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— Die feindliche« Brüder in der Freisinnigen Ber einigung. Gegen die «Weser Ztg." wendet sich das Organ des Hospitanten der Freisinnigen Vereinigung. Abgeordneten v. Gerlach, die „Berliner Ztg.". in der Verteidigung der Verherrlichung der Sozialdemokratie durch den National- sozialen Traub mit folgenden Schmähungen: „Wir stehen nunmehr nicht länger an. das Verfahren der „Weser Ztg." für eine gemeine Fälschung zu erklären, die ein erschreckend Helles Licht wirft auf den Tiefstand, zu dem das Blatt in seinem blindwütigen Kampf für die Verspießerung des Liberalismus herabgesunken ist. Seine Borniertheit wird nur noch durch die Schäbigkeit seiner Gesinnung über troffen." Die „Weser Ztg." antwortet darauf: „Die „Berl. Ztg." hat ein Reservoir von Schimpfwörtern zur Ver fügung und aus diesem den Zapfen ausgestoßen, sodatz es sich über uns ergießt." Auch in diesem Punkte sei das Blatt der Sozialdemokratie ganz nahe gekommen. Oesterreich - Ungarn. — Die 16 Wahlmänner an der Wiener Universität der vier Fakultäten haben am 24. d. M. den ordentlichen öffentlichen Professor der Moraltheologie Dr. Franz Martin Schindler, k. k. Hofrat, k. u. k. Hofkoplan, päpstlicher Hausprälat und Generalsekretär der Österreichischen Leo- Gesellschaft zum Rektor für das Studienjahr 1004/1905 gewählt. — Der deutsche Bolksrat für Böhmen ist bekanntlich für den 26. Juni zu seiner Konstituierung nach Prag ein- berufen. Denselben bilden vorläufig je drei Vertreter der deutschen Laudtagsparteien, und zwar der Agrarier, der Alldeutschen, der Christlichsozialen. der deutschen Fortschritts- Partei, deutschen Volkspartei, der freien Alldeutschen und des verfassungstreuen Großgrundbesitzes und ferner je drei Vertreter der deutschböhinischen Schutzvereine (derzeit der Böhmerwaldbund, Bund der Deutschen in Böhmen. Bund der Deutschen Ostböhmens, der deutsche Schulverein, die „Germania" in Trebnitz, der deutsche Schulerhaltungsverein in Prag und der Bund der Germaneil). Es steht dem deutschen Volksrate jedoch frei, von Fall zu Fall auch Vertreter anderer nationaler und wirtschaftlicher Ocganisa- sationen als Vertrauensmänner zuzuziehen. Die Alldeutschen (Schönerianer) und der Bund der Germanen haben ihre Teilnahme abgesagt. Italien. — Der Sarg des Königs Humbert wurde am 24. d. M. in Gegenwart des Königs, des Ministerpräsidenten Giolitti, der übrigen Minister, der Ritter des Annunziaten-Ordens, der Präsidenten des Senats und der Deputiertenkammer, der obersten Hoschargen und der Geistlichkeit aus der provi sorischen Gruft im Pantheon gehoben und in der dem Grabe Viktor Emanuels II. gegenüberliegenden Krypta bei- gesetzt, wo das definitive Grab hergestellt werden soll. Frankreich. — Zur .Kartäuser-Affäre wird erzählt, daß der an gebliche Unterhändler, der L. des Generalpriors der Kar täuser, ein gewisser Lepäre sei, der früher Direktor einer jetzt bankerotten Bank war und seit dem April auf der Flucht ist. Der nationalistische „Eclair" meldet, daß Le- päre in geschäftlicher Beziehung zu den Kartäusern gestan den habe und unter den in seiner Wohnung beschlagnahm ten Papieren sollen sich auch Briefe und andere Schriftstücke befinden, die auf die Kartäuser-Angelegenheit Bezug haben. Diese Papiere seien für die parlamentarische Untcr- -suchungskommission von sehr großem Interesse. Der Vor sitzende der Kommission hat den Generalprior der Kar täuser und den Pater Ney telegraphisch aufgefordert, näch sten Dienstag vormittags zu erscheinen und ihnen gleich zeitig den Geleitsbrief zugesendet. Die konservativeil Blät- ter raten den Katäusern, der Vorladung zu folgen. So schreibt der „Gaulois": Wenn die Kartäuser in ihrem Still schweigen verharren sollten, würden sie zum Ruhme Com- Les' und zur Beschimpfung der katholischen Kirche beitra gen. Es ist ihre Pflicht, uns zu verteidigen und vom Alb druck zu befreien, der auf unserem Lande lastet. Ter Ge neralprior der Kartäuser kann dieses heilige Werk voll bringen. Er braucht nur ein Wort zu sagen, nicht um un sertwillen, sondern um Christi willen, den Herr Combes zum zweiten Male an das Kreuz schlagen will". Am 21 d. M. wird die Kommission den Schwager Nocheforts, den Journalisten Vervoort, vernehmen, voll welchem Besson de- hauptet hatte, daß er angeblich im Aufträge von Edgar Eombcs zu ihm gekommen sei. Aus Stadt und Land. >lMittr>ilu»,rc» a»S unserem Leserkreise mit Nai»e»Sfertik»»U für diese Rubrik sind t>»r Redaktion allezeit willkommen. Der Raine des Einsenders bleibt Geheimnis der Redaktion. Slnonyme Zuschriften müssen »iiberücksichtint bleibe».> Dresden, den 25,. Juni 1!>04. —* Die Witterung hat bis jetzt den Aufenthalt Sr. Majestät des Königs in Eins ganz besonders begünstigt, fodaß derselbe einen großen Teil des Tages im Freien zubringen und täglich in der Umgegend der Stadt Spazier- führten unternehmen konnte, an diese schließen sich kurze Cpaziergäuge. Se. Majestät nimmt nunmehr auch regel mäßig Bäder, die gut zu bekommen scheinen. —* Se. Hoheit der Erbprinz von Sachsen-Meiningen wohnte gestern und heute vormittag den Truppen besichtigungen auf dem hiesigen Garnisonübungsplatze bei und besuchte gestern abend das König!. Opernhaus. —* Se. König!. Hoheit der Kronprinz ist Donners- tag nachmittag 3 Uhr 54 Min. von Sibyllenort nach Dresden zurückgekehrt. —* Das erste heil. Meßopfer wird am Sonntag früh ^9 Uhr in der Kapelle deS König!. JosephinenstifteS der hochw. Herr Neopresbyter Mar- Schulz darbringen, welcher Dienstag aus den Händen Sr. Eminenz des hochwürdigsten Kardinals Dr. K o p p die heil. Priesterweihe empfangen hat. —'Herr Oberbürgerm ei st erBeutler hat den Ehrenvorsitz über das große Blumen fest über nommen, das am Sonnabend, den 3. September, auf der Brühlschen Terrasse stattfinden wird. Das Fest wird ver anstaltet vom Verein zur Förderung Dresdens und des Fremdenverkehrs, vom Ortkverband Dresden der Pension»- anstatt deutscher Journalisten und Schriftsteller und vom Verein zur Speisung bedürftiger Schulkinder zum Besten der wohltätigen und gemeinnützigen Zwecke dieser drei Verein«. ES war ursprünglich bereits am 11. Juni ge plant, wurde jedoch infolge deS Ablebens der Frau Prin zessin Johann Georg auf den 3. September verschoben. —* Die Mutter Gottes ein Gegenstand der Verehrung. Die „Dr. Nachr." melden: Die Strafkammer in Osnabrück fällte eine grundsätzlich wichtige Entscheidung. Ein Bahnmeister einer Kreisbahn hatte zwei katholischen Arbeitern gegenüber sehr scharfe Aeccherungen über die Mutter Gottes gebraucht und hatte sich dieserhalb zu ver antworten. Das Gericht nahm den Tatbestand als feststehend an, sprach aber den Angeklagten frei, mit der Begründung, daß die Mutter Gottes keine Einrichtung der kathol. Kirche, sondern nur ein Gegenstand der Verehrung sei. Damit hat die Strafkammer keine neue Entscheidung herbeigeführt, sondern sich nur auf den Standpunkt gestellt, den das Reichsgericht bereits wiederholt fixiert hat. Wir haben dies in Nr. 138 bei Besprechung der Bedeutung des tz 166 nachgewiesen. Wie die Mutter Gottes keine Ein- richtung der kathol. Kirche ist und daher ihre Ehre den Schutz des Gesetzes nicht genießt, so hat Luther — man verzeihe uns die unpassende Gegenüberstellung — noch viel weniger ein Recht als „Einrichtung" der evangelischen Kirche betrachtet zu werden. —* Mit allerhand hämischen Bemerkungen wurde in der sächsischen Presse die Nachricht kolportiert, daß der frühere Fürsterzbischof von Olmütz D r. Kohn eine jährliche Pension von 200000 Kronen dafür verlangt, daß er auf die Würde und die Rechte ver zichtet habe. Staat und Kurie seien aber einig, ihm nicht mehr als 50 000 Kronen jährlich zu bewilligen, denn der neue Fürsterzbischof Bauer brauche doch das jährliche Einkommen von 600 000 Kronen, und der Pensionierte dürfe auch mit monatlich mehr als 4000 Kronen leben können. — Das Ganze ist von Anfang bis zu Ende frech erlogen. Dr. Kohn hat keinen Heller von Pension für sich verlangt. Er hat bereits am 12. März d. I. dem Apostolischen Stuhle die Erklärung abgegeben, daß er auf die ihm gebührende Pension zu Gunsten einer katholischen Universität in Olmütz verzichte. Diese Erklärung hat er am gleichen Tage dem Metropolitan-Kapitel von Olmütz amtlich zur Kenntnis bringen lassen. Wir werden sehen, ob die Blätter Widerruf leisten, besonders die „Wartburg" des Herrn D. Meyer, welche sogar vom „Herumbalgeu" des jetzigen Oberhirten von Olmütz mit seinem Amts- Vorgänger spricht.^ —* In der letzten Stadtverordnetensitznng wurde iil Uebereinstimmung mit den Beschlüssen des Rates be schlossen, den Vertrag mit Herrn Stadtbaurat Bräter und Herrn Architekt Noch in Kassel wegen Uebernahme der Planung und Ausführung des neuen Rathauses für Dresden zn genehmigen. —* Heute Sonntag um 11 Uhr vormittags nimmt der Jahrmarkt seinen Anfang und dauert bis Dienstag abend. Hoffentlich haben die Verkäufer nicht unter der Ungunst der Witterung zu leiden. Seelitz b. Rochlitz. Eine überaus große Trauerversamm- lnng hatte sich am Mittwoch ans dem hiesigen Friedhofe eingefnnden, um den ermordeten Gemeindelafsicrer Tictze zur letzten Ruhestätte zn begleiten. Eine Dcpniation der Crottendorfer Gemeindevertretung und eine Anzahl Freunde folgten nebst den Verwandten dun iin Zuge voc- ansgetragonen, mit Blumen und Kränzen geschmückten Sarg. Tic Nochlitzer Kapelle besorgte die Tranermnsik. Laiisigk. Am Dienstag nachmittag überzog die hiesige Gegend ein schweres Gewitter, das mit starkem Sturm, Regen und Graupeln anftrat. Weiter nach Hopfgarten, Ebersbach. Trautenhain und Geithain zn hagelte es aber so furchtbar, daß Eisstiicke in der Größe von Hühnereiern in Menge noch lange Zeit die Erde bedeckten und an Beeren, Obst, Gemüse- und Halmfrüchten großen Schaden anrichteten. Rauwalde. Durch Blitzschlag wurde am Dienstag das Wohnhaus des Arbeiters Kosant'e eingeäschert und eine in der Nähe des Schießplatzes Heidchäuser stehende Silber pappel zersplittert. Gcycr. Am Mittwoch brach hier im Dietzschen Wohn- hanse Feuer ans, dem auch noch drei weitere Gebäude znm Opfer fielen. Durch die schnelle Hilfe konnte ein Weiter greifen des entfesselten Elements verhindert werden. Elterlei». Der Wirt des mitten im Walde gelegenen Gasthauses zur grünen Eiche behauptet, den Wachtmeister Schramm, welcher des an dein Geincindekassierer Tietze be gangenen Raubmordes verdächtig erscheint, am Dienstag gegen 7 Uhr abends gesehen zu haben. Niederlungwitz. Bei einem am Dienstag hier nieder gegangenen Gewitter traf ein Blitzstrahl das Wohnhaus der B. Arnold, das bis auf die Umfassungsmauern nieder- brannte. Hagelschlag in Größe einer Haselnuß richtete vielen Schaden auf den Feldern an. Lunzenan. Am Mittwoch früh wurde der 24 jährige ledige Schlosser Paul V. in einer Dachkammer seiner Woh nung erhängt anfgefnnden. Plauen. Der beim Neubau der Plauener Bank be schäftigte 20 jährige Zimmermann Böttcher ist am Mitt woch nachmittag durch den Sturz auf ein Gerüst tödlich ver unglückt und wenige Minuten darauf gestorben. Schönheide. Infolge Versagens der Bremse stürzte am Dienstag mittag ein Automobil mit Poe: Jnsaüri: über einen sehr hohen Damm in einen Fichtenbestand. Das Gefährt wurde dabei teilweise zertrümmert und die zwei Personen, welche sich in, Wagen befanden, erhielten ver schiedene Verletzungen. Vereinsnachrichten. 8 Dresden. (Volksverein für das kath. Deutschland.) Die am Dienstag im „Strehlener Hof" abgehaltene Bezirks versammlung der Südvorstadt war leider recht schwach besucht, was um so bedauerlicher ist. weil Herr Nowack einen, gerade für die jetzige Zeit mit ihrer Jesuitenhetze passenden, interessanten Vortrag hielt. Er beleuchtete* in kurzen Zügen das Leben und Wirken unseres unvergeß- lichen Ludwig Windhorst. Die wenigen Anwesenden folgten dein Vortrage des geschätzten Redners mit großer Spannung und verließen hoch befriedigt die Versammlung. Kath. Lehrerverband im Königreiche Sachsen. SchirgiSwalde. Am 22. Juni sprach in SchirgiSwalde Herr Domprediger Schewtschik über die GeschicM der Katechese bis zum Konzile von Trient. Herr Direktor Nowak lieferte einen Bericht über literarische Neuheiten. Auf Beschluß der Versammlung finden methodische Zeit fragen in Zukunft eine planmäßige Behandlung. Der Krieg in Ostasten. General Kuropatkin hat der veränderten Marschrich tung der japanischen Hauptarmee folgend, das Gros seiner Truppen südwestlich von Liaojang abschwenken lassen. Die dritte japanische Armee unter Nodzu, die bei Taknscyan ihre Landung vollzogen hatte, hat sich nämlich ebenfalls nach Westen gewendet, indem sie von Sinjan nach Kaitschou marschierte, offenbar, um die Port Arthur belagernde zweite Armee Okns im Rücken völlig gegen jeden russischen Angriff von Norden her zu decken. Auf ihrem Marsche nach Westen haben nun die Japaner Sjunötfchön besetzt. Auch die erste Armee unter Kuroki, die so lange zur Deckung der Jalulinie in Fönghwangtschöng stand, hat eine» Teil der Streitkräfte nach Westeil verschoben, nachdem Saimatsi geräumt wurde und so sind beide japanische Armeen, die Nodzus und die Knrokis vereinigt und stehen nun in ziem lich gerader Frontlinie den Russen gegenüber. Letztere haben durch ihre Frontveräuderung den Vorteil erreicht, daß die Russen nun eine direkt fast senkrecht gegen die rußi- sche Froilt stehende Nückzugslinie über Mukden nach Char- bin besitzen: während früher der rechte Flügel in Gefahr war, leicht abgeschnitteu zu werden, ist diese Gefahr jetzt beseitigt. Offenbar rüsten beide großen Armeen auf eine Entscheidungsschlacht, von deren Ergebnis vor allem ab hängt, ob Port Artbur überhaupt zu entsetzen ist oder nicht. Denn der Entsatz Port Arthurs scheint immer noch im Plane Kuropatkins gelegen zu sein. Wie General Ssacharow dem Generalstab meldet, sind nach den Berichten russischer Streiswachen und den Aus sagen der Ortsbewohner bedeutende Streitkräfte des Geg ners, mehr als eine Division, im Süden vom Tschanpanlin- Paß bei Tschandiadian und Londiadian vereinigt. Weiter ist eine bedeutende Abteilung aus Ssiujan nach Ehansy vorgerückt. Am Abend des 19. Juni nahmen die Japaner mit einer Abteilung Wafantnn auf der großen Straße nach Liaujang ein. Eine ebenso starke Abteilung des Gegners besetzte Tschanlindzi im Tale des Tsaohe etwa 10 Werst nördlich von Fönghwangtscheiig. Am Dienstag griff eine 4000 Mann starke aus In fanterie, Kavallerie und Artillerie bestehende russische Streitmacht Ayangpionmen an, wurde aber zurückgeschlagen und ging bei Sonnenuntergang gegen Schinkailing zu zu rück. Tie Russen verloren fünf Tote und zwanzig Verwun dete; die japanischen Verluste sind noch nicht bekannt. Seit dem 23. Juli werden östlich vom Lianflusse neue Verschanzungen aufgeworfen. Chinesen müssen ihre Häu ser verlassen, welche für russische Truppen verwendet wer den. Es ist eine neue Proklamation erlassen worden, welche die Ausfuhr von Lebensmitteln nordwärts von Nintschwang untersagt. Große Truppcnkörper sollen unter General Ku° ropattin acht Meilen von Nintschwang stehen und wie man anniinmt, nach Kaitschou zu marschieren. „Daily Mail" bringt folgende, denn doch etwas sen sationell klingende Meldung, daß die Situation in Port Arthur, allen gegenteiligen Berichten zum Trotz, eine ver zweifelte ist. Die dort befindlichen Chinesen sterben buch stäblich Hungers und die Russen nähren sich nur mehr von Maismehlspeiseu. Flüchtlinge, die heute hier eingetroffen sind, teilen mit, daß der Fall der Festung unmittelbar be vorstehe (?). Tie von russischer Seite in Umlauf gesetzten Gerüchte über fortgesetzten Blockadenbruch durch Dschunken, welche angeblich Lebensmittel nach Port Arthur bringen, seien einfach erfunden. Wien, 24. Juni. Von unterrichteter Seite wird der „Politischen Korrespondenz" ans Paris gemeldet: Der hier weilende japanische Staatsmann Süjematiu, dessen Unterredung mit dem Mitarbeiter des „Tempö" den Ein druck hervorrief, als ob Japan geneigt wäre eine etwaige Friedensvermittelnng befreundeter Mächte anzunehmen, nahm Anlaß zn konstatieren, daß diese Auslegung dem Sinne der von ihm gemachten Aenßerung keineswegs entspreche. Tokio, 25. Juni. <Reutermeldung.) Admiral Togo berichtet: Am Donnerstag fand bei Port Arthur ein Gefecht statt, wobei ein Schlachtschiff vom Typus Pereswjet ge sunken ist. Ein Schlachtschiff vom Sebastopol-TypuS und ein Kreuzer vom Diana-Typus wurden gefechtsnnfähig gemacht. Die japanischen Schiffe blieben im wesentlichen unbeschädigt. Neues vom Tage. Der Sieger im Gordon-Bennet-Nennen, der Franzose Thery, ist auf der Heimfahrt verunglückt. In der Nähe von Kirchberg im Hunsrück stürzte er mit seinem Automobil in einen Chausseegraben und brach sich den Fuß. Er mußte seine Reise mit der Bahn fortsetzen. Posen. 24. Juni. Heute wurde in dem früheren Vorort St. LazarnS der Grundstein zn der unter dem Pro tektorat Ihrer Majestät der Kaiserin erbauten evangelischen Kirche gelegt. Berlin, 25. Juni. Die Morgeublätter melden: Gestern Nachmittag ereignete sich im Norden Berlins an der Ecke der Bad- und Grüntalerstraße auf abschüssiger Strecke an einer Kurve ein Zusammenstoß dreier Straßen« bahnwagen. Drei Frauen und vier Männer wurden ver letzt, aber niemand lebensgefährlich. Bruneck (Tirol), 24. Juni. Die Touristen Berger und Hammermann aus Sachsen erkletterten das Turner kamp. Berger stürzte ab und wurde mehrfach verletzt. Hammermann seilte ihn ans einer tiefen Schlucht empor. Lorient, 24. Juni. Die kürzlich vom Kriegs- gerlcht Tours freigesprocheuen Offiziere des 116. Infanterie regiments. die sich geweigert halten, bei der Ausweisung der Kongregauisten von PloiKmel mitznwirken. wurden vom Kriegsminister in den Stand der Nichtaktivität versetzt. Tanger, 24. Juni. Perdicariö und Varley wurden aus der Gefangenschaft entlassen und sind hier eingetroffen. Frankfurt a. M.. 25. Juni. Der Dichter Wil helm Jordan ist heute vormittag lU/? Uhr gestorben.