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Ar. ^avru. Sonnabend, bev I. Febe. iNenNd GeschSftsstelle «nd i^ek>un,o« DreSden»A. LS, Holbeiilstrust»- 41 Fervsprecher 21LSS PofHcheckkont» Leipzig Nr 14 7t»? c> ^ o PezugSPrelS, A»*»abc X mN iliiislr. Vkilnas VIerlsljSbrItib E.8-- I» Dresden und ganz Deutsch land frei Haus S.IIO m Oesterreich «.4« K. V»s,abr « vierteijüliriich S.Iit-t 4e. I» Dresken und aanz Teut-chland srct Haus >.— 4c in Oesterreich K.tit» X. Einzel-Rümmer II» g. Di« Sächsische iktoikSzeituug ericheint an allen Wamcutaae» nachmitiaftS. O LI O dlnzetse«, Annahme van bit ichkittSauzeiaen bis I t»Ud> van ganiiUcnanzeige» bis I I Ub, barm Preis für die Pettt-Spaltzeile iS!- I in. »trtia meteil vtO U Hann! --n-SInzei-en !d<> g gür undeutlich geschriebene, taiaie durch Hern chrecher ausgeaebene itnzeigen le en leir dir Veraiuwartiich'eit liir die RichNgleit des Leites nicht tiberiiehine» Sprechstunde der Rebalttvn: I I—IE Ubr dnrm I Einzige Lacholische TageszetMW w SW«, der AentrumsouE " Ausgabe ^ Mil illustrierter MterhailNmgsdeUage snv reitst Wochendettllgh KeterabeM Ausgabe ^ nur Mit der Wocheubetlage Am 3. Februar ist „Wahlen" die erste Bürger pflcht! Die freien christlichen Bürger wählen nur „L«kl»isu»s ! Ae MW MWW" ix Mm. Di« Wahlen zur deutschen Nationalversammlung haben das erfreuliche Ergebnis gezeitigt, das, die Position des Zentrums im parteipolitische« Leven Deutschlands nicht zu erschüttern ist. M»t fast der gleichen Mandatsziffcr wie zum vorigen Reichstag ging trotz ventbnr ungünstigster Verhält- nissr das Zentrum aus diesem Wahlkampf hervor. Er- folgr verpflichten! Tic nunmehr eroberte Stellung des Zentrums im neuen Deutschland legt derZcntr « ms - presse ganz besondere Verpflichtungen auf. Die Tagung der Nationalversammlung in Weimar, die des Reiches Grundgesetze schaffen sv.1, wird bestimmend sein für die ganze Entwicklung und den Erfolg der Christlichen Volksparlei. Naturgemäß ist cs daher auch für unsere Presse von ganz besonderer Bedeutung, über den Gang der Beratungen der Nationalversammlung in Weimar und insbesondere über das dortige Wirken der Zentrums- rraktion einmal sich selbst zu unterrichten, dann aber vor allem, die Wählerschaft der Zentrum spartet auf dem Lausende« zu halten. Es ist nun der „Sächsischen Vvlkszeitung" gelungen, sich für die deutsche Nationalversammlung in Weimar eine eigene Vertretung zu sichern. Es handelt sich dabei nicht etwa um die Wiedergabe nüchterner Sitzungsberichte, die durch die Telegraphcnburcaus ausgcgcbcn werden, sondern um belebende Stimmungsbilder über den Ver- lauf der Plenarsitzungen, um Artikel, in denen politisch die Beratungen beurteilt und nusgcwertct werde«. Wir be tonen dabei nochmals ausdrücklich, das, cs sich um Original arbeiten unseres eigenen Korrespondenten handelt. Der selbe wird auch in der Lage sein, die Rrdaktion ständig auf dem Lausenden über die politisch-parlamentarischen Vor- gänge zu halten, unter besonderer Berücksichtigung der Stellung der Abgeordneten der Zcntrumspartci. Unser Mitarbeiter in Weimar, der für die Dauer der National- Versammlung dort seinen Wohnsitz nehmen wird, verfügt über außerordentlich gute Verbindungen, so das, die „Sächs. Volkszeitung" stets in der Lage sein wird, nicht nur rasch, sondern vor allein auch einwandfrei zu unterrichten. Anßer- dem ist cs uns gelungen, einen besonderen Mit arbeiter in Berlin zu gewinnen, der vom Sitze der Reichsregiernng ans die „Sächsische Volkszcitnng" durch bc- sonder« Artikel unterrichten wird. Wir haben oben geschrieben, das; Erfolge verpflichten. Sie verpflichten die Zentrnmspresse, alles zu tun, was in ihren Kräften steht, und deshalb haben wir auch die Kosten nicht gescheut, für eine vollständig eigene Paria- meutarische Vertretung in Weimar zu sorgen. Die Erfolge der Zentrumspartei verpflichten aber auch die Wählerschaft, die Partciprcsse in jeder Hinsicht noch weit nachdrücklicher zu unterstützen, als das bisher geschehen ist. Wir bitten daher unsere Freunde, auch weiterhin mit aller Kraft für die „Sächsische V o l k s z e i t u n g " zu werben und so dafür zu sorgen, das, auch in Sachsen das Wachstum der Parteiprrsse mit dem Wachstum der Wähler- schaft Schritt hält, da nur auf diese Weise ein dauernder Erfolg für unsere Sache gewährleistet wird. Die Regierung zur Wendensrage. Die „Sächsische Staatszcitung" schreibt: Der wendische Nationalaiisschnß hat sich veranlasst ge- 'ehen, durch die Presse eine Erklärung über feine Stellung zur Wendenfrage bekanntzugeben. Die Erklärung soll eine Erwiderung auf „schärfste Verwahrung und Kundgebung Lausitzer Verwaltungskörper" sein, sie übergeht jedoch die Tatsache, daß die Bevölkerung der Lausitz durch die bisherige Tätigkeit des Nationalausschnsses, mehr noch durch die wild umlausenden Gerüchte vorher beunruhigt und in Aufregung versetzt worden ist. Was die Erklärung i.n einzelnen als wirtschaftliches Programm bringt, steht mit der Wendenfrage selbst zum Teil in sehr losem Zusammenhang. Tie Beschwerden der bäncr- lichen Bevölkerung über den Großgrundbesitz, Jagd und Fischereirccht und die Verhältnisse, die zur Abwanderung in die Industriegebiete sichren, werden bekanntlich auch von der deutschsprechenden Bevölkerung des Landes vielfach erhoben und haben mit der Nationalität nicht» zu tun. Was hierin bei der komincnden Neuordnung zu geselzehen hat, geht Deutsche und Wenden gemeinsam an und wird nach den Be dürfnissen der Allgemeinheit entschieden werden. Darüber hinaus erweckt aber die Erklärung unter ans- drücklichen Hinweis ans eine Sondcrbehandlung der wen dischen Volksgenossen durch unsere Feinde Hossmingen, die. gerade weil die Ausführungen hierüber unklar sind, ver- wirren inüssen. Die Wenden sind jederzeit gute Bürger un- scres Staates gewe'cn und haben, von ihren deutschredenden Mitbürgern geschätzt und geachtet, mit uns gemeinsam Gutes und Böses getragen. Sie haben in treuer Pflichterfüllung wie alle anderen Söhne des Landes für die Heimat gekämpft und geblutet. Sie werden nicht vergessen, was sie dem langen friedlichen Zusammenleben verdanken und können sich ver sichert halten, daß ihre Sorgen volles Verständnis finden. Daß heute, in der Zeit allgemeiner Erregung und unter dem schweren Druck der Not die Wünsche des einzelnen und gan zer Gruppen oft sonderbare Richtungen einschlagen, ist durchaus begreiflich und eine Erscheinung, die sich nicht nur in der Lausitz zeigt. Es muß aber gegenüber der Form, in der Wünsche der Wenden in der Erklärung des Nationalans- schnsses vorgebracht werden, betont werden, daß die ganze Frage eine innere Angelegenheit des Reiches und des sächsi schen Staates ist und bleiben wird. Es darf nicht übersehen werden, daß mit den Wenden zusammen und in bedeutender Neberzahl eine rein deutsche Bevölkerung wohnt, der das gleiche Selbstbestimmungsrecht nicht streitig gemacht werden darf. Eine räumlich erkennbare feste Trennnngslinie gibt es nicht. Tie gegenseitige Durchdringung beider Teile der Bevölkerung hat bisher dem friedlichen Zusammenwohnen keinen Abbruch getan und wird dies auch künftig nicht tun, wenn die Erregung der Uebergangszeit sich legt und die Wenden sich davon überzeugen, daß ihre Wünsche bei der Negierung verständnisvolle Aufnahme finden. Wenn auch in Abrede gestellt worden muß. daß die Wenden bisher in Sachsen „unterdrückt" worden sind, so ist sich die jetzige Ne gierung doch bewusst, daß im Sinne der wendischen Bestre bungen manches zu ändern und zu bessern bleibt. Sie ist weit davon entfernt, die Angelegenheit leichthin abzntnn und schenkt ihr vollste Aufmerksamkeit. Sie hofft bei den weiteren Besprechungen den Weg zu finden, ans welchem dem wendischen Volkstum die berechtigte Wabrnng seiner Eigenart gesichert wird, und bat zu dem tüchtigen kleinen Stamm, der so mannbast für seine Muttersprache und seine Kisttni guter eintritt, das Vertrauen-, das; er sich nicht in politische Abenteuer Hineinreißen läßt, die für ihn verhäng- nisvoll iverden würden. >' vül. ll-—'' "—ff.'.'.» L'»»k . Deutsches Reich Ter Anschluß Deutsch-Oesterreichs. Wien, 31. Januar. Ter Staatsrat für Deiitsch-Oester- reich hat in seiner Kabinettssitznng. am Donnerstag ein stimmig den Gesetzantrag an die österreichische Nationalver sammlung angenommen, der Deutsch-Oesterreich als Bestandteil des Deutschen Reiches er klärt. Wien zweite Rrichshanptstndt? Wien, 30. Januar. Bürgermeister Tr. Wei.ßkir eb ner sprach sich in einer.Wählerversammlung für den An- schlich an Deutschland aus, unter der Voraussetzung, daß besonders den Wienern die Zukunft Wiens verbürgt werde. Er übernahm den Gedanken Groß-Dentschlands Wien als Freistaat zu erklären und cs in die Reibe der Bundesstaate", anfznnehmen. In der Versammlung erklärte der deutsch' Z e n t r n m sa b g e o r d n e te D r. Pfeiffer, der im Wahlkreise Berlin für die Nationalversammlung gewählt wurde; als Generalsekretär der großen deutschen Zentrnms- partei kann ich ruhig anssprecken, daß wir aar kein Binder- nis darin sehen, wenn die Hälfte des Schwergewichts im Süden liegt, wenn ein deutscher Präsident zuzeiten seinen Wohnsitz in Wien aufschlägt. Es handelt sich nickst n»i ein Mitteleuropa, welches eine abgetane Idee ist, nicht um die geduldete Teilnahme einer Donaukonsöderation von Staaten, die sich nicht wohl suhle» und nicht lieben, sondern darum, daß wir sie in einen dent'chen Bund anfiiehmen, den wir alle lieben. Dir Polengcsnhr. Berlin, 31. Januar, Nach Meldungen von der pol nischen Front ziehen die Polen gegen die Bahnen nach Lissa im Süden und nach Schneidemiilst im Norden außerordent lich starke Triippenmassen zusammen. Die. deutschen Ab- wehrtnippen beschränken sich bis jetzt ans die Defensive. Thorn, Schneidemühl und Lissa werden von den Deutschen in starken Verteidigungszustand gesetzt. Brombcrg, 31. Januar. Im weiteren Verlaufe der Ge fechte wurden Gromaden, Fricdberg und Großneudorf von unseren Truppen genommen. Mehrer? Maschinengewehre, zwei Tankgewchre, eine große Menge Munition und son- stigcs Kriegsgerät Wurden cingebrackst. Berlin, 3l. Januar. A»S Posen wird gemeldet, daß die polnischen Soldaten, die an der Ermordung des Ritterguts- besitzers v. Raza-Naditz und seiner sechs Leidensgenossen ans dein dortigen Kcrnwerk beteiligt waren, vom polnisclirn Kriegsgerichte freigesprochcn worden^'ind. Die Verlegung des Hauptquartiers. Berlin, 3l. Januar. Die Verlegung des Hauptquartiers nach Kolberg dürste erst in der ersten Hälfte des Februar erfolgen, da die technischen Vorbereitungen die Jnnel-altung eines früheren Tennins nicht ermöglichen. Berlin, 3l. Januar. General v. Groener befindet sich zur Besprechung einer Reihe wichtiger Fragen, auch bezüglich der Verlegung des Haupt-quartierF, in Berlin, lieber dir Unterhaltungskosten der Besatznngstrnppen finden in Berlin interne Vorbesprechungen statt. Berlin, 31. Januar. Tie Oberste Heeresleitung wird nächster Zeit die Leitung der Operationen im Osten über nehmen. Es sind aber noch erhebliche Widerstände zu über winden, ehe an ein ersprießliches Wirken zu denken ist. Die Rcichöexrkiitive gegen Bremen. Berlin, 31. Januar. Die Situation in Bremen steht ans des Messers Schneide und es ist im Augenblick noch gar nicht zu übersehen, wie sich die Verhältnisse in den nächsten Stunden entwickeln Iverden. Nach dem Bckanntmerdcn der Nachricht vom Vormarsch der Negierungstnippe» erfolgte die Bewaffnung der gesamten Arbeiterschaft. Alle Lastkraft wagen wurden requiriert und brachten Maschinengewehre nach den Vorstädten, die von Arbeitertruppen besetzt wurden. Auch die Straßenbahn wurde für derartige Transporte her angezogen. Ein Pressevertreter hat sich nachts nach Verden begeben, wo das Korps Gerstenberg sein Hauptquartier auf geschlagen hat. Ter erste Adjutant des Obersten Gerstenberz, Hanptmann Danner, machte über den Vormarsch folgende Mitteilung: Das Korps ist am 23. Januar von Berlin ab gefahren. Ter erste Transport ist am 20. Januar nachmit tags in Verheil eingetrossen, während die anderen Züge nach einander folgten. Im ganzen sind für di? Beförderung der Division 16—20 Züge herangezogen worden. Im Korps sind alle Truppengattungen vertreten. Besonders stark aber ist seine Artillerie. Daneben verfügst es auch über Flugzeuge, Panzerwagen und Minenwerfer. Seine Aufgabe besteht darin, den Neichsgesetzen in Bremen Geltung zu verschaffen. Der Aufmarsch vollzieht, sich zu beiden Seiten der Weser. Es wird alles getan werden, um Blutvergießen ,zn Verbin dern; jedoch wird unter allen Umständen ans der Ausliefe rung der in den Händen der Arbeiter befindlichen Waffen bestanden werden. Um *42 Uhr nachts sind vier Mitglieder des Bremer Rats der Volksbeanftragten in Verden einge- trofsen und erstickten den DivisionSstab des Korps Gersten bergs um Einstellung de» Vormarsches bis zur Erledigung der Verhandlungen in Berlin. Der Divisionsitab bestand ans sofortige Eiltwaffnng der Arbeiter und erklärte, daß ed in keine Verschleppung in dieser Angelegenheit einwilligen könne. Von seiten der Volksbeanftragten wurde ihm er-