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Mittwoch, den 13. Dezember IVOS. Jahrgang 8»Ir»u Ion angenehmem, ilniihrmtttel »er »«»» usw. ) auswärts. rumsrlct 8. S.Zitronens. 2T. »inlisn, n, 6!>80- sk-8pi-itrsn, :1,6 /ii-liitöl 6Npf>6g6. tsle», Iß- lrbeiten. uch alte tarv» 3834 ZNNN «II erung. ll'B- eines eine Wunder ich an einer : Anwenduna eit Gebrauch t. Es ist gut, potheken zu 8691 »Ng«. SWsche KolksMung Erscheint »»alt« »«ch». mit «u»nabme der «onn. u. Festtage.»! - ^ ^ ^ Inserat« werden die »aespalt. Petit,eile oder deren Raum mit »7^^ llnsbdSngigez tagedlatt l. lvabrdeii. stecdt u. freibeit. ie Original« die Firma einböyla 9 ick. Md td seinen >eim Ein- erware» lold und r Preise» »prompt 2947 8«ItI-I sol>»tso »N-. L4 herrliche r alten Mk.an ljkastr.1 '0/71. M M I 4 sch. Poflanslakten lt. Zeitung-prer-l« Ernzelnri Redaktion-.SvreMttunde: 11—IS Ulb». Die auswärtige Politik im Reichstage. Im Vertrauen auf die Wehrniacht zu Wasser und zu Lande gab sich das deutsche Volk ganz und gar dem fried lichen Wettstreit auf dem Gebiete des Erwerbslebens hin. An einen äußeren Feind dachte niemand, weil man keine Staatsgewalt für so gewissenlos hielt, daß fies in dem Angenblick, wo Europa bis an die Zähne gerüstet dasteht, das Signal zum Massenmorde der Völker untereinander geben werde. Die Enthüllungen Delcassös beleuchteten plötzlich ein anderes Bild. Während der deutsche Bürger friedlich seinen Beschäftigungen nachgeht, hatte sich über seinem Haupte eine drohende Wettenvolke gebildet. Dem diplomatischen Geschicke war es zwar gelungen, sie zu zer streuen, und Frankreich legte dem Wettermacher das fri vole .Handwerk, aber die Besprechung der auswärtigen Poli tik wurde auch ein Bedürfnis. Diesem trug der Reichs kanzler im Neichstage wiederholt Rechnung. Wenn Fürst Bülow über die auswärtige Politik redet, so ist er Herr und Meister. Das kann man von ihm nicht immer sagen, bewegt er sich auf dem Gebiete der inneren Politik; wir erinnern uns an sein unbeholfenes Erposee über die Neichsfinanzreform. Er betrieb die Schwarzmalerei der Neichsfinanzen zu stark und gruppierte Zahlen, die sich nicht in Vergleich stellen lassen. Finanz politik ist nicht Bülows Sache; diesen Gegenstand sollte er dem Ressortminister überlassen. Die auswärtige Politik dagegen ist sein Feld, das er mit seltener Geschicklichkeit und Sicherheit beherrscht. Frei, ohne jede Notiz spricht der Reichskanzler, getvandt und doch jedes Wort kühl über legend. Man sieht es ihm förmlich an, wie er hier die Fragen beherrscht und wie es ihm Freude bereitet, aus dem reichen Schatze seiner Erfahrungen und seiner Kenntnisse einige Proben zu geben. Aber dabei überlegt er sich die Wirkung seiner Rede sehr genau; er weiß, welchen Eindruck seine Kundgebungen machen, und wie weit er gehen kann und darf. Was er bisher in den beiden Etatsreden sagte, war ganz nach diesem System gehalten; es war gut überlegt und der Reichskanzler selbst hatte das Bedürfnis, sich aus zusprechen. Zunächst geht nur aus seinen Darlegungen hervor, das; unsere Stellung im Weltall derzeit nicht die denkbar rosigste ist. Wir stehen so ziemlich isoliert. Freilich sind uns Oesterreich-Ungarn und Italien gute Freunde geblieben, aber was nützt uns dies? Zu Lande ist Deutschland stark und mächtig un«d hat sich schließlich auch allein nicht zu fürchten. Aber gerade diese beiden Staaten sind im Kon zert der Westmäckst^. etwas auf beit schmalen Teil gestellt. Großmächte sind sie, aber Weltmächte nicht, und Deutsch land kann mit seinen 60 Millionen sich nicht mit dem Schicksal einer Großmacht begnügen. — Rußland ist uns tvohlgesinnt; es hat vorerst seine innere Krisis zu über winden. Aber gerade seine Niederlage in Ostasien kann die Sache ändern. Graf Witte hat es mit Recht gesagt, daß infolge der Ausschaltung in Ostasien nun Rußland sich wieder mehr auf seine westeuropäischen Interessen besinnen werde. Und da stebt sein Drang nach dem Meere in erster Richtung; die taktische Frage wird sicherlich wieder akut wer den. Rußland läßt sich nicht ins Schwarze Meer ein sperren; es strebt nach des Bosporus! Ist ihm der direkte Zugang zum Atlantischen Ozean so gut wie lxwsperrt, so will es diesen durch das Mittelmcer erhalten. Unsere offizielle Freundschaft zum Sultan, die, wie es scheint, Deutschland abhielt, die Flottendemonstration mitzumachen, kann hier sehr bald in die Brüche gehen. Wenn auch der' Kaiser und der Sultan sich „Freunde" nennen, der Kaiser und der Zar sind auch Freunde und tnegen eines Moslemin unternimmt Deutschland hoffeistlich keine Schritte. Aber Rußland könnte sich auch an der Ostsee breiter machcn wollen; da stebt ihm das preußische Gebiet im Wege. Wir glauben ja nicht, daß es durch kriegerische Eroberungen sich in den Besitz desselben zu setzen sucht, aber es gibt Kon stellationen, wo auch das zur Möglichkeit werden kann. So haben wir wenig Freunde, aber desto mehr Geg ner. Frankreich hat die Niederlage im Marokko-Streit nicht vergessen: es war Wohl so vernünftig, in dieser Sache nachzugeben, aber es hat diesen moralischen Verlust in sein .Kontobuch eingetragen. Freilich hat es sich diesen selbst zu zuschreiben — wie konnte es auch in Marokko seinen Ge sandten als „Mandatar Europas" auftreten lassen? Darin lag eine Anmaßung sondergleichen, die energisch zurückge- Nnesen werden mußte, nicht allein wegen Marokko, sondern noch weit mehr wegen der Präzcndenzfälle. Hier hat sich Frankreich ins Unrecht gesetzt und deshalb mußte es unter liegen. Auf der anderen Seite hat man in den weitesten Kreisen die Kaiserreise nach Tanger doch für ein höchst ge wagtes Unternehmen gehalten und sich gesagt, daß eine solche Erponierung des Kaisers auch ihre reckst trüben Schatten seiten haben kann. Es ist ja gut abgclaufen. Fürst Bülow teilte im Neichstage mit -aß diese Reise schon im Februar geplant worden sei und daß er alle und jede politische Ver antwortung hierfür übernehme. Daraus dürfte zu schließen sein, daß der Kaiserbesuch in Tanger nicht so sehr der Initia- tive des Kaisers als der des Fürsten Bülow entsprang. .Heute stoben wir mit Frankreich in einem leidlichen Ver- hältnis. Anders ist es mit England. Diese Weltmacht ersten Ranges bat erreicht, daß Rußland geschwächt wurde, ohne daß es selbst einen Finger zu rühren hatte. Japan war sein Gerickstsvoll-icher. Nun hätte es Deutschland, das ihm ans dem Weltmarkt so heftige Konkurrenz bereitet, auch gern am Boden liegen sel>en. Es suchte zuerst Frank- reich zu seinem zweiten Gerickstsvollziel-er zu bestellen, aber dies lehnte rechtzeitig ab, weil es die Kosten hätte tragen müssen. Dock) sehen wir daraus, wie England alle und jede Gelegenheit benützt, um uns Schaden zuzufügen. Freilich betonte der Reichskanzler auch hier wiederholt, daß unsere Politik eine eminent friedliche sei, daß wir niemanden an greifen wollten, wohl aber uns sehr entschieden wehren würden und er fand hierbei sehr viel Beifall. Doch weiß jedermann, wie es in Wirklichkeit aussieht. Man hofft nun manches von dem Kabiuettswechsel in London. Wir stellen diesen gar nickst in unsere Rechnung, weil in England jede Negierung auf absehbare Zeit deutsch-feindlich sein muß; das liegt in ganz anderen Umständen als in der Parteiherr schast. König Eduard VIl. redet wenig, aber handelt viel und die freien Engländer lassen ihm hier sehr großen Spielraum, weil sie seine Politik für sehr geschickt halten. Sehr tröstlich ist also die Weltlage nickst. Der Reichs kanzler erklärt daher in den ersten Sitzungen seine Er klärung, daß die auswärtige Lage „keine durchaus befrie digende" sei, daß Verstimmungen, die eben überwunden worden seien, „jeden Augenblick wiederkoinmen" könnten, daß wir namentlich mit einer „tiefgehenden Abneigung der öffentliMn Meinung" in England gegen uns rechnen müssen. Ter Dreibund sei zwar nach wie vor gesichert, und namentlich denke Italien nicht daran, auszuscheiden, aber Deutschland müsse sich darauf gefaßt machen, im schlimm ste» Falle allein und aus eigener Kraft allen Eventuali täten gewachsen zu sein'. Das klingt erheblich Pessimistischer wie die Versicherung der Thronrede, daß wir „zu allen Mächten in korrekten, zu den meisten in guten und freundlichen Beziehungen stehen". Tie dunklere Färbung des Reichskanzlers bezieht sich natür lieh in erster Linie ans England, wo er unmittelbar daraus „eine tiefgehende Abneigung der ösfenttlichen Meinung gegen uns" seststellt, im selben Atem allerdings auch „Zei chen der Besserung". Jedenfalls läßt er die Möglichkeit eines Zusammenstoßes mit England bestehen, während die früher so oft an die Wand gemalte russische Gefahr, der „Landkrieg mit zwei Fronten" durch die russisM Nevo- lntion vorläufig ganz in den Hintergrund getreten ist, was der Neichsianzler stillschweigend anerkennt. Jetzt ist Eng land die Gefahr — den Schluß ans die Notwendigkeit der Flottenvermehrung und die Notwendigkeit ihrer Voraus- setzungen (Neichsfinanzreform und neue Steuern) überläßt der Redner dem hohen Hause. Das Schlimmste aber bleibt das Programm des Reichs- lanzlerS: „Deutschland muß stark genug sein, um im Not fälle sich auch ohne Bundesgenossen behaupten zu können." Das geht natürlich, wenn eS überhaupt geht, nur mit immer neuen Schiffen und .Kanonen. Wir hatten geglaubt, daß die Sicherunei des Friedens oder im Notfälle ein glücklicher Krieg noch von einem anderen Faktor abhänge: Es sei Aus gabe der deutschen Diplomatie, dafür zn sorgen, daß das Deutsche Reich überhaupt nicht in den Fall kommt, sich ohne Bundesgenossen gegen eine Koalition verteidigen zu müssen. An dem guten Willen des Reichskanzlers, nicht in die Lage zu kommen, zweifeln wir nickst; aber wenn das letzte Ziel der deutschen Politik die bündnislose Stärke wäre, dann würde sich die Perspektive in eine Zlikunst eröffnen, deren Bedürfnisse weder ein Höchstmaß von Steuern, noch die denkbar fiskalischste Finanzreform befriedigen könnte. Einst weilen müssen wir annehmen, daß der deutsche Reichskanzler im Hinblick ans die Flottenvorlage und die Finanzreform die internationale Lage schwärzer gemalt hat, als sie tat sächlich ist. r. Deutscher Reichstag. 1c. Berlin. 9. Sitzung am II. Dezember 1k 05. Ein reckst betrübendes Bild bot heute der Reichstag. Die 9. Sitzung der neuen Session fand ihr vorzeitiges Ende infolge der BesckLußunfähigkcit des .Hauses. Nock) sind die Worte nickst verhallt, in denen der Präsident recht ernst zu treuer Pflichterfüllung mahnte, aber es hat nickst lange g'- dauert, und nun ist gar alles zerstoben! Keine 100 Abge ordnete sind mehr amvesend. Wohin soll das führen? Ter bulgarische Handelsvertrag fand bereits Oppo sition bei den Antisemiten und der Wirtschaftlichen Ver- einigung; aber es gelang nochmals, den Sturm zu be schwören. Nach zweistündiger Debatte wurde der Vertrag zur Vorberatung an die Budgetkommissiou verwiesen und Graf Reventlow zog seine Drohung, den Vertrag nur bei einem beschlußfähigen Hause durchzulasseu, zurück. Aber das Verhängnis sckireitet rasch; nun stand das Handels- Provisorium mit England zur Beratung; am ein- fackstten llxire seine glatte Annahme gewesen, besonders an gesichts der gespannten politischen Lage und der Neubildung des englischen Kabinetts. Aber Graf Reventlow wollte es nickst und benützte auch diese Gelegenheit zu höchst unge eigneten Angriffen auf den deutschen Botschafter in Lon don. Die Staatssekretäre Graf Posadowsky und Freiherr v. Nichthofenl erwiderten ihm sehr bestimmt. Nun wollte man znr Abstimmung schreiten, ob der Vertrag auch an die Budgetkommission zu geben habe. Singer bezweifelte die Beschlußfähigkeit des Hauses und-die Sitzung war zu Ende. Morgen gebt es weiter; aber der Reichstag ist ebenso wenig beschlußfähig Nstv heute. Zielst man endlich hieraus die .Konsequenzen? DUlaike» Straf-« 4». Politische Rundschau. DreSdcn. den 12. Dezember IWk, -- Der im Neichstage eingebrachte polnisM Antrag über die Sprache des Religionsunterrichtes besagt in seinem grundlegenden 8 1: „Der Religionsunterricht soll in der MuttersPraM der Kinder erteilt werden. Gegen den Willen der Erziehmigberechtigten darf ein Kind nicht zur Teilnahme an dem nicht in seiner MutterspraM erteilten Neligions- unterricht angel-alten werden«. Die Entscheidung über die Muttersprache desKindes steht denErziehungsberechtigten zu. — In der RiickbcrnfnngS-Order an Herrn v. Lroiha heißt es: „Sie verlassen dadurch das Land, in dem sie während anderthalbjäyrigen Aufenthalts mit vollster Hin« gebmig tätig gewesen sind. Ich spreche Ihnen hierbei gern ans, daß Sie mein Vertrauen in Ihre Einsicht ni d Kriegs« e'.fahrnng, das mich bewog. Sie in schwieriger Zeit znm Kommandeur der Schutztruppe in Südwestasrika zn ernennen, in vollstem Maße gerechtseriigt haben. — Znr Rede BnlowS. „Popolo Romano" schreibt, der deutsche Reichskanzler habe in seiner Rede mit Recht den Beitritt Italiens znmTrribund und dicErnenenmg desselben nicht ans Sentimentalität sondern ans die positive Weit'chätznng seiner Interessen zurückgeführt. Wenn in der großen Mehrheit des italienischen Volkes nicht die tiefgehende, durch eine 2öjährige Erfahrung befestigte Ueberzeugnng herrschte, daß der Dreibund die sicherste Garantie des Friedens biete, hätte sich seine Erneuerung schwerlich rechtfertigen lasten, wenn auch zum Beitritt Italiens znm Dreibund wenigstens teilweise das Gefühl mitgewikl hätte. Die Italiener müssten dem deutsche» Reichskanzler dankbar dafür sein, daß er nicht an der Bündnistreue Italiens gezweifen habe. — „Echo de Paris" schre bl: Die neue Rede des Reichskanzlers zeige nur. daß seine Angriffslust Frankreich gegenüber fort- dauere; besonders bezeichnend sei eS. daß Fürst Bülow die Verantwortlichkeit für die Reise des KaisirS nach Tanger ans sich nehme, da er fühle, daß diese Reise im Reichstage keineswegs einstimmig gebilligt werde. — Die „Times" bespricht die Rede deS Fürsten Bülow über die auswärtige Lage und führt ans. es möge für ihn unmöglich gewesen sein, die Marokkofrage ganz und gar zu übergehen, aber es sei schwer zn begreifen, welche guten Ergebnisse ein Staatsmann von Bülows Ecsahrimg und Takt, der angeblich auch von Friedensliebe beseelt sei, von einer eingehenden Besprechung dieser Frage im deutschen Parlament erwartet haben könnte. - Das Schuliintcrhnltttttgogrsctz stand am Montag im preußischen Abgeordnetenhanse zur ersten Lesung; die Dc- lxitte verlief sehr ruhig und sachlich und unser Eindruck ist: Konservative, Freikonservative und Nationalliberale machen das Gesetz unter sich »nd mit der Regierung. Alle die vier Faktoren betonen, daß das Gesetz ganz genau dem Kom« promißantrnge entspreche und damit ihr Wunsch erfüllt sei. Kultusminister Studt betonte dies sofort und rechtfertigte die Nichtgültigteit dieses Gesetzes in Westpreußen und Posen mit „nationalen Gründen", dann bezeichnete er die An nahme des Gesetzes als eine „patriotische Tat". Der Führer der Konservativen, Freiherr v. Heydeluand, hielt eine Lobrede ans die Konsesswnsschnle, zog aber nicht die Konsegnenzen, sondern stimmte dem Entwürfe zn. Dem freisinnigen Feinde ging die in dem Entwürfe enthaltene Begünstigung der Sininltansckmle nicht weit genug- Der nationalliberale Redner Schisser dämpfte vorerst »och seine Freude darüber, „daß der Ausbau der Sinmltanschule in weiterem Maße ermöglicht wird"; aber er erklärte bereits das Einverständnis seiner Freunde hierzu. Eine prächtige Rede für die Konsesswnsschnle hielt der Abgeordnete Dr. Porsch (Zentr.). Tie Konsesswnsschnle allein erbalte uns das Ehristentliin iin Staatsleben: aber diese sei nicht ge nügend geU'ahrt. Das Zentrum habe noch sehr schwere Be denken. Tie Beseitigung der nationalen Gegensätze werde durch die Siinnltanschnle nie erreicht werden. Es sei frag lich, ob die Verfassung diese Masse. Ter sreikonservative Abgeordnete b. Zedlitz war sehr erfreut, daß er die natio nalliberalen Vögel doch in, Garn halte. — Ain .1. Dezember tagte in Hagen der dritte Tele- gicrtentag des Diiizesnnverbandes der katholischen Arbeiter vereine der Diözeio Paderborn. Herr Bischof Tr. Schneider l-atte ein längeres Schreiben an den Tiözesanpräses gesandt, worin es iin Eingänge lwißt: „Mit besonderer Freude er sehe ich ans Ihrem Berichte, daß die Anzahl der katholischen Arbeitervereine in der hiesigen Diözese wiederum gewachsen ist. Dabei bedauere ich aber lebhaft, das; sie bei weitem nicht alle dein Diözesanverbande beigetreten sind, obwolst dies ans naheliegenden Gründen w dringend zn wünschen ist. Was ich jedoch noch schmerzlicher zn beklagen babe. ist die offenkundige Tatsache, daß viele katbolisM Arbeiter noch abseits sieben, tveder einem katholisckx'n Arbeiterverein noch einer chrisil. kstewerk'ck'ast angebören »nd daß manche andere sogar doist Anschluß gesucht lxiben, wo ihre besten Seelen guter den schlimmsten Gefnbren und den schnödesten An griffen ansgei'etzt sind." — Ans dein Berichte des Diözesan- präses gebt Herbor. daß in der Diözese Paderborn im gan zen 21-1 katholische Arbeitervereine mit .'10 000 Mitgliedern vollenden sind, während nur 70 Vereine mit 10 000 Mit gliederen dem Diözesanverbande angeschlossen sind. Ar- beiteriekretär Breddemann - Gelsenkirckvn referierte über „Tic Taktik unserer Gegner und die geeigneten Mittel zur Abwebr ibrer Angriffe". Hieran schloß sich eine sehr leb- lxiste Diskussion.