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SiichslschkUMsmtllllg v»,u,«»»»«,. «'.U Z L 4,V7 X. — Linzel-Nuimner 10 ^ eint die Zeitung regelmützig tn den ersten den,- Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht und Freiheit mit Unterhaltungsbeilage Vie illustrierte Zeit I Annahme von t Ai>,»tg»ni i SeschdslSaiizeigen bl» 10 llhr, von gnmiltriv anzeigen bi» 1 > Uhr. tzrct» sttl die Pctit-SpallzeUc SO im ReNameteil -0 4 .für undeutlich geschriebene, sowie durch Fernsprecher aut- I gegebene Anzeige» können wir die Verantwortlichkeit fid die Richtigkeit de» reite» nicht übernehmen. Redaktions-Sprechstunde^ IO bi» 11 Uhr vormittag. I itr. 278 Geschäftsstelle und Redattio» Dresden.«. IS. Holbeinftratze LS Freitag den 3. Dezember 1915 Fernsprecher 21866 14. Jahrz. Msnastir vor der Kapitulation Ai «Mt >W M Me verlief der Feldzug gegen Serbien? In dem Zeitpunkte, da wir mit gewisser Berechtigung twii dem Abschlüsse unseres Kampfes gegen Serbien zu sprechen vermögen, dürste e i n k u r z e r N ü ck b l i ck auf die letzte Phase dieses Kampfes non Interesse sein. Es war an, il. Oktober d. I., als die verbündeten österreichisch- ungarischen und deutschen Truppen bei Belgrad, Uj-Palanka und Bastas die Donau und Save überschritten. Am Nächsl- ,asli' erfolgte der ttebergang bei Dnnadombo. Semendria und Dubrawic. Und schon drei Tage später, am 1».. ver- »,ag die Oberst Heeresleitung zu melden, das; der lieber- ,'ang der Armeen Koevetz und Klallwitz zwischen Schabatz und Bk. Gradiste vollendet ist. Inzwischen wurde der erste Kotze Schlag gegen den Feind durch die Eroberung und Besetzung von Belgrad geführt. (7.—!>. Oktober.) In ehe» Kämpfen gegen den stark verschanzten Gegner wurde das ganze nördliche Grenzgebiet Serbiens erobert. ES war ein hartes Stück Arbeit, diesen Teil des feindlichen Gebietes zu bezwingen, das von einer mehrfachen Linie üarker Feldbefestigungen geschützt nnd von einem mutigen, verzweifelt kämpfende» Volke in Waffen verteidigt wurde, schritt für Schritt mutzte erkämpft werden, insbesondere südlich, südöstlich und südwestlich von Belgrad jeder Hügel, jeder Berg erst im Nahkampfe nach hartem Ringe» dem Feinde entrissen werden. In diese Tage fällt die Erobe- >ung und Erstürmung von Semendria (11. Oktober), Po- urevaz (1-1.), des Avalaberges (16.) und des KoSmaj (22.). Auch die Macva wird vom Feinde gesäubert, Obrenovac und Schabatz besetzt. In diesen Zeitraum fällt aber auch das Eingreifen Bulgariens, indem dessen erste Armee unter General Bojadjeff am 1). die Grenzbergc öst lich Knjazevac—Sajecar und Pirot überschreitet, während der Angriff der Armee des Generals Todorow sich gegen Mazedonien richtet. Nachdem am 24. die Linie Valjevo— !amnawa - südlich Lazarcwac, nördlich Arangjleovae Babrovac—Zapari—Prcsednahöhe— südlich Petriwae - Kucevo erreicht wird, geht die Verfolgung des an alle» stellen geworfenen Feindes um so rascher von statten, als sich bereits der Truck der erste» bulgarischen Armee vom Osten her bemerkbar macht, mit welcher am 26. Oktober in Ljubicevatz bei Kladowo Fühlung genommen wird. In Mazedonien war Schlag auf Schlag die Eroberung von Egri Palanka Jstip—Brause—Kumanova—Veles und Uesküb (23.) gefolgt. Die Serben wurden bis zu de» Babunapässen nnd dem Engpatz von Kacanik getrieben, wo- leibst sie lange Zeit hindurch hartnäckigen Widerstand leisteten. Mit dem Hilfskorps der Franzosen und Eng länder, das bis Kriwola im Wardartal vorgerückt war, kam es am 17. zu den ersten Kämpfen bei Walandowo, die mit der Zurückwersuug der Franzosen über den Wardar endeten. Die österreichisch-ungarischen und deutsche» Truppen besetzen i» rascher Folge Arangjelovar und Gorui Milanovae. am 1. November .Kragnjevac nnd Eacak, wodurch der Anfang -ur Eroberung des Tales der westlichen Morawa gemacht wird. In wenigen Tagen wird das Bergland zwischen .Kragnjevac und der westlichen Morawa vom Feinde ge- säubert, Kraljevo und Krnsevac genommen, von den Bul garen nach Eroberung von Knjazevac, Zajecar und Pirot auch Nisch erobert. Die nunmehr aufs äutzerste erschöpfte serbische Armee versucht zwar noch einmal den Durchbruch der bulgarischen Front gegen Uesküb, siebt sich aber ange sichts des raschen Vorrückens der verbündeten Armeen zum Rückzug in den Sandschak »ud aufs Amselfeld gezwungen, während die österreichischen Truppen in rascher Folge Nova Varos—Sienica. Novibasar und schlietzlich Mitrowitza be sitzen, gelingt es den Bulgaren nnd Deutschen, nach zehn- lägigen Kämpfen auch Pristina zu nehme». Dem gegen Montenegro und auf Prinzrend zu abziehenden Feind wird ichlietzlick, am 23. November auch Prizren genommen und da- mit das letzte Stück Nenserbiens im Norden entrissen. X Der Weltkrieg Der ««tlichr dentschk r«,e»t«richt («ik>ertz»lt. weil nur tn einem Teil der ,eitrigen Auflage enthalten ) (W. T. B. Amtlich.) G r o tz e s H a II p t a » arti e r . 2. Dezember 161ä. «estlicher « r i e , »s ch « « »l » tz- Auster Artillerie- und Minenkämpfen an verschiedenen stellen der Front keine besonderen Ereignisse. Nordwestlich von St. Quentin fiel ein wegen Motor- scliadeiis niedergegangener Doppeldecker mit zwei englischen Offizieren in unsere Hand. Tic Lage in Monastir B erIin , 3. Dezember. Die Lage von Monastir schil dert, verschiedenen Morgenblättern zufolge, der Bericht erstatter des Mailänder „Secolo" als t r o st l v s. Ver- kausslädcn seien am hellichten Tage geplündert wor den. Tie K apitulation von Monastir sei in Gegen wart des griechischen Konsuls, des serbischen Metropoliten, des Bürgermeisters von Monastir und der bulgarischen und deutschen Delegierten unterzeichnet worden. Ver schiedene Morgenblätter bemerken ausdrücklich, das; die Uebergabe von Monastir von anderer Seite bisher noch nicht bestätigt worden sei. Tic Haltung dcr Albnnicr Von einem in Sofia eingetrofsenen Führer der Albanier will der Berichterstatter der „Voss. Ztg." erfahren haben, das; die Entente an der albanischen Küste kleine Abteilungen gelandet habe, die zur Begleitung von Proviant und Muni tion für die Serben bestimmt waren, deren Vormarsch aber durch die feindliche Haltung der Albanier verhindert wor den sei. Die Albanier hätten den Bulgaren vielfach grotze Dienste geleistet. Italic» und dcr Bnlka» Verschiedenen Morgenblätteru zufolge soll Lord Kitchener in Saloniki dem englischen General mitgetcilt haben, das; Italien für seine Teilnahme an der Balkau- aktion geradezu n n a n n e h m bareFord e r u n g e n gestellt habe. Sd habe Italien die Ueberlassung v on ganz A l b a n i e n gefordert. Während bisher die italienische Regierung Oesterreich-Ungarn und Deutschland verschieden artig behandelte, sei jetzt, schreibt die „Germania", auch der Rest der alten Sympathie für Deutschland verschwunden nnd auch gegen Deutschland hat nunmehr der Hatz der Jünger d'Annnnzios freien Laus. Das sei beinahe eine Ehre für »ns. Ein gricchischcr Tampsrr vcrscnkt L o » don , 2. Dezember. (W. T. B.) „Lloyds" meldet: Der griechische Dampfer „Zarisis" wurde ver senkt. Die Besatzung wurde gerettet. Tic Isonzvschlncht umsonst Paris. 2. Dezember. lW. D. B.) Der Militär- kritiker des „Temps" befasst sich mit den Streitkräften der Alliierte» ans dem Balkan, über die amtlich nichts bekannt sei, und sagt: Hoffentlich würden die Italiener einsehen, das; die I s o n z o s ch l a ch t e n umsonst seien, wenn sich die Mittelmächte an der Adria festsetzten. Von der russischen Armee in Betzarabien böre man nichts, ebenso wenig von der bei Adrianopel versammelten türkischen Armee. Alles das sei nicht sehr ermutigend. Tic Fricdciistiitigkcit dcs Papstcs M a i l a n d, 2. Dezember. „Sera" meldet ans Rom: Der Papst werde im nächsten Konsistorium einen Auf ruf an sämtliche christliche» kriegführenden Völker Vor schlägen , wonach e i n W a f f e u st i l 1 st and f ü r die W e i h n a chtsfei er t a g e angesetzt werde» soll. Der Vorschlag soll bereits nichtamtlich unterbreitet worden sein. Durch Verwendung des Konsistoriums habe man grötzere Hoffnung auf Erfolg. Tie Eiiibcrufuiig dcr griechische» Rcscrvcossizicrr Budapest, 2. Dezember. Aus .Konstantinopel wird berichtet: Griechenland bat seine sämtlichen Reserveoffiziere ohne Rücksicht auf die Jahrgänge rinberusen. Die griechische» Blätter stelle» fest, das; der Stand der griechischen Armee gegenwärtig eine halbe Million beträgt. Orstlichrr Kriet»sch«»pl«tz. Die Lage ist unverändert. Die Schilderung des russischen Tagesberichtes vom 2!l. November über Kämpfe bei Illurt, Kasimirski ist frei erfunden. Bei der Armee des Grafen v. Bothmer wurden vor gehende schwache Abteilungen der Russen von de» Vorposten abgewiesen. V«lk«»-Krie>»fch»»pl«tz. Westlich des Lim wurde» Boljanic, Plevlje nnd Iabnka besetzt. Südwestlich von Mitrovica unirdeu 4 6 06 Ge fangene nnd 2 Geschütze eingebracht. O b e r st e Hee r esleit » n g. Dcr vstrrrcichisch ungarische Tagcöbrricht Wien. <W. T. B.) Amtlich wird verlautbart den 2. Dezember I617-: Russischcr Kriegsschauplatz. N'ichts Neues. Italie » ischrr .Kriegsschauplatz. Die Italiener erneuerten ihre Angriffe auf den Brückenkopf von Tolmei n »nd auf unsere Bergstellungen nördlich davon. Vor dem Mrzli Vrh brachen drei, vor dem Bergrücken nördlich von Dolje zwei Vorstötze des Feindes zusammen. Im Tolmeiner Becken zerstört die italienische Artillerie die Ortschaften hinter unserer Front. Ter Brückenkopf stand stellenweise wieder unter Trommelfeuer und wurde von sehr starke» Kräften m e h r - mals vergeblich angegriffen. Bei Oslavija versuchte die feindliche Infanterie unter dem Schutze des Nebels durchzubrechen: Abteilungen unseres Infanterie- Regiments Nr. 67 schlugen hier drei Stürme ab. Sonst kam es zu keine» grötzere» Infanteriekämpfen. Südöstlichrr Kriegsschauplatz. Heute sind wir in Plevlje eingerückt. Die Einnahme der Stadt war das Ergebnis hartnäckiger Kämpfe. Die über de» Metalka - Sattel vordringende Kolonne hatte gestern de» Feind bei Boljanic geworfen, die über den Triboj anrückende Gruppe die Höhe nördlich von Plevlje gestürmt, eine dritte die Montenegriner bei Iabnka vertrieben. Unsere Lruppen wurdeu von der mohammedanischen Bevölkerung mit Jubel be g r ü s; t. Der Rückzug der Montenegriner ging zum Teil fluchtartig vor sich. Südwestlich von Mitrovica brachte ein österreichisch- ungarisches Halbbataillou 4 6 6 6 s erbische Gef a » - geue, 2 Geschütze und 166 erbeute- ' Pferde ei». Die Bulgaren setzten die Verfolgung auf Djakova fort. Der Stellvertreter des Cbess des Generalstabs: v. Höfer, Feldmarschall-Leutnaut. Amtlicher bulgarischcr KricgSbcricht Sofia. iW. T. B.l Amtlicher Bericht vom 36. No vember: Unsere Truppe» führen ihre Offensive über Priz ren hinaus fort. Seit dem Anfang des Krieges gegen Ser bien tl I. Oktober) bis zur Einnahme von Prizren (26. No vember) haben wir den Serben folgende Beute abge nommen : 7,6 6 6 6 G e s a n g e ne, 2 6 7» G e s ch ü tz e . 136 Artillerie - Munitionswageu, ungefähr 166 666 Ge- w e h r e . 3l> 666 Granaten, 3 M illiouen e >v ehr- vatronen, 237,6 Eisenbahnwagen und 63 Lokomotiven, nach der Einnahme von Kichewo und non Krusevo haben wir Brodi ans der Stratze Kicheivo Prilep besetzt. Auf der Front der englisch-französischen Truppen keine Veränderung. Tns »cutralc Ruuiiinicii Budapest, 1. Dezember. Der .Korrespondent deS „Pester Lloyds" meldet aus zuverlässiger Quelle, das; die rumänische Regierung in Petersburg zur Kenntnis brachte, das; Rumänien a» seiner Neutralität festlialte und eine V eile tz u n g in keiu e r F o r m u n d in kein e r We ise dulde » iverde. Nach dieser Iuformationsauelle ist Numäuien entschlossen, einem Durchzug russischer Trup pen als b e >v a fsuete M a ch t eutgegeiizutreten. Itnlirns militnrischc Anssichtcn Schweizerische Blätter berichten vom italienischen Kriegsschauplatz: Die Italiener setzen ihre Angriffe täglich mit gesteigerter Kräfte- und Menscheiiverschwenduug fort, trotzdem erscheinen die militärischen Aussichten dcr Italiener heute h o s s » u » g s l o s e r als je.