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alten vornehmen Formen der beiden Seitenflügel in glücklichster Weise anschließt, hebt sich jetzt wirkung-voll zwischen diesen hervor und bildet unstreitig eine hervor ragende Zierde de» prächtigen Theaterplatze«. Der Ent wurf stammt von Professor Martin Dülser. Auch da» von dem bekannten Hotelfachmann Generaldirektor Rudolf Sendil geleitete Hotel Europäischer Hof an der Prager Straße ha anläßlich de» in Dresden zu erwartenden großen Fremden- zuflusse» einen Neubau errichten lassen, der sich aus dem an der Ecke der Sidonienstraße und der Prager Straße liegenden Terrain erhebt, aus dem früher da» Verwal tungsgebäude des Landwirtschaftlichen Kreditvereins im Königreiche Sachsen stand. Am Postplatze erhebt sich jetzt an der Stelle des ehemaligen Turmhause» des Hotels Weber gleichfalls ein imposanter Hotelneubau unter dem Namen Palasthotel Weber. Der Entwurf des Neubaues stammt von der Dresdner Architektenfirma Lossow u. Kühne. Ganz in der Nähe ist noch ein vierter Hotelneubau ent- standen, und zwar an Stelle des Hotel» Reichspost an der Ecke de'' Zwinger- und Annenstraße. Da» neue Hotel wurde in der kurzen Zeit von kaum vier Wochen errichte und hat bezüglich der Schnelligkeit seiner Herstellung den Rekord unter den vier Hotelneubauten geschlagen. ES führt den Namen Grand Hotel Reichspost. Der Entwur stammt von den Architekten Stephan und Möbius. —* Ein Deckeneinsturz ereignete sich heute vormittag im Hause Kleine Brüdergasse 9 bei Vornahme baulicher Ausführungen. Hierbei verunglückte der Baugewerke Senge- Witz aus der Käufferstrahe, weshalb er mittels Unfallwagens nach dem Stadtkrankenhause übergeführt wurde. —* Sprung in die Elbe. Am Montagnachmittag gegen 6 Uhr sprang ein Arbeiter von der Friedrich-August- Brücke in die Elbe. Zwei Baggerer, die dem im Strome Treibenden in einem Kahne sofort nachfuhren, zogen ihn wieder auS dem Wasser und brachten ihn ans Land. Er gab an. er habe mit dem Sprunge von der Brücke in den Elbstrom nur den Beweis erbringen wollen, daß er ein guter Schwimmer sei. Der stark angetrunkene Mann wurde in die Heil- und Pflegeanstalt übergeführt. —* Die Polizeidirektion setzt 300 Mark Belohnung auf die Ergreifung derjenigen Person aus, die den Raub anfall auf den Geldbriefträger Einer ausgeführt hat. Bad Elster, 26. April. Um 10 Uhr 40 Minuten erfolgte die Abreise des König» mit dem fahrplanmäßigen Schnellzuge nach Werdau. Bautzen. Se. Maj. der König hat den bisherigen Bezirksoffizier beim Landwehrbezirk Bautzen, Herrn Major z. D. v. Woikowsky-Biedau, unter Verleihung der Krone zum Ritterkreuz 1. Klasse des Albrechts-Ordens und unter Fortgewährung der gesetzlichen Pension mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform des Leib-Grenadier-RegimentS Nr. 100 von seiner Dienststellung auf sein Gesuch enthoben. Bautzen, 25. April. Bei der gestern am hiesigen Gymnasium stattgesundenen Aufnahmeprüfung bestanden vsn den 44 Geprüften 43. — Die Oberrealschule i. E. eröfinete, den „Bautzner Nachr." zufolge, das neue Schul jahr mit 374 Schülern, von denen 99 neu ausgenommen wurden. Zum ersten Male wurde auch jungen Mädchen die Ausnahme gestattet, 4 konnten der 2. und 3 der 3. Klasse zugewiesen werden. Der Unterricht wird von 20 Lehrern an 14 Klassen erteilt. Chemnitz, 26. April. In Johanngeorgenstadt hat gestern abend in der siebenten Stunde der Lederanrichter Radowitz seinen beiden Kindern im Alter von einem Jahre bezw. elf Wochen die Kehle durchschnitten. Der Vater, der für unzurechnungsfähig gehalten wird, .ist ins Krankenhaus «ingeliefert worden. Chemnitz, 25. April. Die Vereinbarungen der Kom mission im Metallarbeiterstreik sind von den Gießerei- arbeitern nicht angenommen worden. Dieselben fordern weitere Lohnerhöhungen. Die Verhandlungen dauern fort. Großenhain, 25. April. Ein Soldat des in Dresden garnisonterenden 177. Infanterie-Regiments stürzte sich in den diesigen Spitalteich. Er wurde jedoch von einem in der Nähe befindlichen Mann wieder herausgezogen und in die Kaserne des Husaren-Regiments gebracht. Von hier aus wurde er nach Dresden zurückbefördert. Leipzig, 26. April. Im Zeitz-Weißenfelser Bezirke haben heute 3000 von insgesamt 4000 dort beschäftigten Bergleuten ihre Kündigung eingereicht. Die Bergleute im Meusclwitzer Bezirke werden am kommenden Sonnabend kündigen. Oederan, 26. April. Ein 17jährtger Fabrikarbeiter auS Falkenau schoß sich, weil er sich kein Rad kaufen sollte, eine Kugel in den Kopf. Er wurde in hoffnungslosem Zustande ins Krankenhaus gebracht. Oschotz, 26. April. Zum Musikmeister veS 1. Ulanen- Regiment» Nr. 17 wurde Herr Georg Rupprecht berufen, der sein« musikalischen Studien am Königlichen Konserva torium zu Dresden absolviert hat. Pausa, 25. April. Unter Vergistungserscheinungen sind hier und in dem benachbarten Ebersgrün zahlreiche Per sonen zum Teil schwer erkrankt. Die Erkrankungen sollen dnrch den Genuß von gewiegtem Fleisch verursacht worden sein. Eine Untersuchung ist eingeleitet. Pirna, 26. April. Der „Pirnaer Anz." berichtet: Wie man uns mitteilt, besteht die Absicht, auf dem Liliensteine eine Bergschwebebahn zu erbauen, die das Elbufcr direkt mit dein Plateau des Felsens verbindet. Die Pläne liegen dem König!. Ministerium zur Genehmigung vor. Die Vor arbeiten sind von einer Leipziger Firma ausgefllhrt, die auch die Bahn nach erfolgter Genehmigung erbauen will. Plauen i. V., 25. April. Eine heftige Explosion er eignete sich gestern abend in der Seumestraße. Dort waren aus einer Wohnung Mieter ausgezogen und hatten die Gas einrichtung mitgenommen, ohne die Leitung ordnungsmäßig zu verschließen. Als nun gestern der Zeichner Jakob mit seiner Braut, Schwiegermutter und Schwägerin die Woh nung betrat und, um in der .Küche Feuer zu machen, den Haupthahn aufdrehte, entstand eine starke Detonation. Die Fenster wurden zertrümmert. Jakob selbst erlitt schwere Brandwunden. Auch die drei Frauen wurden verletzt. Stolpen, 26. April. Wegen der großen Verbreitung der Maul- und Klauenseuche ist der Viehmarkt am 2. Mai verboten. ' SpanSberg, 25. April. Der 6jährige Sohn des Guts- besitz»» Schöne spielte in der Scheune seine» Vater» mit Streichhölzern, wodurch ein Bund Stroh in Brand geriet. Da» Feuer griff weiter um sich, so daß die Scheune in kurzer Zeit bi» aus die Umfassungsmauern niedergebrannt war. Werdau, 26. April. Die städtischen Kollegien beschlossen, den städtischen Arbeitern, die seit 15 Jahren im städtischen Dienste stehen und mindestens 50 Jahre alt sind, die Pensionsberechtigung mit 50°/, ihre» Arbeitsverdienstes zu verleihen. Wolkrustei», 25. April. Zwischen den Bahnhöfen Wolkenstein und Streckenwalde wurde daS 3jährige Kind Kaden von einem Güterzuge überfahren und schwer verletzt. Zittau. Im Königsholze entdeckte man an einer abgelegenen Stelle die schon stark in Verwesung über gegangene Leiche eine» älteren Manne«. Nach den Papieren, die der Tote bei sich trug, handelt es sich um den 62jährtgen Stellmacher Julius Bungart au» Leuben bei Dresden. Man nimmt an. daß Bungart vor Monaten am Fundort erfroren ist. Die Leiche wurde an Ort und Stelle der Erde übergeben. Tetscheu, 25. April. Wegen Schmuggels von 800 Saccharin wurde der Großhändler Oskar Wünsch verhaftet. Gemeinde- und Ver einsnachrichlen. ' Zeitz. Die hiesige im Jahre 1863 gegründete kath. Missionspfarrei ist durch Erlaß des Kgl. Ministeriums vom 1. April d. I. an zu einer öffentlichen Pfarrei erhoben. 8 Dresden. Im Verein kathol. erwerbstätiger Frauen und Mädchen veranstaltet die Firma Kathreiner einen Frei-Kaffee-Abend mit Vortrag und Lichtbildern und zwar Mittwoch den 3. Mai abends 8 Uhr großen im Saale de» Gesellenhauses. 8 Dresden. Der Verein kathol. kaufmännischer Gehilfinnen und Beamtinnen veranstaltet Freitag den 28. d. M. abends ^9 Uhr einen geselligen Abend im Sitzungssaale Antoustraße 7 Part. Ein lustiger Schwank, sowie deklamatorische und musikalische Darbietungen sind vorgesehen. Gäste aus dem kaufmännischen Berufe sind herzlich willkommen. Wir garantieren sür einen genußreichen Abend. 8 Dresdcn-Johannstadt. (Katholischer Jüng st n g s v e r e i n.) Infolge Beendigung der Ferien übt die Turnabteilung ab Donnerstag den 27. April abends 8 Uhr bis 1/2IO Uhr wieder regelmäßig in der Turnhalle Schu mannstraße 21. Zahlreiches Erscheinen, besonders der neuen Mitglieder, erwünscht. 8 Chemnitz. Eine Christliche - Gewerkschaftk- Versammlung für alle Berufe findet am 28. April abend» 8^/2 Uhr im „Preußischen Hof", BrauhauSstraße 13. statt. Das Referat hält der Bezirksleiter der Metallarbeiter, H. Reichert, über das Thema: „WeShalb organisieren wir uns in christlichen Gewerkschaften?" DaS Korreferat erstattet Herr GewerkschastSsekretär H. Dogt-DreSden. National- gesinnte Arbeiter (Textilarbeiter) sind hierzu eingeladeu. 8 Meißen. Diesen Sonntag, den 30. April, wird der Volksverein für daS katholische Deutschland eine Versammlung im Schlachthofe halten. Kein Mitglied de» Volk-Vereins darf es versäumen, diese Versammlung zu besuchen. DeS Redner des Abends wird Herr Reichsgerichts rat Burlage sein. Die Vertrauensmänner des VolksvereinS werden gewiß tun, was i» ihren Kräften steht, die Ver sammlung zu einer imposanten zu gestalten. Alle Freunde der katholischen Sache in Meißen und Umgegend sind herzlich und dringend eingeladen. Auch diese Versammlung soll wie die letztgehaltene ganz pünktlich eröffnet werden. Komme also niemand zu spät. „Beginn Punkt ^9 Uhr", steht auf der Einladung zu lesen. Näheres wird die Annonce besagen. Kirche und Unterricht. Ic Die Fahrt der liberalen Pastoren wird in der „Kirch lichen Vierteljahresruudschau" der „.Kreuzzeitung" im An schluß an den Fall Jaiho sehr drastisch folgendermaßen ge kennzeichnet: „Wozu braucht auch der kirchliche Nadikalis mus Kirche u in größerer Zahl, wenn einer seiner Ver treter ausführt: „Wir werden uns daran gewöhnen müssen, daß der moderne Mensch sein religiöses Interesse nicht mehr im Kircheugehcu und ähnlichem betätigt, sondern in der lebendig aktiven Teilnahme, mit der er sich in den Geistes- kampf, in das Ringen um den höchsten Wahrheitsbesitz ein- inischt." Wozu Kirchen für den kirchlichen Radikalismus, wenn er mit Johannes Müller, dem Propheten, sagt: „ES ist falsch, Jesum als den Bringer eines neuen Kultus anzu sehen, er steht allem kultischen Wesen, vor allem dem Kultus, der mit seiner eigenen Person getrieben wird, weltentfernt!" Ist das wahr, dann genügen dem Liberalismus einige größere Säle in unseren modernen Prachtbauten! Da können sie ihr religiöses Interesse durch die Teilnahme an den Geistcskämpfen betätigen! Die Kaiser - Wilhelm- Gedächtniskiche hat vorläufig doch noch eine andere Be stimmung! Selbst liberale Kreise, wie sie sich um die „Preußische Kirchenzeitung" scharen, sehen doch nicht ohne Bedenken auf die Unfruchtbarkeit dieses Radi kalismus. Bei Gelegenheit der Betrachtung der K o l l e k t e n e r t r ä g e in den Berliner Kirchen läßt sich eine Stimme vernehmen: „Daß ausgerechnet die Markus- kirche in Berlin, die Hochburg des Protestantenvcrcins (1>. E. Fischer), mit 6,57 Mark Durchschnittsertrag unter 80 Kirchen an letzter Stelle steht, ist ein Menetekel an den Berliner Liberalismus, der es im Ernst doch nicht bestreiten kann, daß der Kirchenbcsuch der Gradmesser nicht nur für das Gemeindeleben, sondern überhaupt für das religiöse Interesse der Massen ist." Die obigen Sätze haben gezeigt, daß der nach links allzeit freundliche inittelparteiliche Beur teiler den Liberalismus doch noch überschätzt hat, denn sie bestreiten, was doch im Ernst nicht bestritten werden kann, mit allem Ernst! Eber nicht alle Liberalen sind wie die Berliner Liberalen und wie der freisinnige Reichstags- kandidat Pfarrer Korell, in dessen Kalender in sozialdcmo- kratisch-anarchistischem. ekelhaftem Tone die Besuchsfahrten les russischen Kaisers, des Verwandten seines Landes- ürsten, in Italien folgendermaßen glossiert wurden: „Dies- mal hat er den König von Italien in Racconigi besucht, dem es aber auch recht schwummrig war, weil ja doch hinter jedem Eck ein geliebter Untertan des Gastes mit einer kleinen Bombe stehen konnte. Gewöhnliche Sterblicl-e durften nicht in die Nähe, sondern nur Lakaien und Geheimpolizisten, die das geliebte Volk darstellen und Hoch rufen mußten . . - Inzwischen haben die Nihilisten in Petersburg einem recht schneidigen Polizeiobersten vermittels der mit Recht so be liebten Bombe zu einer höchst zerstreuten Himmelfahrt Ver halten!" Eine der besten und ehrlichsten ist der Nürnberger Pfarrer Nittelmeyer, der ein erschütterndes Bekenntnis von der praktischen Erfolglosigkeit der liberalen Theologie abge legt hat. „Die M i l l i 0 n e n in a s s e der Arbeiter steht unserer Arbeit nicht nur verständnislos und m i ß t r a u isch , sondern in Deutschland wenigstens absolut ablehnend gegenüber . . . Irgend ein Verlangen, eine Sehnsucht, die dem, was wir zu bieten haben, cutgegen- täme, ist nicht vorhanden, ist uns nicht zu wecken gelungen. Das Christentum hat sich in der Form, wie wir es vertreten, als unfähig erwiesen, auf unsere Arbeiter einen wesentlich stärkeren Einfluß zu gewinnen, als es der älteren Form des Christentunis gelungen ist. Die Arbeit an den Gebildeten, an den „Entfremdeten" unter ihnen, ist lange Zeit unser Steckenpferd gewesen. Aber wie steht es? Gewiß, es gibt eine nicht zu verachtende Zahl von Menschen, die es dank bar aussprcchen, daß es ihnen nur die moderne Theologie ermöglicht hat, fromm und frei zugleich zu sein. Aber ganze Stände sind unserer Arbeit völlig, oder doch fast völlig fremd geblieben, der Offizierstand, der Stand der Techniker und Ingenieure, fast der ganze große Kanfmannsstand usw. Wir stehen einfach der brutalen Tatsache gegenüber, daß eine irgendwie bedeutendere Bewegung durch die moderne Theologie nicht h e r v 0 r g e r u f e n i st!" — Wenn alle liberalen Theologen so nüchtern und bescheiden von ihrer Arbeit dächten und es so offen aussprächen, bedürfte es keines „Verständnisbundes". Vielleicht bringt gerade der Fall Jatho viele unter ihnen noch weiter vorwärts." Diese letztere Hoffnung haben wir nicht'-, das Gesetz der schiefen Ebene läßt Steine nicht aufwärts rollen. Sport. "I>. Sachscn - Rnndflug. Die Jnteressen-Genieinschaft der sächsischen Vereine für Luftschiffahrt hat am 22. April die Ausschreibungen für den Sachsen-Rundflug und die örtlichen Veranstaltungen in Dresden, Chemnitz und Leipzig verschickt. Da die Preise sämtlicher Veranstaltungen bei nahe die Höhe von 200 000 Mark erreichen, sind eine große Anzahl der besten Flieger in Sachsen zu erwarten. Wienzciers, Lindpaintner, Theken, Grade und viele andere hervorragende Flieger haben ihre Mitwirkung in Aussicht gestellt. — Die Dresdner Flugtage, welche vom 23. bis 26. Mai auf der Vogelwiese und den Elbwiesen abgehalten werden, enthalten verschiedene wertvolle Wettbewerbe, unter denen einige auch als Ueberlandflüge ausgeschrieben sind. Neues vom Lage. Berlin, 25. April. Auf Grund der Tatsache, daß kürzlich die Allongen der neuen Hundertmarknoten von einer Firma mit Reklameausdruck versehen worden sind, warnt die Berliner Korrespondenz davor, solche oder sonst für den Umlauf untauglich gemachten Noten in Zahlung zu nehmen, da deren Einlösung seitens der ReichLbankanstalten erst nach einer nur in Berlin ausführbaren, mit erheblichen Zeitverlusten verknüpften Prüfung ihrer Echtheit erfolgen kann. Berlin. 26. April. Auf dem Ternpelhofer Felde, wo sich auch ein Schiebstand befindet, auf dem die Schutzleute und Kriminalbeamten des Berliner Polizeipräsidiums im Schießen mit Brownings und Karabinern auSgebildet werden, wurde heute der Unteroffizier Vorpahl von der 1. Eskadron plötzlich von einer anscheinend verirrten Kugel getroffen und stürzte vom Pferde. Die Verletzung ist nicht lebensgefährlich. Köln, 25. April. Ein Raubmordversuch wurde in vergangener Nacht im Römerpark in Köln an einem Fremden verübt. Der schwer verletzte Uebersallene hat die Besinnung noch nicht wiedererlangt. Frankfurt (Oder). 25. April. In daS Krankenhaus des vaterländischen FrauenvereiuS in Selow wurden die Pocken durch einen Säugling einer russischen ArbeiterfamUie eingeschleppt. 12Personcn sind an den schwarzen Pocken erkrankt. Budapest, 25. April. In der Nähe von Zinkola, dem Fabrikviertel von Budapest, wurde die Leiche einer etwa 30 Jahre alte r Frau aufgefunden. Es liegt ein Lust mord vor. Unter dem Verdachte der Täterschaft wurde ein italienischer Erdarbeiter verhaftet. Telegramme. Berlin, 26. April. Das Urteil gegen den Agenten Margolin und die Sängerin Fröhlich wurde heute in der 2. Morgenstunde gefällt. Es lautet gegen Margolin wegen schwerer Urkundenfälschung und Betrugs in mehreren Fällen auf 31/2 Jahre Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverlust, gegen die Angeklagte Fröhlich wegen schwerer Urkundenfälschung aus I V2 Jahre Gefängnis. Beiden wurden 3 Monate der Untersuchungshaft ungerechnet. Lemberg. 25. April. Gestern wurden zwei israeli tische Fleischer von Bauern in Karow mißhandelt und an geblich ihres Bargeldes beraubt. Der Verhaftung der Täter durch Gendarmerie setzte die Ortsbevölkerung Wider stand entgegen. Auch ein Rabbiner wurde schwer verletzt. Paris, 26. April. Der Vorsteher des GüterbahnhofeS in HysreS bei Toulon wurde verhaftet, weil er in dem dringenden Verdachte steht, das Magazin in Brand gesteckt zu haben, um hierdurch die Aufdeckung der von ihm ver übten Veruntreuungen und Frachtdiebstähle zu verhindern. Par iS. 26. April. Auf dem Marineschießplatze bei Lorient versuchten mehrere Landlcute eine von ihnen ge fundene Granate zu öffnen. Plötzlich explodierte daS Geschoß. Einer der Bauern wurde getötet, zwei andere wurden schwer verletzt. Paris, 26. April. Der gestern in Commentry er- öffnete Bergarbeiterkongreß faßte Beschlußanträge, in denen die Forderung nach dem achtstündigen Arbeitstage aufrecht erhalten und ein Verbot der Frauenarbeit verlangt wird. Paris, 26. April. In der gestern stattgehabten Voll versammlung der Aktionäre der Ostbahn teilte der Präsident der Gesellschaft mit, daß von den nicht wieder angestellten.