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HA, Fre tnq, 16 Jan. 1^20 j>tze»«sp»«ch«r 21 SCG PofefchrGkont« Sich»,«, «».147'», P«schchst»ft»>« »«» «edertttto». »»-de».«. 1«. L»U.e1«ft»ck« ««lrtta-rlüh t» der Geschäftsstelle oder von der Post oI»ech»U B,»,«de I «tt Mustr-«eUa»» N»«»»« » N.0H a». Iu Dresden und gan, Deutschland srri tzaus «nsaode s T XL ««««öd» > s.so — DloBllchftsch« «ollS^tun, erscheint an allen Wochentagen nach«. — Sprechstunde der »redaltton: LI dt» Lt» Nhr vor« Gszetge», Nnnohwe von »eschKsteanjrtgW AS Sv !!hr. von gaunUriuuiMgrn re.s Lö N-r Pettt-iSpaltzeUe »«4. du «eNmnetrUie.Lch US. Fo»!lseuch»r»to«n «H. - FSi undeuE- ^»tchrtrd«-- spreche? ausgrgedenr ttn^.igen rönnen »tr die Bercmtwonltzi»! U für dt, a. Zentrum und Wiederaufbau / Unter dieser Uebcrschrift verösfcnilichtz FlniversilLis« Professor Dr. Schmittmnnn (Küln)i Mitglied der Preußischen Landesversammlung. in der »Köln. Volks zeitung" (Nr. 5.5 vom 13. Januar) folgende bemerkenswerten Ausführungen: Jahrzehntelang hoben zwei Richtungen mileinander gerungen <t«ck sich bemüht, Politik und Wirtschaftsleben maßgebend zu beein flußen: der Kapitalismus und der Sozialismus. Der erster,- beein- stirtzt breite Schichten der rechts stehenden Parteien d>r letztere hat große Massen des merktätigen Dalles in seinen Bann gezogen. Aber beide werden nicht imstande sein, den Wiederaufbau uns res Vater landes zu gewährleisten, da beide gleicherweise ausgebaut sind auf dem Materialismus und Egoismus; damit fehlt ihnen die Kraft der Ilber- lyektjlichen Orientierung, die den Wille« und die Gesinnung »er Men sche« emporzuführen vermag aus dem selbstsüchtigen Jutere-ssenkamps. Leider haben auch viele von uns lange Zeit geglauvt, je nach Gutdünken mit den Wirtschaftsformen des Kapitalismus und des Sozialismus paktieren z» lLnnen, wenn wir nur ihre schlimmsten Auswüchse mieden. Wir glaubten, die AuSeinanders-egung mit den ihrem Wesen anhaftenden Hehlern vermeiden und auf den Bau cin-r eigenen Har umrissenen WirrschastS- und Gesellschaftsordnung Ver zichte« zu können. Wir glaubten, einen ,sogenannt.'» »christlichen Sozialismus" propagieren zu können und sahen nicht, wie der ans dem Materialismus beruhende Sozialismus unvereinbar ist mit dem Wese« des Christentums. Durch diese falsche Parole werden Hem mungen beseitigt, die bisher wie ein unübersteigbareS Gebirge das Christentum vom atheistischen Sozialismus schieden uns euch iür alle Zeiten scheiden müssen. Eine neue Zeitenwende ist angebrochen, eine neue Gesellichasts- »rdnung wird geboren. Wessen Stempel sie tragen wird, das ist die Schicksalsfrage an. die Menschheit. Weh« der Christenheit, wenn sie hier versagen sollte. D»S Ideal, dem wir im bewußten Gegensatz zum Kapitalismus und zum Sozialismus entgegenstreben wollen, das ist las Prinzip der Volksgemeinschaft, der Solidarität der Bcrnssstände. Nicht Erdrosselung des Wirtschaftslebens ist das Ziel, sondern nur Beschränkung des rücksichtslosen Gewinnstrebens sowohl beim Arbeit- >«ber wie beim Arbeiter. Gemeinschaftsgesinnung aber nicht nur im Produktionsprozeß, sondern auch gegenüber dem Konsumenten. M!r wollen den Ausgleich schaffen zwischen den Rechten der Einzeloersön- lichkeit und den Rechten der Gesamtheit. Wir erkennen in jedem ein- »elnen eine Persönlichkeit mit ewiger Bestimmung und deshalb mit ««endlichem Wert. Die Freiheit des einzelnen aber hört da auf, wo Gerechtigkeit und Nächstenliebe Rücksichtnahme auf die Gesamtheit von ihm fordern. So bildet das Prinzip der christlichen Volksgemeinschaft lein« einseitige Klassenphilosophie, die agitatorisch alle Recht« für den einen Teil verlangt, und alle Pflichten dem anderen cniserlegt; sie beruht vielmehr auf dem Ideal der Zusammenarbeit aller Klassen zu dem ge meinsamen Ziel des Volksglückes. Diese Grundlage gibt uns auch Richtschnur in der Politik und Gesetzgebung. So erkennen wir im Betriebsräte ge'cy uns i« der Sozialisierung einen berechtigten Kern a->, während wir klassenegvistische Uebertreibungen ablehnen. Beide Gesetzesmaierien würdigen wir als Mittel, den Kapitalismus zu überwinden; wir b«. Rimpfen aber die Bestrebungen, die auf diesem Wege den Sozialismus verwirklichen wollen. Vom Standpunkte der Volksgemeinschaft aus müssen wir dafür eintreten, daß der Arbeiter nicht mehr länger als willenloses Werkzeug der Produktion mißbraucht wird. Er soll mit- gestalten im Produktionsprozeß und verantwortlicher Mitträgcr des Wirtschaftslebens werden, ohne daß dadurch die Unternehmer und dir «nderen Klaffen ausgeschaltet werden. Zur Verwirklichung dieser Leitgedanken gewinnen sie christ lichen Gewerkschaften, die den sozialistischen Klassenstand punkt bekämpfen, erhöhte Bedeutung und den konfessionellen Standesvercinen erwachsen neue Aufgaben für die Pfl ge der vemrinschaftsgesinnung. Va wir die Familie al« wesentliche Grundlage der Volksgemein schaft betrachten, bringen wir den samilidnschühenden Gesetzen dcr Nochenhiy» und der Si'edkungSfSrderung besonderes Imeresc ent gegen und verlangen erweiterten Schutz für die kinderreichen Familien. Die Bolksaufllärung muß mehr als bisher daraus Hinweisen, saß >> ute jede minderbemittelte Fra», auch wenn weder sie noch ihr Mann ver sichert ist, Anrecht auf Wochenhilfe und Stillgeld hat. -- Die Eileich- terung der ganz- und halblänklichen Siedlung muß für asie di: Mög lichkeit schaffen, durch die Arbeit der Hände Eigentum zu erwerben, was bisher fast für die Hälfte dcr Volksgenoffen unerreichbar war. Zn der unter dem Druck des Volkswlllen und der Verhält» i'se auch vom Sozialismus betriebenen Siedlungsgesetzgebung -a-oe-soricht er sich selbst, indem er hier Kleinbetrieb schafft statt Zentralst»» >n, Eigen- tnm statt Enteignung, neue Kleinunternehmer und bodenständigen Mittelstand patt Ausschaltung der Unternehmer und Beseitigung de« Mittelstandes, Familienbetriebe statt Familienauflösung. Wie wir im Wirtschaft«- und Gesellschastsleben da- Ideal der Volksgemeinschaft proklamieren, so auch im politischen Leben: Aste Glieder haben Anspruch aus Eigenleben und freie Betätigung. Ihre Rechte sind nur beschränk durch di« höheren Rechte der Gemeinschaft, der Gesamtheit. Der Staat ist daS zulanimenjaffende Ora.iu du-, „st alle -u einer höheren Einheit vereinigt und emporsuhn. Ln-ier Grum- gcdanke gibt uns Richtlinien in dein heule jo alluelle» provlr-n in» E i » h k > i s s< a o I e e. ES ist eine bedauerliche U»!lsige>i wenn immer der Schein erweckt wird, als sei der Einheitsstaat er l eia seines Ideal, das noch nicht erreicht werden könne, weil Sonderbeslcebungen es unmogiich machten. Nach der Verfassung ist das Reich als Ein heitsstaat jichcrgestellt: die Staatsgewalt geht nicht mehr ran den ein zelnen Staaten, sondern vom Gesamtvoll deS Reiche?, au',; die Ls- setzungSgewalt ist in überragendem Maße dem Reich zngew'.csen: Ver letz rseinheit, Wirtschaftseinheit, Finanzeinheit, Militäreinheit, alles das ist dem Reich bereits zugeteilt, die Iustizeinheit wird folgen und leibst für die kulturellen Ausgaben wird das Reich bindende Grundsätze aufstellen. Die Fragestellung lautet also nicht mehr: „Bundesstaat oder Einheitsstaat", sondern sie lautet: »zentralistischer oder organisch gegliederter Einheitsstaat?" Wir begrüßen den Einheitsstaat, wir halten ,dn für uotinendig und fördern ihn, weil nach dem verlorenen Kriege nur dir Zuiammen- fassung aller Kräfte uns wieder hoch bringen kann. W il aber das letzte Ziel ist, das Ganze möglichst lebensfähig und stark zi machen, müssen wir uns davor hüten, die Zentralisierung so >„:>t zu treiben, daß die Glieder erstarren, blutleer und leblos werden. Ein gesunde« Relchsorganismus setzt gesunde Glieder voraus. G-rade vom Stand punkt der Volksgemeinschaft aus gewinnt diese Ucberzcuqung neue Klarheit. Das Reich ist nicht um seiner selbst willen da, es hat dem Ganzen zu dienen. Das Ganze aber ist zusammengesetzt au» Ländern von verschiedenem Charakter, der sich in tausendjähriger Geschichte ent wickelt hat. Diese Eigenart ertöten, bedeutet eine Verarmung ssir das Land und damit für das ganze Reich, die vermiesen werden muß. Der an sich durch die Verfassung geschaffene Einyeitssiaal kommt ater heute noch nicht zur vollen Auswirkung, weil zunächst nur erst d-r Oberbau geschaffen ist, während der ftnterbau »sch s hlt. Das Reich und die Länder sind noch nicht in daS richtiger vcrbittnis zu ein ander gebracht. Dem Reich wurden wichtige Rechte und qroäe neue Aufgaben zugewiesen, aber es fehlt die organische '.lnpaisurg d s Unterbaues an diese neuen Wirkungskreise des Reiches. o sah kie Zahnräder des VerwaltungsapparaieL noch nicht rich'ig ineinanxr- greifen. Also nicht Verstärkung der Zentralqnvalt des Reiches ist die dringendste Ausgabe, sondern organisch: Anzlieoerirng d<r Länder au die bereits vorhandene Zentralgcwalt des Reiches. — Es givr aber ein Hindernis, das die notwendige Umgestaltung des Unterbaues heute noch unmöglich m i :l, l und das i st Preußen. Preußen ist trotz der Beschm-.dnug seiner N cbi« durch seine Volkszahl, seine territoriale Größe, seine Draoitiaa and seine in der Reichshauptstadt befindliche Regietungszeu-rale nick so stark, daß es als Nebenregierung die Kreise der Reick,-c-gieinng zu stören vermag. Ein Reich aber, in dessen Innern eine emp-lur so s-'.zle Sondermacht zur Auswirkung kommt, ist kein Einheitsstaat. Wie t.<w Bestand Preußens nach oben gegenüber dem Reich störeas wirkt, st auch nach unten gegenüber den anderen Einz lstaaten. Preußen Hot auch jetzt noch tatsächlich die Hegemonie gegenüber den »nderen Län dern. Daß aber die anderen Länder nicht geneigt and za dickd-n, daß die Verstärkung deS Einheitsstaates nur einer V:ryeenßnng des Reiches Vorschub leiste, beweisen die Vorgänge in Bage-n. Wir wer den nicht eher zu einer kraftvollen Auswirkung des Einh-eftvsta.trS kommen, dem alle Glieder freudig und in reger Mitarbeit »»gehören, bis Preußen einerseits und die Zwergstaaten anderseits i» Gebiete gegliedert sind, die an Größe und Volkszahl den anoerea Ländern entsprechen. Die Initiative hierzu muß abcr vom Reich aiiSgeheii. Sind an Größe und Volkszahl gleichwertige Länder gej.hasse.i, dann muß diesen die Möglichkeit zur Auswirkung ihres '»lta>ellen Eigcn- lebens belaßen bleiben durch Selbst»-rwaltung, Autonomie und Zu teilung eines gewissen Mindestmaßes an eigenen Einkünfte», an Stelle der jetzt statuierten gänzlichen Abhängigkeit vom R:ich. Wir als Zentrumsanhänger fühlen die Kraft in uns, führend mitzuwirken an der harmonischen Ausgestaltung ses wirtschaftlichen, sozialen, poliiischen und kulturellen Lebens, weil in unserer Partei wie in keiner anderen sich alle Stände und Berufe zu gemeiw'amer Arbeit zusammensinden, geeint durch die christliche Weltanschauung der Ge rechtigkeit und Li be. Aber zur Bewältigung dieser neuen, großen Ausgaben muß die Organisation auSgebaut, die Schulung mit neuem Eifer betrieben werden. Jetzt muß sich zeigen, daß das, was wir glauben, anbcten, lieben nicht eitler Lippendienst ist, sondern der lodernde Brand einer starken Seele. Darum: noch einen Blick auf die hohen Sterne! Und daun: An die ArbeitI Zum ArrSscheiAe» der Bayrischen Vslks- partei aus der Zentrumsfraktisn Die Mitglieder der bayrischen Bolkspartei haben, wie die »C. P. C." hört, am Mittwoch in einer Sitzung Beschluß gefaßt über ihr Ausscheiden hezw« Perbleiben bei der Zeutrmnsfraktion. Von d -a 18 .Mstan?dcrtt Pest Bayrischen Volksparter waren 13 anwesend, v.-u stlr das Ausscheiden auS der Zentrumssraktion, ei» Mitglied enthielt sich der Stimme, während einer für das Verbleibe» bei der ZentrumSfraftion stimmte. Der Abg. Hebel hat infolge diefes Beschlusses sein Mandat nivdergelegt. Einige weitere Mttglie- » .. ' .j: . .... -i. > . Ray<- . I . ..! ' >- - ,.. «im: dcl.aüen. ,i . Mi»!,»:? ? ' ,. ca-, . Re --?,p >. : deS Reichsschatzamtei. »och - Z?» rjüd..,. Ja R > - rungsireisen wie >n i-asta,.»- ". .. :tr,-.sei» besteh- R-r dring > e Wunsch, daß der Minister Pr im Amte bleib.», möge. HU r nach dem Beschluß des bayrisch P --..'tacies und d. » di»- M - zahl der Mitglieder Froststa : -r Bayrische« V.U-» u.-im r. , sich Dr. Mayer wohl st»:n <« einer Acnderung seine« ö..richr, » veranlaßt sehen. M « G Zum Rücktritt de» Reichsschatminifler Dr. Mayer wirb rmr i.-» parlamentarischen Kr-is-n geschrieben: Der ««glückst > Beschluß des Parteitages der Bayrischen Bolkspartei die Verb.ad - >g mit dem Zentrum zu lösen zeitia» bereits seine nachteiliger Wirkungen für Bayein. Der Brschkuß hatte zur Fok<ze für den Reichsschatzminstcr Dr. Mayer Frage entttand ob er o-cht VettraucnSmann des Zentrums noch im Kabinett bleiben könne wen, die Arbeitsgemeinschaft zwischen Zentrum »nd Bayrischer Dolksuar-.-i gelöst wäre. Mit richtiaem Empfinden hatte sich Dr. Mayer nach Be- lanntwsrden des Beschlusses sofort an den Landesvorsitzenden der Day rischen Volkspaittei Finannninister Speck, gewandt mit der Frage, ob mit dem Austritt der bayrischen Bolksvartei ans der Zentrums-- frallion auch ein Austritt ans der Koalitionspolitik verbunden lew solle. Herr Speck antwortete telegraphisch, die Koalitionspalitik (Z» sammengehen mit Zentrum Demokraten und Sozialdemokraten^ fast- nicht fortgesetzt werden, was um so ausfälliger ist. als die Parte»- loitnna der Bovrflchen Vosksnnr'ei sich nicht dadurch hindern läßt, ihrerseits in Bayern di-se KoalitionSpoiitii weitertzuireibeu und u>> Ministerium u, bleiben Daraufhin hat Dr. Malier sein Entlaffungs- gestich als MinGer einaereicht und er wird auch auf seiner Entlasinn- - bestehen. Das bedeutet einen schweren Schlag für die Sache Bayern im- Re-che. Dr. Mayer bat es verstanden, durch seine überraq-nbe, Kenntnisse des ganzen wirtschaftlichen Lebens, durch sein konziliantes' W»ien und si-n politisches Verständnis sich im Kabinett nicht ««- e-'nen bervorra-.-mden Einfluß zu sichern, sondern auch im Interefs,- Banorns zu wirke». Ein hoher Minst enalb amter. der seit Monate» in Berlin tätig ist und durch seine besondere Stellung und Aufgab eorten tiefen Einblick in die Verhältnisse hat, sagte zu dein Schreibe» di s r Zeilen: ,Das Ausscheiden Dr. Mayers aus dem Ministerin» lann im Jnlercsse Bayerns nicht tief und schmerzlich genug bedaner- werden. Es bedeutet sür Bayern einen unersetzlichen Verlust." De- Mann ist weder Anhänger der Bayrischen Volkspartei noch des Zen trnms. Es muß einer berufeneren Feder Vorbehalten bleiben, darza legen, was Tr. Mayer in der kurzen Zeit seines Ministeriums nicht nur sür des deutsche Vaterland, sondern besonders auch sür Bayer» geleistet hat. Um so bedauerlicher, sür ihn selbst auch um so schmerz licher ist es, daß cs sein: eigenen Parteiaugehörigen sind, die ihm bas Verbleiben aus seinem Posten unmöglich gemacht haben. Auch^elne eigenen Wähler haben ihm, was sür ihn das Bitterste ist, im Stich« gelassen. Während am 2. Januar in Augsburg noch die ganze Kreis- tersaminlung der Bayrischen Volkspartei sich einstimmig gegen die Trennung vom Zentrum aussprach, stimmten auch viele Sclnvabeu, namentlich Algäucr, unier dcr Führung des Justiziar Reiserl. der mxtf am 2. Januar ein: Lobrede auf das Zentrum gehalten hatte, am 9. Januar in München für die Trennung und damit sür den Nitttz- tritt Tr. Mayers. N ag wer immer dcr Nachfolger Dr. MayerS »er den, ein Bayer wird es sicher nicht sein und namentlich nicht «tu Mann, der mit solcher Umsicht »nd Klugheit, mit solchem Eifer >mv Erfolg sür die Interessen Bayerns eintrilt. ES wird die Zeit k»»-- men," und wir fürchten, bald, wo man es in den weitesten Kreisen Bayerns und der Bayrischen Vollspartei einsehen wird, wie verhäng nisvoll dcr Beschluß vom 9. Januar gewesen ist. „Die Verantwar- tung bat", wie der Abg. Irl scharf aber treffend betonte, „der bayrische Parteitag." » G O Die Pfälzer bleiben beim Zeutrmu Saiserslauttrn, 1ö. Januar. Gestern wurde hier auf der« Zen» trumsparlcitag dcr Pfalz eine Entschließung angenommen, die sich sck» die Erhaltung deS Föderativslaates ausspricht und ausdrücklich erklärt, daß man im deutschen Zentrum verbleiben «nd de» Reichsparteitag beschicken wolle. Danach bleiben die beiden Pfälzer Zemrums.ibzeordneteu Her mann Hosmann und Richter beim Zentrum. Es zeigt sich mehr «nb mehr, wie verfehlt es war, daß man sich in München der ExtraG«» Heims angeschlossen hat. Das badische Zentrum z«r Frage de» Eiisheitsstaates Der Landesausschub der badischen Zentrumsparte, hat sich «tv- gehend niit der Frage des Einheitsstaates besaßt. Folgend» Grn»b- sätze wurden angenommen: „Die durch die politische Entwicklung und die Notlage «oseres deutschen Vaterlandes unerläßlich notwendig gewordene prasse« Hn- sammensassung aller Kräfte unseres deutschen volle« erachte» mir durch die Reichsverfassung vom 11. August 1919 als ausreichend ge währleistet. Unerträglich aber wäre ein Aufgehen der bisherige» Bundesstaaten in einem großprenßischen Deutschland. Wir fordern, daß der durch die Reichsverfassung gcjchasftnen starken Zentralgrmol» des Reiches ein Mindestmaß von Scibiiändstzkeit der Länder zur Antz» Wirkung ihres iulturcllen Eigenlebens iprecycn muß. Diese Seld^ ständigleit der Länder muß die versa,ungsmißig zugesichette G«H«H gebungshoheit im Sinne ihrer Verfassungen aus den ihnen verbliebe«» Gebieten und die Verwaitungshoheit ihrer Regierungen noch MoG« gäbe dcr Reichsverfassung umfassen. Eine Einschränkung de« « Artikel 16 der Reichsverfassung gewährleisteten Rechte der Veo«be» der unmittelbaren Reichsverwaltung, auch in den neu in den MichG tigenbctrieb übergehenden Berwaltungszwrigen aus ihren Wunfch IW ihren Heimatgebieten verwendet zu werden, müßten »ir adlePt«, Zur Anstellung nichtbadischer Beamter ter unmittelbar,» Reich««» «altung in Baden soll jeweils zuvor dw Zustimmung der zuständig«« Regierung «ingeholt werden."