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—* Wetterprognose der König!. GSchs. Lande«. Wetterwarte zu Dresden für den 2t. März: Keine WttterungSänderung. —* Die bekannte aus Dresden gebürtige Malerin Frei in Anna v. Oür (jetzt in Goßwein- stein-Mittelfranken wohnhaft) hat in der Richterschen Kunst handlung, Prager Straße, zwei Altarbilder ausstellen lassen, die für eine Pfarrkirche in Münster (Westfalen) bestimmt sind. Sie stellen die Gottesmutter mit dem Jesuskinde und die heilige Anna mit dem Kinde Maria dar. stehend und fast lebensgroß. Baronin v. Oör ist die letzte Vertreterin der so sympathischen Düsseldorfer Schule, die in ihren Groß meistern Deger, Ittenbach, Karl und Andreas Müller ihren Höhepunkt gefuirden und Werke gezeitigt hat, die die allge meine Bewunderung mehrere Jahrzehnte hindurch erreg ten. Sie ist dahingegangeil und die moderne Richtung weiß nicht Worte genug zu finden, um sie zu verkleinern. Aber so viel ist gewiß, den Geist des Katholizismus hatten die Düsseldorfer in seiner ganzen Tiefe und Schönheit erfaßt, hierin nicht einmal übertroffen von den Präraffaeliten und dem Erneuerer der religiösen Kunst im 19. Jahrhundert, Overbeck. Und ihre Kunst war volkstümlich und ist es ge blieben. Das allein kennzeichnet schon ihre innere Wahr heit. Wer von all Len neueren sogenannten religiösen Malern kann das von seiner Kunst behaupten? Verständ nislos steht der fromme Katholik vor diesen modernen Bil dern und beten kann er nicht vor ihnen. Man soll es der Malerin A. v. Oär nur danken, daß sie unbeirrt der alten Auffassung treu geblieben ist. Und daß ihre Richtung noch Freunde genug findet, beweisen die zahlreichen Aufträge, die ihr nie rastender Pinsel auszuführen ha't. Neues läßt sich über die ausgestellten Bilder nicht sagen; Baronin von Oär hat die heiligen Figuren in ihrer bewährten Art innig und sinnig gemalt, wie man es bei ihr gewohnt ist. Es sind fromme Bilder, die nicht neue technische Fertigkeiten vor führen, sondern erbauen wollen. Und diesen Zweck werden sie sicherlich erreichen. —n. —* Dresdner Margareten tag. Die Sprech stunden jeden Dienstag von 10 bis 12 Uhr bei Frau Geh. Kommerzienrat Collenbusch, Theresienstraße 31, und von 12 bis 3 Uhr bei Herren Gebr. Arnhold, Waisenhausstraße 20. 2. Et. haben sich als überaus wertvoll erwiesen. Jeder erhält dort die von ihm gewünschte Auskunft. Für diejeni gen Damen und Herren aber, die bisher ihre Margareten sammelheftchen noch nicht abgegeben haben, sei hiermit noch mals daran erinnert, daß sie jetzt Waisenhausstraße 20 ab gegeben werden müssen. Manche glauben, so lange damit warten zu sollen, bis sie das Heftchen noch vollends gefüllt haben. Es kommt aber gar nicht darauf an, wie viel Hel fer und Helferinnen in dem einzelnen Sanimelheftchen stehen. Notwendig ist nur, daß jedes Heftchen sofort ab geliefert wird. Bei Verteilung der Aufsichtsdamen und der ganzen hilfsbereiten Kräfte können die fehlenden sonst gar nicht berücksichtigt werden. Sollen dann später noch weitere Helfer und Helferinnen nachgemeldet werden, so wird dazu dann immer noch Gelegenheit gegeben sein. —' Die Dresdner Gewerbeschule feiert am 2l. d. M. ihr 60jährigeS Bestehen, aus welchem Anlasse eine vom Oberlehrer Nitzsche bearbeitete Festschrift erschienen ist. —* Sechs zahlreich besuchte öffentliche Ver'- sammlungen fanden gestern in Dresden und Umgegend statt, in der zur Frauenwahlrechtsfrage Stellung genommen wurde. —* Eine aufregende Szene spielte sich am Sonntag früh gegen 2 Uhr an der Kreuzung der Prager und Waisen- hausstraße ab. Dort erfolgte ein Zusammenstoß zwischen einem Bautzner Automobil und einer Automobildroschke, sodaß letztere umstürzte. Als die berbeigerufene Feuerwehr den Kraftwagen wieder auf die Räder brachte, ging das Pferd einer vorübersahrenden Droschke durch und rannte in da? angesammelle Publikum hinein, wobei drei Personen verletzt wurden.' Bad Elster, 19. März. In Mühlhausen war der Gemeindediener nach Unterschlagungen von 6000 Mark verschwunden. Gestern fand man den Mann in einem Walde an der Grenze erhängt auf. Chemnitz, 19. März. Die Metallarbeiter hielten in 16 lokalen Versammlungen ab und beschlossen, die Auf rechterhaltung der Forderungen für die Former und Gießerei- arbeiter. Infolgedessen werden 50 Proz. der Arbeiter aller in Frage kommenden Firmen auSgespeirt. Die Firmen des Chemnitzer Bezirks beschäftigen zusammen 23000 Arbeiter. 3000 befinden sich bereits im Ansstande und ungesähr 10 000 werden von der Aussperrung betroffen. Chemnitz, 20. März. Nachdem die ausständigen Gieße- rciarbeiter und Former heute früh nicht zur Arbeit zurück- gekehrt sind, wird heute abend, wenn die für Nachmittag angesetzten Verhandlungen ebenfalls ergebnislos verlaufen, die angedrohte Aussperrung erfolgen. Chemnitz, 20. März. Vor 14 Jahren wurde im städti schen Zeisigwalde ein Lustmord verübt, dem ein siebenjähri ges Mädchen namens Sonntag zum Opfer fiel. Nachdem alle Nachforschungen ergebnislos waren, hat jetzt ein vom Schwurgerichte wegen Sittlichkeitsverbrechen zu 7 Jahren Zuchthaus verurteilter Handarbeiter Fiegert aus Chemnitz ein teilweises Geständnis abgelegt, mit der Tat im Zu- sanimenhange zu stehen. Die Untersuchung ist eingeleitet. Chemnitz. Sonntag früh 6^ Uhr kam in der Häberle- schen Trikotagenfabrik in WittgenSdorf Feuer aus. In kurzer Zeit stand daS Hauptgebäude mit allen Maschinen und Vorräten in Flammen. Durch da- Feuer sind 360 Arbeiter beschäftigungslos geworden. Crimmitschau, 19. März. In Rudelöwalde gingen die Pferde eine- Gutsbesitzer- durch, wobei der 17jährige Knecht Baumgärtel so unglücklich unter die Räder kam, daß er sofort getötet wurde. Freibrr-, 19. März. Am 26. März findet der Früh- jahrS-Gautag de» Gaue- 2ld de» Deutschen Radfahrer- Bunde» hier statt. Die sportliche Ausgestaltung de- Lage» wurde dem hiesigen Bicyclisten-Klub übertragen. Derselbe verbindet damit die Feier seine» 25. Stiftung- Feste» und veranstaltet von 6 Uhr im Etablissement «Tivoli" in Frei berg ein große» Gala-Saalsportfest. Die Beratungen der G»uversammlung beginnen mit ver vorstand-sttzung vor- mittag» 9 Uhr, der dann die Gaudelegiertensttzung um 11 Uhr im „Brauhos" folgt. Besonders erwähnenswert ist es gewiß, daß dem siegenden Vereine im Sechser- Ntederrad-Kunstreigen der BundeS-Ehren-Pokal de- Deutschen Radfahrer-Bundes winkt. Kip-dorf, 19. März. Ein neues Berghotel ist in dem 780 Meter über der Ostsee liegenden Orte Oberbärendorf bei Kipsdorf entstanden. Es wurde nach den Plänen des Dresdner Architekten Paul Wtrthgen von dem bekannten Hotelbesitzer Alfred Dolze, dem Besitzer des Berghotels zur Friedrichshöhe, errichtet. Das freundliche Haus ist im Stile der bodenständigen Gebirgsbauweise im Sinne des Heimat- schützt gebaut und enthält neben Speisesälen, Lesezimmern, RestauratwnS- und Laderäumen auch 32 Fremdenzimmer, die eine herrliche Auksicht in unsere heimischen Berge bieten. Die sanitären Anlagen, wie Dampfheizung usw., wurden von der Firma Hermann Liebold, G. m. b. H. in Dresden, auSgesührt. Die Einweihung soll am Sonntag den 26. März stattfinden. Leipzig. Der Reingewinn des MargaretentagcS, der mit rund 166 000 Mk. bekanntgegeben worden war. beläuft sich nunmehr nach Begleichung sämtlicher Unkosten, die 8767 Mk. 18 Pf. betragen und nach Eingang nach- träglicher Spenden auf 169 705 Mk. 39 Pf. Die Gesamt summe aller aus Anlaß des Margaretentages gespendeten Geldbeträge ist demnach 168 472 Mk. 57 Pf. Löbau, 19. März. Die organisierten Dchneidergehilsen sind in eine Lohnbewegung eingetreten und haben ihre Stellungen gekündigt. Paus«, 19. März. An einem Straßenübergange in Bern-grün, der von der Bahnlinie Weida-Mehltheuer ge kreuzt wird, wurde ein mit drei Personen besetztes Geschirr durch einen Eisenbahnzug überfahren. Die Insassen wurden teils schwer, teil- leicht verletzt und der Wagen wurde zertrümmert. Pcuig, 19. März. Der Sattler Philipp Seck aus Dortmund, der in Mühlbach auf dem dortigen Friedhöfe eine Anzahl Grabsteine umgeworfen hatte, wurde hier verhaftet. Plauen i. V, 19. März. Aus Furcht vor Strafe warf sich der 12jährige Sohn des Maurers Pohland gestern früh vor den Personenzug Plauen—Gera. Dem Jungen wurde der Kopf vom Rumpfe getrennt und die Arme ab- gerissen. Er hatte verschiedene kleine Diebstähle begangen. — Der Essenbauer Zink aus Gera stürzte von der Esse der Plauener Kunstseidefabrik aus einer Höhe von 55 Metern herab und wurde vollständig zerschmettert. Zink hinterläßt eine Frau und vier unerzogene Kinder. Zittau. 19. März. DaS Ministerium des Innern hat die Staatsbeihilfe für die hiesige Handwerkerschule von 3000 auf 8000 Mk. erhöht. Die zwangsweise Ueberweisung fortbildungsschulpflichtiger junger Leute wurde vom Ministerium für nicht zulässig erklärt, doch der Erlaß des Schulgeldes für Unbemittelte empfohlen. Gemeinde- und Vereinsnachrichten. 8 Der deutsche Verein vom heiligen Lande soll auch im Königreiche Sachsen durch einen zu gründenden Diözefan- verband Freunde und Gönner finden. Deshalb versäume cs kein Katholik, die am 20. März abends Uhr im Saale des Gesellenhanses zu Dresden stattfindende Versammlung zu besuchen. Es werden sich auch Mitglieder des König lichen Hofes an der Versammlung beteiligen. Graf von Schönburg-Glauchau und Msgr. Richen-Köln, Generalsekre tär des Vereins, werden über das heilige Land und die Tätigkeit des Vereins sprechen. 8 Dresden. Der Zentrumswahlverein für das Königreich Sachsen hält am Sonntag den 26. März nachmittags 4 Uhr im Parterresaale des Gesellen hauses Dresden, Käufferstraße 4, seine Generalversamm lung ab. Dis Tagesordnung besteht aus dem Geschäftsbe richte des Vorsitzenden, dem Kassenberichte, dem Bericht der Revisoren und Neuwahl des Vorstandes. Sodann erfolgt ein Referat über die bevorstehenden Neichstagswahlen und Stellungnahme zu den Parteikandidaturen und Allgemei nes. Es ist Ehrensache der Zentrumsmitglieder, bei der Wichtigkeit der Tagesordnung dieser Versammlung beizu wohnen. 8 Auerbach i. B. Nach der stattgefundenen Abrechnung des am Fastnachtsmontag im Etablissement ..Deutscher Kaiser" abgehaltenen gem. Fastnachtsvergnügens, welches als ein sehr gelungenes zu bezeichne» gewesen ist. konnte ein Reinertrag von 27 Mk. 12 Pf. dem KanzelfoudS für die hier zu erbauende Kirche überwiesen werden. Möge diese nachahmungswürdige Opferfreudigkeit auch fernerhin unserer Gemeinde erhalten bleiben. Allen, die dazu bei getragen. besonders „Cäcilia" und „Sängerkranz" als gast- gebende Vereine, sowie Herrn ExposituS Marschner ein herzliches „Vergelt'S Gott!" -st- 8 Zittau. (Volksverein für das kath. Deutsch land.) Auf den Mittwoch den 22. d. M. abends 8 Uhr im Saale des Schützenhauses stattfindeuden Elternabend werden die Katholiken Zittaus nochmal- htngewiesen. ES sprechen Herr Schuldirektor Kurze über Schule und Eltern haus und Herr Lehrer Domschke über WaS sollen wir und unsere Kinder lesen. Einem zahlreichen und pünktlichen Besuche wird entgegengesehen. Telegramme. Berlin, 19. März. Der Kaiser machte beute vor- mittag dem Staatssekretär Großadmiral v. Tirpitz an dessen Geburtstage einen Besuch. Berlin, 19. März. Der Zentralausschuß der fort schrittlichen Volkspartei trat heute vormittag im Reichs tagsgebäude zu seiner ordentlichen diesjährigen Tagung zu sammen. Anwesend waren ungefähr 120 Personen, darun ter als eingeladene Zuhörer die Parteisekretäre, lieber den Hauptpunkt der Tagesordnung, die Vorbereitung der Reich-?tagswahlen, referierten die Abgeordneten v. Nau- mann und Fischbeck unter starkem Beifall der Versamm lung. Nach einer sehr regen Aussprache, an der sich u. a. der Abgeordnete Träger, Stadtrat Münsterbcrg, die Abge ordneten Dr. Wiemer, Gothein, Fegter, Haußmann betet- ligten und in der sich die vollste Einmütigkeit in der Beur- tcilung der in Betracht kommenden taktischen Fragen ergab, wurde der geschäftsführende Ausschuß, dessen Vorgehen all gemein gebilligt wurde, zur Fortführung der Verhandlun gen ermächtigt. An die Tagung, die um 3 Uhr ihr Ende fand, schloß sich ein gemeinsames Festmahl im Zentralhotel. Berlin, 19. März. Ein furchtbares Verbrechen ist in der vergangenen Nacht im Norden Berlins begangen worden. Im Hause Boyenstraße 14 wohnte im Seitenflügel des zweiten Hofes parterre die am 2. April 1880 geborene Prostituierte Frau Martha Schramm, die von ihrem Manne — der jetzt in der Rheinsberger Straße seine Wohnung haben soll — getrennt lebt. Sie war vor drei Tagen aus dem Krankenhause in der Fröbelstraße, wo sie längere Zeit zugebracht hatte, entlassen worden und hatte ihren alten Lebcnstvaiidel wieder ausgenommen. Heute Morgen fand man sie mit zerschmettertem Schädel in einer großen Blut lache am Fußboden ihrer aus Küche und einem Zimmer be stehenden Wohnung ermordet auf. Nicht weit von ihr lag ihr Hund, ein Wolfspitz, den sie sich wohl zu ihrer Sicher heit gehalten, mit aufgeschlitztem Bauche. Es muß ein har ter Kampf zwischen ihr und dem Täter stattgefundcn haben, da in dem Zimmer, das sonst einen sauberen und netten Eindruck machte, große Unordnung herrschte. Auf einen Kampf deuten auch Schnittwunden und sonstige Verletzungen im Gesicht der Ermordeten hin. Der Täter ist nach dem Morde wahrscheinlich in großer Eile durch die Küche ge flüchtet und konnte bisher nicht ermittelt werden. Auf dem Flur gleich links neben der Küchentür hat er sich die blut befleckten Finger an der Wand abgewischt; an einigen Stel len sieht man deutlich die Papillarlinien. Ein Polizeihund, den man Witterung nehmen ließ, verfolgte eine Spur bis auf die Straße, versagte dann aber. An der Mordstelle er schienen Oberregierungsrat Hoppe, Gerichtsarzt Medizinal rat Tr. Stürmer, die Kriminalkomnnssare Tegtmeyer. Schlosser und Klinghammer', letzterer mit seinen Patrouil len, die sofort eine Streife durch die in der Nähe befindlichen Nachtlokale unternahmen. Wien, 19. März. Heute fanden in ganz Oesterreich Versammlungen von Frauen zugunsten des Frauenwahl rechts statt. An der Wiener Versammlung nahmen etwa 4000 Frauen teil, die nachher in vollständiger Ruhe über die Ringstraße zum Rathause zogen und dort daS Frauen rechtslied sangen. Paris, 20. März. Der „Figaro" will wissen, daß zwischen dem Ministerpräsidenten Monis und dem Finanz- minister Crilanx anläßlich der Besetzung des General- gouverneurSPostens von Algier ein ernster Zwist ausgebrochen sei. MoniS habe sür diesen Posten den Präfekten Lutaud in Aussicht genommen, während Cailaux mit großer Ent schiedenheit die Kandidatur des Generaldirektors des Zoll- weseus, Delanney, befürwortete und sür diesen auch mehrere andere Minister gewonnen habe. Der Ministerrat habe infolgedessen bisher zu keinem Entschlüsse kommen können. Nunmehr wolle der Präsident den Zwist durch die Er- nennung einer parlamentarischen Persönlichkeit beendigen. Paris, 20. März. In Lille wurde der Sozialistisch- Radikale Debierre, Professor der medizinischen Fakultät, nach drei Wahlgängen mit 1215 Stimmen zum Senator gewählt gegen den gemäßigten Republikaner Ghestam, der 1161 Stimmen erhielt. Die sozialistisch - radikale Partei de- Senats, hat damit ein Mandat gewonnen. Paris, 20. Mürz. Im Ambigu - Theater stürzte während der gestrigen Vorstellung ein junger Mann, der sich zu weit vorgebeugt hatte, von dem zweiten Rang kopfüber in das Parterre auf den Rücken einer Zuschauerin. Die Frau erlitt nur eine Quetschwunde, der junge Mann kam mit einem Schenkelbruche davon. Ay (Deport. Marne), 19. März. Der Verband der Winzersyndikate hielt heute eine Versammlung ab, in der beschloßen wurde, wenn nötig, mit Gewalt die Einbeziehung des Weinbaubezirks Aube in den gesetzlich festgelegten Champagnerbezirk zu verhindern, und wenn Aube die Auf nahme durchsetzen sollte, die Steuern zu verweigern und die Gemeindebehörden abzusetzen. Bar sur Aube. 19. März. Bei der gestrigen Protest versammlung der Winzer wurden auf einen» improvisierten Scheiterhaufen auch zwei Puppen verbrannt, die den Ministerpräsidenten Monis und den Senator BourgoiS darstellen sollten. Der Zug bewegte sich dann aus der Stadt, wo im Freien eine Versammlung abgehalten wurde, in der unter anderem der Deputierte Castillare dem Ver- halten der Winzer Beifall zollte. TroyeS, 20. März. Tie hiesige» Kouslente haben beschlossen, die Erzeugnisse des Marnedepartements, ins besondere der Champagne, zu boykottieren. DaS Beispiel wird auch in den meisten anderen größeren Ortschasien des Aube-Departements befolgt werden. Toulon. 20. März. Ausständige Dockarbeiter miß handelten zwei aus Marseille eiugelivffene Hafenarbeiter und warfen einen von ihnen ins Meer. Dieser wurde von Matrosen aus dem Wasser gezogen. Er lehnte eS ab, gegen seine Angreifer Anzeige zu erstatten. London, 20. März. Wie die „Times" aus Peking melden, hat China gestern abend seine Antwort auf die rus sische Note vom 14. März überreicht. Sie ist in den freund schaftlichsten und versöhnlichsten Ausdrücken gehalten und gewährt Rußland das Recht, einen Konsul in Kobeio zu er nennen. Die Note räumt ferner den russischen Untertanen das Recht auf den Freihandel in der Mongolei und den anderen Gegenden außerhalb der großen Mauer und im Norden und Süden des Tienschan-Gebirges für Erzeug nisse jeder Art und jeden Ursprunges ein. Was die Wieder einfuhr chinesischen Tees betrifft, so erklären die Chinesen, daß dieser Handel nach wie vor dem im Jahre 1907 in Tschnjutschak von den chinesischen Konsuln und dem chinesi schen Taotai Unterzeichneten Abkommen unterliegt, dessen Artikel 3 die Bestimmung trifft, daß der Tee, der eigenes Erzeugnis Chinas sei, zum Zwecke des Verkaufes nicht wie der nach China eingeführt werden dürfe. London. 20. März. Wie ein Morgcublatt aus Buenos Aires meldet, ist die Aufstandsbewegung in Paraguay »i» «It« I»L. n«lnrt«l» Hoflieferant weiland Ihrer Majestät der Königin. Witwe Carola von Sechsen, Dresden. A., Gele Sporer- und SchSfiergafie, in nächster Nähe der kathol. Hofkirche. — Tel. 1SSS.