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Sächsische Volkszeitung : 01.09.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-09-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190709010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19070901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19070901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-09
- Tag 1907-09-01
-
Monat
1907-09
-
Jahr
1907
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 01.09.1907
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klingt die crüste Mahnung durch: wir stellen unseren Mann! Die Redner ivaren bestrebt, den Witten in den Tausenden zur katlioliscl-en Tat anzuspornen. Nicht so sehr belehrend, als begeisternd sollte die Tagung wirken, und das tat sie. Tausende von funken sind auS den Herzen der deutschen Katholiken geschlagen worden. Nun gilt es, diese durch eine fortgesetzte Kleinarbeit in den tatholisclxm Vereinen zu einem mächtigen Feuer emporslamuien zu lassen. Wie schon lxrben das der ehrwürdige Fabrikbesitzer Franz Brandts, der huniorvotte Trimborn und der kräftig wuchtige Gröber ausgefnhrt. Wir aber bitten unsere Leser alle, in diesem Sinne nun in ihrem Kreise wirken zu »vollen. Welcher Katholik fände in den vielen Resolutionen nicht ein Gebiet, nicht ein „Steckenpferd", das er reiten könnte? Darum frisch gesattelt und gearbeitet! — Ncbrr den Würzburger Katholikentag schreibt die ,.Deutsche Tagesztg." <Nr. -105 vom 30. August 1007): „Er trug, wie alljährlich, das Gepräge einmütiger Geschlossen heit und nngekünstelter Begeisterung. Es würde töricht sein, die einmütige und begeisterte Sliiniiiniig leugnen oder als künstlich bezeichnen zu »vollen. Durch die .Katholiken tage, sowohl durch ihre äußere glänzende' Gestaltung als auch durch den Geist, der sie beseelte, wird für jede»» Iln- befangenen bewiesen, das; die katholische Kirche eine Macht über die Masse» hat und das; sie von dieser Macht einen maßvollen Gebrauch macht. Nur der befangene und der übelivollende Gegner wird behaupten törinen. das; in Würz burg die Gegensätze zwischen den beiden christlichen Haupt- bekenntnissen versclxirft worden seien. Alle Rede»» atmeten -ausnahmslos zwar den Geist hoher Bekenntnisfreude und starken Bekenntnisstolzes, aber auch den (Heist entgegenkoin- mienden Friedens. Tie Heis;sporne. an denen es auch unter den Katholiken nicht kehlt, sind nicht zu Worte gekommen. Wen» an» Anfang der Tagung gesagt wurde, das; in Würz- bnrg kein böses oder sclnrfes Wort gegen die Andersgläubi gen satten werde, so hat man hanplsächlich dementsprechend gehandelt. Wir wenigstens haben gar kein Wort des sclxrr- sei» Angrisses oder gar der Gehässigkeit entdecken können." — Hu»» Rücktritt des Herrn von Stndt hatten die „Verl. Nene». Nachr." neuerdings die Tatsache hervorge- hoben, das; dem Erminister selbst der Rücktritt völlig über- ra'chend gekommen sei. Tie , Deutsche Tagesztg." glaubte diese Behauptung als „tlnsng und Unsinn" bezeichnen zu sotten, weil sie selbst diese Nachricht nicht bringen konnte Taranf bereiten ihr die „Berk. Neuest. Nachr." eine»» argen Reiniall. Sie schreiben: ..Es entspricht unserer (N'pflogen- lieit nicht, die Ansdrnclswei'e des agrarischen Blattes nnt gleicher Münze beimzuzahlen. Nur um seine Unkenntnis der tatsächlichen Verhältnisse z» erweisen, möge ihm gesagt sein, das; die Mitteilungen unseres Gewährsmannes, der Wechsel im Kultnsministerinin sei im 'Augenblick seines Eintrittes Herrn von Stndt völlig überraschend gekommen, von niemand anders stammt als von Herrn von Stndt selbst. Sollte er in der Beurteilung seiner eigenen Gefühle nicht doch noch kompetenter sein als die »»»»ansechtbare Weisheit der „Tentsclx» Tagesztg."? Wir habe»» bekanntlich sosort bei der Entlassung ans diese Tatsache bingewie'en: damals aber stellten liberale Blätter dies in Abrede; heute geben sie zu. das; inan Stndt eigentlich ans Amt und Würden ge worfen bat. So ging eS in der Tat zu. Zur Frage der Rückfahrkarten schreibt die „Deutsche Tageszeitung": „Es darf als siclxr gelten, das; man sich nenerdingS in inas;gebende» Kreise» ernstlich mit der Frage beschästigl. ob den bei der Hinfahrt gleichzeitig gelösten Karte» sür die Rücksahrt, die bekanntlich jetzt nur an» nächsten Tage Gültigkeit haben, eine längere Gültig keit haben, eine längere Gültigkeitsdauer zn gewähren sei. Wenn kürz!ich gesagt ivnrde, das; man plane, diese Dauer ans 0 5 Tage zu erstrecken, so ist das. wie »vir ver nehmen. nicht richtig. Man wird sich vielmehr »vahrjclx'in- lich ent'chlies'.en, eine erheblich längere (Gültigkeitsdauer zu gewähren. Das; dieser Entschlns; mit Freuden begrünt »»'er den würde, haben »vir bereits hervorgehoben. Er würde einem vielsacb geäns;erten und berechtigte» Wunsche ent- gegenfoninie». Auch vom Standpunkte der Eisenbabnver Wallung dürfte nichts dagegen einznwenden sein; in» Gegen teil, sie würde dadurch ein gutes Geschäst machen und die Schalte»beamten nicht unerheblich entlasten." Der Reichsanzmger wröfhnl ich» eine Bek.mnt- »ne.chnug, wonach wegen des Vorkommens cho enwerdäch- tiger E> kianknngen und Tadecsäne »in Wolgagcb.'te und am Weichsclnebenflnsse Bug gegm die Emschleppmig der Cholera eine gesundheitliche Ueboiwachung des Schiss.ckptS- »lnd Fiöjzcrciverkehrs ans der obere»» prens» scheu Weichsel ei »genchtet n icd. — Die freisinnige Walilrechtsbrwegnng. Das „Beil. Tageblatt" Publiziert drei Anträge, die der Delegiertentag der Freisinnigen Volkspartei sür de» Bezirk Hagen in Dort »»»und ans dem allgemeinen Parteitage der freisinnigen Vollspartei in Berlin zn stelle» beschlossen hat und bemerkt dabei, die Resolution »»'erde von der „Freis. Zeitg." eigen tümlicherweise bis zn diesen» Angenblicke nicht wiederge geben. Diese Anträge zeigen ans die Kündigung des Blocks, falls die Wablsache nicht in Flns; kommt. Tie „Freis. Ztg." teilt aber im August dann mit: „Die Besprechung »»>ar ver traulich. nnd »vir »»'ollen nicht verschweige», das; die erste Verössentlichnng der Beschlüsse in einem Dortmunder un parteiischen Lokalblatt, sowie in der nationalliberalen „Rheinisch.Westf. Ztg." nur durch de» groben Vertranens- ini sch rauch und die häs;licbe Indiskretion eines Teilnehmers an der Versammlung möglich war. 'Aber hiervon abgesehen, müßte auch das „Berl. Tagebl." wissen, das; es ständige Ge pflogenheit ist, die Anträge der freisinnigen Volks-Partei wenige Tage vor dem Parteitage in der „Freis. Ztg." in» Zusammenhänge zu verösse»tlicl>en. Dieser Gepflogenheit entsprechend werde» auf Beschlus; des weiteren gejchäfts- führenden Ausschusses auch diesmal die eingelaufenen An träge. systematisch geordnet, kurz vor dem Berliner Partei tage in der „Freis. Ztg." zur allgemeinen Kenntnis ge bracht »»'erden. „Eigentümlich" ist also an der Sache nichts als die llnkenntis des „Bert. Tagebl." über interne Auge- legenl>eiten der freisinnigen Volkspartei, oder vielmehr: auch diese Unkenntnis ist nicht einmal eigentümlich, sondern sie ist traditionell." Man sieht also, wie jetzt scl-on die „Einigkeit" in» Freisinn aus den Fugen geht. — T-cr jung liberale Verein zu Bamberg hatte dieser Tage eine Zu sammenkunft der jungliberalen Vereine von Franken und Thüringen veranstaltet, der Vertreter aller Parteischattie- rungen des Liberalisinus und zahlreiche Abgeordnete bei- wohnten. Neichstagsabgeordneter Kommerzienrat Menz- Bainberg (freis. Volksp.), der den Hauptvortrag hielt, kain dabei auch auf die Blockpolitik und die Wahlrechtsfrage zu spleckxm. Er betonte zunächst, das; sich der süddeutsche libe rale Block, der auf dem Boden des Nürnberger Programms zu stände gekommen sei, durchaus bewährt habe. Ganz an ders lägen die Tinge in» Reiche. Ta käme auch ein Block in Frage, aber der könnte nicht entfernt mit jenem ver glichen »»'erden, denn er habe keinerlei Gefüge, nicht einmal Verabredungen lägen ihn» zu gründe, geschweige denn ein Programm. Und doch habe er eine große Bedeutung, und wir hätten keinen Anlaß, ihn leichten Herzens in die Brüche gel>en zu lassen. „Aber eine Politik durch dick und dttnn mackx'i» wir deshalb noch lange nicht mit, und ein Kuh handel nach berühmtem Muster ist ausgeschlossen." Viel werde von BelastuugSproben in letzter Zeit geredet und na mentlich das Zentrum zerbreche sich den Kopf über den kran ken Onkel Block, den eS beerben möchte. Tie Newrin des miserable»» preußischen Wahlrechtes soll die Brücke sein, »»'eiche bei der Belastung zusamnieitbricht. Wahrhaft libe rale Männer müßten für cx»s gleiche und direkte Wahlrecht im größten Bundesstaate eintretei», gleichviel, ob sie im Reichstage oder im Landtage säßen. „Man muß so ener- gisch wie möglich an der Verbesserung jenes- Wahlrechtes arbeite»», und wichtiger für die Zukunft als die sogenannte Paarung ist das Zusammengehen aller liberalen Gruppe»» in Norddentschland nach dem Beispiele unseres Blocks, dann kann man mit Erfolg den reaktionäre»» Geist in Preußen bekämpfen." — Der Verband christlicher Schuh- und Lederarbeiter hielt kürzlich in Pirmasens (Rheinpsalz) »'einen vierten Verbandstag ab. Nack» dem Ge»ck»ästSbericht stieg die Mit gliederzahl von 2200 auf zirka -1100, davon etwa 150 »»üb liche Mitglieder. Insgesamt sind in der Berichtszeit 5310 Aufnahmen und !!01 Uebertritte ans anderen Verbänden ertolgt. Die Gesamteinnahmen betrugen 8-1000 Mark, di' Ausgaben 71 000 Mark, das- derzeitige Vermögen des Ver bandes 23 300 Mark. An Lohnbewegungen war der Ver band in 02 Fällen mit 1350 Mitgliedern beteiligt, davon wurden 20 allein geführt. Zum Streik kam es bei 15 Be wegungen. Tarifverträge wurden 20 abgeschlossen. Tie durch sämtliche Bewegungen erzielten Verbesserungen be tragen per Iabr et»»x» l 00 000 Mt. mehr ai» Lohn und zirka 100 000 Stunden »veniger Arbeitszeit. Das Verbnnds- organ, die „Deutsche Lederarbeiterzeitnng", erscheint in einer Auflage von 5000. — Woher stammt die Indnstriebevölkernng der preußi schen Industriegebiete? Bekanntlich bat Preußen drei Hanptindnstriezentren. daS rheinisch westfälische, das over-- schlefische und das brandenbnrgische mit Berlin als Mittel punkt. Immer nnd immer wieder kann man die Behaup tung hören, die Indnstriebevölkernng namentlich des rhei nisch-westfälischen Industriegebietes weise viele ausländischc nnd sremdspracbliche Elemente an»'. Dem ist aber nicht so, denn von der ganzen Indnstriebevölkernng des rheinisch- westfälischen Industriegebietes stammen, wie ans den Ver öffentlichungen des Preußischen Statistischen Amtes hervor geht, nicht »veniger als 05,01 Prozent ans Preußen, darun ter allein 50,01 ans den» Rheinland nnd 02,00 ans West fale», nur 2.50 Prozent ans anderen deutsche»» Bnndes- naaten nnd 2,00 Prozent ans dem Anslande. Nächst Rhein land nnd Westfalen sind die Provinzen Ostpreußen, Hessen- Nanan nnd Pose» am stärksten vertreten. Im Allgemeine»» tan» man sagen, das; der Kern der Indnstriebevölkernng durch die Angehörigen der Heimatprovinz gebildet wird, gegen de» die Zngezogenen eine verschwindend kleinen Pro zentsatz ansmackx'n. Tie in Großstädten Geborenen sind mit 18 Prozent beteiligt, also etwas »veniger stark vertreten, als die Großstädter der Gesamtbevölker»i»g. Das ober schlesische Indmiriegebiet zählte nach der Volkszählung vom I. Dezember 1000: OOK NIO Einwohner, von denen 585 000 oder 00,25 Prozent in Schlesien geboren waren, der Nest setzte sich ans 12 588 Neichsansländern und 0810 ans der Provinz Pose»» gebürtigen Personen zusammen. Auch hier läßt sich demnach die Beobachtung machen, das; die Industrie i-bre» Bedarf an Arbeitskräften hauptsächlich deckt durch Znwanderer ans den eigenen Provinzen. Etwas and.s stellt fick» das Verhältnis in dem brandenbnrgiichen In dustriegebiete. Drei Fünftel aller in den Stadtkreisen Ber lin, Eharlottenbnrg. Schöneberg nnd Nirdorf, sowie Nieder- barnini nnd Teltow gezählte»» Personen waren ii» Berlin nnd in der Provinz Brandenburg geboren. Recht zahlreich sind die ans preußische»» Großstädte» stammenden Personen, sie machen nicht »veniger als 07/10 Prozent gegenüber dem sich auf 00,-12 Prozent belaufenden Anteil der ans Preußen überhaupt stammenden Bevölkerung ans. Diese Zahle»» be weisen wiederum sehr deutlich, wie verkehrt die preußische Polenpolitik ist: die VersHndigniig zwischen Pole»» nnd Preußen ist schon ans diesen Gründen des Ersatzes der Ar beit e r b e v ö l ke r n»»g geböte»». — Ein hübscher Patriotismus. Wilhelm v. Trenenfels, Rittergutsbesitzer auf Lenchow bei Herzberg in Mccklenbnrg- Schwerin veröffentlicht ii» der „Nordd. Post" folgendes: „Gutsverkauf. Da die Militärbehörde die Gegend, ii» der ich daS Unglück habe, einige Güter zn besitzen, zn den Hcrbstnbnngen scheinbar nicht entbehren kann — da dieselbe auf de»» Vorschlag, meine Güter als Trnppenübniiasplcitz anznkanfen, nicht hat eingehen »vollen, da die mit Einver ständnis eines Großh. Ministers gestellte»» Anfordernngen an meine und meiner Güter Leistnngssäbigkeit mir nner- füllbar nnd unerträglich erscheinen, ein Wandel aber nicht zu erhoffen ist, so habe ich mich entschlossen, meine Güter, die ich 05 Jahre mit viel Liebe und Fleiß und darf wohl sagen auch mit einigem E»folg bewirtschaftet habe, für jeden mir annehmbar erscheinenden Preis zu verkaufen. Der Tag. an dein ich den Mecklenburgischen Staub von meinen Pantoffeln werde schütteln können, wlrd zu den freundlichsten meine« Lebend gehören. W. v. Treuenfels." Ein Glück für nn«. baß diese Stimme aus Mecklenburg kommt, daß e« kein Katholik ist. der dies S schreibt. Auch im Osten sind es keine Katholiken, die ihre Güter an Polen verkaufen. Oefterreich'Ungarn. — Mangel an Impfstoff. Durch den kolossalen An drang der Bevölkerung zu den öffentlichen Jmpfstationen ist Mangel an Impfstoff eingetreten. Die Lymphe wirb in der staatlichen Erzeuguugranstalt in der Laudongasse und von dem Arzte Dr. Bauer in Mittersteig hergestellt. Als der Mangel an Impfstoff fühlbar wurde, hat die Wiener Sanitätsbehörde sofort sich an die Ofen-Pester Jmpfstoffgewinnungsanstalt gewendet. Mehr als 20 000 Fialen wurden expreß nach Wien geschickt. Eine größere Apotheke hat eine Bestellung auf 6000 Fialen über- nommen. Mit dem Schnellzuge trafen zwei Wiener Aerzte in Ofen Pest ein, die in den Apotheken Impfstoff zusammen kauften. Einer der Aerzte reiste abends mit 3000 Fiolen Impfstoff nach Wien zurück. Auch auS Berlin wurde Impf stoff bestellt. Aiukrlcknd. — Das Ministerium der Volksaufklärung hat die Uni versitäten durch Runderlaß nun tatsächlich benachrichtigt,, daß sie nicht mehr Milche Studenten cmfnehmen dürfen., als die beschränkende Vorschrift gestattet, die in den letzten Jahren nicht mehr angewendet wurde. — General Stösse! kündigt das in 14 Tagen erfolgende Erscheinen einer Bro schüre „An meine Feinde" an. in welcher er sich recht- fertigen und dein Kriegsministerium die Augen über die gegen ihn betriebene Hetze öffnen will. Türkei. — Die Pforte hat die türkische Gesandtschaft irr Washington zu einer Botschaft erhoben, nachdem unlängst der Vertreter Amerikas N. Leischmani» in Konstantinopel ebenfalls vom Gesandten zum Botschafter vorgerückt ist. — Alls der Pforte hat der Beschluß der Haager Konferenz über die Einreihung der Türkei in die zweite Staatenkategorie für die Teilnahme an dem ständigen Schiedsgerichte den peinlichsten Eindruck gemacht. Der Sultan, der darin eine Herabsetzung der Türket erblickt, beabsichtigt den Minister des Aeußeren Tcwfik-Pascha air die europäischen Höfe zu entsenden, nur gegen den Beschluß Einspruch zu erheben. Marokks. — Der deutsche Neichsangehörige Steinwachs, der einzige Christ (?), der bei der Ausrufung Mnley Hafids zum Sultan in Marrakesch anwesend war, kan» ain Mitt woch in Mogador an. Er halte von Mule») Hasfid eine berittene Schntzwache mitbekommen. Auch sonst h/.r ihn» Mnley Hafid große Aufmerksamkeit erwiesen, was vorn Morning Leader, der diese Meldung bringt, als ZZchei» des Wunsches Mnley Hasids, mit Deutschland gut zu stehen, gedeutet wird. Aus Stadt und Land. kMitteiluiipcn auS unserem Leserkreise mit NameilSferliguua sür diese Rudrik sind, oer Redaktion allezeit willkommen. Der Name des Einsenders bleibt Geheimnis der Redaktion, iinonhme Zuschristen müssen ui.berücksichliüt bleiben.) Dresden, den 31. August l»07. Tageskalender für den 1. September. 1905. lieber-- fall der Stationen Cukuledi, Njango und Massassi in Deutsch- Südwestafrika. — 1370. Schlacht bei Sedan. — 1868. * Prinz Karl Anton von Hohenzollen». — 1770. f Ludw. Heinrich Hol y zu Hannover, lyrischer Dichter. — 1080. st Johann Georg II., Kurfürst von Sachsen zu Fretburg, 2. September. 19 3 Eröffnung des ersten deutschen Städtelages in Dresden. — 1870. Napoleon III. begibt sich zu Dochery in Kriegsgefangenschaft. Abschluß der Kapitulaiiou von Sedan. — 1090. Ofen wird nach 145jährigem türkischen Besitz »nieder österreichisch. —* Wetterprognose der König«. Sächs. Landes- iv etter lv art e zu Dresden für den 1. September: Trocken, meist heiter, mäßige südöstliche Winde, warm. ' —* Die große öffentliche Sedanfeier, die der Dresdener Sedanfercr-Aiisschutz unter dem Vorsitze des Herrn Stadtverordneten IW. mock. Hopf an diesem Sonn tag auf den städtischen Spielwiesen bei Antons veranstaltet, dürfte bei günstiger Witterung einen großartigen patrio tischen Verlauf nehmen. Zirka 50 Vereine und Korpora- tionen wirken dabei mit. Das Programm ist folgendes; Der Abmarsch der Fahnenabordnungen mit Musik erfolgt um '/„4 Uhr von der Brnhlschen Terrasse. Ans den» Fest platze beginnen die Kcmzcite bereits um 3 Uhr durch Vor träge des Posaunenchors der vereinigten evangelischen Jünglingsvereine Dresdens unter Leitung des Bnndes- pflegers Herrn I. Hofmann. Ihnen folgen die Konzerte des Dresdener Philharmonischen Orchesters (Dirigent Musik direktor Bande) nnd deL Orchesters der Dresdener Post Unterbeamtcn unter Leitung deS Oberpostschaffncrs Herrn H. Eagelmcuni. Nach einem allgemeinen Gesang spricht der Königl. Hosschanspieler Herr Froböse einen vom Real- schnloberlehrer R. Fuchs gedichteten Prolog. Nun wechseln Konzertstücke und allgemein Patriotische Gesänge, zwischen denen die Festansprachen des Herrn Neichstagscibgeordneten Dr. Stresemann über „Sedan nnd der deutsche Mann" nnd des Herrn Pfarrer Rohde über „Sedan und die deutsche Frau" gehalten werden. — In der heutigen Nummer des „Dresdener Anzeigers" ist die amtliche Auf forderung zur Schmückung und Beflaggung der Häuser am Montag, den 2. September, enthalten. Damit ist die Fest feier am Sonntag keineswegs beeinträchtigt, noch »veniger berechtigt es zu der Annahme einer Dresdener Korrespon denz. daß der Rat zn Dresden sich gegen die Sonntags- feier ablehnend verhalten würde. Durch solche Ausstreuungen wird das echt patriotische Streben jener Männer nicht nnterstntzt und statt es durch Aufforderung zur allgemeinen Teilnahme zn fördern, wird der Same der Zwietracht gesät. Der denkwürdige Tag von Sedan wird am Sonntag durch die Vereine nnd Korporationen nnd am Montag, dem eigentlichen Festtag, durch Beflaggen nnd Schmücken der Häuser begangen. —* Kath. Hofkirche. Sonntag den 1. September: Messe: L3-Dur von Reißiger. Graduale: „Drotootor no3tsr" von Reißiger, Offertorium: „Aon nod»3 Domino" von Reißiger. —* Der Kommerzienrat Rudolf Aulhorn. Direktor der Aktiengesellschaft Petzold ck Anlhorn (Schokoladenfabrik), wurde in Berlin in einem Hotel vom Herzschlag getroffen. —* Der Bau der eisernen JnterimSbrücke. die bestimmt ist, während des Baues der neuen AugustuSbrücke die beiden Elbufer mit einander zu verbinden, ist gestern dadurch zu einem gewissen Abschlüsse gelangt,'als eS ge-
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