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^ 7P-- ' — 00 — ..Ruhe", ertönte es von allen Zeiten. Ter sliuf pflanzte sich fort bis iiber die ganze Ebene, bis zum Fuße des Tachsberges, wo sich die entgegengesetzte Waldlisiiue befand. Bisher hatte dos Tal einem in beginnendem Aufrilhr befindlichen Meere geglichen: Hin nnd her gleiten die schwärzlichen Wogen, und bald lauter, bald leiser ertönt il>r italischen. Jetzt aber schieil es, als würde Tel ans die Wellen gegossen. Tie Hin- und Herwandclnden blieben sieben, die leise plaudernden ichwieaen plöblich, ivährend die bisher geführten, anscheinend iebr lebbasten Unterhaltungen zwar nicht abgebrochen, aber doch mir im Flüsterton weilergesührt lvnrden. Genossen!" nun der Vorsitzende. eine unter all diesen Schwäch lichen >iranllnbe», früh (Gealterten, doppelt anssailende Hünengestalt mit ^onnerstiminc'. tttn» verslummte auch das lebte laute (Gespräch, mail vernahm M'r noeh (ennlü'ter, das aber auch iinmer leiser wurde und znlebt klang, als h ^1^ ,der Abendwind die shneige der Birten und Espen bewege, ol cin im ,W-s „ochmals nnd nun wurde es ganz still. „Ihr wißt, .7 ' ^. p wir uns össenllich nicht mehr versammeln dürsen, u»'!l drnnteil -enonen, ^ ^^,,s,a„d Aber ^s ivar dringend nötig, da?, wir ein- der ^'elageiN^.^n,o,e„la„>en. si„d ^ „jele Dinge von Wichtigleit zu be mal wieder ^ rioni Borstande und den Ausschüssen keine Beschlüsse gesagt sprechen, in ' ohne das', eure Znslimmnng eingeholt wird. Wir müssen eS ineiden lönw Verantwortung in einer so wichtigen Angelegenheit ahlelmen, ^i^^,,„en. Teshalb tverden ivir euch hierher berufen, n», ungestört ai:l uns m U^^.iiheiten. die sehr dringender Natur sind, unter uns ordnen nniere Ange'W^ wollte euch nun bitten, euch meinen Anordnungen, wie in zu können. .T^e» önenllichen Volksversammlung zu sägen, und ich werde »der regeln'^ . „och der Geschäftsordnung verfahre». Auch eine TageSord- wiedernm sn^'g,- ausgestellt, nach ivelcher sich die Verhandlungen abspielen. mg habe» ^„rrde euch zunächst zu erzählen haben, was geschehen ist. seit- ?rde». Icl' . „gen Male tagte», darnach wird euch (Genosse Appell, der Vor- ' .standskoinitees. die Bedingungen vorlegen, die wir den Ar me dein wir -.ui" jil'.ende des Wiederausnahme der Arbeit stellen wollen. Hiernach wird beitgebern ö"'s,wrr» von der uns besrenndeten ..Sezession der Zehn" einen euch Genosse' ^„.schlag nnterbreiteii und begründen. Ein Redner will die VerniiUelumZ'. Wiederaiisnahme der Arbeit empselilen bedingnngsl^ ^ sich z,,näcl,st ein dnmpses Gemurmel. das bald stärker an- Hier erl' ^,>„se „W: „Zoll nicht reden" „Wir wollen ihn wuchs. ZnüM ..Wir zischen ilm aus" - ..Jagt ihn zum uiclit hören" T " , .sipende lieg wiederum die Fackel schwingen, woraus sich der ^ r > glule perstuminten. .lgriu'i^ >'>o blieb' Törn- legte, iies der Vornbende ivieder laut „anhören müßt ibr ihn die uür so slürmi'ch von anderen fordern? die lll'edesreibeit, - ^ „och unser.Kassierer, Genosse Wellboss, Ratschläge nnd Winke Endlich >'"°o sich während der Anwesenheit der beiden Bataillone zu ver- oebeu. uüe sich M'as'.regelnnge» anszuseben. Endlich ist noch ein Punkt. -, '"'„orgeselu'n. wozu noch verschiedene Redner Mitteilungen zu Rach dem Vorträge eines jeden Referenten tritt eine »nbe- Jedoch liegt es im Interesse der lullten liabe Verschieden inacben hatu"'„ssio!> ein. schränkte TlS ^ „jcht länger als eine jcden liegen ache, dag über tunde debattiert lverde. Wir köniieu — 01 — dann bei Tagesanbruch ungefähr fertig fein und uns dann unbehelligt und in Ruhe und Ordnung nach Hause begeben. „Genossen und nun hoffe ich, daß Ihr mir das schwere Amt der Aus- rechterhaltnng der Geschäftsordnung nach Kräften erleichtert. Eine Glocke haben wir zwar hier, ob sie aber überall hin dringt, ist die Frage. Deshalb bitte ich euch, eure Augen, so lange die Verhandlungen dauern, möglichst nach dem Punkte gerichtet zu halten, an dem ich stehe, denn jedes Glockenzeichen, das; ihr vielleicht nicht hört, wird von einem Schwenken der Fackel begleitet sein, das ihr sicher sehen werdet". Ter Redner schloß mit einem dreifachen Hoch auf die Partei und ge rechte Sache. Ein donnernder langanhaltender Beifall, dessen Grund man eigentlich nicht recht begreifen tonnte, folgte seinen Worten. Nachdem die Fackel geschwenkt und so wieder Ruhe eingetreten war, nahm der Redner wieder das Wort und gab einen kurzen Bericht über die unternommenen Schritte nnd die erzielten Resultate. Darauf beantragte ein Mitglied der Versammlung, sich mit den Schritten des Vorstandes einverstan den zu erklären und demselben den Tank durch Handerheben anszudrücken. Tie nun folgenden Ausführungen des Genossen Appell, eines kleinen Mannes mit dunklem Vollbart und büßenden Augen, entfesselten allgemeinen Jubel. Seine Bedingungen, die man den Arbeitgebern vorschreiben sollte, waren sehr scharf und er trug sie in zündender, volkstümlicher Rede vor. Eine ganze Anzahl Redner sprachen sich in seinem Sinne ans und betonten, man könnte eher noch mehr als weniger verlangen. Ta hatte nun der Vorsitzende der „Sezession der Zehn" einen schweren Stand, namentlich da er sich anfangs gar nicht verständlich machen konnte. Er war es nicht gewohnt, im Freien zu sprechen und hatte gar keine Ahnung, wie laut seine Stimme tönte. Rufe wie „Lauter" — „Wir hören nichts — „Noch lauter" unterbrachen den Anfang seiner Ausführungen. Immerhin strengte er sich an, bis er endlich an der eintretenden Stille gewahrte, daß seine Worte den Raum bis zum Rande des die Wiese von allen Seiten umgebenden WaldeS beherrsch ten. Er begann zunächst von seiner Kleinarbeit bei den Streikbrechern, von den guten Erfolgen des ersten und dem Mißlingen des zweiten Tages zu spreche». Sodann wies er mit haarscharfer Logik nach, wie der Vorschlag seines Vorredners einfach unausführbar sei, gar keine Aussicht habe, von den Arbeitgebern angenommen zu werden, wie man sich, da das Wünschenswerte nicht erreichbar sei, an das Erreichbare halten müsse. Und nun trug er seine Vorschläge vor und begründete sie anfs eingehendste. Aber ihm passierte da bei ein Mißgeschick. Dieses laute Reden war er nicht gewohnt und er ließ so die für den Redner so wichtige Oekonomie des Atemholens außer Acht. So mußte er verschiedene Kunstpausen machen und bemerkte zu seiner Verzweisc- lung, das; feine Stimmbänder erschlafften. Ein Pickeln und Kitzeln im Halse hatten wiederholtes Husten zur Folge, das gerade seine wirksamsten Tiradcn recht störend brach, und sein Niesen-Auditorium begann bereits unruhig zu werden. Mit trockener Kehle und kaum noch hörbar, selbst den Näherlagern den schon schwer verständlich, kürzte er den Schluß seiner Rede gewaltsam ab. Daher machte seine Behauptung, daß man nach Abzug des Militärs den Aus stand sofort ivieder aufnelmicn könne und die sich daran knüpfende Beweis führung selbst auf diejenigen, von denen sie verstanden wurden, nur sehr mä-