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kräftigen und unbeirrten Vollzuges des GewerbeaufsichtS- diensteS" sich nicht gefallen lies, verdient alle Anerkennung. Der Vorgang ist aber bezeichnend für die Abneigung, die bei sozial rückständigen Unternehmern gegen die Gewerbe- lnspektion zu bestehen scheint. Daß eine solche völlig nutzlos ist, da sie die Beamten in der treuen Ausübung ihrer Pflicht nicht irre machen kann, werden allmählich auch wohl diese einsehen lernen! — Gegen die konfessionellen Zwergschulen macht die liberale Presse fortdauernd mobil und teilt mit Behagen die Tatsache mit, daß es in Preußen insgesamt 810 Schulen mit weniger als 20 Schülern gibt. Unter den 810 Zwerg schulen befinden sich aber allein 129 jüdische Schulen. Es ist bekannt, daß die betreffenden jüdischen Lehrer zugleich die jüdischen Kultusbeamten sind und daß jüdischer Gottes dienst usw. in den bezüglichen Bezirken überhaupt aufhören müßte, toenn der Staat diesen jüdischen Gemeinden die Leh rer nehmen wollte. Die abgeschlossene Lage dieser kleinen Ortschaften auf Inseln oder Nehrungen zwischen Flüssen oder Mooren, in weiten Heideftrecken oder unwegsamen Ge birgsgegenden. dazu die Dotationsverhältnisse mancher Kirchschulen (bei kleinen Filialkirchen) lassen sowohl den Regierungen als auch den Gemeinden das Fortbestehen der meisten kleinen Schulen als durchaus notwendig erscheinen. Eine amtliche Statistik aber weist auch auf die Provinz Posen hin, in welcher die meisten kleinen Sckmlen auf die evangelisch Diaspora entfallen. In airderen Provinzen sind zahlreiche Fälle vorhanden, in denen die Verbindung zwischen Schul- und Kirchenanit seit langen Jahrzehnten, ja, seit einem Jahrhundert und länger besteht. Nur unter dem stärksten Widerstand der Bevölkerung, deren Interessen scl>wer verletzt würden, könnte man hier das historische Uebereinkoinmen zwangstoeise beseitigen. Wie wir alw schon vor einiger Zeit betont haben, entfallen auf den katho lischen Volksteil nur ganz wenige von diesen Zlvcrgschulen, schon weil wir nicht das Geld haben, um diese Schulen zu unterhlten. — Eine schwere Enttäuschung hat die soeben bekannt gewordene Aenderung der Titel in der preußischen Zoll- und Steuerverlvaltung den ..Grenz-, Nevisions- und Steuer- aufsehern gebracht. Während eine Reihe von höhren Be- anitenkategorien dieser Verrvaltung einen der Neuzeit ent- spn'chendeii Titel erhielten, wie zum Beispiel die bishrigen Provinzialsteuerdirektoren den Titel Oberzolldirektionsprä- sident, lwt Ulan die Wünsche der Aufseher auf Verleihung eines Titels, der den Wert ihrer Arbeit gegenüber dein Publikum besser bezeichnet als der bisherige, nicht berück- sichtigt, sondern will ihnen für alle Kategorien die gleich; Amtsbezeichnung Zollaufseher geben, tvas in gewisser Weise ihre bisherigen Amtsbezeichnungen noch verschlechtert. Die Beamten l>aben nun eine Eingabe beim preußischen Finanz minister gemacht, in der sie um den Titel Iollkontrollenr Litten, und man hofft in den betreffenden Beamtenkreisen, daß der Finanzminister, der den: Beamtenstand ein bemer kenswertes Wohlwollen entgcgenbringt, diesen Wunsch der Beamten, der dem Staat ja nichts kostet, erfüllen wird. Ta gerade die Beamten der sjoll- und Steuerverwaltung im Gehalt schon inehr als stiefmütterlich behandelt sind und nicht einmal die Butter zum Brot haben, geschweige denn den Wert ihrer großen Arbeitsleistung nach Einführung des komplizierten neuen Zolltarifs und der neuen Stenergesetze entsprechend besoldet werden, so uxire die Verleihung eines besseren Titels wenigstens ein Zeichen des Wohlwollens, das die Beamten zwar nicht über die mehr als magere Be soldung hinwegtrösten kann, ihnen aber doch eine kleine Hoffnung auf bessere Zukunft bringen könnte. Die Ver leihung des Titels Zollkontrollenr wird zusammen mit den: Bestreben, das Gel)alt auf eine normale Höhe zu bringen, endlich auch ganz in die mittlere Beamtenschaft eingereiht zu tverden, einen der .Hauptberatungsstosfe bei dem von: 8. bis 10. August in Düsseldorf stattfindenden Tclegierten- tag des rund 11 000 Mitglieder zählenden Verbandes Deut scher Grenz-, Zoll-, Nevisions- und Steueraufseher bilden. — Die van mehreren mitteldeutschen H mdelskamrnern beantragte Cinfiihning einer Dreipfcnnigpostkarte mit dem Aufdruck „Drucksache" und eingestempelter Marke ist vom Reichspostamte abgelehnt worden. Tie Bel ö de begründet ihre Ablehnung mit den: m-mgelndl n Bedn: f,:i°- und damit, daß vermieden werden müsse, die große Zahl der schon vorhandenen, an den Posischaltern aufgelegt, n Wertzeichen noch zu erhöhen. Oekterreirti-iEngiam». Wie dem „Budapest Hirlap" ans Ischl gemeldet wird, kam in der Audienz des ungarischen Ministerpräsi denten beim Kaiser am Montag auch die Frage der Ver- fassungsgarantien und des ungarisch-kroatisck-en Konfliktes zur Sprache. Tie Maßnahmen der ungariscknm Negierung gegen die Kroaten sollen jedoch ans den entschiedenen Wider stand der Krone gestoßen sein. — Der Vorfall in Pcrsen wird in Wien lebhaft beklagt, dock» wird an berufener amtlicher Stelle mit starkem Nach druck betont, daß es eine rein interne österreichische, resp. tirolische Affäre ist. die keinerlei Rückwirkung auf inter nationale Beziehungen haben kann und daher zu keiner In tervention einer ansuxirtigen Macht führen kann. So sehr curch das nationale Empfinden aller Teut'ckven durch das Vorgehen der italieiiiscllen Tiroler gekränkt wird, entzieht sick> die Affäre doch diplomatisclx'ii Weiterungen und ist nicht im stände, die guten diplomatischen Beziehungen der Neichs- politik zu stören. Man erwartet diese Auffassung sotvohl in Aserlin, als selbstverständlich in erster Reibe in Nom. Die Folgen des italienisch:: Ueberfalles auf die deutschen Tur ner mach:: sich bereits bemerkbar. Tie Reisenden in Meran und Bozen haben die Weiterreise nach Südtirol und den: thrrdasee anfgegeben. Ein Lokomotivführer fand an den: Bahnhöfe in Calliano einen abgeschssenen Revolver und in der Umgebung des Bahnhofes zahlreiche Patronen. Hr«nkreich. — Die französische Regierung hat beschlossen, die Führer der Winzerbewegung in Südfrcmkrcich ans der Haft zu entlassen. Niederlande. — Zur FrirdknSkouferenz. Die vierte Kommission der Friedenkonferenz nahm mit 25 gegen 5 Stimmen bei 4 Stimmenthaltungen den englischen Vorschlag betnffend die Abschaffung der Konterbande an. Dagegen stimmten Rußland, Deutschland. Rumänien Frankreich und Monte negro. Der Verschlag wurde mithin zur Erwägung gestellt uns der Prüfungskommission überwiesen nebst allen Vor- schlügen, die sich auf diesen Gegenstand beziehen. Freiherr v. Marschall erklärte, daß ein etwaiges endgültig ab- lehnendes Votum der deutschen Delegation auf den Wunsch zurückzuführen sei. die Interessen der neutralen Staaten zu schützen, die durch einen Rechtszustand gefährdet würden, bei welchem die Abschaffung der Konterbande als Gegen stück eine Definition der Htlfsschiffe haben würde, die die Berechtigung bieten würde, neutrale Schiffe nicht nur zu durchsuchen, sondern mit Beschlag zu belegen ohne jede vorhergehende Durchsuchung, ja sogar ohne die Möglichkeit, einen Einspruch dagegen zu erheben. Hieraus wurde die Abstimmung über die Frage einer Fristbestimmung, die den Handelsschiffen die Vergünstigung gewähren soll, die feind- lichen Häfen bei Beginn der Feindseligkeiten unbehelligt zu verlassen, auf den Antrag Kr:ege-Deutschland bis nach der Kommissionsberatung zurückgestellt. Schließlich wurde die Frage der Blockade gleichfalls der Prüfungskommission überwiesen. Deutschland und Oesterreich erklärten, vor behaltlos den italienischen Vorschlag anzunehmen, der be sonders die Festlegung des Prinzips erstrebt, nach dem die Blockade eine militärische Operation und nicht gegen die freie Ausübung des Handels gerichtet ist. — Die Unter kommisston für die Beratung der Gesetze und Gewohnheiten des Landkrieges nahm verschiedene Vorschläge an und überwies sie dem NedaktionSauSschuß. nämlich einen Vor- schlag Deutschlands, nach welchem vertragliche Verpflich- tungen in Feindesland von den Kriegführenden respektiert werden sollen, ferner einen Vorschlag Deutschlands, nach dem die Staaten für Verletzungen des Reglements, betr. die Gesetze und Gewohnheiten deS Landkrieges, durch ihre militärischen Streitkräfte verantwortlich und entschädigungs pflichtig sein sollen, schließlich einen belgischen Vorschlag der es verbietet, Bewohner eines besetzten Gebietes zu zwingen, direkt oder indirekt, an militärischen Operationen qegen ihr Land teilzunehmen und von ihnen Auskünfte bezüglich solcher Operationen zu verlangen. Vrostbrit«nr»ter». — Unterhaus. Im Laufe seiner Ausführungen über das SchiffSbauprogramm bemerkte der AdmiralttätSsekretär Robertson, daß er sich über den Bau von Schlachtschiffen nicht äußere, da er zurzeit seinen Erklärungen vom vorigen Jahre und zu Beginn der laufenden Session nichts hinzu- zusügen habe. Im Bauprogramm seien drei Neubauten vorgesehen und der dritte werde auch auf Stapel gelegt werden, wenn nicht Geschehnisse auf der Haager Konferenz es rechtfertigten, oavon abzusehen. — Tie vom ersten Lord der Admiralität, Tweedmouth, bei Beratung über die BeitragSleistungen der Kolonien zu den Kosten der Kriegsmarine im Oberhause gestern ab gegebene Erklärung lautet: Die Admiralität beschäftigt sich mit neuen weitgehenden Plänen inbezug auf den Bau von Kreuzern und wird wahrscheinlich im nächsten oder im darauffolgenden Jahre damit hervortreten. D««em«rk. — Ter König von Dänemark, der in der isländischen Hauptstadt Reikjavik mit Begeisterung empfangen worden ist. bat dort eine Kommission eingesetzt, die über Islands perfassungsmäßige Stellung im dänischen Staate ver handeln soll. — Trotz des Widerspruches der nationalen Parteien hat der Ausstand in Warschau au Umfang zugenommen. In 20 Fabriken sind 02 000 Arbeiter ausständig. Die Straßenbahn hat seit Mittag den Betrieb eingestellt. Die Arbeiter bcmarfen die Straßenbahnwagen mit Steinen. Viele Personen sind verwundet worden. — AIS Protest gegen die kürzlich in Lodz vorgeuoinmenen Verhaftungen und Revisionen ist hier der Geucralausi'tand e:klärt worden. I» der Podsnouskischeu Fabrik sind drei Abteilungen in den Ausstand getreten. — In Feodosia wurden zwei Kassierer:: der Russischen Lrportgesellschaft im Eisenbahn zuge von vier Räubern 20 500 Rubel geraubt. Die Räuber brachten den Zug zum Stehen und entkamen. Marokko. — Der englische Gesandte hat nach Empfang des Briefes von Maclean. in dem die Drohungen Raisulis enthalten sind, um einen Aufschub der Operation gegen Naisuli bitten lassen. Es sind sogleich in diesem Sinne Befehle gegeben worden. — Nachrichten aus Casablanca besagen, daß 3 Stämme, die über die Hasen- und Eisenbahnbauten erregt sind, in die Stadt eiudran gcn, den heiligen Krieg ausriefen und die Ausländer bedrohten. 5 Franzosen, 2 Italiener und ein Spanier wurden ermordet. Die Eingeborenen hatten bereits am 30. Juli erklärt, daß in einigen Tagen die Stämme der Umgegend in die Stadt cindringen und den Erbauer des Forts, eimu Franzosen, umbringen wollten. Die Opfer wurden durch Stockschläge und Messerstiche ge tötet und die Leichen verbrannt. Abends gelang es einigen Europäern aus der Stadt zu entkommen. Der französische Konsul blieb auf seinem Posten. — Der auS Easablanca geflüchtete französische Arzt Merle berichtet über die dortigen Ereignisse noch folgendes: Zahlreiche Eingeborene kamen unter dem Vorwand, auf dem Markt Getreide verkaufen zu wollen, in die Stadt, sammelten sich mittags am Hafen, mißhandelten die eingeborenen Wächter und ermordeten einige Arbeiter. Europäer, die bewaffnet auf die Straße geeilt waren, wurden angegriffen und niedergeschlagen. Die Israeliten schlossen ihre Läden und flüchteten auf ein Schiff. Man schreibt die Schuld an den Vorkommnissen dem Pascha zu. Ein französisches Kriegsschiff wird nach Casablanca abgehen. Nordamerika. — Unter den Personen, die durch das Vorgehen der Regierung gegen den Pulvertrust betroffen sind, befindet sich auch das Mitglied deS BundesralS Duvont. Man hält es für wahrscheinlich, daß eine Verurteilung zur Nieder- legung seines Senatsmandats führen müßte. Dem Trust wird seitens der Regierung besonders vorgcworfen, daß er seinen Zweck, der Schaffung eines internationalen Monopol-, mit unlauteren Mitteln zu erreichen gesucht habe. In Kriegszeiten wäre der Trust, dessen Kapital 12V Milli onen Dollars beträgt, einfach der Diktator der Nationen geworden. Der Trust hat vergeblich versucht, der Anklage wegen Verletzung de- Antitrustgesetzes durch Auflösung der das Ganze kontrollierenden Holding Company zuvor zukommen. AuS Stadt «nd Land. ilNUeiltingen au» unserem Leserkreise mU Ramensfertiguna für dies« Rudrlk find der Redaktion allezeit willkommen. Der «am« de» »insender» dleib« Aehetmai« der Redaktion, «noichme Zuschriften müssen unberücksichtigt bleiben.» Dresden, den 1 August 1907 LageSkalender für den 2. August. 1904. Die sächs- böhm Dumpf,chiff-hrt-gesellschaft stellt ihren Betried eia, wegen Wassermangel der Elbe — 1897. Gefecht der deutschen Schutztruppe am Oranjefluß — 1873. Zurückgabe BelfortS an Krankreuh. — 1870. Ragrrff von Saarbrücken. — 1»70. Eturreffen rwithelm l. Mit Bismarck, Moltke und Roon in Mainz. —* Wetterprognose des «outat. Säch». meieor - ogticheu Institut« za vresde» für den 2. «ugust B el- fach heiter, aber veränderlich, zeitweise leichte Niederschläge, windig, etwa« wä mer. —* Tie N e ben reg i er u n g i n Sachse n wird nun von den Anklägern bewiesen, und zwar an einem sehr bezeichnenden Vorkornmnis: der nationalliberale Abgeord nete Langhammer ist es, der den Beweis zu führen sucht. Das meiste Aufsehen erregt als ein Anzeichen für den alles überwiegenden Einfluß des „Medinger Jagdklubs" die Durchführung der berühmten Rübenbahn Wilsdruff—Gade- witz, durch die es möglich wurde, die auf dem Rittergut« des einflußreichen Abgeordneten Steiger geernteten Rüben be quem in die Zuckerfabrik zu transportieren: woher der zu einem Schlagwort gewordene Ausdruck „Rüben- oder Zuckerbahn". Langhammer erinnert in der „CH. Allg. Ztg." daran, daß der inzwischen verstorbene nat.-lib. Abgeordnete und Handelskammersylrdikus Schulze-Dresden damals in eingehender und sachlicher Weise nachgewiesen habe, daß der Vahnbau weder notwendig noch zweckmäßig sei. Er führte dafür ein reiches Material an, durch das der Finanzminister auf die Vermutung kam, Schulze habe sein Wissen durch In diskretion der Generaldirektion. Der Finanzminister gab dadurch zu, daß diese doch wohl sachverständige Behörde sich ebenfalls gegen diese kostspielige und unrentable Bahnlinie ausgesprochen iiabe. Schulze bestritt, von dieser das Mate- rial erhalten zu haben, drehte aber den Spieß um und führte aus: „Ich würde mich sogar genieren, deshalb vor schriftswidrig dahin zu gehen: es geht aber mancher dorthin, mancher auch von den Herren, die heute die Vorlage so warm verteidigt haben. (Zwischenrufe: Sehr richtig! Son- derinteressenpolitik!) Die sind dort gewesen, haben ge- drängt und gedrückt, um den Bahnbau zu erreichen." Diese Behauptung des von den Agrariern arg gehaßten Syndikus sei unwidersprochen geblieben. Es komme noch hinzu, daß die Anlieger des projektierten Bahnbaues sich selber gegen den Vahnbau in einer von 222 Petenten unterschriebenen Eingabe gewandt haben, da nur die großen Grundbesitzer Nutzen davon hätten. Trotzdem drückten die Agrarier den Bahnbau gegen den Willen der Anwohner, gegen die Ansicht der Generaldirektion, gegen das Gutachten der angerusenen Handelskammer durch, weil die Großgrundbesitzer Nutzen davon hatten. Dieser Dahnbau kostete den: damals in gro ßen Finanznöten steckenden Lande 0 bis 7 Millionen. Lang- hamnicr sagt dann wörtlich: „Diesen persönlichen Einfluß hinter den Coulissen, von dem Schulze gesprochen, den nenne ich unzulässige Nebenregiernng." — Die konservative Presse ist ob dieser Mitteilungen sehr kleinlaut geworden und sucht sich durch Schweigen aus der unangenehmen Situation zu befreien. , HZ - ! —* Olympische Spiele in Dresden. Unter dem Protektorate Sr. Exzellenz des Herrn Staatsministers Dr. Grafen von Hohenthal und Bergen finden am Sonntag den 25. August, nachmittags 2 Uhr. auf der Dresdener Radrennbahn olympische Spiele statt, die vom Verband mitteldeutscher Ballspieloereine veranstaltet werden. Mit ihnen ist gleichzeitig der 15. Verbandstag der mittel deutschen Ballspielvereine verbunden, der am Sonnabend den 24. August, abends 9 Uhr, im Restaurant JohauneS- garten zusammentreten wird. X* Vor einigen Tagen machte der Schriftsteller von Buttlar, Redakteur einer Vorortzeitnng. auf dem Staffelslein bei Niederpoyritz den Versuch durch Lysoloer. giftung seinem Leben ein Ende zu machen. Man fand ihn in bewußtlosen: Zustnnde und schaffte den Lebensmüden in das Johannstädter Krankenhaus, das er schon in den nächsten Tagen wieder verlassen dürste. —* Von einer Verteuerung der Straßenbahn- fahrpreise in Dresden berichteten wir in Nummer 173. Wie uns nun ans zuverlässigerQuelle initgeteilt wird, sind diese Angaben zum mindesten als verfrüht zu bezeichnen, denn weder das Straßerrbahnamt noch der StraßenbahnauSschuß haben sich bis jetzt mit dieser Angelegenheit beschäftigt und auch der Rat und das Stadtverordnete, kollegium haben bis jetzt keine derartige Vorlage erhalten. Daß eine Reform der Straßenbahnfahrpreise in Dresden bevorsteht, ist längst bekannt, denn das Stadtverordnetenkollegium hat bereils vor einigen Monaten einen Antrag deS St.-V. Rechts anwalt Kohlmann angenommen, der dahin ging, den Rat zu ersuchen, dem Stadtverordnetenkollegium möglichst noch vor den Ferien eine Vorlage über eine Reform der Stratzenbahnfahrpreise zugehen zu lassen. Der Dezcrnent für das städtische Straßenbahnwesen, Herr Bürgermeister Dr. Kretzschmar, sagte diese Vorlage auch zu. doch ist eS jedenfalls infolge der Kürze der Zeit nicht möglich gewesen, die Vorlage bis zum Beginne der Sommerferien fertig zu stellen, denn sie ist bis jetzt beim Stadtverordnetenkollegrum noch nicht eingegangen. So ist der gegenwärtige Stand der Angelegenheit und eS dürfte jedenfalls noch längere Zeit vergehen, ehe an den gegenwärtigen Straßenbahn- fahrpreisen irgend etwa« geändert wird. DürröhrSdorf, 31. Juli. Am Dienstag mittag ist der Ort Dittersbach durch eine Windhose schwer heimgesucht worden. Von den Dächern wurden die Ziegel herunter- geschleudert und von den Wiesen und Feldern die Ernte entführt. In dem herrlichen LieblingStal sind gegen 40 Nadelbäume entwurzelt und mehrere alte Lindenbäume abgebrochen worden. In den Obstanlagen des Ritter gutes sind säst sämtliche Bäume ihrer Kronen beraubt. —