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As»«« J-Hr». 1«. L» äöctlsWe Donnerstag, 6. Nov. L91L Ker»sp,«ch«e »1 »v« P«.stfche^«.o»to LGpzig «,.147», „ «a >« »»« »m, »«- »«» »»O^oU L 4.« ^ , Sn »,»»«« u»t «.„»Ich»«» sr»> H-»« «»»,«»« L 4.V» »««««»» » T.»S — U» «üchstsch« «qch«»< «o »L«, W»ch«nt»,«, n«ch»M»«». — «»»kchftun», >n N»d«It»«,i H »i« l» Uh, »no«chmi von L«cchSftS<m,,t^n »>» l» Uh», «»n gan-Mm-mzel,« »»« 11 cyr d««. — Pr»<> fük b» «» < »m U«N<nn«»»a »FI SaE«n.Unj«i^» 4» 4 —Alk un»e>Mtch »u«h GE ^»«che» »ifi»««»rn» *«,«<-en tk«i«n »k dt, S«ront>»or<ItchI^t st» dt« Mch»t,k» d»d mcht SS Ofener Bries an Herrn Uhlig, Minister des Innern iwD Gehr gechrter Herr Minister? „Wenn der Priester opfern geht, Äeht er mit reinen Lände». Wer nicht KeS Leben« Schmutz verschmäht. Wird nie da- Gcoßs vollenden " il» rI l! d c,! , > :. 'Es ist nun ein Jahr her, daß die ersten Ansammlung^", »ns dem Dresdner Altmarkt stattgeftiTiden lwbew ein Jab. daß Ihre Urcmnde inH königliche Ministerium berusi",« wurden. 'Tin Jahr nicht daß Revolution war. 'andern daß Revolution ist, II)>e Aufgabe, Ihre recht ichwic.'v- Aufgabe ist eil, lehr geehrter Herr Minister des Inu."n, fiir Ruhe und Ordnung zu sorgen, und Sic bedienen sich d«M des aus dem alten System und auf dem atteu Rechte benchenden Belagerungszustandes. Sie sind mit Recht der Ansicht, daß Rüste und Ordnung im Landl' hern'chcn müssen und ,dqh wir nichts nötiger als diese beiden Faktoren baden. Wenn wir nämlich wieder auswärts kommen wollen. Sie und Ihre Freunde wollen das. Der Heer Ministerpräsident hat das erst vor einigen Tagen im Ki- sballpalaste in Dresden wieder laut und deutlich verkünd'!. Sie iverden nicht adstreiten können und sicher auch nicht abstreiten wollen. Herr Minister des Innern, daß es meist jüngere Elemente sind, welche die Ordnung zu stören 'oer suchen. Düsen und auch vielen anderen sind die ein fachsten Rechts» lind Staatsbegriffe ablwnden gekommen. Aber Sie dürfen sich nicht wundern, wenn darin keine Besserung, sondern eher das Gegenteil zu verzeichnen ist, Serk einem Jahre ergießt sich in ungehinderter Weise eine Welle von Schmutz über unser Volk, die man wirlt-ch ak? eine „Segnung" dm Revolution bezeichnen kann und deren Folgen noch gar nicht ab zu sehen sind. Sie wissen wohl bereits, was ich meine, sehr aeehrter Herr Minister. Es ist in erster Linie die Dreckparade eines großen Teiles der KinoS, die ich vor allem im Auge habe. Was haben Oie als Minister des Iniwru, der für Ruhe und Ordnung und damit doch woh! auch für die Aufrochtcrhaltung der stit- Iiären Ordnung zu sorgen hat, dagegen getan, NickstS! Mir jedenfalls ist nichts von einer positiven .Handlung in dieser Stiche bekannt. Es würde mich freuen, wenn Sic mich eines Besseren belehren könnten. Tie Oefsentlictst'eit bat noch nichts von Ihrer Wirksamkeit auf diesem Gebiete bemerkt. Sie werden mir nun vielleicht daraus erwidern, daß Zensurfreiheit besteht. Sehr wohl! Tie sagen mir bannt nichts Neues. Ich bin aber - Sie sehen, ich spreche das offen aus noch so rückständig, zu meinen, daß Fen- mrfreiheit nicht zur Zensurfrechheit und auch nicht ein Freibrief für jeden Schmutzfinken werden darf. Und Sie werden, sehr geehrter Herr Minister, zugeben müssen, daß dir sogenannten Aufklärung?,- und auch gewisse andere Film? mit Kurrst nichts, aber auch nicht das Geringste zu tun haben. Gibt cs kenne Handhabe, gegen diesen Schmutz einzu- (ckrreiten? Diese Frage läßt sich sehr leicht beantworten. Weim es eine Möglichkeit gibt, den Belagerungszustand zu Ihrem und Ihrer Kollegen Schutz durchzuführen, dann muß nach meinem und vieler anderer schwachen llntcrtrn.'»ver stände es auch ein« Möglichkeit geben, das Volk und vor ollem die Jugerrd vor dieser Verseuchung zu schützen. Zrrrzeit nun wird in einer Reibe von Städten eist Film vorgesührt, der den lockenden Titel „Das Ge lübde d e r Keuschheit" trägt. Wenn auch Herr Dr. Reinhard Brnck das Manuskript verfaßt bat, so ändert das nichts an der Tatsache, daß dieser Film jeder künstlerische» Regung bar ist. Darüber hinaus bedeutet aber seine Aus führung einen Skandal. Denn die religiösen Gefühle LeS katholischen Volkes werden in diesem „Schauspiel" in der genuinsten Weise in den Staub gezerrt, kurzum, es stellt eine Blasphemie widerlichster Art dar. Der geistliche Rock und das Ordenskleid werben besudelt und das Bild der Gottesmutter mit Schmutz beworfen. Es ist ein Film, der auf die gemeinsten Instinkte spekuliert und nichts an deres bezweckt, als die katholische Kirche und idre Einrichtungen verächtlich zu »rachen. Wer noch einen Funken AnstandSgesübl hat. mutz von Abscheu erfuhr iverden. Sie iverden mir hieraus vielleicht zur Ant wort geben, datz der Christ, datz vornehmlich der Katho lik ein solches Schandsiuck ia nicht zu lresuchen braucht. Grn,-, richtig! Es wird auch nicht viele Katholiken geben, die das tum Aber damit ist der Fall durchaus nicht er- Udigt. Ganz im Gegenteili Es handelt sich darum, baß l ie karholistbe zrirstir und ihre Einrichtungen vor weiten Kvciiev veräckstlich gemusst iverden, datz der ganze Klerus durch dwies Stück beruistergerissru wird usw. usw. Datz also vor einem Teile de? Volkes durch diesen Film gerade zu ein Zenisild eistivorten wird, das zur Mißachtung führen muß. And da trag«- ich Sic, sehr geehrter Herr Minister: Ist die katholische Kirche, sind ihre Prie st e r u nd E i u r ich t u n g c u i n Sachsen Vogel- l r e >? Ist es soweit, daß Lurch solche Schundbarftellungen bei »ns eine gewisse Kampfstimmung gegen di« katho lisch^ Kirche und ihre Einrichtiingeu hervsrgerufen werden darf? Wundern Sie sich nicht, Herr Minister des Innern, wenn weite Kreise Ihre und Ihrer Freunde Politik mit Achselzucken verfolgen. Denn so viel ist Tatsache: Tie Vorführung solcher Filme wäre früher selbst in Sachsen nicht möglich gewcien. Wenn Sie aus die llnicrstützung oller besonnenen Elemenie rechnen wollen und das müssen Sie dann müssen Sie aber auch dafür sorgen, daß die heiligsten Gefühle eines Teiles Ihrer Mitbürger oder, wie Sie -wohl sagen. Ihrer Volksgenossen nicht .nit Straßenschmuh beworfen stw'rden. Ich habe an den Ein gang meines Brieses mit Absicht ein Wort von Grillparzer gestellt. Wenn wir, wie Herr Ministerpräsident Dr. Grad- nauer sagte, aufwärts wollen, dann düncn wir alle wirk lich nickst vergessen, daß, wer nicht des Lebens Schmutz der- icvmäht, nie das Große vollenden wird. Es gehört in Ihren Ausgabenkreis, Herr Minister, im Verein mit dem Herrn Minister für die Kultusangelegenheiten, von der Straße den Schmutz des Lebens hinwegzuräumen, damii unser Volk, wenn auch noch nickst das Große vollenden, >o doch eS wenigstens beginnen kann. Zum Volk gehören aber auch wir Katholiken. Eine Kluft der Weltanschauung trennt Sie, Herr Minister, von uns. Aber trotzdem können Welkanschauungsgegner sich achten und sie sollen eS. Und wie wir es auf daS tiefste beklagen würden, wenn Ihre Weltanschauung und alles dv.S, was Sie i.u Zusammenhang damit verehren, besudelt würde, io glauben wir auch, daß es kmv. unbilliges Ver langen ist, wenn wir von der Staatsgewalt wenigstens den Schutz gegen die gemeinste Verächtlichmachung verlangen und mit Entschiedenheit fordern. In der angenehmen Erstxustung, datz Sie, sehr geehrter .Herr Minister, diese Forderung als berechtigt anerkennen und danach handeln werden, hin ich in vorzüglicher Hochachtung Ihr sehr ergebener - Chefredakteur Paul Heß lein, Vorsitzender des Orlsverbandes der katholis.hen Vereine Dresdens. Heuser Allee 130). Ter aus allen Teilen Deutschlands vor: dem Pflegepersonal der verschiedensten Uwstaften und de Hrivatpilege stark de'chickkm geiverksibasistichen Tagun > culbot Wohlsahrtsnunister S t - er w a i d venonlicho Grüße. Es beteiligten sich fern r Vertreter des Reichs- arbeits- und Reichswirlick-astsministeriumS. des Modist- nalamtS der Stadt Berlin. Abgeordnete der verschiedenste a Parteien der deutschen National- und der preutzüchen Lar desversammlung und bekannte Sozialpolitik« (Abg. G< h« imrot Prof. Dr. Faßdendcr- Berlin, Prälat D" Werthmann-Freiburg, Abg. Hedwig Draus re lv Köln, Abg. Andre- Stuttgart ». a.). Der Gewerkschaft: - vc l'sitzende, Stadtverordneter Streiter -entrollte i n Gesamtrahmen des Aufgabengebietes der ösi-eutlich n G sundheitspslege die dringendsten Reformfra,cen der K - kenpflege (Neuregelung des AusLildurrgs. : 'd Prüsun-' - lvesens, Verkürzung der Arbeitszeit, Eiubeg -Hung in d Unfallversicherung, Schutz der Derusstracht ustv.). D a Tagung sprach sich für die vom Reicktsarbeitsministerium ai einem Gesetzentwurf vorgoschlagene -lIskündrge Woche arbeitszeit aus und forderte nach einem Vorträge vc Maier-Stuttgart den Erlaß von gesetzlichen Vorschriften ft. die obligatorische. Ausbildung und Prüfung des Pflegepe sonals. Beim Abschluß von Tarifverträgen toll mehr d-c,i ; Eigenarten des Berufes Reckenung getragen werden. Wic -- tige organisatorisckze Maßnahmen schlossen die wichti' - Tagung der seit Ist Jahren segensreich wirkenden gecver schaftlichen Organisation, die etwa 7>000 Krankenpsiegepc - sonen aller Art umfaßt. DerKd»«ftonde HZeneraz^reit Die Reichsregicrung an das Volk Berlin, ä. November. Die Reichsregierung und ins preußische Regierung erlassen folgenden Aufruf: Volksgenossen! Ein v e r n i ch t c n d e r S t r e i ch solk gegen Euch geführt werden. Wir baden Euch allen d"-> s ch were OPfe r der zeitweiligen Einschränkung des P ' sonent>erkolirs auserlegen müssen, um im letzten Augenlsi k Kartoffeln und Kohlen in die Städte zn ickviffen. Dir'.' < n Zchntausen.de von Einzeleristenzen außerordentlich ha r Aiwrdnung mußte getroffen werden, um das Gewenst des Hungers, der K alte und der Arbeit S l o s i a, keit fern zu bäten. Sie kann nur zum Erfolg führen a'e 'n alle Kräfte angespannt werden, um die ireiwerdendrn Transportmittel auch wirklich bis zum letzten ausuwntz"». Um diesen Erfolg soll das deutsche Volk betrogen wer" den. Gerade jetzt wird zum politischen General streik aiifgerufen. Ein Anschlag auf Leben und Gsiuvd» heit wird geschmiedet, in seinen Folgen so verhängnisvoll, daß die gesamte Bevölkerung ihm in einheitlicher Froin d m entschiedensten Widerstand entgegensetzen muß. Der Kampf der Metallarbeiter ist, soweit er ein wirtschaftlicher Kampf war, durch Verhandlungen io gut wie gegenstandslos geworden. Trotzdem soll weiter-w« kämpft werden. So diktiert es eine zum Aeußmtcn bei"ste Minderheit, an ihrer Spitze die von den Radikal; n belzersckste Fünfzehnerkonnnission und der unabliängig-ko > munistische Rumpfvollzugsrat. Sie lprecheu offen von dem nun Politisch gewordenen Kampf. Das deutsche Volk Null Frieden, Ruhe, Oistmung und Brot. ES weiß, daß die Ar beit dieser Tage keinen Aufschub duldet, und es wird ' si sicher in seiner überwiegenden Mehrheit gegen Elements wäliren, die es noch tiefer ins Unglück stürzen. Wir s Al verenlwortlich für Leben und Gesundheit von 60 Milliol.u deulsthen VolkSgenossev. Steht uns in bieien scbveiep Tagen zur Seite und geht in Euch, um Eurer Frai:?!« und Kinder willen! Berlin, 5. November. Die Re i ch s re g i e r n n g. Die preußische Regierung. (Folgen Unterschriften.) Die sozialen Bestrebungen in der Krankenpfleo-e Mit den neueren sozialen Bestrebungen in der Kran kenpflege beschäftigte sich die Ende Oktober in Berlin abg' halten? 5. Generalversammlung des Deutschen Verbandes der Krankenpfleger und -Pflegerinnen (Berlin N. Schön- Bcrlin, 6. November. D - von der Reichs regier» 4 und der preußischen Regierung erlassene Aufruf an die Volksgenossen, ihnen in diesen 'chveren* Tagen zur Sr e zu stehen, wird von den Blättern unterstützt. Die „M - " genpost" spricht von einem Vorgehen der Radikalen, dos einen Betrug am deutschen Volke darftelle, der die gesck l« derten Gegenmaßregeln geboten er^ck>einen lasse. — Dr< „Voss. Ztg." lagt: In dem Aufruf gegen die Generalstreft- ketzer werden die Erfahren zutreffend geschildcist, die d m deutschen Volke drohen. ES ist klar, daß der Gestraft ( '« Walt entgegengesetzt werden muß. — In der „Deutsche Allg. Ztg." wird gesagt: An der ernsten Absicht- für uici s