Volltext Seite (XML)
Riesaer G Tageblatt «r«d A«)»iger (LlbrIMt Mtd AoMch. Amtsblatt für die Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Grüba. 24 Montag, SV. 1»11, eßen»». 64. Aavrg. Da« «Ufaer Tagrblatt »rscheiM jedm La, abend« mit »„«nähme der Lonn. und Festtage. »leneljShrNcher bet «dholung tu der «rpedttton tn «Ufa 1 Mark VO Pfg., durch «ns«« Lutger srek tn» Hau» I Mark SS Pfg, bei Abholung au« EchaUer der kaiserl. Poslanstaltrn I Mark LS Psg„ durch deu BriettrSger Int tn» Hau» 2 Mark 7 Pfg. »nch Monatdabonnemrnt» werden angenommen. , »>»ei,en.«n«ah«e svr dir Nummer de» Ausgabetage» bl» vormittag S Uhr ohn^ ««vklhr. Aotallouldruck «nd «erlag von Langer 4 Winterlich in Nie la. — SrlSSstSfirVe! Goetbesirahe SS. — Filr die NedaNion verantworNi»: Arthur Hähne! tu Riesa. Nach den von der vezirkSorrsammlung am 26. dies,» Monat» vorgenommenen Dahlen besteht der Bezirksausschuß. wie bitter, au» folgenden Mitgliedern : Herrn Stadtrat Arnold in Großenhain, , Gemeindevorstand Bennewitz tn Glattbitz, , Stadtrat Berg tn Radeburg, „ Kammerherrn Freiherr» hon Burgk auf Schönfeld, . Rittergutsbesitzer Wirkt. Geheimen Rat vr. z«r. Mehnert auf Mediuge«, , verein»direktor Raulenstranch in Strotzenhni«, » Ritterguttbesttzer Oekonomierat Tnchtze auf Merschwitz, „ Bürgermeister vr. Scheider in Riesa. , Großenhain, am 26. Januar 1911. 6t a Königliche AmtShauptmau»schäft. Die Sinderheilaustalt in Solbad Krankeuhauscu in Thüringen, welche« sich be sonder« bet Behandlung von Skrophuloie bewährt hat, gewährt skrophulösen Kindern und zwar Knaben im Alter von 3—18, Mädchen im Alter von 3—14 Jahren, deren Eltern nicht in der Lage sind, ihre Kinder in «in Bad zu bringen und dort bei denselben zu bleiben, Aufnahme und gehörige Verpflegung. Eine vierwöchige Kur, einschließlich der Wohnung, der Beköstigung und der Bäder lostet 70 Marl. Die BezirlSoersammlung hat, wie in den Vorjahren, so auch für da« laufende Jahr au» vezirttmitteln eine Summe bestimmt, um durch entsprechende Beihilfen unbemittelten, im hie^gen Bezirke wohnhaften Eltern skrophulöser Kinder die Unterbringung der letzteren in genannte Heilanstalt auf Kosten de« Bezirk« zu ermöglichen. Gesuche um Gewährung einer solchen Unterstützung sind, soweit irgend tunlich, bi« zum vertliches und Sächsisches. 20. Februar dieses Jahres anher eknzureichrn und ist denselben ein von der Orlttehörde auszustellende« Armut»- zrugni« beizusegen, sowie ein ärztliche« Zeugnis darüber, daß dem betreffenden Kinde Solbäder verordn«» find und daß e« frei ist von ansteckenden Kranlhetie«. Die unterzeichnete Behörde ist zu weiterer Au«kunst«ertetlung jederzeit gern erbötig. Großenhain, am 25. Januar 1S11. 266 d L Königliche «mlShaadlmannschaft. Da e« in letzter Zeit wiederholt vorgekommen ist, daß die an den vom Buch- druckereibesttzer Abendroth mit polizeilicher Genehmigung an verschiedenen Stellen ange brachten Plakattafeln befestigten Plakate usw. beschädigt oder ganz entfernt worden find, weisen wir erneut auf unsere Bekanntmachung vom 24. September 1908 — Riesaer Tageblatt Nr. 225 vom 26. September 1908 — hin, wonach da« Beschädigen oder da« Beseitigen der Plakate Unbefugten verboten ist und Zuwiderhandlungen mit Geldstrafe bi« zu 60 Mark oder mit Haft bi« zu 14 Tagen bestraft werden. Riesa, am 28. Januar 1911. Der R-t der Stadt Nies«. vr. Scheider, Bürgermeister. Kr. Bekanntmachung. Freitag, den 3. Febrvar, abend« 8 Uhr, sollen im hiesigen Gasthofe die «»führe von zirka 100 odm Stetnklarschlag ab Elbufer Riesa, sowie die erforderlichen Kie«- und Wasserfuhren, da« Walzen und Messen an den Mtndestfordernden vergeben »erden. Nickritz, am 30. Januar 1911. Der Geoieindevorstand. Riesa, 30. Januar 1911. —* Die Goelhestraße 34 hier wohnhafte Witwe Hölzig wurde in ihrer Wohnung von einem Herzschlag betroffen, der ihren Tod zur Folge hatte. Vorübergehende sahen gestern früh tn der 9. Stunde durch da« Fenster die Frau aus dem Fußboden der Wohnung liegen und ver ständigten, al« auf ihr wiederholtes Klopfen nicht geöffnet wurde, die Polizei. Diese ließ die Wohnung durch einen Schlosser öffnen. Al« man da« Zimmer betrat, sah man, daß di« Frau tot war. Der herbeigerusene Arzt stellte, wie oben bemerkt, al« Ursache Herzschlag fest. —* Da« am Sonnabend abend von der »Berliner Tourneegesellschaft' auf der Bühne de« Hotel Höpfner ge geben« dreiaktige Sensations-Schauspiel »Die Ehe brecherin', ein Werk von Julius Ernst, war gut besucht und brachte den Darstellern, die sich durchgängig als tüch- tige Kräfte erwiesen und ihre Aufgaben mit vielem Geschick und allen Fineffen lösten, lebhaften Beifall und mehrfachen Hervorruf. Eine Detaillierung des Stücke» und der Durch- führuug der einzelnen Rollen dürfen wir un« wohl schenken. Zu vermissen war eine angenehme Zwischenaktsmusik. — Reichstagskandidatur. Die Fortschrittliche BolkSpartei im Wahlkreise Zwickau-Crimmitschau wird nach einstimmigem Beschluß der Jahreshauptversammlung des Verein» im 18. sächsischen ReichStagSwahlkreiS unter ge- wissen Bedingungen die Kandidatur deS von den National- liberalen ausgestellten Ingenieur« Leupold-Zwtckau, der dem linken Flügel der Nationalliberalen angehört, unterstützen. —* Am Sonnabend nachmittag wurde hier der Ge- schäftSführer Korba« wegen Diebstahls festgenommen. KotbaS war bei der Berliner Tournee-Gesellschaft, Direktion Franz Abt, angestellt, die Sonnabend abend hier gastierte. In LeiSnig hatte Korba« am Sonnabend früh dem Ober- kellner de« Hotel« „Bellevue' einen Geldbeutel mit gegen 200 Mark Inhalt gestohlen. Er war darauf nach Döbeln gefahren und hatte dort da» Geld nach Dresden (Haupt- postlagernd) gesandt. Der bestohlene Oberkellner hatte jedoch von dem Diebstahl sofort die Polizei in LeiSnig in Kenntnis gesetzt und der dortige Polizeiwachtmeister war, da er von dem hier stattfindenden Gastspiel der Truppe wußte, nach hier gefahren. Korba« wurde daher bei seiner Ankunft in Riesa sofort verhaftet und nach der Polizei wache gebracht, wo er nach längerem Leugnen den Dieb- stahl auch etngestand. Gemerkt sei, daß Korba« bei der Vorstellung am Sonnabend hier nicht mit zu wirken hatte. — Der Wettbewerb der Lehrer an manchen Kunst- gewerb«fchul«n bildet schon seit längerer Zeit eine Klage in d«n Kreisen der Künstler nnd Gewerbetreibenden. Infolgedessen hatte auch der Ausschuß de» Vorstände« selbständiger Bildhauer, Stukkateure und Gipser Deutschland» an den deutschen Handwerk«- Bewerbekammertag eine Ein- gqbe gerichtet, in der er über den ihrem Gewerbe von den Lehrern an den Kunstgewerbeschulen bereiteten Wettbewerb unter Hervorhebung zahlreicher derartiger Fälle Beschwerde führt. Der deutsche Handwerks- und Gewerbekammertag hat auch die Dresdner Gewerbekammer um eine gutachtliche Aussprach« hierüber ersucht. Infolgedessen haben sich der Vorstand und der 6. Ausschuß der Kammer dahingehend ausgesprochen, daß ein solcher Wettbewerb selten« der Lehrer an Kunstgewerbeschulen sowie auch an Baugewerk- und Gewerbeschulen bekämpft werden müsse, da von diesen Lehrern, denen Hilfskräfte, Werkstätten und sonstige Hilfs mittel unentgeltlich zur Verfügung stehen, da« Handwerk durch PreiSdrückereien schwer geschädigt werde. — Das „Dresdner Journal" veröffentlicht in feinet: letzten Nummer folgende vom! Gesamtministerium unter zeichnete Allerhöchste Entschließung vom 28. Januar 1911 r Seine Majestät der König haben beschlossen, für die Dauer einer längeren Reise ins' Auslands die Allerhöchst- derselbe am 30. Januar 1911 anzutreten beabsichtigt, Seine Königliche Hoheit den Prinzen Johann Georg, Herzog zu Sachs m, zum Stellvertreter für alle während der Abwesenheit vorkommenden Regie- rnngsgeschäfte zu bestellen. Gesamttninisterium. Dr. v. Otto. — König Friedrich August hat das Protektorat für das 2§. mitteldeutsche Bundesschießen übernommen, das in Leipzig vom 2.-9. Juli ds. Js. stattfindet. — Die für alle Zweige des wirtschaftlichen Lebens gleich wichtige Frage jd'er Festlegung des Oster- terminS gewinnt in diesem Jahre, wo Ostern spät fällt, erneut an Interesse. Die Verhandlungen zwischen deu beteiligten Regierungen haben bisher zu keinem Re sultat geführt. Einzelne Bundesstaaten, Unter ihnen auch Anhalt, haben durch ihre gesetzgebenden Körperschaften den ernsten Willen für eine Festlegung des Ostertermins im Interesse von Industrie, Handel und Verkehr zu er kennen gegeben; bis zu einer gleichmäßigen Regelung dnrch das Reich hat es aber noch gute Wege. Angesichts dieser Sachlage sind zwei Verfügungen vorbildlich, die die anhaltische Regierung erlassen hat. Die Schulleiter sind angewiesen worden, Kinder, die zu Anfang April in einem Berns eintreten wollen, schon nut Ablauf des Monats März zu entlassen; ein zweiter Erlaß besagt, daß künftig in den Jahren, in denen der Ostertermin spät fällt, die Konfirmationstermine auf die letzten Sonntage im Monat März auzusetzen sind, um den Kvn- firmandcn den Uebergang in eine BernfSstellung zu er leichtern. — Der sächsische Seminarlehrerverein hat die Grün dung und Errichtung eines Seminarmuseum« be schlossen und in die Wege geleitet. Die Sammelstelle für die Einrichtung befindet sich in Auerbach (Seminar oberlehrer Freytag). — Wochen - Spielplan der Dresdener König!. Hoftheater: vpernhau». Dien«tag: Der Rosenkavalier. Mittwoch: Oberon. Donnerstag: Eugen Onegin. Freitag: Sinfonie-Konzert Serie L. Sonnabend: Der Rosenkavalier. Sonntag: Der Zigeunerbaron. Montag: Der Rosenkavalier. — Schauspielhaus. Dienstag: Die Kinder. Mittwoch: Der vetlchenfresser. Donnerstag: Einsame Menschen. Freitag: Ernst. Sonnabend: Brand. Sonntag: Der Raub der Sabtnerinnen. Montag: Robert und Bertram. * Gröba. Unter zahlreicher Anteilnahme der Mit glieder und geladenen Gäste feierte gestern der hiesige Kgl. Gächs. Militärverein in dem hierzu sinnig geschmückten Saale zum Anker fein 22. Stiftungsfest verbunden mit KäisergeburtStagSfeier. Der konzertliche Teil wurde au»- geführt von der 32 er Kapelle unter persönlicher Leitung de» Herrn Musikmeister Goldberg, die ihre Aufgabe, wie auch der nach jedem Vortrage gespendete Beifall bewies, in bester Weise erfüllte. Einen besonderen Kunstgenuß böten die Piston- und Cello-Soli de« Herrn Musikmeister« Goldberg. Der Vereinttorsitzende Herr Gutsbesitzer Her mann Hensel richtete herzliche vegrüßungSworte an die Erschienenen, zugleich der Freude und dem Dank für den zahlreichen Besuch de« Feste» Ausdruck verleihend. Seine Rede ließ er ausklingen in ein Hoch auf unseren Sachsen könig, in welche» die Lerfammelten freudig elnstimmten. Die Festrede hatte Herr Pastor Burkhardt freundlich über nommen. Anknüpsend an da» bekannte Vorkommnis in Kösen, betonte Redner, daß man sich Kaiser« GeburStag freuen soll und kann, ohne den Ernst und die Frömmig keit missen zu brauchen, welche der Bürgermeister dieser Stabt in seine KaisergeburtStagSrede hineingelegt hat. Wünschenswert sei eine bessere Beteiligung der Eltern an den Schulfeiern zu Kaiser« und König« Geburtstag, wie überhaupt die Eltern alle Gelegenheiten benutzen möchten, ihren Kindern Liebe und Verehrung zum Herrscherhause einzuflößen. Seine inhaltsreiche Rede gipfelte in einem Hoch auf den Deutschen Kaiser. Auf dl« Veteranen toastete da« Vorstandsmitglied Herr Gemeindekassterer Schönfuß, während Herr Gärtnereibesitzer Duckstein eine schwungvolle patriotisch-geschichtliche Rede hielt. Bet dem sich an schließenden Valle wurde den Tan-freuden in ausgiebigster Weise gehuldigt. Döbeln. Am 22. Dezember wurde auf dec Mulden brücke in Großbanchlitz der Gattin eines Viehhändler« ein Handtäschchcn mit Geldbörse aus der Hand gerissen. Zwei junge Menschen verschwanden mit dem Raube. Jetzt ist es gelungen, die Fleischergescllcn Vettermann und Wöl fel, der eine in Döbeln, der andere in Großenhain be schäftigt, wegen dieses Straßenraubes festzunehmen. Die Anzeige« aller Art vorteilhafteste beste KerbreitW