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Gemeinden e» auch jetzt schon unbenommen ist. je nich Umständen den Verordnungen deS Ministeriums des Innern entsprechend eine örtliche Sonderdesteuernng von Klein handels-Großbetrieben eivzusühren. dem Anträge der Zweiten Kammer nicht beizutreten und die in dieser Sache ernge- gangenen Petitionen, soweit sie nicht durch den gefotzten Beschluh sich erledigen, auf sich beruhen zu lassen. Zweite Kammer. Der heutigen Sitzung lagen als erster Beratung»- Punkt einer auf grund von 8 88 der Verfassungsurkunde erlafserre Verordnung sowie einige damit zusammen hängende Abänderungen und Ergänzungen des Entwurfes ernes Gesetzes zur Abänderung und Ergänzung des Allge meinen Berggesetzes vor. Nach diesen bleibt die Aufsuchung und Gewinnung von Steinsalz nebst den mit ihm auf der nämlichen Lager stätte vorkommenden Salzen sowie die Aufsuchung von Salzquellen und ihre Benutzung zur Salzgewinnung dem Staate Vorbehalten, der die Ausübung dieses Rechtes auf andere übertragen kann. Die Ausübung dieses Rechtes gilt als Bergbau auf verliehene Mineralien im Sinne des Allgemeinen Berggesetzes. Insbesondere finden auf sie die einschlägigen Bestimmungen dieses Gesetzes und aller Nach' tragsgesetze entsprechende Anwendung. Diese Vorschriften gelten auch von der Aufsuchung und Gewinnung radium- balliger Mineralien sowie von der Aufsuchung und Be nutzung von Bergwerks- und sonstigen Wässern zur gewerbs mäßigen oder gemeinnützigen Verwertung ihrer radio aktiven Stoffe und Eigenschaften, mögen diese auf dem Ge halte an Emanation oder an gelösten Radiumsalzen be ruhen. Die Wirkung von Verleihungen, die vor den: 19. September 1908 erfolgt sind, bleibt unberührt. Der Grundstückseigentümer ist befugt, radioaktive Stoffe und Eigenschaften des Wassers so lange für den eigenen Bedarf zu benutzen, als sie nicht gewerbsmäßig oder gemeinnützig verwertet werden. Wer auf ihrer natürlichen Ablagerung anstehende Mineralien, die dein Verfügungsrechte des Grundeigentümers ausgeschlossen sind, in der Absicht weg- «nmmt, sie sich widerrechtlich zuzueignen, oder wer unbefugt Sie bezeichneten Wässer zur Verwertung ihrer radioaktiven Stoffe oder Eigenschaften aufsucht oder benutzt, wird mit Geldstrafe bis zu 300 Mark oder Gefängnis bis zu 3 Mo naten bestraft. Die Strafe kann auf Geldstrafe bis zu 000 Mark oder auf Gefängnis bis zu 6 Monaten erhöht werden, wenn zum Zwecke der unbefugten Wegnahme, Aufsuchung oder Benutzung bergmännische Anlagen errichtet worden sind. Der Versuch ist straflos. Auf die Amtshand lungen bei Konzessionen zum Salzbergbau, zur Aufsuchung und Gewinnung radioaktiver Mineralien und zur Auf suchung und Benutzung radioaktiver Wässer finden die ein schlägigen Ansätze entsprechende Anwendung. Dieses Ge- tritt am 1. Januar 1910 in Kraft, mit welchem Tage die Notverordnung von: 17. September 1908 erledigt ist. Ministerialdirektor Geh. Rat Dr. Wahle empfiehlt di« Annahme des betreffenden Dekretes. Er begründet de» Gesetzentwurf und hebt die Notwendigkeit desselben hervor, lveist auf das lebhafte Interesse, daß das Publi kum der Nadiumgewinnung entgegenbringt, sowie die Möglichkeit, daß sonst Spekulanten in ihrem alleinigen Privatintercsse sich der Sache bemächtigten, da der gegen- »värtige Stand der Berggesetzgebung keine sichere Gewähr dafür bietet, daß die fraglichen Werke eine gemeinnützige, die Wohlfahrt des Landes fordernde Verwertung in dem Matze finden, wie es die Allgemeinheit zu wünschen be rechtigt ist. (Die Sitzung dauert fort » A«s Ttadt «rrd Land. »NNl^ur«,«^ au« unserem veserkrrtse mit «tamenlfertigung stk diese »uvril Kn» Srr NcdakNsn allezeit wM5o-»«en. Der «käme de» »tnsrnver« dletdt »eheiumi» der »edattion. »nowi«e Zuschriften müssen unverüMHtiat vleiben.i DreSde«. den 3. November 1S08. Tageskalender für de« 4. November. 1303 -s Dr. lSrück. Bischof von Mainz. — 1302 -s Profeikor K. Etetn, L eder- kcmponist. — 1347 * Felix MendelS'ohn.Barlholdh zu Le'psto, bcrvorragender Kompon st. — 1575 - Guido Reni zu Caloenzano, b.iühmter Maier. —* Wetterprognose der König!. Sächs. Landes- Wetterwarte zn Dresden sür den 4. November: Güdosttv no, veränderlich, kalt, trocken. —* Se. Majestät der König kam heute vorm, in das Restdenzschloß und empfing dann von 12 Uhr ab mehrere Herren in Audienz. —* Ihre König!. Hoheiten Prinz und Prinzessin Jobann Georg von Sachsen sind am Montagabend in LanneS eingetroffen. —' Auf das WähltStigkeitSkonzert, daS zum Besten deS Fonds für die Erbauung einer katholischen Ki'che in der Vorstadt Dresden-Pieschen am 4. November abends '/z8Uhr im Palmengarten (Musenhaus), Pi-naisch- Siraße. startfindet, machen wir unsere geschätzten Leser nochmals auf- merksam. Wie wir bereits mitgeteilt haben, verspricht das Konzert vorzügliche, künstlerische Genüsse, welche in Anbetracht des Zweckes der Veranstaltung eine allseitig« Teilnahme wünschenswert erscheinen lassen. II. FreislnntgeJnterpellation. DieAbg. Günther, Bär und Roch haben folgende Interpellation bei der Zweiten Kammer eingebracht: Im Hinblick auf die vom Auswärtigen Amt unter verfassungsmäßiger Verantwortung des Reichs kanzler- gebilligte Veröffentlichung der vom deutschen Kaiser einem englischen Staatsmann gemachten Mitteilungen, richten die Unterzeichneten an die König!. Staatsregierung die An frage. welche konstitutionellen Bürgschaften sie den verbün deten Regierungen in Vorschlag zu bringen oder was sie sonst in verfassungsmäßigem Sinne zu tun gedenkt, um an Stelle einer Politik der Unbeständigkeit und Plötzlichkeit eine in konstitutionellen Formen sich bewegende, den Inter- «ffen de» deutschen Volkes entsprechende auswärtige Politik durch die verbündeten Regierungen zu gewährleisten? Die Interpellation ist der König!. SiaatSregierung mit dem Sr- suchen um Erklärung zugefertigt worden. Leipzig, 2. November. Der 61jährige Schriftsetzer- invalid Georg Oskar Friedrich und seine 60jährige Ehe frau find heute in ihrer Wohnung, Windmühlenstraße 21, ermordet worden. Die alten Leute verdienten sich ihren Lebensunterhalt durch Abvermieten an Schlafburschen. >l» diese vormittag» zur Arbeit gingen, verließen sie da» Ehepaar noch lebeud. Al» mittag» einer von ihnen nach Haufe kam. fand er sämtlich« Türen verschlossen. Ein Zimmer wurde aufgebrochen. In diesem lag mit zer trümmertem Schädel der Ehemann, in einem Htntelzimmer, gleichfalls tot, die Ehefrau. Sämtliche Behältnisse waren erbrochen. Geld und Schmucksachen geraubt. Die Bluttat ist zweifellos vormittags 9 Uhr verübt worden, da die unter dem Ehepaar wohnenden Leute um diese Zeit zwei schwere Fälle und Gepolter gehört halten. Kurz nach Ent- deckunq der Tat erschienen die Behörden an dem Tatorte. Von dem Täter fehlt noch jede Spur. VereinSnachrichteu. 8 Dresden. Unter den: Vorsitz Sr. Exzellenz des Generalleutnants z. T. v. Niesewand fand am Frei tag den 30. Oktober die diesjährige Generalversammlung des Vinzentiusvereins in: Gesellenhause statt. Den Rechen- ichaftsbericht erstattete der 1. Kassierer, Herr Fabrikdirektor Eiselt. Der Verein zählt gegenwärtig 91 Mitglieder. Die Einnahinen und Ausgaben bilanzieren mit 46 642 Mk. 98 Pf. Der bare Kassenstand beträgt 1136 Mk. 16 Pf. Wie seit einer Reihe von Jahren, so war auch in diesem Geschäftsjahre das Kinderheim neben der Wohltätigkeit gegen Arme und Kranke die Hauptsorge des Vereins. Die Zahl der Zöglinge schwankte zwischen 96 und 113. Die Kosten der Anstalt betrugen 25 192 Mk. 26 Pf. (im Vor jahre 24 416 Mk. 6 Pf.). An Erziehungsbeiträgen wurden von den Angehörigen 4410 Mk. 15 Pf. (im Vorjahre 3812 Mk. 13 Pf.) bezahlt. Von Wohltätern und aus Stif tungen flössen der Anstalt 13 943 Mk. 79 Pf. (im Vorjahre 16 688 Mk. 60 Pf.) zn, so daß noch ein Zuschuß aus Ver- einsmitteln von 6838 Mk. 32 Pf. (im Vorjahre von 4911 Mk. 18 Ps.) notwendig war. Außerdem unterstützte der Verein de» Handsertigkeitsunterricht in der Anstalt mit 350 Mk., gab regelmäßige Beihilfen den Suppenan stalten in der Käufferstraße und in Pieschen und verteilte 2761 Mk. 8 Pf. an Notleidende. Der Kassenbericht der St. Franziskuskonferenz in 'Neustadt weist 579 Mk. 56 Pf. (in: Vorjahre 290 Mk. 85 Pf.) an Einnahinen und 475 M?. 17 Pf. (in: Vorjahre 219 Mk. 32 Pf.) an Ausgaben aus, so daß der Kassenbestand Ende September 104 Mk. 39 Pf. lim Vorjabre 71 Mk. 53 Pf.) beträgt. Nachdem die beiden Revisoren den Richtigbefund des Kassenberichtes bestätigt, dankte Se. Erzellenz den: Kassierer für die umfangreiche, mühevolle und umsichtige Kassenverwaltung, ebenso den: Verwalter der Grundstücke und Inspektor des „Kinder heims" für die unermüdliche und rege Sorgfalt, womit er die schwere Aufgabe erfüllte, s chließlich den übrigen Vorstandsmitgliedern. Unter lebhaften: Beifall brachte die Versammlung ihren herzlichen Dank zum Ansdruck. Es wurde der Beschluß gefaßt, Mitglieder, die im Jahre selten die Versammlung besuchen, durch ein Schreiben zur Fest setzung eines freiwilligen Jahresbeitrages zn ersuchen. Bei der Neuwahl wurde der alte Vorstand unter dem Beifall der Versammiung einstimmig wiedergewählt. Besonders wurde die Annahme des Vorsitzes durch Se. Exzellenz Herrn v. Niesewand mit Freuden begrüßt. Bereits seit 13 Jahren führt er nunmehr in unermüdlicher Ansdauer und Ge wissenhaftigkeit das Amt und fördert die christliche Wohl tätigkeit in segensreicher Weise. Hervorhcben wollen wir noch, daß Herr Hofrat Professor Töhring seinen herz lichen Tank für die ihm durch den Vorstand anläßlich seiner 50jährigen Zugehörigkeit zun: Vinzentiusvereine darge brachten Glückwünsche zun: Ausdrucke brachte. 8 Dresden. In diesen: Winter beabsichtigt der katho lische Lehrerverein die berufliche Weiterbildung sei ner Mitglieder vor allen: durch Lehrauftritte zu fördern. Zwei praktische Vorführungen haben bereits stattgefnnden. Im September hielt Herr Direktor Bergmann eine Lehrprobe mit Kindern in: zweiten Schuljahre. Maria besucht ihre Base Elisabeth (Luk. 1, 26—39). Ehe die Kin der in den Saal geführt werden, richtet der Vortragende an die znhörenden Mitglieder und Gäste folgende Worte: Was verlangt die für heute gewählte Geschichte von uns? Sie verlangt, daß wir Kindern des zweiten Schuljahres ( 7 bis 8 Jahre alt) nahe bringen: Die Lehre von: heiligen Geiste und seiner Offenbarung an Menschen, die Jnng- franschaft und die Mutterschaft Marias, die Menschwer dung Jesu, die Mutterschaft Elisabeths nach erwiesener Un° fruchtbarkeitsche, die Erscheinung von Engeln, die Lehre über den Vorläufer. Ich sage nahe bringen, denn auch nach sorgfältiger Erklärung bleiben noch Geheimnisse übrig für den Glauben. Wird solchen bestebenden Schwierigkeiten gegenüber nicht manch gewissenhafter Lehrer verzagen? Er will veranschaulichen, denn ohne Anschauung kein Unter richt, auch kein Religionsunterricht. Und wer das Gegen teil behauptet, kennt nicht den Volksschulbetrieb. Lassen sich solch schwierige Gebiete den: Kinde veranschaulichend nabe bringen? — Der Lehrer versucht es. Nur teilweise gelingt es, oder es mißlingt völlig, nicht weil er etwa un pädagogisch vorgcht, sondern weil der Kindergeist zu schwach ist. Er ist unbefriedigt. Der Lehrplan verlangt aber nicht nur Erklärung, sondern auch Einprägnng des In haltes. Also: Unverstandenes auswendig lernen, wo gegen sich das pädagogische Gewissen des Lehrers sträubt. Die Kinder, besonders die schwachen, versagen. Aber das Muß des Lehrplanes tritt in sein eisernes Recht. Ab- schrciben lassen ist in: zweiten Schuljahre unmöglich, Lesen lassen gerade bei Schwachen zu zeitraubend. Also das Da- bleibenlassen! Die Geduld reißt! Es kommt der Stock. Und damit ist das Unheil auf die Spitze gestiegen. Wieviel Liebe zur Religion mag der Stock im Religionsunterrichte sthor: totgeschlagen haben! Hat der Lehrer hinterher Be friedigung? Nein. Und wenn er nicht mit dem Stocke dreinschlägt, ist er ebenfalls unbefriedigt. War:::::? Weil er die Schwierigkeiten nicht überstiegen hat. — Und solche Unzufriedenheit fühlen jährlich Tausende von Lehrern, evangelische wie katholische; sic sammelt sich, wenn sie nicht ihre Lösung findet, allmählich zu einer Unsumme an. Wirr- den die Behörden — hüben wie drüben —, denen die heu tige religiöse Lage nicht unbekannt ist, die Schwierigkeiten so durchleben, wie sie der Lehrer im Religionsunterrichte der Kleinen durchlebt, so würden sie Mittel ausfindig zu machen suchen, sie zu verringern. Der bisherige Betrieb deS Religionsunterrichtes bringt die Lehrer nicht selten in schwere innere pädagogische — und womöglich, wenn auch nicht katholischerseitS, auch in religiöse — Konflikte. Gibt cS keine Möglichkeit, die Schwierigkeiten zu vermindern? O ja! Wir müssen die betreffenden Gebiete unter unS be handeln, die Hauptschwierigkeiten aufzeigen, die Mittel zu ihrer Beseitigung aufsuchen, uns gegenseitig raten und hel fen, und wenn es irgend sein kann, in Gemeinschaft mit Theologen, auf daß jede Seite ihren klärenden Beitrag lie fert: die pädagogische und theologische Seite, um auf Grund solcher Arbeit zu Planverbesserungen zu kommen. Haupt sache ist da natürlich: Vormachen! Vormachen I Vormachen? Das soll heute an einem Beispiele versucht werden. Und nun erkennen Sie klar, warum meine Wahl fiel auf Marias Besuch bei Elisabeth. Mein methodischer Gang wird sein, nachdem ich zuvor die vorhandene Unterlage untersucht, sie geklärt und befestigt haben werde: Erzählung — Aus legung — Einprägnng des Neuen durch Erleben lassen und Anwenden. Meine Hauptmittel sind: Hinein versetzen der Kinder in den Seelenzustand der auftretendcn Personen und Erlebenlassen — anschaulich machen und immer wieder anschaulich machen — auf Herz und Willen der Kinder einwirken feurig und tief — und, wenn Sie wollen, vorbereitet sein, als gelte es, eine Schlacht zu ge winnen. — Die Kinder wurden nun in den Saal geführt und die Lehrprobe nahm ihren Anfang. Wegen Mangel an Zeit konnte sie nicht zu Ende geführt werden. Der Vor tragende hat sie vollständig ausgcarbcitet, die Wechselrede hinzngefügt und sie drucken lassen in Nr. 42 und 43 der Katholischen Schulzeitnng für Bayern, Auer, Donauwörth. Preis ü 10 Pfennig. Er kommt somit dem Wunsche nach, den Tr. Göttler in seinen: Einheitslehrplai: ausspricht, eS möchten die Theoretiker und Praktiker, die an: Ausbau un seres Religionsunterrichtes Mitarbeiten, ihre Vorschläge und Arbeiten hierüber nicht in allen möglichen Zeitschriften zerstreuen, sondern vor allen: die dafür bestehenden Fach blätter benützen. — Im Oktober hielt Herr Lehrer Kläß (2. Bezirksichule) zwei praktische Vorführungen aus dem Nechenstoff des ersten und zweiten Schuljahres. Er zeigte in anschaulicher Weise, wie die Kinder in den Zahlenraun: von 1 bis 10 einzuführcn sind. Gleich darauf behandelte er mit Schülern des zweiten Schuljahres den Zahlenraun: von 1 bis 100. Es war interessant, zu beobachten, wie viel das Kind in einen: Jahre an geistiger Kraft gewinnt. In den nächsten Lehrproben werden Stoffe aus dem Anschau ungsunterrichte Praktisch vorgcführt werden. kleko 8 Dresden. Man schreibt uns: In den Berichten über die Tagung der dfttten Generalversammlung deS Kath. Frauenbundes hat sich ein kleiner Druckfehler eingeschlichen, der dringend der Berichtigung bedarf. In dem Referat über den ..Jngendbund" von Freiin von Carnap heißt eS: ,,Jm Jngendbund sollen die katholischen Mädchen zu tüchtigen katholischen Frauenrechtlerinnen erzogen werden!' Das muß heißen Frauenbündlerinnen. Denn nie und nimmer will der Kath Frauenbund Frauenrecht lerinnen erziehen — die Ucberzeugurg hat jeder, der tn diesen Tagen in Münster war. gewonnen — sondern er will die Jugend zu einem Bund znsammenschlietzen, der eS lernt, auf sozialem Gebiete tätig zn sein, und so der Not der Zeit abzuhclsen, getrogen von: Geiste katholischer Liede. 8 Leipzig. „Tages Arbeit, abends Gäste, saure Wochen, frohe Feste." Mit diesem Dichterworte begann Herr Ar-, beitersekretär Mattissck an: 31. Oktober im dichtffesüll- ten Saale des katholischen Gesellenhauses anläßlich des fünften Stiftungsfestes des katholischen Arbeiterver eins Leipzig-Zentrum seine Festrede. Er führte ungefähr folgendes ans: Ans den wenigen Männern, welche vor fünf Jahren den Verein gründeten, ist heute ein stattlicher Verein geworden, und was hat der Verein nicht schon Großes geleistet für seine Mitglieder in den Tagen der Krankheit und Not, des Klassenkainpfes und Terroris mus? Aber auch und vor allen: in religiöser Hinsicht will der Verein seinen Mitgliedern Stütze und Schule sein. Der Arbeiterstand ist ein wichtiges Organ im Organismus Staat und dieser muß ihn infolgedessen schützen und er wird ihn schützen, wenn wir nur die Forderung an ihn stellen. Deshalb haben wir uns zusammengetan, um, nicht auf dem Wege des Klassenkampfes, sondern auf den: Wege der Ge setzgebung, unsere Verhältnisse zu verbessern zu snck)en. Wenn wir uns dieser Pflicht wohl bewußt sind und es ist uns nicht vergönnt, bessere Verhältnisse zn erleben, so kön nen wir sterben in den: Bewußtsein, den Grund dazu ge legt und für unsere Kinder gearbeitet zu haben. Rauschen der Beifall dankte den: Redner für seine lieben Worte. Das reiche Festprogramm bot an Instrumental- und Gesangs vorträgen, sonne an Knplets und Rezitationen eine so schöne Abwechslung, selbst mit zwei heiteren Theaterstücken hatte der Theaterklub des Gescllenvercins den Abend verschönen helfen. Allen denen, welche sich so liebenswürdig in den Dienst des Vereins gestellt, dankte der Herr Präses und wünschte, daß Freundschaft, Frohsinn und Einigkeit uns verbinden, der Verein sich immer mehr entwickele und somit ein Faktor auf der Bahn sozialen Wirkens werden möge. Ne«e» vom Taste. Friedrichshafen. 2. November. Der Zeppelin I unternahm heute 2 Uhr 30 Minuten einen nenen Ausstieg. In den Gondeln nahmen Graf Zeppelin. Herzogin Wea. die Tochter des Grafen Zeppelin Gräfin Hella, der Hof marschall der Herzogin und eine Hofdame Platz. Die ganze Fahrt dauerte ^ Stunde; um 3*/, Uhr wurde die Landung glatt vollzogen. T«lestramrne. Wren, 2. November. Wie die „Neue Freie Presse meldet, haben heute vorbereitende Schritte zur Lösung der Ministerkrisis begonnen. Wenn die Lösung der Krisis bis znm 17. November nicht gelingen sollte, würde der Zu sammentritt des Neichrates verschoben werden. Huelva, 3. November. Gestern abend kam eS zu Zusammenstößen zwischen ausständigen Bergleuten der Rio Tinto-Gesellschaft und Arbeitswilligen, doch stellte die Gendarmerie die Ordnung wieder her. Die Zahl der Aus ständigen beträgt etwa 200. Sofia, 2. November. Die Sobranje begann heute nachmittag die Beratung über die Adresse auf die Thron rede. Die Sobranje nahm sodann die Adresse auf die Thronrede an. Die Adresse billigt die UnabhängigkeitS--