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" - - ««d A«feigrr (Mblltii vü Aykipr). .-.777.^,. Amtsblatt '°rr- der König!. Amtrhauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS zu Riesa. 145 Freitag, 26 IM IMS, «bendS. SS Jahr» HM «q« «chhckM je»« La, ««M «tt «MMahme d« Sa«» «d Festtage. «tatelM6ich« »«»MpniH det «bh-bm, in der «kpeditt» iu «rsa 1 «art SO Ps», »«ch Ma« »^m M w» HaM 1 «M « Wg, »M «HM», am «challrr dar «atserl. PastaustM« 1 vkark « Psg„ durch d« vriestrÄger fnt M» Hau» 2 Marl 7 Pfg. «sch Mimat^rbame»«« »ad«» an,««»»«, »cheigm Amiahm« für dtr vummrr da» NuAgabeMges dt» vormittag v Uhr ohne Gewähr. Larck »ad Verlag dar >««g«r ä Winterlich i» »tesL — GchchSstSstelle: Kastantenstraße SS. — Für die vedaetiou verantwortlich: Her««»» Schmidt i» Mesa. Freibank Riesa. Morgen Souxbend, d« 27. Juni dsS. Jhr-^ von vormittag» 8 Uhr ad, gelangt ans der Freibank im städtischen Schlachthofe da« Fleisch eine- Rinde- zum Preise von 40 Pfg., sowie da» Fleisch eine» Schweine- in gekochtem Zustande zmn Preis« von 30 PH, pro V, Kg zum verkauf. Riesa, de» 2S. Juni IMS. Die Direktisn der ftLdt. Echlachthsfes. SheiFnee. Oertliches und SSchfisches. «I-I», 2S. IM 1903. — Za der am 2. Srptembrr aus dem Truppenübung»* platze Zeithain stattfiadendrn Saiserparade, an wtlcher außer dem gesamten Königl. Sächsischen 12. Armeekorps auch vier preußisch, Kavallerir-Rrglmeat« und zwar da» 4. Dragoner-Re- gtment (Lüben), da» 8. Dragon«.Regiment (O:l»), da» 10. Ulanen-Regiment (Züllichau) und da» Leib.kürasfier-Regiment Re. 1 (Br«»lau) teilnehmru werde», wird sich iu unser« Stadt, wie iu den Jahren 1882 und 18S6, »in rege« Leben entwickln. Ab« auch der Paradrplatz selbst wird, wie im Jahre 1896, von Zuschauern wieder dicht besetzt sein. Der Bau der Tribüne, dir «ine Aussicht auf da» gesamte militärische Treiben bietet, ist dem Baumeister Herrn A. ZSucker hiersrlbst übrlragru, au de» sich wegen Erwerbung von ZutrittSkartrn zur Tribüne Re* flrktante» zu wenden haben. Di« Tribüne wird hergrrichtet für SOSO Pnsonen.Sitzplätze und «hält entsprechende Nestau* rationSräumr, sodaß auch für leibliche Stärkung gesorgt sein wird. El wird zu empfehlen sein, sich wegen Erlangung von Zutritt»* karte» «»glichst zeitig zu bemühen. Der Beginn de» Berkaus» d« Karten wird s. Z. im Inseratenteile bekannt gegeben wndr». —5. Die V. Strafkammer de» Kgl. Landgericht» zu Dresden »«handelte gestern nachmittag gegen den IS Jahr alte» knhjungen Panl Mox Naumann au« Riesa wegen rin. fach« und schweren Diebstahl» iu mehreren Fälle«. Der jung« Mar» benutzte in Riesa jede Belegenheit, um Diebereien au»* znfkhren. Zunächst stahl Naunraun i» dem von sein« Mutt« b«wohnt« Hans« au» der Wohnung d« Witwe Grünberg 50 Mark b«e» Geld. D« Angeklagte fahr damit »ach DrrSdeu und verpraßt« r» hi«. Sodann kehrte Nauman« wird« nach Rtesa zurück und Pahl au» der Behausung der Witwe Fritzsch 40 Mark, fern« dem Molkerrigehilfm Zwahr au» einem Koffer 62 Mark, dem Molkrreivrrwaltrr Wenzel von einem Tische 20 Mk. 60 Pfg., a«, drr Laden kaffe der Molkerei 2 Mk. 30 Pfg., sowie am 11. April d« Witwe Bögler zunächst aus einfache Weise 30 Mk. und spät«, nachdem « in deren Woh. nuug rivgrftiegen war, 60 Mk. bare» Geld. Dn leichtsinnige Bursche hat «inen groß« Teil de» gestohlen« Gelbe» mit andere« jung« Leut« vergrudet. Naumann besitzt selbst «in Sparkassenbuch, auf da» über 600 Mk. eiugezahlt find. Dn Angeklagte muß diese diebischen Eingriff« iu fremde» Eigentum mit einer 8 monatigen Gefängnisstrafe büß«. Jnsolge d« H»he derselben wurde Naumann in Hast grriomm«». —Ll Weg« BrtrogSvnsuchrS stand vor dem Kriegsgericht drr 4. Division in Chemnitz dn iu Limbach geborene Fahrn Hugo Georg Stelz»er von drr 4. Batterie de« Artill«ir»Rr* giment» Nr. 32 unter Anklage. Er ist noch unbescholten und wird von seinem Batteriechef al» etwa» geistig beschränkt beur» teilt. Boa seinem Vater gut mit Geldmitteln unterstützt, gab er seinem Wachtmeister H »st« Geldbeträge zur Ausbewahrung. Rückgabe einzelner Beträge «folgte grgm Quittung in einem von H. zu diesem Z Dicke geführt« Buch. Ende März ging H. ad und »ach seinem Abgänge ließ sich von seinem Nachfolger St. 6 M. Darleha geben, bei deffin Rückgabe « brmerkte, daß er 6 M. »och von H. zu «halten habe. Dabei blieb er auch, al» ihm sein« eigen, Quittung über den letzt«» von H. «Hal* teurn Betrag voigrlegt wurde. Auch in der Hauptverhanblung blieb « bei seiner Behauptung. Durch S Zeug«« ater gestal tet« sich die Beweisaufnahme skr St. so ungünstig, daß da» Gericht zu sein« Brrurteiluug gelangte. Drei Tage Ge« fängui» warf r» al» Straf« au». — Wie auch da» »Torgau« Kreisblatt' «fahr« hab« will, hätte (wovon wir bereit» Mitteilung machten) drr sächsisch« Militärs!»!«» im Südostrn de» Kreise« Torgau de» Gelände de» Dorfe» Puschwitz, 2200 Morgen Stadtsorp dn Stadt Belgern, 800 Morgen Stadtforst drr Stadt Torgau und do» königliche Forstrevier Sitzrnroda zu einem Truppenübungsplatz für ei» sächsische» Armerkorp» erworben. Aach der Bau einer Eisenbahn von Riesa über Belgern «ach Torgau sei geplant. —)!( Drr seit einigen Tagen verschwunden« Buchhändler Archer Tchneidrr, Inhaber drr Firma „Leipziger Verlag»buch. Handlung-, hat bei Wittenberg den Tod in der Elbe gesucht. Seine Kleider wurden am Elbuser gesunden. Aus rinn Karte, die iu denselben gesunden wurde, war folgende« nirdergeschri«b«n: .Der ehrliche Finder diese» (drr Sachen) wird gebeten, meine letzten Abschied»grüßr meinen lieben Eltern und Geschwistern zu überbringe».' Di« Leiche ist noch »icht gesunden. — Gegenüber de» Angaben de» .Vrcklaurr General«»* zeig«»' über die kommende neue Militärvorlag« «fährt die „Kttuzztg." aus Erkundiguagru an maßgebender Stell«, daß bi«* h« noch keinerlei Detail» über die Vorlage «»»gearbeitet find, und daß somit dir sraglichen Angabe» völlig «rsuuden find. — Dir Schwein «preise stad seit einem Jahre um 20 Prozent grsalleu, und «» scheint, al» ob die Preise mit dem vorrückeu de« Sommer» noch weiter weichen wrrden. „Da ent* steht dir Frage', meint di« „Freis. Ztg.', „wir e« möglich ist, daß trotz der vollständigen Grenzsperre, trotz de» Fleischbeschau* grsrtze», welche» eine Einsahr von Schweinefleisch grradezu u». möglich macht, daß trotz alledem di« Schweiuepreise finken. Wär« heute die Grenze geöffnet, könnte Schweinefleisch herein vom SuSlaude, würde natürlich von agrarischer Seite Arter und Mordio geschrien werden, daß diese Einfuhr schuld au de» billi gen Schwelnep rrisea sei. Ab« jetzt ist der Beweis erbracht, daß dem nicht so ist.' — Umgekehrt wird ein Schuh darau», bemerken dazu die „Lpz R. N.': Al« i« vorigen Jahre die Schweiuepreise so »norm iu di« Höhe ginge», schrie d« gesamt« Freisinn und wa» zu ihm gehört, nach Aushebung der Grenz sperre. Die Grenzen find nicht geöffnet worden und die Schweiuepreise trotzdem stark grsalleu. Grenzsperre und Flitsch* beschau sind also nicht schuldig au ein« sogenannt«» Fleischaot. — Im Jutereffe derFeurrsicherheit hat die König, lichr StaatSregierung bei Sachverständigen eiu Gutachten darüber ringezogen, «elchr Maßnahme» gegenüber de» große» Miuerolöllager» dn bekannte» Petroleumsirmeu zu «greis«» seien, um jede Fe»««* u»d Explosionsgefahr für dl« Umgebung drr Lag« zu beheb«, beziehungsweise ob ein Schutz nach dieser Richtung üb «Haupt möglich sei. Wir ver lautet, find die Gutachten dahtu ausgefallen, daß »an die Petro leumlager durch geeignete Maßnahme» vor Fe»« und Explosiv» ganz gut sicher» könne, und von diesem Staudvunkt« au» Be denken gegen da» Weiter bestehe» von großen Prtroleumlagn» »icht zu mache» seien. Strehla. Bei drr Stichwahl zwischen Herr» Buchhändler LtpinSky uud Gutsbesitzer Hanfs« «hielt nsterer 348 und Hauffe 188 St «men. Fünf Stimmzettel waren rwgültig. —Großenhain, 28. Juni. Bor d« fünften Straf kammer de» König! Landgericht» Dresden hatte sich heute di« 14 Jahre alte, bisher unbescholtene Dieustrnagd Ida Hulda Naumburger au» Görzig bei Großenhain »egen vor* sätzlicher Brandstiftung zu verantworten. Dl« Ange* klagte diente bei dem GutSbefitzer Schade in Görzig. Da der drei Jahre alte Sohn Schade» die Naumburg« öfter» schimpfte und ärgert«, beschloß sie, do« Gut ihre» Dienstherr« wrgzu- seuttrr, um aus diese Weise au» dn Stellung entlassen zu werden. Am 2. Mai früh 5 Uhr brachte di« Augeklagtr diese» Plan zur AuSsühruug. Sie warf brennende Streichhölzer iu den mit Heu gefüllten Futterboden und lief daun iu den Garten. Dick Feuer griff während dies« Zeit schnell um sich; die Gebäude wurde» vollständig «ingeäschert und dem Brand- kalamitoseu, dn »icht versichert hat, übn 6000 Mark Schaden zugrsügt. Während de» FrurriS habe» die Kinder Schade» in einer Bodenkammer geschlasen. Da» Gericht verurteilt« dir Naumburg« zu zwei Jahren Gesäugnl». * Gr 0 ßenhaiu, 26. Juni. Am Mittwoch Abend wurde im Q'rrisarr Holz« ein jung« Mann «hä»gt ausgrflmden. ES war der 20 jährige, hin beschäftigt gewesen« Schnridergrselle Paul Groschke au» Steinkirchen (Kni» Lübbe»), den wahrschein lich Furcht vor gerichtlich« Bestrafung iu den Tod trieb. Meißen. Wie bereit« bekannt, wird König Georg die 360 jährige Jabeiseier dn Fürstenschnle St. Afra hin am 3. Juli durch seinen Besuch auSzeichneu und grlrgenttich diese» Besuche» gleichzeitig ein, Huldigung dn Bürgerschaft entgegen- nehmen, da r« do» erste Mal ist, daß dn Monarch nach seiner Thronbesteigung in Meißen weilt. Für den Aufenthalt de» König» ist folgende» Programm festgesetzt: Di« Ankunft «folgt um 10 Uhr. Bom Bahnhofe nach dem Rathaus« bilden Schu len uud Berrlur Spalier. Im altertümlichen RackfitzuugSsaal« wird Bürgermeister Dr. Ay den Monarchen begrüße», woro"k dir Vorstellung d« städtischen Kollegien «folgt. Halb 11 E fährt der König nach drr Fürstenschnle, wo »ach dem Festakt«» eine Brfichtiguug de» Zwinger» «folgt uud d« König de» Turnen drr Schüler beiwohnen wird. Daraus begibt sich d« Monarch wird« nach dem Rathaus«, um i« Rat»fitzuug»saale au einem von drr Stadt gebotenen Frühstück teUzuuehmeu. Hin« nach werde» di« Gesang« und Mtlitärvrrriue aus dem Markt platze dem Monarch«» «ine Oratio» darbriugr», die « auf dem Balkon dr» Rathauses eutgrgrunrhmen wird. Dau» begibt sich d« König zu Fuß »ach d« alten Franzi»kanerktrche am Hein- richplatzr, um hier da» im Vorjahr« eröffnet« Museum de» Meißner Geschicht!Verein» und, «im» die Zeit auSrricht, tzkr Srruzgäoge de» ehemalige» Franziskanerkloster» zu besuch«!. Hinaus begibt sich der König zu Sagen »ach dem recht« Elbus« zurück, um sodann die neue schöne Johauni»kirche zu besuchen. Dre » deu. Der Rat hat soeben neue »ad verschämte Bestimmungen zur Verhütung d« vnbreitung austrckeuder krau», heften durch Barbier« uud Fiiseur« «lassen. Dies« Vorschrift« erstreck«» sich aus di« Brdiruuug d« Kundschaft in dr» Geschäft,» räumen, auf di« Reiuhaltmrg d« Grschäft-rärmw, auf da» Bo- dftnungSperjoual, Reinhaltung der Häud«, Fiug« und Aulegn», von Urberk leider», auf di« Au»schlteß«ng anscheinend mit an steckenden Krankheiten behaftet« Personen, fern« Vorschrift«, bei Bedien«»» der Kunde» iu und außerhalb dn GefchästSrivüur^ Gerätschaft« uud der« Reinhaltung, Ausübung d« nieder« Chirurgie usw. — Ihr« Majestät die Königin* Witwehat am 18. Juni, dem Tage, au dem sie und d« hochseligr KSni, Albert dl« goldene Hochzeit gefeiert hab« würden, uud in Erin nerung an dir vergangen« 80 Jahre, die e« Ihr« Majestät beschied« war, in Sachs« zu leb«, eiu Frribett i» Carolahaus« gestiftet, da» den Nam« .König Aldrrt uud Königin CarMa goldue» Freibett' trag« soll. )i( Drr» den. Zu d« Großindustriell« Drr« den», welche ihr« «ich« Mittel für ihre Mitmensch« iu hervor ragender Weise verwend«, gehört vo, all« d« Kommrrzimnwit Lingner, d« Fabrikant dr» berühmt« .Odol'. Nachdem « in letzt« Zeit durch «ich« Zuwendung« di« Errichtung tz« Lesehalle iu dn Wais«hau»straß« ermöglichte, hat « durch Erbauung und Ausstattung eine« Pavillon» iu der Deutsche« StädteauSstelluug, iu welche» die BolkSkrankheit« und ihr« Be kämpfung gezeigt wndeu, sich eiu« Namen gemacht. Der Zu tritt, wie hi« ja bei allen SpezlalauSstelluug« ist, uurnt-At« lich, selbst die Garderobe am Eingänge, da Schirme uud Stöcke abgegeben werd« müff«, ist frei. Am Eingänge stellt «in Reglstrinapporat di« Zahl d« Besuch« fest. Dir in »ach» ersolgtr Nachbildung dn au Mas««, Scharlach, Pock« u. dergk. erkrankt« Körper, eignet sich für zarte Naturen weuigrr zur Betrachtung, desto interessanter find die zahlreich« Mikroskope, in welch« mau die Erreg« verschiedener Epidemien in ca. 800 fach« Vergrößerung seh« kann. Da« Pafleuriustilut in Pari» hat eiu« Mmgr Präparate hngeliehe». Abbild»»»«, statistisch« Tabellen, Modelle, Schrift« usw. vervollständig« die uugemrin reichhaltig« Sammlung, deren ZusaumrnstekkeM» nicht nur Arbeit und Mühe, sondern auch viel Grldkost« — mau spricht vo» 70000 Mk. — verursacht hat, uud in dich« Bielseitigkrit dem groß« Publikum wohl »icht gleich wird« zu gänglich gewacht vnd« dürste. * Drei den, 28. Juni 1903. Im Verhandlung»saake der Grwnbrkamm« Dresden, Ostra.Allrr 27, sand heute «ine Sitzung de» grschästSführend« AuSschvffe» dr» Deutsch« Hand werk»* und Grwnbrkamm«.Tage» statt, zu dn die Handwerk»- bezw. Grvnbrkammrm Hannover al» Vorort, Berlin, BreSlau, Darmstadt, Dortmund, Dresden uud Lübeck sowie Hamburg und Saarbrücken al« Vertreter ihre Vorsitzenden und Syndici ent sandt hott«. E» wurde die Tagesordnung sür den nächst« HandwnV- uvd Gewerbekaunner-Tag festgesetzt, welch« am 11. und 12. September 1903 nach am 10 September voran»- gegangen« Vorvnsammlung abgrhalter werde» soll. Al» Br- ratungSgeg,»stände wurden bestimmt: Die Einführung dr» gewerb lichen obligatorisch« FortbildungSschuluntnrichtr» (vrrichterstat- terinnrn Grwrrbekammn Hamburg »ud HantwrrkSkaunn« LAn). die Alt«»* und Invalidität»»«sicherung der Handwerk« (Hand-