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keilen ausheckt, ist die Vertrauensperson der antiklerikalen Sozialisten. Sie sind einander würdig! A«- der Frauenwelt. k Von fürstlichen Toilettengcheimniffen. Königin Wil helm in a von Holland ist eine leidenschaftliäze Freundin des ^kölnischen Wassers, das überhaupt in den vornehmen Frauenkreisen Hollands besonders bevorzugt wird. Sie pflegt das Wasser ihrer Morgendouche regelmäßig mit Köl nischem Wasser zu parfümieren, dessen Reinheit sie, wie er zählt wird, vorher selbst iiber der Lampe prüft. Königin Wilhelmina ist übrigens die glückliche Besitzerin eines be sonders lieblichen und zarten Teints, und sie schreibt diesen Vorzug selbst der spartanischen Lebenstveise und dem reich- lickxm Aufentl)alte in frisck-er Luft zu, den sie in ihrer Kind heit genoß. Auf ihrem Ankleidctische findet sich kein anderes Parfüm, als Rosentvasser, und nur dies, mit etwas Glycerin gemischt, venvendet sie zur Erl)altuug ihrer guten Gesichtsfarbe. Diese gut verbürgte Tatsache hindert übrigens nicht, daß in den Hoskreisen das Gerücht umgeht, die Köni gin gebrauche eine ganze Batterie Pariser Schöuheitswasser zur Pflege ihrer Haut. Noch enthaltsamer im Punkte der Parfüme ist die Königin von Spanien. Sie glaubt nicht an den Nutzen der Pcnvendung von Parfümen zur Ver- färöneruug der .Hautfarbe und begnügt sich gleichfalls mit sparsamer Venvenduug von Köliwcl)ein Wasser. Ein Ver wandter der damaligen Prinzessin Ena bezeichnet daher ihren Toilettentisch als reckst uninteressant, da von den tausend Geheimnissen und Niedlichkeiten, die sonst den An- kleidetisch einer Dame zu zieren pflegen, nichts zu entdecken tvar. Ganz anders steht es um die Zarin, die eine raffinierte Toilettenkünstlerin ist und, wie es heißt, jährlich 80 0G> Mark allein bei einem großen Pariser Parfümerie- Hause zu bezahlen hat. Ihr Ankleidetisch ist aus massivem Silber mit Füßen aus Malachit, und der Inhalt der ihn schmückenden zahlreick>en Fläsckcheu, die oft mit kostbaren Jmvelcu geschmückt sind, stellt ein kleines Vermögen dar. Ihr Lieblingsparfüm aber ist Veilchen, und im Frühjahre kann man Hunderte von Frauen und Mädchen in der bi- rllbmlen französisckM Parfümstadt Grosse die Blumen Pflücken sehen, aus denen das Parfüm der Zarin hergestellt wird. Das fertige Erzeugnis wird dann Flasche für Flasckx! von. Elwmikern der St. Petersburger Akademie nachgeprüft, bevor es für die Zarin auf Vorrat gelegt wird. Findet sich auch nur die geringste Fälschung, so ist der Vertrag der Zarin mit der Fabrik ohne Nxnteres hinfällig. Die Seife der Zarin wird von einer anderen Pariser Firma herge stellt und ztvar nach einem Rezepte, das geheim gehalten werden muß und für keinen anderen Kunden verwandt lver- den darf. Auch die deutsche Kaiserin gebraucht eine eigene Seite, die sie für die Hautpflege für wohltätig hält. Vermischtes. V Wallfahrt nach Lourdes. Im Oktober dieses Jahres findet eine Wallfahrt nach Lourdes unter geistlicher Führung von München aus statt. Die Reise geht über Paris, wo ein Aufenthalt von 0 Tagen vorgesehen ist. ferner über Bordeaux, Bayonue; auch wird dem Weltsec- bad Biarritz ein Besuch abgestattet werden. Die Zahl der Teilnehmer ist beschränkt. Nähere Auskunft darüber, sowie Prospekte sind gegen Einsendung einer 1i>-Pfg.-Marke zu beziehen durch die „Schriftleitung für LourdeS-Fahrleu", München. Dachauer Straße 4. v Do r S epte m b e r hat seinen Anfang genommen. Ter Monat der Tag- und Nachtgleiche ist gekommen, der Sommer ist im Scheiden. Rötlich färben sich bald die Blätter, die Singvögel verlassen uns bald und der Herbst klopft an die Tür. Das Kleid der Mutter Natur wird ein anderes, bunteres. Das letzte Obst geht seiner Reife ent gegen, Herbstspinner ziehen ihre Fäden und das Lickst kämpft seinen alten Kampf mit der Dunkelheit: das ist der Sep tember. Der Name September ist lateinischer Herkunft und bezeichnet den siebenten Monat des Jahres. Herbst mond oder Scheidiug, d. i. die Zeit des Sommerscheidens, haben unsere Vorfahren den September genannt. Einen poetisck>ereu Namen haben sie auch kaum schwerlich finden können. Alle Lieblichkeit, die der September uns bringt, klingt und singt in diesem Worte. Tenn man kann be haupten, daß ausnahmslos der September einem jeden, ob er nun jung oder alt, ein angenehmer, lieber Monat ist. Eine feierliche, friedlick-e Schönheit liegt über den Sep tember gebreitet. Wie ein wehmütiges Geheimnis schweig: es im Tämmergrau der immer länger werdenden Abende. Und doch erfüllt uns der Septembertag mit einer hohen. köstlichen Ruhe, mit einem sanften Gefühl des Friedens, wie es kaum ein anderer Monat in unserer Brust zu er wecken vermag. Reife Früchte grüßen uns, wenn ein erster Herbstwind raschelnd durchs Laub fährt. Noch einmal zeigt sich die Statur in ihrer ganzen versck)wenderijchen Pracht. Und weiche Stimmungen werden in uns wach: Nun will der Sommer scheiden gehen, Nun naht die letzte sck>öne Zeit. Die ersten rauhen Winde wehen. Und Stoppelfelder, weit und breit. Ein Abschied gilt's den: holden Traume Von Lenzestagen früh und spät, Sck>on welkt das erste Blatt an: Baume: Der Herbst rauscht an — der Sommer geht, v Die Tageslänge nimmt im September reckst erheblich ab. In: August betrug die Abnahme der TageS- dauer 1 Stunde 50 Minuten, im September beträgt sie 1 Stunde 50 Minuten, denn während die Sonne am 1. Sept. 5 Uhr 10 Mn. auf- und 6 Uhr 49 Min. untergeht, geht sie au: 30 Sept. erst 5 Uhr 59 Min. aus und schon 5 Uhr 41 Minuten unter. Währte die Tageslänge am 1. Sep- tember noch 13 Stunden 35 Minuten, so währt sie am letzten September nur noch 11 Stunden 39 Minuten. Am 24. September 0 Uhr morgens tritt unser Tagesgestirn aus dem Zeichen der Jungfrau in das der Wage. Es gelaugt wieder zuin Aequator und mackst zun: zweiten Male im Jahre Tag und Nacht in ihrer Dauer gleich, mit anderen Worten, der Herbst nimmt in unseren Breiten seinen An fang, der Sommer ist vorüber. v OriginaI e p i s oden aus den Kriegs jahren 1870/71, die noch nickst bekannt sind, läßt sich der Pariser „(yaulois" von Militärs jener Zeit be richten. Dramatisch ist u. a. eine Szene, die General Bonnäl schildert. 20 -Offiziere des 48. Infanterie- Regiments, die der vernichtenden Niederlage von Frösch- weiler entronnen waren, fanden sich in der Nacht von: 2. auf 3. September in Sedan ein. Sie begruben dort in einer von Pionieren aufgeworfenen, 1,50 Meter tiefen Grube die Regiinentsfahne. Ein Sarg schloß die Fahne ein, die bessere Tage, als die von Fröschn>eiler gesehen: Hohenlinden, Anerstädt, Eckmühl, Wagram, Jsly und Bommarsund. Der Oberst rief der Fahne ins Grab nach: „Arme und liebe Fahne, mit Tränen in den Augen be statten wir dich, damit du nicht einen Siegestempel in Berlin zu schmücken brauchst." Unter einem Apfelbanin von besonderer Grös^ befand sich das Grab. Im Laufe des April 1871, als Sedan noch durch deutsche Truppen, darunter auch Bayern, besetzt tvar, kam der französische Leutnant Schneider, der an dem Begräbnis teilgenonimen hatte, als Arbiter verkleidet in die Stadt, grub die Fahne heraus, die noch intakt war, und trug sie unter den Kleidern versteckt noch Bouillon ans belgisches Gebiet. Im Laufe des Mai wurde sie dem Präsidenten der Republik, Thiers, zuge- sandt, und heute schmückt sie mit anderen Zeugen der Ver gangenheit den Jnvalidendom in Paris. v In der Hitze des Gefechtes. Tie englische Gardekavallerie und die 21. Ulanen gerieten in der Nähe von Hungersord am Sonnabend nachmittag während einer Manöverübnng so in Eifer, daß es tatsächlich zu einen: ernsten Zusammenstöße kam. Es wurden ungefähr 20 Mann verwundet und ein Ulan erlag seinen Verletzungen. Ein Unteroffizier der Garde dürfte ebenfalls sterben. v Eine g e f ä h r l i che I a g d a n f einen Wal - f i s ch. Ter norwegische Walsischdampfer „Tiamon" wurde von dem englischen Dampfer „Salvia" vor Faroe in sinken dem Zustande gesunden. Die „Salvia" brachte die Be mannung der „Tiamon" nach Grimsby. Das norwegische Schiff lxitte einen großen Walfisch entdeckt und Harpuniers als das Tier zum Angriffe auf den Dampfer überging und diesem mit einem Schlage des Schllxmzes die Seite voll ständig eiubieb. Aus -SV Zeit, für -ie Zeit. (-litichdruck Vl-rbvlcu.) Stark geht'» nun in den Herbst hinein Und matt r wärmt der Sonnschein, Die Blätter welken langsam schon Und finstre SruciueSwolken dröh n. Hält auch sich still die Politik Im gcgenwärt'gen Augenblick. So tritt dafür mit dreister Miene Jetzt die „Saison" aus die Tribüne. Vom Rebhuhn will ich lieber schweigen, Dafür eröffne ich den Neigen Bestelle hiermit die „SjjMe UMszeitillig" Dresden-A., Pillnitzer Straße 43 für den Monat September Näme: Ort: Straße und Haus-Nr. Bitte, Kiesen Bestellzettel auSzufülle« und fall» die Zustellung durch Bote» erwünscht ist, der Ge» schästSstelle, Ptllnitzer Ltrahe 4», zu senden, oder wenn durch die Post gewünschtst» den Postbriefkaste» zu legen. Mit dem Theater, das zur Zeit Dürft bringen manche Neuigkeit. Der Gerhard Hauptmann bringt bestimmt Ein Stück, das uns „gefangen nimmt". Auch Sudermann, schockschwerenot, Kommt an mit einem „Blumenboot", Die Herren Halbe, Ernst und Dreher Beehren uns doch gleichfalls Heuer, — Und Kadelburg und Blumenthal, Sie stellen ein sich allemal! Und was die kleineren Poeten Uns geigen werden oder flöten. Soll vor der Hand uns wenig scheren, Weil meistens wir nicht noch begehren, Auch der Konzerte schwere Menge Bringt sicher manchen ins Gedränge: Denn Oper, Singspiel. Operette Umklingen unfern Schlaf im Bette, Denn selbst im Traum, im holden, süßen, Umtauzt es uns mit Notenfiißen . . . Ob eine Tänz'rin L la Duncan Die magern Glieder wird verrenken In der Saison, die jetzt anbricht, Das'— weiß ich nicht! Doch weiß ich soviel, daß fortan Aus der „Gesellschaft" jedermann Wird rennen, jagen, flüchten, eilen, Um überall sich zu verweilen, — Daß er wird rennen, eilen, flüchten Vom Drama hin zu denGedichten, — Daß er wird eilen, jagen, rennen Um das „Modernste" nur zu kennen. — Daß er wird eilen, rennen, jagen Und sich verderben schwer den Magen! — Drum ruhig Blut, und niemals hitzig! So was bringt die Saison stets mit sich! In Frack und Clague wirst du mm schweben! Und glaubst du's nicht — wirst du's erleben! Karlchen Lustig. Katholisches Arbcitersekretariat Dresden-Löbtau, Wernerstraße IL. Geschlossen nur bis zum S. September. "D Leipziger Volksbureau öffentliche gemeinnützige Aus! unfts stell» Grimmaischer Eteinweg IT, H. Wochentags von S bis Ubr und von V-8 bis V,8 Uhr- Milde Gaben. Bei dem Unterzeichneten gingen ein: Für den Kirchen bau ln Leipzig-Plagivit;: 3 M. von Fr. Luiria in Wien, 3 M. von Fulda, t M. von Fr. Neuinann, I M. von Fr. Rose- Strubingen. 1 M. von Frl. Jude - Posen, 50 Pfg. von Frl. Krike- Neisse, 2 M. 3p Pf. aus der Sparbüchse. — Für den Kirchenbau in Gohlis ü M. von Fr. Zimmermann. Dankoollst I. Fuhr, Leipzig beste koveis tist llie Litte einer Lache viril ckacknrch erbracht, ckafl sie von allen Leiten nachgeahmt virck. ^Vueb bei Ivathreinors Valxkaileo ist ckies in ausgiebigster Weise cker Oall: Ware nnck Verpackung vercken okt tänsebeml naebgemaebt. Oer ^Ivatbreiner" mull also ein gans vorsügliebes Or/.ougnis seiner ^rt sein. Das stobt übrigens iin Oin- klang mit ckon Urteilen cker beckeutenck- sten ^länner cker Wissenschaft nnck ^lillioneo von Deuten, ckio ihn täglieh trinken, ckecko kluge Oanskran sollte ckeshalb beim Oinkanke aueb genau ckara.uk achten, ckall sie ckas geschlos sene Xathreiner Uaket in cker bekannten Ausstattung mit Oilck unck Namenssug ckes Ukarrers Xnvipp unck cker Oirma XathreinorsUalskakkoe-Oabrikenorhält. toilo ioii aus Ilankliur- livit änrolmus unvnt- goltlied tlolligl. -xoxxvn Lillsvnäunx- <1. I'ortos) mit, vio iol> cluratl oin ebenso einlaebes vio billiges un,1 clobei cloob so überaus erlol^- roiobos Verfahren von meinem longviori^on Imngeoloblen befreit vurcio, »aebüem iob vorder naob einer acktvöcbontlicben Kur »U8 oinvr I.ungonbvilstdtto als ungoboilt entlassen vorüen var. Knns Vsllsn, IVIsgiiebui'g, gtefansbrüvko 2l, III. >^i« böser «oriton trounitlivk I 8 geboten, boi allen/inkrsgon D 8 unit stostollungon, sie »l« auf 6run«l von /inroigon In «lor „8ilobsisobvn Vo»l»- roltung" mavtion, slob stet» aut öle Leitung ru bvrlokon. Paul Wim Maler und Lackierer Inh.: Emma verw. Rother 0i»«»ck«n-K., Sllrgsroiloso 22 Dianab'd- S4