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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.08.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19020823024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902082302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902082302
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-08
- Tag 1902-08-23
-
Monat
1902-08
-
Jahr
1902
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5840 VolksMIMastlicher Theil des Leipziger Tageblattes. Alle sür diel« Theil bestimmten Sendungen sind zu richten au dessen verantwortlichen Redacteur C. G. Laue tu Leipzig, — Sprechzeit: nur von 10—11 Uhr Bonn, und von 4 k» Uhr Nachm. Deutschlands Aulieichandel im Jahre lM. u. C. Tas kaiserliche stalisiische Amt hat soehcn das Heft VI l, V nlgari e n , G r i e ch e n l a n d , T u r k e i, des Bandes 11- der Statistik des deutsche» Reiches „AuS- tvärtigce Handel des deulschen Zollgebietes im Iabee I9<>1" mit vollständigem Tahellemvert über die (Lin und Ausfuhr im lebten Jahrfünft und einer tnrzen llebersichr über die Ent wickelung d s Außenhandels mit den drei Ländern im letzten Jahrzehnt herausgegebcn. B u l g a r i e n. Tie Einfuhr aus Bulgarien erreichte im Jahre 1901 5,6 Mill. Marl gegen 1,6 Mill. Mart im Bor fahre, was einer Zunahme nm 256 Proe. entspricht. Tie Aus fuhr dahin Ivar mit 5,9 Mill. Mart noch etwas höher. Die Zunahme gegen 1900 beträgt 1,2 Mill. Mark - - 25,5 Proe. Landwirthschafllicbe Erzeugnisse überwiegen in der Einfuhr, Eisen- und Terrilivaaren in der Ausfuhr. Griechenland. Die Einfuhr aus Griechenland er reichte 1901 die Hölie von 9,2 Mill. Mark, die Ausfuhr dahin 6,5 Mill. Mark wie 1900. Die Einfuhr nahm 8,2 Proe. zu. Korinthen, Rosinen, Faßwcin, Schwämme, Zeigen, Schmirgel bilden die Haupteinfuhrwaarcn. In der Ausfuhr überwiegen Eisen- und feine Hvlzwaaren, Wollen und Bauunvollenivaarcn, chemische Erzeugnisse, Maschinen nnd Thonwaaren. Türkei. Die Ausfuhr aus der Türkei betrug 1901 20,1 Mill. Mark gegen 00,5 Mill. Mark im Vorjahre, die Aus fuhr 27,5 gegen 24.1 Miil. Mart. Tie Einfuhr fiel hiernach nm 1,3 Proe., die Ausfuhr stieg um 9 Proe. In der Haupt- sackie werden Erzeugnisse des LandbaneS und der Viehzncbr ein geführt «Rosinen, Rohtabak, Balonea, Ole Ire «de, Wein, Gall apfel, Schaffelle, Wollsnßdecken), während vorzugsweise un bedruckte Wolltuche, gefärbte, bedruckte Banmwollenwaaren, Banmwollengarne, seine und grobe Eisenwaaren, Porzellan- und Thonwaaren nach der Türtei gehen. Seil 1900 wird der Handel mit der Türtei in Europa, Asien nnd Afrika getrennt nachgcwiesen. In der Einfuhr überragen tleinajiatiscbe Waaren diejenigen aus der europäischen Türtei um das Mehrfache, da gegen ist die Ausfuhr nach letzterer doppelt so hoch Ivie die nach der asiatischen Türtei. Unbedeutend erscheint noch der Handel mit der afrikanischen Türkei. Berichtigung. Im letzten Absatz des in unserer Nr. 415 vom 16. d. M. erschienenen Ariilcls „Teutschlands Außenhan del" mutz es „badischen ZollauSschlüsscn" heißen statt „baltischen ZollauSschlüsscn". Vermischtes. * Werdau, 22. August. Die General-Versammlung des Vereins für Gasbeleuchtung der Stadt beschloß, auf das legte Gcsehästsjalp: 1901/02 eine Dividende von 40 -ss für die Actie gegen Einsendung des 44. Tividendcnschcincs zur Bcrtheilung zu bringen. »— Lpar- und Vorschusibank zu Dresden in Eoncurs. Wie nunmehr bekannt wird, soll das seit dem 5. Tecembcr b. I. schwebende Eoncnrsverfahrcn ein für die Bciheiligten nur reck» wenig befriedigendes Ergebnis; erzielt haben. Wie miigetheilr wird, soll eine Dividende von 30 Proe. zur Auszahlung ge langen, während restliche 70 Proe. wohl als verloren anzusehen sind. Es kommen ungefähr 7000 geschädigte Einleger in Frage. In Anbetracht der auf dem Dresdner Grundinicksmartte herrschenden ungünstigen Verhältnisse ist cö auch fraglich, ob sich ein besseres Resultat für die E i n l c g c r -V c r c i n i g u n g erzielen lassen wird, die sich seinerzeit bildete, um die Werthc der Bank, insbesondere die übermäßig hoch bclichcnen zahl reichen Grundstücke, nach und nach aus den Zlvangsver ncigerungen oder schon durch vorherige Ilebernalune zu einem fictiven Satze günstig nntcrznbringen. — Aktien GcirU'chaft Clertricitätswrrte lvorm. O. L. Zt ummer Eo.) in Eoncurs, Dresden. Wie der „Frkf. Ztg." geschrieben wird, lassen die vorhandenen Waaren- beständc und die noch vorliegenden Aufträge darauf schließen, daß der beschränkte Betrieb, entgegen früheren Mittheilungen, wohl mindestens noch bis Ende dieses Jahres aufrecht erhalten werden wird. s Weimar, 22. August. Die Dampsziegelcicn, Thon- und GipSwerkc von Schleper hier, Michael in Oßmannstedt, Albrecht, Lindner und Ehrhardt ks Co. in Apolda nnd die Gcnossensckiast in 'Naundorf haben inner der Firma „Vcrtcbrsvereinigung Tliü rinqer Tlwuwerke (G. m. b. H.)" eine Gesellsckmft gegründet, die ihren Titz in Apolda und eine Filiale hier hat. Vorsitzen der ist Bauinsvector a. T. Koß-Apolda. *— Eonsulatc. Dem mit der Vertretung des beurlaubten iaiscrliclien Eonluls in Beirut betrauten Dragonianats- Eleben Hoffmann ist auf Grund des ds 1 des (Gesetzes vom >. Mai 1870 in Verbindung mit Ls 85 des (Gesetzes vom 6. Februar 1875 für den Amtsbezirk des Consulats nnd für die Tauer der Vertretung die Ermächtigung crtheilt worden, bürgerlich gütige Eheschließungen von Rcicbsangehörigen und Lchutzgenossen, mit Einschluß der unter deutschem Schutze lebenden Schweizer, vorzunchmen und die Geburten, Heiratben nnd Stcrbefälle von solchen zu beurkunden. — Der kaiserliche Vice-Consul Percy George Blandy in Las Palmas ist g e st o r b e n. *— Zölle und Verbrauchssteuern. Die Nachweisung der zur Anschreibung gelangten Einnahmen lcinschl. der crcdi- rirten Beträge) an Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchs steuern, sowie anderer Einnahmen im Deutschen Reiche für die Zeit voni 1. April 1902 bis zum Schlüsse des Monats Juli > rgiebt cxcl. 32 752 143 -ss Ausfuhr Vergütungen für Zölle 167 198 327 ( — 1 389 782 -ss), Tabaksteuer 3 583 571 -ss ;— 10 875), Zuckcrstcuer und Zuschlag 25 928 073 -ss (—5 130 157), Salzstcuer 14 375 221 -ss (-s- 398 777), Vcr brauchs-Abgabe von Branntwein und Zuschlag 42 374 382 -ss (-s-1 500 662), Brcnnjtcncr 1173 -ss (-s-2482), Schaumivein steuer 372 017 -ss (-ß 372 017), -Nachsteuer 1 524 480 -ss l-s-1 524 480), Brauslcucr 11 385 775 -// (— 628 600), Ucbergangsabgabc von Bier 1 175 468 ,ss (— 70 177), Summe 271 394 313 -ss l— 1 958 565), Stempelsteuer für: a. Werth papiere 11 180 760 -// l-ß 6 162 187), d. -Kauf- und sonstige Anschaffungsgeschäftc 4 434 724 -ss (— 353 889), c. Loose zu: Privat-Lottcricn 2 402 235 ,ss l-s- 274 579 ), Staats- Lotte rien 8 329 595 -ss (Z- 129 096», ck. Schisfsfrachtnrkunden 259 896 -.ss (-s- 7040), Sviclkartcnskcmpcl 437 426 <ss )->- 53 552), Wechsclstempclstcucr 4 039 934 ,ss (—409 127), Post- und Telegraphen - Verwaltung 145 109 493 <ss <-s- 7 948 627), RcichSciscnbahn-Verwaltung 29 214 00 <// i— 50 600). — Tie zur Rcichscasse gelangte Ist Einnahme abzüglich der Ausfuhr-Vergütungen und der Vcrwaltungskostcn beträgt bei den nachvczcichncten Einnahmen: Zölle 150 393 504 Mark (— 1 990 252), Tabaksteuer 3 434 322 -ss — 93 460), Zuckersteuer und Zuschlag 25 089 192 <// — 5 788 535), i-alzsteuer 15 033 495 <// (-j- 99 788)), Maischbottichsteuer 6 071718 -ss (Z-1 818 019), Verbrauchsabgabe von Bräunt wein und Zuschlag 39 507 203 -ss (-s- 287 303), Brcnnsteuer 1173 ,// (-4- 2482), Schaumwcinstcucr 42 816 -ss (-s- 42 816), Nachsteuer 1 461 147 -ss (-s- 1 461 147), Brausteucr und IlebergangZabgabc von Bier 10 674 627 -ss (— 593 696), Summe 251 709 197 -ss (— 4 754 358), Spiclkartcnstcmpcl 572 636 -ss (-s- 41 206). X. T. C. Tas verhältnißmäßig günstige Ergcbnitz, wclckicö die deutschen Eisenbahnen, wie gestern erwähnt, für den Monat Juli aufwcisen, ist in erster Linie auf eine -leigcrung der Einnahmen der vereinigten preußischen und hessischen Staatseisrnbalmen zurückzufübren. Tic Gcsammt- einnahme der Eiscnbahngrmcinschast betrug im Juli 126.57 Rill. Mark, d. i. 4 449 000 „ss mehr als im Juli des Vor- iahres. Ta die Einnahmcsteigerung bei sämmtlichcu deutschen Eisenbahnen sich nur auf 4 912 649 ,ss bezifferte, so beläuft sich der preußisch-hessische Anibeil an derselben auf rund 90 Proe., während die Länge des Eisenbahnnetzes der Gemein schaft nur rund 65 Proe. des Gcsammtschienennctzcs anSmackit. Tic Einnahmen anö dem Personen und Gepäckverkehr erreich ten im Juli d. I. bei der Eisenbahngemeinschaft die Höbe von 45 155 000 -ss, oder 2 349 000 -ss mehr als im Vorjahre; beim Güterverkehr betrug die Einnahme 74 469 000 .ss oder 1 742 000 „ss mehr als im Vorjahre. In der Zeit vom 1. April bis 1. August d. I. vereinnahmte die Eisenbahngemeinschaft im Personenverkehr 147 747 000 ,ss, wodurch sich das Minus gegenüber dem Vorjahre auf 1 664 000 -ss rcducirtc. Beim Güterverkehr ergab sich eine Mehrcinnahmc von 4 985 OOO -ss, so daß unter Hinzurcckmung der Einnahmen aus sonstigen Quellen der Ueberschuß der ersten vier Monate des Rechnungs jahres sich auf 3 837 000 -ss stellt. Auf den Kilometer be rechnet bedeutet da- bei dem erweiterten Tchienennetze immer noch einen Ausfall von 197 iss, der allerdings bei einer Ein nähme von rund 15 000 <ss nus den Kilometer minimal ge nanut werden tan». Tatz auch in dieser Beziehung eine Besse rung sich anbahnt, crgicbt sich daraus, daß der Kilometer im Monat Juli 57 -ss mehr ergab als im Juli des Vorjahres. *— Deutsche Genoflcnschastsbank, B erlin - Frank furt a. M. Der „Frkf. Ztg." wird mitgetlieilt, daß Herr- Oe. C r ü g e r als Anwalt des Allgemeinen Deutschen Ge- nvsscuschafts Verbandes auch in friiheren Jahren gerade so wie diesmal zur Vertretung von Aktien der einzelnen Genossen schaften fick) erboten hatte. Tas ist freilich nicht ganz das Gleiche; diesmal Hal der Antrag auf Erth.ilung der Decharge ernstere Bedeutung als sonst, und in diesem Puncte würde Herr Or. Crüger, weil selbst Mitglied des Aussichtsrathcs, sich dcr Abstimmiing enthalten müssen, so daß er nicht als der geeignete Vertreter anderer Actionäre erscheint, gl ichbiel ob diese für oder gegen Decharge stimmen wollen. Der Annahme, daß auch Herr Or. A lberri, Director des Verbandes der ErwcrbS- und Wirthschafts (tzenostenschaslen am Miltelrhein, die ihm zu übertragenden Stimmrechte in einer gewissen Richtung vertreten würde, wird von ihm ik einer Zuschrist an das genannte Blatt widersprochen; er führt dazu aus: „Ich bemerke zunächst, daß mein Anerbieten nur in den Genossenschaftsblätiern veröffent licht ist und sich also auch nur an deren Leser, nämlich die Ge nossenschaften, richtet. Weiter bemerke üb, daß der Stand- punck, den ich hierbei einn.hmcn werde, lediglich der ist, die Rechte der Genossenschaften zu vertreten. Wie ich in der Ver sammlung abstimmen werde, hängt durchaus von dein Ergeb nisse der Verhandlungen in der Versammlung ab. Mil Ihnen thcile ich den Wunsch, daß die Vorstände der Genossenschaften möglichst selbst erscheinen. Ties wird aber erfahrungsgemäß nur von .inein Theil geschehen. Taß auch die anderen zu Worte tommen, dürste durchaus am Platze sein. Ich bemerke hierzu, daß, soweit man sich aus den bisherigen Mitiheilungcn eine Ansicht bilden kann, ich durchaus auf dem Ttandpuncte stehe, den die „Frkf. Ztg." vertreten hak. Insbesondere gilt dies auch bezüglich der Trganisalion der Gesellschaft." »— Elettricitäts Gesellschaft Siemens niste. In Krei sen der Verwaltung soll laut „B. T." eine Strömung bestehen, dahingehend, daß der 1901/1902 erzielte Reingewinn ganz vorgetragen wird li. V. 8 Proe. Dividende). Heinrich Lapp, Aktien GrscUfchast für Tiesbobrungen in A s ch e r s l e b e n. Wie bereits im vorjährigen Gcschäns- berichr erwähnt, wirkte schon damals die allgemeine Lage auch auf das Bohrgeschäft ungünstig ein. Diese nachthciligc Beein flussuug Hai auch in dieieni neuen Geschäftsjahre angedauert. Tie :>lk»nliale sind jedoch als relativ befriedigend zu bezeichnen. Nach 'Abschreibungen von zusammen 121 389,93 .// wurde ein Reingewinn von 148 336,39 . ss erzielt, der wie folgt vertheilr werden soll: 5 Proe. dem Reservefonds 6850,65 -ss, für Wohl fahrtszwecke und Gratifikationen 3000 -ss, 6 Proe. Tantieme dem Vorstand 762'9,<4 -ss^ 4 Proc. Vordividende 46 00)) -ss, 7 s- Proc. Tainie-me dein Ansflchtsrath 5511,95 .ss, 6 Proe. Super Dividende 69 000 .ss nnd Vortrag auf neue Rechnung 10 311,05 <ss. — Betreffs Heldrungen I und II kann milgetheill werden, daß die Antänfe der Grundstücke für die Scyachlanlage gesthehen sind nnd in allernächster Zeit mit dem Schachtbau begonnen werden soll; das technische iind^ kauf männische Personal hierfür ist beieirs seit Monaten in Tbätig leit. Wie fick) schon hieraus ergiebt, betrachten die Crgane der O)ewerkschaflcn, in denen auch einer der Herren Direktoren dieser Gesellschaft sitzt, die Ansstchlen als durchaus günstig- Die bisher befragten Sachverständigen äußerten sich ebenso. Wäh rend vor einem Jahre ein Mangel an Aufträgen zu conslatiren Ivar, kann der Geschäftsbericht über einen sehr guten Geschäfts gang berichten. N— Effecte» Socictäi in Liquidation, IraiGsurt a. M. Zwischen den Liquidatoren des Vereins „Effecten ^ocietät" nnd der Handelst« m m e r in Frankfurt a. M. ist ein Vertrag zu Stande gekommen, dem zufolge das Grundstück der Effecten Societät und die sonstigen Vermogens-Objecie an die Handels kammer übergehen, wogegen diese die ans das Grundstück ein getragene Hppothet übernimmt, ebenso die Verpflictitung bezüg lich der Verzinsung und Rückzahlung der 4proc. Obligationen der Effectcu-«ocielät von 81 ooo ^ss. Tie zur Zeit der Aus lösung der Letzteren vorhanden gewesenen 299 Mitglieder bezw. deren Erben erhalten dagegen je 600 ,ss nom. in seitens der Handelstammelt auszuslellenden Anthcilscheinen, die bis zu 3 Proc. verzinst und durch Rückkauf oder Verloosung getilgt werden. Sofortige Gesammttilgung ist zulässig. Tie Handels- lannner verpflichtet fick», während der Zeil bis zur Tilgung aller Anthcilschcine, mindestens aber während der nächsten zehn Jahre zur Abhaltung der A bendbörs c den zur Zeit hierfür benutzten großen Saal nebst Garten, soweit er nicht in die neue, hinter der Börse projectirte ^kratze fällt, zur Verfügung zu stellen und einen ReskaurationSraum einzurichlen. Künftig werden mithin, da die Handelstammer die Abhaltung der Abcndbörse übernimmt, die dafür bisher seitens der Mitglieder der Efsectcn-Lvcietät zu entrichtenden Jahresbeiträge in Weg fall konnnc», während die Börsenbcitrüge dafür, das; sic nun- mchr auch für den Abendvcrtehr gelten, durchgängig nm etwa 10 Proc. erhöht werden sollen. *— Irautfurtcr Brnncrci-Gcsrllschaft Henninger. Tie Dividende wird wieder auf 8 Proc. geschätzt. Köln, 22. August. Ter gesammte Lchiffspnrt der in Li quidation bcfindliclien „Amsrcrdamschen Rpnbcurtwaart Maat- schappp" wurde von der „Mannheim-Rheinauer Transport- Gesellschaft" anfgekauft. Tie ;n dieser ltzesellsckiast gehörende Mannheimer Lagerhaus-Gesellschaft übernahm die Verwaltung nnd Beschäftigung der Schiffe. *— Siegen-Solinger Guststahl Actienverein zu Solin- g c n. Ter aus den 23. September cinzubcrufcnden (tzcncral- Vcrsammlnna soll vorgeschlagen werden, neben rcichliclien Ab schreibungen eine Dividende von 3 Proc. (i. V. 4 Proc.) zut Ausschüttung gelangen zu lassen. Ter Rohgctvinn beträgt rund 230 000 .ss (240 000 ,ss). *— Eomnmndit Gesellschaft auf Acticn Olros Roman L Eie. in W a s s e r l a n g ;Elsaß). Tic Gesellschaft erzielte im Jahre 1901/02 einen Reingewinn von 503 821 -ss. ch Fallersleben, 23. Angnsr. Tic Mittheilung, daß der Gewerkschaft „Einigkeit" in Fallersleben die Errichtung einer Ehlorkaliumsabrit bei Ehmen vom Lüneburger Bezirksausschuß genehmigt sei, ist verfrüht, vielmehr ist bislang eine Ein scheidung nicht ergangen. Es ist s. Z. von mehreren inter- essirten Gemeinden n. s. lv. gegen die Anlage der Fabrik proteslirt worden, weil man durch die giftigen Abwässer eine Verschlechterung der Brunnen und Flnßläufe, der Fischerei in der Aller u. s. w. befürchtet. Vermmhlich wird die Entschei dung bis nach dem Gutachten des Gcsundheitsralhs bezüglich der gleielicn Anträge von Asse, Hedwigsbvrg nnd Thicdcrhall ausstchen. — Kalibohrgesellschaft „Neu-Vienenburg". Nachdem der Vorsitzende im Verein mit dem gesammte» Vorstände es ab gelehnt hat, der Aufforderung aus Einberufung der außer ordentlichen General Versammlung nach 8 10 des Statuts zu eulsprechen, beruft Or. Theodor Schum; als Höchstbetheiligter eine Versammlung auf den 5. September d. I., Nachm. 4 Uhr, nach Berlin, Hotel Prinz Wilhelm, Dvrothecnstratze 16. Die von dem genannten Herrn ausgestellte Tagesordnung lautet: Widerruf der erfolgten Bestellung des derzeitigen Vorstandes auf Grund des rs 17 des Statuts; Uugiltigkeitscrkläruug der Ausschreibung der Zubußen von 30 <ss und 25 -ss; 'Neuwahl des Vorstandes; Einsetzung einer Commission zur Prüfung der bisherigen Geschäftsführung und zur Ausarbeitung von Vor schlägen zur Aendcrung der Statuten und sonstiges. 2 Vom Hamburger Kasfecmarkte wird uns geschrieben: Der hiesige Kafsccmarkt hat in den lebten Tagen eine auffällige und spontane Hauste durcl»gemacht, von der sich nicht sagen läßt, ob sic ihren Culminatiouspunct schon erreicht hat. Ver anlassung zu dieser Autwärtsbewegung waren aus Brasilien cingetrosfcue Berichte üver Frost, der sich dort eingestellt hat und der die gegenwärtige Blüthe des Kaffccbaumcs, wenn auch nicht volhtändig zu vernichten drohte, so doch ganz erheblich beeinträchtigt und geschädigt hat. Infolge der auch in Brasilien herrschenden ganz abnormen Wittcrungsverhältuisse, die sich jedoch in umgekehrter Richtung als in Europa insofern bewegten, als Wärme zu einer Zeit herrschte, in der sonst die winterliche Temperatur maßgebend Ivar, ist die sogenannte Vorblüthe schon im Juni-Juli ausgetreten, und die deshalb wiederum erheblich früher, nämlich schon jetzt stakt sonst im Oktober zu verzeichnende Hauptblüthc, bat sich zu einer Zeit eingestellt, in der etwa sich bemerkbar machende Fröste ihr enormen Schaden zu bringen im Stande sind. Ein großer Theil der gegenwärtig an den Kasfeebäumcn sitzenden Hauptblüthc ist dieser Art durch die Kälte vernichtet, so daß Befürchtungen hinsichtlich des Ausfalles der laufenden Ernte sich eingestellt Haven. Am Hamburger Kafseemarkte ist deshalb die Nonrung sur Soutos good avcrage für den laufenden Monat von 27'S Pfg. per Pfund am 18. August auf 30/4 Pfg. am 21. August in die Höhe gegangen, dabei sind die übrigen Termine im Verhältnis; gestiegen, weil man befürchtet, auf eine erheblich geringere Ernte als in den Vorjahren sich gefaßt machen zu müssen. Wenn nun auch einerseits nicht zu leugnen ist, daß die der Brasilernte zugefügten Nachlheilc einen gewissen Einfluß auf den ferneren Verlauf des Marktes ausüben werden, so darf doch nicht außer Ach: gelassen werden, das; nicht selten solche Erntcschäden nachträg lich sich als übertrieben hcrausstellcn und daß deshalb genauere Nachrichten über den Umfang des angerichteten Schadens, sowie darüber abgcwartet werden müssen, ob der Frostschaden auf sämmtliche Provinzen sich erstreckt oder nur einzelne bcüroffen hat. Immerhin ist für den Moment mit einem starken Steigen der Kaffeeprcise zu rechnen. » Breslau, 22. August. Tas oberschlesische Roheiscn-Tyn- dicar Hai laut ,.B. G." beschlossen, der Redenhiittc weiter das verschloßene Roheisen zu liefern, bis die Verhältnisse der Reden hütte sich geklärt haben. Breslau, 22. August. Bei der Ausschreibung der Eisen- babndireeti 0 n Altona auf eiserne Straßrnuntrrsiih rungsiilierhautcn für H a m b u r g im Gewichte von 200 OOO Kilogramm verlangte die Königs und Laurahütte 257,50 ,ss für die Tonne. Die Mindestforderung, die von einer Casseler- Firma abgegeben war, betrug 220 >ss, die höchste Forderung stellte das Lauchhammertvcrk mit 300 - ss. — Für die Lieferung von 750 Stück gußeisernen geraden Muffenröhren für die Hamburger Wasserwerke forderte der Actieuvercin Fricdrich-Wilhclmslmtte in Troisdorf als Billigslbielender 101 250 .//. 2 Breslau, 22. August. Die für den oberschlesischen Kohlen markt maßgebliche Verwaltung der fiskalischen Bergwerke er höbt e laut amtlichem Circular der „Br. Ztg." zufolge die P reise für Würfel , Stück und Nußkohlen per 1. September um 2'/2 Pfg. pro Ccntner, während Fabrikkohle keine Preis erhöhung erfährt. *— Ferdinand Vcndix Söhne, Acticn-Gescllschaft für Holzbearbeitung, Lands berg a. d. Warthe. Wie be reits mitgethcilt, beabsichtigte die Verwaltung, daS Königs berger ElabUssemcnr der Gesellschaft zum Buchwerlhe gegen Einlieferung von 1 OOO Ol» Nr Aktien unter llebernahme von Credstoren und Gewährung einer Hppotbei seitens des Käufers abzusloßen. Hierzu erfährt die „K. Hart. Ztg.", daß das Eta blissement in den Besitz seines bisherigen Leiters, des Herrn Georg Bendix, übergcgangcn ist, der damit aus der Gesell schaft auSschcidet. » Aschaffenburg, 21. August. Heute Vormittag wurden in cincm hiesigen Hotel der Kaufmann Julius Hugo Müller und der Händler Friedrich Christoph Julius M ä ck aus H a ni - bürg verhaftet. Sie wurden von der dortigen Staatsanwalt schaft seit dem vorigen Jahre wegen Schädigung der Nord deulschen Bank in Hamburg um 16 OOO -ss gesucht. (Asckaff. I.) — Badische Geiellschaft für Zuckcrfnblitation in M a n n - h e i m. lieber das Ergebnis; erfährt die „Frkf. Ztg.", daß das selbe kein ungünstiges sein werde. Eine Höhere Tividende als im Vorjahre l4,08 Proc.) werde jedoch nicht zur Auszahlung gelangen, da die Zukunft der deutschen Zuckerindusrric infolge der Brüsseler Convention nach deren Inkrafttreten in einem so trüben Lichte erscheine, das; es nothwcndig sei, sich durch mög lichst starke Rücklagen auf die bevorstehende ungünstige Periode vorzubereiten. 2 Wien, 22. August. Der Absatz der österreichischen Eisen wrrtc har sich nach der „N. Fr. Pr." gebessert, hauptsächlich infolge größerer Käufe in Trägern von Seiten der Händler zur Ergänzung der Lager. Ter Bedarf der Maschinenfabriken ist infolge der ungünstigen Lage der Maschinen-Industrie schwächer. - Wien, 22. August. Ueber die gegenwärtige Lage der Wollindustrie hat die „N. Fr. Pr." von einem Fachmanne die folgende Darstellung erhalten: „Die Wollindustrien stehen jetzt wieder vor einer ernsten Entscheidung. Die seit Beginn dieses Jahres ciiigctrelene Aufwärtsbewegung der Woll- und Garnpreise hält an, und obgleich das Waarengeschäst in der Texlilbranche viel zu wünschen übrig läßt, und zwar nicht nur bei uns in Oesterreich, sondern auch in Deutschland und Frank reich, so ist Loch die Lage aus dem Wollmarkte derartig, daß die Webindustrie mit Preiserhöhungen rechnen muß, und die Möglichkeit eines Rückganges erscheint nach der Lage der Wolimärkte als ausgeschlossen. Thatsache ist, daß die Kauflust aus den continentalen Wollmärkien anhält und die nächste im September stattfindende Auction in London nur über ei» Quantum versügen wirv, welches kaum halb so groß ist wie das im vergangenen Jahre zu gleicher Periode zum Verkaufe gebrachte Quantum. Die Gründe, welche für die Herabminderung der Wollvorräthe aus dem Weltmärkte und für die aussteigende Bewegung der Preise angeführt werden, sind verschiedene: rin großer Ausfall bei Len australischen Wollen, wo durch beispiellose Trockenheit Millionen von Schafen zu Grunde gegangen sind und die Qualitäten der Wollen gelitten haben, so daß sie für bessere Zwecke rein gar nicht zu verarbeiten sein werden, und daß man deshalb genölhigt ist, sich einen gewissen Stock diesiähriger Wollen zu reser- Viren, um sie mit den neuen Wollen zu mischen — dies ist ein Hauptgrund — und der immer mehr zunehmende Bedarf von seinen Wollen für Herrenstofs-Fabrckation. Diese Thaljachen sind ja unleugbar vorhanden, doch wie weit sie die Berechtigung zu den verlangten Preiserhöhungen geben, darüber können die An sichten verschieden lein. Thatsache ist es, Laß die Preise der Ge- spinnste und besonders die der seineren Kammgarne, seit Beginn dieses Jahres um circa 20 Proc. gestiegen sind. Für die Las Final- Product erzeugenden Industriellen ist es ein sehr schwieriger Stand. Die Abjatzverhältnisse sind ja nichts weniger als günstig, und die Wunden, welche die rapiden Preisveränderungen vor zwei und drei Jahren geschlagen haben, sind noch in zu frischer Erinnerung. Alles wird von der weiteren Entwickelung des Geichüftes abhängen. Tritt, begünstigt durch den allgemeinen Erntesegen, eine Aendcrung in den geschäftlichen Verhältnissen ein und wird die Stagnation, die aus dem ganzen Wirthschaftsleben lastet, gebrochen, dann werden auch höhere Preise kein Hemmschuh sein. Bleibt aber dieser be lebende Hauch aus, dann wird die Folge dieser Preiserhöhung eine weitere Reduktion der Arbeit sein." * Wien, 22. August. Um die Schwierigkeiten, welche bisher das Jnslebentreten des Lcstcrreichisch-Ungarischen Visciicartels verhinderte, zu beseitigen, sand heute eine mehrstündige Eonscrenz des Executionscomitös der österreichischen Eisenindustriellen statt, an der auch Vertreter ungarischer Eisenwerke theilnahmen. Neber das Ergebnis; Lieser Beratbungen verlautet siwch nichts. — Die heutigeu Ausglcichsconsercnze» zwilchen den österreichischen und ungarischen Ministern brachten noch immer nicht die ersehnte Einigung. *—Tie Graz-Köflacher Bahn beabsichtigt, sämmtliche im Umlauf befindlichen gesellschaftlichen Prioritäten am 1. O.'tober d. JrS. zur Rückzahlung per 2. Januar 1903 zu kündigen. Die Aufforderung au die Obligationäre, den Umtausch ihrer Titres gegen die neue 4 proc. Anleihe vorzunehmen, wird noch vor diesem Termin, wahrscheinlich um die Milte des Monats September, er- scheinen. Gleichzeitig mit der Conversion wird auf einen Theil dieser Anleihe eine Baarjubstription veranstaltet werden, in welche auch die nicht im Umtausch bezogenen Stücke einbezogen werden. * Mailand, 22. August. Anfang September gelangt nun mehr auf der M e 1 i V i 0 n a l v a h n - L i n i c Lcccv Colico mit Abzweigungen nach Chiavenna und Sondrio der elektrische Betrieb, der bereits im Cctober vorigen Jahres eröffnet werden sollte, zur Einführung. *— Italienische Zettelbanten. Eine officiöse Veröffeni- lickning macht über den gegenwärtigen Stand der in Immobilien festgelegten Werthc der drei italienischen Zcttelbanken folgende Mittheilung: Ter Betrag an Immobilien, der die drei Banken belastet und sich ans Gebäuden und Liegenschaften zusammen sept, wurde, wie erinnerlich, im Jahre 1894 auf nick» wcniger als 636 Millionen Lire festgestellt. TaS Gesetz zur Neuord nung des Zcttclvantwcsens gewährte den drei Anstalten 15 Jahre Zeit, nm fick» von diesen Bestünden zu befreien. Am 41. Teccmvcr 1901, also nach 8 Jahren, war es ihnen gelungen, hiervon Cvjcctc in Höhe von 276 Millionen Lire zu veräußern. Tie B ant von Italic n verminderte ihren Besitz von 449 auf 235 Millionen, die Bank von Neapel von 168 auf 117 und die Bant von Sicilicn von 19 auf 11 Millio nen Lire. Es bleiben daher bis 1908, wo nach den Vorschriften des Gesetzes die ganze Position glattgcskellt sein muß, noch 7 Iabrc, in welchen sich die Banken der noch restlichen Lbjecte in Höhe von 360 Millionen Lire entledigen müssen. Ta sich die wirthschaftlichen Verhältnisse inzwischen wesentlich gehoben haben, ist anzunehmen, das; ihnen dies auch gelingen wird. Dazu bemerkt die „V.Z.": Man darf nicht ver^kssen, daß die drei Anstalten vorerst nur die leichter verkäuflichen Werthc abge stoßen haben, während ein großer Theil des Restes aus schwer verkäuflichen Obicclen bestehen oürste. Für die dabei noch zu erwartenden Verluste werden daher wobl die zu diesem Zwecke angesammelten Rücklagen einlrelen müssen. Unstreitig jedoch hat fick' die wirthfchaftlickie Lage seit dem Erlasse des Gesetzes wesentlich gebessert. * Paris, 22. August. Die Steigerung der Türkische» Tabak- Actie» ist auf das Fortschreiten der Verhandlungen mit dem eng- lifchen und amerikanischen Tabaktrust zurückzusühren, die die Ge sellschaft mit dem commissionsweijen Einkauf betrauen würden. — Eine Meldung der nationalistischen „LibertL", wonach Ron vier in der zweiten Octoberhälste ein Anleihe von 1300 Millionen Francs herausbringen wolle, wird nicht als glaubwürdig betrachtet. — Im Verwaltungsralh der Mozambique-Gesellschaft besteht eine Spal- tung. Es soll ein neues portugiesisches Mitglied ernannt werden, das der hiesigen Gruvpe nicht genehm ist, weshalb die Herren Villars und Frondeville mit Demission drohen. *— Wie man der „V. Z." meldet, ist die schwedische Armee- Verwaltung bevollmächtigt worden, mit der Firma Fried. Krupp in Essen wegen der Lieferung von 72 Geschütz wagen nnd 66 Munitionsivagen in Unterhandlung zu treten. Konversion 0cr portnqirsischeu Staatsschuld. Nachdem dieser Tage das die Umwandlung der äußeren portugiesischen Schuld betreffende Negierungsdecret erschienen ist, soll nunmehr die Conversionsbewegung in Zug kommen. Wie bekannt gegeben wird, können in London vom 25. d. M. ab bei dem Hause Baring Brothers L Co. Bonds zum Umtausch eingereicht werden. Tie betreffenden Bekanntmachungen sür Deutschland find noch nicht erlassen; es steht aber wohl zu erwarten, Laß dies ebenfalls in aller Bälde geschieht. Nischni-Rowgorod, 17. August. Die diesjährige Messe setzte sehr flau em und war bei Beginn die Zahl der Käufer gering. Nach und nach wurde der Zufluß der Fremden stärker und war zuletzt bedeutend. Tie Zufuhr von Waaren ist sehr erheblich. Gut war von Anfang an der Absatz von Textil-Erzeugnissen, wobei be- sonders Lodz profitirte. Lodz verkaufte auch ganz bedeutende Waarenposten per Casse nach Persien. Moskau hat dagegen aus fallend wenig Absatz. Eisenwaaren sind nach wie vor vernachlässigt. Thee sand bisher wenig Absatz. Dagegen erzielten Pelzwaaren gegen Las Vorjahr bis zu 20 Proc. Ausschlag und sind wcitec gesragt. Pariser und Leipziger Rauchwaarenhändler machten be deutende Einkäufe. Die Anknüpfung direcler Handelsbeziehungen zwilchen sibirischen Firmen und Amerika hat auf den Umsatz des Marktes keinen Einfluß. Anwesend sind diesmal viel Deutsche, Franzosen und Engländer aus Südafrika (letztere zum ersten Male). Doch weigern sich diese Engländer die Jahrmarktssteuer zu bezahlen. Aus Sibirien leblen dieses Mal viele Einkäuser. -nl- Athen» 18. August. Korinthen. Tas Finanzministerium hat die Noinarchcn der Korinthen bauenden Provinzen durch ein Rundschreiben ersucht, den Korinthenprodncenlen anzucin pfehlen, der Erzeugung von Korinthen guter Qualität große Aufmerksamkeit zu schenken nnd sich vor Allein nicht mit Pflücken der Frucht zu beeilen, sowie auch diese gut trocknen zu lassen. Ter noch vom Vorjahr her vorhandene Stock beläuft sich auf 13 Millionen vcnetianische Pfund, während die im Anstande sich befindenden Vorräthe nach den Erhebungen der Korinthen baut ungefähr 30 Millionen Pfund betragen dürften. Die Production an Korinthen war im Vorjahre auf 250 Millionen Pfund veranschlagt worden, erreichte jedoch die Ziffer von 2> > Millionen. Bis jetzt sind 4 Schiffsladungen Korinthen neuer Erute, d. h. ungefähr 120—130 ooo venet. Pfund, im Haien von PatraS cingegangen. Tie Qualität derselben ist ansge zeichnet, doch ist die Haltung des Marktes eher schwach ;n nennen. — Wegen der Zurückbehaltung der Korinthen neuer Ernte in den Slaatsinagazinen schlagt die Regierung vor, den Satz der Steuer in inaura auf 15 Proc. zu fipiren, doch pro teirirt die Mehrzahl der .Korinthenprodncenlen heftig gegen diesen Satz und verlangt, denselben ans 20 Proc. zu fetzen, denn die Steigerung oder der Rückgang del gegenwärtigen Preise der Kvrintben, die jetzt sehr befriedigend find, hängen davon ab, wie die Ziffer der Einbehaltungsstener firirt wird. Sultaninen. Ter Noiaarcb von Argolis berichtete dem Finan; Ministerium, daß die Erzeugung von Sultaninen in der Pro vinz Argolis dieses Jahr ans 504 OOO venet. Pfund Sultaninen von Korinth und auf 415 000 venet. Pfund Sultaninen von Heller Farbe zu veranschlagen sei. Ter von vorjähriger Eriue noch vorhandene Stock beläuft sich nur auf 15 000 bene:. Pfund. * Konstantinopel, 22. August. Sowohl bei der Telle Publique als in Palastkreisen hält man es sür sicher, daß in Anbetracht de? dringenden Geldbedarfes des Staatsschatzes die wieder aus- genommenen Verhandlungen der Ottomanbank mit der Pforte wegen Conversion der türkischen Zollanlcihe diesmal zu einem Resultat führen werden. Die Ottomanbank sicherte der Pforte eine Theilung des Gewinns aus dem Mehrerlös der neuen Anleihe über den Cours von 85 Proc. zu. *— Türkische Ttaatüschnld. Nach den beim Council of Foreign Bondholders eingegangenen Berichten betrugen im Juli die Einnahmen der Staatsschulden-Verwaltung aus Len süni ab getretenen Steuern 131 382 türk. Psd. (im Vorj. 117 307 türk. Psd.), wozu 42 377 türk. Psd. (7500) aus der an Stelle des bulgarnchen Tributs getretenen Tabakabgabe kommen. Der Unterschied in der Tabvkabgobe rührt daher, daß früher monatlich fest 7500 türk. Psd. gezahlt und der Nest bei Jahresichluß verrechnet wurde, während seil Beginn des gegenwärtigen Finanzjahres die Abgabe an die Ctaatsscblilden-Verwaltung so bezahlt wird, wie sie eingeht. *— Tie Geldnoth im türkischen Staatsschatz. Aus Kon- stantinopel, 18. d. M., berichtet man der „Frkf. Ztg.": „Auch die am 14. August fällig gewesene Monatsrate von 40 000 Psd. auf das im vorigen Jahre von den Anatolischen Bahnen gewährte Darlehen ron 400 000 Psd. ist die Regierung schuldig geblieben. Einschließlich der Julirate befindet sich die Pforte also im Rück- stände mit dem Betrage voo 80 000 Psd., ungerechnet die Zinsen. Die Anatolischen Bahnen haben natürlich sofort Protest eingelegt, und ebenso prompt ist daraus die vollständige Anerkennung des Protestes durch den Großvezier erfolgt, aber dabei scheint es vorläufig zu bleiben. Ferner befindet sich die Regierung, gegenüber der Tubini-Lorando-Schuld seit dem 14. August mit zwei Raten von zusammen etwa 63 000 Psd. im Rückstände. Im vorigen Monat wußte die Pforte die langjährigen Rückstände der Firma Lorando auf die Grund- und Gebäudesteuer als Vorwand ihrer Nichtzahlung zu benutzen, diesmal aber gesteht sie offen ein, Laß ihr die Mittel zur Erfüllung der Zahlungspflicht fehlen. Da ferner am 25. August die 25 000 Pfund betragende Indemnität der Quaigesellschast verfällt, und da am Ende des Monats, am Geburtstage Les Sultans, von allen Seiten ein „Aylik", ein Monatsgehalt, erwartet wird, so belaufen sich die dringendsten Bedürfnisse des Tresors bereits aus 400000 Psd. Der Widerwille des Sultans gegen die Conversion der Zollanlcihe konnte auch bei den letzten Verhandlungen von der Banque Ottomane nicht überwunden werden; wenigstens verständigte nian sich nicht über die Bedingungen. Es tauchen daher bereits verschiedene Prostete für neue Platzanleihen auf. Die Regie- rung will die günstige Conjunctur ausnutzen, daß >die mit kilo metrischer Garantie ausgestalteten Eisenbahnen diesmal bedeu tend weniger an Zuschüssen benöthigen werden, daher möchte sie auf die Ueberschüffe der Zehnten sich Geld verschaffen, oder die .Htnnmel- steuer als Psandobject hergeben. Sie hat sich auch an den General- director der Anatolischen Bahnen, Geheimrath Zander, gewandt, um eventuell auf anderer Basis ein Geschäft abzuschließen. Gleichzeitig heißt cs in Fühlung habenden Kreisen, daß der Sultan nicht ab neigt wäre, behufs Contrahirung eines größeren Anlehens neue Verbindlichkeiten gegenüber der „Dette publique" einzngehen." *— Türkische Tobakregic-Gesellschaft. Aus Konstantinopel, 18. d. Mts., berichtet man demselben Blatte: Ter Generaldirector der türkischen Tabakregir, Herr Rambert, und mit ihm Direktor Ramsay haben sich nach London begeben, um mit der dortigen Imperial Tobacco Company ein Arrangement abzuschlieqen. Wie seiner Zeit berichtet wurde, ist diese Gesellschaft und die American Tobacco Company jüngst als Käufer aus dem türkischen Tabak markt ausgetreten. * London, 22. August. Dem „Reuter'schen Bureau" wird aus Buenos Aires von gestern gemeldet: Im Auslände verbreitete Mittheilungen über ein wahrscheinliches Deficit im Budget werden als völlig unbegründet angesehen. Die Regierung hat mit Maß von dec ihr eriheilten Ermächtigung, ZahlungSverbinblichkeiten einzngehen, Gebrauch gemacht und wird das auch ferner tbun, nnd da» lausende Budget diese« Jahres wird in Folge einer erzielten Erjparniß von 16 500000 Piaster Papier im GlelLgemich» erscheinen und außerdem besonder» Hilf«.
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