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Mittwoch den LI. Dezember 191» »Lchrrsche »,»»«,,u«». «r. L9S, Sette « Verlag Friedrich Pustel iu Regeu-burg Werdevde Kraft. Erzählungen von Wilhelm Wiese bach. 12". 148 Seiten. Ungebunden 2ch0 Mt. Ge bunden 4 Mk. Drei Er,thluu,rn ftr reife«»- ju,»e Mensche» »nd berne Elter» voll echter Lebe«»»atzrhelt uid toher Jdeilitit. Kflnstlensche Vollendung »ub erzieherisch« Kraft halte» sich die N»«» Eie erste Erzählung, .Da» Du«merle »o« Wildenstein, betzaubelt da» Prob« le» de» ,»» Dumme» ,estem»el1en Kuabe» »ud jungen »««ne», wie er t« «sicher Familie lebt. Die rweite, .Oukel und Neffe, stellt die vaablu», ei,e» «>,» «ltdche»h«ft r,„e»e» drastli«»ischen Junge» dar. Di» dritte. .Rodert »»d Rita', deh«»delt d«» Prodle« der Stell»»» »on Bruder za Schwester uud gleichzeitig da» de» ver- schloffencn Jun»eu. Hier lernt sich u»sere J,,end seldst leuuen wie i» einem Spiegel, »nd »nsere Elter» uud Erzieher tun tiefe Blicke i» die Seelen ihrer Pflegedefohleien. Begegnungen. Besinnliche Reisegeschichten von Wilhelm Wiesebach. 12°. 94 <Äiten. Ungebunden 2 Mk. Gebunden 2,60 ML Da« Buch ist em wahre» Schotzkästlel» feiner Ausschnitt« au» dem Lebe», die zum stillen Sinnen »nregen. Jede» einzelne Stück ist ein sorgfältig abgerundete« Geelc»stimm»ng»bilb. da» »nr anregt, so Welt »nd Menschen in Feierstunden und im Alltag »nzuschauen, wie e» der Verfasser tnt. An de» »Begegnungen" wird der Fein» sch«ocker in gleicher Weise wie da« Volk seine Froude haten. Verlag Herder, Freiburg i. Br. Literarischer Handweiser. Begründet von Franz Hülskamp und Hermann Rump. In neuer Folge herausgegeben von Professor Ernst M. Roloff zu Freiburg i. Br. 55. Jahrgang — 1919. Jährlich 12 Nummern 10 Mk. — Durch alle Buchhandlungen und Postanstalten be ziehbar. Der Literarische Handweiser erstrebt die Bekanntmachung und A»«brcitung de« katholischen Literatur» und Kulturschaffen», und er will i» den Erbildcte», die durch eine Flut and«r»gearleter Zeit schriften angesvrochen werden, da» werktätige Pflichtgefühl für diese» wichtige Handweiserziel verankern. Er überblickt außerdem da» ge samte literarische Erzeugnis jeder Herkunft »nd Rlchtn»» mit auf merksamem, unbefangenem, doch unbeirrbarem Seifte »nd ist der Ver antwortlichkeit eine» Vermittler» für Wertvolle», Schone» und Dauern de» sich stet» bewußt. Auch die Ueberstcht der fremdsprachigen Litera tur wird ongestrebt, insoweit e» die Wichtigkeit der Erscheinungen bedingt und der verfügbare Raum erlaubt. — Soeben ist erschienen Nr. 12: A» die Leser de» Literarische» Handweiser». — Katholische Lyriker der Gegenwart. — Von Werner E. Törmann. Frankfurt a. M. — Die neuesten V»lk»hochschulbestrebungen in Deutschland, von Wilhelm Grote, Frankfurt «. M. — Zum geschichtlichen Gethse mane. Von Christoph FloSkamp, München-Unterhaching. — Bücher» besprechnngen «Theologie — Philosophie ». Psychologie — Geschichte Politik — Lebensbilder — Erd- und Länderkunde — Sprach- «nd Literaturwissenschaft — Altertum — Erziehun, und Unterricht — Naturwissenschaften — Recht»- und StaatSwisseuschaft — Schön» Literatur — Jugendschrtften — Kunst). Nachrichten u»d kleinere Anzeigen: Personennachrichten. Kleinere Anzeige». Re»e Zeitschriften. Literarische Nachrichten. BildungSwesen. H»chschuln»chrichte». Preis ausschreiben n»d -Verleitung. ^ Die Römerin. Novelle uns dem vierten christlichen Jahr hundert. I. P. Bachem, Köln. 4 Mk. Großartig und ergreifend sind in dieser Novelle die Seelen kämpfe geschildert, welche den in Liebe zu seiner Herrin, der reichen und vornehmen heidnischen Römerin Agios, entbrannten christlichen Sklaven Marius in Zwiespalt mit seinem Glauben bringen. Christus spricht. Von Else Promnitz. Mit Federzeich« nungen der Verfasserin. BreSIau 1919. Franz Go er lich. 96 Seiten. 4 Mk. gebunden 6 Mk. »in eigenertlges höchstpersönliche» Werk der bekannten Brr». l«u»r Dichterin, hie nach langem Suche» im Gckatte» her hl. Kirche Friede» und Hckmat gefunden hat- »Allen, die «einer Seele freund waren" bietet kie tu de» hiry vorliegenden Gedichten et«, Zusammen» fassung «I dossen, »a» ihr uud un» «le, dor göttliche Heiland ist und »»» er von uu» »erlangt. Die i» freie, Rhythwen reim!,» gestaltete Dicht»»» bietet etu -«uze»: sie ist be« Herrn u»b Heiland selbst iu deu Rund gelegt und gliedert sich in 14 Abschnitte: vor- spruch. vou meinem Kommen. Lv« Leiden. » von der Liebe, vom Glaube». Bo» bor Hoffnung, vom Frieden, vom vertrauen, von euren Ge,len. von eurer Verstocktheit, vom Opfer, vo» der Ernte. >»« Tob», »o« ewig«» Leben. In edlrr ost an bi« vrophrten de» Alten Bnube» »ud d»» Ev«n»elinm grwahueuber Sprich- geschrieben rühren die tuhaltreichen Verse au jede» empfäng- liche Herz. D,het ist die Ideenwelt der Dichterin eine so hohe all- »emeinmenschliche, daß m»n da» Buch nicht nur Kertholtken. soahern auch Ander»« «ud Un«lüubiaen nntedenklich iu die Hand »eben kann. »» wird sie b«ld in soinen Bon, zu zieh,, wissen uud kann an ihnen eine Mission erfülle». Die Auitstattung ist recht gut, der Text wird durch dir eigenhändigen Fodorzeichnungen de, Verfasserin in stimmungsvoll« Weise begleitet. So bildet d«» Buch «i, vornehme» Geschenk««! und L«b»n»buch edelster Art. Sakramentskalcnder für 1920. Verlag Pfarrer Hoheisel, Berlin N. O. 18, Thorner Straße 64. Seitenzahl 160. Preis 1,50 Mk. Mir müssen gestehen, dieser in den weitesten Kreisen Deutsch lands, besonder» der Verehrer des hl. Sakraments, bestens einge- fiihrte Kalender — Heuer dis 1». Mal — übertrifft sich von Jahr zu J«hr- Er bietei einem Jeden, der ihn zur Hand nimmt, eine w«hrc Herzens- und Seelcnerquickung und dient schließlich d»zu, mitzuwirken «m van der Sukramentskirche in Berlin, ein notwendiar» und goltgefälli»es Werk, d«S zu fördern soaor Papst PiuS X. durch ein eigenes Schreiben an Psorrer Hoheisel allen Gläubigen ans Her» »ele-t hat. Weltjahrbuch für 1920. 17. Jahrgang. 160 Seiten mit annähernd 300 Bildern. Preis in Kartonumschlag 3 Mk., in modernem Geschenkeinband 4,50 Mk. Verlag der Germani-A.-G., Berlin (5. 2, Stralauer Straße 25. Jeder »usfährliche Lob deS in diese« Jahre selbst den Rekord seiner Leistungen schlagenden Buche» erscheint de« überflüssig, der e» einmal in der Hand aehabt hat; wirklich ein Hausbuch für Jung und Alt ist dieser Weltlahrbuch 1V20. Niemand, der etwas wirklich Gute» kaufe« will, lasse stch diesen dauernden wertvollen Schatz entgehen. Kraja» (der Landsmann), katholischer, wendischer volk«kalender <Mk. 1 SO) ist außer bei dem Schulleiter, Herrn Kaplan vr. Jaku- basch, auch bei Herrn Hoflieferanten Trümpcr und auf dem kathol. Pfarramt« Dresden-Friedrichstadt zu haben. Er ist katholische» Wenden sehr zu empfehlen. Seele. Monatsschrift im Dienste christlicher Lebensgestal tung. Verlag Josef Habbel, Regensburg. Halbjähr lich 4 M. Die Schrift erscheint in einem bedeutend erweiterten Umsange. Dem 8. Hefte hat der Herausgeber Dr. Alois Wurm einen 13 Seiten umfassenden Aufsatz beigegeben, der ein Führer sein will zur An schaffung einer „Religiösen Bücherei für gebildete Katholiken . Hier ist ein Führer, der alte und neue, kleinere und umfangreiche Werke mit abwägender Sachkenntnis beurteilt, der nur der Sache dient, der Weckun» und Stärkung rcltaiösen Lebe«». Im einzelnen »mfaßt dieser .Religiöse literarische Ratgebe»" folgende Abschnitte: Heilige Schrift, Bild Christi, Liturgie, Kirchenjahr, Eucharistie, Her, Jesu, Hl Geist, Mart». Da» Je,seit». Da» sittliche Ideal. Tugenden, Mystik, Heilige, Orden, Kirchengeschichte, Dogma, Apologetische», Zeitfragen. — Au» der Reihe der übrigen Beitrüge sei«» ,ls Vcr- saffcr genannt Grifin Wortenslehen, Erich Przywara uud Peter Dörfler, beide Geistliche, beide al» Dichter weitbekannt, und schließlich wieder k. LippertS 8. ck. packender Brief „vou Veele zu Seele". Ein Bild von Joseph Maria -Beckert ist heigegebeu- Mit de», 1. Januar beginnt die Zeitschrift ihren 2. Jahrgang. Die Dresdner Landschaft von Dr. Gotthold Welcke, VeröffGutlichungen der Dresdner Volkshochschule, her- ausgegWen von Professor Dr. Karl Reuscher (Heft 2). C. Heinrich, Verlagsbuchhandlung, Dresden- Neustadt 6. Mit 10 Abbildungen, Preis 2,70 Mk. De» verfaffer schildert mit der Liebe be» Naturfreunde» i, klarer Weis» den Aufba» und da» Werden der Dresdner Landschaft. Erdkxudr, Si«dlung»k»nde und Geschichte find im Gleichen Maße in dem Gchriftchen berücksichtigt «nd schaffe, »»«einsam ein liebevoll gemalte», farbeuprtchtiae» Gilb. Diese Veröffentlichung ist »eeignet, in (den weiteste» Kreisen die Liebe zur Heimat zu wecken und »er- dient größte Beachtung. Heimatdank-Kalender 1920. Herausgegeben von der Stif- tung Heimatdank. Kommissionsverlag Arwed Strauch, Leipzig. 144 S. 2 M. Die wirklich gediegenen Abhandlungen und Erzählungen aus Sachsens Vergangenheit, die vorzstglichcn Schilderungen von Land und Leben weiden ihm viele Freunde gewinnen. Theater «»d M«rtr»ge — Dresden, 21. Dezember. Restdenztheater. („In lvaldmänuleins Reich", Weihnachtsmärche» von C. Witt, Musik von ff. Korolanyi.) Auch Direktor Witt versteht sich aus die Märchenwelt, seine jahrelange Prexis, seine Theaterrouttn» und nicht zuletzt seine Großzügigkeit t« Glanzentfalten garantieren für das Gelingen. Diesmal hat er ein altes Märchen von L. A. Gsrner ne, tearieitet und e» ist ihm dabei »or allem darauf angekommcu, recht viel Humor zu »nt. wickeln. Heber den ulkigen Schafhirten Hans freuen sich denn auch die Kleinen ganz eiiorm. Im übrigen wirken besenber» die drei Wald männlein, schon Harum, weil sie »an Kindern targestellt werden. TS war gang interessant zu beobachten, datz diesen kleinen Schauspielern »iel mehr Interesse entgegen,ebracht wurde al» deu erwachsenen. Der Inhalt des Märchens ist knapp und auch nicht gerade bedeutend. Die Wiltsche Bearbeitung macht aber ein Zugstück daraus. WtttS Mitarbeiter Koralanhi hat eine nette, i»S Ohr gehende und recht appart instru mentiert« Musil geliefert aus der das überaus frische Nuftrittslied der Knemen (»Hule, Haute, Hule") Urwihnung »erdient. »es anderen Mitarbeiters, Adols Kassert, darf ebenfalls nicht vergessen werden. Seine Kinderballetts, besonder» das .Kinderspielzeug" tm !>. »ld ver dienen größte Anerkennung und fanden reichen Beifall. Die Darsteller, namentlich Suksüll als Han» und die drei Kleinen Käthe Ott», Ilse Lange und »rich Lohse, sowie die Damen Rottmaun Baumgärtel und Kattner taten ihr Bestes. 2olc. Quittung. Für die Kinder des Scelsorgebezirks Maricnberg i. Exgebirgr gingen an Gaben ein: D. Nöthnitz 8 R. I Dresden-A. 20 H. Bautzen b -6 und ein paar Schuhe, N. R Dresden » Schm Dresden 30 H. Würzbnr» b R. Chemnitz 10 B. B- Kotteritz 20 H. Dresden 1b Geschwister Bl. Chemnitz 20 — Da» Kind von Bethlehem segne die Wohltäter reichlich. Pfarrer Mühr Postscheckamt Leipzig Nr. 4137». Kioristinogu. ^lllcarrk vonAkeodaalri. VorvvkItuiiA von TVsrtpupisron, «o- vris ^iikbonr».t»rao^ gosoblososnsr .v.-.—^^'.-.'..-..-7 gVürtpLkstS. VsrmiotullL von ksusr- und VIQ- drnokiiotiorsir Ltatilkllostvrrr unter Voroodlullads» bäietsra «nä dtiot- -2-.-.--,-.?.-.-.' vorsodluü clor Larric. t LlrstriüIst k^küLstiülL Ortra-Üllss S lm „lim >I«i üsiilmsintselisls" — seiilsclitliolrmg 7 AsttMiÄr. SK, üziiMzilildslls — Llisrplslr 3 — llsissrstr. 11 XiaiialiM« vorrioslioliorlZLroilllaZon. ^n- null Vsrlcs.uk von IVsrtpspiorou. AinISsung von 2ir>8-, 6ovinnsntsil- sodoillon u. sns^olost.TVsrtpspiarou. Lroctitvoricotir goxvn IVarrpspioro IV srsn. ^.n- u. Varlcsnk kisrnäsr Oolcksorton. kolaoolcvorsisdr. Rosa-Marina Roman von Melati non Java Aus dem Holländischen übersetzt von Leo Tepe van Heemstede (II. Fortsetzung.) „Und ich bin bucklig geworden, weil er einm-l betrun ken nach Hause kam und mich beim Spielen fallen ließ," sagte das Kind mit einer Stimme, aus der bitterster Hatz sprach. „Nein, Jans," sagte Rose-Marie wie zur Entschuldi gung: »das darfst du nicht sagen: es liegr an deinem Kno chenbau." Sie beeilte sich, die traurig; Geschichte weiter zu er zählen. Dem Stiefvater ging es schlecht in seinen Geschäften, er brachte das Geld seiner Frni und Stieftochter durch und sank je länger desto tiefer. Die Mutter starb, und an ihrem Sterbelager gelobte Nose-Marie, für das verkrüppelte Kind wie eine Mutter zu sorgen. Nun war es soweit gekommen, daß Giesinger in einem ärmlichen Stadtviertel, eine Brannt- weinkncipe hatte. „Aber haben Sie kein« Familie von väterlicher oder mütterlicher Seite, die sich Ihrer annimmt?" fragte der Doktor. „Nein," entgegnete das Mädchen: aber der Doktor sah e» ihrem Gesicht an, daß sie nicht die volle Wahrheit sagte. Er stand ans und lud die Mädchen ein, sobald es gutes Wetter sei, ihn einmal zu beincl)-!'. Nose-Marie gab ihm das Geleite. „Sie haben gew'ß noch Familie." sagte der Doktor, pls st« aus der Türe traten. ,.Si' haben mir nicht die Wahr heit gesagt." „Es ist so," entgeznete sie einfach: „ich wollte nicht da- von reden in Gegenw nt meiner armen Schwester. S'e möchten mich gern bei sich aufnehmen, und es sind ganz wohlhabende Leute; aber sie wollten nichts von JanS wissen nnL ich darf dieie nicht verlassrn. AIS Mama noch lebte, haben sie sich auch von ih»- zurückgezogen, nur weil Mama mit ihm so schlimm gefahren war." „Das ist aber k.ün Leben für Sie? Fühlen Sic sich denn nicht sehr unglücklich dort?" „O Herr Doktor wenn Sie wüßten!" Sie dämpfte ihre Stimme zu einem Flüsterton. Ich will nicht, daß Jans erfährt, daß rch es Ihnen sage, denn es bleibt immer ihr Vater, und rs ist schon traurig genug, daß sie ihn haßt, obwohl er es eigentlich nicht anders verdient... er ist selbst sein bester Kunde, er trinkt und flucht und schlägt . . . oh!" Sie streckte die Hände aus, als wenn sie etwas Häßliches und Widerwärtiges von sich abwehren wollte. „Deshalb fand ich cs selbst bei Frau Kreins so herrlpch, weil die LeutHen so ruhig und anständig sind. Wäre eS nicht wegen Jans, ich bliebe keine Stunde länger im Hanie!" „Na, Fräulein Röschen, behalten Sie nur guten Mut, und besuchen Sie mich bald. Meine Hausfee rechnet be stimmt darauf." „Sehr gern, Herr Doktor'" In Ihrem Innern sprach es: „Der Onkel ist mir weit lieber als der Neffe!" Jungfer Bols ungnädige Hanne erreicht; ihren höchsten Grad, als sie, nachdem der Doktor ein paar Tage zuvor den erwarteten Besuch angekündigt hatte, eines Nachmittags die beiden Schwestern herannahrn sah. Jans schleppte sich auf ihren Krücken fort: Nose-Marie aber — in einem einfach blauen baumwollenen Kleidchen, ohne.Hut und Handschuhe — sah lieblich aus wie der Frühling. Der Doktor war mit Lesen beschäftigt und Frank mit seinem Skizzenbuch, als die Haushälterin die Tür öffnete und in mürrischem Tone rief: „Da ist der Besuch!" . „Ah so unsere Badegäste!" s igke Adrichen, sich er bebend und ihnen entgezenHehend; auch Frank legte sein Album fort und begrüßte die Schwestern. „Herr Doktor," sagte Rose-Marie, „wir kommen, um Ihnen für Ihre Güte zu danken, und hier ... ist ein« Kleinigkeit, die Jans und ich. . ." In allerliebster Ver wirrung überreichte sie ihm ein Päckchen. „Ei, meine lieben Kinder, es freut mich herzlich, euch einmal hier zu sehen. Aber das ist wirklich nicht nötig. . . Was ist es denn? Eine Schlummerrolle? Habt ihr die selbst gemacht? Sehr hübsch, nicht iwahr, Frank? Ich danke vielmals und werde sie als ein Andenken an euch in Ehren halten." Frank schob Stühle herbei: er hatte vorher den Vor hang vor dem sogenannten Seefenster niedergelassen. Nach dem man eine Weile über gleichgültige Dinge geredet hatte, tauschte Onkel und Neffe einen Blick des Einverständ nisses. „Fräulein Nose-Marie," sagte Frank sehr höflich, „ich hatte neulich das Vergnügen, ihnen zuerst das Meer vor- znstcllen: darf ich fragen, ob die Bekanntschaft Ihnen noch immer gefällt?" „O gewiß, das Meer ist so prächtig!" „Ich bin ein Maler, wie Sie wissen, und nun möchte ich Sie »m Ihr Urteil über mein letztes Gemälde bitten." „O, ich verstehe nichts . . ." stammelte sie. „Das meinen Sie nur. Wollen Sie hier Platz nehmen?" Rose-Marie gehorchte. „Und Ihre Augen schließen?" Auch das ia: sie' geduldig. Frank zog den Vorhang fort und rief: „Nun sehen Sie einmal!" Seit langer Zeit war das Meer nicht so großartig schön gewesen als in diesem Augenblicke, es hatte Len Mit tag geregnet und ein ziemlich heftiger Wind trieb di» Wolken in wilder Flucht vor sich her: da sah man die son derbarsten phantastischen Gestalten in dunkeln, aber doch bunten Farben: violett, rotblau, geldgrün mit silbergrauen Rändern, dazwischen gleichsam Lnftinseln von der zartesten blauen Farbe, und über der unruhig bewegten brausenden Wasserwüste wechselten Helle und dunkle Flächen und Strei fen, während alles mit glänzendem Sikberschaum bekrönt und übergossen war. (Fortsetzung folgt.»)