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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.03.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19000315016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1900031501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1900031501
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-03
- Tag 1900-03-15
-
Monat
1900-03
-
Jahr
1900
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vor. tra. >bler- nser»! z un^ i-iale mm., t'g. »00 m. ?: 1s«. liers", >0 m. 14:10. Wir. 0. 00 w. To,., lville", Fr.. oncs", »0 ir. 9 :t". neitlf, ni m.' jia- 00 o». : 9:7 shen. : 2:1. ityri. , 6:1, e«. rgelegin. icht rir- rbrcnt Soni^ Kar, o w:i, en b: s Hof- ffdaiii: e 10 i) uur r? l>o, lädchcii antraz tgebcr- . T:r liesflr ce a.!' wurde en !l> ZU inisier. evnscc- nb frei ordne:: .'eulr.'.I- ascc,u ld ftiu del». l Ti: in bcr ur ein: ug soll ) T r unter ante :u Kreiseu !tag ge- auf ter in des r" trat zweiter - nut Zefasncn . Das -clresfeid von clu- -chmciue- ähulichc.i leiuerteii! die Em ne L,co< eben, irfs, Lei handele je» wir eit cr- , darnu« reisen der ffelwM» chcn Ju inS Aue- Itiiiffe der rnährunz t, die in Ausfuhr. lche durch die Zoll- forderlich auf dem bung zu luter Zu- .d. er „Nat- beiter rßt, nach Hewerde- * Kiel. 14. März. Der Kaiser und Prinz Heinrich dcgabeu sich unter dem Salut sämmtlickcr im Hafen liegenden Kriegsschiffe in einem Rudergig zur Inspicirung an Bord des Kreuzers „Deulschlanb", welcher die Kaiserstandarte im .vroßtopp setzte. Der Kreuzer ging alsbald zur JnspicirungS- sabrl in See. Beim Passiren der auf der Rhede liegenden Kriegsschiffe wurde der Kaiser von den Besatzungen mit dreimaligem Hurrah begrüßt. Der Panzer „Kursürst Friedrich Wilhelm" und der Aviso „Heia" sind heute Morgen hier nnzetroffe». * Kiel, 11. März. Aus Anlaß der morgen stattfindeuden Taufe des jüngstgeborenen Sohnes des Prinzen Heinrich von Preußen treffen heute hier ein: bcr Erz herzog und die Herzogin Sophie von Oldenburg, als Ber» lrcter dcö großberzoglichen Paares von Hessen der Freiherr o. Ricbesel, der Minister des königlichen Hauses v. Wedel, Obcrbofmarschall Graf A. Eulenburg, die Slaatsmiinster Gras Bülow und Tirpitz, der präsidirende Bürgermeister IK'. Lehmann, der die Slabt Hamburg als Palhe verlrilt, der Kommandeur des 9. AimeecorpS General v. Massow sowie tie Eommandeure der Regimenter bei denen Prinz Heinrich a la duits steht. Ferner sind geladen als Vertreter der schleswig-holsteinischen Ritterschaft Graf Reventlow-Witten- >.erg, als Vertreter des ProvinziallanvtagS Graf Revenllow- Preetz, I)r. Hinzpeter, Admiral v. Koster, Biceadmiral Hofs mann, der Stadtcommandant Oberst v. Hoepfner, der Com- maudant S. M. S. „Deutschland", Eapitän zur See Müller und der- Kieler Oberbürgermeister Fuß. Hamburg, 14. März. Die gestrige von Vertretern deutscher Rhebereien und Schiffswerften aus allen deutschen >üsrenplätzen zahlreich besuchte Versammlung unter Vorsitz des Herrn Carl Laeiß beschloß einstimmig nach einer be- arünrendcn Ansprache deS Vorsitzenden folgende Resolution, betreffend die Fleischbeschau, an den Reichskanzler: „Die heilte in Hamburg versammelten Vertreter der deutschen . ihedcreien und Schiffswerften erheben eiumüthig und mit aller Ent- diicdciiheit Einspruch gegen die vom Reichstage beschlossenen Fleisch- ciiifuhrverbote, welche in ihren Folgen zu unvermeidlichen Storungen innerer handelspolitischen Verhältnisse zu befreundeten, mit unS durch uvhasten Güteraustausch und rege Schifffahrt verbundenen Staaten ihren und gleichzeitig die Ernährung unserer Arbeiter empfindlich ver- ileliern würden. Tie Blüihe der deutschen Schifffahrt und nicht minder die LcS deutschen Schiffsbaues ist abhängig von der Fort- deuer unserer Verkrhrsbeziehungen zum Auslaude. Wir richlen laher an Ew. Durchlaucht die ehrerbietigste Bitte, gegenüber den einjeitigen Ansprüchen auf Schutz der Landwirthschast, wie sie in diesem Beschlüsse zu Tage treten, daran sestzuhalteu, daß das Gesetz keine Bestimmung enthalte, welche über Len Lurch die hhgieinnchcn Msorderungen verlangten Schutz gegen ausländischen Flclschimport I '.nausgehe, und daß dementsprechend keinerlei Einfuhrverbot gegen irgendwelche Flcijchsortcn in dem Gesetze selbst zum Ausdruck gelangt." Ferner wurde folgende Resolution betreffend die Auf hebung der zollfreien Einfuhr von Schiffsbau material einstimmig angenommen: „Die in der Börse zu Hamburg aus ganz Deutschland heute ahlrcich versammelten Vertreter deutscher Schiffswerften und ihcüercicn erkennen der im Reichstage cingebrachlen Resolution der Zudgctcommission, betreffend die Aushebung der Zoll'reiheit für die ^clttjfsbaumaterialicu, die größte Gefahr sür den deutschen Schiffs- ,L!i, weil dessen ganze Existenz davon abhängig ist, Laß demiclben e zum Schiffsbau nothwendigen Materialien gleich günstig zur Ärsügung siche», wie der älteren und mächtigeren englischen ^chlffsbau-Jndustrie. Eine Maßnahme, wie solche durch jene iesolution angestrebt wird, würde die erst seit wenigen Jahren errungenen Erfolge Les deutschen Schiffsbaucs wieder gänz lich unterbinden, und dadurch würbe der englischen Eoncur- cm-, die frühere Uebermacht sür die Lieferung deutscher Schisse wieder zugefübrt werden. Die deutschen Rheder und Schiffsbauer würden Lies als ein großes nationales Unglück ansehen, iveil dadurch der,deutschen Kriegsmarine wie der deutschen Handelsflotte der natürliche und beste Stützpunct für den Bau ihrer Schiffe verloren ginae." Namens der Hamburger Schiffswerften erklärte Herr Blohm, in Firma Blobm <L Voß, Laß auch diese dem Pro ust bcitreten, obschon sie, weil im Freihafen liegend, vom Zoll nicht betroffen würden, da der deutsche Schiffsbau nur durch Zusammenarbeit gedeihen könne und durch die Heran ziehung geschulter Arbeiter in großem Maßstabe. Eine Zoll erhebung würde Len deutschen Schiffsbau dem englischen gegenüber concurreuzunfähig machen. Herr Laeiß schloß die Versammlung mit einem begeistert aufgenommeneu Hoch auf den Kaiser. Hamburg, 14.März. Das hiesige Landgericht sprach gestern den Bahnhofsvorsteher Scharff frei, der angcklagt war, das Eisenbahnunglück am Klosterhof am 2. October 1599 verschulvet zu haben, bei dem 33 Recrulen verletzt wurden. Die Freisprechung erfolgte, weil dem An geklagten die Ankunft von Militär nicht gemeldet worden wi und weil er babe annebmen können, daß sich der Zug in den üblichen 4 Minuten geleert haben könnte. - Cassel, 14. März. Amtliche Meldung: Am 13. März Uhr 1t Min. Nachts fuhr der Scknellzug 187 Cassel- Bebra bei 211 285 km auf den in Bahnhof Bebra ein- sabrenken Gülerzug 3103 Cafsel-Bebra. Drei Reisende, zwei Postbeamte, der Führer und der Heizer des Schnellzugs wurden leicht verletzt. Drei Wagen deS Gütcrzuges sind zertrümmert. Die Maschine und der Post wagen deS Schnellzuges wurden umgeworfen. Der Schnell zug, der neu gebildet wurde, erlitt eine Verspätung von W Minuten. Die Reisenden mußten umsteigen. Die verletzten Personen setzten nach Anlegung eines NolhverbandS eie Reise fort. Der eingleisige Betrieb Bebra-Rotenburg wurde um 11 Uhr Nachts ausgenommen. Untersuchung ist cingeleitet. 21. Köln, 1l. März. (Privattelegramm.) Ein Berliner, augenscheinlich inspirirteS Telegramm der „Köl nischen Zeitung" meldet: In dortigen politischen Kreisen ver- olge man aufmerksam die Alarmnachrichtcn der west europäischen Zeitungen über die Orientlagc. Bezeichnend sei, daß das englische Mißvergnügen über das Vor dringen ves veutschen Handels in der Türkei sich nun mehr in zahlreichen wahrheitswidrigen Meldungen i'ust mache, die den Anschein erwecken sollten, als ob Deutschland gegen Rußland intriguire. Thatsächlich bewahre die deutsche Diplomatie die vollkommenste Zurückhaltung in den zwischen Rußland und der Türkei icvwebcnden Streitfragen und beabsichtige nicht, fremden Mächten die Kastanien aus dem Feuer zu holen. AuS guten englischen Quellen verlaute, England sei mcht gewillt, der Türkei gegen Rußland zu helfen, eS werde vielmehr die Pforte dahin bescheiden, daß sie sich durch Nichtbesolgung der englischen Reformvorschläge jedes Rechtsanspruches auf Hilfe begeben habe. Weimar, 14. März. Gegen die lox Heinze wird hier nächsten Sonntag eine Protestversammlung von Ver tretern der Kunst, Wissenschaft und Presse zusammentreten. München, 14. März. Das Abgeordnetenhaus nahm in seiner heutigen Sitzung einstimmig den Gcsetzentwur an, nach dem 6 Millionen Mark zur Beschaffung von Wohnungen für Beamte und bedienstete Arbeiter der Eisenbahnen bewilligt werden. " Wien, 14. März. In Brüx und Teplitz kam cs zu Ausschreitungen. Die Polizei wurde mit Steinen zurück- zetricben und Militär schritt ein. " Brnr, 14. März. Die gestrigen Kundgebungen hüben sich heute erneuert. Auswärtige streikende Bergarbeiter sammelten sich vor der Brudcrlade an; sie wurden zerstreut, ver einigten sich dann wieder unter Johlen und Schimpfen, etwa 5-00 Köpfe stark, auf dem Marktplatze, bis die Gendarmerie und sie Polizei sie zerstreuten. Bier Verhaftungen wurden vor- gcnommen. Ilm 11 Uhr Vormittags war die Ruhe wiederher gestellt. * Tropvau, 14. März. Zwei in Ostrau und Orlau abgehaltene Volksversammlungen unter freiem Himmel, an denen 12 000 bezw. 8000 Personen theilnahmcn, beschlossen ein- müthig, im Ausstand zuverharren, bis das Gesetz über den Achtstundentag perfect geworden sei. * Pest, 14. März. Der Justizminister von Ploß bat dem Abgeordnetenhaus«: einen Gesetzentwurf betreffend die Genehmigung der mit Deutschland abgeschlossenen Con vention zum Schutze des literarischen EigenthumS vorgelegt. * Paris, 14. März. Oberstleutnant Cordier, der rübere Unterdirector deS militärischen Nacbricbtenbureauö, richtete ein Schreiben an den Amnestie-Ausschuß, in welchem er gegen die Amnestie-Vorlage protestirt. * Toulouse, 13. März. Der Dominikaner-Pater Di dar, welcher gestern hier cingetroffen war, ist plötzlich gestorben. * Antwerpen, 14. März. Das deutsche Schulschiff „Nixe" ist beute wieder von hier in See gegangen. Zur Ver abschiedung batten sich die Behörden und ein zahlreiches Publicum eingefunden. * Rom, 14. März. Der König ließ anläßlich seines ieutige» Geburtstages die Truppen der Garnison Revue passiren und wohnte dann in Begleitung der Königin der Enthüllung deS Denkmals Karl Albert'S im öffentlichen Garten des Quirinals bei. Die Minister, daS diplomatische Corps, die Spitzen der Behörden, einige Kundert Vereine und eine große Menschenmenge, welche dem Könige Ovationen bereitete, waren bei der Feier zugegen. s Rom, 11. März. Nach dem „Giorno" leidet CriSpi an Influenza, welche eine Luftröhrenentzündung verursacht bat. * Lissabon, 14. März. Der Finauzminister wird reute von den CorteS die Ermächtigung zur Reform der Zölle verlangen. * London, 14. März. Das Unterhaus nahm den Posten „Mannschaften" im HeereSbudget an. * London, 11. März. Dem „Standard" wird aus Konstantiuvpcl berichtet: Hier cingegangcue amtliche Berichte melden, Rußland babe eine allgemeine Mobilisirung seiner Land- und Secstreitkräfte an geordnet, mehrere Handelsschiffe der Häfen des Schwarze» Meeres seien bereits ihrer Matrosen, die der Flottcnreserve angckörcn, beraubt werde», während das hier befindliche russische Kanonenboot „Tschernomoretz" die Weisung erkalten bat, nach Odessa abzugehen. Gestern lautete gerüchtweise, die Türkei verfügte die Entsendung von vier schweren Ge schütze» und beträchtlichen Verstärkungen nach der Nach barschaft von Trapezunt, wohin auch unverzüglich ein rus sischer Kreuzer gesandt worden ist. Man glaubt, diese russische Kundgebung bezwecke, die Pforte zu nöthigen, die russische Concession für den Bau von Eisenbahnen in Klein asien zu gewähren. (Voss. Ztg.) * Konstantinopel, l l. März. Meldung des Wiener k. k. Telegr.-Corr.-Bur. Die Pforte antwortete auf die von Len Botschaftern der Mächte überreichte Note bezüglich der eventuellen drciprocentigen Zollerhöhung, daß die hierüber erfolgte Veröffentlichung in der localen Presse bedauerlich sei. Eine Zollcrböbung sei zwar geplant, doch werde jedenfalls vorher versucht werden, ein Einverständnis; mit den Mächten herbcizuführen. New Aork, l 1. März. Die Blätter melden, die Schiedsrichter in der Frage betr. die Delagoabai- Babn hätten entschieden, die Beschlagnahme der Eisenbahn sei ungerechtfertigt gewesen; den Vertretern der Concessionäre wie der Actionäre gebühre eine gehörige Entschädigung; deren Höhe werde später festgestellt werden. * Washington, 14. März. Das Nepräsentantenbanü genehmigte den Commissionöbericht zur Finanzbill mit 166 gegen 120 Stimmen. Ter Krieg in Südafrika. Boni Kriegsschauplatz. ' LonSon. 14. März. Tas Kricgüaint theilt mit: Aeldmarschall Roberts ist in Bloemfontein ein gerückt und hat daselbst die englische Flagge gehitzt. * London, 14. Mär;. Eine Tcpcsche des Feld marschalls Lord Roberts ans Bloemfontein vom 13. d., Abends tt Uhr, meldet: Mit Gottes Hilfe nnd durch Sie Tapferkeit der Soldaten Ihrer Majestät haben die Truppen unter meinem Befehl Bloemfontein besetzt. Tic britische Flagge weht jetzt über dem Prüsidial- gcbändc, welches gestern Abend von dem vormaligen Prä sidenten des Freistaates Stcijn geräumt worden ist. Tas Mitglied der vormalige» Regierung Fraser, der Bürger meister, der Sekretär der Regierung, der LanöSrost und andere Beamte trafen mich zwei Meilen antzerhalb der Stadt und überreichten mir die Schlüssel ;» den RegicrnngSgcbänden. Ter Feind hat sich aus der Rachbarschast zurückgezogen und Alles scheint rnhig. Tie Bewohner Bloemfonteins bereiteten den Truppen einen herzlichen Empfang. * Capstadt, 13. März. („Reuter's Bureau".) General Frcnch ist in Bloemfontein eingekroffen. * Stormbcrg, 13. März. („Reuters Bureau".) Die Streitkräfte des Generals Brabant trafen am Sonntag früh in A l i w a l N o r t h ein, nachdem sie am Sonnabend ein hef tiges Gefecht bestanden hatten. Der Feind hatte sich während der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag über den Fluß zurückgezogen. * London, 14. März. „Reuter's Bureau" berichtet aus Pretoria unter dem 10. März: Joubert ist heute Morgen hier eingekroffen, um mit der Regierung zu berathen. ES laufen Gerüchte über F r i e de n s v e rh a n d l u n g e n um; eine amtliche Mittheilung ist noch nicht erfolgt. — Die „Times" berichten aus Lourenyo-Mrcrques unter dem 12. März: Eine F r ied e n s g e s a n d tsch as t Ser Bocren, be stehens aus dem Mitglieve des Ausführenden Rakhes des Oranje- Freistaats Fischer, dem Mitglieoe des Ausführenden Rathes 'der Südafrikanischen Republik Wolmarans und dem Vor sitzenden des Volksraads des Oranje-Freistaats Wessels, wird morgen nach Europa abreisen. * London, 14. März. „Reuter'ä Bureau" berichtet aus Herschel: Major Hook hat mit einer Abtheilung Cap- Polizei B a r k l y - E a st wieder besetzt. * London, 14. März. Dem „Reutrr'schcn Bureau" wird aus Lundcansnek vom 10. März gemeldet: Zwei britische Lfficiere mit einer Abtheilung Soldaten trafen gestern mit einer großen Abtheilung Aufständischer zusammen, welche ge kommen waren, um 5900 Gewehre und eine große MengeMunitionauszuliefern. Man erwartet, daß sich heute noch mehr Aufständische ergeben. Unter den Auf ständischen, die sich bereits ergeben haben, befinden sich drei Feldcornets, unter der von ihnen ausgelieferten Munition befinden sich auch Expansivgeschosse. Wie die Ge fangenen mittheilten, haben sich andere Aufständische in Barllypaß ergeben. Zum Comamndantcn Gibeon Cronje, der mit einem Commando Brabant Widerstand leistet, wurden Boten gesandt, um ihm von der Uebergabe der Auf ständischen Mittheilunz zu machen. Cronje war entsetzt, als er erfuhr, daß Bürgerbes Freistaats ihn im Stiche ließen. Der District von Bdrkly ist jetzt vom Feinde ge säubert. * Capstadt, 14. März. (Meldung des „Reuter'schen Bureaus".) Cecil Rhodes begiebt sich heute nach England. * London, 14. März. Wie die Blätter aus Capstad melden, kann Cecil Rhodes, da er an einem Magen katarrh erkrankt ist, heute nicht nach England a b r ei se n. Tie Antwort Englands. * Landon, 13. März. Oberhaus. (Ausführlich: Meldung.) Lord Salisbury verlas folgende Mitt Heilung von den Präsidenten Steijn und Krüger, daki-rt Bloemfontein, den 6. März, und eingegangen den 6. März: Blut und Thränen von Tausenden, welche durch den Krieg ge litten haben und die Aussicht auf den moralischen und wirth- schastlichen Ruin, mit dem Südafrika jetzt bedroht ist, macht <S für beide 'Kriegführende nothwenldig, sich leidenschaftslos und im Angesichte des dreieinigen Gottes zu fragen, wofür sie kämpfen, und ob das Ziel eines Jeden das schrecklich« Elerts und die Ver wüstung rechtfertigt. Im Hinblick hieraus und aus die Be hauptungen mehrerer englischer Staatsmänner, daß der Krieg begonnen und geführt worden sei mit der ausgesprochenen Absicht, die Autorität der Königin in SudasMa zu untergraben und da selbst eine von der britischen Regierung unabhängige Verwaltung einzusetzen, erachten wir es für unsere Pflicht, feierlich zu erklären, daß der Krieg nur unterno m m cn wortden ist als Defensiv maßregel, u in die bedrohte Unab hängigkeit der Republik zu wahren, und daß er fortgeführt wird, um die unbestreitbare Unabhängigkeit beider Republiken als souveräner und unabhängiger Staaten zu schützen und di« Versicherung zu erlangen, daß jenen Unterthancn der Königin, die unsere Partei in idem Kriege ergriffen haben, kein Leid geschehe. Unter diesen Bödingungen allein sind wir jetzt, wie bisher schon, von dem Wunsche beseelt, den Frieden wiederhergestellt zu sehen. Wenn hingegen die britische Regierung entschlossen ist, llie Unabhängigkeit der Repu bliken zu vernichten, bleibt unserem Volte nichts übrig, al 2 bis zum Ende auf dem eingeschlagenen Wege aus zuharren, ungeachtet der erdrückenden Ueber- legenheit des britischen Reiches, 'in dem Ber- tr au en, daß Goi-t uns nicht verlassen wird. Wir haben gezögert, diese Erklärung früher abzugeben, da wir fürch teten, so laiiae der Bortheil auf unserer Seile war und unsere Streitkräfte Verthcidigungsstellungen fern in den britischen Colo nien inne hatten, könnte eine solche Erklärung das Ehrgefühl des britischen Volkes verletzen. Jetzt aber, wo das Ansehen des briti schen Reiches als gesichert gelten kann dadurch, daß einer unserer Truppenkörper von den Truppen der Königin gefangen genommen lvurdc, und daß wir dadurch gezwungen waren, andere Stel lungen, die unsere Truppen inne hatten, zu räuinen, ist diese Schwierigkeit beseitigt. Wir können nicht länger zögern, die britische Negierung und das britische Volk sm Angesicht der ganzen gesitteten Welt klar davon in Kenntniß zu setzen, '.oarum 'ivir kämpfen, und unter welchen Bedingungen wir bereit sind, Den Frieden wicderherzustellcn. Salisbury verlas alsdann die A n t wo r t vom 11. ds. Monats: Ich bekenne mich zum Empfange des Telegramms Eurer Ehren vom 6. März, das hauptsächlich die Forderung ent hält, daß die britische Regierung di e u nbe st r ei t - bare Unabhängigkeit der Südafrikanischen Republik und des Oranje-Frei st aates als un abhängiger internationaler Staaten aner kenne, und ferner das Anerbieten, unter diesen Bedingungen, den Krieg zum Abschlüsse zu bringen. Zu Anfang des OctoberS vorigen Jahres bestand zwischen der englischen Regierung und den beiden Rpubliken nnter den damals bestehenden Conventionen Friede. Einige Monate hindurch war zwischen der britischen Re gierung und Transvaal eine Verhandlung im Gange, 'die zum Zwecke hatte, für gewisse, sehr ernstliche Beschwerden, unter denen die britischen Bewohner Transvaals litten, Abstellung zu er langen. Im Verlaufe dieser Verhandlungen hatte Transvaal, soviel der britischen Negierung bekannt wurde, beträchtliche Rüstungen gemacht; letztere hatte in Folge dessen Schritte unter nommen, um entsprechende Verstärkungen der britischen Garni sonen in Capstadt und Natal vovzunchmen. Bis dahin hat keine Verletzung der Rechte, welche durch die Conventionen garantirt waren, auf britischer Seite stattgefuirden. Plötzlich er klärte Transvaal nach zweitägiger Föist und nach Er laß eines beschimpfenden Ultimatums Ihrer Majestät den Krieg, und der Oranje-Freistaat, mit welchem nicht einmal eine Erörterung stattgefunden hatte, that einen gleichen Schritt. Unmittelbar darauf drangen Bic beiden Freistaaten in die Ge biete Ihrer Majestät ein, belagerten drei Städte innerhalb der britischen Grenze, ein großer Theil der beiden Colonien wurde mit großer Vernichtung von Eigenihum und Leb:n heimgesucht, und die Freistaaten nahmen das Recht in Anspruch, die Bewohner ausgedehnter Theile der Gebiete Ihrer Majestät so zu behaird.'ln, als ob diese Gebiete dem einen oder dem anderen der beiden Freistaaten einverleibt worden wären. In Voraussicht dieser Operationen hat Transvaal seit vielen Jahren Kricgsvorräthe in ungeheurem Maß stabe an gesammelt, die ihrer Natur nach nur zur Ver wendung gegen Großbritannien bestimmt sein konnten. Eure Ehren Machen einige Bemerkungen negativer Art über den Zweck jener Vorbereitungen. Ich halte es nicht für nöthig, die von Ihnen aufgeworfenen Fragen zu er örtern; aber das Ergebniß der mit großer Heimlichkeit durch geführten Rüstungen ist gewesen, daß das britisch: Reich ge zwungen war, einem Einfall enigegenzutreten, der dem Reiche einen kostspieligen Krieg und den Verlust von Tausenden werth- vcller Leben auferlegt hat. Dieses große Unheil ist dieStrafegewesen, d ^Großbritannien dafür erlitten hat, daß es in jüngst vergangenen Jahren den Bestand der beiden Republiken zu- gegebenhat. Im Hinblick auf den Gebrauch, den die beiden Republiken von der ihnen gegebenen Stellung gemacht haben und auf das Unheil, das ihr durch keine Herausforderung ver anlaßter Angriff über die Gebiete Ihrer Majestät gebracht hat, kann die Regierung Ihrer Majestät nur mit der Mittheilung ant worten, daß sie nicht bereit ist, die Unabhängigkeit, sei cs Transvaals, sei es des Lranjc-Areistaats, zuzugcbcn. London, 13. März. Unterhaus. Der Erste Lord des Schatzes A. Balfour verliest die vom Premierminister Lord Salisbury im Oberhaus bekannt gegebenen Tele gramme der Präsidenten Krüger und Steijn und dieAntwort Lord Salisbury's aus dieselben, welche auf allen Seiten des Hauses mit lautem Beifall ausgenommen wird. Bei der Berathung der K r i e g s a n l e ih e n - B i l l in zweiter Lesung protestirt Labouchere gegen das Telegramm Salisbury's an die Präsidenten Tra nsvaalsunddesOranje-Frei staats, welches sowohl ein Verbrechen wie ein Fehler sei. Hicks Beach erwähnt, daß der Betrag der Anleihe zehnmal über zeichnet sei, er hoffe, daß Jedermann im Reiche und in den Colo nien Gelegenheit haben werde, auf die Anleihe zu zeichnen. Der erste Erfolg der Anleihe sei sowohl dem starken patriotischen Ge fühl des Landes, wie dem Verlangen zuzuschreiben, das Geld gut anzulcgen. Wilfrib Lawson protestirt gegen die DepescheSakiSbury's. Hierauf wird die zweite Lesung der Anleihe-Bill mit 268 gegen 21 Stimmen ange nommen. * London, 14. März. Der Besuch der Königin in Irland erfolgt am 4. April. — Salisbury's Ant wort an die Präsidenten Krüger und Steijn wird von den Morgenblättrrn allgemein als eine statsmännische und Wohl überlegte bezeichnet, währens andererseits die Ansicht ausgesprochen wird, daß die Boeren durch ihre thörichten Forde rungen sich selbst schaden. * Lon-nn, 14. März. Wie die „Times" erfährt, sollen durch den Austausch der Depeschen zwischen den Präsi denten der Südafrikanischen Republiken und Lord Salisbury die Vorkehrungen der Regierung, um den Krieg zu einem erfolgreichen End: weiter zu führen, in keiner Weise beeinträchtigt werden. In der Absendung von Truppen und Lebensmitteln nach der Front des Heeres wird keine Unterbrechung eintretcn. * London, 14. März. Die Antwort Lord SaliS- burysaufdasAnsinnenKrüger'sund Sie ijn's wird von den Morgcnblättern durchweg sehr beifällig be sprochen. Die „Times" sagen, Salisbury's kategorische Erklärung werde mit tiefer Befriedigung im ganzen Reiche begrüßt werden- Der „Daily Telegraph" schreibt: Es ist zweifelsohne eine schroffe Antwort, aber sie ist die einzig mögliche auf die unverschämten Forderungen der beiden Männer, die die südafrikanischen Republiken ihrer Vernichtung entgegen- führe». Salisbury's Antwort an Krüger und Stejn ist die e in st i m m i g e Antwort des britischen Reiches. Der „Standard" erklärt: F ü r e i n e E i n m i s ch u n g o dc r Ver mittelung durch a u ß c n st e h c n d e S t a a t e n ist kein Raum vorhanden; wir lehnen cs ab und werden unsere Weigerung aufrechterhalteu, den Anspruch irgend einer neutralen Macht anzuerkenncn, Einfluß auf die künftige Gestal tung Südafrikas auszuübeii. Da die Diplomaten beider Hemisphären jetzt unsere Anschauun gen kennen, werden sic sie achten." (Voss. Ztg) * Paris, 11. März. Die meisten Blätter crtlären, baß die kategorische Weigerung Salisbury's, den süd afrikanischen Republiken die Unabhängigkeit zuzugestehcn, für lange Zeit die Hoffnung auf einen Friedens schluß zu Nichte mache. * Washington, 11. März. (Meldung des „Reuter'schen Bureaus".) Die Vereinigte» Staaten haben auf Er suchen der Präsidenten Krüger und Stcijn dec britischen Negie rung ihre Dienste als Vermittler zur Wiederherstellung des Friedens angeboten, das Anerbieten wurde jedoch in ebenso herzlichen und höflichen Ausdrücken abgelehnt, wie die, in denen es gehalten war. Wie verlautet, waren die Eng land gemachten Vorstellungen so gefaßt, daß sie in keiner Weise den Anschein eines aus Seite der Vereinigten Staaten bestehen den Wunsches, zu interveniren. gewannen, sondern lediglich die dem amerikanischen Consul in Pretoria gemachten Mittheilungcn mit Versicherungen übermittelte», öaß Alles, was die Ver einigten Staaten im Interesse des Friedens thun könnten, von ihnen mit Freude unternommen würde. Eine Abkanzelung Tcutschlanüs. London, 14. März. Gestern wurde einBlauüuch aus gegeben, das den Schriftwechsel, betreffend 'die Beschlag nahmet er deutschen Post dampfer „Herzog", „BundeSrath" unb „Gcnerol" enthält. Die Samm luiig beginnt mit «dein 16. December vorigen Jahres, an welchem Tage der commanllirende Admiral Des MittrlmcergcschwadcrS berichtete, daß der „Herzog" mit Reüsenden in Khaki-Anzügen, anscheinend nach Transvaal fahrenden Officieren un'S Soldaten, abgegangen sei, und schließt mit 'dem 20. Januar. An letzterem Tage übermittelte der Botschafter Sir F. Lascelles tie von: deutschen Staatssekretär Grafen Bülow im Reichstag: ge halten: Rede nebst einer Denkschrift über die deutsche Gesetzgebung in Sachen des Seeprisenrechtes. Aus dem Blaubuch geht hervor, daß der deutsche Consckl in Durban sofort, nachdem der „Bunde- rath" durch ein Kriegsschiff eingebracht war, Namens seiner Ne gierung Einspruch erbob. Am 4. Januar übergab, wie bas Blaubuch weiter zeigt, 'der deutsche Botschafter Graf Hatz - felvt tm Auftrage der deutschen Regierung dem Premier- nrinister Lorv LaLisbury eine Note, in der di: sofortige Frei gabe des „BuNdesrath" verlangt wurde. Darauf erwiderte Lord Salisburv am 10. Januar, England iönne nicht zugeben, daß Gründe für die Freigabe des „BuNdesrath" ohne Untersuchung durch das Prisenrecht vorhanden seiien, doch erkenne er an, daß cs wünschenswerth sei, daß diese Untersuchung so rasch wie möglich vollendet werde, und zwar mit aller möglichen Rücksicht auf den Rheder und die unverdächtigen Passagier: und Waaren. Lord Salisbury theilte gleichzeitig der deutschen Botschaft mit, es seien Befehle ergangen, die Durchsuchung vcn Schiffen in Aden einzustrllen und keine deutschen Postdampfcr auf bloße» Verdacht hin anzuhalten. Am 17. Januar übersandte Lord Salisbury dem Botschafter in Berlin Sir F. Lascelles ein: Ad schrift der vom Grasen Hahfeldt überreichten Note vom 4. Januar und bemerkte dazu, er habe mit Ueberraschung von dem A e r t r e t e r e i ne r M a ch t, mit welcher die Regierung Ihrer Majestät auf freundlichstem Fuße zu stehen glaubte, eine Mittheilung erhalten, die so schroff ge halten sei nnd den britischen Mavineofficieren Miß achtungdesinternationalen Rechts vorwerfe, wo für keine Begründung vorhanden sei. Am 19. Januar beuchte Sir F. Lascelles den deutschen Unterstaatssekr:tär Frhrn. v. Richthofen und ließ bei ihm die Depesche Lord Salis bury's zurück, damit der Staatssekretär Graf Bülow von der selben Kenntniß nehmen könne, ehe er die Interpellation im Reichstage beantworte. * London, 14. März. Dec „Standard" sagt in einer Besprechung des gestern ausgegebenen Blaubuchs über die Be schlagnahme der deutschen Postdampfer: Es scheine aus den in diesem Blaubuch veröffentlichten Schriftstücken ziemlich deutlich her vcrzugchen, baß man Den betr. deutschen Schiffen etwas m ehr als die Rechtswohlthat des Zweifels angedeihen ließ in Folge der bei dec britischen Regierung herrschenden An sicht, 'daß die Freundschaft Englands und Deutschlands von größerer Bedeutung sei, als der Schaden, der England daraus erwachsen könnte, wenn die Ladung der betreffenden Schiffe an ihrem Bestim mungsort gelöscht würde. Der „Standard" hebt auch hervor, daß die Delagoa-Bai kein gewöhnlicher Hafen sei, da er den Vocren sür alle ihre consignirtcn Waaren uns Güter dicne, und sagt dann mit Bezug auf die v o n Deutschland geführteschroffeSp rache, Großbritannien erwart e, daßesnichtinsoge'bieterischerWeisevoneiner Macht zurechigewiesen werde, mit der die englische Regierung auf freundschaftlichem Fuße siche. „Aber", sägt v:r „Standard" hinzu, „Ende gut, Alles gut. Auch wollen wir über die Rede des Grasen o. Bülow in der Rcichstagssitzung vom 19. Januar nicht weiter klagen." Es seien ohne Zweifel, sagt das Blatt noch, die über den vorliegenden Punct bestehenden N e ch t s g r u n d s ä tz e noch sehr dehnbar, aber gerade deshalb hätte man sich deutscherseits dergrößtcn Seemacht gegenüber freundlicher zeigen müssen, einer Macht, die nur wünschte, in ihrem Vorgehen so rücksichtsvoll wie möglich für de» neutralen Handel zu sein. London, 14. März. Im Laufe einer Besprechung des Schriftwechsels über die Beschlagnahme ausländi scher Schiffe in den südafritanischenGe- wässern lritisirt die „Times" sehr abfällig die Haltung der S e u t s ch e n N e g i e r u n g in dieser Angelegenheit. Sie sagt: Lord Salisbury fand es für nothwcnsig, sich über die seltsame Natur der Note des Grasen Hatzfcldt zu äußern. Es ist kaum möglich, daß Bülow'» Reich stagsredc ohne Commen- tcn geblieben ist. Jedenfalls kann das britische Volt sich selber eine Meinung über die ganze Sache bilden. Sie wirft ein un angenehmes Licht auf Zwischenfälle wie die Beleidigung, denen englische Damen unb Herren in Drcs den ausgesetzt worden sind, worüber sich Major Walker vor einigen Tagen beschwerte. Die Rohheit des Pöbels erhält Ermunterung aus der Mißachtung der gewöhnlichen Höflichkeiten des öffentlichen Lebens durch die Minister. Es darf nicht er wartet werden, daß die Engländer diese Dinge über sehen oder vergessen werden, obwohl wir stolz sind, zu denken, daß unser Publicum sich niemals träumen lassen wird, W i ed e r v e r g e k t u n g an den 1000 Deutsch en, die unter uns leben nnd ge be i h e n, z u ü b e n. (Voss. Ztg.) Verantwortlicher Redacteur vr. Hern,. Süchlin» in Leipzig. Für den musikalischen Theil Avois AntharSt in Leipzig.
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