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befichtigten am 24. d. M. die Herren Seh. Räthe Vodel, Köpke, RitterslLdt und v. «irchbach die Gegend. Nach ein genommenem Mittagsmahl in dem Zollhaus Bieberstein er folgte die Rückfahrt mittelst ExtrazugeS von Wilsdruff nach Dresden. Sebnitz, 27. Septbr. Nachdem erst vorigen Sonn abend eine schwere Verbrennung durch Spiritus sich hier ereignete, ist leider bereits schon wieder eine solche hier vor gekommen, und zwar ist diesmal das bedauernswerthe Opfer ein Mädchen von 5 Jahren. Am Montag Nachmittag waren in einer Wohnung der hiesigen Weberstraße ein «nabe von ca. S und ein Mädchen von b Jahren einen Augenblick allein gelassen worden und wollte während dieser Zeit der «nabe über einer Spiritusflamme Blei gießen. Hierbei ist nun der Spiritusbehälter umgefallen und der brennende Inhalt hat sich auf das dabeistehende Mädchen ergossen, welches im diu in Flammen stand und entsetzliche Brandwunden erlitt. Das bejammernswerthe «ind wurde sofort nach dem hiesigen städtischen Krankenhause gebracht, wo es noch in derselben Nacht unter unsäglichen Schmerzen gestorben ist. Borna. Folgender drastische Manöveroorfall ereignete sich, wie die Blätter erzählen, in Ruppersdorf, woselbst das Bautzner Infanterie-Regiment in Quartier lag. Bei einem Gutsbesitzer, bei welchem mehrere Mann einquartiert waren und wo zum Aufbewahren der Sachen eine Kammer extra zur Verfügung stand, vermißte ein Soldat beim Aufstehen seine sämmtlichen Uniformstücke; alles Suchen war vergebens. Die Zeit zum Abmarsch rückte immer näher heran, da, 10 Minuten vor dem Abrücken, erschien der dort in Diensten stehende Knecht in voller Uniform. Auf Befragen gestand er ein, per Bahn in dem ziemlich entfernt gelegenen Oederiy bei seiner Braut sich vorgestellt zu haben. Nur der Gut- müthigkeit des Soldaten hat er es zu verdanken, daß er nicht eine exemplarische Strafe erhielt. Leipzig. Ueber die Vollendung und Einrichtung des Reichsgerichtsgebäudes in Leipzig haben, dem Vernehmen nach, bei Ausstellung des Etats des Reichsjustizamtes für 1895/96 Erörterungen stattgesunden. In diesen Etat wird die letzte Rate der Gesammtbausumme und die Posten zur Ausstattung des Gebäudes eingestellt werden. Der Umzug des Reichs gerichts aus seinein bisherigen, der Stadt Leipzig abgcmiethetcn Hause in das neue eigene Geschäftsgebäude ist auf Mitte Juli 1895 in Aussicht genommen. «ösen, 23. September. Nach mehrtägiger drückender Schwüle überzog in der Richtung von Nordwest nach Nord ost gestern Nachmittag ein mehrstündiges Gewitter unsere Gegend. Vereinzelten Regenfällen folgte in der Gegend des Schulgutes Frankenau eine Wasserhose, deren Fluthen die umgebenden Felder vollständig verheerten. Die heimgcsuchtcn Felber sind ihres Humusbelags vollständig beraubt worden. Dieser Verlust überwiegt den Schaden an den Feldfrüchten, so groß der letztere auch sein wird, bei Weitem. Während des stundenlangen Gewitters erfolgte übrigens nur ein einziger Blitzstrahl mit dumpfem, kurzem Schlage. In diesem Augen blicke barst die Wasserhose, dir sich minutenlang in Form einer Säule spindelartig von oben nach unten gedreht hatte. Berlin, 26. September. Ein Mord und rin Selbst mord wird aus dem Hause Markgrafenstraße 83 gemeldet. Seit etwa 3 Monaten hat daselbst der 47 Jahre <.lte In- genieur Georg Brißler eine im zweiten Stock straßenwärtS belegene Stube inne. Er war früher zwei Mal in Staats stellungen, mußte aber jedes Mal den Posten niederlegen, weil seine Ehefrau Diebstähle verübte. Die Frau verbüßt gegenwärtig wegen eines solchen Vergehens eine mehrmona tige Gefängnißstrafe. Brißler leitete deswegen die Eheschei dungsklage ein, die aber noch nicht zum Abschluß gebracht worden ist. Seine wiederholten Gesuche um Anstelle ng wur den mit Rücksicht auf die früheren Erfahrungen von den Be hörden zurückgewiesen. Brißler gab nun sein einziges Kind, die 4jährige Tochter Frieda, zu seiner Neue Roßstraße 8 le benden Schwester, der Wiltwe Zehrmann, in Pflege. Er beschäftigte sich mit Erfindungen und glaubte, durch eine neue Schiffstriebeinrichtung ein Problem gelöst zu haben, wodurch er ein reicher Mann werden müsse. Er bot die Erfindung der Kaiserlichen Werft an, mußte aber die Erfahrung machen, daß Theorie und Praxis sich nicht vereinigen ließen. Mit dem Zusammenbruch seiner Lustschlösser fehlten ihm nicht bloS die Schaffenslust, sondern auch die zum Leben nothwendigen Mittel. Brißler wurde sichtlich schwermüthig und hat wohl schon seit mehreren Tagen einen Selbstmord geplant. Trotz- dem wandte er sich noch an eine in der Möckernstraße 104 wohnende unverheirathete Schwester um Unterstützung, die ihm bereits öster zuTheil wurde. Die Antwort hat er in- deß nicht abgewarlet. Am Dienstag Abend trat er bei d-r verwittwetcn Schwester Zehrmann em, veranlaßte, daß seinem Töchterchen das beste Kleid angelegt wurde, nahm die Kleine mit sich, und bat die Schwester, sie möge am Mittwoch früh um 7 Uhr das «ind wieder abholen. Als Krau Z hrmami zu der bestimmten Stunde eintraf und da« unverschlossene Zimmer betrat, sand sie ihren Bruder und die kleine Frieda auf dem Bette als Leichen auf. In dem Zimmer standen 3 Behälter, die mit Holzkohlen ge;uUl waren ; in dem Raum lagerten dichte Gase. Bochum. Aus geringfügiger Ursache sind in der Nacht zum Sonnabend zwei Geschwister von einer Rotte junger Burschen nicdergeftochrn worden. Ein junges Mädchen Halle seinen auswärts arbeitenden Bruder vom Bahnhof abgehvlt; auf dem Heimwege wollten sie in einem Witthshaus ein kehren, um noch em GlaS Bier zu trinken, und ließen die Schiebekarre, auf der die vom Bruder mitgcbrachten Sachen lagen, vor der Thür stehen. Al- sie die Wirthschast betreten wollten, kam eben eine Gesellschaft junger Leute heraus, die sojort mit der Schubkarre allerlei Unfug zu treiben begannen. Die Geschwister verwahrten sich dagegen, es emstand ein Streit, die rohen Patrone zogen die Messer und bearbeiteten die Geschwister derart, daß die Schwester sofort tobt auf de« Platz« blieb, «ährend der Bruder lebensgefährlich verletzt wurde und nun toffnungSloS im «rankenhause darniederliegt. Die Thäter sind bi» auf einen verhaftet. Mühlhausen i. E. Einen schrecklichen Tod hat kürz- lich ein Arbeiter einer hiesigen chemischen Fabrik gefunden. Man schreibt darüber von dort: Der bis setzt wohl „noch nie dagewesene" Fall, daß ein Mann durch Zersetzung seine- Leibe« in chemischen Säuren spurlos verschwindet, ereignete sich hier am Mittwoch vergangener Woche. An diesem Tage war in der Fabrik chemischer Produkte durch Explosion von sieben «esseln, welche mit Nitrobenzin gefüllt waren, ein Schadenfeuer ausgebrochen; seitdem wurde der Vorarbeiter «onrad Wuchner vermißt. Derselbe hatte am Morgen des Brandes im «esselhaus allein zu thun, und n cht mit Unrecht nahm man daher an, daß er elendiglich bei der Katastrophe »«gekommen sei. An die Bergung der Leiche konnte indessen erst zwei Tage später gedacht werden, weil der Raum mit kochender Salzsäure und Nitrobenzin überschwemmt und zu dem mit giftigen Gasen angefüllt war. Dann aber ging man ans Werk und arbeitete unermüdlich bis Sonnabend Abend — der Verschwundene kam jedoch nicht zum Vor schein. Mit Bestimmtheit ward angenommen, daß — wie sonderbar es auch klingen mag — der Körper WuchnerS sich rn der Säureflüssigkeit gänzlich aufgelöst hat. (?) Im Innern des Kessels sand sich eine Glasscheibe, die nachgewiesener, maßen zur Laterne gehörte, welche Wuchner am verhängniß- vollen Morgen bei sich trug. Er scheint also in den Kessel gefallen zu sein und dort einen schrecklichen Tod gesunden zu haben, während seine brennende Laterne die Gase entzündete und den Brand verursachte. „Erinnerungen." Im Feuilleton der deutschen „St. Petersburger Zeitung" veröffentlicht ein Hr. W. Alexejew, welcher einst dem Fürsten Bismarck russische Sprachstunden ertheilt hat, „Erinnerungen/ die der Oeffentlichkeit bisher nicht vorgelegen haben. Hr. Alexejew bemerkt einleitend, daß jene Zeit, wo er dem preu ßischen Gesandten am St. Petersburger Hofe Unterricht im Russischen gab, ihm „so stark in das Gedächtniß geprägt sei, daß er sich jeder Handlung, jedes Wortes seines Schülers er innere. Von diesen Erinnerungen theilen wir nach ders „Schles/ Zig." nur eine mit. Eines Tages kam ich auf seine Meinung über Rußland zu sprechen. Diese war sehr hoch; er prophe zeite Rußland eine große Zukunft und stützte sich darauf, daß ein Bauer, wenn man ihn zum Soldaten macht, nach einem Jahre nicht wiederzuerkennen, ein ganz anderer Mensch ist. Aus einem schmutzigen, unterdrückten, unwissenden Faulpelz wird ein munterer, ansehnlicher, flinker nnd klarblickender Mensch. Wenn aber in einem Volke solche Keime sitzen, so können sie nur zu dessen Gunsten sich entwickeln. Im ganzen aber genommen sei Rußland, wie er sich ausdrückte, wie ein betrunkener Bauer. Man braucht nur an einem Feiertage längs des Wosnessenski- Prospekts oder der Erbsenstraße zu gehen. Diese Straßen bilden an diesen Tagen ein wogendes Meer von betrunkenen Leuten, unter denen man wenige auS den intelligenten Klassen trifft, selbstverständlich wenn man nach der Kleidung urtheilen will, sondern meist Arbeiter, Soldaten, Kommis, Kleinhändler und manchmal auch einen verlumpten Beamten mit einer Ko karde an der Mütze. Wenn so etwas fast im Zentrum der Hauptstadt möglich ist, was soll man dann in deren Umgebung, der Fabrikgegend oder in anderen Städten Rußlands erwarten? ... Im Anfänge der sechziger Jahre schon begann in Polen eine aufrührerische Gärung, hier und dort erschienen in den Straßen Warschaus und anderer Städte Proklamationen von irgend einem geheimen Komitee. Von der ersten und zweiten Theilung Polens hatte ich fast gar keinen Begriff, was ich Bismarck mittheilte. Bereitwilligst erklärte er mir die Geschichte der Theilung Polens. Er erzählte so genau und mit einer solchen Kenntniß der geschichtlichen Daten, daß ein beliebiger Professor nicht im Stande gewesen wäre, besser diesen Theil der Geschichte vorzutragen. Ich war entzückt von seiner Er zählung und dankte ihm für den mir gegebenen ausgezeichneten Unterricht. Zum Schluffe seiner Erzählung fügte er übrigens hinzu, daß Polen eine Selbstständigkeit zu geben, ein schreck licher politischer Fehler wäre, und daß jeder Staatsmann, der sein Vaterland lieb habe, gegen jegliche Selbstständigkeit dieses Landes protcstiren müsse. Würde man die Selbstständigkeit Polens nur auf daS eigentliche Königreich beschränken, um, wie es die Polen nennen möchten, eine Mauer zwischen Ruß land und Europa zu errichten, wer würde dafür garantiren können, daß die Polen damit zufrieden wären und nicht An sprüche auf Posen, Galizien, Litthauen bis säst nach Kiew machen würden? Polens Selbstständigkeit würde bedeuten: Europa den Frieden für Jahre rauben. Da, wo der Adel und die Priesterschaft wirthschnsteten und wo jeder die erste Violine spielen wolle und sich an die Spitze der Verwaltung zu stellen gedächte, da könne keine Rede von einer Selbst ständigkeit sein. Rußland müßte Polen in derselben Weise rujsifiziren, wie Preußen Polen germanisirt hat. . . . Daß Bismarck als weitsichtiger Diplomat schon damals den Gedanken an ein geeintes Deutschland hegte, ist aus den folgenden Worten zu erkennen. Er sagte: „Kann wohl ein Deutscher sich über haupt einen Deutschen nennen? Das kann er nicht; er ist entweder ein Preuße, Sachse, Bayer, Hannoveraner, Mecklen burger oder was Sie wollen; ein Deutscher ist er nur der Sprache nach. So kann es, wie ich meine, nicht weiter gehen. Jeder Deutsche schleppt jetzt sein Vaterland beim Regenwetter am Stiefel mit. Deutschland muß einig werden unter einem Herrscher." Ich fragte: „Wem ist die Oberherrschaft zu geben, Oesterreich oder Preußen?" Er erröthete beim Worte „Oesterreich" und öffnete seine sonst zusammengezogenen Augen dermaßen, als ob sie im Stande wären, herauSzurollen. Dann sagte er mit erhobener Stimme: „DaS wird nie geschehen, so lange ich Staatsmann in Preußen bin! Die Hegemonie muß Preußen gehören. Einem Staate, welcher aus ver schiedenen Nationalitäten besteht und dabei hauptsächlich katho lisch ist, kann die Hegemonie nicht gegeben werden. Der KatholiciSmuS mit seinen Jesuiten dient nicht zur Entwickelung deS Fortschrittes, sondern zu dessen Hemmung. Betrachten Sie Italien, Spanien und andere katholische Länder, in welcher Unwissenheit, in welcher Vernachlässigung, in welcher Armuth befindet sich das Volk! Der KatholiciSmuS bestrebt sich, im Lande zu herrschen, unterdrückt und entwickelt nicht den Ver stand, unterhält im Volke den Aberglauben und die Unwissen heit. Beim geeinten Deutschland unter der Oberherrschaft Preußens kann ein Deutscher sich Deutscher nennen, und stolz auf sein geeintes Vaterland sein. Vermischtes. Mädchenmorde bei Innsbruck. Ueber die Ermordung zweier jungen Frauenspersonen, deren verstümmelte Leichen am Sonnabend und Sonntag in der Nähe des Schlosses Amras bei Innsbruck aufgefunden worden sind, entnehmen wir einem Berichte der „Neuen Tiroler Stimme" Folgendes: Sonn abend früh wurde durch den Metzger von Aldrans an der Straße unterhalb des „Peterbründel", hart an der über den Lans-Amraser Bach führenden Brücke die Leiche einer jungen Frauensperson aufgefunden, die als die Kellnerin Philomena Würtemberger (nach anderer Angabe Scharnier) vom Jsser- wirthe in Laus, 22 Jahre alt, ein völlig unbescholtenes Mäd chen, agnoscirt wurde. Sie war am Freitag in der Stadt gewesen und soll in der Innsbrucker Sparkasse Geld eingelegt und das Sparkaffenbuch bei sich getragen haben. Dann nahm sie an der Matthäus-Andacht in Amras Theil. Im Schloß keller zu Amras war sie Abends, als es bereits anfing zu dunkeln, vorbeigegangen. Bekannten, die ihr zuriefen: „Heut' bist Du aber spät d ran," entgegnete sie: „Leider, ich muß laufen, es ist inir heute förmlich unheimlich." Dem Morde muß offenbar ein furchtbarer Kampf vorangegangen sein, denn die Arme hatte die krampfhaft geballte Faust voll Haare, von ihren eigenen Haaren lagen welche entfernt vom Thatorte; der Zaun, an welchen, sich das Schreckliche abspielte, war förmlich abgeschunden. Wie verlautet, soll ein Weib aus Amras die Arme, welche in das Gebüsch gezogen wurde, um Hilfe rufen gehört haben, jedoch in namenlosem Schrecken weitergeeilt und, zu Hause angekommen, ohne ein Wort von dem Vorfälle zu sagen, zur Ruhe gegangen sein. Das unglückliche Opfer trug am Halse allein fünf Stichwunden. Die Leiche lag in einem Graben, mit Zweigen zugedeckt. Das Tragkörbchen, welches bei ihr im Dorfe Amras noch gesehen worden war, sowie das Sparkassenbuch wurden bei der Leiche nicht mehr gefunden. Groß war die Auflegung der Bauern begreiflicher weise, nachdem diese Unthat bekannt wurde; sie steigerte sich aber zur Wuth, nachdem im Laufe des Sonntags zur Kennt niß kam, daß noch eine zweite Leiche einesA jungen Frauen zimmers von etwa 30 Jahren in nächster Nähe des That- ortes in der Wiese gegen Schloß Amras in barbarisch ver stümmeltem Zustande aufgefunden wurde. Die Behörde schein^ nach gewissen Vorkommnissen zu schließen, Grund zur An nahme zu haben, daß der Mörder, von dem man eine ge naue Personalbeschreibung in Händen haben will, sich noch in der Gegend des Thatortes befindet. Die Motive der Thal sind noch nicht aufgeklärt, es scheint, daß die Sonntag ge fundene Unbekannte die zuerst ermordete ist, und daß die „Kellnerin vom Jesser" nach dem Morde dem Unholde zu fällig in den Weg kam und deshalb weggeräumt wurde; es ist aber die Annahme auch nicht ausgeschlossen, daß beide Un glückliche die Opfer eines Wahnsinnigen geworden sind. Man glaubt an einen Lustmord. — Bei Mieders im Stubai, un gefähr vier Stunden von Amras, ist ein weiterer Frauenmord entdeckt worden. In der ungarischen Gemeinde Na gyla k ereig nete ftch kürzlich dem „Pest. Ll." zufolge, der gewiß merkwürdige Fall, daß von zwei übermüthigen Dorsinsassen in Folge einer Welte der Nachtwächter gestohlen wurde. Die Bauern guigcn dabei ganz einfach zu Werke. Sie regalirten den 'Nacht wächter so lange mit Branntwein, bis der treffliche Mann das Bewuß sein verlor, dann schleppten sie den Trunkenen, nach dem Kirchhofe und banden ihn an ein Grabkreuz. Am nächsten Morgen suchte man den Nachtwächter und fand, daß er gestohlen worden sei. Erst später erhielt die Gemeinde NagYlak ihren kostbaren Nachwächter unbeschädigt zurück. Die Bauern hatten ihre Wette gewonnen, allein sie werden sich jetzt wegen Entweihung des Gottesackers zu verantworten haben. Wie Pudor schreibt: Der bekannte unfreiwillige Humorist Heinrich Puoor, in früheren gesunden Tagen Musik schriftsteller in Dresden, bat jetzt ein Büchlein unter dem Titel „Jungbrunnen" veröffentlicht, dem wir folgende schöne Stellen entnehmen: „Ach, Ihr Kleingläubigen: So kann auch ich sagen: Ihr glaubt nicht an mich. Und doch bin ich die Natur. Selbst sogenannte Freunde, selbst Jünger, die mich zuvor den neuen Christus nannten — sie fielen ab — — vielleicht, weil ich mir im Winter einmal einen Bären schlachtete! Ha, ha, ha — krgrchrkr . . . —: treulos unehr liches Menschengezücht: immer sterben muß Euch erst Einer,, ehe Ihr an ihn glaubt. Seid Ihr zu dumm oder zu furcht sam oder zu phlegmatisch oder zu versotten oder zu verseucht — ach, Ihr Maulwürfe Ihr, Ihr licht-, lüft-, himmellosen Maulwürfe, Ihr, Ihr Bureaukratie-Jgel,Jhr Biersalamander, Ihr versunkenen, verstunkenen, vertrunkenen Paprikafresfer, Ihr . . . Ihr auSgespieenen Maulaustern, Ihr zimperlichen Salonläuse, Ihr Bierrülpser, Ihr Zeitungsschmarotzer, Ihr Bibliothekenstänker, Ihr Medizmtrinker, Ihr «leiderpfauen, Ihr zweibeinigen Mistkäfer, Ihr, Ihr — ach Ihr . . . Geldäser, Ihr . . ." — Na, nun wißt Ihr, was Ihr seid! HauS» u«d Laudwirthschaftltcher. Desinfektiouswirkung von Seife. Gegen wärtig machen herrorragrnd« Fachzeitschriften auf die vor-