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Sächsische Volkszeitung : 11.05.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192205119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19220511
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19220511
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-05
- Tag 1922-05-11
-
Monat
1922-05
-
Jahr
1922
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 11.05.1922
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Donnerstag den 1t. Mai IVLl Nr. 108, Seit« S Nachrichten aus Sachsen — Zu einer Kundgebung der christl chru Gewerkschaften gestalteten sich am Vevpangcnen Sonntag die zwei Versammlun gen in Nadibor. und Crostwitz. Es geht uns hierüber folgender Bericht zu: Die Redner ernteten in beiden Orten allgemeinen Beifall nach ihren Ausführungen über die «Christlichen Gewerk schaften als Führer in schwerer Zeit". Kein Klaffenkamps. der zum Klassenhatz führt, wie ihn die freien Gewerkschaften predige,.. Nach christlicher Lebensauffassung ist jeder Mensch dem anderen gleich. Wir fordern die materielle, kulturelle und gesellschaftliche Gleichachtung des Arbeiters. Nur geistige Waffen können uns zum Ziel bringen. Wir fordern weiter Gleich- stellurig von Kapital und Arbeit, die aufs engste aufeinan der angew'esen sind. Ohne Arbeit kein Kapital, ohne Kapital leine dauernde Arbeit. Darum fordern wir den Ausbau der Ar beitsgemeinschaften. Beweis für die Richtigkeit diese? Zieles find die heute schon bestehenden Tarifgemeinschaiten. Ohne Arbeit?» emeinschast keine Darifgemeinschaft und ohne letztere ungebun» ene Uniernebmerwillkür. Tie acht Millionen der freigewerk- schaftl ch organisierten Masse folgen auf diesem Wege den christ lichen Cftwerkschasicn. Deren Führung ans dem Gebiete der Wirtschaftspolitik ist unbestreitbar. Die zwei Millionen der christ lichen Gewerkschaftler steten noch heute dank der politischen und religiösen Neutialität >k>rer Führung einheftlich geschlossen da als wirksamste Intereffcnvertret mg der Arbeiter. Währenddem schreitet innerhalb der freien Gewerkschaften die Zersplitterung nach dem politischen Bekenntnis weiter und bringt damit der ge samten Arbeiterklasse den grössten Schaden. Die Zukunft gehört der politisch und religio» neutralen Gewerkschaft! Darum, alle Arbeiter, tretet ein in die Reihen der christlichen Gewerkschaften. Das Beznkssekrrtariat Bautzen, Alte Kaserne II, gibt bereitwil ligst riestere Auskunft. — Leipzig. Der Mord an der Händlerin Schäfer in Leip. zig wurde ungeklärt, als Täter wurde der Reisende Eduard Plajcr festgestellt. — Cstemnfft. Zn der Nacht zum D>en»taa wurde in KiVchbach bei Oedernu ein Raubmord verli'ck. Zn das Schlafzimmer des Pftrde ändlers Zstael drangen m b-er« Verbrecher ei» und erschossen den Händl-W, als dieser sich zur Wehr setzte. Auch Frau Zsrael wiird- durch einen Schuh schwer verlegt. Ein Kasten, in dem die Räuber da? Geld veimiileten, wurde mitgenommen. Zedock de«and sich das Geld an einen, anderen Pinke. Bisher war eS noch nicht möglich, eine Spur von den Raubmördern zu entdecken. — Plane». Im D-Z'-oe München—Be'fti» wurde „owe-t Scbwandork ei» Ichm-rer Nau'-übkrkall 'N eiu>m Abteil L. Klasse v-r- sibt Za Schwanes i stiegen zwei Männer zu eln-m euwiuen Rei fenden in dai» bezeichne«, Abteil, ichlefi a die Türm hinter stch. s,ffe>ten und würaten d-n Reisende». Al? R.ftende iw Netienahieil du,ch das Rösteln d-s liebe,salleneu aufmerksam wurden und veri»chten, de Türe zu öffnen, 'pranoen die Räuber aus dem mit boher Ge'chwin- di k It dabinrnienden Zuae- Ob ffe be> dem gewoateu Spiunae Suaden aeiomwen habe». tonnst nicht t,st'estellt werden. Das zu- rückge'aff ne G päck der Räuber ergab den Bweis. dah eS fick um Ge» ohndnitze'n^r cher hand-lt. Sonar ein «chart geschliffenes Flei'chrr» meffer befand fich »ater ideem Haadwcrksreaq Die II»tc,'"chnng w»rde tolort elnaeftitet. Nach den beiden vor kurzer Zeit stouge» dadten ffi' i'baknraiibiihelsällen ist auch dieser llianbüberiall ein schla gender B "e s iür die dauernd zuuehmende Unsichelhcit ou, den deutschen E ien^abnen. — Ziviekau. Die Emziebimg des Noigeldes de? Aezstk?» Verbandes Zwickau ist beendet. Von den anSgeiebenen Kleingelü- scheinen >m Geinmtbetrag« von rund 800 000 M sind nur rund HViOOO M in d>e Kauft znrückgekommen, «o das; sich zuzüglich des Z'usaewinnes und nach Abzug der Unkosten rin Gewst.n von 200 000 M ergebe» hat — Zw'ckau. Beim ersten Brückenbergschackt der Gewerkschaft Morgenstern ist eine neue grohzügige Äohlenwäiche gebaut worden. In der auch die ge Sicherten Kohlen der biengen Brückenberg'chäck te 2. 8 und 4 gereinigt werden sollen Diese Sckmckste werden mit e>ner pewaliigen Trablseilbabn von etwa 80 Meier Höbe verbunden. Sir überbnickt t»e Pöhlrrstraße und den Pöhlaner Grund. — Pirna. Der Eingemeindunadverlra' von Poia in t der Stasi B'rna >aa dem Bcz,rk«ou»ichi>ß der A-vtsbanp>mam>lchao V >n > vor. Es wu'de betch'ossen. der Vereinigung decker Gemeinde» keine Schwierig, keiteo zu bereiten und den L.rlrag desürwortciid an oie Oveidehöree weiterivoebe". — Schirgiswalde. Der Stadtoemcinderat hat beschlossen, für Erstchiuna von 1? Wohnungen e,n Bczirlsdail hcn von 3 Millionen Mail aufz'>ne''meu. — Nossen. Bürgermeister Dr. Schenk ist auf Lebenszeit als Lürgerme'>e, vo» Nossen gewählt worden. — Klrscha» 'Lanstp). Der G meinderat halte beabffchtiok. Weitere 6 Häu'er mit 24 Wohnungen »n eirichte». Jnsolae der un geheuer geststaeuen Baukosten mutz do» Bauproftlt ans 4 Häuser em- geichräutt werden. Zur Deckung des von der Gemeinde zu tragenden «nve-zivSIicke» Bauaufwandes tollen van den vom Betzrke tiir dcrarliae Zwicke bereiiznstklltndeil M ttrln 1 Million Mari beanttagt werdeu. — Stolpe». Zur Frage der Giiliiakeit der Stadtverordneten» wabl In S o Pen bat die KieiShauptmanuschast eiitichiedeii. baß zwar linst mmiqkesteu bei der Sllmmenräyluna herrsbten, die Zahl der E tze ober dadurch keine Aendeinnq eriabren würde. Die Wabl ist somit gültig. — Dir Wahl deS Vomucisftrs Sch ffratb zum stell vertretenden Bürgermeister ist von der Aufsichtsbehörde bestätigt wo d.n. — Marknenkirchcn. Die Stadtverordneten haben der Er höhung de» GaspreiseS n»f 8 50 M. je Kubikmeter von der Ma>- Ablesiina ob und der Erhöhung des Preises 'ür elektrischen Strom, und zwar an! 8.80 M. für Licht und aut 465 M. fiic Krait vom 1 Mat ob zugestimmi. Ferner genehmigte das Kolleginin, das; zn den Berpflegekostrn j», Siadikrankenhause vom 1. Mai d IS ab ei» Zuschlag von 100 Prozent erhoben wird, und datz die Stadt die Trägerschaft für die Kriegersredlung nach Ziffer 1l der Bcstim- wringen über die Gewährung von Baukostenzuschüssen sür 1022 übernimmt. Theater und Musik — Dresden. Centraltheater. »Der heiliae Am te osi»S" ist der Spitzname» den böft Gymnasiasten für ihren Proftsfor Ambrosius Birnhober eisonn,n haben. Trotzdem kliaat die Bezeichnung a!» Titel einer Operette nicht sehr geschmackvoll. Aber dogeoen ist beute nicht viel z» machen: Die Overelten-NoiM»»»« wissen, datz, je schreiender nnb knalliger sie ihr Opus bezeichnen, sie desto mrbr Kaffe machen. Und iu der Tot stehen Titel und Inhalt auch diesmal im Mißverköl ni». Die Komik ist nach Art der fran zösischen Schwänke nur in Situationen zu suchen, die an Uawabr- scheiollchkeit nicht viel zu wünschen übrig kaffen» aber keineswegs als die satyrische Uebertreibnngen geweitet werden diiife». De Operettwtvftl scheint neuerdings glauben machen zu wollen, datz nur solche Mensche», die ihr Dosen, mit Modeäffereieu oder im Klubsessel vrrminoen, ideal find und datz der nicht auf den neuesten Hut-Typ sofort Reagierende als ausgemachter Krctzn zu gelten hat. Alle Per sonen sind Angehörige jener Drohurnvelt» die jeder Schaffende im pewöbulichen Leben zu bekämpfen geneigt ist, die aber e>n giotzer Teil Publikum in der „Theorie* anscheinend sehr liebt Geschmackiachek Diesmal kommt nock dazu, datz Leo Fall nicht viel Neue» eingesallen ist Er weiß zwar seine Musik kehr appetitlich zu serviere», aber man kann keinen Moment auf den Gedanken kommen» datz hier das Her, «itgearbritet habe. So brachte« den» de« Ertöt- wieder fast allein Lang und seine Getreuen. Aigner als komischer Professor, Gretel Finkler als lalle» Primanerbürschchcn, die reizende Elisabeth Friedrich, deren Vornehmheit manche Szene ade te, Lucie Va lentin. Käthe Bethge, Sockel und wie sie alle beißen, waren in Tempo und Launt ziniiberlrefflich. — Noch sind Solisten und Ebor in alter Güte bi» 15. Ami zusammen. Mio un» Direktor Lang bis dahia mit einem We^e tnach seinem Geschmack» einem Off. »dach, Strauß oder Suppt ukHeutuI Ta» wäre ein Abschluß sür so viel it>utterikÄ:s.Ä?U««1 T 2oL. — Glanchau. Die Postautol'nft Glauchau—Maldenbiirg hat bisher einen Fehlbetrag vou >00000 M. gebabt. Im /alle die veieiligten Gemeinden nicht einen höheren Zuschuß gewähren, ist demnächst die Einziehung der Lnie zu b-fruchten Auch die Staaisamolini« Waldenburg —Limb.ich erfordert starke Zuschüsse, so daß mir ihrer Einziehung zu reckueu ist. — Falkerrstet«. Tie städtischen Körverlchaften haben den Breis für GaS oui Ü80 M je Kuvilm.ier. iür Lichtst am vu> « M. je Kilowattstunde. >ür Kraststrom aus 8 50 M, sür Koks aus 80 M je LO Silogrnin«, sür Teer am 2 5 M. ür 50 Kilogramm erhöbt. — Meerane. In Tenuheriy bei Meerane hoben olle Kinder, denen ein ErbolungSaufentbalt im sächsischen Kinderheim Wiek an der Ostsee zugedachl war, aus ihre Teilnahme verzichxft. — Dentfchnendorf t. Eiiged. Da» geieouet« Alter vo» SO Zab-en vollendete vier in geift'ger Frifcke» umgeben vou v er Geneiat on-n, Fra» verw. Zir>orren>abrikont Kluge, die Mutter de» Dresdner G-tangledrers Profeffor Alber» Kluge. Vergessen Sie nicht Mark 8.— Nachzahlung für die Monate Mai und Juni des 2. Vierteljahre» f922 auf Postscheckkonto Dresden einzuzahlen. Verlag und Geschäftsstelle öev Sächsischen Volkszeitung. Aus Dresden Orffentliche Aufforderung zur Abgabe einer Gewerbesteuer- erklnrung sür das 8iechn»iigSjal>k 1022 Aus Grund dieser öffentlichen Aufforderung find zur Abgabr einer Gcwcrlwstencrerkiärunp verpflichtet: alle Unternehmer, die in der Gemeinde Dresden >. eine» Gewerbebetrieb «Her, falls der Betrieb an mehreren Lrien in Sachsen stalinndet. das Hanpigc- lchäft, 2. iin Falle eines autzersächsischcn Gewerbebetriebes die sächsische Hauptbetriebsstätle oder in Ermangelung einer solchen di« säckyische Beiriebsslätre mit den meisten gewerblichen Hilis- pcrsonen unterhalten, soweit im Kalenderjahre 1021 oder ,m letzten Gesckäfts-iWirtichosts-sIohr ein akpadcpf.'ichliger Ertrag den mehr als 24 000 M. erzielt worden ist oder das abgabepflich tige geweibliche Anlage- und Betriebskapital ain Schlüsse des obenbezeichnetcn Kalender- oder Geschäfts-iWirtschaftS-jIahrS mehr als 25OM M. betragen hat. Die hiernach zur Abgabe der Stcnercrtläriing Verpstichleten werden aiiigeiordert. die Steuer erklärung unter Benutzung des vvrgeschriebenen Vordrucks in der Zeit vom 15. Mai bis 15. Juni 1922 be, der zuständigen Steuer- stelle einzureichen. Die Vordrucke werden in diesen Tagen a>is- geirage». Zur Einreichung der Steuererklärung Vervftichteie, denen ei» Verdruck nicht zugebt, können ihn von einer städtischen Steuerstelle beziehen. Die Verpflichtung zur Abgabe ein.r Sleuercrktäriiiig Hestedt auch dann, wenn ein Vordruck nicht z»- gesandt worden ist. Sind mehrere Unternehmer an demselben Gewerbe beteiligt, so genügt eS, wenn einer die Gewerbestener- erklärnng abgibt. Für mehrere selbständige Gewerbe desselben Unternehmers sind getrennte Steuererklärungen ahgugehen. Für Personen, die unter Vfteaickiaft oder Vormundschaft oder elter licher Gewalt stehen, find die Gewerhestciiererklärnngen von dem Pfleger, Vormund oder Träger der elterlichen Gewalt, für juristi sche Personen und selbständig stenerpslichtige Personeiivereinigiiii- gen oder VermöaenSmas'en von deren nesetzlichen Vertrewrn, Vorständen oder Geschäftsführern obziigeben. Wer durch Ab wesenheit oder sonst verhindert ist. die Gewcrbcstcnercrklärung abziigeben. kann die Erklärung durch Bevollmächtiate abgebeii lassen. Die schriftliche Vollmacht ist der Steuererklärung beizu fügen, iosern sie v'cht bereits zu den Akten der Gemeindebehörde geneben ist. Die Einsendung der Erklärungen durch die Post ist Miläsftg, geschieht aber auf Gefahr des zur Ausgabe der Steuer erklärung ssterpflichteten und deshalb zweckmätzig mitttelS Ein schreibebriefs. Wer die Frist zur Abgabe der ibm obliegenden Steuererklärung versäumt, kann durch Geldstrafen bis 500 M. zur Abgabe der Steuererklärung angcbalten werden; mich kann ibm ein Zuschlag bi« zu lO v. H. der endgültig seftaesetzien Steuer aufcrlegt werden. Wcr znm eigenen Vorteil oder zum Vorteil eines anderen vorsätzlich bewirkt, datz die nach dem Gewerbc- stenergesetze zu entrichtende Gewerbesteuer verkürzt wird, wird wegen Steuerhinterziehung mit einer Geldstrafe im fünf- bis zwanzigfachen Betrage der binterzogenen Steuer bestraft. Neben der Geldstrafe kann aus Gcsängn'S erkannt werden ttz 36 des Gewerbestenergesetzess. Wer fahrlässig als Stenerofüchtioer oder als Vertreter oder bei Wahrnebmuna der Angelegenheiten eines Steuerpflichtigen bewirk!, daß die Gewerbes«?, er verkürzt wird, wird wegen Steuergefährdnng mit einer Geldstrafe bestraft, bie >m Höchstbetrage halb so hoch ist, wie die für die Steuerhinter ziehung anaedrohtc Geldstrafe «8 Abs. 1 des Gew-ehestener- gcfetzes in Verbindung- mit 8 387 der Reichsabgabenordnung). — * Efiemnltzer Bank,Veruft,. Bei d>r Niedrr'offiiiia Dresden wurden zu Prokurist » Ar»o g'äb-r, Albert Lei'chner» Hans Lieblng, Kurl UHIia, und zu Bevollmäckti, t-m Rutols Berger. Artur Heinke, Kurt Iichn, Richar'' Koümel'l erumnt. Prokura für die Zweigaustaft in Rabenau erhielt Hans Fre ia?. —* Im Pädagogium der Tonkunst von Professor Urbach, Lonbnitzer Straße t5, setzte Professor Walter P^-yet seine Ver träge über Stilkunde in der Klaviermusik fort. Vvn der ältesten Suite»- und Sonatenform als Grundform der Instrumenta.- niusik ausgehend, gab er Beispiele der ersten eigentlichen Sonaten eines Krihlau, zeigte die Einflüsse der Mannheimer Schule an Hapdnschen und Mozartschcn Sonaten, den ersten Höhepunkt der Klaviermusik in Johann Sebastian Bachs Wohltemperierten Kla vier bezeichnend, an einigen Präludien und Fugen der kontra- pnnkiischen wie stilistischen Gehalt erläuternd. Nur heißt es, künstlerische Inspiration zu niedrig veranschlagen, wenn man die herrliche H-Moll-Messe des protestantischen Bach als eine Ver beugung vor seinem katholischen Fürsten anfsatzt. Hat doch die Feierlichkeit der Messe die herrlichsten Mnsikblüten getrieveu gleich der Madonnen Verehrung, di die Künstler aller Zeiten und Konfessionen begeistert hat. Der Vortrag vom S. Mai brachte die Einflüsse der „Bache", dieser echt deutschen Musikcrfainilie, au fdaS gesamte Musikschaffen. Interessant war es, zu verfolgen, wie den Zeitgenossen der Matzstab für die Größe eine» Bach ge fehlt hat. der „protze Bach" Car! Philipp Emanuel Bach genannt wurde, der virtuose Eleganz und Leichtigkeit der Franzosen und Italiener dem deutschen Stil verlieh, von dem strengen Stil de? Vater» abweichend, den der jüngste Sohn Johann Christian, der Nachfolger Handels, gänzlich aufpab unter Einflntz der italie- nischcn Opernmusi?. Nach der stilreinen Wiedergabe der musika lischen Beispiele durch Prof Petzet konnten die Hörer dem Redner nur beipflichten, datz tue Komnositionen der Söhne Bach? nur mit Unrecht vergessen worden find, und mich in unserer Zeit durch vollen Klaviersatz und anmutige Frisch? überraschen. Die ab- fchlietzende Es-Dur-Sonate Havdns zeigte schon voll und ganz den Wechsel der Charakteristik der Sonaten der Hochblüte der Klassiker. Amüsante Episoden nnd zeitgenössische Urteile um rahmten die fcinempftindenen lebendigen Vorträge, die am 16. Mai mit Mozart und den» Nokokozeitalter fortgesetzt werden. Eingesandt —* Dke Führungen durch die Sknkptnrensammlung zum Besten des Vereins Heimatdant für die Stadl Dresden, die i» der kalten Igtn«sz>"l baltrn aurfolleil miiffcn, sollen — wir icho» erwähnt — in d-esrr Woche w>ed-r auiae>io-nmen weide». Iu der eibru Führung. Doiiver ka? den 11. tiests Monat» la^milla » 8-4 Uhr, wird H >r Tirelior Pioi stör Dr. H rrnianu die O i ; »ale erlaubro. die m d-» »> ch völlioer Umordnung neu eröffm'ten L öten tiusorfiell! find EwtritlStmIr,, z« 2 strd zu hnwu in der Skntp« inrensarnmlnng, in der «»nstt andtimg Einst Ainoid, Sck osstrafe, tn den Musikolirnhanülvrgen O»Ior Reiv'cke, Hanvlstraße 2 u.td F. Ries, Steift oße 21 sowie >w Refidenzla« Haus, P agcr Straße. —* Sonntapsfohrtartrn. T-e In'eiei englwe n'ckasl Dres- deu touiijtnchirVeie n run> en baue se?i?lrze>t bei der Geneialdtrrftion Dresden der Ae>ckze?itnvavn voraetchlareii, Sonnioatsalirlarbn auch nach Lanarnbenner-dort und Sedn'tz n u einzusiidren und Sonntogs« sabrlaiien nach Königstei» und Go ti-nba herousznaeben, dti denen di« Wahl der Hin- und Rnckiawinr.cke in das tre>e Bel eben der Reisinden gefüllt «st. Wie der Inter-ffengemeintckait setzt i»it«ete>tt wuide. desteht Aussicht, daß die en Wiin'chen init Eiiisühnina des neue» Sownierfohrvltin» Rtchnni-g g??raaen wird. — B-shcr il»iri>kN Soliina ?ota rtarlen, die zn rimäspg.tM P-ei>c setma 83 v. Hs Iür Hin» »nb Niickrabrl ansgeaeven wtidcn, noch Pötzscha-Wehten, Raitun, Königstein. Bad Schandau, Schöna-Heirveileilchell. Goillcvba, Bärcn» st,?n bei Gl-iShutle, Lmieiibc ii. Geifing oder Kiptvoif livabiweiie H n- nnd Riicklahrl!, Malier, Schmiedcdcrg, Kiprdois und Lvaiandt «m»gc«cde,-. —* Ländliche Ferienvflrqcn gegen Bezahlung. Der Aus schuß für Fcrienkoloiue des Gemeinnützigen Vereins beabsichtigt, auch in d esem Ialne wieder Kinder gegen Bezahlung der Selbst kosten in seinen Klinpenberpcr Heinien mit in verschiedenen Ortichgsien des Crrgeb rges wäbrend der großen Schulferien unterznbringen. Es wird damit den Eltern Gelegenheit geboten, die nicht selbst mir ihre» Kindern eine Sommerfrische misslichen könne», ibie Kinder während der Ferien in sichere Lbin.it zu geben. Tie Führung dieser Ferienpslepcn liegt in den Händen kvwäbrter und beim Verein seit vielen Jahren erprobrer Kräfte der Dresdner Lehrerschaft. Anmeldungen werden in der Ge» ichäfttstelle d?ß Gemeinnützigen Vereins. Iüdenhos 1. 2. ent gegen genommen. — * Fortdauer des Streiks in den Bro iabriken. D r Streik in den B,o favriien daneit iort. Eiv vom Gebtime, Reaiou ,?.«» rat Dr. von H>wgendmff am B'pn?aa moraen »n'r?nommener V>r- miittlung-velsuch ;w lch.n den Pirbie» ickeiterie. E?ne S re k» vcr ailiuUling. d?e fich m t d e'iU E n a»na»verband ungen bksbä'iigte, fi>ll e solgendc Ferd runaen ant: 1. Anerkennung der vollen ge or erten Lo^>n>öse iür alle Be chäfti- t n. 2. Retzloie Wicderei stellung und Auf hebung der au-aelp octencii Kün^iaiuiaen. 3 B zetnung der Ltreiktaae. —* Neue Personenwagen 4. Klafft hat die Rftchseiftnbahn jetzt in ihren Wagenpark engestellt. Tic ho >en, geräumigen, gut zu lüftenden und zu beleuchieaden Fahrzeuge stellen mit 76 be quemen Sitz- und einigen Stebvläpen ei» Mittelding zwischen den Wagen der bisherigen vierten und denen dritter Klasse, mithin einen neuen Perjonenwagentyp, dar. Für die Unter bringung des Handgepäcks znni Liegen und Hängen, sowie sür ausreichende Heizung an kalten Tagen ist reichlich Sorge ge tragen. Ti« neuen Wagen vierter Klasse lauft» ans sechs Nädern, wodurch selbst bei hohen Geschwindigkeiten ein ruhiger Lauf gewährleistet ist. Sie solle» »amentlich in den beschleunigten Peisonenzügen, die ab 1. Juni eingeftihrt werden, lausen. So bald Wagen der neuen Bauart in genügender Zahl vorhanden sind, werden die noch vorhandenen Wagen vierter Klasse aus schließlich sür Reisende mit Traglasten eingestellt werden. —* Nene Ausgabe des ReichskurslnichS. Wie die Nachrichten stelle der Lber-Pojldirektion mitteilt, wird vom Neicksknrsbuch am 1. Juni eine neue Ausgabe erscheinen, deren Preis insolge der erheblichen Steigerung der Löhne und Nohsto spreiie ans 75 Mark hat festgeieyt werden miiisen. Bekanntlich steht die Einrichtung und Zuverlässigkeit des Neichslursbnches aui höchster Stufe, wie im In- und Anslande erkannt wird. Bestellungen nehmen alle Pvstanstalten und bestellenden Boten entgegen. —* »nterkiinktnaihweis des Dresdner VcrkehrSvereins. Nachdem in Dresden seit KriegSbebinn etwa 2l Hotels geschlossen wurden, besteht ein ernster Mangel an Fremdenzmimern. ein Umstand, der besonders im Hinblick mit die ..Jahresscha» Deut scher Arbeit Dresden", für unsere Stadt des Fremdenverkehrs von btdcnklick»en Folgen ist. Es erweist sich daher als eine Ehrenpflicht sür jeden Dresdner Bürger, das dazu in der Luge ist, dnich noch engeres Zusammenrückcn vorül>erpehend Platz sür Fremde zur Verfügung zu stelle». ES darf in dieser ernsten Ehrcnvsiicht keine» Unterschied geben. Der Ruf ergeht auch ganz besonders an diejenigen, die bi? jetzt noch nicht »ntervermictct habezu Ter gute Name Dresdens als Frcmdrnstadt steht ans dem Spiel. Es gilt mit Nack^ruck zu Helsen I lim der drohen den Kaloniität rechtzeitig z» begegnen, lxit der Dresdner Ver- kehrkvereins. finanziell unterstützt durch den Rat der Stadt Dres den, iin Lstban deS HmiptbabnhofeS einen IlnterkunftsnachweiS eröffnet. WohnungSindaber, weiche in der Lage sind, vorüber gehend Zimmer bczw. Betten an Fremde sür Tcme oder Wochen abziigeben, werden gebeten, dis dem klnterknnstSnochwciS deS Dresdner VerkcbrSverelnS Hanpthahnbos, Oftbai,. in der Zeit von 0—7 llhr boldmöglichst bekanntznaeben. Die Zimmer werden, wenn nötia, besichtigt und im Bedarfsfälle sofort belegt. DaS städtische Wohnungsamt hat dieser Maßnahme znpesftmmft Gemeinde- und Vereknsnachri^^n * DreSden-Iehannstadt. Alle Gemeindemitglieder. Freunde der christlichen Schule, ave Eltern werden hierdurch berzlichst cin- pcladcn zur protzen Schiilknndpebnnp, die der Volksnerein »nd die Elternschaft der 4. und 6. katholischen Volksschule veranstaltet am Sonntag den 14. Mai, abends 8 llhr. im .Flora-Theater" (Hammers Hotel), AiigSbnraer Straße 7. Herr LandtagSabpc- ordneter Hetzlcin spricht über .Schulmonono! »nd Gewissens freiheit". Der Kirchenchor Cärilia und der Katholische Minner- gcsangvcrein wird gütiest mit Gesangsdarb eftingen den Abend genußreich gestalten. Auf zur Schulvcrsammlungl Verantwortlich sür den redaktionellen Teil: Rudolf Linzen; für den Inseratenteil: Joses Feh mann. — Druck und Ver lag der .Saponia-Buchdrnckerei G. in. b. H. in Dresden. Amlttch notierte Devisenkurse Berlin, 10. Mai. E. D. Der Dollar not>e>te an de» gestriacn Börse vormittags 10 Ubr 203 (I 204 ft. m ttogs 12 llhr 201 6 202 ft. — Von NeuYork wurde die deutsche Mark inst 0,33'/, Cent (gestern 0,31 Og Cent) gemeldet. Devisenkurse -sin Frciverkehr mitknas 12 llhr, M'tgeteilt von der Commerz- und Privat-Bai!, Filiale Dressen Berlin IN. Mai «<-w Briet Neuhork . 1 Dollar 287.- 280.— Paris . . 100 Fr. 2020.— 2610 — Zürich . . 100 Fr. 5570.— 5500.— Stockholm. 100 Kr. 5 lOV— 5135.— Prag . . 100 Kr. 510 — 515.- London. . . . . . I Psd. Sterl. 1272 — 1280 — Holland . L O Fl. IlOOO.— 11100.— Kopenhagen 100 Kr. 6110.— 6125.-
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