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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.07.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192407316
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240731
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-07
- Tag 1924-07-31
-
Monat
1924-07
-
Jahr
1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.07.1924
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r«s Mikim-Abkomme» »erlitiigert. Düsseldorf. (Funkspruch.) Heute wurde von der Secklerkommisston und der Micum da» bisberiae Abkonr« wen «lt folgende« AbS«dern»ge« verlängert; 1. Da» neue Abkommen gilt bi« »u dem Zeitpunkt, der für den Beginn de» im Dachoerftändigen-Gutachten vorge sehenen MeparationSzahlungSagendum« bestimmt werden wird. Indessen kann die Sechserkommission vom 15. August ab den Vertrag mit fünftägiger Frist kündigen. 2. Dir Au»- und Einfuhr-Abgaben sowie die Zu» und Ablaofgebvhren. die im Juli in Kraft waren, «erden vom 1. August ab auf di« Hälfte herabgesetzt. S. Die laufende Kohlensteuer wird vom 1. August ab auf 25 Pfennige ermäßigt. 4. Um den Absatzschwierigkeiten, unter denen die Zechen im Monat Juli zu leiden batten, Rechnung zu tragen, wird die Kohlensteuer sür diesen Monat auf 50 Pfennige ermäßigt. Bon der Londoner Konferenz, Prefsrfttmme« zur Frage der RubrrSmnnng. London. »Times" schreibt. Herriot selbst habe sich zur vollständigen Räumung des rechtsrheinischen Gebiete» verpflichtet, aber er habe sich offensichtlich von den Mit» gliedern seiner Delegation überreden lasten, di« die Frage der Zurückziehung der Truppen al« ein Mittel zu weiterem Druck gegenüber Deutschland zu benützen wünschten. Die ursprüngliche Formel der Franzosen sei gewesen, die Räumung von deutschen Zahlungen abhängig zu machen, setzt gehe sie dahin, sie von der Ausführung des Dawes» planes abhängig zu machen. Dies bilde die Grundlage des neuen französischen Memorandums. Das Blatt schließt, die franzöftfch-belgtschen Vorschläge betreffend die Räumung und die Frage deS Verzuges hätten gestern abend rin« hoffnungsvoller« Atmosphäre geschaffen. Sie deuteten aber offensichtlich eine längere Dauer der Konferenz an. Da» Arbeiterblatt »Daily Herald" äußert sich bezüglich des französischen Vorschlages betreffend die Sicherheit für die deutsche Anleihe sehr optimistisch und meint, die »großen 7" hätten die Hauptgrundsätze de» französischen Planes gebilligt und an das Komitee überwiesen. Die Bankiers hätten ebenfalls ihrer Befriedigung Ausdruck ge- geben. Was allerdings die Frage der Rubrräumung be- treffe, so sei es höchst unwahrscheinlich, daß die Deutschen den französischen Vorschlag annehmen werden. »Daily Mail" schreibt, der französische Plan der Lösung der Garantiefrage für die deutsche Anleihe bedeute ein grosses französisches Zugeständnis, er mache der souveränen Macht der Reparationskommission ein Ende. Aus dem französischen Vorschlag ergebe sich, daß nur das Schieds gericht von drei Persönlichkeiten, nickt die Reparations kommission oder «ine Regierung, di« Macht haben würde, eine Aktion gegen Deutschland im Falle eines Verzüge» zn veranlassen.. »Daily News" schreibt, die Bedeutung des französischen Planes liege im großen Einflust über die Geschicke Europas, der tu der Hand Amerikas liege. Die Streitlüste in Oberschlefieu. Königsbütte. (Funkspruch.) Die Zentralstreikleitung in Kattowitz bat gestern einen Ausruf an die gesamte Ar beiterschaft erlassen, worin Anordnungen gegeben werden, wie die Ausständigen sich zu verhalten haben. In sämt lichen Gemeinden wurden Streikkomitees errichtet, die sich streng nach den Anordnungen der Zentralstreikleitung zu richten haben. Die chemischen Werke in Chorzow arbeiten auf Anordnung der Streikleitung weiter. MFMMWklliWW MAlWWk vom 31. Juli 1924. Die Teilnahme der Reichswehr an den bevorstehenden Feiern. Berlin. (Funkspruch.) Der Reichswehrminifter hat angeordnet, daß am 3. August Soldaten lediglich an den von den Behörden geleiteten Feiern teilnehmen, dasselbe gilt auch für den 11. August. Meldungen aus Sao Paolo. Berlin. (Funkspruch.) Nachdem die Ausständigen gestern die Stadt Sao Paolo verlassen haben und die Re- aierungstruppen dort eingezogen sind, ist die unmittelbare Verbindung mit dem deutschen Konsulat wieder hergestellt. Soweit sich nach den bisher vorliegenden telegraphischen Meldungen der Gesandtschast in Rio de Janeiro und des Konsulats in Sao Paolo übersehen läßt, sind die reichs deutschen Firmen durch den Aufstand und die Beschießung der Stadt nicht erheblich geschädigt worden. Ausführliche Berichte der deutschen Vertretungen in Brasilien über die Ursachen und den Verlauf der Bewegungen sind unterwegs. Santo«. (Funkspruch.) Die telegraphischen und tele phonischen Verbindungen zwischen Santos und Sao Paolo sind wiederhergestellt, und man glaubt, daß auch der Eisen bahnverkehr in dieser Woche wieder beginnen wird. Die Au»fuhr von Kaffee ist wieder im Gange. Houghton wieder in Berlin. Berlin. (Funkspruch.) Der amerikanischer Botschafter Houghton ist heute wieder in Berlin eingetroffen. Di« Lohnbewegung im Rubrbrrgbau. Essen. (Funkspruch.) Der Zechenverband hat an die vier Bergarbeiterverbänd« folgendes Schreiben gerichtet: Unter Bezugnahme auf die Verhandlungen am 28. d. M. über die Lohnregelung auf den südlichen Randrechen kündigt der Zechenverband hiermit di« z. Zt. gültige Lohnordnung zu Ende August d. I. Amnestie im bayerische« Landtage. München. (Funkspruch.) Der Landtag erledigte in seiner vorletzten Sitzung am Donnerstag kleine Vorlagen und be^i« t dann die Amnestie-Anträge der Sozialdemokraten. deS völUschen Blocks und der Kommunisten. Der völkische Abgeordnete Dr. Roth verlangte, daß die Teilnehmer an November - Ereignissen amnestiert würden, zumal bereit» eine Reihe von Räterevublikanern begnadigt seien. Bei der Rede de» kommunistischen Abgeordneten Schloff« kam «S zu lebhaften Auseinandersetzungen zwischen Sozialisten und Kommunisten, sodaß der Präsident eingreifen mußte. Der sozialistisch« Redner wandte sich gegen den kommuni stischen und den völkischen Antrag. Hochwasser der Isar. München. (Funkspruch.) Die Isar bei Bogenhauseu. welche gestern mittag 12 Uhr noch «inen Mittelwafferftand von 188 vm aufwies, bat heute vormittag 10 Uhr «inen Hochwasserstand von 330 em erreicht und steigt weiter. Die Alpenflüffe führen Hochwasser. Verstaatlich««, der tschechische« Bahne«. Prag. (Funkspruch.) Vom Vertret« de« WTB. Di« tschechoslowakische Regierung bereitet für den 1. Januar 1925 die Uebernabme sämtlicher Privatbahnen durch de» Staat vor. Zu diesem Zweck sollen bereit» im Oktober durch einen ffu'all ein schrver»« GisniVahnunglvck vermieden werden. 800 Meter hinter Wieienthal entdeckte der Loko motivführer eine« Güterzuge«, daß au» ,i««r Gchie«« «i« etwa »k Zentimeter la«,«» Stück h«rau»a«brvchr« war. Die Streckenwärter hielten durch Signale die Züge an, di« dann langsam über die demoliert« Gt«lle hinwrgsiihren. Bor allem war d«r V-Zu, aefäbrdet, der um 8,08 Uhr di« Stelle passieren sollte und nur im allerletzten Augenblick zum Hatten gebracht werden konnte. Unaarische Magnat«« al» Filmstatisteo f Di« ameri kanisch« Filmfabrik Hollywood ist mit «inrm eigenartigen Angebot an die Kreis« der höchsten ungarischen Aristokratie berangetreten. Die Firma will in einem riesigen Prunk film das tragische Schicksal dr« letzt«« Hab«burger König« darstellen. Nun liegt ihr daran, die Krönung Karl lv. mm König von Ungarn, die im Dezember 1917 in der Burg zu Ofen unter dem traditionelle« ungarischen Gepränge stattfand, möglichst naturgetreu wiederzugeben. Di« Auf nahmen sollen an der Stätte der Krönung stattfinden und di« noch lebenden Teilnehmer an den KrönungSfeierlichkeiten sollen nach dem Wille« des Fllmgrwaltigen auch die zweite gefilmte Krönung wieder mitmachen. Di« Firma will sich die Sacke etwas kosten lassen, und bat den Aristokraten, die in dem Film Staiistenrollen Übernehmen sollen, «in Honorar von 500 000 Dollar» ängeboten, die der gegenwärtig in materieller Notlage befindlichen Familie de« verstorbenen Exkönigs Karl überwiesen werden könnten. Aus Budapest wird fetzt berichtet, daß von den ungarischen Aristokrat«» sich keiner bereit finden werde, eine solche Etatiftenrolle zu übernehmen. Man würde zwar der Königin und ihren Kindern gern die gewaltige Summe »»kommen lassen, aber auf der anderen Seite wurde e» für die ungarischen Legi timisten unerträglich sein, daß tragische Schicksal der KönigS- famili« zur Erwerbsquelle für eine amerikanische Filmfirma zu machen. Der Bannstrahl gegen die nackten Arme. Mr englische Blätter berichten, hat der Papst eine Me daille als besondere Auszeichnung demjenigen versprochen, der die beste Zeichnung für eine Frauenkleidung entwirft, die die „unanständige" Entblößung der Arme vermeidet. Auch sonst wenden sich die kirchlichen Würdenträger jetzt mehr und mehr gegen die allzu freie Mode. Damen, die mit nackten Armen in die italienischen Kirchen kommen, werden hinausgewiesen oder jedenfalls zum Abendmahl nicht zugelassen. In Barcelona predigte der Bischof gegen die „unanständige" Frauenkleidung und schloß 17 nach der neuesten Mode gekleidete Damen der besten Gesellschaft vom Abendmahl aus. In Paris nimmt man diesen „Bann strahl" gegen die nackten Arme durchaus nicht leicht. „Da die Pariser Moden von den vornehmsten Gesellschaftskreisen verbreitet werden, die der katholischen Kirche angehören," sagte ein führender Modekünstler, „so ist es durchaus nicht unwahrscheinlich, daß die Preisaussehung des Papstes die ärmellose Mode verschwinden lassen wird. Gewiß werden viele der neuen Herbsttoiletten Aermel haben, und die Aermel werden die besondere Aufmerksamkeit aller Mode- zeicbner in Anspruch nehmen. Zahlreiche Modekünstler werden versuchen, die Aufgabe, die der Papst gestellt hat, zu lösen." Ob freilich die vom Plaivst preisgekrönte Zeich nung dann von den Frauen aller Welt gehorsam angenom men werden wird, dürfte zweifelhaft sein. Die Frau von heute fügt sich nicht mehr einer Kleckerordnung, mag sie auch von der höchsten Stells ausgehen, wie dies im Mittelalter der Fall war. Tie Mods von heute ist nun einmal auf den raschesten Wechsel eingestellt. Sie bringt bald hier, bald dort etwas Neues und muß es daher auch einmal mit nackten Armen versuchen, nachdem alle Mög lichkeiten der Aermelformen erschöpft sind. Auch gefalle« sich die Damen viel zu gut in dieser bequemen und kleid samen Acrmcllosigkeit, als daß sie ganz darauf verzichten würden. Das schlechte Wettergedächtnis. Ueber nichts wirb in den Sommer-- und Reisemonaten mehr geklagt, als übers „schlechte Wetter". Der Mensch, der sonst die glück liche Gabe hat, das Gute besser im Gedächtnis zu be wahren als das Schlechte, scheint tnbezug auf die Witte rung umgekehrt veranlagt zu sein. Er merkt sich die paar Tage, in denen ihm ein Ausflug verregnet ist, noch auf lange Zeit. Das schöne warme Wetter haftet ihm vrel weniger in der Erinnerung. Ueberhaupt ist das Wetter gedächtnis des großen Publikums außerordentlich gering entwickelt. „Wir sind schnell bet der Hand," schreibt dar über der englische Meteorologe Ralph Bastnerton, „das Wetter dieses Jahres mit dem in derselben Zeit der Vorjahre zu vergleichen, und treten dabei mit bestimm ten Anschauungen hervor. Aber bei näherer Nachforschung zeigt es sich, daß die meisten Angaben falsch sind. Man frage z. B. irgendwen nach dem trockensten und nach dem nassesten Jahr, das er erlebt hat, und er wird weder das eine noch das andere angeben können. Dabei war das trockenste Jahr vor nur drei Jahren, 1921, das nasseste allerdings vor 21 Fahren, 1903. Merkwürdig ist beson ders, daß wir die Trockenheit dort 1921 schon ganz ver gessen haben. Damals jammerte alles nach Regen und war unglücklich über Staub und Hitze. Aber heute sagt man all gemein: „Das war der schönste Sommer seit dem Kriege." Ueber den jüngst vergangenen Sommer wird viel geklagt, und doch hatte er viele schöne Tage, und von 1922 war wenigstens der Anfang prachtvoll. Es sind eben nur em paar kurze Neisewochen nick eimge Ausflugstage, deren Witterung länger in unserem Gedächtnis haftet. Sonst wird uns in der Großstadt meist gar nicht bewußt, was für Wetter ist. Der Bauer, dem die Witterung Schicksal ist, kümmert sich natürlich viel mehr um Regen und Sonnenschein und weiß auch in der Vergangenheit sehr viel besser Bescheid. Aehnlich ist es auch schon mit dem Gärtner und allen Freiluftmenschen. Aber der Mensch, der, der Natur entfremdet, in seiner Stadtwohnung haust, hat das Gedächtnis fürs Wetter fast verloren." Die Sehnsucht nach langem Haar. Der Bubikopf, mag er auch noch so sehr in manchen Köpfen spuken und allerlei Unheil stiften, ist auf den Aussterbe etat gesetzt. So groß noch vor kurzem das Verlangen der Modedamen war, in einer möglichst kurzaeschnittenen Fri sur zu prangen, so heiß ist jetzt die Sehnsucht dieser selben Damen, den Schmuck ihrer langen Haara wieder zu er langen. Ein Pariser Haarkünstler plaudert in einem fran zösischen Blatte aus» daß die Modedamen von dem kurzen Haar nichts mehr wissen wollen, und dieselbe Entwicklung vollzieht sich in anderen Ländern: man sehnt sich nach der wallenden Lockenfülle, die man eben noch so gering achtete. „Viele Mütter," erzählt der „Figaro", „Hecken sich ent schlossen, ihre Töchter während der Sommermonate in der stillen Einsamkeit eines Landaufenthaltes zu bewah ren, damit sie nicht durch ihre aus der Mode gekommenen Bubiköpfe unliebsam auffallen. Die also den Freuden der Geselligkeit entrissene Schöne gibt sich während dieser Zeit ganz der ebenso anstrengeichen wie spannenden Be lästigung hin, ihr Haar möglichst wachsen zu lassen. Tagtäglich betrachten sie die Fornchritte, die ihr Haar wuchs macht, und sparen nicht cm Mitteln, um ihn zu be schleunigen. In der Zeit, in dey das Haar halblang ist, ist os so schwer zu frisieren und sieht so häßlich aus, daß die Dame sich in dieser Verfassung wirklich vor ihren Verehrern nicht sehen lassen kann. Alle Hoffnung wird auf dcil Herbst gesetzt. Da soll das Haar soweit sein, daß es wieder seiner Trägerin als Schmuck dient und bm IWuvr dell Handlungen aller die Verstaatlichung ver Martenvav— Karl«bader Bahn beainnen am 21. Oktbr. Die Mari,«bad —Karlsbader Bahn ist eine vom Staat betriebene Privat bab». deren Aktienkapital 12 Millionen Kronen beträgt. Während der Zeit der staatlichen BrtriebSfübrung tauchten jährlich wachsende Defizite auf, die gegenwärtig 17 Millio- nen Kronen betragen, alio 5 Millionen Kronen mebr al» das Aktienkapital. Die Aktionäre sollen nun ibre Aktien ohne Entschädigung an den Staat abtreten. Die durch deutsch-böhmisches Gebiet führende Rußig — Teplitzer und die vonvieqend in deutsch-böhmischem Gebiet liegende Busch» tiehrader Eisenbahn sind bekannt bereits verstaatlicht worden. Der Abgeordnete Höllein heimgeschickt. Brüssel. (Funkspruch.) Nach einer Meldung bat gestern die Polizei Anweisung gegeben, Len kommunistische« Abgeordneten HÜllrin an die deutsche Grenze zurückzuschaffen. Höllein sollte in Belgien gelegentlich der bevorstehenden kommunistischen Kundgehungen gegen den Krieg verschieden« Vorträge halten. Um dir Militärkontroll« in Deutschland. Pari«. (Funkspruch.) Der Ausschuß für die national« Verteidigung, dessen Vorsitzender Paul Doneourt ist. bat fick in einem gestern gefaßten Beschluß auf den Standpunkt gestellt, daß bei Einstellung der alliierten Militärkontrolle in Deutschland dem Völkerbund das entsprechende Unter- fuchungsreckt übertragen werden müßte, desgleichen verlangt der Ausschuß die Einsetzung von Kommissaren durch den Völkerbund, die in den entmilitarisierten Zonen an der» strategischen UebergangSpunkten tätig sein sollen. 8686 Gesundheitspflege. 8688 Krampfadern. Mit Krampfadem sind unzählig viel Men» schen behaftet, besonder» Frauen. Die Gründe ihres Entstehen» lassen sich ost nicht Nachweisen; häufig gehen sie auf unzweck mäßige Lebensweise oder unzweckmäßige Kleidung zurück: un hygienische Strumpfbänder sind z. B. fast immer von Krampf» adern »begleitet", sie führen zu Blutstockungen; Blutstockung aber Süße« sich al» Krampfader. ES ist ferner ein« Larsache, daß saft all« Wäscherinnen und Plätterinnen an Krampfader« leiden. Sie sind gezwungen, dauernd zu stehen, und dadurch wird die Blutzirkulation gehindert. Bei Schmieden, Bäcker« ufw. verhält es sich ähnlich. An sich sind Krampfadern ja harmlos, nur unbequem, nicht lebensgefährlich. Sie könne« es aber unter Umständen werden, ivenn sie ausbrechen oder z» Beingeschwüren ausanen. Man soll sie also möglichst zu be seitigen versuchen. DaS Wegtun der einschnürenden Hori- zontal-Strumpfbänder und ihre Ersetzung durch nicht zu straff gespannte Strumpfhalter Hilst meist schon viel. Wer aber ge zwungen ist, viel zu stehen, soll dafür sorgen, daß er zwrschäm durch ab und zu sitzen und gehen kann. DaS bedrohte Gehör der Musiker. Schwerhörigkeit und Ohrenleiden sind, wie die Erfahrung lehn, die eigentlichen Berufskrankheiten der Musiker. Ursachen und Erscheinung»« formen sind dabei aber mannigfacher Art. So sehen sich bei* spielSweise Klarinettisten und Posaunisten der Gefahr ausg« setzt, infolge der beim Blasen ihrer Instrumente aufgewandte« Kraftanstrengung der Armungsorgane eine Blutung im Ohr zu erleiden. Beim Geiger, der die Gewohnheit hat, beim Spielen das linke Ohr nach dem Instrument geneigt zu halten, ist diese» dicht am Resonanzboden liegende linke Ohr infolge de» andauernden Mustischcn Reizes mehr gefährdet al» da rechte. Kurz, die Leiden der ausübenden Musiker sind in der Hauptsache auf die Überanstrengung eines Organs zurückzu- ,ühren, eine Beobachtung, die einen Arzt den kühnen Schluß hat ziehen lassen, daß die Musiker immer an dem Organ gv- strast werden, mit dem sie gesündigt haben. Wenn das wahr wäre, müßten folgerichtig fälsch singende Sänger und Sänge rinnen, die ja erfahrungsgemäß daS größte Kontingent zu« Heer« der musikalischen Sünder stellen, an ihrem Snmmorga» Schaden erleiden, und es ist ein Glück für sie, Laß die Theorie de» Arzte» nur in recht bedingtem Umsange auf Geltung An spruch machen darf. Marktbericht«. Amtliche Notierungen der Produkten-Börse zu Ehemnttz vom 30. Juli. Stimmung: fest. Weizen 190 —200, Roggen, hiesiger, 156—184, do. niederl. und preuß. 164—173, Wintergerste 160—170, Sommergerste —, Hafer 160—170, Mais 170—180. Weizenmehl 70°/, 34,00, Roggenmehl 70° , 28,50, Deizenkleie 10,00, Roggenkleie 10,00, Wiesenheu, alt —, do. neu 6,50, Getreide-Stroh, lose —, do. gepreßt 3,00. Tie Preise verstehen sich bei Getreide für je 1000 1g in Ladungen von 200 bis 300 Ztr., bei Mehl für je 100 kg in Mengen unter 100 Ztr., bei Heu und Stroh ladungSweise franko Chemnitz in Goldmark. Amtlich festgesetzte Preise an der Produktenbörse zu Berlin am 30. Juli. Getreide und Lelsaaten pro 1000 kx, sonst pro 100 kg. (In Goldmark der Goldanleihe oder in Rentenmark.) Weizen, märkischer 187—192, mitteldeutscher —. Rogge«, märkischer 139 — 145, pommerscher —, westpreußischer 135—186. Gerste, Futtergersle 155 — 162, Sommergerste 162 — 171. Hafer, märkischer 147—153, pommerscher —, Ivestpreußischer — MatS, loco Berlin, Waggon frei Hamburg —, Weizenmehl Pro 100 kg frei Berlin brutto inkl. Sack «feinste Marken über Notiz) 25,50 — 28,50. Roggemnehl pro IM kg frei Berlin brutto inkl. Sack 21,50 — 28,50. Weizenklcie, frei Berlin 10,50. Roggen kleie, frei Berlin 10,30. Raps 280 — 285. Leinsaat 370. Viktoria-Erbsen 21—23, kleine Speise-Erbsen 15—16, Futter erbse« 14,50. Peluschken 14. Ackerbohnen 14—15. Wicken 14—lö. Lupinen, blaue 9,50 — 10, gelbe —. Serradella —. Rapskuchen 10,50 — 10,60. Leinkuchen 20. Trackenschuitzel 9,40 — 9,50. Vollwertige ZuSerschnitzel —. TorfmelHa 80/70 -. Kartoffelstöcken 21,50-23. Senator Lodge hat sich im Weißen Hause immer als ein aufrechter Mann und gefährlicher Gegner WilsonS, des Vaters der berüchtigten 14 Punkt«, «wiesen. Als Vorsitzen der des SenatsauS- schuffeS für auswärtige Politik griff er Wilson im August 1919 in der schärfsten Weise an, so daß seinerzeit mit einer Rück- Verweisung des Friedens vertrage» nach Versailles gerechnet wurde. Er hat damals gegen seinen Gegner den stärksten Er folg in den Parlaments kämpfen errungen, ohne daß sich freilich das Schick sal Deutschland« zum besseren wandte. Di« Kunde von seiner schweren Erkrankung wird in Deutschland auf richtigste Teilnahme fin den. Senator Lodge ist 1850 in Boston geboren, steht also in hohem nat.-i- arcka'ischem Alt«»'.
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