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Sächsische Volkszeitung : 11.05.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192205119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19220511
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19220511
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-05
- Tag 1922-05-11
-
Monat
1922-05
-
Jahr
1922
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 11.05.1922
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Donnerstag den 11. Mai 1LLL Aegyptens Anspruch auf den Sudan konden, >0. Mai. Sud Kairo wird gemeldet^ Die ägyptische Kommissicn für die Ausarbeitung eines VerfassungSentwursc» hat «ine Besliuimung migenommen, worin erklärt wird, das; der Sudan eine» untrennbaren Bestandteil Aegyptens darstelle und dag der König von Aagnpten auch der Herrscher von Sudan ist. Man erwartet einen englischen Protest gegen diese Auffassung. A.Kunst des englischen Königs in Brüssel Paris, 10. Mai. Der englische König ist in Brüssel ange kommen. von wo er sich zum Besuch der englischen Schlachtfelder nach Nardsraukreich begeben wird. Die französische Provinz- Presse begrübt die Ankunft d«S Königs in überschwenglicher Weise. Deutsches Nelch Die nächste Goldrate gesichert Berlin, 10. Mal. Wie die Telegraphenunion hört, wird die von Deutschland bi« zum IS. Mai znzahlende Vteparatlonsrate von fünfzig Millionen Goldmark diS zum »orgeschriebenen Zeitpunkte abgeführt we»den. Bezüglich der bevorstehenden Verhandlungen des ReichS- sinanzminislers Dr. HcrmeS mit der ReparationSkommission erfährt die Telegraphen-Union weiter, daß beabsichtigt wird, anläßlich dieser Beratungen alle mit den Reparationen zusammen hängende Fragen, also auch die der Besatzungskoslen und der kleine» Spczialabkommen, zur Erörterung zu stellen. Eine infame Verdächtigung Während die deutsche Presse in anerkennenswertem Verständ nis für die Schwere der Entscheidung die Ereignisse in Genua mit einer Vorsicht behandelt, die durch die Lage geboten ist, und zum erste» Male seit langer Zeit das Bild eines geschlafenen Volles zeigt, bringt die „Sozialistische Korrespondenz" es feriig, unter Beiseitelassung aller vaterländischen Bedenken eine Ver dächtigung auöznsprechcn, die ebenso haltlos, wie politisch ge fährlich ist. Sie schreibt zum Jahrestag der Einsetzung deS Kabi netts Wirth: „Wenn wir trotz dieser Erwlge des Kabinetts Wirth annehmen, daß der Kanzler bald ßcstürzt werden wird, so stützt sich diese Vermutung auf die Nolle, die Herr Dr. HernieS in Genua gespielt hat und auf die Aktion, die er demnächst in Paris fortsetzen wird. Dieser bedenkenloie Streber und Intrigant arbeitete unermüdlich daran, das Kabinett Wirth auszi,höhlen und von austen, auch von Paris und London aus. zu berennen. Mehr können wir heute darüber noch nicht sagen: so bald die Konferenz von Genua beendet ist. wird mit allem Nachdruck n»d aller Deutlichkeit darüber zu reden sei»". Die Presse hat von dieser Verdächtigung des Ministers Hermes wenig Not-'z ge nommen, weil sie nachgerade meist, mit welcher Voreingenommen heit und Gehässigkeit die „Sozialistische Korrespondenz" gegen den Minister Hermes zu Hetzen als eine ihrer Hauptaufgaben anzusehe» scheint. E ne Besprechung der Parteiführer bei Vizekanzler Bauer Um die allgemeine politische Lage zu erörtern, wie eS vor dem Zusammentritt des Reichstages nach längerer Pause üblich ist, versammelten sich am Dienstag nachmittag die Fraktionssührcr des Reichstages zu einer Besprechung in der Reichskanzlei, die Vizekanzler Bauer in Vertretung des Reichskanzlers leitete. Tie Vorgänge in Genua und die finanziellen Verhandlungen der Rcparationslommissio», denen ja besondere Bedeutung zukommt, wurden lebhaft erörtert. Finanzminister Hermes betonte dabei die Notwendigkeit, möglichst rasch den Gesetzentwurf über die Zwangsanleibe zu erledigen, der bereits dem Reichsrate zuge- gangen sei. NeichSminister Hermes wird sich ja selber nach Paris begeben, um in persönlicher Verhandlung mit der Reparations kommission eine gemeinsame Basis z» sinden, für die jetzt schon Staatssekretär Bergmann in Paris sich abmüht. In der letzten Woche hatte dieser allein schon drei längere Unterhaltungen mit dem englischen Mitglieds der RcparationSkommisiion Bradburry gehabt und man meldet aus den Kreisen der ReparationSkom- niiijio», dast dort graste Hoffnungen ans eine internationale An leihe gesetzt werden, die wahrjchcinlich mit Hilfe Amerikas zustande koinmen wird, daS jetzt auch ivieder einen Vertreter in die Sieparationskommijsion gesandt hat. Hermes reist am Donnerstag Berlin. 10. Mai. Man rechnet damit, dast sich Minister Hermes am Donnerstag nach Paris begibt, um mit der Ncpara- tiouskommission zu verhandeln. Deutsche Anleiheverhandlunqen in Paris Berlin, 10. Mai. Bon parlamentarischer Seite wird dem „Tag" geschrieben, dast man damit werde rechnen können, dast noch ehe die Konferenz von Genua überhaupt beendigt ist, in Paris Verhandlungen beginnen, die nicht nur über die Schwierig keiten der nächsten Monate, sondern wahrscheinlich über die politische Konstellation in Deutschland und auch außerhalb Deutsch lands entscheiden. Die Antwort an die Neparationskommission Berlin, 10. Mai. Laut Berliner Lokal-Anzeiger wird die Antwortnote der Rcichsregierung aus die Note der Reparation?- koinmisjion im Lause des heutigen TageS in Paris überreicht werde». Nach politischer Gepflogenheit ist damit zu rechnen, daß die Note gleichzeitig mit der Ueberreichung veröffentlicht n^ird. Berlin, 10. Mai. In der Note an die Neparationskommission wird erneut die Bereitwilligkeit der deutschen Regierung zur Balanzierung ihres Etats zum Ausdruck gebracht. Andererseits wird die Forderung der Reparationskommission nach 60 Milli arden Mark neuer Steuern, sowie die von ihr beabsichtigte Errichtung einer Finanzkontrolle abermals abgelehnt. Im Großen und Ganzen ist die deutsche Antwort als eine Fortführung der zwischen der deutschen Regierung und der Reparalionskommission im Gange befindliche» Unterhaltungen über die deutsche» Re parationsleistungen zu betrachten. Ein Jahr Wirthscher Politik Berlin. tO. Mai. Die Germania schreibt in einem Leitartikel über den „Weg deS 10. Mai" u. a. folgendes: Heute nun ist eS ein Jahr, dast Dr. Wirth am Steuer des Deutsche» Reiches steht. Seine Kanzlerschast ist damit die längste, die wir seit der Revolution erlebt haben. Dr. Wirth überwand die austauchenden Schwierigkeiten dank seinem großen persönlichen Geschick und mehr noch d>:»k der Zielsicherheit, mit der er den von ihm als richtig erkannten Weg entschlossen und führend wetterversolgt. Sozialistische Irreführung der öffentlichen Meinung Mit welchen Mitteln die sozialistischen Gewerkschaften die Irreführung der öffentlichen Meinung betreiben, geht aus einem tu Hciligenstadt verbreiteten Ausruf hervor, in dem die sozial demokratische Partei und der „Deutsche Gewerkschaftsbund" zur ArbcitSruhe am 1. Mat aufforderten? Der Deutsche Gewerk- schastsbund ist die Spitzenorganisation der christlich-nationalen Arbeiter, Angestellten und Beamten und hat mit der sozialistischen Maifeier nichts zu tun. Der Name deS D. G. B. kann nur zu dem Zweck unter den Aufruf gesetzt worden sein, die christlich nationale Arbeitnehmerschaft irrezuführen. Denn daß die Heiligen städter Leitung der sozialistischen Gewerkschaften ihre eigene Firma „Allgemeiner Deutscher Gewerkschastsbund" nicht kennt, ist nicht gut antunehme». - . - Ein weiterer Engländermord in Oberschlestc« vreSl«». 10. Mat. Auster dem englischen Major Süsser ist auch «in englischer vizefeldwebel den polnischen Banden zum Opfer gefallen. Der englische BIzeseldwebel Stower wurde in einem Cafe« in AptoiilenHütte von Bewaffneten überfallen, seine« Geldes beraubt, mißhandelt und dann im Hose des EaseeS erschossen. Tulpen «nd Narzissen Berlin, 10. Mai. Im Reichstage haben die Kommunisten eine Lnjrage eingebracht, in der daraus aufmerksam gemilcht wird, dast in der Gegend von Heide in Holstein ein große« Gebiet besten Marschbodens von einem holländischen Unternehmen für eine große Tulpen- und Narzifsen-Kultur gepachtet worden ist. Derhandlnnge« der deutchen Indnstrie in Moska» Moskau, 10. Moi. Hier sind Vertreter der Firma Hugo Stinne» und mehrerer anderer SchifsahrrSgescllschaflen anqe- kommen. um über die Errichtung von Schiffswerften in den rujji- schcn Hasenplätzen zu verhandeln. CS ist sowohl der Bau von Sec- wie ton Flußschiffen geplant. Außerdem befinden sich in Moskau gegenwärtig Vertreter verschiedener deutscher Groß industrien, die, unterstützt von der amtlichen deutschen Vertre tung, mit der Sowjelrcgicruug Vereinbarungen tressen sollen. ES wird ein offizieller Empfang sämtlicher deutscher Jndustrirvcr- treter bei dem stellvertretenden Kommissar für auswärtige Auge- lcgenheiten siatlsinden. Zweite Nelchstayung des Verbandes der Wtndthorstbunve Die Tagungsfolge für die zweite Reichstagung des Verbän de» der Wiiidlhorstbunde DcutichlandS (Iungzentrum) zu Godes berg am 15.—18. Juni ist nunmebr wie folgt festgestellt: Donnerstag den 15. Juni, nachmittags 2 Uhr: Beratungen des erweiterten Verbandsvorslaiides im ovbcren Saale des Gast- bausrS Aennchen. Abends 7 Uhr: BegrüßnngSabend im Pracht saale der Nedonte in Form eines KammermusikabendS unler Mit- Wirkung hervorragender Künstler. Im Verlaufe desselben Be- grüßungSansprachen u. a. von Senatspräsidenten Reichs- und LandlogSatg. Marx als Vorsitzenden der Deutschen Zentrums partei und Tr. Hösle, als Vorsitzenden des Verbandes der Windt- horstbnnde. Freitag den 16. Juni, vormittag? S Uhr: 1. Hauptversamm lung im großen Saale des C-astbauseS Aennchen. Vortrag: Das politische Wollen der deutschen Jugend. Referent Tr. Buhla- Berlin. Nachmittags 2 Nbr: Gemeiiisciiaftlickics Mittagessen im Rbeinhotel Treese»; daran anschließend Nheinschisfahrt nach linket. Tort unter Mitwirkung des Männergesangvereins Cöril-a- Godesberg: Gedächtnisfeier am Grabe des verstorbenen Zen- krumsführerS Karl Trimborn. Redner: Herr Pfarrer Hellen» Sieglar. Abends von 7 Ubr ab »n'cr Mitwirkung des Männer» gesangvereinS Cacilia, der St. HiibertuSschützengescllschast und der Iiinggesellenvereine jn den Sälen »nd Martcnanlagen des NheinbotelS Trecsen: Ein rbeinischer Abend am deutschen Rhein. Samstag den 17 Juni, vormittags Ü Uhr: 2. Hauptver sammlung im großen Saale deS Gasthauses Aennchen. Vortrag: D-e dent'ch« Jugendbewegung und die Parteien: Ingendrescrent Georg Wagner-Düsseldorf, Korreferent Reichstagsaba. JooS- M.-Gladbach. NachmittaaS 3.30 Ubr: Ansslug in das Sicbenge- birge Dort in der Kloiterruine Heisterbach Kassecrast mit An sprache des Reichskanzlers a. D. Fchrcndach. Später gemüt liches Zusammensein im Königswinterer Hof zu KönigSwinter; daran anschließend Heimkehr im Fackclzng durch Godesberg. Sonntaa den 18. Juni, vormittags 0.15 Uhr: Für die katho lischen Teilnebincr feierliches Hochamt für die lebenden und vcr- itorbencn Miiglicder der ZenirumSpartei in der Pfarrkirche Maria Empfängnis zu Godesberg. VormittaaS 10.30 Ubr: Un- abbängig von der Telegiertenversammlnng große öffentliche Zen- trunisvcrsawinliina »nirr freie,» Himmel in den Gartenanlagcn des NbcinbolelS Trcesin. Redner: Tie Reichs- und LandtagS- abgeordneten SenatSpräsideut Marx-Berlin und Professor Dr. Lauscher-Bonn, sowie a. m. Nachmittags 4 Uhr: Sondervor stellung im Frcilichttheater. Abends von 7 Ubr ab: Burgfest auf der GodcSburg unter Mitwirkung des Godesberger Mannerge sangvereins Fidelio und de» katholischen Gesellenvereins Godesberg. Dank der Opferwilligkeit der TrK>eSberger Parteifreunde sind so viel Freiquartiere zur Verfügung gestellt worden daß Teilnehmerkarten zu lOO M.. die zur kostenlosen Teilnahme ar- allen Veranstaltungen und zum Anspruch auf freies Quartier für vier Nächte berechtigen. anSgcgeben werden können. Diejeni gen Teilnehmer, die selbst kür Onarticr sorgen wollen, erhalten die Teilnehmerkarten zum Preise von 40 M. Ta die Anmeldun gen bereits in großer Zahl cingepangen sind, kann den Säumigen nur dringend empfohlen werden, dieselben umgehend an die Adresse des Vorsitzenden. Herrn Schriftleiter Hensen, Godesberg, Mollkestraße 87. zu bestellen. Von dort wird dann das Nähere mitgcteilt. Tie Teilnahme an dem Kursus in Honnef wird vom Gcne- ralsekrctariat der Denl'chen ZcntrnmSpartei in Berlin ans ge regelt. Tie diesbezüglichen Anfragen wolle man also sofort dorthin richten. ^ Neichsmietenqesetz und Mieter Der Landesverband sächsische^ Mietervereine hielt am Sonntag in Leipzig einen außerordentlichen Verbandstag ab, zu dem Mieterschutzverbände aus ganz Sachse» Delegierte entsandt l)atlen. Im Aufträge der sächsischen Regierung erklärte Negie rungsrat Wilutzli, daß die Regierung mit den Abgeordneten und Interessenten die Aussührungsbesttnimungen zum Mietgesetz durchberaten wolle, um bei der Auslegung dem Sinn des Ge setzes möglichst nahezukommen. RechiSanwalt Grotz-Dresden begründete in seinem Referat über dos Reichsmietengesetz die Wünsche der Mieter. Hauptsäch lich seien die richtige Grundmiete und die Zuschläge dazu zu finden. Für die Verwaltung der Grundstücke seien besondere Prozentsätze scstzusctzen. Bezüglich der lausenden Unterhaltung und Hcrrichtung des Hauses seien die Mieter der Meinung, nur das aufzubringen, was in den vier Jahren des Bestehens des Gesetzes nötig sei. während die Hausbesitzer das überschüssige Geld aus dem Hauskonto für sich beanspruchen wollen. Bezüg lich der gewerblichen Räume hoffe der Mietcrverband auf die Mitwirkung der Handels- und Gewerbekammern. Die Bestimmungen über die Mietcrvertrctung seien un- zweifelhaft die wcscntiicbste Neuerung in dem Gesetz. Die Be stellung der Vertreter müsse nicht durch Auftrag, sondern durch Wahl erfolgen. Obne Schaffung eines besonderen Beamtenappa rates müsse ein MietcrverzeichniS verlangt werden. Bei der Vrolkartenverteilung solle an die Hausbesitzer von der Landes- regierung ein Fragebogen auSgegeben werden, den der Ver mieter ausfüllen und der Mieter gegenzeichnen soll. Am Schluß sekner Ausführungen stellte der Redner fest, daß das NcichSmietengesetz eine Reihe sehr guter Gedanken enthalte. Der Wert deS Gesetzes hänge aber ab von seiner AuSfübrnng. Die Lasten, die eS zeitige, feien nicht so bedeutend wie die llmwäl- zung, die eS im Wohnungswesen nach sich zieh«. — Nach längerer Debatte stimmte der LandcSverbandStag einer im Sinne deS Referats abgefaßten Entschließung zu. Internationaler kath. Mrbeiterkonqretz Der Ofservatore Romano veröffentlicht in seiner Nummer vom S. April 1922 an leitender Stelle einen eingehenden Bericht über den „internationalen katholischen Kongreß", L^r mit Er laubnis des- Bischofs von Luxemburg durch die internat-onale katholische Liga dort in den ersten Augusttogen veranstaltet wird. Der Ofservatore Romano schreibt u. a.: „Mit gütiger Erlaubnis de» Hocknv. Herrn Bisch,ss Mlgr. Nommesch findet in dt» ersten Augustlagen d. IS. der 2. inter nationale katholische Arbeilerkongrrß Mt. Sein Hauptziel ist di« brüderliche Zusammenarbeit der Katholiken der verschiedenen Länder z» ermöglichen und die Frage der internationalen Zu sammenarbeit z» studieren. Ohne Zweifel ist die Stadt Lux-m- bürg für diese Absicht sehr geeignet, und das Interesse, weiche- weite Kreise für den Kongreß zeigen, läßt mit Hilfe GolteS ein günstiges Resultat erwarten. Der Kongreß wird a»S mehreren Konferenzen bestehen, die di« Hanptftogen deS internaiioiialen katholischen Lebens behandeln. Unter anderem sind i» Vorbe reitung: Die Hauptkonferenz, welche die Krage der internatio» nalen Zusammenarbeit der Katholiken im allgemeinen »nd den Ausbau einer internarionaken Hilfsorganisation im besonderen behandeln wird. Tie Jugendkonserenz, vorbereitet von der Kaiho- lischen Weltjiwendliga wird sieb mit der praktischen interualio- nalen Zusammenarbeit der katbolischen Jugend beschäftigen. Die Missionskonferenz wird neben der allgemeinen MissionSansgab« insbesondere die Frage der Heimatmisiion bcbandeln, »in die Ge biete der modernen Kultur wieder der Kirche ziirückzuerobern. Endlich sind in Aussicht genommene Konferenzen über die inter nationale katholische Pressecirbeit, die Weltsprachenfrage usw." Der Osservalore Romano berichtet anschließend eingehend über das Programm und die bisherine Arbeit der internationalen katholischen Vresiearbeit »nd die bisherige Arbeit der internatio nalen katholischen Liga. Die „Internationale Katholische Liga", die die Veranstalterin des Vurembnrger Kongresses ist. strebt di-r einheitliche Zusammenarbeit der Katholiken aller Länder auf sozialem, moralischem, kulturellem Gebiet an. um einerseits die gefährlichen internationalen kirchengegnerischen Organisationen zu bekämpfen wie die Freimaurer, den maierialiftikchen Sozia lismus. die „»christliche Weltpresse usw. »nd die drinaenden ge meinsamen Aufgaben durch-»ssihren. die die Katholiken eine« Landes allein nicht durchführen können, z. B. internationa'eS katholische» Informa'-onSbureau, einen internationalen katho lischen Pressedienst usw. Corvey 822—1922 Corvey a. d. Weser bei Höxter. Wer kennt nicht diese Kult», starte, die erste Hochschule der Wissenschaft «neben Fulda »nd St. Gallen) a»S der Geschichte der Cbristianisicrung der deutschen VolkSstämmr, besonders der Sachsenstämme k Im östlickien Teile Westfalens erhebt sich diese ehrwürdige historische Ställe. 20 Minuten non der schön gelegenen Stadt Hörtcr entfernt, vom rein dout-'chen Wescrstrom umspült, vom Sollinacr Wald nur durch den Fluß getrennt, rings von Berge» und Waldungen umgeben. Corvey beaebt in diesem Jahre das Gedächtnis seines Ent stehens vor 1100 Jahren. Wie eine Insel des Friedens erhob sich die Gründung der Sökne deS bl. Bcncdiktus a»S den Niederungen deS Heidentums, völkischen Streites und seelischen Unfriedens. Von b>er brachten heldenmütige Männer, wie AnSgar »nd Rembert, die Botschaft des Friedens durch die Lande bis zum hoben Norden. In Ham- bura und Bremen, in Dänemark. Schweden und Norwegen ge denkt man noch dankbar der Friedensboten au? Corvey und sei nes Schutzheiligen St. Vitus. Die nach dielen Avoiteln des Nor dens benannten Kirchen in Bremen, Hamburg usw. sind noch Er innerungen ans der GründnuaSzeit deS Klosters Corvey. Als eine Friedenßstötte liegt setzt noch die el-e-naliae Abtei mit ihren hochragenden Türmen inmitten ehrwürdiger Banm- ricsen. vor den Augen des sinnenden Wanderers maa er vom Bahnhöfe durch di« mehrhundcrtiäbrige Kastanienallee sich keinem Ziele nähern oder vom Dampfschiff kommend an Parkinaucrn und Gräben entlang gehen. Am äußeren Portale halten deiitsche Landsknechte und römische Soldaten, in Stein gehauen stille Wacht. Wahl haben wilde Kriegsstürme und Fenerbrände Corvey oft zerstört, aber nie haben die Mönche den Mut verloren die jetzigen mächtigen Gebäude sprechen von unverzagter Ausdauer. Am Haupteingang grüßen den Besucher die Wohltäter deS Klosters aus ältester Zeit, die Bildsäulen Karls des Großen und Ludwigs deS Frommen, deren Andenken den Mönchen unver gessen blieb. Der ältere Teil der Kirche mit seinen zwanzig Säulen »nd Pfeilern reicht fast noch an die GründungSzeit des Kloster? heran» er trotzte den schwersten Zeitenstürmcn. Alle Teile des herrlichen Gotteshauses mit den kunstvollen Schnitzwerken und Statuen beweisen den Willen zuin Leben und Streben seiner einstigen Erbauer. Die Pergamenthandschristen im Museum sowie die dorti gen ErstlingSdriicke. die kostbaren goldaestickten Paramente und andere Sehenswürdigkeiten aus der Klosterzeit stellen den Er folg treuer, zielbewußter Arbeit lebhaft vor Auaen. Im Kreuz gang zeigt sich in majestätischer Schönheit daS Vorbild alles dul- denden Eifer?, ein Kruzilirus ans alter Zeit. Jn seiner Nähe versteht man so recht die Worte des Dichter»: „Frommer Mönche leises Wallen Im Konvent zu Dreizehnlinden. Sanft bemübt, durch Lieb und Lehre Trotz nnd Wahn zu überwinden; Ihre Hymnen, gotteslrohe, Die bei Tag und Nacht erklangen. Die den Sieg des ChriltenkreuzeS Jubelnd in die Berge sangen." Von, Eifer und vom Mute der Mönche berichten mich die inneren Räume deß ebemaliaen Klosters, jetzigen Schlosses, die viel Schönes nnd Anregendes bieten. Die eigentliche Jubiläumsfeier findet in der Woche vom 18. bis 25. Juni statt. An die große kirchliche Feier am Sonntag den 18. Juni «St. VituS) schließen sich in der Woche bis 25. Juni Anfsührnn- gen zur Feier des Heimatfestes van Härter »nd Corvey an. In teressenten können aeacn Rückvorto Programm nsw. erhalten vom Haus Dreizehnlinden. Sicher wird der Besuch Corveys alle Fremden befriedigen nnd zur geistigen Erhebung und zur Stär kung des inneren Gleichgewichtes in dieser trüben Zeit beitragen. Gewerkschaftliches ReichStarifvrrtrag im Vankgrwerbe. Der Dentschnationn!« Handlungkgehilsenvcrbanid teilt unS mit, daß bei den am Mitt woch in VerÄn stattgesundenen Tarifvcrbandlnngen eine Eini gung erzielt worden ist dahingehend, daß der für den Monat Mai vorgesehene Teuerungszuschlag von 230 Prozent bereits ab 1. April gezahlt wird. Tarifbewegun« im Kalibergbau. Der Deutschncitionale HandlungSgehilscnverband berichtet: Eine Einigung in frei-nc Vereinbarung konnte nicht erzielt werden, so daß der von de«; Angestclltenvertretnng angerusene SchlicbtnngSmisschuß in sei nem Spruch die NnsangSgehältrr für KaufmannSyebilfen ab 1. Mas wie folgt festgesetzt bat: Klasie E 1 50600 Mark, T 2 51 800 Mark, C 8 42 800 Mark jährlich. Der Tarifkamps im VerstchernnaSqrwerbe. Der Im Tarif streit der VersichernngSgiioestellten wegen Regelung der Gehälter für März «nd April anacrnfene örtlich« SchiichtnngSouSschnß hat sich im Gegensatz zu vielen anderen Städten wider Erwo-sten für unzuständig erklärt. Die Tarifkommiüian Hot zu dieser neu- geschaffenen verschärften Situation Stellung genommen »nd die sofortige Anrufung des Demobilmachungskommissars beschlossen. Die VcrsichernngSangcstcllten erwarten von der Entscheidung de» DemobilmachnngSkommisiarS eine gerechte Beurteilung ihrer völlig unzureichenden finanziellen Lage. Sie sind gewillt, auch zum letzten gewerkschaftlichen Mttel zu "greifen.
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