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«r. »»« 21. Jahrg. Fernsprecher: «edektion 32723 - Geschäftsstelle 32722 Postscheckkonto: Dresden Nr. 147V7 SiickMe Donnerstag, 25. Mai 1922 Redaktion und Veschästosteller Dresden «A. 1«, Holbeinftraße 4O t) olfszelmna Bezugspreis, INcrlelllthrlich >re> in» 4-aii» Si» 4k. zwelmonattl» tkl.8« F-. monautch l I F<,anSschlietzlich le4 Fe Zuschlag siir Mai und Juni ISU. iktnzel- nnmmcl l Fe. Dl» Sächsische Bo,eszeu,,na crschcnu wöchentlich sechsmal An»«t,«»pretS> iioncllen Teil. 89 Die einas,»alten« V«tit,«ile 8 Fr. siir Familien- »nd VereinSanzeigen. Stellen, und Rictgesuche 4.80 F«. Dle PeM> nel breiu 4» F». Für Anserate mit besonderer Pla»ien,ngSvorschrist ans obige dret>e A5 Prozent Zuschlag. Selbltabbuler « Ft. bei Uebersendnna durch die Post autzerdem Lortoznich.ng. -nneteiie nn redal- Ofsectengediiqr: siir S-7b„Äol«''bei ÜebVriendnng durch «mmbm. von Geschäft«-»,eigen bi. 10 ilhr. von Familtenan,eigen bis »I Ubr vormittag». - Annahmestellen in »«»den, Tchmidt-sche Buchhandlung. Inhaber P. «eck. schlosi'lrar.e - Vaub...- t lr. . » d-, >',„g„ . Die hentigr Nummek »msatzt 4 Seiten Tagesschau Die Berliner Sitzung der Londoner. Wiener und AroSkauer Nntcrnationale »vnrde nach gescheitertem BerstiindigungSvrrsuch gdgebrochrn. Die erste Sitzung der Pariser Bankkoiisrrenz fand am Mitt woch ili» ly Uhr statt. Rußland plant im Herbst ein Flottenmanöver i» der Ostsee. Die Zapaner ziehen ihre Truppen längs der ojtchinesischen Bahn zusammen. Die Landung der 18. Division in Wladiwostok wird dieser Tage beeizvet, Mit Eintreffen der 9. Division in den stächsten Wochen steigt die Zahl der Truppen im Osten auf 100 000 Mann. Der englische Dampfer ..Eghpt" fliest auf seiner Jndten- fahrt mit dem französischen Dampfer „Seine" bei dichtem Nedel zusammen, es werden 102 Personen vermistt. 28 Fahrgäste und 201 Mann der Besatzung rettete der französische Dampfer. Exkaiserin Zita ist am Sonntag in Cadix mit Ihren Kinder». Mutter und Gefolge etngetroffen. Auf dem Madrider Bahnhof begrüßte sie das spanische KönigSpaar. Sie begab sich nach dem ihr angewiesenen Prado. Bei den Wahlen zum Waldecklschei, Landtag erhielten di« Sozialdemokraten 4 Sitze, die Unabhängige» 1 Sitz, die Demo- kratc» 2 Sipe, der Landeswahlverband 9 Sitze, die WirtschastS- vercinigung 1 Sitz. Solange Pyrmont noch zu Waldeik gehörte, hatte» die Sozialdemokraten 7 Sipe, während der Landeswahl- vcrbanv ü Sipe hatte. Für den 31. August sind anlüstlich des 60. Geburtstages Gerhart panptmannS, Festspiele in Breslau geplant, für die namhafte Gelehrte und Künstler einen Aufruf erlassen haben. > Chrtstt Himmelfahrt K. K. Als Gsdankenfrucht des Himmelfahrtsfestes erbittet die katholische Kirche für ihre Kinder, „die an die Himmelfahrt 'unseres Erlösers glauben, daß auch sie mit ihren Gedanken im ^Himmel wohnen". Die Außenstehenden schütteln den Kopf, den- Mn und sprechen: «Ist das nicht eine weltfremde Forderung" Sonderbar, wie die Katholiken überhaupt! GeyenwartSmenscheu, Wirklichkeitssinn allein können uns vorwärts bringen!" Wie die ,Engel auf dem Oelbergs, allerdings in anderem Sinne sprechen auch sie zu den Katholiken: „Ihr Männer von Galiläa, was steht ehr da und schaut zum Him-mel enrpor?" Wo der Gegenwarts« genutz der einzige Inhalt des „Glaubensbekenntnisses" ist und in Mm der Himmel auf Erden gefunden wivd, da ist das Verständnis Hür das katholische HimmelSsehnen nicht vorhanden. Wer selbst /leichtsinnig oder verführt den Verzicht auf das himmlische Erb teil ausgesprochen hat, den« erscheint die katholische Himmelsschau Hu hoffnungsloses Hinstarreu in den Weltenraum. Nicht so dein gläubigen Katholiken. Schon sein vernünftiges Ueberlsgen läßt eS ihm als höchst unwahrscheinlich erscheinen, daß >in dem irdischen Genuß der Lebenszweck, die ganze Seligkeit des Menschen bestehen soll. Die edelsten Geister der Menschheit ha ben es empfunden, was Augustinus ausgesprochen: „Unruhig ist 'unser Herz, o Gott, bis es ruht in dir." Die Offenbarung vom 'Himmel her brachte der zweifelnden Menschheit die Gewißheit, daß hin" Naturstreben nach wahrer, überweltlicher Se ligkeit eine «Wirklichkeit, ein himmlisches Ziel, eine übernatürliche Bestimmung steht. Der heute in den Himmel ansgefahren ist, Hat eS uns versichert: „Im Hause meines Vaters sind viele Woh- Mngen. Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten. Wo ich bin, sollt auch ihr sein." Nicht hoffnungslos ist also daS katholische HimmelSsehnen. Fester begründet als die sozialistische Voraus sage des Himmels auf Erden, deren gegenwärtige teilweise Er füllung den Verzicht auf daS Ganze uns nicht mehr schwer macht, ist das auf Gotteswort sich stützende, aufs Jenseits zielende Glück- seligkeitsstreben des Christen. ! Wie aber ist der katholische Ausblick nach dem Himmel mit der irdischen Tätigkeit zu vereinbaren? Muß der Katholik, um in der Gegenwart, im Wirtschaftsleben, in der Wissenschaft, in der Politik etwas Tüchtiges zu leisten, ans das „Wohnen" seiner Seele im Himmel, auf die dauernde Einstellung seines Geistes auf die JeuseitSfrage verzichte«? Die vielen praktischen Katho liken der Gegenwart und Vergangenheit, die auf allen Gebieten des menschlichen Könnens und Wissens Kn finden sind, müßten wenigstens die Möglichkeit der Vereinigung katholischen Jenseits- streben mit WirklichkeitSsinn und Gegenwartsarbeit dartun. Wohl hat der Katholik Tage, Sonn» und Feiertage, und Stunden der Andacht und des Gottesdienstes, wo er ausschließlich mit himm lischen Dingen sich beschäftigt; dann aber kehrt er vom Oelberg, vom Anblick des vor ihm in den Himmel aufgefahrenen Heilandes 'zurück zur Alltagsorbcit, die ihm nicht bloß als wirtschaftliche Notwendigkeit erscheint, seinen Lebensunterhalt, Mittel zu einem anständigen Lebensgenüsse, zu verdienen, soirder» auch als sitt» siche Pflicht, die er erfüllt in Erwartung der seligen Hoffnung des Himmels. Verfolgen ihn die Sorgen um die Gegenwart, wirtschaftliche Not, Ratlosigkeit in GegenwartSeutschließungen bis in das Heiligtum seiner religiösen Erbauungsstunden, er- fleht er Hilfe, Segen und Rat für sein irdisches Wirken, und geht Mit neuern Mute und Vertrauen an die Lösung seiner irdischen Aufgabe. Und wie die zeitweilig durch Wolken brechende Sonne die Landschaft verklärt und erwärmt, so durchbricht der Himmels- gelauke bei dem von seinem Glauben ganz erfaßten Katholiken zeitweilig daS Wolkengeschiebe irdischer Gedanken und Berufsnot« ywndigkeiten, erleuchtet, wärmt und stärkt ihn, „nicht ihn froh Lnd-lMpWSfqhig. , - ' - . fomeirmg der MMabiiieNttitriiilg Berlin, 23. Mai. Das Reichskabiuett ist honte vormittag zur Fortsetzung seiner gestrigen Beratungen zusammengetrete». dis sich auch auf die Pariser Verhandlungen erstrecken. In der Mittagsstunde haben sich die Parteiführer zum Reichskanzler zu einer Besprechung begeben. Die Beratungen werden noch weiter fortgesetzt. Anleiheverhandluugen Berlin, 23. Mai. Finanzminister Dr. Hermes dürste frühestens am Donnrstag aus Paris zur Berichterstattung in Berlin eintrefseu. Die Kommentare der Pariser Presse werden von Berliner zuständiger Stelle als Kombinationen bezeichnet. Es wird überhaupt auf das nachdrücklichste betont, daß Minister Hernies bis jetzt niemals direkte Änleihcverhandlungeu geführt hat. Diese beginnen überhaupt erst, wen» der Anleiheausschuß der Reparationskommission zusammeugetreteu ist. Dr. Herines hat mit der ReparationSkommissiou in ganz allgemeinem Rahmen die Reparationsfrage durchgesprochen. Wie Meldungen aus Pa ris und London besagen, bildet das Allleiheproblem dort den wichtigsten politischen Gesprächsgegenstaud. Die Presse beschäf tigt sich sehr eingehend mit der Frage, und eS erscheint bemerkens wert, daß inc allgemeinen ein ziemlich optimistischer Ton ange schlagen wird, insofern, als man ohne weiteres annimmt, daß Deutschland sich auf die anscheinend nicht leichten Bedingungen der Anleihegeber einlassen wird. „Morning Post" hofft, daß es gelingen wird, die ganze Kriegsschnldfrage aufzurollen, wenn der. erste Schritt, die Verhandlungen über die Neparationsanleihe, Erfolg gehabt hat. Auch „Evening Standard" schreibt: Wen» Deutschland eine Anleihe erhalten sollte, dann könne es als sicher angesehen werde», daß die gesamt.' europäische Lage eine Wen dung zum Besseren genommen at. Zum Vorsitzende» des Au- leiheauSschusses ist das belgische Mitglied der ReparatiouSkommis- sion Delacroix bestimmt worden. Genuadebatte in der französischen Kammer Paris, 24. svkai. In der Genuadebatte der französischen Kammer am Dienstag beschuldigte Tardieu die französische Po litik, in Genua alle Gelegenheiten versäumt z» haben. Nach dem Vertrage von Rapallo war Frankreich frei. — Poincarb: Es ist auch jetzt noch frei! — Tardieu: Aber es geht nach dem Hacrgl — Poincarü: Nur mit dem Willen des Parlaments! — Tardieu verkündet diese These, die seiner Meinung »ach in Genua hätte verhandelt werden müssen. Frankreich mußte geltend machen, daß von ihn, Nachsicht gegenüber Deutschland verlangt werde, während hingegen England und Amerika von ihm die Bezahlung der Kriegsschulden fordere. — Poincarä: Alles das ist gesagt wor den. Broschüren in diesem Sinne wurden in Tausenden von Exemplaren verteilt. Wiederzusammentritt des französischen Parlaments Paris, 24. Mai. Do? sranzösischc Parlament ist am Dienstag wieder zusammengetreten. Tardieu verlor in der Debatte über die auswärtige Politik der Regierung kein Wort über die Sanktionen nach dem 81- Mai. Er wari der Regierung Poincar« vor, in den wichtigsten Fragen der Genueser Konseren» ins Schlepvtau der Belgier geraten zu sein; »nd stellte sich auf den Standpunkt, daß entgegen der englischen »nd amerikanischen Auffassung die gegenwärtige inter nationale Lage nicht von wirtschaftliche» Fragen beherrscht ici. Unterbrechung der amerikanisch-südslavischen Anleiheverhandlungen Belgrad, 23. Mai. Die amerikanischen Anleibeverhandlungen haben neuerdings eine Unterbrechung cn'abreu, da Ministerpräsident Pasitsch, der sich gegenwärtig in einem Bade in der Nähe von Sera- jewo befindet, seine Zustimmung zu den vereinbarten Bedingungen ver» weigert hat. Abschluß des tschechisch-russischen Handels abkommen bevorstehend Prag, 23. Mai. Wie beute in den parlamentarischen Kreisen verlautet, wird der Handelsvertrag mit Sowiet-Rußland in den aller nächsten Tagen zum Abschluß gelangen- Gegenwärtig wird der schon fertiggestellte Tex! mit Rücksicht aui die Haager Kommiifionsverhand» lungen von neuem revidiert. Alle jene Punkte, die stu Haag zur Ver- Handlung gestellt werden, als die VorkriegSschnlden, die Kriegsschulden und daS Privateigentum der Ausländer werden ans dein russisch- tschechischen Handelsvertrag vorläufig anSgeschaltet werden. Wie es heißt, hat Sowset-Rußland dieser Aeiideriing nigestimmt. Schutz gegen die Ausbeutung der Sachverstän digen im Haag Paris, 24. Mai. Das holländische Außenministerium teil: mit, daß die Ausgaben für die verschiedenen Delegationen, die an der Konferenz im Haag teilnehmen, nicht von der holländische» Regierung übernommen werden. Dagegen hat sich die holländische Regierung entschlossen, mit allen Maßnahmen die Ausbeutung der Delegierten und Pressevertreter zu verhindern. Die Hotelbesitzer haben ihrerseits beschlossen, ihre Tarife während der Konferenz nicht zu erhöhen. Die Verhandlungen finden !m Friedenspalaste statt. Die Einigung mit der Neparationskommissto« zustandegekommen Parts, L4. Mai Die amtlichen Stellen und die Presse in Paris bestätigten am Dienstag Nachmittag die Meldung der Chicago Tribüne, daß eine Einigung zwischen HermeS und der ReparationSkommissiou zustandegckommen ist. Auf welche Punkte man sich geeinigt hat, ist noch nicht bekannt. Die Reise von Dr. Hermes ist damit vorläufig abgeschlossen. Der ReichSfinanzminister wird wahrscheinlich am Mittwoch Abend nach Paris zurückkehren. Der Gedanke an das Jenseits zeigt dem Katholiken im wirt schaftlichen Leben aber auch sittliche Grenzen seines Könnens und Wirkens. Hier freilich müssen wir eine Hemmung der Gegen wartsarbeit, des Wirklichkeitssinnes, wie er heute oft verstanden wird, zugebeu. Eine Hemmung, die aber zum Wohls der Mensch- heit dient, eine Eindämmung des Egoismus, der aber bei weitem nicht allein auf Seiten des Kapitalismus sondern auch in den iveitesten Kreisen deS Sozialismus zu finden ist. Van beiden Extremen wird sich dex Katholik fernhalten, aber gerade des halb, weil nicht der Erfolg, das unbedingt Erreichbare für ihn maßgebend ist, sondern weil er auch seine wirtschaftliche Tätig keit sittlichen Normen unterwirft, die ihre Wurzeln im Ienseits- gedauken habe». Deshalb ist die Himmelsschau des Katholiken nicht allein mit dem wisse,ischcrstlichen, wirtschaftlichen und poli tischen Leben M vereinen, sondern dieses wird durch das Him- melsstrsbeu befruchtet, gefördert und vor Verirrungen bewahrt. Deutscher Reichstag Eine Reihe kleiner Anfragen leiten die DieuStagssitzung des Reichstages ein. Es sind nicht mehr 30 a» Z-rlst wie sonst ge wöhnlich, sondern nur noch sechs — immerhin schon eine Besse rung! Nach dieser Einleitung ivandte sich das Haus der Fort setzung der EtatSberatung zu und zwar der Aussprache über das ReichsN'irtschaftsministerium. Mit diesem Haushalt verbunden sino zwei Interpellationen, die eine über den Verkehr mit Waren aus dem besetzten ins unbesetzte Gebiet, und die andere über die Regelung des Lehrlingsweseus im Handwerk. In der Aussprach: beginnt den Reigen der Unabhängige Simon-Franken bei recht mäßig besetztem Hause. Am Tien-ttag nachmittag trat der Aeltesteurat deS Reichs« laues zusammen. »>» sich über die Geschäftslage d-ö Hauses schlüssig zu werde». Da es sich dabei selbstverständlich auch um d'e Dispositionen über die Genuadsbatte im Plenum handelte, nahm der Reichskanzler selbst an di'»-r Sitzung tett. nachdem das Reichskabiuett seine Besprechungen über die auswärtige Lage in de» frühe» NachmittagSstundcn zum Abschluß gebracht Harts. Die Beschlüsse des Aeltestcnrates gehen dahin, die Etatberatungen noch in die ser Woche und zwar bis Sonnabend zu Ende zu bringen. Die noch auSsteheuden Abstimmungen über den Etat sollen ani Sonnabend nachmittag stattfinden. Um mit den B:- ratungen bis zum gesetzten Termin fertig zu werden, sollen bei den noch in Frage kommenden Etats die Debatten nach Möglich keit eingeschränkt werden. Nachdem »nnir-ehr das Gesamtkabinctt über die Genueser Verhandlungen unterrichtet ist. wird am Frei tag der auswärtige Ausschuß des- Reichstages zusammentr^ten, um seinerseits die Erklärungen des Reichskanzlers entgegenzu» nehmen und sowohl die Genueser Konferenz als auch die Pariser Finaiizverhandlungen einer Besprechung zu unterziehen. Wie lange die Beratungen des quSwcirtigen Ausschusses sich ansdehnen werden, ist noch unbestimmt. Es wird muer Umstände» damit gerechnet, daß sich die Verhandlungen des Ausschusses nicht nur über den. ganze» Freitag erstrecke», sondern mit Wahrscheinlich keit auch noch de» Sonuabend und de» «onnlag in Anspruch neh men werde». Die große politische Aussprache im Plenum des Reichstages soll dann am Montag der kommciiden Woche ihren Anfang nehme»: sic wird cingeleitet werden durch eine Erklärung des Reichskanzlers über die Konferenz in Genua und die Pariser Finaiizverhandluugc». Tie Aussprache selb» wirp naturgemäß mehrere Tage für sich in Anspruch nehmen. In sie beende!, da»» soll sich sofort die Erörterung über die oberschlesische Frage an- schließen, da mau hofft, bis zu diesem Zeitpunkte die in Vorbe reitung befindliche Vorlage ferttogestellt zu baden. — Es muß erwartet werden, daß nickl nur aus Aittas: der am Sonnabend stattfindenden Abstimmungen über den Reicb-e-lianshatt. sondern auch aus Anlaß der außerordentlich wichtigen politische» Materie, deren Behandlung in der Fraktion und im Plenum deS Reichs tages in Aussicht steht, sämtliche Abgeordnete anwesend sein wer den. Auch die Wähler haben ein Interesse daran, daß diejenigen, die sie mit ihrem Vertrauen ansgoitattet kaben, bei derartig wich' Ligen politischen Vorgängen in der Fraktion nicht fehlen. — Nach, dein der Aeltestenausschuß des NeichsiageS leine Sitzung beendet hatte, wurden von, Reichskanzler D>. Wirth die Führer der ReichstagSfraktionen zu vertrauliche» Mttteil>:»ge» über die V'r. haiidlungc» tt> Genua empfangen. Die Freigabe der Znckereinfuhr die wir gestern bereits auküiidigieu, ist miiimehr erfolgt. Do» ReichSfinanzmimsteril»» iür Ernährung und Landwirtschaft hat die Einführung von AuslandSzucker bis auf weiteres freigegebcn und den Reichßkommissar Ans- und Einfuhrbewilligung ersucht, die Zoll stellen zu ermächtigen, die Einstibr von Roh- u»d Verbrauchszucker sofort ohne besondere Einfuhrbewilligung zn.zulassc». Einmal eine notwendige Anfrage im Reichstag Vom sozialdemokratischen Abgeordneten Schöpslin ist im Reichstag an die ReichSrcgieruna folgende Anfrage ergangen: Ministerialdirestor Dammann und Assessor Krause sowie zwei Ministerialrä! - -'vi» Auswärtigen Amt, ferner zwei Ministerialräte vom Reich ,. M^rium hatten aus den 24. d. M. mit Vertretern der süddeutschen Länderregierungen über die Frage der Regelung des Grenzverkehrs in Konstanz eine Refcrentenbesprechung a»be- raumt. Hierzu erschiene» die Herren in einem Salonwagen, in dem sie auch wohnten. Ich frage die Reichsrcgieriing, wie eS möglich ist, daß Beamte des Reiche« in der Osterwoche in solcher Auf machung «ine Reise »ach dem äußersten Ende tzec"'^cheS antreten: da die Fahrt durch da« Bayerische Hochgebirge ging, bitte ich auch »m Mitteilung, wie lange die Herren mit diesem Wage» unterwegs ewesen sind." Diese Angelegenheit bedarf wirklich »nd dringend er Aufklärung!