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Nummer 1K5 — 22. Iahrsrana 1 mal wöchenll. verugzpreiz: L.Okt.-Woche 40V00N00M ftnreitien: Schlüsselzahl der Deutschen Zeitunaen: 100000. Grundpreise: Die etugesp Petitzeile 1V«M„ s. Familien-». BereinSauzelgen, Gesuche k»VM, Die Petit-Reklame,eile, kl-nun breit, !lk>v M-Osleitengebüh» für Selbstabholer KVM. bei 1lebe>sc»d»»g durch die Post anßerdem Por»o-»sch>ag. kreis fiir liie kinrelnummer 7000000 Mark Geschäjtlicher Teil; Joses Fog,nanu, Dresden Tageszeitung für Mittwoch, 10, Oktober 1923 Im Falle höherer S.etval erlischt jede Verpflichtung aus Lieferung sowie Ersüllung von Anzetgen-Aufträgen »ud Leistung von Schadenersatz, Für undeutlich und dnrchFern« sprecher übermittelte Anzeigen übernehmen wir keine Ver antwortung, Unverlangt eingelandtc und mit Rückporto nicht versessene Manuskripte werden nich: aufbewahrt. Sprechstuiide der Redaktion 5 bis 6 Uhr nachmittags. Hcuiptschristlei'er: Dr. Joses Albert, Dresdeg Sieden »ton und Ge,ckiisl»ii«U«: Dresden«?!ltsiadt 10, Holbetuftrofi» 40 ch Fernruf K27S2 / Postscheckkonto Dresden 14767 WlkltzlliiW im» Wßeii' Sie Weil her M »Iss me Mi> Druck und Verlagr Laxonka - Vuchdruckerek G. m. b. H. Dresden.Altsrndl 10, Holbeinstraße 46 Nachdem am Sonntag vormittag die grosse Feier deS Ponti- fikalaa-tes in der Hofkircye ihr Ende gefunden, flutete in de» ersten Nachiiiillagöstniiseu ein uuuuterbrochener Strom von Cin- heiimische» und Freinden »ach den mächtigen Hallen deS AuSstel- lungspnlasleS. Ein wunderbarer Herbstnachiniting war ange brochen, und die am Morgen noch grau verhüllte Natur war plötzlich von Sonne und Schein übergossen. Ein neues Leben war gekommen und gab den prächtigen Alleen und 6-ärten, die den ÄuSstellu»gSpa!ajt umziehen, eine wundersame Erscheinung, Schon bald waren die weiten Räume deö gros>,en Saales und des KonzertsaaleS bis auf d,n letzten Platz gefüllt. Gegen cin- halb vier Uhr konnte der erste Präsident Sidmann die imposante Versammlung im Festsaale mit dem katholischen Grus; eröffnen. E: hieb darauf folgende Ansprache: Wir stehen alle noch unter dein Eindruck de? herrliche» Pon'ifikalamls, Die erhöhen.'. Schönheit de?- Gott.'SdicnsteS, die feierlichen Handlungen unseres Hohenpriesters, mit Feierkleid und geschichilicher Würde gesckpnückt, die Pricstcrschaft in herrlichen Ge wändern, die prächtige Kirchenmusik, alles das lies; da? Gefühl der Goltesnähe in rrns lebendig werden. Und der Gottesdienst selbst In welch sinnvoller Stufenreihe führt nnS die Kirche die -erhabensten Momeute an Auge, Ohr und Her; vorüber. Zuerst im wechselseitigen Staifelgebct das Flehen nach Recht »nd Er rettung vom Mann de? Unrechts und de? Truges da? Schuldbe kenntnis, das deutsche Poesie in die Worte gekleidet hat: „Hier liegt vor deiner Majestat, im Staub die E h r i st c n - schar," In diese? demntsvollc Gebet dringen vom Chore her die einfachen, fast r?beenden Laute der Liturgie: Freuen wir nnS alle im Herrn an dem Festtage der allerseligsten Jnngsrau Maria, Ja. Nosenkranzfest ist heute. In dem wir den feiststen Kranz von Noch'» der Mutter unseres Herrn wciben, ihre Für bitte heischend, erwägen wir ganz besonders Leben Tod, und Auf erstehung des Herrn. Wie nnS die freudenreichen und glorreichen Geheimnisse Herz und Gemüt höher stimmen, die schmerzhaften dagegen zu stiller Einkehr mahnen, so dringt gleich dem Ruf, nach der Aufforderung zur Freude auch der iieansackie Ruf nach Elbareme» an lm>er Ohr. Aber schnell schon wird dieser ab- gelösc durch den schönsten und seligsten aller Lobgesnnge: Da? Gloria in cxcelsis Deo. Ja, nicht nur Sühn- und Bittop'er ist der Gottesdienst unserer Kirche, nein, auch Lob-, Dank- und AnbcinngSopser. „Wir loben sich, wir benedeien dich, wir beten dich an, Wir ver herrlichen dich, wir sagen dir Tank." Und ans dem r'iw'n Zwciklang der Epistel und de? Evange lium? dr»gt, man möchte fast'sagen, mit Natmg.wckt daS Kredo. „-Ick glaube an e>ue» einzigen Gott, den Vater Schöpfer Himmel? und der Evde. — .Ich glaube an einen einzigen Herrn Jesus Christus, Gott vom Gott, Licht vom Licht, »'.ihrer Gott voim wahren Ge>it". — „Jck> glaube an Jmigfraucngeburt und Aufer stehung, an Himmctjahrt und Wiederkunft." -- „Ich glaube an ein Gericht über Leb'nds und Tote," — .Ich glaube an ein Reich ahne Ende." — „Ich glaube au den, der vom Vater und dem Sohne ailSg.ht, der durch die Propheten geredet hat," — „Ich glaube an eine einzige yciftqe, katholische »nd apostolische Kirche," — .Ich glaube an sie, w-sti c? tröstlich ist, durch die Tanke ein Glied dieser Kirche geworden zu sein," — „Ich glaube an sie, weil sie nicht nur bi»d«ft, sondern auch löset," — „Ich glaube au die herr- lulie Kirche, weil eS schön »nd erhaben ist, in :hr zu leben," — . Ich glaiübe an sie, weil <S beruhigend ist, in ihr zu sterben," In dieser Einstellung der gläubigen Seele, selbst schon emporgeboben zu lichten Höhen, abgcschnitlen von der änderen Welt, beginnt das Oipler pan Priester und Gemeinde. Und schon wieder soll Hochst'mmiing >i»S erfüllen. „Empor die Herze»!" wird n»s zuger»feii Wieder ein Lobgcsang, endig-md wil dem dreimal „Heilig und Holanna". der überleitet zu den heiligen Geheimnissen von M:»schwcrduiig und Kreuzestod, von vollkommenster Hingabe Gotte? zum Menschenkind in Wandlnng und Kommunion Wahrlich, der protestantische Schriftsteller Lechler hat recht, wenn er sagt: „Was irgend Herrliches auf Erde» genannt wer- den mag, hat die katholische Kirche an ihre Messe gewcndetl Lichtglänzend, goldslrahlcnd, farbenpräch tig, von Wohlgcrnch duftend und vor allein tönend und klingend fn der Fülle des Höchsten und Besten, was der Wohllaut mensch licher Stimmen, die Kunst der Sangesmeistcr in Cvmbel und ' Harfen vermag, hat sie die Feier des Opfers ansgestatlet." Katholische Männer »nd Frauen! Wir die wir honte morgen die Predigt unseres Hochwürligsten .Herr» Bischofs gehört haben, wissen, daß es nicht ganz zntrifft wa? dieser Schriftsteller sagt, wir wissen, daß diese Gefnlcke der Einwirkung der Kunst ans unser Gemüt wohl eine gute Stütze unsere? Glaubens st in kan», aber nicht die Grundlage unseres Glaubens. Deshalb war es gut, dal; dem feierlichen Gottesdienst diese Predigt unseres hoch- würdiasten Herrn Bischofs borangegangen ist. Und wenn der Bischof uns nicht inehr sagen konnte, wie wir nun im öffentlichen iLebcn daS ancwir'en lassen solle», was uns der Glaube sagt, dann dürfen wir wohl erwarten, dost die Fortsetzung dessen tn dieser Versammlung erfolgen werde. -I» diesem Sinne begrüße ich erfurchtsvoll Ew, Bischöfliche Gnaden und benutze die EKlegenheit, erneut zum Ausdruck zu bringen, wie sehr sich Sachsens Katholiken freuen, daß sic nun jdiesen Bischof von Gott geschenkt bekommen haben. (Lebhafter Beifall.! Rein gefühlsmäßige Einstellung zu un serem Glauben aber genügt nicht. Deshalb freuen wir uns. zwei Redner hören zu dürfen, die «uns sagen werden, wie wir in der Welt unseren Glauben betätigen sollen, und ich be grüße hgrzlichst die beiden Redner dieser Versammlung, bochw, Msgr, Feierfeil, Teplitz, u>rd Universitätkprostssor Dr. Georg Schreiber, M. d, N,, Münster i W, Gerade letzterem ge bührt unser besonderer Dank, dos; er noch in letzter Stunde be reitwilligst in die Bresthe gesprungen ist, Weiterhin begrüße ich Sie alle, die Sie hic>' erschien:!, sind, insbesondere die Glaube n S- g?nossen ans D e n t s ch st ö h m e n. (Beifall,) Ganz be sonder-? begrüße ich weiterhin als Vertreterin deS ehemaligen königliche» Hauses Prinzessin Mathilde. Auch derjenige der der Meininiig ist d >ß dst Republik die bessere SiaatSform sei, braucht nicht zu perm-sstn was -stiiter nnS tagt, was Sachsens Kathol'ke» diese.» K ö >> « g S h ei n s e schuldig sind (Stür mischer Beifall. Wie hatte» gehofft, das; auch von auswärts Bischöfe »nd geistliche Würdenträger zur Feier nufere? BijchossstibilänmS zu uns kommen würde». Durch die mißlicher. Verhältnisse ist dies leider nicht möglich genesen, — Redner verlos eine Anzahl Schreiben, n, a, vom päpstlichen Nuntius. S, Exz, E » g c n i n s P a e e l l i, der bedauerte, an der Tagung nicht teilnehmen zu können, nachdem seine Uebersicdestmg 0vn München nach Berlin sich verzögert habe, der aber versprach, recht bald seinen Besuch uachzuhale»: von« Kardinal Fürstbischof Dr, Ber te a in - Breslau, der leider durch Firimingsreisc», die sich infolge der oberschtesischcn Veseünng verärgert hätten, am persönlichen Erscheinen verhindert sei; ferner vom Bischof Dr, Damian von Fulda, Wrihbischos Hähltug von L a » z e n a n e r-« Paderborn. Weiter verlas brr Präsident ein Schreiben, das vom Orls- komitee an dr» Heiligen Vater gesandt worden war, Auch unser Hochwürdigstc Herr Bischof habe dein .Heiligen P «er von der Tagung Kenntnis gegeben. Daraufhin war folgende? AntworLschreiöen des Heiklen (Vaters ein gegangen: Erstinchiester » d Hachmürdig' er Herr! Sie hübe» vir einiger Zeit dem Heftige» Baker dir Mit teilung gemacht, das; der sächsische Katholikentag dem nächst in Dresden abg.halten w-r> e ' solle, nah',zugleich hoben Sie die frohe Hosfniing ansgelnrochni. ans; derselbe erheb »d und fr» htbriilgend verlaus,m werde, Diese Mitteilung ist Seiner Heiligkeit sehr angrn hm u.ch wohltuend gewesen, da er in Hinsicht ans das Erstarke«! der Religion gar sehr ans dir Tüchtigkeit und Rührigkeit aller Gute» vertraut, Deshalb zollt der Heilige Vater drncn. die dm Kall,-likentag vorbereitet haben und ihn segrasvoll gestalte! werde», d e ver diente Ancrkennun'g, wie er Enh auch lebhaft b gtüawnnscht z» den Beratung», dir in de>! verschiedenen Versammlung » gc- pslogrn werden: sic sind ja überall? zeitgemäß. Indem der Heilige Vater den Beistand d r Wei Heft Gottes Euch von Gott erfleht, erteilt er als Unlcrpsand der himm lischen Gaben nnd zugleich als Zeichen sri/rs väterlichen Wohl wollens von ganzem Herze» den Apostolischen S ege» Ihnen wie allen denen', die am Katholikentag in Drrsd n test- nehinen werde», Ich mri'rrseits b»"ch:- die GrIrg-iiheU. S°r der Gesiinü»;- grn meiner höchste» Wrrtichichnng zu versichern, mit den» ih dir Frrndr habe, zu sein und zn b eil»» Euer Bischöflichen Gnaden erge! r st er .Kardinal Gaspar.ri. Wir freuen uns, fuhr der Präsident fort, daß der Heilige Vaier durch den Mund feines StaatSselreiärS unserem Bijehos dieses Schreiben geschickt hat. Gehr doch an? ihm hervor, das; auch der Heilige Stuhl an den Mühen nnd Sorgen u id an de» Arbeiten unsere? Hochwürdigsten Herrn Bischofs »ns der Katholile» Sachsens innigen Anteil nimmt. Wir wollen auch heute unseren Blick nach Rom richten und wollen slrhen: Deinen heiligen Segen spende, Ew'ger Vater, au? der Höh' Und von unsrem Vater wende Allen Kummer, alles Weh! Gib Erkenntnis dieser Erde, Bis das Wort zur Wahrheit wird: Alle Völkrr einer Erde Und z» Rom der Büikerhirt, Großer stürmischer Beifall lohnte die Ausführungen des Präsidenten, der mit seine» Worien der Versammlung einen fest lichen, feierlicheil Auftakt verliehen hat. Mit stürmischem Beifall begrüßt nahm alsdann der Hoch- Würdigste Herr (Kischof Dr. LHrisüan Schreiber das Wort zu folgenden Ausführungen: Meine sehr verehrten Damen »nb Herren! Unser Fünfter Sächsischer Katholikentag ist ganz eingestellt auf den Gedanken der Religion und der Liebe. Beweis für diese religiöse Einstellung ist die Tatsache, daß die Reden, die in der heutigcn Hauptversammlung gehalten werden, sämtlich von der Religion und Liebe handeln werden. Sie sollen ja auch ausrufen zum Laienapostolat im Dienste der Religion de» CH r i st? nt u n: S, der katholischen Weltanschauung. Es soll en- ger zusammenschweißen Klerus und Laientum zur Entbindung der Kräfte, die in der katholische» Wcltanscha«uun^ ruhen. Be weis sind ferner alle Beratungen und Aussprachen in den Nehen- tiersainnilnneen, In alle» diesen Beratungen und Anssprachen soll dem katholischen VrreinSlebrn wieder neuer Impuls gegeben werden, Bew iS snr die caritative Einstellung ist die Tatsache, das; eine Anzahl Pon Versamnftnngea direkt nnd un mittelbar mit dem E a r i t a S g e d a n k e n 'ich beschäftigten. Der Gedanke der Liebe im Dienste deS Volkes lmt hiiidiirchgrklnngcn ftnreh alle Beratungen und A nS sprachen, d'e ivir gepflogen haben nno ftnwt nach hindurch durch diese Ha:ptver- faminft »g. Religion und Liebe, do? sind die leiden iniposanlrn Sterne, die di 'ser T- aung varanlenchien. Auch meine Rede soll unter diesem Stern stehen. Ich will Ihne» zeig» die w.'hftällge heilsame Wirkung nnd die »»abweisbarc Nollveiidigkrit der Reli gion ?>>>» Dienst der Liebe im ganzen M e n sch h e i tS lebe ii. Am wenigsten scheint Religion Praktischen Wert und B:- deutung zn haben im Wirtschaftsleben, Mail kann ost sage» lwren, »iit Be»» und Kirchengebrn kann ma» kein Brot backen, keinc Kleider sich beschaffen und keine Häuser bauen. Plan kann oft fragen hären, ioa? In: die Religion im WirtsckwstSleben? Diese Reden aber sind »nr wahr wenn wir die d i r c k l e n nnd » n m i t t e l b a r e n Brzirhiingrii zwischen Religion nnd Wirt schaftsleben einseitig in? Auge fassen. Diese Rede wird aber griindsalsch, wenn nia:> die indirekten «und »littelbarcii Verket tungen betrarbkrt, die zwischen Religion und Wirtschaftsleben be stehen, Wenn man dst'sc» Verkeilungen seinen Blick zuiv-ndek, wird man sehe», daß die Religio» letzten Ende? für das Wirt- stbaftsleb >i »ich« bloß wohltätig nnd förderlich, son dern j>„ höchste» Gwade nolioend'g ist. Denn e» geordnetes Wirlschastolebeii w>rd nicht möglich sei», wen» die Menschen nicht erfüllt sind von den rcclnru wirtschaftlichen G esin n n »- g e n. Da? ist die G ninnnng der A r b e i t S w i l l i g l e i i, der A r b e i t S f r e n d i g k e i t des Arbeitswille n S sogar na- ier Opfern, Da? ist die Gesinnung der A r b c i t ? g e w i s s eu ch a f t i g k e i t und A r l> e i t S t r e» c. Diese Gesinnungen ader »'erden in die Menschi'ei! nicht allgemein lnnenikomme», sie w>'k- den aas die Dauer nick', erl'alten lckeiben ivenn ma» die Religion an? der Menschheit aaSscheidet, Wir branchen nur rinnial die Gesthieble der oe'aannenen Jachrh„i>derie zn befragen, und wir werden selten, dost die Völker, die sich um die NeligionSlosöckeit zanken, auch safort ibr » wirischaftli ch e n N n ck s >h ritt zn verzeichne» babe». Ja wir lnanchen gar nicht in die Ferne zu schm isen. Wer Ware» denn Ne, die so wenig ArbeilSwillig- keit an den Tag legten, die da sprachen vein Schrecken de- Ar beit a»f Kasten des Arb it-gcberS, die zwar den Lob» ,» Ewpsaiiq Mi nebmeii bereit Ware», aber eine Minderwertige Arl-eii lei steten? Wer waren d»>> die Arbeitgeber die bei der Ar beit itt-br Peelaiigten all sic l>e;alil«en, DaS ivaren iö l.t Leat:, die v'in ll>ejsl der RNigwi, dlirehdrunge» »'aren. N «», da? n>a-- ren solche, die der Religion den R ü cken gek e h r l ch a - b e n und dadurch sich irder V'-rantworilichkrit ledig sichsten. Da zu bedarf c? Kine' >reueren Argnuienle, Die Religion al le-» ist es die kür die Gesamtheit der Bevölkerung aus en: Dauer iiotivendig ist damit di: wir,selms!liehen Has>nn»»gcii in da-: Volk biiieiiigein: p," und dort erhallen werden Welleicht sagen Sie mir, ich kenne dach aber auch Arbeit geber und Arbeituebiiier, die nicht an Galt glaub», diese Ge sinnungen aber doch haben. N i, doch, aber da? sind AiiSiiainnen, Sie baben diese G.unwilligen nicht wegen ihrer Religions losigkeit sondern trotz ihrer Religionslosigkeit. Denn wenn sie k o n ? o g'n c n i dächten und wirklich keine Jen- seitShassuniig mrbr varbande» ist. dann müßte» sie sich sagen, dann ist eS doch daS Ve>iinnsiigsto, ivenn man sieb da? Leben möaüchst schön macht, wag eS auch übee Leichen geben; daun i:l o-S taiiscgueiit »nr ji.ch zu snehe», »in die paar Doge und Jabre deS Lebens möglichst zn genieße». Tan» ist e? da- Ge scheiteste. das; jed'" P Uisch der krassesten Selbstsucht huldigt, »ad das ist gerade, der Krebsschaden, die Gesiiuiaiikks die auch da? W'irti.chasisbchr» zum llnlergaiig vrrnvtrilt. Wenn e? a!>er Menschen gibt, die » i ch t so k o n ? e a n e » l denk,», so kdiiiiiit es daher, weil sie niel'i darüber Nachdenken oster wei' st: noch gaa; im Bannkreis der Religion siebe ,. Denn die Religion bat 1900 Jahre gearbeitet und in ihrer A.mosphäre leben auch P«e!e Ungläubige noch beute. Sie stehen unbewußt unl r dem Eiaslnß der Religion, Daher kommt eS, das; sie noch die Gesinnungen an de" Tag legen, die eigentlich nur a i dem Boden der Religion erwachse». Noch mehr scheint die Notwen digkeit d'r Religion in- soziale» Lebe» in die Augen, Im soziallN L ben sind Gesinnungen notwendig, die noch viel weniger anßerhnlb der Religion gedeihe». Ich möchte ni.r zwei nenn.». Gerechtigkeit und Lieb e, die ;w?i Griiiidoiciler des legale» Lebens, Nimm die Gerechtigkeit aus rem SiaatS- leben biaweg dann gsta e? Mord »nd Totsel/ag, dann ,st über- hanpt kein Soziallcbe«' n-öglich. Die Gesii.anng der Gerech tigkeit gedeicht letzten EnoeS nur auf dem Boden der Religion! DaS lehrt die Geschieht- der Veigangenheit und die unserer Tage. Wer sind diejenigen die dg s'g-n, Gerechtigkeit für alle, daS s: etwa? lltopischeS, gerecht sei vielmehr daS, wa? die Mehrheit verfüg. Ob d>? Mehrheit dabei nach den nnwan- delbaren GottcSgesetzen ba-'dle oder nach ibrcm vintdünke», das sei gleichgültig. Der M-chcheitswille victmel,r habe' sogar z» b : st i »> in c w c l ck, c Weltanschauung z» herrschen habe Das ist die volle Verkennung der Gerechtigkeit deS Rech tes für alte. Wer sin: diejenigen die solche sozieilzeestöeenden Grundsätze ausslcllc»? Send das die Katholik:», die Christen, dw GotteLgläul'igeii? — Nein! Das sind gerade die Leugner der Religio», Da hast du es handgreiflich, weckst» die ReligionSfgind- Iichkcit führt. Wo Restgion herrscht, da w: s; man sich gebunden au ewige, von Gott gegeben,' Gesetze, die Christas auf? neue gegeben hat , »d di; Kieclw aufs neue vertnnder. Man wird sagen eS gibt doch auch viele Katholiken, von denen man nicht» sage» kann, daß sie d>e Gerechtigkeit aufs