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Dienstag, 27. März 1917 Sturmvögel. Ein Schiffsraum» aus dem Nordland. Pa» öl»n» Wothe. (Nachdruck nicht gestattet.) Amerikanisches «'opvri^iit loio Kv /Vnov IVotliv, I-vip/i^. (tt. Fortsetzung.) „Wir? Wer ist denn das, wir ?" fragte Frau Gersten bcrger, 'ich au dein Anblick ihrer Jüngsten mit heimlichem Stolze labend, .die in dem meisten Iackenkleide und der weihen Müve. die ia (eck auf dem Blandliaar thronte, ganz -reizend anssah. Ter altrosa Schleier, mit dem die Mütze unter dem Km» festgebmiden war, stand ihr auch zu aller liebst. „Wir?" gab die .Uleine zurück. „Aber, natürlich. Tu weiht ja noch nicht. Also, Oberleutnant, Bredow und ich, und der nette, junge Student, Marne Pensen. Ach. es war zu schon!" „Astrid, schämst Tu Tich denn garnicht. allein mit zwei jungen Männern im Boot? Und Rita hat das gelitten? „Rita, als ob sie die Augen für irgendetwas hätte, das um sie her vorgeht. Den ganzen Morgen hat sie aufs Meer gestarrt, als bete sie das Wasser an. Rur einmal wurde sie lebhafter, aber gerade nicht in angenehmer Weise. Das war. als Paha ihr den Schiffsarzt Doktor Zähringer auf den Hals schickte. Papa schient ihm ja eine ganz ein gehende Schilderung von Ritas Zustand geliefert zu haben, denn der Doktor war sehr orientiert. Er fragte Rita mit einer fast brutalen Rücksichtslosigkeit aus. bis ihm Rita be deutete, dast sie auf einen ärztlichen Rat verzichte, den sie nicht gewünscht habe. Anstalt sich darüber zu ärgern, lächelte er nur, weiht Tu, Mama, ein ganz nichtswürdiges lächeln, und dann sagte er unglaublich hochmütig und überlegen: „Ich sehe, mein gnädiges Fräulein, dah Sie kränker sind, als ich angenommen. Kranken verzeiht man, selbst wenn sie sich so wenig in der Gewalt haben, dah sie un- — Sächsische Volkszeitung — gezogen und rücksichtslos werden. Ich glaube, die ganze Ursache Ihrer Krankheit besteht darin, dah man bisher in Ihrer Umgebung zuviel Nachsicht mit Jhneu gehabt hat." Sprach's und schritt, flüchtig an seine weihe Schisfsmütze greifend, ohne Rita noch eines Blickes zu würdigen, von dannen." „Sv eine Unverschämtheit!" brauste Frau Lena auf- „Was fällt denn dem Doktor ein? Ich werde mich bei dem Kapitän über ihn beschweren!" Das tu man lieber nicht, Ma!" gab Astrid mit alt kluger Ueberlegenheit zurück, während der Schelm in den braunen Augen lachte. „Rita schadet es ja garnichts. dah man ihr mal anders als mit der ewigen Pergötterei und Nachsicht entgegentritt. Du hättest mal sehen tollen, wie entrüstet sie dem Doktor nachsah. Ich glaube, ja. sie hat geweint vor Wut. Das ist schon etwas. Bis jetzt hat sie monatelang weder geweint noch gelacht, bloh immer starr vor sich hingebrütel nnd die Trauerweide gespielt. Na, wenn sie hier auf dem herrlichen Schiss, in der Prachtvollen Lllst und unter den entzückenden Menschen nicht zu sich kommt, dann ist ihr überhaupt nicht zu helfen." Astrid Gerstenberger hatte einen Liegestuhl dicht an das Lager ihrer Mutter geschoben, auf dem sie sich jetzt behaglich lang ausstreckte. Die kleinen Füße mit den wei hen Tennisschuhen hielt sie gekreuzt, die Arme hatte sie gemächlich unter dem Kops verschränkt. „Ist das wonnig!" jubelte sie. „Ach, Ma, ich könnte die ganze Welt umarmen!" „Lieber nicht," erwiderte die Mutter trocken, „im stande wärest Du es Wohl. Mein Gott, was habe ich für Kinder! Die eine schwebt immer in höheren Regionen und verlangt immer vom Schicksal ein Glück, wie es gar keins gibt, wie es höchstens ein paar verrückte Roman schriftsteller schildern, und die andere macht nichts als dumme Streiche und vergiht darüber Pater und Mutter." Wie Erschrecken slog es jetzt über das junge Gesicht. „Ach, Ma." sagte Astrid kläglich, „ich habe wirklich ganz vergessen, daß Du die Seekrankheit hattest. Ach. es war Nr. 71. Seite 4 ja so schön da oben. Geht es Dir denn jetzt wieder t rssir mein altes Mutlerli?" Frau Lenas aufgeregtes Gesicht glättete sich stiert unter der zärtlich streichelnden Hand ihres hübschen Kintes. „Deinetwegen kann man sterhen und verderben." lächelte sie schon halb versöhnt. „Aber was machst Du denn t??" Astrid lachte über das ganze Gesicht. „Ich tust'es Mama. Diese Type muh ich doch festhalten. Ich weste, es vergehen nicht drei Tage, und Rita oder ich haben rsn dem verrückten Engländer einen Heiratsantrag." „Sei nicht so albern, Astrid. Wenn er cs merk:!" „Er wird sich sehr geschmeichelt fühlen, dah mein nach seinem Bilde Verlangen trägt. Dieses alte EkelEr ist mindestens fünfzig. In Leith wird er sicher an irm.'.s- ein Auskunftsbureau telegraphieren, nnd ich hoffe zu Gcst, daß die Antwort ihn noch rechtzeitig erreicht, damit er stine Werbung anbringen kann." „Deine achtzehnjährige Weisheit ist geradezu -u- schreckend. Ich weih gar nicht, woher du hier schon eil die widfremden Menschen kennst. Ich habe sie kaum ?- sehen, und Du sprichst wie von alten Bekannten." Astrid lachte hell auf und erwiderte den tiefen, resi-st» vollen Gruß eines Herrn, der soeben langsam vcrüt:» schritt, mit einem übermütigen Lächeln. „Wer war denn das wieder?" forschte die Mutter. „Den können wir auch haben, Mama, wenn u.ster Geld reicht. Sehr vornehm, sehr zurückhaltend, mit :iue: von Brillanten strotzenden Mutter im Hintergründe. Gras Daborowsky lieh sich vorhin durch den Kapitän vorstist.n. Ich hätte mich krempeln können!" „Wenn Tu Dir man bloß die burschikosen Ausdrücke abgcwöhnen wolltest, Astrid, die passen nicht für eine wrhl- erzogene junge Dame." Astrid lachte ihr silberhelles Lachen. „Alte Ma. >ei gut! Mich kriegst Du ja doch nicht mehr anders. Al! mächtiger," ries sie aufspringend, „da tutet es ja schc zum Lunch, und ich wollte mich doch noch umziehen. Krmms: Du mit. Mama?,, (Fortsetzung folgt, s öemfsdorbüllung S§1ern 1917 - 82.8eln>ljskr I. Tagesvollschule — Lehrlingüschule für PfllchtschSlee II. 4. Handelswissenschaftliche Kurse für männliche und weibliche Besucher llt. Borbereitung für Amtspriisungen All. Privatkurse -Ie»Me vvckls- M Wen MidildW-ZW, Dresden ^ V, Morttz-Str. L — Fernspr. 13509 MMWstlU MM U MM. Das nächste Sommer-Scmencr beginnt Dienstag, den 1?. April sys?. Anmeldungen neuer Schüler nimmt der Unterzeichnete Direktor entgegen, welchcr>auch gern bereit ist, weitere Auskunft zu erteilen, Octönomicrat Prof. Dr. Gräfe. Vas kisctiöfl. Lvlivict ru öl'eburx in Hessen - ilsli deieeliligteii 7 Kissen IffoMii. mil Nsglrctiule ,»n»»1 l.iNini. mit st ulk noblen, ", 2N 0.-itt!r» ,-»>!. "no- >-mn «len Lcimlj-Umo? .-m, 2.K .XpUi, /Uu>ku»!l »ml Nrn-ismkl >iurck ik-n I-ülstl. Krittxf. Ib«i 0*>I< i is« *»I: ornpLelllt x,i I»illiir«to» I'reinvn rnit kosten VVorlivn nvtvr Oiiruvtio. in viirsolick.^udrilcaten krsnr rimmsrmsnn, Ilimitlmil k'illnilLvi'slnsv« lv. /-— . — ---- 1'oinspi'veller II »20 ^ > --- Bitte zum Weißen Sonntag! Welcher Scelcnfreund gibt ein Schcrflein für 40 arme Diasporakinder, die am Weißen Sonntag tOI7 in Aue zur Ersten bl. Kommunion gehen? Infolge des Krieges müssen die meisten von Ihnen mit Kleidern bezw. Schuhen bedacht werden. Nur die große Notlage, die die Hilfskräfte im Auer Bezirk übersteigt, weist uns den Weg zur öffentlichen Bitte. .Katholisches Seelsorgeaint Aue, (Erzgeb.' Schneebergcrßr. 82 !„ zMs Uz,,!,! R«pNr»t»r«ia ». Sv»W>ev Nsriv 8ekväldrm6!' —— LLNKS Kvsvtickiok s-vstompoit, rvinvllck.XInstsr in xrelltor Mwviikl, so- rviv oliv M -1. MlMI Mpnt - Munenienk liVor cksu im b'oicks 8tsüsv6sr> ^.n^s- böri^sn oma iffrsucks machen vill, sovcls itmsu ckis öseiimeke Volksreitong naod. vor kann bei urmsrsr Oosobäktsstolis jeckei-seit bs^irmsv. dtkm nosiroibs uno ciis ^suaus kölckpostackrosLS und kü^s kür einen Normt 1.00 Nie. oster kür sin Visrtsi- jkrbr 3.00 Nie. bei, rvoraut sokort stio 2llN6nstunA beginnt. 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