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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.09.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-190209215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-19020921
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-19020921
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-09
- Tag 1902-09-21
-
Monat
1902-09
-
Jahr
1902
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.09.1902
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6514 ihoNsckien Autoritäten des Landes in osficiellcn, von der Kanzel zu verkündenden Hirtenbriefen zum Kampfe aufrrlfeu, und das Schwert aus der Scheide gehe« heißen, dann ist das — eben wieder etwas ganz Anderes. Der Ultrauivntanisinns hat es schon öfters erlebt, daß seine Entrüstnngsänßerungen d i e beste Reclame für gegnerische Unternehmungen ge wesen sind. Vielleicht dienen auch die neuesten Angriffe auf den Evangelischen Bund dazu, die „osficiellcn Kreises die „Regierung", ja alle Nichtultramontancu auf seine Arbeit aufmerksam zu machen und sie auf (»rund solcher Beobachtung zu einer gerechten Würdigung des Bundes gelangen zn lassen, als eines religiösen, nationalen und culturellen Factors in einer Zeit, in welcher die Errungen schaften ans allen diesen Gebieten mehr bedroht erscheinen, als vielleicht je zuvor. Deutsches Reich. Berit», 20. September. (Deutschland und das französische Heer.) Ausfällig und bedenklich ist die Art, wie die klerikale „Köln. Volksztg." sich den Gleichmut!) erklärt, mit dem die herausfordernden Reden der französischen Minister Andrs und Pelletan „in Berlin" ausgenommen wurden. Wenn das CentrumSorgan als einen der Gründe für jenen Gleichmuth die Persönlichkeit beider Herren an- sührt, so ist dagegen nichts zu erinnern. Aber das rheinische CentrumSblatt nennt als zweiten Grund den geringen Re- spect vor der französischen Armee und beruft sich auf das Zeugniß deutscher, die französische Armee kennender Militärs für die Auffassung, daß die französische Armee mit der deutschen „sich in keiner Weise vergleichen könne". — Die Selbstgerechtigkeit, die aus solchem Urtheile spricht, steht glücklicherweise, wie wir auf Grund bester In formationen versichern dürfen, in schroffem Gegensätze zu dem Standpuncte, den unsere maßgebenden Kreise dem franzö sischen Heere gegenüber einnchmen. Ebensowenig wie bas ReichSmarineamt Neigung verräth, die ausländischen Kriegs flotten zu unterschätzen, ebensowenig gefallen sich unsere Kriegsministerien und unser Generalstab in einer geringen Bewerthung des französischen Heeres, und zu allerletzt ge schieht das von Seilen des deutschen Kaisers. Im Gegen- theile ist die Entwickelung der französischen Armee seit langen Jahren von allen zuständigen Stellen Deutschlands aufmerksam verfolgt worden, und man bat anerkannt, daß jenseits der Vogesen große militärische Fortschritte sich haben erzielen lassen. Hieraus die praktischen Folgerungen abzuleiten, ist unsererseits nicht versäumt worden: der Hinweis auf die wiederholte Verstärkung unserer militärischen Rüstung beweist auf das Klarste, wie weit unsere maßgebenden Kreise von der Selbstgerechtigkeit der „Köln. VolkSztg." entfernt sind. Und das kann Deutschland nur zum Heile gereichen! L. Berlin, 20. September. (Ultramontaner Radi kalismus in den Reichslanden.) Noch ist der An schluß der elsaß-lothringischen Klerikalen an das Eentrum formell nicht erfolgt, noch berathen die Partei führer und der Appell an die Masse der Wähler ist einst weilen nicht ergangen. Aber je näher der Zeitpunct heran rückt, an dem diese Bereinigung sich vollziehen wird, um so mehr ist eS angezeigt, darauf hinzuweisen, welchen Zuwachs der ultramontane Radikalismus in kirchenpolitischer Beziehung — die nationale Seite der Angelegenheit ganz außer Acht gelassen — durch den Zutritt der reichS- ländischen Klerikalen zum Eentrum erfahren muß. Charakte ristisch hierfür war jüngst die maßlose Verherrlichung, mit der der französische Oberstleutnant de Saint- Rsmy wegen seiner bekannten Gehorsamsverweigerung von dem Organ der Reichstagsabgeordneten Telsor und Hauß bedacht wurde. Jetzt bekennt sich dasselbe Straßburger Blatt zu wahrhaft mittelalterlichen Grundsätzen für die Auffassung deS Verhältnisses zwischen Staat und Kirche. Es genügt, auS seinen einschlägigen Ausführungen folgende Sätze wieder zugeben: „Die Ertheilnng des Religionsunterrichtes in der Schule u. s. f., das sind Dinge, die den Staat ebenso wenig etwas angehen, wie Vie Bindung oder Trennung des christlichen Ehebundes. Andernfalls würde die Kirche, die erhabene Braut Jesu Christi und die Tochter des himmlischen Vaters, herabgewürdigt und degradirt zur Magd des Staates." — Aus solchen Proben ultramon taner Gesinnungstüchtigkeit erkennt man, welche Wirkung der reichsländische KlerikaliSmuS innerhalb der CentrumSpartei auSzuüben streben wird! 6. H. Berlin, 20. September. Die internatio nale anarchistische Bewegung ist ncnerdingS wieder reger geworden und fördert Manches zu Tage, was die allgemeine Aufmerksamkeit verdient. Immer mehr wird in Europa Loudon Haupthcrd des Anarchismus,' wer in der anarchistischen Bewegung hervorragend thätig ist, läßt sich dort nieder. Die italienischen Anarchisten werden vom 2. Octobcr ab in London unter der Mit arbeiterschaft der berüchtigtsten Anarchisten Ria lateste, Carlo Figeris, Silvio Corio und Alfredo Picrevnti ein großes anarchistisches Kampfblatt „La Rivvluzivne Sociale" Herausgeber,: man will in allen europäischen Hauptstädten Filialen errichten: das Blatt soll als Fort setzung des „Sciepcro Generale" lGeneralstreik» erscheinen. Weiter hat sich in London aus Anarchisten aller Länder eine „Vereinigung zur Herausgabe sociologischcr Werke in allen Sprachen" gebildet. „Tic Vereinigung hat sich zur Aufgabe gestellt, solche Werke ans allen Sprachen zn ver öffentlichen, deren Veröffentlichung ein Privatunternehmer aus geschäftlichen Rücksichten, sei cs wegen des revolutio nären Charakters des Werkes, oder des dem großen Publi cum unbekannten Namens des Verfassers, nicht annehmcn würde." Ein großer Theil dieser anarchistischen Vereini gung besteht ans Setzern und Druckern, und diese haben sich erboten, die Mehrzahl der Arbeiten unentgeltlich ans- zuführen. Anteilscheine ü 3 Mark, nm das Unternehmen ins Leben zu rufen, sind ansgcgcbcn worden und sollen auch in Deutschland untergebracht werden. Es wird also demnächst auch Deutschland mit ncncr anarchistischer Lite ratur überschwemmt werden, was um so mehr zn bedauern ist, da die Zahl der deutschen anarchistischen Blätter erst jüngst sich vergrößert hat, und da die Erfahrung lehrt, daß vorwiegend jüngere, unreife Elemente es sind, die ihre sauer verdienten Nickel für die anarchistische Literatur opfern. v. Berlin, 20. September. (Privattelegramm.) Die „Nat.-Zlg." meldet: Die Fraction der Conservative» und ebenso die der Rrichspartct traten heute Vormittag 10 Ubr im Reichstagsgebäude zu Besprechungen über die Beschlüsse der Zolltarif-Commission zusammen. Von jeder der beiden Fraktionen waren die Mitglieder nahezu voll zählig erschienen. Die Berathungen der Conservativen leitet Abg. Rettich, der auch den einleitenden Bericht erstattete. Bei der Neichspartei führt Abg. Graf Arnim-MuSkau den Vorsitz, da Abg. v. Kardorff neben den Mitgliedern der Tarifcommission Abg. Gamp und Abg. vr. Arendt über die Ergebnisse erster Lesung berichtete. Der Beschluß der Reichöparlei geht dahin, amCom promiß festzuh alten und vorläufig nichts Anderes zu erklären. L. Berlin, 20. September. (Privatteleqramm.) Dem im 70. Lebensjahre verstorbenen früheren Präsidenten des Oberverwal- tunqsgericdts, Wirkt. Geheimrath Vr. Paul PerfiuS, war nur ein halbes Jahr der Ruhe nach mehr als 25jäbriger Amtslhätiqkeii auf seinem hervorragenden Posten vergönnt. Die allseitig anerkannte Förderung, welche Deutschlands öffentliches Recht durch die Recht sprechung des preußischen Oberverwaltungsgerichls erfahren hat, ist nicht nur der Institution an sich zu danken, sondern in hervor ragendem Maße auch dem glücklichen Umstande, daß sie von dem Augenblicke ihrer Entstehung an mehr als zwei und ein halbes Jahrzehnt von einem Manue geleitet worden ist, dessen geistige Fähigkeiten und Charaktereigenschaften allen Anforderungen, die an den Ver walter eines so verantwortungsvollen Richteramtes gestellt werden müssen, in höchstem Maße entsprachen. Der Name Persius ist mit der Geschichte eines Gerichtshofes, dessen Thätigkeit dem Berwal- tungsgericht weit über die Grenzen Preußens hinaus eine neue, feste Grundlage gegeben hat, eng und ehrenvoll verknüpft. Sein Andenken ist nicht besser zu ehren, als durch Bekundung des Wun sches, daß die Leitung Les Lbcrverwaltungsgerichts stets in seinem Geiste fortgesetzt werden möge! (Nat.-Ztg.) — Der preußische Minister der öffentlichen Arbeiten macht die königl. Eisenbahndircctionen darauf aufmerksam, daß kranken Reisenden auch die auf größeren Sta tionen zum Gebrauche für hohe Herrschaften vorhandenen tragbaren Treppen zum leichteren Besteigen und Verlassen der Eisenbahnwagen ohne Bedenken zur Verfügung gestellt werden dürfen. Die mit solchen Treppen ausgerüsteten Stationen der Staatsbahn sollen schleunigst angewiesen werden, etwaigen Wünschen kranker Reisender wegen Benutzung der Treppen bereitmilligst zu entsprechen, sofern der Antrag rechtzeitig gestellt ist und eine Verzögerung in der Abfertigung der Züge nicht eintritt. — Wie der „Lokalanz." berichtet, ist ein Schreiben, in welchem Stadtrath Kaufs mann um Uebersendung von Acten- malerial in seine Wohnung nachgesucht hatte, zur Keuntuißnahme des Magistrats gebracht worden. Die endgiltige Entscheidung über das Gesuch wird erst nach Rückkehr des Lbelbürgermcisters Kirschner, die am 28. September erfolgt, getroffen werden. Tann wird unter Zuhilfenahme eines ärztlichen Gutachtens die Frage erörtert werden, ob es ralhfam erscheint, den Stadlrath Kausfmann in Anbetracht seines Geiundheitszustandes die frühere Arbeitslast wieder über nehmen zn lassen. — Für die nächste Zeit stehen im mexikanischen diploma tischen Auslands dien st größere Veränderungen bevor; wie es heißt, wird der hier accreditirte Gesandte, General Ton Pedro Rinco Gallardo, seinen bisherigen College« in London, ablöjcn. Wer an Gallardo's Stelle »ach Berlin gehen wird, ist noch nicht bestimmt. (Fortsetzung in der 1. Beilage.) Bei der Gesammtauslage der vorliegenden Nummer befindet sich als Sonderbeil agc ein Prospekt der Verlagsbuchhandlung Hachmcister L Thal IN Leipzig betreffs Erscheinen einer neuen Garten- und Hauslhierzeitung unter dem Titel: „Der Lehr meister im Garten und Kleinthierhos". Hierauf sei an dieser Stelle noch besonders aufmerksam gemacht. OIia^»Ir»t Ist tu vriulurckpneliuiuc ru staben bei vtto Hoi», liiirprjiirstr. l, ONi unel One»«. LuerliasAllltiljvtlt Vj - - V Nultiplsx - Oasksrnrüncker W-Z k. V. vaimdLusor, Fernivr. 2053. Wesistraße 12. Gz». Jnstaudhaltnug in» Abonnement. MÄIiMlL WreSI-Sllrsllreiissl, Wmmöle, MMe. LMiAstv laAssnotirunK. HoclrLoliLv, stILvvLLv i Linrivktungsn. LtakNaaowvTit »ll«r«r»tsa ttanxo». vra»»d. »„«liekir ». X»l»«rl. Uo<U«f,r»»t. von U2V Ltmioor Zkuk Vunscv kostenlos« Unterbreitung meiner Ileuptoollsction. Damit sieb )e<Ier von Ner LvoekniitssiirUett Uderrouxen kann, versengen vir auk uniero OvkaUr und kosten oNn« jeden» Vaera «»F unsere neuesten Xautrven, C 1 ittzv LÜI orvvv petenUerten r«tr«l-°m-MWodt-i,reMer Derselbe Ist 6em 6as^IUKIiebt fast xieicb. passt »uk jeder kestobenden Petroleumlampe, blakt nidit. rnsst nickt, pstroleumverdrauck circa 1 Pf. per t lstunäe. Preis mit Oltlkkorper und Xvlindsr dlk. S,—. 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Marquis von Corcy Herr Marion. »« °«» Kü KK'- Frau von Latour Frl. Petrini. Rose, deren Kammermädchen Frl. Rudolf. Ein Gefreiter. Eine Abtheilung Landreiter. Diener. Ort der Handlung: Das Landhaus der Frau von Latour, nahe bei einem königlichen Lustschlosse. Texte L 30 an der Casse und bei den Logenschließern. Einlagen: Im 2. Act: Variationen von Proch, gesungen von Frl. Petrini. Im 3. Act: „Gute Nacht, d» mein herziges Kind", Lied von Abt, gesungen von Herrn Traun. Hierauf: 01« I'nppvnre«. Pantomimisches Divertissement in 1 Act von I. Haßreiter und F. Gaul. Musik von Bayer. Regie: Balletmeister Goliuelli. dv Herr Löhmann. Fr. Franke. /Herr Bucksch. >Kl. Falk. Herr Golinelli. Herr Keller. Frl. Rudolf. Frl. Schäffer. Frl. Möritz. Frl. Buchmann. Frl. Schwenke. Frl. Frohwein. Frl. Jrmler. Frl. Naumann. Frl. Schneider. Herr JllS. Herr Dietzmann. Herr Schümm. Frl. Baumann.' Herr Kunze. Frau Schröder, Kl. Pasch. Frl. Pitzner. Herr Sckiröder. Herr Zöbisch. Herr Wippet. Herr Richter. Großes Puppen Ballabile arrangirt vom Balletmeister I. Golinelli, ausgeführt von dem gelammten Balletpersonal und 60 Kindern. Die neue Dccoration ist von Herrn Hostheatermaler Freier gemalt. Die neuen Costüme angefertigt im Atelier des Stadttheaters unter Dirrction: Musikdirektor Krause. Personen: Sir James Plumstershire. . . Lady Plumstershire Jonny ! d-r-n Kinder . . . Ein Spielwaarenhändler . , . Dessen Faktotum Die Puppenfee Bsbö (spricht Papa und Mama) Chinesin Spanierin . Tyrolerin . Mohrin ....... Trommelfigur Poet ........ Chinese ........ Portier ........ Harlequin Ein Bauer Dessen Weib Deren Kind Eine Dienstmagd .... Der Lohndiener ...... Erster Commis Zweiter Commis Ein Briefträger Leitung LeS Garderobe-Jnfpectors Herrn Scholz und der Ober- Garderobiere Fräulein Michelis, die neuen Perrücken von, den Theateririseuren Herren Werner L Wild, Requisiten und cachirte Gegenstände vom Cacheur Herrn Koch. Die Maschinerien ein gerichtet und geleitet vom Ober-Maichinenmeisler Herrn Denk. Beleuchtung: Herr Täschner. Elektrische Apparate: Herr Kühnel. Erläuterungen zu „Die Puppenfee" L 30 an der Casse und bei den Logenschließern. Pausen nach dem 1. Act der Oper und vor dem Ballet. Krank: Frl. Seebc. Einlaß Uhr. Anfang '/.7 Ubr. Ende gegen '/«IO Uhr. Bill et-Vcrkcruf für den laufenden Tag an der Tages-Cassc von ihll bis 3 Uhr, Vor verkauf für den nächsten Tag von 1 bis 3 Uhr. (Jedes Billct, welches vor Eröffnung der Tages-Casse bestellt, oder im Vorverkauf ent nommen wird, kostet 30 H Aufgeld.) G a r d c r o b c - A b o n n e in e n t s - B L ch e r, 25 Billets enthaltend, ä 4 ,// und Theatcr-Bonsbüchar, enthaltend 10 Bons L 1 sind an der TageScasse zu haben. Spiclplau. Montag, 22. September: (246. Abonnements-Vor stellung, 2. Serie, roth): Hosfmaim'S Erzähluiigett. Ans. 7 Uhr. Altes Theater. Sonntag, den 2l. September 1902. 8^° Nachmittags Mir. "Wg BorstcUung für de» Leipziger Arbeiterverein. Vor LrI»1Är8t«r. Trauerspiel in 5 Acten von Otto Ludwig. Regie: Ober-Regisseur Geidner. Personen: Stein, ein reicher Fabrikherr und Güterbesitzer Herr Röbbeling. Robert, fein Sohn Herr Volkner. Christian Ulrich, Förster Les Gutes Düster walde, genannt der Eibförster Herr Brunow. Sophie, seine Frau Andres, Forstgehilfe bei Ulrich 1 Marie, > Beider Kinder Wilhelm, j Wilkens, ein großer Bauer, der Försterin Oheim Frl. Schippang. lHerr Walter. sFrl. de Lalsky. sHerr Sternberg. Herr Greiner. Ter Pastor von Waldenrode . . . Möller, Stein's Buchhalter .... Jäger Gottfried, genannt der Buchjäger Weiler, Ulrich's Holzhüter .... Ter Wirth von der Grenzscheuke . . LL«m!-d. .... Kathrine Herr Schuh. Herr Huth. Herr Hänseler. Herr Demme. Herr Schröder. /Herr Prost. jHerr Hcyse. . ..... . Frau Huth. Hochofenarbeiter und Müblknappen. TaS Stück spielt im 1. Act in Ulrich's Jägerhaus zu Düsterwalde, im 2. Act in Stein's Schloß zu Waldenrode und im Jägerhaus, „Sie schulden mir gar nichts, verehrter Patient, von Honorar soll zwischen uns nicht die Rede sein." Bei'dem Wort Honorar richtete der Doctor Bork sich auf und fragte: „Sind Sie vielleicht Arzt?" „Doctor Salol", antwortete Tnrbi kaltblütig, sich vor stellend. „Ach, lieber College, das ist ja eine wunderbare Fügung! Erlauben Sic, daß ich mich bekannt mache: Doctor Bork aus Paris . . . nochmals tausend Dank! . . . Es geht mir schon wieder ganz gut ... ich muß durch eine Unachtsamkeit ausgcglittcn sein ... erlauben Sie mir, daß ich mich wieder anziehc . . . alle die Mühe, die ich Ihnen mache . . . danke sehr! . . . Ach, übrigens, können Sic wir vielleicht sagen, wo die Eolombicrstraße hier in Barenne ist?" „Die Colombierstraßc?" wiederholte Tnrbi, um Zeit zu gewinnen. „Oh, die ist am Ende der Welt, sozusagen . . . eiste ganz neue Straße, die Fremde kaum finden können ... in Ihrem angegriffenen Zustande lasse ich Sie ganz entschieden nicht bis dahin gehen." „Sehr liebenswürdig . . . aber ich habe dort zu thun und kann die Sache nicht aufschicben: ich soll zu einem ge wissen Tnrbi, der sich krank gemeldet hat. Ich bin Cassen- arzt und soll den Fall untersuchen." ' „Machen Sie sich doch deswegen keine Sorge, lieber Freund, ich werde Ihnen das einfach abnchmcn ... ich kenne diesen Tnrbi." „Nein, wirklich, Herr College, Sic sind zu freundlich . . . leider muß ich aber beute noch den Bericht über den Fass abliefcrn " „Können Sic auch, ich werde das Schreiben noch heute abgehen lassen, dann bekommen Sic cs noch mit der 5«Uhr-Post.- Schonen Sic sich . . . folgen Sie meinem Rath, fahren Sie dircct nach Paris zurück. . . Tie haben noch dringend Ruhe nvthig." „Gut denn!" sagte der Doctor. „Bitte, nehmen Tie diesen Brief hier an sich. Und sehen Sie sich den Mann ordentlich an. Es ist ein Bureanbeamter, die geschwollene Zehe ist sicherlich eine Erfindung, er stiehlt seinem Chef den Tag . . . lassen Sic sich nicht von dem Mann hinter das Licht führen nnd geben Sic keiner gutmüthigcn Regung nach." „Ich werde mich hüten . . . Sie können sich ganz auf mich verlasse«, Herr College." Unter erneutem Tank nahmen die beiden Herren von einander Abschied « . . IV. Am selben Vormittag war der richtige Doctor Salol nach Paris gefahren und hatte dort eine eiserne Bettstelle gekauft, die er für das von einem Freund demnächst zu beziehende Gastzimmer nothwcndig gebrauchte. Er nahm seinen Einkauf gleich selbst mit zur Bahn, gab die Bett stelle als Gepäck auf nnd fuhr noch mit dem Mittagzug nach Varcnne zurück. Dort angelangt, übergab er einem Gepäckträger den Schein, sagte ihm Bescheid und rief ihm nochmals mit lauter Stimme zu: „Also Sic bringen das Gepäck sobald als möglich zum Doctor Salol, Colombierstraßc 106, neben Herrn Tnrbi." Ein Herr, der gerade den Bahnsteig betrat, hatte diese Morte gehört, sein schon verdrießliches Gesicht wurde noch verdrießlicher. Der verdrießliche Herr war der Doctor Bork, der von seinem Pseudocollcgen kam und nun, ohne sich weiter zu besinnen, auf den richtigen Doctor Salol losging und ihn am Arme zn fassen bekam. „Na nu? Was fällt Ihnen denn ein?" fragte Doctor Salol, über diesen Anprall höchst ärgerlich, „denken Sic, ich fühle cs nicht, wenn Sie mir ans der großen Zehe hcrnmtanzen, Sie Tolpatsch!" „Haha! Ja, Ihre große Zehe, die krank ist!" sagte der Doctor Bork in sarkastischem Tone, „heißen Sic Louis Tnrbi?" „Wer weiß?" „Wohnen Sic Colombierstraßc 106?" „Ist schon möglich! Sind Sic mit Ihren Fragen nun vielleicht fertig, Sie. . .?" „Ja, Sie werden demnächst von mir hören, Herr. . .!" „Der ist ja fürs Irrenhaus reif", dachte der falsche Louis Turbi. Und dieser Gedanke wirkte so besänftigend auf ihn, daß er ruhiger fortfuhr: „Menu Sic meinem Rath folge», lassen Sic sich schleu nigst kalte Douchcn auf den Kopf applicircn." Ter Doctor Bork wollte gerade eine heftige Antwort geben, als der Bahnbeamtc rief: „Einsteigcn nach Paris!" Außer sich stürzte Doctor Bork auf den ersten besten Wagen zu, sprang in ein Coupe, um gleich darauf wieder am Fenster zu erscheinen und dem erstaunten Doctor Salol noch im Abfahren wüthcnd mit der Faust zu drohen. V. Inzwischen war Turbi freilich die Lust zum Angel« vergangen, aber der Tag verlief doch recht gemüthlich für das Ehepaar, den fremden Doctor hatten sie doch zu fein hereingclegt! Fröhlich und guter Dinge fuhr Turbi am nächsten Morgen nach Paris. Als er sein Bureau betrat, hielt er cs zwar für nöthig, noch ein leichtes Hinten zu markiren, und dies um so mehr, als der Chef schon zu ganz un gewohnter Zeit anwesend war und Tnrbi gleich darauf in sein Privatcomptvir beschicd. Ein leichtes Unbehagen überkam Turbi denn doch: dieses steigerte sich aber zu grenzenlosem Erstaunen, als ihn der Ches mit den Morten anfuhr: „Ich muß mir doch sehr ausbitten, daß unseren Repräsentanten gegenüber nicht die nöthige Achtung ver gessen wird. . . . Nicht genug, daß Sic eine Krankheit fingircn und damit eine grobe Täuschung ausführcn, haben Sie sich auch gegen unseren Arzt Doctor Bork ganz ungehörig benommen ... der Mann war vor Acrger und Aufregung fast krank, als er uns gestern Abend seinen Bericht erstattete! ... Er hat uns voll und ganz auf geklärt. . . . Ihre schlimme Zehe cxistirt nur in der Ein bildung. . . . Ja, wie ein ganz gesunder Mensch sind Sie sogar unterwegs gewesen! . . . Nehmen Sie sich, in Acht . . . wenn derartiges noch einmal vorkommt, sind Sie sofort entlassen . . ." Turbi verschwand mit größter Behendigkeit — ohne Hinken — auS dem Bereich des hohen Chefs. An seinem Pul: angckommcn, nahm er scheinbar seine Arbeit auf, in Wirklichkeit aber zerbrach er sich fast den Kopf darüber, wie cs diesem Doctor Bork nur möglich gewesen sein konnte, einen Bericht, der so ganz der Wahrheit entsprach, über ihn, Tnrbi, zu geben. Auch mit Fran Julie besprach Turbi des Langen und Breiten am Abend die Sache: aber sie fanden keine Auf klärung und mußten sich eben damit begnügen lassen, daß jeder bösen Thal die Strafe auf dem Fuße folgt — auch wenn dieser Fnß lauter gesunde Zehen besitzt. im 8. Art Emka! Operette in Regie: S Beaubuissoi Madame B Henri, dere Paul Aubü Angele, d, Beai Georges D. Marguörite Hortense, K FLodora, C Philippe, L Jean, Kelln Germain, 2 junso Lem c Geel meine näch I n) Abend« 28. Scptr Ges, guadrillei Prospecte s 8 * Ku ß
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