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Freitag den 15. Februar IVO?. «. ^ayrgang. Gr<«h«tnt täyltch «achm. mU «u»nahme der Sonn, und^ge^ttage. V^a«t,rei» > Blertelj L KU ^ lohne Bestellgeld), für bester- L5 >>. Bet a. a. Poslanstnlten l. ZettimgSpreislisle Br. «VLS. H mmer 10 Pf. — BedakttonS-Svrechslunde: LI—IS Uh«. I! liges Tageblatt für Wahrheit, Recht «.Freiheit Inserat» wei den die « gelpall. Pettlzeile od deren Raum mlt 1L U. Bella,neu mit KO j die .-feite berechn., d L'icderd. bedeut. Bado«, ^uchdriichcret, Redaktion »nd OtelchaftelsteNe, Dre--«»» Pillntiier Lernt,» 1^. — 7.een,nreN»-r Br. ILSU. Ein Lichtstrahl in die offiziöse Wahlagitation. (2. Fortsetzung ) Wer bezahlt die Kosten der Wahlagitation? Es fand am 1. Februar 1907 eine Präsidialsitzung im Lokal des Flottenvereins statt; auch L^oyern kamen. Nun galt es. die vielen Schmähschriften gegen das Zentrum, die noch im Lokale waren, zu verstecken; denn schließlich lassen die Bayern nicht mit sich spaßen. Was geschah? Man verstellte eine Titre, damit die Bayern die vom Flottenverein versendeten Flugschriften „Ein Katholik" (Verfasser ist ein Protestant^ scher Württemberger in der Kolonialabteilung), „Lügen des Herrn Erzberger", „Weiteres aus der kolonialen Lügen, fabrik" (in der Kolonialabteilung verfaßt) nicht sehen konn ten. Die Marinesoldaten, die sonst bei der Verpackung mit- geholfen habery waren natürlich auch entfernt, und so konnte die Präsidialsitzung des — unpolitischen Vereins ruhig vor sich gehen! Die Vorstandsmitglieder erfuhren natürlich nichts von der Tätigkeit, die ihr Geschäftsführer Generalmajor Keim entfaltet hat, der an Katholiken so rührend sck>ön über die Interessen der katholischen Kirche schreibt, der in Kreisen von Protestanten aber diese als den „Todfeind" unserer „evangelischen Konfession" bezeichnet. Was ist dock) Schmock für ein Waisenknabe, denn er kann nur „schreiben links und schreiben recksts". Im Flottenverein hat man schon eine höhere Akrobie erreicht. Freilich brauchte Generalmajor Keim auch nicht um die Bezahlung der Wahlschnlden anfzn- kourmen, die dem Flottenverein durch das Versenden seiner 18 Millionen Flugschriften, darunter an 124 000 Lehrer — so rühmt er sich selber — entstanden sind, dafür sorgen ja andere Leute. Wer? sagt uns Fürst Salm, der Vorsitzende der Flottenvereins, der an Generalmajor Keim schrieb, daß der Reichskanzler Fürst Bülow hierfür 30 000 Mark zur Verfügung gestellt habe'. Aber diese Summe reichte nicht aus. Woher sie stammt, wissen wir nickst. Sb Fürst Bülow fie aus seiner Millionenerbschaft bestritt, ob er sie ans dem Geheimfonds entnahm, oder ob sie ihm andere Leute zur Verfügung gestellt haben; vielleicht äußert sich darüber der fürstliche Wahlagitator noch selbst. Doch noch mehr. Am 28. Januar fragte die Firma Mittler und Sohn (die ein Vertragsmonopol von amtlichen Stellen hat, tvie Tippelskirch und Wörmann) beim Flotten verein an, wie sie es für die Stichwahlen mit der Vergröße rung des Vorrates halten solle; 180 000 Stück „Die Wahr heit über unsere Kolonien!" und 800 000 Stück „Deutsches Volk" seien noch auf Lager! Schon am 30. Januar 1907 erhielt die Firma folgende Anttrwrt vom Flottenverein: „Ob wir überhaupt noch Sachen zur Versendung ausgeben werden, hängt von einer Unterredung ab, die heute mit der Wilhelmstraße (das heißt Neichskanzlerpalais) stattsindet. Will diese Stelle außer den bis jetzt bei Ihnen entstandenen Kosten für Druck und Versand, die sicherlich nicht gering sein werden, auch die Kosten für die eventuell noch zur Ver sandung gelangenden Sackxm übernehmen, so soll uns das reckst sein. Wir werden, sobald wir Besck)eid haben, Ihnen Nachricht zugehen lassen. Die Wilhelmstraße hat es ja ganz in der Hand, Irxis sie machen will, da ja auch die Ressortsache und die vom Generalstabe ledig- lich im Aufträge der Wilhelmstraße gedruckt und ver sandt worden ist. Wir sind nicht in der Lage, von Vereins- Mitteln einem Pfennig dafür zu opfern." Im Schlußsätze zeigt sich so reckst der Flottenverein. Das Zahlen hat er immer anderen Leuten überlassen. Aber nun will die Oeffentlicksteit wissen, wer bezahlt hat und mit tvelchen Mit teln. Wir überlassen den Offiziösen die Antwort und prü fen sie dann auf ihre Nichtigkeit; wir sind hierzu in der Lage. Flottenverein und furar sirnlimlruttieim! Am 1 .F> brn rr 1907 schreibt Generalmajor Keim an Herrn Tr. H ops i n Dresden, der auch vom Reichskanzler eine Tankdepcsche erhielt, und er bedauert darin die „pflaumenweiche .Haltung der Regierung gegenüber dem Zentrum"; er ist überhaupt mit der Stichlvahltaktik der Regierung nickst zufrieden und fordert scharfes Vorgehen gegen das Zentrum, so wie vor der Hanpttrxrhl, dann aber schreibt der Flottenvereinsge schäftsführer tvörtlich: „Es unterliegt keinem Zweifel, es wird niir auch von anderer Seite bestätigt, daß gerade der krrror i>rnt<>«tuntieim in Mitteldeutschland so ungemein viel dazu bei getragen hat, den V h i l i st e r a u f z n r ü t t e l n." Derselbe Satz findet sich auch in einem Briese des Generalmajors Keim an den Re dakteur des .. D r e s d n e r A n z e i g e r s ", Herrn O b e r- winder in Dresden vom 1. Februar 1907. Nun lialte man sich vor Augen, daß Keim bisher schrieb, er sei mit dem Neichskanzler in der „Agitation konform". Was steht dann fest? 1) Daß es imlrxrhr ist. daß die nationale Frage den Wahlaussall beherrsckste; 2) das; vielmehr die Erregung des protestantisckren .Hasses die Niederlage der Genossen herbei- führte. So General Keim, der es wissen muß! Tie Nutz anwendung für Sackst'en wollen wir in einem eigenen Artikel machen. Flottrnvercin und Stichwahlen! Am 20. Januar 1907 versandte bereits Generalmajor Keim an die ihm ergebenen liberalen Zeittinge,i in Essen, Dortmund, Leipzig, Stuttgart, Dresden usw. eine Parole für die Stichwah len; in dieser heißt es, daß dein „Zeiitrunr erst reckst die Zahne gezeigt werden müssen": er zählt auch die Namen der Abgeordneten auf, die in erster Linie beseitigt werden müssen, so daß sie keinen Einfluß mehr hätten; er meinte unter anderen die Abgeordneten Gröber und Erzberger, dir aber an diesem Tage sckion beide geioählt waren. Doch ini Neichskanzlerpalais t)otte über Nacht der Wind umgeschla gen und man wollte dem Zentrum nickst mehr die „Zähne zeigen". Dafür sucht man im Flottenverein ein Bündnis mit der Sozialdemokratie. Die Anregung ging aus von dem Landrichter Stern in Beuthen in Oberschlesien, der rednerisch und schriftstellerisch in der Wahlberoegiing tätig N>ar. Am 20. Januar 1907 schrieb derselbe an General major Keim einen geradezu köstlick)en Brief, den mit Nutzen die Zentrumswähler lesen werden; es heißt da, daß das Zentrum in kläglick>er Weise in Oberschlesien an die Wand gedrückt Ivorden sei, das nächste Mal komme es nicht mehr in die Stickstvahl in Oppeln, Gleiwitz, Kattowitz, Beuthen, vielleicht auch Natibor und Pleß; die Hakatisten würden hier stärker werden. Tann kommt folgender Ratschlag des gro ßen Jlottenvereinsmannes.- „Es muß alles daran gesetzt werden, weiteres Erstarken in der Stichwahl zu verhindern und die Sozialdemokratie dabin zu bringen, daß sie bei Stichwahlen, wo Zentrum gegen andere bürgerliche Parteien steht, stets für diese gegen das Z entrum den Ausschlag gib t. Jetzt nach den furchtbaren Sckstägen, die sie bekommen hat, wird dieSozialdemokratie wohl zu Verhand lungen bereit sein, besonders muß ihr rech te r F l ü g e l g e st ä r k t w e r de n . . . So ist eine Ab machung dahin geboten, daß die Sozialde mo kratie und die nationalen Parteien einander gegen das Zentrum gegenseitig unter- st ü tz e n." So der „nationale" Landrichter Stern! Aber er fand Gehör lxü Generalmajor Keim, der am 23. Januar antwortete: „Was das Zentrum betrifft, so habe ich schon in derselben Richtung nach dem Maße meiner sck)wachen Kräfte gewiickt." Woran ist also das Techtel mechtel gescheitert? Wohl nur daran, daß der sozialdemo kratische Parteivorstand schon am 27. Januar die glatte (Parole gegen die Nationalliberalen aiisgegeben hat. Es würde die Wirksamkeit dieser vernichtenden Schrift stücke nur abschwäck)en, wollten wir einen Kommentar da zu geben. Pslitiiiche Nund ckftau Dresden den 11 Februar 1NV7. — Der Kaiser soll am Dienstag ans dem Hofball an den Piäsidenten des Flottenvereins. den Fürsten Salm, herangetreten sein und mit laut erhobener Stimme, in Gegenwart einer Reihe von Zuhörern, die Worte gesprochen haben: „Mein lieber Fürst, die Wahlen sind ja vorzüglich ausgefallen, und ich freue mich, daß Ihr Fotteaverein seine Sache so Prächtig gemacht hat." — So melden die „Loipz. Neuest. Nachr." und verwerten zugleich diese Worte in tendenziöser Weise zur Verteidigung des Flottenvereins. Wenn der Kaiser diesen Ausspruch wirklich getan haben sollte, so ist nur anzunehmen, daß er über die „Tätigkeit" des FlottenvereinsvorstaiidcS im Unklaren gelassen worden ist. Dem Reichskanzler trifft darum die Schule, ihm die Wahrheit verschwiegen zu haben. Es ist sonst undenkbar, daß sich der Monarch über die unlauteren Machinationen deS Flottenvereiiisvorstandcs freuen würde. — Das deutsche Kronprinzenpaar wird nach St. Mono reisen, wo es mit dem österreichischen Thronfolger Erz herzog Franz Ferdinand und seiner Gemahlin znsammen- trifst, du bereits seit einigen Tagen dort Verlusten — In der Sitzung des ZentralauLschnsseS der Ncichs- bank am 13. d. M. teilte Reichsbankpräsident Dr. Koch mit. daß die Lage der Neichsbank nach der vorangegangenen enormen Anspannung ungeachtet der allgemeinen normalen Rückflüsse noch immer schwach sei. Die Gtsamta-stage von l l.l-1 v.ill tonen überschreite beträchtlich die aller Vorjahre. Der Metallvorrat mit 88l Millionen Mail bleibe hinter dem ohnehin schwachen Vorrat von lOOO noch um >07 Mill. Mark zurück und übersteige nur den von 1000 noch um 30 Millionen. Bei einer wenig befriedigenden NolenRckmig sei die steuerfreie Notenreserve von -18 Millionen nur sehr klein gegenüber dem Vorjahre. Die fremden Wechselkurse näherten sich dem Goldpnnkte oder hätten ibu sogar schon überschritte». Obgleich ein Goldaukgang ins Ausland nicht stattgefiinden habe und der Berliner Privatdiskont sich nur 1^/z Proz. von der offiziellen Rate entfernte, könne eine Ermäßigung der letzteren derzeit nutzt stattsinderi — Die Verteilung der Sitzplätze im Reichstage Hit bereits begonnen; an den einzelnen Plätzen sind schon die Namen der Abgeordneten angebracht ivorden. DaS Zen trum hat wie früher die beiden mittleren Keile erhalten. Das preußische Abgeordnetenhaus setzte die Etats- beratung beim Etat der ForstverN>altnng fort. Mit dem Titel „Tiergarten bei Eleve und Eichholz bei Arensberg" wird die Beratung der Petition des Berliner deutsch-konser vativen Wahlvereins, betreffend die Veräußerung und Ver nichtung von Wäldern bei Berlin treibniiden. Diese Pe tition veranlaßte die Freisinnigen und Konservativen, sich ähnlich wie beim Biemscrlaß in die Haaix: zu fahren. Tie freisinnigen Abgeordneten Fischbeck und Dr. Müller-Derlin richteten ihre Vorwürfe gegen die Regierung, die konserva tiven Abgeordneten Hammer und von Pappenheim wer gegen die Stadt Berlin. Oberkandfoisttiieister Wisener wies die Angriffe der Freisinnigen zurück und hob hervor, daß nur der Verkauf eines geringen Teiles des Gruneivaldes geplant sei. Darauf wurde die Debatte geschlossen und di- Einnahmen bewilligt. Bei den dauernden Ausgaben wur den von verschiedenen Abgeordneten eine Anzahl von Wün- sckx'n für die Ausbesserung der Forftbeamten vorgebracht Tie Zentrunisabgeordneten Ke inte und Wolsf-Metternich traten besonders für Neuregelung der Dienstauswandsent- schädignngen der Oberförster ein; letzterer wünscht dies be- sonders für den Regierungsbezirk Wiesbaden. Abgeordneter von Heydebrand (kons.) legt sich in bezug auf Einzelwünsche eine Reserve aus, wünscht aber, daß die Regierung eine Vor lage einbrinaen möge, die die Aufbesserung aller Beamten in die Wege leitet. Tiefem Wunsche sckstossen sich die Redner aller Parteien an. Nach unwesentlicher Debatte wurde der Rest des Forstetats bewilligt. Nächste Sitzung Donnerstag l 1 Uhr (Gestüts- und Toinänenverwaltung). — Ukbcr die Präsidentenwahl im Reichstage wird sehr viel geschrieben; der nationalliberale Mannheimer „Gene ralanzeiger" (Organ Bassermanus) null dem Zentrum die- sen Posten geben und znxrr Freiherrn von Hertling. Das freisinnige „Berl. Tagebl." meint hiergegen: „Wie die Frak tionen nach Ausscheiden des Zentrums und der Sozialdemo kratie die Präsidentensrage unter sich ordnen wollen, ist eine Frage für sich. Daß die Liberalen, wenn die verschiedenen Gruppen zusammengereckmet werden, hierbei in erster Linie mit in Betracht kommen, ist schon l>ervorgehobeir rvorden. Bedanerlichenrvise ist Schmidt (Elberfeld) nicht wiederge wühlt worden, dessen persönliche Qualifikation nicht zu be- zweifeln ist. Wie die Tinge liegen, wird es nickst minder die Persönlichkeit, wie die politische Richtung sein, die den Aus schlag geben wird. Das Ideal müßte es jedenfalls sein, einen Präsidenten zu finden, der den nötigen Erforderniss?n entspricht, dem von allen Seiten des Hauses Vertrauen ent- gegengebrackst wird. Es scheint nickst unmöglich, eine der artige Persönlichkeit aiiszufinden." Also das Zentrum will man anssckxilten. Man hört jetzt den Namen des Rerchs- parteilers Herrn von Dirksen nennen! Auch hier abwarteu! — Fraktiont-sitznngcn im ncirrn ReichStugt Haber bereiis angesetzt die Konservativen, die Nationalliberalen und die Sozialdemokraten; während die NationnUlberab u schon am 18. Februar eine Sitzung abhalten, haben die beiden anderen Fraktionen nur Eröffnungstage selber ihre erste Fraktionssitzung und zwar unmittelbar nach der kon stituierenden Plenarsitzung. Das Zentrum düiste wohl auch schon am 13. Februar seine erste Sitzung abbalten. da gerade für die ei sie» Tage ßhc viel Beraliingsstofs vmliegt. — Ter frühere Minister Möller wurde gemeinsam von den Konservativen, Nationalliberalen und Freisinnigen als ReichsiagSkaudidat für Mühlhausen Langensalza aus gestellt. -- Ter Abgeordnete Bebel, der bekannte Sozialisten- sührer, gehörte am 12. Februar d. I. volle 40 Jahre dem deutschen Reichstage an. Neben ihm gehört nur noch ein Abgeordneter eine ebenso lange Zeit dem Reichstage an. das ist der Zentrnmsahgeordnete Graf Ho m p e s ch. Bei den, „Genossen" Bebel uxrren die 40 Jahre seiner parlamentari schen Tätigkeit nur durch Gefängnisstrafen unterbrochen? „Kriegsjahre gegen die herrschende Ordnung". Namens des Olesamtverboiidrs der Evangelischen Arbeitervereine lratte der Vorsitzende des Verbandes, Pfarrer Lizentiat Weber aus München-Gladbach, ans Anlaß des Reichstagsnxwlergebnisses ein Glückwnnschschreiöen an den Reichskanzliw gerichtet. Daraufhin ist ihm folgende Ant wort ziigegangen: „Euer Hochehrwürden bitte ich. für den mir frenndlickstt >'il>ei inittelten Glückwunsch des Gesamt- verbandes der Evangelischen Arbeitervereine Deutschlands znm Ausfall der Reichstagsirxrhlen meinen herzlichen Dank entgegenznneknnen. Ich danke besonders dafür, daß Ihre Arbeitervereine ihr Wort, zur nationalen Fahne zu stehen, so treulich eingelöst balx'n. Möchte dies gute Beispiel in der deutschen Arbeitersckraft Nachfolge finden! Das mir über sandte Programm Fhres Ansbildnngsknrsns interessiert mich lebhaft." - Tie „Pfälzer Zritung" meldet, daß in mehr'ic» Fällen im Wahlkreis Germersheim in den noch nnbenütztcu amllichen Wahlknverts Stimmzettel ans den liberalen Ero- naiier enthalten nxrren, der jetzt dnrchgefallen ist. In Germersheim wurde es erst nach Eröffnung des Wahl- vrrsalnens entdeckt. Das ist eine Wahlsäl'chnng, die Zettel sind vorher i» die amtlichen Wahllistx'rls bineinpraktizierr worden. Ans anderen Wahlkreisen wird gemeldet, daß in den noch unbenutzten Wahlknverts Stimmzettel mit dem Namen des Kandidaten rxm 1903 enthalten waren. Mit diesen Dingen wird sich der Reichstag zu beschäftigen traben. Wenn solches möglich dann sind die Wablknberts, welche d<rs W'ablgebeimnis schützen sollten, eher eine Gefährdung d ^ Wahlrechtes. Ter entlarvte Flotteiiverrin sucht noch immer die Anfmei Isamkeit des Publikums von dem Inhalte der ver öffentlichten Briese dadurch abznlrnken, daß er von „schv>e- rrm Diebstahl" spricht, der noch gar nicht erwiesen ist. Wir können uns die Verlegenheit des Flottenvereins U>ohl vor stellen und auch das Bestreben, alle Aufmerksamkeit auf die Art der Veröffentlichung zu lenken, aber wir können nicht annelnnen daß der StaatsanUxrlt blindlings diesen Behaup tungen Glauben schenkt, sondern daß er Prüft und dann ent scheidet. Zwei Umstände fallen ans: l) Der Flottenpereiir sagt gar nicht. Inas ihm denn „gestohlen" worden sein soll; in der eisten Veröffentlichung hieß eS sofort, daß kein Ori ginal fehle. Wenn also nichts gestohlen irwrden ist. handelt ... ....