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Argentinien. Das LandwirtschaftSministerium schätzt die Weizen ernte auf 5400000 Tonnen, die Haferernte auf 1682000 und die Flachsernte aus 1130000 Tonnen. Tie Ernte ist reicher als jemals. Die Weizenqualität ist auSge. zeichnet. -«die«. Der indische Nationalkongreß wurde vorgestern in Bankipore eröffnet. Der mohammedanische Präsident des EmpfangSkomitees tadelte in schärfster Weise «Englands Haltung gegenüber der Türkei und die Intoleranz der englischen Minister gegen den Islam. Er hob hervor, daß hierin bei den Hindus und den Mohammedanern eine völlige Einigkeit der Gesinnung bestehe. Auch sprach er die Erwartung aus, daß diese Einigkeit einen engeren Zusammenschluß herbeiführen werde. Saargsbtet Ist jetzt in »in neue« Stadium getreten, da», rot« « scheint, in letzter Stund» »inen friedlich,« Au»- I «eg gewährleisten dürst«. Mi« nämlich dir Zentrum«- adg«ordn«te Kotzmann, der Führer der katholischen Arbeiter- v«rdänd« Berliner Richtung, in einer großen Versammlung «rNärt«, hat ihm in einer Besprechung mit der Bergwerk«- direktia« diese eine Steigerung der Löhne setzt mit Be stimmtheit zugesagt. Anderersrlt» hat der Handel«minift,r Dr. Sydow dem Generalsekretär de» verbände« der Ber liner Arbeitervereine, Dr. Fleischer, erklärt, datz er, da e» ihm ernst sei, di, neue «rbeii«ordnuna in mildem Sinne zu handhaben, ein« entsprechend, Erläuterung zu dieser vnanlatzt habe, die für die Grubenverwaltungen bindend sei. Auch di« Löhn« sollten bet steigender Konjunktur eine weitere Erhöhung erfahren. An diese Zusagen der Regie rung und der EruberwerwaNung wurde allerding« von beiden Seiten die Bedingung geknüpst, daß der Streik auf den Saargruben nicht, wie angrdroh», am 2. Januar zum Aulbruch kommt und datz die Leistungen der Bergleute völlig auf der Höhe bleiben. Wenn hiernach, wie e« scheint, der Au«stand unterbleiben sollte, so wird sich seine Verhütung mit Recht der verband der „Berliner" al« Ver dienst anrechnen, der im Eegensatz zu den christlichen Ge werkschaften durch geschickte Verhandlungen mit der Regie- rung und der Grubenverwaltung beide zu den die Wünsche der Arbeiter erfüllenden Zugeständnissen bewogen hat. Bel den christlichen Gewerkschaften wird e« freilich wenig an- genehm empfunden werden, datz ihrer Streikbewegung di« gachabteiler in den Rücken fallen. Der nationalltberal« Führer Basser- mann veröffentlicht in der „Köln. Zig." «inen Artikel, in welchem er di« national« Partei dringend auffordert, einig zu bleiben und die persönliche Polemik zu unterlaffen. Bassermann nimmt den Abgeordneten Schiffer gegen di« Angriffe in Schutz und erklärt schließlich, er hoffe, daß, nachdem die Nationalliberalen und da« Zentrum sich in der Forderung der allgemeinen vesttzsteuer zusammen gefunden haben, sich wieder ein« Arbeitsgemeinschaft in grobem Stil mit den anderen Fraktionen ergeben «erde, welch» im Geiste der Gerechtigkeit und de« sozialen Aua- gleich« die Frage der allgemeinen vesitzsteuer lösen werde. Ein neuer Lurbinenkreuzer in der Hoch seeflotte. Der neue Turbinenkrenzer „Straßburg" ist unmittelbar vor dem Weihnachtrsest au« dem Probefahrt«- verhältni» entlasten worden, um setzt in erster Front Dienst bei der Hochseeflotte auSzuüben. Wie die Schiffe „BreSlau" und „Magdeburg" erreichte auch die „Straßburg" eine mittlere Höchstleistung von 27 bi» 28 Seemeilen in der Stunde. Al« letzter KriegSschiffneubau im Jahre 1912 hat setzt die „Stralsund" die Probefahrten in der Ostsee aufzunehmen, mit denen da» Probefahrtsprogramm für da» Rechnungijahr 1912 beendet sein wird. Die Versorgung Berlin« mit russischem Fleisch. In der letzten Sitzung de» Magistrat« wurde beschlossen, auf dem Bieh- und Schlachihofe für den Bezug russischen Fleische» während dr« Sommer« neue Kühl anlagen zu schaffen. Die Einigung über die Konkurrenz klausel. Der zwischen Arbeitgeber- und Angestellten verbänden schon seit längerer Zett schwebende Streit über di» Konkurrenzklausel scheint nunmehr einer den Wünschen beider Parteien entsprechenden friedlichen Lösung entgegen- zugihen. In den Verhandlungen, welche über diese Frag« kürzlich zwischen Vertretern beider verband«gruppen unter Beteiligung der Reich«regterung und mehrerer Reichstag«, abgeordneten stattsanden, haben die Angestellten auf ihre bttHirige Forderung, die Konkurrenzklausel überhaupt zu beseitigen, verzichtet, weil nur aus diese Weis« an ein» Verständigung ernsthast zu denken war. Im übrigen kam man dahin überein, daß eine Anrechnung anderwetten Verdienste« auf di« vom Arbeitgeber zu zahlende Ent schädigung nicht stattfinden soll, weil durch diese Art der Regelung «ine Unmenge von Prozessen vermieden werd», durch die bisher der stet« sehr schwierig« Nachweis erbracht werden mußte, ob ein Angestellter die anderweitige Aus nutzung seiner Arbeitskraft böswillig unterlaffen habe. Außerdem soll eine Aenderung der bisher üblichen Lnt- schäbigungSskala insofern etntreten, daß der Angestellte im ersten Jahr ein Drittel und im -wetten Jahr ein viertel seine« Gehalte« erhält. Diesen Abänderungen wird, wie Man i» den Kreisen der Beteiligten bestimmt erwartet, auch der Reichstag demnächst sein« Zustimmung geben. Ein Unteroffizier wegen Sptonagever- dacht verhaftet. Ein Unteroffizier au« Ulm, der in Mrckbar bet HerSfeld zu Besuch bet seinen Verwandten weilte, erhielt telegraphisch die Order, sofort zu seinem Regiment nach Ulm zurück,»kehren. Er wurde unter dem verdachte der Spionage verhaftet und nach Ulm zurück- transportiert. Die Konkurse im Deutschen Reich. Im Jahr« 1911 wurden im Deutschen Reich« 15496 Anträge auf Konkur«eröffnung gestellt, gegen 14788 im Jahre 1910. 8680 Konkursverfahren wurden eröffnet, ferner wurden 2351 Anträge wegen Maffenmangel« abgewiesen, so datz 11081 (10788) Fäll« neuer Konkurse gezählt wurden. Bon diesen betrafen 7938 natürliche Personen, 2131 Nach lässe, 417 Handelsgesellschaften, 68 Eenoffenschasreu und 477 andere Eemrtnschuldner, z. v. Gesellschasten mit be schränkter Haftung u. ä. 32,7 Proz. aller Konkurs« kamen auf di« 48 Großstädte dr« Reiche«. 8092 Konkursverfahren wurden deendet, wobei in 3871 Fällen »--- 47,8 Prvz. ein GläubigerauSschutz bestellt wurde, von den beendeten KoukurSoirsohren wurden 5521 nach EchlutzorrteUung, 1781 »ach Zwangsvergleich aufgehoben, während 128 weg«» A«S aller Welt. Hanau: Bon den ThphuSkranken beim 1. Batail lon des Eisenbahnregiments Nr. 3 sind seit Dienstag wiederum drei Mann gestorben. Die Zahl der Todes fälle beläuft sich bis jetzt auf 6. Der Krankenstand war gestern 225, davon 12 Schwerkranke. Nach den bis herigen Ermittlungen ist die Infektionskrankheit aus ein Ende November verabfolgtes Kartofselgericht zu- rückzuführen, in das durch eine Kartosfelschälerin LyphuSerreger hineingebracht worden seien. — Berlin: Als gestern nachmittag das Auto des Prinzen Friedrich Leopold mit einem Sohne des Prinzen durch NowaweS fuhr, stieß es 'm voller Fahrt an der Ecke der Wilhelm- und Grenzstraße mit einem eben um die Ecke biegenden Schlächterfuhrwerk zusammen. Dieses ging in Trümmer und der auf dem Kutscherbock des Wagens sitzende Pionier Willi Delock wurde gegen einen Baum geschleu dert. Er erlitt einen schweren Rippenbruch und einen Nervenchok und mußte nach dem nahen Kreiskrankenhaus gebracht werden. Der Prinz ist nicht verletzt worden. — Essen: In der Gemeinde Horst bei Esten (Ruhr) wur den vier auf dem Heimwege befindliche Bergarbeiter von jungen Burschen, denen sie Vorhaltungen wegen Singens polnischer Lieder gemacht hatten, überfallen und mit Messern so furchtbar zugerichtet, daß zwei von ihnen tot nieder sanken. Auch die anderen beiden er litten lebensgefährliche Verletzungen. Die Täter sind entkommen. — Christi an ia: In EimSvold fuhr vor gestern beim Rodeln ein von einem fünfjährigen Kna ben geführter Schlitten, auf dem sich noch das drei jährige Schwesterchen d«S Knaben befand, in einen tiefen Gebirgsbach. Die Mutter sprang beiden Kindern nach, um sie zu retten, versank aber vor den Augen des herbeieilenden Vaters. Nun sprang auch dieser feiner Frau und den Kindern nach, ging aber ebenfalls unter. Die vier Leichen sind noch nicht geborgen. — «llenstetn: Bet dem Grenzdorfe KvSlau wurden vier «llgewein« Glnwtllißung und 882 «egen Maffenmangel« K-ßeftellt vmrd«. Für die 17 setzt vorltegmbev Berichts jahre ist d« Nach«,«» «bracht, datz der Zwaug«»ergletch tm allgemeinen rascher zum Ziele der Aushebung de« KoukurSaerfahreu« sührs al« di« Schlutzvertetluvg. Di» Höh« der Gchuldenmafs» bewegt« sich van Gummen uut« 1000 M. tn 195 (ISO) Fällen bi» zu Gummen »an «in« Million Mark und mehr, die« in 26 (22) Fällen. Die erst» Stell« bei den Konkursen nimmt der varen- und Produktenhandel mit 87,5 Pro,, ein, dann solgt in weitem Abstand di« Industrie der Nahrung«- und Genutzmtttel mit 7,9 Proz., do« Bekleidungsgewerbe mit 7,4 Proz., da« Baugewerbe mit 6,5 Proz., di« Gast- und Schankwirt- schasten mit S Pro-. Frankreich. Die irrtümlich angeordnete Mobilmachung von Lvoncourt beschäftigt noch immer die Behörden und die öffentliche Meinung. Der Kommandierende des Jäger- bataillonS von Luneville beförderte den Reservemann 2. Klasse Llaudin, einen Bäcker, zum Jäger 1. Klaffe, weil er der Erste war, der sich nach dem Empfange deS Mobilmachungsbefehls beim Bataillon gemeldet hatte. Er war gerade an seinem Brote im Stich, bestieg sein Fahrrad und war ztvei Stunden später nach Bewälti gung einer Straßenstrecke von 19 Kilometer in Pech- schwarzer Nacht in Luneville. Der Diszipltnarrat hat die Strafversetzung des Post- direktorS in Arraeourt angeordnet, dessen Nachlässigkeit die kürzliche Mobilmachung in mehreren Gemeinden an der Ostgrenze zur Folge hatte. Eugtaud. König Georg von England muß infolge einer ^Er krankung noch immer das Bett hüten, doch soll seine Krankheit zur Beunruhigung keinen Anlaß geben. »»tu«. Aus Mukden wird gemeldet: Offiziell wird bestätigt, ! daß .eine weitgreifende Propaganda zur Wiederherstel lung des MandschureicheS einsetze. Die Idee finde nicht nur die Unterstützung der Mandschuren, sondern auch der konservativen Chinesen selbst in den Kreisbehörden und in der Armee, sowie auch unter den Tschuntschusen. Die Regierung in Peking hat dem Generalgouverneur Befehl erteilt, die geplante Revolte auf das energischste zu unterdrücken. Die Bewegung ist besonders stark in den Provinzen Milchen und Kirin. Die nationalistische Presse bringt die Meinung zum Ausdruck, die Bewegung werde von Japan gefördert. «mertka. Der Präsident der Vereinigten Staaten Taft soll in der Hauptstadt von Panama beinahe das Opfer eines Attentats geworden sein. Von einem Zeitungskiosk in der unteren Avenue aus wurde eine Bombe gegen den Präsidenten geworfen. Mehrere Mitglieder seines Ge folges sind nach den Washingtoner Depeschen schwer verwundet. der Leutnant Glatz« van d« Fließ,rtrupp« tn Rane,, Mit- flieg« Leutnant Pellauz »am 6. Arttllerie-Regiwrnt. Dar Major Gtegnt, Führ« d« Metz« Fliegertruppe, begab sich an Ort und Stell,. ES gelang ihm, tn d« Nacht da« Flugzeug auszustnden. Nachdem dt» Untersuchung keinerlei belastend« M«m«»t« «rzeben halt», «folgt, bt« Freilassung. Bauern von vier russischen Landstreichern nieberge- schossen und beraubt. Die Täter bannten verhaftet wer- den. — Petersburg: In Nava sind vier Kinder, die versehentlich ein Liter Essigessenz getrunken hatten, unter grätzlichen Schmerzen gestorben. StuW SMMalistm,« Acht. Schn. r»rchsch»tttt»r»tse zur Berechnung der Entschädigung für bt« in d«r Zett vom 1. Januar bi« 81. März 1913 geschlachteten Ti«e. K. Ochs«: 1) vollfletschtge, auSgewästet«, Höchs Schlachtwert«« bi« zu 6 Jahr« 95,-- M. 2) junge fleischig« nicht auSgemästete, älter« auSgewästet« LO,— - 8) mäßig genährte junge — gut ge nährte älter« 84,50 - 4) gering genährte jeden Aster« . . 79,— - 5) ». mag«« 57,— - d. abgemagttie, soweit st« nicht nach § 1 Zffr. Id de« Gesetze« van der Versicherung au«ge- schloffen sind 36,— - V. Bull«: 1) vollfletschtge, ausgewachsene höchst« Schlachtwert«» 91,— - 2) vollfleischtge jüngere .... 87,80 - 3) mäßig genährte jüngere und gut genährt« älter« 88,— - 4) gering genährte 80,— » 5) ». magere 57,— » b. abgemagerte, soweit sie nicht nach ß 1 Zffr. Id de« Gesetze« von der Versicherung auSze- schloflen sind 40,— - v. Kalben u. 1) vollfleischige, auSgemästete Kalb« Kühe: höchsten Schlachtwertes*) . . . 93,— , 2) vollfleischige, auSgemästete Kühe höchsten Schlachtwerte« bi« zu 7 Jahren**) und besonder« gut ge nährte Kalben 89,— - 3) ältere auSgemästete Kühe und gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 84,— » 4) gut genährte Kühe und mäßig ge ¬ nährte Kalb« 78,— - 8) mäßig und gering genährte Kühe und gering genährt« Kalben . . 69,50 - 6) n. magere dergl. 48,— - b. abgemagerte dergl., soweit sie nicht nach 8 1 Zffr. 1b de« Gesetze« von der Versicherung ausgeschlossen sind .... 30,— - D. Jungvieh 1) gut entwickelte« 82,— - imAltervon 2) mäßig gut entwickeltes . . . 74,50 - 3 Monaten 3) gering entwickelte« 65,— « bi« zu 4) erheblich in der Entwicklung zu- 1 Jahr«: rückgebliebene«, soweit e« nicht nach 8 1 Lffr. 1b de» Gesetze« von der Versicherung ausge schlossen ist 35,— - L. Schweine: 1) vollfleisch., auSgemästete Schweine, höchsten Schlachtwerte« und zwar der feineren Raffen und deren Kreu- zungen im Alter bis zu 1'/« Jahren-f) 87,— - 2) fleischige Mastschweine und au«ge- mältete Sauen im Alter bi« zu 2 Jahren mit einem Mindest- Tchlachtgewicht von 125 kg-f) 83,— - 3) gering entwickelte Mastschweine, so wie auSgemästete Gchnitteber (Alt- schneid«) und nicht unter Zffr. 2 fallende auSgemästete Sauen-j-f) 79,80 - 4) nicht auSgemästete Sau«, Schnitteber (Altschneider), Zuchtsau« u. Zuchteber sowie sehr gering genährte oder mangelhaft entwickelt« Mast- schwein« 63,50 - 5) ». magere oder in der Entwicke ¬ lung zurückgebliebene Tier« . 50,— » b. abgemagerte oder erheblich tn der Entwickelung zurückge bliebene Tiere, soweit sie nicht nach 8 1 Lffr. 1b de« Gesetze« von der Versicherung au«ge- , geschloffen sind 35,— » schnitisprii« für je L0 Schlachtge«. *) zu 0 1. Unter Kalben sind weibliche Rinder zu verstreu, dulche noch nicht geboren baten. Länger al« k Monate trächtige Kalb« ge bären nicht zu Grupp« 0 1. '*) »u 6 2 Länger al« v Monate trächtige Kühe, sowie Kühe, welch, kurze gell noch dem Kalb«, oder wegen einer wr Anschluff« « da» Klüden ewaetriten« Krankheit geschlachtet werden, gehör« nicht zu Grupp« 0 2. s> zu L 1 und 2. Zu dies« Gruppe» gchärrn, abgesehen von de« unter 2 genannten Mastsauen, nur Schwein», vuche noch nicht zur Zucht verwendet worden sind. zu L 3. Hochträchttge, sowie solche Sauen, welche erst geferkelt hab« oder »och ihre Jungen ernähren, gehdren tn der Segel zu L 4. Dresden, den 20. Dezember 1912. Anstalt für staatliche Gchlachtviehverstcherung.