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Im Allschluß an eine Verordnung des König lichen Ministerium des Innern, betreffend die amtliche Ein richtung öffentlicher Arbeitsnachweise in Sachsen, hatte Herr Kreishauptmann Dr. Rumpelt zahlreiche Vertreter von Behörden und Organisationen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu einer grundlegenden Besprechung dieser Allgelegenheiten eingeladen. Als Vertreter des Königlichen Ministeriums des Innern bemerkte man Herrn Oberregie- rnngsrat Dr. Leutzsch, als Vertreter des Finanzministe riums Herrn Ob«rbaurat Range, als Vertreter der Gene raldirektion der Staatseisenbahnen die Herren Obersinanz- rat Dr. v. Geldern-Crispendorf und die Oberbauräte Hole- kamp und Müller, sowie als Vertreter der Stadt Dresden die Herreil Oberbürgermeister Geheimen Finanzrat Beut ler und die Stadträte Dr, Koch und Ahlhelm. Ferner waren noch anwesend die Herren Amtshauptleute Dr. Krug voir Niddä-Dresden-Altstadt, Geheimer Rat von Salza und Lichtenau-Dresden-Neustadt, von Nostitz-DrzewiScki-Pirna, Dr. llbleinanil-Großenhain, Dr. Steinert-Freiberg und als Vertreter der Amtshauptmaunschaft Meißen Herr Regie rung srat von Koppenfels. Außerdem bemerkte man noch deil bekannten Nationalökonomen Geheimen Regierungsrat Professor Dr. Böhmert, Legationsrat voll Nostitz-Wallwitz, Kammerrat Stadtrat Schröer, ferner Vertreter des Innungsverbandes, der Gewerkschaften usw. Herr Kreishauptmann Dr. Rumpelt begrüßte die Versammlung und besonders die Vertreter der Behörd n. der Städte und der Korporationen, namentlich b-ewillkomm- nete er die Herren Oberbürgermeister Beutler und Gehei men Regierungsrat Professor Dr. Böhmert. Tann kenn- zeichnete er den Zweck der Versammlung und hob hervor, daß wohl über die Nützlichkeit und Notwendigkeit der Ein richtung von Arbeitsnachweisen überhaupt nicht mehr ge sprochen zu werden brauche. Es handle sich hier nicht um eine neue Art Armenfürsorge, sondern um eine rein Wirt schaftliche und sozialpolitische Einrichtung, durch die Ange bot nlld Nachfrage auf dem Arbeitsmatktc besser geregelt werden solle. In dieser Beziehung sei bis fetzt in sämtlichen Klilturstaaten viel geschehen und auch das Kaiserliche Sta tistische Amt in Berlin habe dieser Angelegenheit besondere Aufmerksamkeit gewidmet und eine starke Publikation her ausgegeben, in der allerdings Sachsen nur mit wenigen Seiten berücksichtigt worden sei. Es sei dies jedenfalls ein Beweis dafür, daß hier die öffentlichen Arbeitsnachweise noch nicht die wünschenswerte Verbreitung gefunden habeil. Trotzdem gehe aus dem heute vorliegenden Verzeichnisse her vor, daß auch bei uns schon eine ganz stattliche Anzahl von Arbeitsnachweisen bestehen, die vielleicht auch die eine Schwäche haben, daß sie sich zu sehr zersplittern, weil es eben so viele sind. Die Zusammenstellung weise vielleicht einige Mängel und Lücken auf, immerhin gebe sie doch ein ziemlich übersichtliches Bild. Im Jahre 1906 wurden nach dieser Zusammenstellung im Regierungsbezirke Dresden rund 130 OM Stellengesuche und 122 000 Stellenangebote gemeldet und die Zahl der besetzten Stellen betrug mehr als 90 000. Hiervon komme freilich der Löwenanteil ans die Stadt Dresden, denn hier wurden 126 000 Stellenge suche und 120 000 Angebote eingetragen, während 88 000 Stellen besetzt wurden. Aus diesen Ziffern gehe jedoch auch hervor, daß der ganze Apparat der Arbeitsnachweise noch nicht richtig funktioniere, denn es blieben 40 000 Gesuche und 32 000 Angebote unerledigt. Deshalb sei es notwen dig, einen Ausgleich zu schaffen und zwar in Gestalt einer Zentralstelle für die Arbeitsnachweise. Vorbildlich hätten in dieser Hinsicht Bayern und Württemberg gewirkt, die teils bureaukratisch, teils paritätisch eingerichtete Arbeits nachweise, die sich über das ganze Land erstrecken, eingerich tet haben. In Dresden habe seinerzeit der bekannte Natio- nalökonom Geheimer Regrerungsrat Professor Dr. Böh mert versucht, die vorhandenen Arbeitsnachweise zusammen zulegen, leider sei dies jedoch nicht gelungen. Und doch sei für Dresden die Zentralisation der Arbeitsnachweise un vermeidlich, aber auch die anderen Teile des Bezirkes wür den bald Nachfolgen. Wollte Dresden nur allein Vorgehen, so würde eine einseitige Heranziehung der Arbeiter nach liier erfolgen, während der Bedarf in den übrigen Bezirken rächt gedeckt würde. Die heutige Besprechung sollte dazu dienen, die Frage zu klären und einen Arbeitsausschuß ein- zusetzen, dom die weitere Bearbeitung der Sache überlassen werden soll. Geklärt, müsse auch noch werden, ob der Re gierungsbezirk Dresden zunächst allein Vorgehen soll oder ob gleich eine Organisation über das ganze Land besser fei. Ferner sei noch zu erwägen, ob die zu schaffende Zentralver- mittelungsstelle an eine bereits bestehende Stelle ange schlossen oder ob vielleicht an die Stadt Dresden der An trag gestellt werden solle, ein städtisches Arbeitsamt zu schaf fen. Es handle sich auch nicht darum, die bereits bestehen den Arbeitsnachweise umzuwandeln, sondern diese sollen nicht angerührt werden. Der Zentralstelle sollen lediglich diejenigen Stellen Angewiesen werden, die nicht von den be stehenden Arbeitsnachweisen erledigt werden konnten. Fer ner gelte es, statistisches Material zu besck>affen, die Neu gründung voir Arbeitsnachweisen anzuregen usw. Das Mi nisterium des Innern habe bereits jetzt eine wirksame finanzielle Unterstützung der Sache in Aussicht gestellt. Hoffentlich gelinge es mit Unterstützung der Anwesenden, etwas Gutes für unsere arbeitende Bevölkerung zu schaff m. Herr Oberbürgermeister Beutler dankte dem Herrn Kroishauptmann wärmstens für die Uebernahme der Füh rung in dieser Angelegenheit, die glückverlieißend in An griff genommen worden sei. Die Städte seien nicht die ge eigneten Organe, um allein in dieser Angelegenheit vorzu- gehon, denn dadurch würde der Arbeitsmarkt verschlechtert werden. Tie Stadt Dresden unterstütze bereits jetzt der artige Bestrebungen mit einer jährlichen Beihilfe voir 9000 Mark und die Stadt werde sicherlich auch einim entsprechen den Beitrag für die geplante Zentralstelle zur Verfügung stellen. Herr Baumeister Müller als Vertreter der Dresdner Baumeisterinnung erklärte sich ebenfalls für die Schaffung einer solchen Zentralstelle, ebenso Herr Geheimer Negie rungsrat Professor Dr. Böhmert und Herr Oekonomierat Bahmann als Vertreter des Dresdner landwirtschaftlichen Kreisvereins. Auch Herr Buck vom Dresdner Gewerkschafts kartell sprach sich dafür aus, ebenso Herr Heinzen vom Gen fer Verband, indem er insbesondere auf das unerhörte Wnchertum der Stellenvermittler in der Gastwirtschafts branche hinwies. Im zustimmenden Sinne sprachen sich noch ans die Herren Schriftsteller Dr. Scheven und Sekretär Berndt (Hirsch-Dunckerscher Gewerkverein), Fräulein Heil mann als Vertreterin der Arbeiterinnen und Rechtsauwalt Benndorf, wenn auch mit einigen Einschränkungen, als Ver- treter des Verbandes der Metallindustriellen. Der einzige Gegner des Planes war der Vertreter des Jnnungsaus- schusses, Herr Schneidermeister Arnold, der betou.de, daß sich der Jnnungsausschuß das Recht der Arbeitsvermittelung nicht aus der Hand nehmen lassen werde. . Ihm trat Herr Malermeister Sommer, der Leiter des Arbeitsnachweises der Maler- und Lackiererinnung, entgegen, indem er be tonte, daß der Jnnungsausschuß sich in Zukunft jedenfalls auch auf einen etwas moderneren Standpunkt stellen müsse. Nachdem noch Herr Amtshanptmaun von Nostitz-Pirna besonders auf die Notwendigkeit der paritätischen Arbeits- ve-mittelung hingewiesen hatte, machte Herr Kreishaupt- manu Dr. Rumpelt die von der Versammlung gutgeheiße nen Vorschläge bezüglich der Zusammensetzung des Arbeits ausschusses. Die Leitung wird die Kreishauptmanuschaft übernehmen. Dem Ausschüsse, selbst sollen angehören ein Vertreter des Finanzministeriums, sowie die Amtshaupt- lente Tr. Uhlemann-Großenliain und von Nostitz-Pirna, ein Vertreter der Stadt Dresden und ein solcher von Frei berg oder Meißen, ferner je ein Vertreter der Handels kammer, der Gewerbekammemr, des landwirtschaftlichm Kreisvereins, des Jnnungsausschusses, des Verbandes der Metallindustipellen, sowie Herr Geheimer Negierungsrat Professor Dr. Böhmert. Dazu kommen noch drei Vertreter der gewerkschaftlichen Arbeitsnachweise, ein Vertreter der Handlungsgehilfen und ein Vertreter der Hirsch-Duncker- schen Gewerkvereine. Mit Dankesworten schloß hierauf Herr Kreishanptmann Dr. Rumpelt die hochbedeutsame Versammlung. - Psttiische Rundschau. DreSven. den 5. Juli 1907. — Der „Neichsanzeiger" meldet: Das Kaiserpaar hat anläßlich des ersten Geburtstages des Enkels Prinzen Wil helm eine Stiftung errichtet, aus welcher alle Jahre 20 Kleinkinderausstattungen besckxifft und an würdige und be dürftige Ehepaare in der Mark Brandenburg verteilt wer den, denen im Juli das erste Kind geboren wird. — Die „K. Z." fordert au leitender Stelle angesichts des Ausganges des Peters-Prozesses die Regierung aut, endlich der Peters-Partei energisch entgegen zu treten, und zwar dadurch, daß sie das Verhalten ihrer Beamten und Behörden rechtfertigt durch Vorlegung der Geheimakten in Sachen Peters. — Ein bemerkenswerter Wechsel. Von hochgeschätzer Seite gehen uns folgende Zeilen zu: ES ist in der Oeffenl- lichkeit allgemein bekannt, daß dem Kaiser nur eine Zeitung vollständig vorgelegt wird; das war seit Jahren der Berliner Lokal-Anzeiger, der für die politische Verflachung des Volkes arbeitet. Nun scheint derselbe in Ungnade gefallen zu sein. Seit einiger Zeit ist es die Tägliche Rundschau, das Organ des Evangelischen Bundes und des Fürsten Bülow, daß dem Kaiser ganz vorgelegt wird. Wir konnten uns abe» darüber nicht eingehend orientieren, welche Ursachen zu diesem Wechsel geführt haben, ob es die Haltung des Scherlblattes in der Kamarillasache war oder ob der Reichskanzler Wert darauf legte, ein Organ seiner Richtung in diese Stelle zu bringen. Die einen vertreten die erste, die andern die zweite Ansicht. Auf alle Fälle aber ist für das Zentrum und für die Katholiken von höchstem Interesse, diesen Wechsel zu erfahren. Man sieht auch daraus, daß die neue Politik nicht das Werk des Reichskanzlers allein ist. Vielleich ist er nur der Geschobene, vielleicht unternahm er den Wechsel nur. um sich im Amte zu erhalten, wie es ja Bülow-Freunde offen ausplaudern. — Zwei schwarze Neupriester, Julius Mkomazi und Andreas Ngidr, aus der Trappistennnssion Mariannhill in Südafrika, feierten am 30. Juni in der Pfarrkirche St. Peter und in der Karmeliteukirche zu Würzburg das Hoch amt und bei der feierliclpm Prozession trug einer derselben das Sanktissimum. Durch ihre schwarze Hautfarbe wie nicht minder durch ihr bescheidenes, freundlick)es Wesen er regten sie die allgemeine Aufmerksamkeit und wurden viel fach durch Beweise der Hochachtung sür ihren erhabenen Berus ausgezeichnet. Am Montag, den 1. Juli, verreisten dieselben in ihre Heimat Natal in Südafrika, um in der Trappistenmission Marianhill an der Bekehrung ihrer nächsten Verwandten, sowie ihres ganzen Volksstammes zu wirken. Im Alter von 14 bezw. 16 Jahren wurden beide als Heiden, der erste dem Matabele-, der zweite dem Zele- stamm entsprossen, von den Trappisten in ihre Missions schulen von Lourdes-Czenstochau ausgenommen, nach zirka zwei Jahren getauft und später, als die talentvollen Kna ben Neigung zum Priesterstand zeigten, nach Rom gesandt, wo selbe in der Propaganda Fide seit acht Jahren dem Stu dium mit solchem Eifer nnd Erfolg oblagen, daß sich beide den Doktortitel erwarben nnd nebenher noch mehrere euro päische Sprachen erlernten.^ Am 26. Mai feierten sie in Nom ihr erstes heiliges Meßopfer, bestanden am 25. Juni das Schlußerainen und befinden sich nun, wie schon bemerkt, auf ihrer Rückreise nach dein Trappistenmissionskloster Marianhill in Natal, Südafrika. Es sind dieses nicht die ersten Kaffern, ivelche die Trappisten voir Marianhill zu Priestern ausbilden ließen. Ein neuer Beweis für die grrße Bildungsfälligkeit dieses stockheidirischen Volkes! Und nun halte man daneben die Ausführungen des Abgeord- neteu voir Liebert im Petersprozeß. Er Hai nur bewiesen, daß er die Probleine der Kolonialpolitik gar nicht versteht. Was auf diesen Sachverständigen zu geben ist, sagt auch Pastor Henßleiter von der Rheinischen MissionSgesellschast in Barmen; er schreibt der „Köln. Zeitg.": „In seiner Be schreibung der politischen Verhältnisse am Kilimandscharo ist der Sachverständige Generalleultnant a. D. von Liebert, wie Sie bereits gezeigt haben, nicht glücklich gewesen. Auch in geographischer Beziehung entsprechen seine Um gaben nickst den Tatsachen. Wenn er in Verhandlungen vom 28. Juni nach den Zeitungsberichten sagte, daß Neu- haus von der Marangustation am Kilimandscharo in einer Hängenratte Tausende von Kilometern weit an die Küste ge schleppt werden mußte, so kann sich jedermann durch Nach messen auf der Karte davon überzeugen, daß Marangu nur 250 Kiloincter in der Luftlinie, also etiva 400 Kilometer in der Wegelänge von Tanga entfernt ist." Ein netter Her oinfall; es will uns scheinen, als hätten in diesem Prozeß am meisten verloren die Abgeordneten Dr. Arendt und von Liebert. — Die Konzessionen an den Block. Hat kürzlich der nationalliberalo Abgeordnete Dr. Seniler sein Verlangen stillen dürfen, vom Kaiser empfangen zu werden, so ist jetzt dem früheren freisinnigen Führer Schmidt-Elberfeld ein Pflaster ans die Wunde seines schmerzlichen Durchfalles ge legt worden, er erhielt den Titel Kommerzienrat und der Reichskanzler gratulierte ihm hierzu als erster. Die groß zügige Blockpolitik beginnt; nur scheint uns das Menu nicht mit der Suppe und nickst mit dem Fleisch zu beginnen, solider» mit kleinen Süßigkeiten; hoffentlich verderben sich die Leute nickst den Magen damit. Freilich die „Persona lien" waren stets die Hanptansgabe aller Liberalen. Ab geordneter Tr. Paasckre, dem jetzt die „hohen Reichsämter." — ein anderes will er nicht — zu hoch hängen, hat den Mi- nisterwechsel in Koblenz als eine Abschlagszahlung an den Block bezeichnet. Er meinte aber, daß sür die liberale Ne gierung die GegciM'art noch nickst reif sei. Das schwere Opfer des Politischen Schlachtfeldes von gestern ist Grat Posadowsky. Und doch mußte diese machtvolle und eigen artige Persönlichkeit verschwinden, denn mit ihm nxrr der Blockerfolg in Frage gestellt. Stehen bleiben konnte Fürst Bülow nicht, um so mehr als er es an Taten bisher hat mangeln lassen und nur von der Linken, nickst von den Kon servativen Opfer verlangt hat. Man wird jetzt abzuwarten haben, ob es Bethmann-Hollweg gelingt, die vom Kaiser gutgeheißene, liberalisierende Paarungspolitik auch in Preußen durchznbringen. Ganz anderer Ansicht ist das auch zum Block gehörige „Berl. Tagebl."; es meint: „Das Revirement in der Negierung hat, so weit es noch erforder lich war, die Probe ans das Ercnipel gegeben. Für den Liberalismus fiel nichts ab, nickst das kleinste Stückchen Fleisch war für ihn übrig. Tie Besetzung der Regierungs stellen ist etwas, das der Kaiser, Kanzler und Konservative unter sich abmachen. Ter Liberalismus wischt sich unter dessen vergnügt und teilnahmsvoll den Dkund." Die Koch rezepte des Reichskanzlers munden also nickst ans allen Sei ten; wenn es jetzt schon verstauchte Mägen gibt, wie wird es wohl zum Herbst ans'-hen, wenn das Schifflein durch schwere Wellen gondeln soll. — Die Auswüchse des Automobilwcsens, die im Hann. Cour. Gegenstand eingehender Betrachtung gewesen sind, nützt die Sozialdemokratie hauptsächlich zu ihrer Propa ganda auf dem Lande aus. So heißt -es in einigen beson ders für die ländliche Bevölkerung bestimmten sozialdemo kratischen Blättern u. a.: Die rasenden Fahrten mit Auto mobilen oder Kraftwagen werden immer toller und zahl reicher. Ter Landmauu kann manche Straße kaum noch benutzen, weil er sich fürchten muß, daß seine Pferde scheuen. Gar mancher hat schon im Straßengraben gelegen, weil die Pferde wild wurden. Aber diese Raserei wird durch kein Gesetz gehindert. Die Laterne am Gespann braucht nur nicht rechtzeitig angezündet zu werden, da ist der Teufel