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^11 »Hl» VV ÜlllLk —Ü88 8. MvMllM «SMMSL —— Da» sächsische «oll wird in wenigen Tage« die zweite Sammer de» fSchfische« Landtages «r« z« wühlen Hahr». Die Borgänge in der Aeichspvlittk, vor allem aber auch die Verhältnisse in «nserem Sachsenlande, mache« e» «nnmeyr jedem Staatsbürger zur Pflicht, sich zn einer bestimmte« politische« Grundrichtung zu bekenne«. Wer unsere gesamte Innenpolitik in den letzten Jahren mit Aufmerksamkeit verfolgt hat, dem mutz es endlich klar geworden fei«, datz nm von einer Politik positiver und ansgleichender Arbeit im nationalen «nb liberale« Sinn gesunde Verhältnisse für das sächsische Volk zu erwarte« stad. Mit Freuden mutz man deshalb die Kandidatur eines Mannes begrützen, von dem man überzeugt fei« kann, datz er in solcher Weife z« wirken bereit ist. Dieser Mann ist Herr Fabrikant Heinrich Beda, WiM Getreu den Grundsätzen der nationalliberalen Partei, stets das Gesamtintereffe des sächsische« Volkes iw Ange z« behalten, wird er willensfest nnd zielvewutzt eintreten für das Wohl aller Berufsstände unseres Landes. — Herr >»a« ist kein Großindustrieller. Er verfolgt keine einseitigen kapitalistischen Interessen. Er ist vielmehr bekannt nnd geachtet als ein Mann, der mit offenem Ange und unbeugsamem Gerechtig- keitsfiun alle Bedürfnisse der einzelnen Berufsstände gegeneinander abwägt und über jedes Soudcriutcreffe das Wohl des Ganzen stellt. Er ist kein Mann vom grünen Tisch, der das praktische Leben häufig verkennt, kein Verwaltungs beamter, der starr am Buchstaben des Gesetzes hängt und sich häufig nur eines beschränkten Mastes von Unabhängigkeit erfreuen darf. Herr S»a» ist vollständig unabhängig. Infolge seiner in langjährig erfolgreicher Arbeit gewonnene« Erfahrungen, sowie durch seine rege Tätigkeit auf dem Gebiete der Gemeindeverwaltung ist er ganz be sonders als Landtagsabgrordneter geeignet. Deshalb fordern wir unter Hinweis auf das untenstehende Programm alle Wähler des 8. städtischen Wahlkreises auf, ihre Stimme am 21. Oktober dem nationalliberalen Kandidaten Ttt WGuWtz her ilMMMil Partei m 8. Wüschen Wahlkreis lndekammrr et« ebenso berechtigte« «1« ch Beda, Wurzen. Die hohe Entwickelung unserer Boll-schale«, unserer Fortbildung«, und Fach schulen und unserer höheren Lehranstalten ist «ine der wesentlichsten Voraussetzung« für die Erfolge, die Sachsen im In- und AuSlande erreicht hat. Ich sehe r« al« di« vornehmste Aufgabe jede« Abgeordneten an, diesen Quell nationaler Erneuerung und allen Fortschritte« unter Lehrende« und Lernenden lebendig zu erhalten. Dem Vorbild« anderer Staaten entsprechend ist der Unterricht in den Volksschulen »ueutgettlich zu erteilen. Auch die unentgeltliche Verteilung der Lehrbücher erachte ich für ein erstrebens werte« Ziel. Der Fortschritt auf allen Erbieten de« wirtschaftlichen, politischen und kulturelle« Staattlebeu- ist nur denkbar, wenn man sich ohne Verbitterung mit Umficht und Ge rechtigkeit den jeweiligen Aufgaben der Zeit widmet. ES ist deshalb die Pflicht der staatSerhaltenden Parteien, der in der Sozialdemokratie entgegentretrnden planmäßigen Verhetzung ebenso mit Entschiedenheit, wie mit Sachlichkeit und Menschenliebe zu be gegnen. Di« Entwickelung Sachsens drängt nach liberaler RegiernugSfor«. Di« unter landwirtschaftlichem Einfluß stehend« konservative Herrschast entspricht nicht mehr der Zusammensetzung de« Volke« und ist den Anforderungen unserer Zett nicht mehr ge wachsen. Handel und Gewerbe, Handwerk und unsere hochentwickelte Industrie verlangen mit Recht eine ihrer Stärk« und ihren Interessen entsprechende Teilnahme an der Regierung. Deshalb ist auch eine Reform der erste» EID ' dringende« verlangen. / Die Beratung und Festsetzung de« Statt ist die erste Aufgabe jede« Landtage«. Di« wachsenden Anforderungen an den Staat, welch« di« Steuerlasten in erschreckender weise erhöht haben, find nur zu« kleinen Teil durch Sparsamkeit im einzelnen auSzu. gleichen. G« bedarf planmäßiger Umgestaltung gewisser RegierungSzweige, einsichtsvoller Anpassung an die Bedürfnisse unserer Zett und praktischer Verwendung ihrer Hilfsmittel, um nicht durch den VureaukratiSmuS erstickt zu werden. In erster Linie bezieht sich dies auf di« Staattbahue«, deren Verwaltung und Betrieb schon längst hinter den Fort schritten der Neuzeit zurückbleibt. Sie Gemeiuoesteuerrefor«, di« in der 1904 von der Regierung vorgeschlagenen Form glücklicherweise nicht zur Einführung gelangt ist, wird den kommenden Landtag vorauSfichtlich auf» neue beschäftigen. GS ist zu erstreben, daß die Lasten der Gemeinde wie de« Staate« nach liberalen Grundsätzen verteilt werden. Dm Gemeinden ist die Selb stde NvalitMg zu erhalten, und dm Stadtgemrindm insbesondere dürfen die Erträg nisse ihrer produktiven Anlagen und deren Bewegungsfreiheit nicht verkürzt werden. Dem Mittelstand bring« ich schon deshalb Interesse und Sympathie entgegen, «eil sich in ihm Elemente vereinigen, di« «ine der Hauptstützen unserer staatlichen Ord- uuug bildm. Ich begrüße e« deshalb, daß durch die Abstufung der Stimmen für den Landtag ihm «in vermehrter Einfkiß eingeräumt worden ist, und glaube, daß di« kam- rambeu Landtag« sich in hervorragender weise mit der Förderung de« Mittelstände« werdm zu beschäftig« hab«. Bei der Verschiedenartigkeit der BerufSklaffen, au« denen sich d« Mittelstand zusammensetzt, wird dies« Förderung und die Behebung von Rot- ständen, die zweifellos vorhanden sind, aber nur von Fall zu Fall in« Auge zu fassen sei«. Li« Eigenartigkeit und Selbständigkeit de« Kleinbetriebe« in Handwerk «ad Ge- Wsrste zu erhalt« und zu fördern betrachte ich al« Notwendigkeit. jleinrieli Zecks, Vurren z« geben.