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liescranten und deren bezahlten und unbezahlten Agenten zu rechnen und können uns noch auf manches gefaßt machen. Mn allein Nachdruck treten wir aber der Behauptung ent gegen, daß unsere Flottenstärke den Ausgang der Marokko srage beeinflußt hätte. Wenn man mit 4 Millionen Sol daten und rnnd 700 000 Tonnen Schiffsgehalt keine gute Auslandspolitik machen kann, dazu geordnete Finanzen bat, dann reichen 000 000 Tonnen auch nicht mehr aus. Wo ist denn der Beweis, daß unsere Flotte zu klein ist? Diesen bat noch keiner erbracht: wohl aber wissen wir, daß unser Admiralität' die feste Ueberzeugung hat, daß unsere Flotte und Helgoland vollauf ihre Pflicht erfüllen werden, daß sie für die Nordsee stark genug sind, um der größten und mo dernsten englische» Flotte eine Partie zu bieten. Nicht nnbetannt sind uns die Treibereien auf ein neues F l o t t e n g e s e tz, das noch diesen Reichstag be schäftigen soll. Ans die militärisch-technischen Seiten, auf die internationalen politischen .sionseguenzen wollen wir gar nicht hinwenen, sondern nur auf die finanzielle n. Es kann sich kein Reichstag finden, der eine Vermehrung der „Flotte auf Pu m p" beschließen wollte. Schon der BnndeSrat kann keine solche Vorlage dem Reichstage unterbreite», denn er hat den Sah vertreten: keine Aus gaben ohne Deckung. Was bei den Veteranen gilt, das gilt geradeso für die Flotte, denn es ist für den Stand der Reichssinanzen gleichgültig, wofür die (Helder nusgegeben werde». Unsere Finanzen aber sind nicht so, daß sie solche Mehrausgaben ohne weiteres tragen können. Neue Schulden sind keine Deckung. Somit bleiben nur zwei Wege übrig: Der Bnndesrat würde nie ein Flottengeseh ohne Deckung vorlegen. Ter Reichstag müßte natürlich diele st ü ck e z n e r st nussüllen und er hätte einen sehr, sehr einfachen Weg: die Matrikularbeiträge würde» einfach um die fehlende Summe erhöht werden. Von einer Höchst grenze von kl» Pfennige» pro Kopf könnte gar keine Rede mehr sein: die Bundesstaaten müßten kraft der Neichsver- sassung einfach die .(tosten der Flottenvorlage trage». Ter Reichslag könnte sich diese stösnng »m so eher gestatten, da die Feit drängen würde und die Einzelstaaten müßten eben die Stenern erhöhen. Wir würden diesen Schritt aus allge mein finanziellen Gründen sehr bedauern: er würde die Arbeit von drei Jahre» vernichten nnd die völlige Ge- snndnng der Finanzen des Reiches anshalten. Aber es wäre schließlich unansbleiblich. Macht aber der Bnndesrat einen anderen Declnngsvorschlag, so geht die ganze Reichs- finanzreform wieder an: bon rechts käme die Kotierungs-- abgabe, von links die (iindetzerbfchaflssteiier. Was wäre damit gewonnen? Allgemeiner Kuddelmuddel vor den Wahlen. Die Sozialdemokratie hätte de» .Hauptgewinn biervon. Darum glauben wir nicht an ein neues Flotten aeseh. Ter Reichskanzler kann ein solches nicht vorlegen und ebensowenig -Herr v. Tirpih. Tie Treibereien der Interessenten müsse» erfolglos sein. VolWch,? Run-Mau. 1V r i> » !) >-n . ! er> 12 Okiober 1211. Der deutsche Kronprinz bei (kardinal (topp. Ter .Kronprinz trifft, wie der „Voss. Ztg." aus Breslau be richtet wird, im staiife der nächsten Woche als (Hast des <hardinals KoPP auf Schloß Ivhannesberg (Oesterrcichisch- Schlesien) ein. um einer Einladung zur Jagd zu entsprechen. — DaS Marokko-Abkouimc» ist in seinem ersten Teil, der sich auf Marokko selbst b ziegt. nunmehr endgültig formuliert worden. Die damit zusammenhängenden Kom- vensationsoerhanLlnngen wurden wieder ausgenommen. Ter VundeSrateauSschuß für auswärtige Angelegen- heilen iß am Mittwoch in Berlin zusammengrtreten. Dieser Ausschuß wird gebildet aus den Bevollmächtigten von Bayern, Sachsen, Wü-ttcmberg und zwei weiteren Betmll- mächtgt.'n, die der Bnndcsrai olljähilch wählt. Den Vorsitz hat ständig Bayern. Diesen, Ausschuß, der zu einem Dekorationsstück geworden ist war ursprünglich ein r.cht bedeutender Wirkungskreis zngedacht. Durch ihn sollte die i» Preußischen Händen liegende Leitung der aus- wältigen Politik die Fühlung »nt de» gnße,preußischen Bundesstaaten dauernd erhallen, und diese sollten instand gesetzt werden, durch Anträge und Anregungen Einfluß auf die an^märtche Politik auszuüben. Das mar nun unter Bismarck weder leicht »och unge'ährlich, ob r auch imter den späteren Reichskanzlern Hot der Ausschuß sich irgend, welche selbständige G. Itnng nicht zu verschaffen gewußt. Er fühlt jahraus jahrem das nngArübteste Stillekea, dessen Ruhe nur selten vorübergehend eeslö-t wird, wenn einem „Morte Gottes" unvereinbar feie», hervorzuheben. nm so Verwirrung zu schaffe», hegegnet der Verfasser durch .Hervorhebung des kirchlichen Inspiratiantzbegrifss, der durchaus nicht hindert, den menschlichen Faktor in der Per so» der Propheten und heiligen Schriftsteller (Hagio- graplien) zu berücksichtigen. „Die Inspiration erweitert nicht notwendig die Gren zen des iiieiischliche» Wissens: sie läßt die eigentümliche (Heistesrichtnng nnd Geistesverfassung der Hagiographen unversehrt. Tie Inspiration bewirkt, daß die gotteinge gebene Schrift durch die Auswahl des vielleicht mit vieler Mühe vom Autor erworbenen Stoffes ans dem Bereiche der göttlichen Offenbarung, fremder und eigener Erfahrung nnd Anschauung, jene Belehrung und Aufklärung in Sachen des Heils erzielt, welche (Hott nnd der heilige Schriftsteller beabsichtigen. Nur insoweit menschliche Unwissenheit »nd irrige Vorstellungen ein absolutes -Hindernis sind für die richtige Auffassung und Ueberinittlniig der heiligen Wahr heit, greift (Hottcs schöpferische Macht iimgestallend in das Geistesleben des biblischen Autors ein" (80). Daraus ergibt sich von selbst die richtige Stellung nahme zu den naturwissenschaftlichen „Irrtiimern" der Bibel. Naturwissenschaftliche Fragen sind nicht (Hegenstand der göttlichen Ofsenbarniig in der -Heiligen Schrift, der bib lische Schriftsteller redet in solchen Dingen als (lind seiner Zeit, deren W"ltbild er teilt wie alle Zeitgenossen. Deshalb ist es mich eine durchaus überflüssige Arbeit, eine Zu- sammenpassuiig des biblischen Schöpfungsberichtes mit den modernen naturwissenschaftlichen sicheren Ergebnissen zu versuchen. „Es war bisher eitle Mühe, den Wortlaut des biblischen n die Leitung der Auswärtigen Politik ihrerseits den AuS- >. schuß braucht. Auch jetzt Hut er nur Mitteilungen entgegen- - zuuehmen in der Marokkofrage. - — Reform der Emfuhrscheiue. Nach unseren Jnfor- - »Nationen ist zu erwarten, daß eine Reform der Vorschriften e über die Emfuhrschetue vom Bun^eSrate vorgeschlagen wird; i eS wird sich dabei hauptsächlich um die Möglichkeit der ) Beseitigung von Auswüchsen und Unkorreklheiten handeln, i Die freisinnigen Handelskammern des Ostens haben sich c gegen jede Aenderuag ausgesprochen. : Sozialdemokratische Interpellationen. Durch den : Abgeordneten Bebel wurden am Dienstag den 10. Oktober - namens der sozialdemokratischen Fraktion folgende Inter pellationen ini Reichstage eingebracht: i „1. Tie Unterzeichneten richten an den -Herrn Reichs- - kanzler die Anfrage, welches der Stand der Dinge in den Verhandlungen mit Frankreich bezüglich der Marokkofrage ist. 2. WaS gedenkt der -Herr Reichskanzler zu tun, um der notorische» Teuerung der notwendigsten Lebens- und Futtermittel, die zu einer .Kalamität für den größten Teil des deutsche» Volkes geworden ist, eutgegeuzuwirkeu? 8. Ist dem -Herrn Reichskanzler bekannt, daß von seiten einer Reihe von Behörden gröbliche Verstöße gegen den klaren Wortlaut des Vereins- und Versaminlungsgesetzes für das Deutsche Reich begangen wurden? Und was gedenkt der -Herr Reichskanzler zu tun, nm dem erwähnten Gesetze seitens der Behörden Geltung zn verschaffen?" — Protest der Berliner Rechtsanwälte. Ein Teil der Berliner Anwaltschaft unter Führung eines bekannten Kriminalisten bereitet eine öffentliche Kundgebung vor, die sich gegen die Art der Verteidigung iin Metternich-Prozeß richtet. In erster Linie will man dagegen protestieren, daß so, wie cs hier geschehen, die internsten Familienverhältnisse in einen Prozeß hineingezogen werden; ferner wendet man sich dagegen, daß Gespräche, die zwischen Richtern und Verteidigern vor der Hauptverhandlung geführt wurden, in dieser später z»m Gegenstand der Erörterung gemacht werden. — Da« Resultat de» Protestantentage» faßt die Krenz- zeitung dahin zusammen: „Daß auf dem Pcotestantentage auch über Politik geredet wurde, kann nicht wundernehmeu. Viele kirchliche Liberale sin > eifrige Demokraten, manche mit einer offenen Hinneigung zur Sozialdemokratie. Pfarrer Dr. Pfanukuch (Osnabrück) will die Abhängigkeit der evangelischen Kirche vom Staate, aber natürlich nicht von dem heutigen Staate Preußen, sondern von dem „Staate der Zukunft", der den „organisierten Volkswillen" (das heißt die Massenherrschaft) darstellt. Graf Hoenkbroech will „los vom Staate", und dazu soll die Sozialdemokratie Helsen. Er sagt (nach dem Berichte fortschrittlicher Blätter): „Der Liberalismus muß sich nrtt Schlagworten an die Masse wenden, damit anch die Schritte der Arbeiterbataillone hinter ihm zu vernehmen sind." (Lebhafter Beifall) Welchen Eindruck diese Rede auf die Versammlung gemacht haben muß. ergibt sich ans der Entgegnung des Professors D. Baumgarten, er sage nicht, wie Graf HoenSbroech, „daß wir zuerst alle» zusammen schmeißen und erst dann miS über das Wie unterhalten sollen". Aber man weiß ja aus Be-liner Kirchenwahlen, daß der Liberalismus mit Erfolg die Arbeiterbataillone mobil zu machen versteh!. Sie werde» ihn bald überrannt haben und gewiß ohne Kirche nnd ohne Theologen ihren Zukimftsstaat einrichten wollen. Ucker die Verhandlungen des Protestantentages kann man die Ueberschrift setzen: Selbstverneinniig des Protestantismus." Dasselbe gilt vom Evangelischen Bund. LDetzserei'tz'U »««re,. Ii» ungarischen Abgeordnetenhausc interpellierte Graf Apponyi die Regierung, ob sie oder andere neutrale Mächte im Sinne der Haager Konvention von 1800 und 1007 vor Ausbruch des Krieges oder später bei Italien oder der Türkei Schritte unternommen hätten zur Vermeidung von Feindseligkeiten, und falls nicht, ob der Minister des Aenßern nicht jetzt eine sreundschaftliche Vermittlung beab sichtige, ferner ob die Monarchie Garantie» dafür empsangen habe, daß der .Krieg nicht ans Territorien »»d Meere iiber- greise, die di" österreichisch-ungarische Interessensphäre berühren. Frankreich — Der Minister des Aeußeren de SelvcS wird morgen in der Sitzung der Budgetkommission zum BuZgt des Auswärtigen Aufklärungen geben, aber jede Beantwortung van Fragen abl-bnen, lste sich auf die im Gange befindlichen Schöpfungsberichtes mit den »»umstößlichen Ergebnissen der neuzeitlichen Naturwissenschaft in Eintlang zn bringen. An Versuchen dazu hat es nicht gefehlt. Sie gingen meistens ans der besten Absicht hervor. Eine Steigerung hat das Ansehen der Bibel dadurch nicht erfahren. Frnchtbriiigender als eine derartige kleinliche Harmonisierung ist in unsere» Tagen eine großzügige Apologie der religös gestimmten »aturphilosophischen Weltanschauung der Bibel" (Iltä). Was die viel erörterte» geschichtliche» „Irrtiimer" be trifft. so muß im Auge behalten werden, daß der Zweck der biblischen Geschichtsdarstellung nicht die Heraiisarbeitung einer kritischen Geschichte der antiken Volker ist, sondern die Erbannng des LcserS durch Vorführung der wnnderbgren Führnng des Volkes Israel und der Menschheit. „Die Inspiration hat allerdings die volle Wahrhaftig keit der Bibel zur Folge. Will man diese nun feststellen und in einzelnen Fällen beurteilen, so darf man nicht die heutige kritische Geschichtsschreibung znin alleinigen Maß- stabe nehmen. Der semitische Geschichtsschreiber der Bibel liebt anch in geschichtlichen Dingen freie, volkstümliche Dar stellung, betrachtet die Geschichte als religiöses Erziebungs- mittel. Er schreibt kaum Geschichte um ihrer selbst willen, sondern um Goties Walten in der Geschichte insbesondere des anserwählten Volkes zu erweisen, betrachtet die Ge schichtsschreibung mehr als Kunst wie als Wissen schaft" (180). Es gilt aber nicht nur die Heilige Schrift gegen die Feinde von außen zu verteidigen: es gilt ebensosehr, dem Buche der Bücher in den eigenen Kreisen Freunde zu er wecken, die aus dem heiligen Buche schöpfen wollen. Auch dazu bietet das Buch Anregung. Unterhandlungen mit Deutschland beziehen Der Minister wird den Augenblick für solche Erklärungen erst nach E öffiiung des Parlaments für gekommen e> achten, vor dem er dann die Verantwortung üdernebmen wird. — Die Trauerfrierlichleiten für die Opfer der „Li- bertä". Mit dem Begräbnis von 186 bei der Katastrophe der „Libertä" verunglückten Matrosen »nd Seeoffizieren N>ar anch eine kirchliche Feier verbunden. In der Hauptkirche von Toulon wurde ein feierliches Seelenamt gehalten. Die mit der heiligen Messe verbundene liturgische Feier vor den Särgen konnte in der Kirche nicht stnttfiirdeir, weil eS nicht anging, die 186 Särge in die Kirche zu bringen. Diese Feier wußte also unter freiem Hinimel vor sich gehen, ein nach dem TrennnngSgesetz nnd angesichts der gonveriieinentalen Kultnrkainpfstiimiuing in Frankreich unerhörtes Ereignis! Präsident Fallidrcs und die Mi nister richtete» sich so ein, daß sie z» dem Seelenanit in der Kirche nicht erschienen, was allgemein sehr peinlich empfunden wurde. Bei der kirchlichen Einsegnung der Leichen nnch der Messe waren sie allerdings zugegen, hielten sich über i» „respektvoller Entfernung". Man erinnert sich, daß Herr Lonbei, der Vorgänger Fallidres', die Moscheen Algeriens offiziell besuchte. In anderen Städte» Frank- reichs nahinen nnch die Notabel» nn den kirchlichen Trauer feierlichkeiten teil, jedoch lehnten einige bekannte radikale Elemente die Teilnahme an den öffentlichen Trauergottes- diensten ausdrücklich ab. Der radikale Abgeordnete Tha- lamaS-Versailles. den der Bischof von Versailles Msgr. Gibier eigens znr Tranerfeier eingcladen hatte, lehnte die Einladung mit der Begründung ab: Die Kirche sei in Frankreich nicht mebr als öffentliche Institution offiziell anerkannt, sie sei nlso nnch nicht befugt, eine öffentliche Tranerfeier abznhalten! Portugal. Dir »iviinrchischr Erhrbnng. Wenn es »ach den Depeschen der Regierung geht, so gibt es ini ganzeil Land; keine Royalisten mehr, außer im Gefängnis. Nun hat man zum Kriegsminister auch noch einen Polizeiobersten ernannt. Sein Krieg wird sich Wohl darauf erstrecke», recht viel Verhaftungen „Verdächtiger" vorziinehinen. Nur ist zn befürchten, da bereits jetzt viele Tausende verhaftet sind, daß mit der Zeit die Zahl der „Verdächtigen" größer wird, nls die der „Unverdächtigen", was z»m Schluß recht unan genehme Konseguenzen nach sich ziehen könnte. — Die portugiesische Negierung will vermeiden, daß eine Schlacht ans spanischem Gebicle oder so nahe an der Grenze statt- findet, daß portugiesische Truppen nuf spanisches Gebiet übergehen könnten, nnd hat deshalb angeordnet, daß die „Rebellen" nur bis ans einen Kilometer an die Grenze heran versahst werden dürfen. Starke Regengüsse haben in den letzten Tagen den Fußboden aiifgeweicht. Die mili tärischen Operationen sind daher vorläufig eingestellt wor den. Am 6., 7. nnd 8. Oktober fanden zwischen Monarchisten nnd Republikanern Gefechte statt, bei denen einige Leute getötet wurden. Unter de» verwundeten Monarchisten be findet sich anch der Maranis Abrantes. 70 mit Knütteln bewaffnete Männer griffen das Lissabon gegenüber am anderen Tejonfer gelegene Kloster znin hl. Pani an. Sie drangen in die Kirche ein, zerstörten die Altäre, eine wert volle Sammlung alter Gemälde nnd zahlreiche andere wert volle Gegenstände, die in das Wasser geworfen Murven. Die Polizei schritt gegen die Vandalen nicht ein. Tkttrket Ter »ciic türkische Minister des Aensicr». Nachdem der türlische Botschafter in Wien, Reschid Pascha, die Uebernahme des Portefeuilles eines türkischen Ministers des Aenßern ahgelrhnt hat, ist die Wahl zum Minister des Aenßer» ans den bisherigen türkischen Gesgndten in Sofig, Assini Vey, gefallen. Er gilt als ei» Mann, dem daS nationale Prestige über alles geht. Wenn er jetzt den Posten eines Ministers des Aenßern übernimmt, so ist dies ein Zeichen, das; er keineswegs den Frieden nm jeden Preis machen wird. China. Tie Revolution macht weitere Fortschritte. General Hnbeimiliv hat einen Tagesbefehl erlassen, in dem erklärt wird, daß von den Ehinesen die Perjagmig der Mandschu- dynastie geplant und deswegen der Kriegszustand verhängt wird. Es werden Todesstrafe» für die Unterstützung der MandschnS, die die Ausländer schädigen, angedroht, ebenso für Ausschreitungen nnd Ordnnngsstörniigen. Vor der Reede kreuze» drei chinesische Kriegsschiffe. Innerhalb Wntschaiig ist Feuer anSgebrochen, der Rainen des Vize- königs wurde zerstört. Der Kampf zwichen den Aufrührern und den Negiernngstrnppen dauert fort. Die Ausländer sind wohlbehalten. Ter Führer der Allsständischen hat eine Proklamation erlassen, in der die Anhänger anfgefordert werden, die Ausländer nicht anzngreifcn. Die ausländischen Konsuln haben telegraphisch lim Unterstützung durch Kriegsschiffe gebeten; es werden daher japanische und amerikanische Kreuzer erwartet. In der letzten Nacht gingen verschiedene Kanonenboote noch Hankau nnd Wntschang ab. — (kin kaiserliche« Dekret betreffend die Verhaftung und Hinrichtung der Revolutionäre in Wutschang und Hankau zollt der Wachsamkeit nnd der Energie des Vize- königS Anerkennung. Meuterer haben sich ChiadingfuS bemächtigt und die Mitglieüer der Behörden gefangen ge nommen. Die Konsuln in Hankau haben das Eisuchen der Ehinesen abgelehnt, den Fluß abpatrouillieren zu lassen. Die Revolutionäre haben die Konsuln ersucht, sich neutral zu verhalten. Sie haben eine Proklamation er lassen. in der sie androhen, jeden zu enthaupten, der Aus- länder angrcift oder den Handel stört. Die Hygiene-Ausstellung. Die Mitglieder der LandrSsynode besuchten gestern mit dem Präsidenten der Zweiten Ständekammer. Dr. Bogel, die Ausstellung und besichtigten besonders die Pavillon» der ausländischen Staaten. DaS Pragramm für da» Feuerwerk am kommenden Freitag auf dem Sportplätze bringt so ziemlich die ganzen Nummern der bisher stattgefundenen Feuerwerke. Auch die so beliebten Nummern: Katzen auf dem Dache. Elefant, da» große Seegefecht und daS Porträt deS deutschen Kaiser» sind darunter vertreten.