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Beilage ;«m „Riesaer Tageblatt Maatag. IS. Februar 1917. abend- H 41 7S. Jahr« ^-> , 'n: , Lloyds meldet ferner, daß die englischen Dampfer „Marie Leonhardt, 1466 Br.-Reg.-To., „Marion Dawson", 2300 Br.-Rea.-To., und „QueenSwood , 2701 Br.-Reg.-To- versenkt wurden. Die Besatzungen der „Marion Dawson und „QueenSwood" wurden gerettet. Der Segler ..FrtendS- bip aus Brirham und das Baagerschiff „Leven" wurden versenkt. . „Agence HavaS" meldet: Der französische Dampfer „Hermine", 3810 Br.-Reg.-To., wurde versenkt und die Be satzung gerettet. Die norwegische Gesandtschaft in Paris drahtet, daß der norwegische Dampfer „Norakay", 822 To., von Bilbao nach Nates mit einer Ladung Hufeisen unterwegs, am 12. Februar ohne Warnung 12 Meilen vom Lande entfernt versenkt worden ist. Von der Besatzung von 11 Mann sind vier Leute am 13. Februar in Talmont gelandet. DaS Schicksal der anderen ist unbekannt. Mailänder Blätter melden aus Palma de Mallorca: Ein österreich ungarisches Unterseeboot versenkte den italie nischen Dampfer „Oceania" (4217 To.). Die Besatzung wurde gerettet. Durchgekommen. Vorgestern früh lief in Rotterdam ein Dampfer der amerikanischen Petroleum-Company mit 8000 Tons Pe troleum an Bord aus England ein. Der U BootS-Tchreckeu. Das Kopenhagener Blatt „Politiken" schreibt: Wenn die Unterseeboote ihr Schreckenswerk im selben Tempo sort- setzen, wie sie es begonnen haben, ist man in hiesigen maritimen Kreisen der Ansicht, daß Ausgang Februar min destens 1500000 Brutto-Tonnen vernichtet sind. Die bis Januar 1917 vernichtete Tonnage beträgt nach recht aus- Deutscher Generalstabsbcricht vom Sonntag. (Amtl.) Gröhes Hauptquartier, den 18. Februar 1817. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Nach lebhafter Feuervorbereitung versuchten starke eng- lrsche Erkundungsabteilungen nördlich von Armentieres und südwestlich von Lille, sowie nördlich des La Bassee- Kanals und bei Ramsart in unsere Gräben zu dringen. Sie sind teils in Nabkämpfen, bei denen Gefangene in unserer Hand blieben, teils durch Feuer abaewiesen worden. Nach dem Scheitern seines Angriffes südlich von Mirau- mont am 16. 2. abends verstärkte der Feind die Nacht hin- durch seine Artilleriewirknng und griff auf beiden Ancre- Ufern am Morgen erneut an. In dem tagsüber andauern den wechselvollen Kampfe machten wir 130 Gefangene, er beuteten 5 Maschinengewehre und überließen dann dem Gegner unsere vorderen Trichterstellungen. Südlich von Pys wurde ein heftiger englischer Angriff zurückgeschlagen: alle Stellungen find gehalten. An der Oise bei Dreslinconrt brachte uns ein Vorstoß 14 Gefangene ein. Heeresgruppe Kronprinz: In der Champagne lagen die neuen Stellungen südlich von Ripont, auf dem Westufer der Mosel, unsere Gräben im Priesterwalde unter lebhaftem Artillerie- und Minen- werfer-Beschntz. Angriffe kamen in unserem Vernichtungs feuer nicht zur Durchführung. In der Nacht zum 17. 2. bewarf eines unserer Luft schiffe Stadt und Hafen von Boulogne ausgiebig mit Bomben. Oestlicher Kriegsschauplatz. Frost des GeseralfeldmarschallS Prinz Leopold von Bayern. An der Lawkefsa, südwestlich von Dünaburg, brachen Stoßtrupps in die russischen Linien und führten etwa 50 Gefangene zurück. Front deS Generaloberst Erzherzog Joseph. In den Bergen nördlich des Oitoz-Tales stellte der Russe den Angriff ein, nachdem seine ersten Sturmwellen in unserem Abwehrfeuer zurückgeflutet waren. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen. Nichts Neues. Mazedonische Front. Nördlich des Doiran-Sees wurde eine englische Kam- pagnie, die gegen unsere Posten vorging, durch Artillerie feuer vertrieben. Der erste Seneralquartiermeister: Lnbendorsf. Das abgrfchaiirte Eaglaad. .Daß die Zahl der Torpedierungen seit Beginn deS »retnge schränkt en TauchbootkrtegeS die schlimmsten Be fürchtungen übertreffe, gibt nachgerade die Presse in den fetnKtchen Ländern überall zu. Und doch ist der Umfang deS auf diese Weise vernichteten Frachtraumes gering gegenüber -em Tonnengehalt der Schiffe, die durch die Furcht vor Torpedierungen in neutralen Häfen zurück- «eiben, um sich der U-Bootgefahr überhaupt nicht erst «Ssusetzen. Ein« Anzahl aus der Nordsee zurückgekehrter U-Boot« hat gemeldet, daß sie in der Nordsee keinen Han- delSschiffverkeyr angetrosfen haben. Man wundert sich dar über nicht mehr, wenn man hört, wie in den nordischen Ländern entweder die Reeder nicht ihre Schiffe, oder die Seeleute nicht ihre Haut für di« Fortsetzung deS Verkehrs -er britischen Inseln mit der Außenwelt zu Markte tra gen wollen. In Dänemark hat das Verlangen der Reeder, den Seeverkehr mit England trotz der deutschen Seesperre aufrecht zu erhalten, einen Auöstand der Seeleute hervor- gerufen, der bislang die dänische Schiffahrt völlig brach legte. Das ist für die Engländer umso schmerzlicher, als gerade Dänemark in FriwenSreitcn eine ihrer Hauptbe- sugSguellen für Lebensmittel bildet«. Viel wichtiger noch ist, baß die U-Dootgefahr auch den amerikanischen Aus fuhrhandel nach England größtenteils zu unterbinden ver mochte. Eigentlich müßten Wilson und seine Landsleute dafür den deutschen U-Booten dankbar sein, da sie seit Monaten schwer unter der Wirkung einer übermäßigen, im eigenen Lande eine ungewöhnliche Knappheit erzeugenden Ausfuhr von Lebensmitteln nach den DerbandSländern zu leiden hatten. Die deutschen Tauchboote haben ihnen die peinliche Aufgabe abgenommen, gegen diese Ausfuhr gesetz liche Maßnahmen zu ergreifen, die in den Verbandslän dern viel böses Blut gemacht haben würden. Diese Tatsachen lassen sich durch die auSgefeimtesten Reuterlügen nicht erschüttern; sie reden eine zu deutliche Sprache. Das scheint man auch in den maßgebenden Krei sen in London eingesehen zu haben und sucht deshalb die neutrale Tonnage mit anderen Mitteln aus ihren Ver stecken hervorzulocken. So läßt man durch neutrale Be richterstatter verkünden, man sei jetzt in England der An sicht, Herr über die U-Bootgesahr geworden zu sein. Um das glaubhafter zu machen, läßt man geheimnistuerisch hin zufügen, aus gewissen Gründen müsse die Zahl der vsr- sentten und gekaperten U-Boot« geheimgehalten werden. Jedenfalls sei es nur eine Frage der Zeit, wann die Schiffahrt ohne Gefahr wieder ausgenommen werden könnte. We merkwürdrg ist es dabei nur, daß man 'die neutrale Schiffahrt, wo immer man dazu eine Hand habe hat, zu Frondiensten für England gewaltsam heran- zuziehen sucht. Me das gemacht wird, zeigt der neue Erlaß über die Lieferung von Bunkerkohle. Danach dür fen neutrale Schiffe, die sich noch in englischen Häfen be finden, eine Kohlen- oder Koksladung mit nach Hause neh men, wenn sie sich verpflichten, bald mit einer vollen Last „gutgeheißener Waren" wiederzukommen. Zu solchen Waren werden außer Lebensmitteln noch Futterstoffe und Grubenholz gerechnet. Auch Grubenhölzer gehören näm lich zu den unentbehrlichen Gegenständen der englischen Einfuhr. Ohne Grubenhölzer, an denen England äußerst arm ist, kann die Kohlenförderung in dem bisherigen Umfange nicht aufrecht erhalten tverden und nicht nur der eigene Bedarf Englands an Kohle wächst, es wachsen auch die Ansprüche der Verbündeten auf Versorgung mit enMchen Kohlen. Glaubte man nun ernsthaft, nut der U-Bootaefahr bald fertig zu sein, so würde man die neu tralen Reeder nicht erst durch Aufzwingung von Fron fahrten vor den Kopf stoßen. Ter wirkliche Ernst der Lage kommt inzwischen in einigen großen englischen Blättern unverhohlen zum Aus druck. Die Times überschreiben einen Leitartikel mit der Forderung: „Wir müssen weniger essen!" und auch Daily Lhronicle sieht die einzige Möglichkeit, der durch die Uboote hervorgerufenen Krise Herr zu werden darin „mit den gegenwärtigen Hilfsquellen von Vorräten hauszuhalten und zu sparen." Die Krise sei, fügt Daily Chronicle hinzu, zu einer Jahreszeit gekommen, wo die Lebensmittelerzen- tzüttg am niedrigsten ist, und es werde mehrere Monate dauern, bis Nennenswertes gewachsen sei. Nun erwäge man, daß die Bevölkerung Englands mit drei Vierteln seines Nahrungsmittelbedarfes auf die Einfuhr angewie sen ist! Dann begreift man die Angst vor der nächsten Zukunft, die alle einsichtigen Beurteiler der englischen Presse in ihren Erörterungen über die Wirkungen des H-BöotkriegeS. durchblicken lassen. Versenkt l Aus Berlin wird gemeldet: Am 15. d. M. wurde ver- öffentlicht, daß ein Unterseeboot Schiffe von insgesamt 35000 Bruttoregistertonnen versenkt habe. Hierunter be fanden sich folgende, bisher in der Presse nicht genannte Schiffe: Englischer Dampfer „Gravina" (1142 Br.-Reg.-To.), Ladung Südfrüchte; italienischer Segler „Maria" (1082 Br.-Reg.-To.), mit Kaffee nach London; schwedischer Segler „Hugo Hamilton" (2563 Br.-Reg.-To.), Salpeterladung. Unter den übrigen Schiffen waren ein Dampfer von 4500 Lr.-Reg.-To., mit Kriegsmaterial im Werte von 60 Mil- lionen nach Egypten, ein Dampfer mit 8200 Br.-Reg.-To„ mit Stückgut nach Australien, ein Segler von 2000 Br.- Reg.-To„ Wit Maisladung, ein Dampfer von 3000 Br.- Reg.-To., mit Kohlen nach Frankreich, und ein Dreimast vollschiff von 2700 Br.-Reg.-To., das Salpeter nach Bordeaux führte. 18 Gefangene wurden etngebracht, dqrunter vier Kapitäne. Ferner wurden neuerdings als versenkt gemeldet 3 Dampfer mit 9500 Br.-Reg.-To. und 6 Fischerfahrzcuge mit 900 Br.-Reg.-To. Bemerkenswert ist noch, daß eine Reihe der aus der Nordsee zurückgekehrten U-Boote gemeldet hat, daß ste in der Nordsee keinen Handelsschiffsverkehr angetroffen haben. In Rotterdam «ingetroffene Nachrichten besagen, daß a» 12. Februar in der Tbemsemündung beim Sunk-Keuer- schiff ein englifcheS Lransporlschiff auf eine Mine gelaufen und gesunken ist. Lloyds meldet, daß der englische Dampfer „Lady Ann", 1016 To., auf eine Mine gestoßen und gesunken ist. Neun Mann der Besatzung wurden getötet: 6 verwundet. Die englischen Dampfer „Hopemoor", 3740 To., und „Aston", 1157 To., sind versenkt wordeip führlichen Mitteilungen 4500000 Tonnen oder ca. ein Zehntel der gesamten Welttonnage, die Tonnage, die früher von den Deutschen in einem Zeitraum von 2V, Jahren ver nichtet wurde, wird bei dem jetzigen Tempo in drei Mo naten vernichtet werden können. Ein amerikanischer Dampfer im Sperrgebiet. Nach Londoner Meldungen verließ der amerikanische Dampfer „Philadelphia" am 15. Februar Liverpool mit Fahrtrichtung Newyork und befindet sich jetzt in blockierten Gewässern. An Bord sind Vertreter der amerikanischen Presse und andere amerikanische Passagiere. Die „Phila delphia" ist das erste amerikanische Schiff, das die deutsche Blockade Englands zn durchbrechen versucht. Grotzer (AvSruS in Norwegen. Die zuletzt gemeldeten großen Erfolge deutscher Unter seeboote verfehlen nicht großen Eindruck zu machen, was teilweise in der Presse zum Ausdruck kommt durch große Kopfüberschriften wie „52000 Tonnen im Laufe von 24 Stunden versenkt". ES gehen keine danische« Dampfer nach England ab. Es besteht vorläufig keine Aussicht, daß in nächster Zeit dänische Äusfuhrdamvser nach England abgehen werden. Es verlautet, daß dre Lage außerordentlich ernst sei und daß die Schwierigkeiten nur durch Verhandlungen mit bei den Mächtegruppen behoben werden könnten. Der dänische Dampfer United States, der klar zum Auslaufen war, mußte seine Abreise aufschieben, da er keine Heizer und Matrosen anheuern konnte. Ferner mutz ten drei Dampfer mit Lebensmitteln für England, die nach Bergen auslaufen wollten, aus dem gleichen Grunde ihre Abreise aufschieben. Deutsches Entgegenkommen gegenüber Spanien. Deutschland hat den spanischen Frachtschiffen freie kung meinerseits auf die Regierung ist nur erfolgversprechend, Durchfahrt nach Lette qestattet; dieses Entgegenkommen wenn Amerika England zur Einstellung des völkcrrechts- wird in Spanien allgemein freudig begrüßt. widrigen Aushungerungskrieges veranlaßt. Ich appelliere Zpr A«k»«ft der „Westerdijk" 1» Holland. In der Abendausgabe de« Nleuwen Courant vom 16. d. M. wird die Ankunft de« holländischen Dampfer« Wester- dijk au« England als ein Beweis dafür bezeichnet, daß die Möglichkeit bestehe, der Gefahr im Sperrgebiete zu entgehen. , Hierzu ist festzustellen: Dem Dampfer Westerdijk, der wie bekannt mit seiner Ladung für die holländische Regie rung bestimmten Getreide« von den Engläudern 1'/, Mo nate lang in Stornoway festgebalten worden war, ist auf Antrag der holländischen Regierung von der deutschen See- kriegSleitung freie Reise nach Holland zugestanden und alles getan worden, ihm die sichere Fahrt nach seinem Be stimmungshafen zu ermöglichen. Solche Meldungen wie die des Nieuwen Courant können nur dazu dienen, neutrale Dampf-? zu verleiten, das Sperrgebiet zu befahren und da durch in unverantwortlicher Weise Schiffe und Besatzung in ernsteste Gefahr zu bringen. Tie englische Verheimlichuvßsvolitik. „Aston Posten" veröffentlicht ein Telegramm seines Londoner Korrespondenten in auffälliger Form, wonach man in England jetzt der Ansicht fei, Herr über die N-Äoot- gcfahr geworden zu sein. Allerdings würde die Zahl der versenkten «nd gekaperten N Boote geheimgehalten. Es sei nur eine Frage Ver Zeit, wann die Schiffahrt wieder ohne Gefahr ausgenommen werden könne. Daß die verantwortlichen englischen Kreise, wenn sie aufrichtig sind, ta jechtich ganz anders denken, wie dem Londoner Korrestwiwentcn der „Aston Posten" erzählt ist, ist aus zablrclcben Nachrichten bekannt. Wenn sie jetzt durch die vor einigen Tagen begonnene Verheimlichung der Nach richten über die HandclSsckisfSverlnste ihr eigenes Publikum glauben machen wollen, die U-Bootgefahr sei gebannt, so wird dieses bald eine große Enttäuschung erleben. Von Versenkungen von Unterseebooten seit dem 1- Februar ist in Deutschland an maßgebender Stelle nicht das mindeste bekannt, und noch ungeschickter ist die Behauptung, daß deutsche Unterseeboote gekapert seien. ES rann nicht oft genug gesagt werden, wer sich ins Sperrgebiet begibt, kommt darin um. <- Zur Abreise Bernstorsss von Amerika. Nach einem Funkspruch vom Ncwyorkcr Vertreter des W. T. B. hat der Dampfer „Frcdcrit viil ". auf dem der Botschafter Graf'Bernstorff reist, den Pier in Hoboken kurz nach 4 Uhr nachmittags verlassen. Ans der ganzen Reise von Washington nach Hoboken wurden den: Botschafter die größten Höflichkeiten und Rücksichten erwiesen. Die ameri kanischen Behörden hatten die strengsten Vorsichtsmaßregeln zu feinem Schutze an Land und auf dem Wasser getroffen. Nirgends war ein Gedanke der geringsten Unfreundlich keit. Graf Bernstorff hat dem Geheimdienst und den Ver tretern des Staatsdepartements seine Aiierkennnna für die ihm erwiesenen Rücksichten auSgcdrückt. In einer Abschieds unterredung mit den Vertretern in Washington nm 13. Februar betonte Graf Bernstorff: In den letzten paar Tagen habe er so viele herzliche AbschiedSbotschaften erhalten, daß eS ihm unmöglich sein würde, für alle einzeln zu danken. Die Gräfin Bernstorff schließe sich ihm an. Er hoffe, daß der Krieg vermieden werde, und die alten freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Deutsch land bald wieder beraestellt würden. Vor der Abreise des Botschafters aus Washington, batte ein Abschiedsempfang von einstündiger Dauer im Präsidentenzimmer des Bahn hofes stattgefunden, bei dem vrele Diplomaten und die Ver treter der neutralen Staaten Europas anwesend waren. Kürz vor Abfahrt des Dampfers sandte Graf Bernstorff durch den Zolleinnehmer des Hafens von Newyork noch eine von ihm unterzeichnete Botschaft an Land, in der er am Schluffe sagte: Ich kann nicht Worte genug finden, für das uns' beiden erwiesene Entgegenkommen zu danken. Kein AuSdruck würde herzlich genug sein, um meinen Abschieds gruß anszusprechen. Deutschland und Amerika. Im amerikanischen Senat wurde gestern ein Gesetzent wurf eingebracht und besprochen, der alle Personen mit Strafe bedroht, welche falsche Gerüchte in Umlauf setzen, um die Beziehungen der Vereinigter Staaten zu den aus wärtigen Regierungen zu beeinflussen oder Maßnahmen der Regierung der Vereinigten Staaten zn vereiteln. Der Vorsitzende der Kommission für auswärtige Angelegenheiten, Senator Stone, rügte das Treiben der großen englischen Blätter, die sich verschworen Hütten, die Vereinigten Staaten zu zwingen, eine feindliche Haltung gegen eine der krieg führenden Parteien cinzunehmen. Noch eine Wilson'sche Beschwerde. Die Agentur Radio erfährt aus Washington, Wilson habe durch Vermittlung der schweizerischen Regierung in Berlin eine energische Protesterklärung gegen dgs Herunter holen der Flagge auf dem amerikanischen Gesandtschafts gebäude in Brüssel überreichen lassen, und gleichzeitig den amerikanischen Gesandten in Brüssel, Witlock, um einen Bericht ersucht. Man habe in Washington die'Ueberzcugung, daß die Verbindung zwischen Washington und Brüssel unter- brocken sei und die deutsche Regierung die Bereinigten Staaten zu einer Kriegserklärung zu drängen suche. Ein „Gentleman Agreement". Der „Petit Parisien" meldet aus Washington: Die Teilnahme der Vereinigten Staaten am Kriege werde nack den Absichten der amerikanischen Regierung gegebenenfalls wahrscheinlich nur in größeren Beiträgen an Munition, Promant und Geld für die Alliierten bestehen. Soldaten nach Eurova zu schicken, werde sehr schwierig sein. Die Bereinigten Staaten werden sich deshalb auch nur für ein „Gentleman Agreement", nicht aber für ein Bündnis mit den Ententemächten entscheiden können. -!- * * Ei« Vermittlungsversuch der GkwerkschustSverbSude. Aus Berlin wird gemeldet: Wie dec „Vorwärts" mit teilt, hat der Präsident der American Federation of Labor Gompers an den Vorsitzenden der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands am 8. Februar folgendes Te legramm gesandt: „Legicn, Berlin. Können Sie nicht auf die deutsche Regierung einwirken, daß ein Bruch mit den Vereinigten Staaten vermieden und hierdurch ein allge- meiner Konflikt verhindert wird?". Legien hat dieses Telegramm an: 9. Februar durch ein. Depesche beantwortet, in der es u. a. heißt: „Eine Einwir-