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btr. 71. Dienstag, den 28. März 4 Hayrgang. Sächsische Kolkszeitung »Acheint titali» nachm, mit Au-nabm^ der Som,. und izelttage «> »»- — .. ... , . st Inserate werden die NattklNiene Pettrzeiie oder reie» S>aummi UnaddsngjgttksgrdianküsAadkdett.llrcdlu. kreiden. r^lchemt läaltM nachm, mit AuSrmbm? der Soml« und Festtage i ^ iinaddsngiger kagedlan kür wadrdelt. «erd» u. kreideil. Inserate werden die »loripoileiie Pettrzeiie oder ,eien S'ouaimi 15 Ps. bercilwel, bei Wiederholung dedeii'ender Rabatt. <vua>drutkrrrt. Stedastion und (Nrschas.'Sftelle, rrrsdr« Pilluther Erraft» 4.3 - .^ernIpreMer Nrni ! Rr IMM. Versammlung des Bsltsvereins für das kath. Deutschland in Leipzig. Einen sehr nuten Besuch zeichnete die Versammlung uns, die am Sonntag nachmittag vom Volksvcrein in den Soal des Zentraltheaters einberufen worden war. Ueber 400 Personen waren anwesend. Nach der offiziellen Be grüßung durch dm Gesckßiftsführer sprach Herr Kaplan Riedel aus Dresden über das Thema: „Tie katholische Presse, ihre Aufgaben und unsere Pflichten gegen sie." Lernen Darlegungen entnehmen wir folgendes: Große Aufgaben hat die katholische Presse schon ge löst, man erinnere sich an die Zeiten der Bedrängnis der 70 er Jahre. Joseph v. Görres war der erste anftretende Heid der Presse, der mit seinem Athanasius den Weckruf er schallen lies;. Die jährlichen Katholikenpersammlungen wirkten nicht minder nachhaltig durch die Presse. Das Verständnis des katholischen Volkes für die katholische Presse ben>cist das rapide Anwachsen der kathol. Zeitungen. Und „ne so im ganzen Reiche die katholische Presse ihre Aufgabe wohl erfaßte und dafür mit Erfolg eingetreten ist, so macht auch unsere „Sächsisch Volkszeitung" davon keine Aus- nähme, wie in den Rechenschaftsberichten von 1003 und 1904 zum Ausdruck kommt. Doch wohl gemerkt, nicht bloß für das Ideale, nicht minder energisch ist die katholische Presse allzeit eingetreten für die Förderung der materiellen Seite aller Volksschichten. Eine andere Aufgabe der katholischen Presse ist heutzutage der Kampf gegen die inneren Feinde des christlichen Volkes. Das ist in erster Linie der in der Sozialdemokratie organisierte Atheismus, der Protestantische Liberalismus, das ausbeutungssüchtige, vielfach jüdische Kapital und nicht als das Geringste, die Schmähsucht alles Christlichen, alles Kirchlichen. Alles in allem genommen hat die katholische Presse die Aufgabe, einzutreten und zu kämpfen für Christus; denn im Grunde arbeiten alle Feinde nur daran, das Christentum ab- und das Heidentum wieder einzusehen. Und so hat noch heute das Wort jenes Märtyrers Recht, das an den heidnischen Kaiser gerichtet war: „Kaiser, wenn du eine Leibwache brauchst, die dich schützt und die für dich stirbt, so umgib dich mit Christen." Im zweiten Teile ging Redner auf die Pflichten ein, die wir gegen die katholische Presse haben; er unterschidet sic m positive und negative. Positive Pflicht ist, die katholische Presse auch zu gebrauchen, sich einzulesen und in ihrem Geiste »ufklärend zu wirken, wo es immer auch sei. Tie Folge rung davon ist: „Heraus mit der liberalen Schund- und Räuberpresse." Ganz besonders wird auf die Gefährlichkeit der unsittlich» Annoncen aufmerksam gemacht. Positive Pflicht ist also unbedingtes Abonnement, unbedingte Mit «rbeit, wie Papst Pius lX. und Leo Xlll. so nachdrücklich betonen. „Werden sie, bleiben sie, werben sie Abonnenten," ruft Redner resümierend aus . Dabei braucht sich diese Preßtätigkeit nicht bloß auf die Bekannten, auf die Vereins genossen zu erstrecken, sondern man mache auch Protestanten auf unsere „Sächsische Volkszeitung" aufmerksam; wenn sic «mten Willens sind, werden sie dauernde Freunde unseres Blattes werden. Nur mutig ans Werk, das Volk lechzt ja nach Bildung, nach Wahrheit! Eine weitere Positive Pflichr ist neben dem Abonnement der Eintritt in den Preßvereiu, sei es als Mitglied, sei es als Förderer, was nicht bloß Männern und Jünglingen, sondern ebenso gut Frauen und Jungfrauen möglich ist. Mit dem warmen Appell, cs nicht bloß bei dem heute gefaßten guten Vorsatze zu lassen, son dern tatkräftigst für die katholische Presse und ihre Be strebungen einzutreten, denn es ist ein Kampf des Christen tums für das Christentum, für Wahrheit. Freiheit und Recht, schloß Redner seinen Dortrag. Mit lebhaftem, langandauerndem Beifall wurde der Redner von der Versammlung belohnt. Der Herr Gesckiästs- sichrer drückt dein Festredner im Anschluß an den lebhaften Beifall der Versammlung den herzlichen Dank für den um fangreichen und gediegenen Vortrag aus. Der Geschäftsführer teilt sodann mit, daß der katho lische Volksverein für Leipzig seiner hohen Aufgabe, apolo getisch zu wirken, kräftig nachgckommen ist. Die Zahl derer, die uns durch die atheistische Tätigkeit der Presse und durch den Umgang mit Anders- und Ungläubigen verloren gehe, ist groß. Darum sollen unsere katholischen Männer in den Volksverein hinein. Insbesondere richte er einen herzhaften Appell an die gebildeten katholisch, Kreise, sich der hohen Sache des Volksvereins anzunehmcn. Sic möchten mit gutem Beispiele voran gehen, sie möchten sich nicht scheuen, die Bestrebungen des kathlischn Volksvereins und der katholischen Presse zu fördern. Die Lnuhcit unserer ge- bildeten katholischen Kreise ist zu beklagen, doch spricht der Herr Geschäftsführer die Hoffnung aus, daß es in dieser Beziehung besser werden wird. Der Dolksverein will auch nicht den anderen katho lischen Vereinen Abbruch tun, er will vielmehr die ver schiedensten Stände Vereinen; einer für alle, alle für einen! Darum ermuntert er zum Eintritt in den Verein. Der katholisch Volksverein hat im vorigen Jahre in Deutschland einen Zuwachs von ungefähr 90 000 Mit gliedern erfahren. In Sachsen zählt er gegenwärtig etwa 4500 Glieder. Der Zuwachs beträgt etwa 600 Mitglieder. In Leipzig beträgt die Zahl etwa 8—900 Mitglieder, und der Geschäftsführer hofft im neuen Jahre die Zahl 1000 zu überschreiten. Im neuen Jahre wurden bis jetzt zwei Bezirks- und eine Hauptversammlung abgehalten. Ein Verdienst des Volksvereins in Leipzig besteht sodann darin, daß eine katholische Kolportage für Leipzig eingerichtet worden ist. Der Herr Geschstsführer ermuntert zur Benützung unserer katholischen Zeitschriften, und insbesondere unserer „Sächs. Volkszeitung". Auch im geschäftlichen Verkehr mögen unsere Glaubensgenossen Propaganda machen für unser Blatt. Der Geschftsführer bat vor allein auch, der Gruppe des katholisch,, PreßvereinS für Leipzig beizutreten und die Interessen unserer Zeitung zu unterstützen. Wollen wir aus den, gehörten Vortrage das Ergebnis ziehen: praktisches Christentum zu üben, uns sozial-apolo getisch zu schulen insbesondere in den Versammlungen, unsere» Volksvereins-Versammlungei,! Der Geschäftsführer drückte der Versammlung seinen herzlichen Tank aus und hofft weitere Fortschritte sowohl in Fragen des Volksvereins als auch in denen unserer katho lischen Volkszeitung zu machen. Gegen Uhr schloß die Versammlung. Deutscher Reichstag. o. Berlin. 172. Sitzung am 2 t. März 1905. Das Haus setzt die Beratung des MililärctarS fort. Die Resolution Erzberger (Ztr). betreffend Statistik über die 2- und 3jähi»ge Dienstzeit, wird angenommen. Beim Titel „Sächsischer Kriegsminisler" beschwerte sich der Abg. Nietzichke (Soz.), daß in einem sächsischen Nemoniedepor die Knechte nickt nack der Gesinde- ordnnng behandelt werde». Redner beschwert sich über das Miiitärverbot gegen sächsische Wirtschaften. — Sächsischer Oberst leutnant v. Latza-Lichlenau: Das Militär ist für letztere Be schwerde nicht zuständig: die Zivilbehvrdc arbeitet hier mit. — Abg. Scköpslin (Soz) Olewig ist das Miiitärverbot gemildert, aber es wird zu verschieden gehandhabt. — Damit ist )er Titel erledigt. Beim Titel „Militär-Intendantur" bespricht Werner (Antis.) die Petition der Jntendanlursekretäre. — Abg. Gröber (Zt.) schließt sich den Wünschen der Jntendantursekrcläre an. Dieselben enthalten sehr viel Wünschenswertes. Später iw» den wir näher darauf eingehcn, wenn die Petition selbst behandelt wird — Da mit ist der Titel erledigt. Zum Titel „Justizverwaltung" stellt Abg. Dr. Süde?um (Soz.) den.Antrag, den Kriegsgciicktsxnlcn nur 240 NU. Burcau- gelder zu genehmigen statt 300 Mk. — Abg. Noeren (Zt.) Diese Milüärrichter sind sonst schlecht besoldet; die Zivilrichrer erhalten 240 Mk. Schreibgelder. Die Mililärrichter haben aus dieser Summe auch sonstige Bedürfnisse z» bestreiten. — General von Enders: Es handelt sich auch um Deckung anderer Bedürfnisse. — Abg. Dr. Sü de kn in (Soz.) Nur eine verdeckte Stellenzulage soll gegeben werden, das wünsche ich nicht. Neichen die Gehälter nicht, so müssen die Gehälter erhöht werden. — Der Antrag Südekm» wird abgelehnt. Zum Titel „Gouverneure und Kommandanten" beantragt Dr. Südeku in (Szd.) künftig 7 Ksmi»a»daiiten als in Zukunft wegfallcnd zu bezeichnen. — General Sirt v. Arnim: Unter diesen Stellen befinden sich auch solche, die für Festungen bestimmt sind: die Auswahl der künftig zu streichenden Stelle» ist ganz planlos erfolgt. — Abg. Gröber (Zemr.): Auch wir sind für eine genaue Prüfung dieser Materie; aber der sozialdemokra tische Antrag enthält kein Material hierfür. Der Antrag ist zu oberflächlich gestellt: er ist auch gar nicht genügend begründet. — Nach längerer Debatte wurde der Antrag zurückgezogen. Beim Kapitel: „Geldverpflegung der Truppen" wünscht Abg. Fries (nali.) die Reaktivierung der Bezirkskoininandcnre und -Offiziere. — Zum Titel „Naturalverpflcgung" stellen von Brockhansen (kons.) und Gröber (Zemr.) den Antrag, daß bei den Aufkäufen für die Truppen die Produzenten selbst mehr berücksichtigt werde». — Abg. Herold (Zentr.) nnterstngt diesen Wittag. — Abg. Dr. Müller-Saga» (Freist Vpt.) widerspricht einer Anzahl Behauptungen des Abg. Brockhause». Nach kurzen Ausführungen der Abg. Gothcin (Freist Ver.), Kre th (kons.) und v. Br o ck h a u se n (kons) betont Abgeord neter Herold (Zentr.), daß der Zwischcnbandel unter allen Um ständen die Ware verteuert. Inländische Ware muß unter allen Umständen der auSwärtig-m vorangchen: der deutsche Produzent liefert bessere »nd billigere Ware als der Händler. Aber auch der kleinere Landwirt muß hierbei ankomincn. — Die Resolution Brockhausen und Gröber wird angenommen. — Abg. Fröhlich (Antis.) bedauert, daß das Militär die Herstellung von Vcrbranchs- artikcln immer mehr in die Hand nehme. Eine Reihe von Kapit. ln wird ohne erhebliche Debatte an- genomine». — Abg. Nogalla v. Bieberstein (Kons.). Graf Bernstorff (Welfe), Held (Natt.), v. Trcucnfcls (Kons.) und Gothein (Freist Berg.) wünschen den Anlauf inländischer Remouten. — Beim Kapitel . Re i sc g e b ü h r n is se " beantragt Dr. Müller-Sagan (Freist Volksp), für die Freifahrt der be urlaubten Soldaten 1 500000 Mark in den Etat einzustellen. Dc^ Antrag wird angenommen. Zum Kapitel Militär er ziehungs wesen beantragt die Kommission, die Gehalte für die Lehrer an Uiilcrosfizierssckulcn von 1900 bis 3200 Mark ans 3400 Mark anzusetzen »nd die Zeit vor dem Eintritt in den Militär-Unterrichtsdienst anznrccknen. — Die Abgg. Hennig (Kons.), Nvren (Zentr.) »nd Eickhoff (Freist Volksp.) empfehlen den Kommissionsantrag, der einstimmig angcnonmnm wird. Es folgt das Kapitel „Technische Institute", die völlig ne» organisiert werden; die Bcamirn werden Militärheanttc. — Nach Bemerkungen deö Abg. Pauli-Potsdam (Konst) wird die Beratung auf Montag < Uhr vertagt. Schluß Uhr. Politische Rundschau. Dresden, den 27. März 1905. — Tie Mittelmecrreise des Kaisers nimmt einen gün stigen Verkauf. .Herrliches Wetter begleitet ihn. Der Dampfer ...Hamburg" mit den: deutschen Kaiser an Bord hat am 26. d. M. in Begleitung des Kreuzers „Friedrich Carl" Ouessant passiert. — Zur Begrüßung des deutschen Kaisers in Tanger wird der Sultan von Marokko seinen Oheim Mnmey Abdelmanek entsenden, der vom Minister für auswärtige Angelegenheiten Abdelkrim den Sliman und dem Großkammerherrn Driß ben Aisch begleitet sein wird. — Die Jacht „Hohenzollern" mit der deutsch,, Kaiserin an Bord ist in Begleitung des „Sleipner" und mehrerer italienischer Torpedoboote nachmittags gegen 3 Uhr in den Hafen von Messina cingelcmfen. Beim Ein laufen der Jacht, die eine sehr gute Fahrt von Eivita Decchia hierher hatte, wurden vom Fort San Salvatore Salut schüsse abgegeben, die die „Hohenzollern" erwiderte. Am Hasen und ans dem reich beflaggten Eorso Vittoria Ema- nuele hatte sich eine große Volksmenge eingefunden. Um 3lh Uhr begab sich die Kaiserin mit den Prinzen Eitel Friedrich und Oskar an Land, ,»„ verschiedene Sehens würdigkeiten der Stadt zu besichtigen. Die Rückkehr aus die „Hohenzollern" erfolgte nach kUF. Uhr. - Zum Korpsarzt der Schutztruppeu in Südwestafrika ,,'iirde unter Beförderung zun, Gcneraloberarzt der sächsische Oberstabsarzt Sedlmayr ernannt. Dir Budgctkommisswn des Reichstages setzte am Freitag die Debatte über die Matrikularbeiträge fort. Freiherr v. Richt bösen ,kons.) will auf diese nicht ixw- zichten: auch hält er die jetzige Art der Verteilung für gut. Gröber «Zentr.>: Die Einzelstaaten sollten nicht einer Aeiideriiiig der Matrikularbeiträge entgegentreten: dadurch werden nicht Staaten 2. Klasse geschaffen. Die Kleinstaaten könne» mir eristiercn unter Fübriing eines großen Staates. Ter Vertreter von Sachsen sollte sich nicht gegen höhere Ma trikiilarbeiträge wehren, zumal von Dresden aus Agi tationen für Mehrausgaben für Heer und Flotte geleitet „'erden und zunr mit Unterstützung des sächsisch» leitenden Ministers. Die Kleinstaaten werden von uns so gesckiätzt, wie sie es verdienen. Im Anschluß daran entstand eine sehr bestige Debatte zwischen dem Abgeordneten Gröber lind dem Vertreter von Sachse». Be, der Beratung des Etats gesetzes fragt Referent Speck an, wie weit die Frage eines Komplabilitätsgesetzes gedicbei, sei. Staatssekretär Freiberr v. Stengel: Früber baben wir wiederbolt Entwürfe eingebracht, aber es batte sich nie eine Einigung zwischn Bundesrat »nd Reichstag erzielen lasse»; wir bebakten die Sache im Auge; aber das Reichsschatzamt ist derzeit über lastet. Tie »»gedeckten Matrikularbeiträge über 2-1 Mill. binaiis „'erden gestundet. Es folgt nun die Beratung des Antrages Dr. .Hermes betreuend Süßstossgesetz. Ein Ne gieriingsvertreter teilt mit, daß der unter Zollverschluß ge legte Süßstoff der Händler entschädigt 1 ver de. Erz b erg er (Zentr.) fragt an, wie boch die Entschädigungs summe für 1 Kilogramm sei; in Württemberg sei teilweise mir -1 Mark gegeben worden. Ein Negieriingsvertreter keilt mit, daß für chemisch reine» Süßstoff 12 Mark Pro Kilo gramm gegeben „'erden müsse; es könne sich bier nur um nicht reine» Süßstoff bandeln. Die Resolution Tr. Hermes, für das unter Zollverschluß liegende Sacharin eine Ent schädigung zu geben, auch für jenes, das bereits von Zoll behörden vernichtet ist, wurde angenommen. Die Resolution, soweit sie böhere Entschädigungen für Fabrikanten forderte, sür entzogene Gewinne, wnrde mit sehr großer Mehrheit abgelehnt. Dafür slimmtei, nur die Abgeordentei, Dr. Hermes, Tr. Müller-Saga» (srs. Vpt.) und S ch »'e i ck h a r d t <Vpt.), die bier ein ausfallendes Ent gegenkommen zeigten. — Z» Ginislcn »nbrschränktrr Mkistbrgünstigiiiigsver- trägc mit überseeischen Länder» bat der bremische Kauf inaiinkoiivent folgende Resolution gefaßt: „Nachdem i» den neue» Handelsverträge» mit Italien, Belgien. Rußland, Rumänien, der Schweiz, Serbien und Oesterreich Ungarn, so schädlich sie durch die zablreichen erbebliche» Erböbungen der deutschen wie der ausländischen Zölle wirten „'erden, we»igsteiis zwei wesentliche (Grundlagen sür die Weiteren)- Wickelung des deutschen Handels beibebalten sind: lange Vertragss, isten »nd unbeschränkte gegenseitige Meistbegün stigung. ist es dringend erwünscht, auf denselben beide» Grundlagen auch mit den übrigen sür den deutschen Handel »nichtigen, insbesondere auch außereuropäischen Ländern neue Verträge abznschließen. Der Kausmauuskonvent spricht sich nachdrücklich gegen eine Beschränkung der Meistbegünsti gung ans. Die bei jeder Zolldisfereuzieriing erforderlich Beibringung von Urspriiiigsnachweiien würde den .Handel ans das empfindliche belästige» und bemmen. Vor allein aber sind die Zolldifserenzierinige» selbst ernste Gesabren sür Handel »nd Srbissabrl; der Güteraustausch mit frem den Nationen wird erschwert; die Wettbewerbssälügkeit der deutschen Industrie ist durch völlige Gleichstellung mit ibren Koiik»rre»1en in den Vertragsstaaten bedingt; Zollkrü'ge. die unter dem (Grundsätze einer strenge» Reziprozität leicht entbrenne», tonnen derKonknrrenz einen oft »nwiederbring lichen Vorsprung versckiasfen und Handel »nd Industrie, so wie namentlich der Scbifsabrt Teiit'chlands schwere Wunden schlagen. Die bremische Kanfmanuschast bat jedoch das Ver trauen, daß die Reichsregiernng an dem in den abgeschlosse nen neuen Verträgen befolgten bewäbrten Grundsätze der unbeschränkten Meistbegünstigung auch bei den kommenden Vertragsperbandliingen festbalteii wird." Wir finden diese Resolution sel>r ungeschickt; das dient mir dem Auslände. Auch in Bremen sollte man wissen, daß die Reichsleitung ge sonnen ist, an die Stelle der Meistbegünstigiingsperkräge Tarifverträge z» setzen, und dies liegt doch mir im Interesse des Handels selbst. Tie Meistbegüiistigiiiigsperträge baben pielmebr Uiinnnebmlichkeiten sür den Handel im Gefolge als Tarifverträge, in denen die Rechte der beiden Staat,"» genau spezifiziert sind. Die verbündeten Regierungen lassen sich hfscntlich durch eine Resolution nicht einschüchtern mid nicht von ibrem gesunden Vorbabcn abbringen. — Das preußische Abgeordnetenhaus erledigte am Freitag eine Reibe kleinerer Vorlagen. Es verabschiedete