzung aufgehoben. )( London. Die Beamten der Birkbeck-Vank, deren Kunden größtenteils au« kleinen Leuten bestehen, haben ein Rundschreiben erlassen, in dem erklärt wird, daß die Zah- lungen wegen Sanierung vorläufig eingestellt werden. Zehn Schilling sollen auf da« Pfund Sterling sofort bezahlt werden; man hofft, daß eventuell 17 oder 18 Schilling auf da« Pfund zur Rückzahlung kommen werden. — Al« die Kunde von der Zahlungseinstellung der Birkbeck-Vank sich verbreitete, kam e« vor der Bank zu erregten Auftritten. Scharen aufgeregter Männer und weinender Frauen ver suchten die Türen aufzubrechen, wurden aber von der Po lizei zurückgedrängt.' Die Beamten der Bank bemühten sich, die Gläubiger zu beruhigen, t>ie schließlich allmählich aus einander gingen. )( London. Die Morgenblätter glauben nicht, baß die Zahlungseinstellung der Birkbcckbank einen schlimmen Einfluß auf daS Geschäft im allgemeinen haben werde, und führen aus, daß die Ursache der Schwierigkeiten in der Konstitution und dem Geschäftsgebahren der Bank liege, die das Geschäft einer Baugesellschaft mit dem Bankgeschäft verbunden habe. Ter Zusammenbruch recht fertige in keiner Weise allgemeine Unruhe oder Mangel an Vertrauen, umso weniger als der Zusammenbruch von der Börse erwartet Worden sei, wo die kürzliche Mattig keit der Consols Verkäufen cker Birkbcckbank zugeschrie ben wurde, die diese vollzogen habe, um das aus Anlaß des letzten Run von der Bank von England geliehene Geld zurückzuzahlen. )( Mexiko. Zu den Orten, die besonder« schwer unter dem Erdbeben gelitten haben, zählen auch Zomtla und San Andre. Zahlreiche Menschenopfer find zu beklagen. Lau sende find obdachlos. Der Vulkan Colima befindet sich in Tätigkeit. )( Newyork. Wie der Newyork Time« au« Mexiko gemeldet wird, find bei dem Erdbeben 1300 Menschen um gekommen, 500 allein in Zapotlan. WafferstSnde. 'S Moldau Jsrr Bger « l b - s o? Bud- weis Jung- bAN»- lau Laun Rand, ni» Par dubitz Mei- n» Leit- mrrttz Aus- i'g Dres den Riesa 8. — 3 - 1 - 4V -j- 32 - 52 -i- 34 -i- 21 - 8 -147 — 77 S. - 5 — 2 - 46 - 36 - 56 -f- 36 - 27 norm. -148 - 81 Barometerstand »<>tt R. «alhan, Mittag, 12 Uhr. Hehr trocken Beständig sch-^o—HW Schön Wetter Beränderltch Regen (Wind) Biet Regen Sturm Wetterprognose der K. S. Landeswetterwarte für den 10. Juni; Nordwestwind, wolkig, kühl, zeitweise «egen. InÄiitr Mstnbericht Heck »eist» 8tMtOrW j» ssillt ckMiiM