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Zweites Blatt Sächsische Bolkszeitrmg vom 24. September 1911 Nr. 218 Der französische Standpunkt in den Marokko-Verhandlungen wird vom Pariser „Temps" in einer umfangreichen Ausarbeitung geschildert, die durch eine Karte des Kongo ergänzt wird und einen offiziösen Eindruck macht. Es' ist aber deshalb noch nicht erwiesen, daß sie wirklich offiziös ist. Wir geben daraus das Wesent- liche wieder. Die öffentliche Korrektur etwaiger Jrrtiimer wird Sache der deutschen Regierung sein. Politische Bestimmungen: 1. Die französische Negierung verpflichtet sich, den Sultan gegen jede Gefahr zu schützen, die seine Person oder die Dynastie bedroht. 2. Um diesen Zweck zu erfüllen und gemäß dem. be sonderen Interesse, das Frankreich an der Aufrechterhal tung der -Ordnung in Marokko hat, darf die französische Negierung alle Teile Marokkos besetzen, wo eine Besetzung nötig erscheint. 8. Um jede Schwierigkeit zwischen dem Wachsen und anderen Mächten auszuschließen, wird Frankreich Marokko in den auswärtigen Beziehungen vertreten; das Schutz recht der Marokkaner im Auslande wird den diplomatischen Agenten Frankreichs anvsrtraut; der Sultan wird keine Verträge ohne vorherige Verständigung mit Frankreich schließen. Frankreich garantiert die zurzeit bestehenden Verträge zwischen dem Wachsen und den europäischen Mächten. 4. Frankreich wird bei dem Sultan einen General kommissar anstellen, der die Gesamtheit aller von beiden Negierungen gemeinsam geführten Angelegenheiten diri giert und die von Frankreich für nötig gehaltenen und vom Sultan genehmigten Reformen ausarbeiten und kon trollieren soll. 6. Die marokkanischen Minister erhalten französische Räte. 6. Frankreich organisiert die Staatsschnldenverwaltung und garantiert die Forderungen der Gläubiger Marokkos: Frankreich sorgt für die nötigen Anleihen und für die Zivil- liste des Sultans, wogegen der Sultan sich verpflichtet, keine Anleihen ohne Autorisation Frankreichs aufzunehmeu. U. Wirtschaftliche B esti m mu n g e n: 1. Gemäß Artikel 106 des Algecirasvertrages wird keiner der öffentlichen Dienstzweige Marokkos zugunsten besonderer Interessen abgezweigt werden dürfen. Gemäß Artikel 106 des gleichen Vertrages Lleibt die Staats autorität für öffentliche Dienstzweige und große Unter nehmungen von allgemeinem Interesse vollkommen ge wahrt und zwar unter Frankreichs Ueberwachung. 2. Die Arbeiten und Lieferungen werden im Wege der Submission ohne Berücksichtigung der Nationalität ver geben. (Artikel 107 bis 111 des Algecirasvertrages.) 3. Die absolute Gleichheit der Zolltarife und sonstigen Zollvorschriften für Export und Import wird zum Nutzen aller Mächte durchgeführt. Etwaige Beschwerden werden von einem Schiedsgericht geschlichtet, das nach dem Alge- cirasvertrage zusammcngestellt ist. 4. Die Handelsfreiheit wird ohne jede Ungleichheit und ohne Bevorzugung aufrechterhalten. So sieht nach den: „Temps" das Abkommen aus, das Deutschland unterschreiben und den anderen Algeciras- mächten zur Unterschrift empfehlen soll, wofür es dann die in großen Umrissen bekannten Entschädigungen iin Kongo erhält. Es ist sehr möglich, daß der Vorschlag der fran zösischen Negierung in wesentlichen Punkten anders aus sieht, als dieses Protektorat auf der Basis des Algeciras- vertrages. Da in einem Leitartikel des „Temps" vom 21. Juni das politische Programm dieser neuen Ausarbei tung schon aufgestellt und verteidigt wurde, ist anzunehmen, daß wir es nnt einer Privatansicht zu tun haben, obwohl, wie vorher gesagt, die ganze Aufmachung ziemlich offiziös erscheint. Es wird interessant sein, zu erfahren, was außer Deutschland auch die anderen Algecirasmächte zu diesem Entwürfe sagen. Vom Geldmärkte. Unsere Geschäftswelt rechnet auf sine recht ungemüt liche Lage des Geldmarktes im Herbste. Frankreich zieht aus aller Welt Guthaben zurück und „alle Welt" ist eher geneigt, Geld zu borgen, anstatt zurückzugeben. Es wird also durch einen höheren Zinsfuß dafür gesorgt werden müssen, daß das Geld mehr Anreiz erhält. Die Erhöhung des Zinsfußes in Wien, Berlin und London ist bereits erfolgt. Zu Großmutters Zeiten war es üblich, stets ein gut Stück harter Münze im Hause zu behalten, nm für alle Fälle versorgt zu sein. Die Enkelkinder haben sich aber schpn daran gewöhnt, alles verfügbare Geld sofort in die Bank oder in die Sparkasse zu tragen. Auch in Deutschland ist dies jetzt Mode. Nun überkommt plötzlich die Leute wie der Großmutters Gewohnheit, und sie holen aus der Spar kasse ihr Geld, um „für alle Fälle" Geld 'm Hause zu haben. Auf diese Weise werden dem geschäftlichen Leben viele Mil lionen entzogen. Nimmt man dazu noch die Rückzahlung der „Pensionen" an Frankreich, so wird es auf dem euro päischen Geldmärkte Heuer kategorisch heißen: „Strecken nach der Decken " Ob es klug war, wenn Deutschland sich mit Hunderten geborgter, also frenider Millionen seines „Erbfeindes" in Geschäfte stürzte und sich auf diese Weise wie jeder Schuldner geschäftlich von fremden Gläubigern abhängig machte, mag vorderhand dahingestellt bleiben. In Paris macht es Sensation, daß dort die Anleihe Argentiniens scheiterte, in Paris, der Stadt, wo alle'halb wegs Kreditwürdigen Geld fanden, so viel als das Schäf chen Wolle geben konnte. Die Berliner Börse hat sich von ihrem schwarzen Sonnabend erholt und Ruhe gewonnen. Jetzt gibt es Vorwürfe gegen die Regierung und gegen die Hochfinanz, beide hätten rechtzeitig dem Geschrei der Kriegs- treiber entgegentreten sollen. Die Regierung kam zu spät und die Hochfinanz hat die Sorge nicht nur wegen des Kurssturzes in Papieren, sondern sie besorgte auch, daß die Stürme bei den Sparkassen sich an ihre Schalter wälzen konnten, selbstverständlich stand sie auch wegen Marokko auf Wache. In Wien ist die Börse stets ruhig gewesen und daher nicht so hineingezogen worden. Aber Geld ist hier schon rar, und eS wäre so notwendig für das Bankgeschäft, um der Wiener Wohnungsnot entgegenzutreten. Baukredite und Belehnungen sind von einzelnen Instituten schon ganz eingestellt worden. Von unserer Textilindustrie verlauten jetzt günstigere Nachrichten'. Ein Finanzblatt schreibt: „Neben der Baumwollernte kommt aber für die Aussichten der Textilindustrie auch der allgemeine Erntcausfall in Be tracht und so kann immerhin von der Wahrscheinlichkeit einer weiteren Besserung in der Textilindustrie gesprochen werden." Diese Auslassungen, die eine Anerkennung des Wertes des inneren Marktes und einer kaufkräftigen Land bevölkerung bekunden, sollten an der Börse niedriger ge hängt werden. Die Hygiene-Ausstellung. Tie Ausstellung wurde bis einschließlich 22. d. M. von 4 347 504 Personen besucht. In der Halle „Verkehr" ist unter dem Bild de« Karlsbader Sprudels ein interessantes Werk der Geoplastik ausgestellt: Ein Relief der Fürstlich Cl nyschen Domäne Binsdorf in Böhmen mit der „Böhmischen Schweiz", eine Arbeit des bekannten österreichischen Geoplasten Majors Gustav Edler v. Pelikan in Salzburg. — Es veranschau licht das herrliche Stückchen Landes en miniatu'e mit ihren reich wechselnden Terrainfonnen im Maßstobe von 1:10 000, so daß es ein Genuß ist. sich in doS Studium dieses höchst interessanten Reliefs vertiefen zu können. Aus Stadt und Land. sKortsetzouu on» dem />i?owlntt.> —* Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche in den Jahren 1906 bis 1911. Welche Seelenzahl für die Landes kirche und ihre einzelnen Bezirke die Volkszählung vom 1. Dezember 1910 ergeben hat, liegt nach einer Mitteilung des Berichtes noch nicht vor. Neben den Gliedern der Lan deskirche wohnten nach den Ermittelungen der Volkszählung von 1905 15 109 Evangelische Reformierte. 266 Russisch- Orthodoxe, 1331 Angehörige anderer griechisch-katholischer Kirchen, 1801 Separierte Lutheraner, 921 Baptisten, 3196 Methodisten, 7039 Apostolische Gemeinde, 2016 Neuaposto lische, 2475 Deutsch-Katholische, 1357 christliche Dissidenden, 3713 andere Christen und 3066 Sonstige. Die Zahl der Austritte aus der Landeskirche betrug im Jahre 1905 1137 und die der Uebertritte 1303, ferner sind in den Jahren 1906 bis 1910 7125 Austritte aus der evanlegisch-lutheri- schen Landeskirche und 5977 Rück- und Uebertritte zu dieser erfolgt, nämlich im Jahre 1906 1465 Austritte und 1Ä7 Uebertritte, im Jahre 1907 1304 Austritte und 1206 Ueber tritte, im Jahre 1908 1265 Austritte und 1221 Uebertritte. im Jahre 1909 1739 Austritte und 1096 Uebertritte, im Jahre 1910 1352 Austritte und 1157 Uebertritte. Die stärk sten Ziffern bezüglich der Austritte und Uebertritte hatte die römisch-katholische Kirche mit 4884 Uebertritten zu Landeskirchen und 235 Austritten aus derselben zu verzeich nen. Zu den Deutsch-Katholiken traten 1240, zu den Neu- apostolischen Gemeinden 1040, zu den Methodisten 1501, zur Tempelgemcinde und anderen Sekten 1116 Evangelisch- Lutherische über. Außerdem traten 1390 Personen aus der Landeskirche aus, ohne zu anderen Religionsgemeinschaften überzutreten. — Die festgestellte Zunahme der römisch- katholischen Bevölkerung in Sachsen erklärt sich durch den Zuzug von Katholiken. Die absolute Gesamtzahl der Ehe schließungen zwischen Protestanten und Katholiken, die 1904 auf 2741 angewachsen war, ist in den Jahren 1905, 1907 und 19M nicht unwesentlich gesunken. Diese Ab nahme erklärt sich aus dem Rückgänge der Eheschließungen zwischen protestantischen Frauen und katholischen Männern und zwischen Protestantin'rn Männern und katholischen Frauen. Der Bericht weist auf die Wichtigkeit der kon fessionellen Erziehung der in gemischten Ehen geborenen Kinder hi». Nach der gesetzlichen Regel sind die aus ge mischten Ehen hervorgegangenen Kinder in der Konfession des Vaters zu erziehen. Inwieweit dieser Regel ent- sprochen oder zugunsten evangelisch-lutheri scher Erziehuug darüber hinau?gegangcn wird, läßt sich einigermaßen aus der konfessionellen Unterweisung der aus gemischten Ehen hervorgegangenen Schulkinder beurteilen. Für die Zahl der evangelisch-luthe rischen Unterweisung der Schulkinder aus gemischten Ehen stehen nur für die Oberlausitz Ermittclungsergebnisse zur Verfügung. Darnach war in jedem der letzten fünf Jahre die Zahl der evangelisch zu erziehenden Schulkinder mehr denn dopvelt so groß als die Zahl der evangelischen Väter von Schulkindern aus gemischten Ehen. —* Die Frage der Unterstützung des Zen tralarbeitsnachweises durch die Stadt Dresden wurde auch in der vorgestrigen Stadtverordnctensitzung »nieder von neuem aufgerollt. Der Rat teilte dem Kolle gium mit, daß er diese Angelegenheit nicht weiter zu ver folgen gedenke. Aus der Mitte des Kollegiums wurde je doch darauf hingcwiesen, daß nach Zeitungsnachrichten dein: Rate eine Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern eingegangen sei, in der die Beschlußfassung des Stadtverordnetenkollegiums einer scharfen Kritik unter zogen werde. Das Kollegium habe ein lebhaftes Interesse daran, daß ihm der Wortlaut der Verordnung mitgeteilt werde. Der Vorsitzende erklärte, er werde dafür sorgen, daß dies geschehe. Er habe bereits vor einigen Tagen dem Herrn Oberbürgermeister in einem Schreiben mitgeteilt, daß er die Bekanntgabe der Verordnung an daS Kollegium für notwendig halte. Auch werde sich der Verfassungsaus schuß mit der Frage beschäftigen. Weiter nahm das Kolle gium einen Antrag betreffend die Errichtung eines Grund- crwerbsfondS mit 39 gegen 32 Stimmen an. Eine längere Debatte entspann sich anläßlich der vorliegenden und von uns bereits mitgeteilten Anträge betreffend die LebenS- mittelteuerung und den Mangel an Kleinwohnungen. Herr Oberbürgermeister Geheimer Rat DDr. Beutler erklärte, daß er Wohl nicht erst zu versichern brauche, daß der Rat der bestehenden Notlage schon lange seine ernsteste Aufmerk, samkeit zugewendet habe. Leider seien jedoch die Mittel, die dem Rats nach dieser Richtung hin zur Verfügung stän den, sehr beschränkt. Jedenfalls werde der Rat auf eine Petition um Aushebung der Zölle auf Nahrungsmittel und der Grenzsperre von Vieh nicht zukommen, da man im voraus wisse, daß man weder bei der Negierung, noch beim Reichstage Erfolg haben werde. Dagegen könne er zusagen. daß er eine Petition im Sinne des Antrages Gregor be treffend Reformierung des Systems der Einfuhrscheine Vor schlägen werde. Die von einer Seite gewünschte Errichtung städtischer Verkaufsstellen für Nahrungsmittel müsse er ab lehnen, denn die Stadt sei gar nicht in der Lage, hier mit Erfolg tätig zu Weeden. Seien doch die in anderen Städten» »ach dieser Richtung hin unternommenen Versuche geschei« tert. Auch die Bereitstellung von Mitteln stir außerordent liche Unterstützungen armer Familien sei nicht erforderlich, weil der» Armenamte genügende Mittel zur Verfügung ständen. Im weiteren Verlaufe der Debatte trat der so zialdemokratische Stadtverordnete Redakteur Nitzsche den Ausführungen des Oberbürgermeisters entgegen und ivarf die Frage auf, ob es denn erst so weit kommen solle, wie in Wien, bis nian sich zu Abhilfsmaßregeln entschließe. In- folge dieser Aeußerung erhob sich auf der rechten Seite des Hauses Lärm, worauf Herr Oberbürgermeister DDr. Beut ler erklärte, daß sich der Rat auch durch die anscheinend bei absichtigten Straßendemonstratiouen in seinen Entschlie ßungen nicht beeinflussen lassen werde. Die Ausführungen des Herrn Oberbürgermeisters wurden von lebhaftem Bei fall begleitet, worauf die Anträge teils angenommen, teils abgelchnt wurden. Ein weiterer Antrag der sozialdemokra tischen Fraktion betreffend die Unterbringung obdachloser Familien und den Neubau von Kleinwohnungen wurde an den vereinigten Verwaltungs- und Finanzausschuß ver wiesen. —* Der Ortsverband Dresden der Pen sionsanstalt Deutscher Journalisten und Schriftsteller veranstaltete vorgestern nachmittag einen Herbstausflug nach der Lößnitz, an dem über 80 Damen und Herren teilnnhmcn und der in genußreichster: Weise verlief. Mit dem Ausfluge war eine Besichtigung dev Waffelfabrik von Gebrüder Hörmann-Mikten und der Na turheilanstalt von Bilz-Nadebeul verknüpft worden. Kurz nach 6 Uhr trafen die Teilnehmer in der Natnrheilanstaltj Bilz ein, wo sie von den Herren Direktor Alfred Bilz und Chefarzt Dr. Aschke begrüßt und durch alle Abteilungen der Anstalt geführt wurden. Bei einem sich anschließenden ge meinschaftlichen Abendessen hieß Herr Dr. Aschke die Teil nehmer namens der Direktion und der Aerzteschaft herzlich willkommen, wofür der Vorsitzende des Ortsverbandes, Re dakteur Müder, mit einem Trinkspruche auf die erfolgreiche! Leitung der Anstalt und ihr ferneres Blühen und Gedeihen dankte. Ein im Saale arrangiertes Tänzchen wurde durch mehrfache künstlerische Darbietungen in angenehmster Weise unterbrochen. >„ —* Wiederaufnahme der Personen- dampfschiffahrt auf der Elbe. Die ausgiebigen! Niederschläge, die in der Nacht vom Donnerstag zum Frei tag einsetzten, und die sich auch im ganzen benachbarte» Böhmen ausbreitcten, haben endlich eine nennenswerte Besserung des Elbewasserstandes gebracht. Nach einer un freiwilligen Pause von über sechs Wochen ist es nunmehr auch der Personenschiffahrt wieder möglich, ihre Fahrten aufzunehmen. Die Fahrten beginnen Sonntag, den 24, dieses Monats, in beschränktem Umfange auf der Strecke Dresden -Schandau und Dresden—Meißen, eine weitere Ausdehnung der Fahrten erfolgt am Montag, während vom Dienstag, den 26. d. M., an die Fahrten auf der ganze» Strecke Leitmsritz (Böhmen)—Dresden—Mühlberg (Preu ßen) im vollen Umfange des bis mit 22. Oktober d. I. gül tigen Fahrplane ausgeführt werden. Dieser Fahrplan bietet trotz der vorgeschrittenen Jahreszeit immer «och häufige und angenehme Verbindungen. Die Fahrzeiten sind aus den in umfangreicher Weise auf den Dampfer- und Bahnstationen, sowie in den Hotels und den Schiffen selbstj zum Aushange kommenden Fahrplänen zu ersehen. Ebenso erfolgt deren Veröffentlichung durch die Tagebücher der Zeitungen. Die Abonnementseinrichtung der Gesellschaft, wie Monatskarten usw., bestehen fort. Frachtgüter finden, wie allgemein bekannt, zu gewöhnlichen Sätzen „Erpreß- Eilgutbeförderung." Auerbach i. V., 22. September. Die Hälfte des Ritter gutes Obergöltzsch ist auf Beschluß des Bezirkstages für den Preis von 300 000 Mark an die Gemeinden Notewisch uns Auerbach verkauft worden. Chemnitz, 22. September. Der Ankauf mehrerer Güter und Flurstücke auf Ebersdorser Flur ist in der gestrigen geheimen Sitzung des Stadtverordnetenkollegiums be schlossen worden. Das Gelände soll in der Hauptsache für die Anlage eines neuen Exerzierplatzes verwendet werden. Glauchau, 22. September. Ein Arbeitsausschuß füg Heimatschutz hat sich hier unter dem Vorsitze dos Rektors» Professor Dr. Beriet gebildet. Der Ausschuß will besonders zur Weckung und Pflege der Heimatsliebe beitragen und! Vorträge über die Geschichte der Heimat, über Naturmerk würdigkeiten, sowie über heimische Bauweise veranstalten. Ebenso soll auch die Begründung von Ortsmuseen ange regt werden. Klotzschc-Königswald, 22. September. Sein 50jährigeS Doktorjnbiläum feierte hier der Geheime Sanitätsrat Dr, Päßler. Seitens der medizinischen Fakultät Leipzig ging ihm ein Jubeldiplom zu. Der Jubilar feiert am 23. Okto ber dieses Jahres mit seiner Gattin die goldene Hochzeit. Lommatzsch, 22. September. Sein 50jähriges Bestehen feierte hier unter großer Anteilnahme der Kredit- und Vor- schußverein. Dem Direktor Herrn Kohl wurde von dep Direktion eine Stiftung von 2000 Mark für wohltätige! Zwecke überreicht. Radrbcrg, 22. September. Die Differenzen im Stadt- verordnetenkollegium sind nunmehr dadurch beigelegt wor-