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Wportvertehr a« letzte« Sonntag war der stärkste bisher. « Auf der Strecke Dresden-rherandt «achten sich allein Ü Londereäge notwendig. — Der „Dresdner Anzeiger" «ekdet: Der Zwet-tzwwtn Dresden de» Mgeneetnen Trat« I schen Sprachvereins hat dem Nate sein« retch-altig, Vücherei als Geschenk für di« StadtbMtothck angetoten «it der Bitte, ste, wem» möglich, im »sefaal der Btblto- thek aufznstelle«. Der Rat beschließt, dies» Schenkung I unter Ausdruck des Danke» anzunehmen. Dresden. Zur Frage der Verlegung der Tierärzt lichen Hochschule nach Leipzig ergreift in «»betracht dessen, daß di« Verlegungsfrage in allernächster Zeit zur Entscheidung gelangt, oas Professorenkollegium der Tierärztlichen Hochschule da» Wort, um „seine in lang jähriger Fürsorge für die Zukunft der ihm anvertrau- ten Hochschule gewonnene und seit Jahren in vollem Vewußtsein seiner Verantwortung unverrückbar sestge- haltene Ueberzeugung zum letztenmal zum Ausdruck zu bringen". Es wetden darauf in dem Artikel der offi ziösen Leipziger Zeitung nochmals die Gründe ange führt, die nach der Ansicht de» Professorenkollegiums den Anschluß an eine medizinische Fakultät und die ! übrigen Fakultäten, Insonderheit die naturwissenschaft lichen und landwirtschaftlichen Institute einer Universi tät erfordern. Diese Bedingung könne zurzeit nur durch Verlegung der Hochschule nach dem Ätze der Landes universität Erfüllt werden. — Mt der Kasse durchge brannt ist, wie die Dresdner Bäckerzeitung berichtet, der hiesige Beamte de» sozialdemokratischen Bäcker- und Kvn- ditorenverbandeS namens Rost. Die Höhe der Unter schlagung soll etwa 3000 Mark betragen. * Dresden. Ein tödlicher Unfall trug sich gestern in der Tieckstraße 5 zu. Die Ehefrau deS dort wohnenden Tischler» Ktrchet», die in der Stube mit dem Abnehmen von Wäsche beschäftigt war, kippte von einem Stuhl und schlug sich bei dem Sturz den Htnterkopf derart auf, daß unmittelbar darauf der Tod eintrat. Atz Dresden. In französischer Sprache mußte eine Verhandlung geführt werden, die sich gegen den aus Da maskus gebürtigen türkischen Schwindler Absi alias Mustapha Stuft alias Alias Abst richtete. Elia» Abft trat Anfang vorigen Jahres, nachdem er bereits in Elberfeld, Kopenhagen und Wien ähnlich« Schwindeleien verllbt hatte, in Dresden «in, besuchte hier einen arabischen Landsmann, und versucht« unter dessen Schutz mit der Firma „Dresdner Raumkunst- einen Lieserungsoertrag aus Möbel in Höh« van 67 000 Mark abzuschiteße». Hierbei verpflichtet« er sich, L0 Prozent der Kauisumme sofort anzuzahlen, wäh- r«nd der Rest bei Einschiffung der Möbel in Hamburg nach Kairo entrichtet werden sollte. Er schloß den Kauf- vertrag angeblich im Auftrag« der Firma M. v. Sadnuat- Bey in Kairo und unterzeichnete auch mit diesem Namen, wobei «r angab, daß er bet der Deutschen Bank einen lausenden Kredit in Höhe von 100000 Mark besitze. Der Schwindel gelang nicht, wohl aher betrog der Türk« seinen Landsmann um 300 Mark. Das Landgericht verurteilte ihn zu 6 Monaten Gefängnis. * Hellerau. Eine vor kurzem in der neuen Schul turnhalle von 40 Teilnehmern abgehaltene Versamm lung führte zur Gründung eines Hellerauer Turn verein», der sich mit dem Schulvorstand wegen der regelmäßigen Benutzung der Hall« in» Einvernehmen setzen will. -Bischofswerda. Für die UnterstützungSkasse be dürftiger oder erkrankter Unteroffiziere der hier in Gar nison liegenden Mainkompagnie stiftete aus Anlaß der Vorfeier des Geburtstages deS Kaisers ein Herr, der ungenannt bleiben will, 500 Mark. — vorgestern ver unglückte auf der hiesigen Rodelbahn «ine Dame schwer. Bei einem Sturz trug sie einen Oberschenkel-, Knie scheiben- und doppelten Knöchelbruch an einem Bein davon. Gohland (Spree). Hier sind wieder ThphuSfälle zu verzeichnen, während unter den Kindern die Diph therie in verstärktem Maße auftritt. Di« vorgeschrte- henen Abwehrmaßregeln sind angewendet worden. * Schandau. Die Gattin des Fleischer» Heinrich au» Kurbitz in Böhmen suchte in einem Inserat ein Dar lehen von 3000 Kronen. Hierauf meldete sich ein an geblicher Geldagent, der ihr da» Geld gegen eine Pro vision von 300 Kronen zu verschaffen versprach. Er bestellt» die Frau nach dem Bahnhof Schandau, führte sie in «in Gasthaus, ließ sich di« Provision au»zahlen und ging dann fort, mit der Angabe, da» Geld au» der Kasse holen zu »vollen. Selbstverständlich erschien der Schwindler nicht mehr. Die polizeilichen Nachforschungen ergaben, daß er mit dem nächsten Zug nach Bodenbach gefahren war. Hainichen. Sonntag abend brannte di« Scheune de» Gutsbesitzer» Schumann in Eulendorf nieder. Durch den Brand ist ein Schaden von 7000 M. entstanden. Mittweida. Ein riesiger Fremdenverkehr herrschte hiev am Sonntag. Laufende waren gekommen, um die Brandstätte zu besichtigen, vor- und nachmittag» ver anstaltete der erst kürzlich gegründete Skiklub Mitt weida zugunsten der Branogeschädtgten ein Sportfest. Die Veranstaltung erbrachte etwa 400 M. Reingewinn. Mülsen St. Ntkla». Der älteste Soldat der sächsi schen Armee, der Schankwirt Ferdinand Straaß hier, der sich bester Gesundheit erfreut, feiert heute, am 37. Januar, seinen Geburtstag und wird 101 Jahre alt. Im vorigen Jahre feierte die ganze Gemeinde seinen 100. Geburtstag, und der alte Recke wurde hierbei vom Kaiser Wilhelm und König Friedrich August beschenkt. Zwickgu. Die Unterschlagungen, die der Stadt kassen- und Sparkassenkassierer Kramer in Hartenstein zum Nachteil der Stadtgemeinde jahrelang begangen und deretwegen er vom Schwurgericht Zwickau im De zember vorigen Jahre» zu 2 Jahren 0 Monaten Gefäng nis verurteilt worden ist, haben sich nach gründlicher Prüfung der Bücher als erheblich höher herauSgestellt, als seinerzeit in der Schwurgericht-Verhandlung an genommen worden ist. Sie betragen nicht nur 30000 Mark, sondern da» zwei- bi» dreifache dieser Summe; für die nicht sehr bemittelte Gemeinde et« harter Schlag. Grteßßach bet Scharfenstein. Am Sonntag mit tag hantiert» der Lb Jahre alte Fabrikarbeiter Uhlig a« eine« Desching herum, das geladen war. Plötzlich entlud sich das Gewehr, und die Kugel traf den 1? Jahre alten Gutsbesitzerssohn Scheffler so unglücklich, daß der Dod auf der Stelle ein trat. Der unvorsichtige Schütze wurde verhaftet. Burgstädt. Als ein sehr rentable» Unternehmen erweist sich der Automobil-Omntbu»verkehr Mittweida- Burgstädt—Limbach. Die am Sonnabend hier abgehal tene Generalversammlung der unternehmenden Aktienge sellschaft beschloß die Verteilung einer 20 prozentigen Dividende gegen 18 Prozent im Vorjahre. * Lugau. Durch di« Aufmerksamkeit de» Bahn wärter» auf der Strecke Lugau—Kirchberg ist ein Eisen bahnunglück verhütet worden. Sonntag morgen wurde durch die Signale de» Wärter» der erste Frühzug von hier nach Themnitz auf der Strecke Lugau—Kirchberg auf gehalten. Mitten im Glei» auf freier Strecke stand «in mit zwei Pferden bespannte» herrenlose» Kohlengeschirr. Die Nachforschungen nach dem Kutscher waren bisher er folglos. Plauen i. v. Die Ortskrankenkasse Plauen hat infolge de» ungünstigen Geschäftsgänge» bereit» 6000 Mitglieder verloren. -Borna. Die nationalliberalen Vereine des Reichs- tag-wahlkreiseS Sachsen 14 (Borna) haben dem Reichs- parteiler von Liebert als offiziellen bürgerlichen Kandi daten den Abgeordneten Nitzschke-Leutzsch entgegengestellt. Nitzschke wurde bereit» 1012 nur knapp von Liebert aus der Stichwahl gedrängt. 8 Leipzig. Die diesjährig, OÜermesse, di« be deutendste oller Messen, beginnt am 1. März. Nach den Vorbereitungen und Anmeldung«» ist hierzu ein besonder» starker Besuch zu erwarten. Die neu errichteten großen und auch die älteren Meßpaläft« sind so gut wie voll oer- mietet. Der stetig wachsende Zuzug zu den Engros-Meffen Und dl« immer höher gesteigerten Ansprüche der Handrlswelt an di« Meßlokaliläten haben, obwohl soeben erst «in neuer Meßpalast emporgewachsen ist, schon wieder ein neue» Meßpalastprojek», bet dem e» sich um einige Millionen Mark bandelt, gezeitigt. )( Leipzig. DaS Reichsgericht verwarf die Revision de» Schmiedegesellen Karl Koch, der vom Schwurgericht Mstrow am 12. Dezember v. I. wegen Ermordung der Arbeiterin M!aria Hamberger in der Forst Pulverhof zum Tode verurteilt worden war. verworfen wurde ferner die Revision des Steinsetzers Rudolf Albers, der vom Schwurgericht Hamburg am 24. November v. I. zum Lode verurteilt worden ist, weil er am 8. September j zu Moorfleet die Ehefrau Christine Eggers ermordet und sie beraubt hatte. )( Altenburg. TaS Herzogs. Staatsministerium hat die Frist zur Abgabe der BermögenSerklärung für den Wehrbeitrag bi» zum 15. Februar verlängert. * Wisotschaui. Böhm. In dem Moment, als die Schranken de» Bahnübergang» niedergelassen wurden, ge riet «in zweispänniger Wagen auf das Gleis der böh mischen Nordbahn. Der heranbrausende Schnellzug schleu derte da» Fuhrwerk zur Seite; dieses wurde zertrümmert. Der 31 Jahre alte Kutscher Trupp trug schwere Ver letzungen davon. Ein Pferd wurde aus der Stelle ge tötet, da» andere ist schwer verletzt. Lröbitz. Sonnabend abend ereignete sich auf der Grube Wilhelm der Beutersitzer Kohlenwerke ein schivercr Unglücksfall. Der Bergmann Otto Derflinger aus Schlic ken und der Bergmann Otto Fritze aus Tröbitz arbei teten jeder für sich an einer Tagebauschurre, als sich von dem Kohlenstoß zwei Froststücke in der Schwere von 8 bis 10 Zentner loslösten und herunterrollten, wo bei die beiden Arbeiter verschüttet wurden. Bei den sofort vorgenommenen Hilfsmaßnahmen wurde Fritze schwer verletzt hervorgeholt, während Derflinger nur al» Leiche geborgen werden konnte. )( Brambach. Gestern vormittag trafen mittels Schnellzuge» auf dem hiesigen Bahnhofe zahlreiche Ab geordnete der Zweiten Ständekammer ein und wurden vom Gemeindevorstand Strauß empfangen. In bereit stehenden Schlitten fuhren die Herren nach dem Bade, wo ste die einzelnen Räume eingehend besichtigten. Hieran schloß sich eine kurze Besprechung im Bosehause, wo ein von der Sprudelgesettschaft m. b. H. gegebenes Frühstück eingenommen wurde. Der zweite Vizepräsident Bär-Zwickau brachte «in Hoch auf die Sprudelgesellschaft au», die da» Bcü» im Interesse der leidenden Mensch heit errichtet habe. Um 12,20 Uhr fuhren die Abgeord neten vom Bahnhofe nach Bad Elster ab, wo sie von mehreren Mitgliedern de» Gemeindevorstandes empfangen wurden. In Bad Elster wurden die verschiedenen Neu einrichtungen de» Bade» und die Stadt selbst besichtigt. Abend» 6 Uhr erfolgte die Rückreise nach Dresden. A«s aller Welt. )( Berlin: Gestern wuroe der 61 Jahre alle Ebe- miker Radicke in seiner Wohnung in Schöneberg tot aufgefunden. Dein« 45 Jahre alte Frau lag in einer großen Blutlache. Da ste noch schwache Lebenszeichen von sich gab, wurde sie in» Krankenhaus geschafft. Au» den Briefen geht hervor, daß Radicke im Einverständnisse mit seiner Frau diese mit einem Mevolverschusse zu töten versucht hatte, und dann selbst Gift nahm. Der Beweggrund zur Tüt sollen Nahrungssorgen sein. — Im Passagekaufhau» in der Friedrichstraße wurde in der Nacht ein Einbruch verübt. Die Diebe hatten sich vom Dach au» Eingang verschafft und Schmucksachen im Werte von 30000 Mark entwendet. — Stuttgart: Die Voruntersuchung gegen den Lehrer Ernst Wagner au» Degerloch ist abgeschlossen worden. Bor de» Schwur gericht Heilbronn Ist Dermin zur Hauptverhandlung an gesetzt. Die Anklag» lautet auf 15 vollendet« Mvroe in Degerloch und Mühlhausen, 10 versuchte Mvrde tn Mühl-, Hansen und S Verbreche« der vorsätzlichen Brandstiftung. — Marseille: Infolge Bruchs der GasVtung wurden acht Personen 1« der Rue Nadeau in bewußtlosem Zu stande aufgefunden. Bei drei der verunglückte« kannte nur noch der Dod festgestellt werden, die Origen fünf befinden sich in Lebensgefahr. I« alvaeischea Wirrnerr. CK. Kein Mensch kennt sich au» —. da» etwa ist der Denor der fesselnden und anschaulichen Impressionen, die der gegenwärtig in Skutari weilende Korrespondent de» Journal Andree Ludesq auf seinen albanischen Fahr ten empfangen hat. Auf dem Weg« von Medua nach Skutari wurde er Zeuge einer kleinen Episode, die die verworrenen Verhältnisse im Lande kennzeichnet und zeigt, wie di« Bevölkerung, wie die Albanesen selbst nicht mehr recht ein und au» wissen. „Wir sahen zwei Albanesenscharen, von denen eine jede an di« 600 Ge wehre zählte, in Kampfstellung einander gegenübertveten. Die eine Truppe, von Dod Zohu geführt, setzt sich au» Mohammedanern zusammen; die zweit« au» katholischen Albanesen vom Stamme der Schkrelli. Die beiden stritten sich um die Zollkasse, auf die jede Partei allein da» Recht zu haben glaubte. Die Gewehre waren schon zum Schüsse erhoben, al» in aller Hast' zwei Europäer her beistürmten, «in englischer Offizier aus Skutari upd der österreichische Konsularagent. „Hallo!" riesen die beiden. „Euer Streit ist unbegründet. Nieder die Waffen und geht nach Hause! Die Zölle gehören unS . . Und ste versiegelten kurz entschlossen die strittige Kasse mit dem österreichischen Doppeladler und nahmen sie mit. Die beiden feindlichen Parteien aber waren damit zu frieden, daß keine von ihnen etwas erhielt: und ver gnügt und friedlich zogen sie ab in die Berge. Tie Episode ist vielleicht banal, aber ste bezeichnet die Lage; so viele Regierungen und Behörden teilen sich heute' in da» arme Albanien, daß die Albanesen überhaupt nicht mehr Bescheid wissen. In Skutari die internationale Truppenkommisston, in Vallona^FSmail Kemal Bet mit der provisorischen Regierung, in Durazzo Essad Pascha, iy San Giovanni di Medua ein österreichischer Kommis sar, in Alessio kommandiert ein Engländer, tn El-Bas- sam und in Tirana zwei Essad Pascha befreundete BeiS. Und überall heimliche Rivalität. Älbst den internatio nalen Delegierten geht es nicht anders'. Vielleicht liegt e» an der Atmosphäre. Ein Beispiel aus Skutari: der eng lische Admiral, der den Oberbefehl führt, sieht mit Sorge, wie die Spielwut Skutari überschwemmt, und verfügt eines Tages: Jeder Bürger, der an einem Abend mehr als 10 türkische Pfund verspielt oder ge winnt, wird auf der Stelle verhaftet. Die holländischen und deutschen Ordnungswächter verdoppelten ihre Auf merksamkeit, und schon in der ersten Nachtrunde er wischen sie einen Händler, der Leim Baccarat sein Dutzend Pfund verloren hat. Ungeachtet der Nachtstunde führt man ihn zum Richter. Die Rechtsprechung in Skutari liegt in den Händen der Franzosen. „Was hat der Mann verbrochen?" ruft der Franzose au» dem Fenster. „Er hat 12 Pfund verloren," erklären die OrdnungSwächter. „Tann ist er genug bestraft," ruft dieser Salomo, „ich spreche ihn frei — und man lasse mich in Ruhe schlafen!" Und so lebte und starb der Erlaß des Ad mirals an einem Abend." Aber die Eifersucht und die Rivalität beschränken sich nicht auf die Menschen, son dern auch auf die Städte. Gegen Durazzo, die neu« Hauptstadt, protestieren Skutari und Ballona, gegen Bal lons, den Sitz der neuen Staatsbank, protestieren Sku tari und Durazzo: ein jeder fühlt sich zurückgesetzt, ein jeder übervorteilt. Wer der inzwischen zurückge tretene Ismail Kemal hat die „albanische Rationalbank" in Ballona eingesetzt; sie besteht aus drei Bankier», einer kommt aus Wien, der zweite au» Budapest und der dritte aus Mailand. Daher auch der Name „Al- dänische Nationalbank". Sie wird da» Monopol auf Banknoten haben, den Staatsschatz verwalten, die Steuern einnehmen, di« öffentlichen Arbeiten bezahlen; und alles das für V» Prozent aller Einnahmen und Aus gaben. „Wer di« Zänkereien der Bei», der Paschas und der Städte," fährt Ludesq fort, „sind nur ein Kinder spiel gegen die Eifersüchteleien der Mächte. Der Prinz zu Wied findet hier wirklich ein Feld zur Betätigung seiner Talente. Welche Quelle der Erheiterung bietet den unbeteiligten Beobachter nicht allein die stille hartnäckige Eifersucht -wischen Italien und Oesterreich. Nur einige Tatsachen: Am Weihnachtsmorgen ladet man 3000 Al« banesenkinder inS österreichische Konsulat: jede» Kind be kommt einen Anzug geschenkt. Was tut der italienische Konsul? Er bestellt schleunigst zum NeujahrStag die selben 3000 Kinder zu sich, aber mit den Eltern. Im Namen der Königin Elena erhält jede» Kind einen funkel nagelneuen Anzug, und im Namen König Viktor Ema nuels jede» Elternpaar 10 Lire. In DuraM erbauten die Oesterreicher im vergangenen Jahre eine Schule, in der die Kinder nicht nur Unterricht, Bücher und Hefte gratis erhalten, sondern zugleich das Mittagessen. Wer Rom erklärt sich nicht fitr geschlagen. Schleunigst er baut man eine italienische Ähnle. Allein die Kinder haben sich gewöhnt, in die österreichisch« zu gehen, e» bedarf also besonderer Anlockungsmittel. Und eine Be kanntmachung kündigt alsbald an, daß die Kinder tn der italienischen Schule nicht nur den Unterricht, die Bücher, die Hefte und das Mittagessen umsonst erhalten» sondern zugleich für jeden Tag der Anwesenheit eine bare Vergütung in der Höhe von rund 10 Lentime» Präsenzgelder für Schulkinder: da» zu erftnden blieb Albanien Vorbehalten...