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Sächsische Volkszeitung : 20.07.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192207203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19220720
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19220720
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-07
- Tag 1922-07-20
-
Monat
1922-07
-
Jahr
1922
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 20.07.1922
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'onn..c:ag. dc» Jul, li-UL Nr. 166. T-tte 2 Zentrum und Arbeitsgemeinschaft Die große NeichStagskrise, die uns eine Zeit laug in schwere Wirren zu stürzen drohte, ist vorüber. Heute kann man eS ruhig anssprccticn, das; es der Festigkeit der Zentrumspolitik, der ent schlossenen klare» Haltung der Zentruinssraklion, die in all diesen Fragen in völliger Eilrstimnttglcit und Geschlossenheit vorging, zu danken war, das; wir aus der verhängnisvollen Erschütterung unserer politische» Verhältnisse, wie sie durch den Rathenaumord hcrvorgerusen worden waren, einigermaßen unangefochten herauS- gegangcn sind. Nach der Ermordung Rathenaus drohte rin völliger Um schwung nach links. Die Parteien der Linken waren in eine starke Garung geraten. Was noch fehlte^ wurde durch den Druck der Gewerkschaften von außen her ergänzt. So sah man sich zeitweise einer Situation gegenüber, in der man keinen anderen Ausweg als die NeichstagSauflösung eMickte. Nicht als ob es dem Zentrum vor dem Nahen oder gar vor einer Wahlparole gebangt hätte, wohl aber in ernstestem BerantwortlichkeitSgcfühl für das Schicksal des Volksganzen, stellte eS sich auf den Stand punkt, bis an die Grenze des Möglichen zu gehen, um eine solche Neichstagsauslösung zu verhindern. Diese Grenze war darin gegeben, daß das Zentrum es ablehnen mußte, um jeden Preis eine solche Zuspitzung der Lage zu verhinderm Dem Machtbe- gchrcn der Linken mußte ein gebieterisches Halt entgegengerufen werde». So entwickelten sich die Dinge schließlich dahin, daß den Unabhängige», die inzwischen in eine Arbeitsgemeinschaft mit den MchrheitSsozialdemokraten getreten waren, die Verantwortung für die letzte Entscheidung zugeschoben wurde. Und stehe da: Als st« vor diese Verantwortung gestellt waren und keinen Ausweg mehr wußten, fanden sie mit einem Male recht wenig Geschmack an der Fortsetzung der inneren Krise, an einer NeichstagSauflösung und dergleichen. Tie seitherige Koalition bleibt also bis zum Wiederzusammen tritt des Reichstages in etwa drei Monaten bestehen. Das be deutet, daß auch die Negierungserweiterung bis zu diesen, Zeit punkt vertagt wird. Das Zentrum hatte sich, um das durch den Zuwachs der Unabhängigen bei der Mehrheitssozialdcmokratie ent- standene Uebergewicht zu parieren, getreu seine», schon immer und bei jeder Gelegenheit betätigten Streben, auch immer weitere Kreise von rechts für die Mitarbeit am Staat zu gewinnen, ohne weiteres für den Gedanken der Schaffung einer bürgerlichen Arbeitsgemeinschaft festgelegt. Dieser Gedanke fiel auf frucht baren Boden, auch die Deutsche Volkspartei griff ihn auf und man kam zu einer losen Verbindung, deren Wert und Wirkung sich für unser ganzes innerpolitischcs Leben nachgerade geltend machen muß. Eine solche Arbeitsgemeinschaft ist noch keine Koalition. Sie hat keine grundsätzliche Bedeutung, sie bezieht sich vielmehr ledig lich auf die engere parlamentarische Arbeit und auf die Form, in der sie sich vollziehen soll. Die Selbständigkeit der Fraktionen wird unter keinen Umständen angetastet. Es handelt sich vielmehr im engere» Sinne uni eine gegenseitige Fühlungnahme, um das Gegeneinanderstimmen und das Einbringen gegenseitig unan nehmbarer Anträge zu verhüten. Bestimmten Konsequenzen für die innere Struktur der betreffenden Parteien, die sich hier zu* saminenfinden, können nicht gezogen werden. Kurz und gut: Es handelt sich lediglich darum, das parlamentarische Arbeiten zu ver einfachen und für gewisse Fragen, sofern die Verhältnisse es ge statten, ein möglichst geschlossenes Vorgehen zu ermögliche». Diese Arbeitsgemeinschaft ist auf das Wärmste zu begrüßen, der Gedanke ist allseitig aufgegrissen, nun muß er ausgebaut werden, und >vir hoffen auf das Beftimmieste, daß damit ei» bedeutsamer Schritt zur Gesundung unseres parteipolitischen Lebens getan ist. Warum der Sturz? Der furchtbar jähe Sturz des AuhenwerteS der deutschen Mark hält die Gemüter in fieberhafter Erregung. Man stelle sich einmal vor, 1 Dollar kostete vor wenigen Tagen 630 Mark, das heißt, die Bewertung der Papierinark beträgt etwa 0,7 Pfennig der Friedcnswährung, also etwa Len 130. Teil einer Goldmark. Wo wird diese Abwärtsbewegung hallmachen? Eine bange Frage? Schon zeigen sich schreckhaft die Gespenster einer neuen Teuerungswelle. Der Weltmarktspreis ist wieder kilometerweil vorangeeilt. Der Inlandspreis wird folgen. Der Binnenwert der Mark wird de», Außenwert Nacheilen. Die Exportprämie der sinkenden Valuta wird uns zwar weitere, wenn auch zum Teil ungesunde Auöfuhrmöglichkeitcn schaffen und damit das Gespenst der Arbeitslosigkeit für Millionen, welches einer Mark- fcstignng, wie ein düsterer Schatten beigegeben ist, fernhalten. Aber andere Schäden erscheinen dafür auf dem Plan. Sie heißen erbitterte Lohnkänipfe, Tarifumwälzungen, Zerrüttung der öffentlichen Finanzen, neue PreiSrcvolutionen, wachsende Ver elendung der wirtschaftlich Schwachen. Man sucht nach dem Schuldigen, der das Barometer des Volkswohlstandes, die Valuta, so jäh zum Sinken brachte. Man spricht von dämonischen Machenschaften der Spekulation im Jn- und Ausland, von Deviscnhamsterei im Inland, die im Verein mit dcni für die Julitermiiizahlung Devisen kaufenden Reich die Flucht von der Mark und damit die Jagd nach fremden Valuten vergrößern. Sind das aber wirklich die Hauptschuldigen der Valulakatastrophe? Zunächst trägt die Schuld daran das Ausland, in erster Linie Frankreich, welches die Pariser Anlelheverhandlimgcn durch sein harinäckiges Verharren auf die Unantastbarkeit des Londoner Zahlungsplanes von, S. Mai 1921 mit seinen „»realisierbaren Goldmilliardcnsordcrungen wenigstens zur vorläufigen Ergebnis losigkeit verurteilte. Damit wurde das Vertrauen zun, deutschen Geld« er schüttert. die seelische Voraussetzung, die den Markaußenwert noch einigermaßen anfrcchtcrhielt. Der Mangel an Einficht hatte wieder einmal — wie oft schon ,n den letzten drei Jahren — über die Politik der wirtschaftlichen Vernunft gesiegt. Der zur Regelung einer internationalen Anleihe von den in Paris ver sau,eiten Bankiers bezeichnet« günstige Augenblick ward versäumt. Die Valuta hat sich inzwischen gerächt. Sie gibt den Katastrophcnpolitikcr» nochmals ein schrilles WarnungSfignal. Sie ruft ihnen zu: Beachtet die wirtschaftlichen Tatsachen, seid nicht Statisten einer unbelehrbaren nationalen Leidenschaft, seht eure Entsckchdigungsfordcrungen ans ein für Deutschland erträgliches Mas; herabI Dann kommt die internatnionale Anleihe für Deutschland, und damit bekommt ihr Gläubiger Deutschlands Mid in die Hände, »nd Deutschland selbst ist ein« Atempause gewährt. Seine Schuldverpflichtungen sind seiner ProduttionS- krast «»gepaßt. Damit hat auch der fremde Geldgeber Ver trauen auf die Sicherheit seines dem Schuldner Deutschland ge liehenen Kapitals, desgleichen ans die Zahlung der Zinsen und TilgunySqnoten. Von diesen, Vertrauen hängt der Anleihekredit ab. Voincar-' hält nach seinen Erklärungen der letzten Tage eine andere Voraussetzung für die wichtigste. Deutschland müsse zuerst seine Finanzen ordnen, zwischen Einnahmen und Aus gabe» ein Gleichgewicht Herstellen. Ist das aber möglich, solange der unsichere Kantonist Geldentwertung jeden »och so fein ausge stellten Haushaltsplan des Meiches über den Haufen wirft, wie der Windstoß ein Kartenhaus? Ta schnellen über Nacht di« Ausgaben, besonders dl« des Goldhauöhalt der Kriegsentschädigungen zu phantastischen Milli» ardenzisfrrn an. Der EntwertungSsaktor wird größer, wenn ich di« Goldinarksnmme in Papiermark mnrechne. Var einem Jahr brauchte das Reich nur 1,6 Papiermarkmilliarden, eine Goldmark- zahlnng von 100 Millionen an die Alliierten zu leisten, der Ent wertungsfaktor betrug etwa 15. Heute beträgt er beim Dollar- stand von 530 etwa 180. Es muß also für dieselbe Goldmark, summe 18 Milliarden Papiermark ausgeben. Damit werden die Ausgaben im ReichShanshalt größer und die Aussichten einer Gleichgewichtsbildung zwischen Einnahmen und Ausgaben ge ringer. Mit neuen Steuern kann man allein nicht Helsen. Im übrigen find di« Einnahmequellen erschöpft, die Höchstgrenze der Belastung ist erreicht, sicherlich, wenn die Zwangsanleihe ve» abschiedet ist. Unsere Versuche, die Reichsfinanzen zu ordnen, haben nur dann Erfolg, wen» wir mit einem einigermaßen feststehenden Geldwert rechnen können. Diese Marksestigu,^ hat aber nur Aussicht aus Verwirklichung, wenn die äußere Anleihe gewährt imrd und damit z,gleich tue den Markturs drückenden Devisen zahlungen ein« Zcitlang aufhören. Das hat zur Folge, daß di« Ausgabenposten in, Reichshaushalt sich um einen Teil der Kriegs entschädigungen mindern. Während dieser Atempause könnte ein SanierunySversuch der Reichsfinanzrn erfolgreich sein. Air sehen also, daß die Anleihe das erste und wichtigste ist, ,»w die damit verbundene neue Regelung der Kriegsent- schädigung. Wir bezeichnen die Anleihefrage «AS eine Vertrauensfrage. Der Gekgeber muß Vertrauen haben auf den Schuldner, daß er sich wirtschaftlich erholt. Hier kommen wir zu den Gründen des Valutafturze«, die in schweren Verfehlungen unserer eignen Volksgenossen liegen. Der ungeahnte Valutatiefstand zeigt, daß der Mord an Nathcnan unsere Kreditwürdigkeit in den Augen der Weltfinanz vermindert hat. Das ist einleuchtend. Denn die Anleihebereitschaft des ausländischen Kapitals hängt ab von der festen Fundierung der inneren politischen Verhältnisse. Mit Revolver und Handgranaten dürfen politische Meinungsverschie denheiten nicht ausgctragen werden, sondern mit ehrlichen Waffen des Geister. Das Vertrauen auf Deutschlands Kreditfähigkeit haben nicht minder erschüttert die Ausschreitungen des Links radikalismus: Generalstreiks mit Geivalttätigkeiten, Versuch einer «inseitigen Erweiterung der Negierung nach links, Forderung einer Reichstagsauflöfiing, kurz inncrpolitischer Wirrwarr. Das Ausland aber drückt seine Ansicht über das Toben des deutschen Links- „nd RechtSradikalismuS drastisch »nd fühl bar in der Markentwertung aus. Sic hieß: 1 Dollar kostet 630 Lik. Plan der Caritaslehrgange veranstaltet vom Deutschen Caritasverband, Zentrale Frciburg, in Essen-Ruhr (Gertrudis-Vereinshaus u,ü> Kath. GescüenhauS), vom 7. bis 26. August 1922. Wie in früheren Jahren, so veranstaltet die Zentrale des Deutschen Caritasverbandes auch in diesem Jahre eine Reihe be deutsamer Lehrgänge zur Einführung weiterer .Kreise in die neuzeitliche CaritaSarbeit und zur weiteren Schulung bereits karitativ tätiger Kreise. Die Lehrgänge, die in der Zeit vom 7. bis 26. August (jeweils morgens von 9—12 Uhr, anschließend Aussprache) in Essen a. d. Ruhr stattfindcn, werden folgenden Aufbau haben: I. Allgemeiner EaritaSlehrgang. <7. bis 17. August 1922) Montag, den 7. August: Wesen und Geist der Caritas. (Präsident Dr. Kreutz-Freiburg). Die Träger der freien Wohlfahrtspflege. Diüzesan-Caritasdirettor Dr. Lennö-Köln). Der Deutsche Cari» tasverlnnL u. seine Organisation. (Präs. Dr. Kreutz-Freiburg). Dienstag, den 8. August: Caritas und Sozialpolitik, (Diözesan- Caritasdirektor Univ.-Prof. Dr. Weber-Münster). Earitas un- behördliche Wohlfahrtspflege. (Univ.-Prof. Dr. Keller-Freiburg) Wohlfahrtsbestrebungei, in der christlichen und sozialistischen Arbeiterschaft. (Bibliothekar Auer-Frciburg). Mittwoch, den 9. August: Säuglingsschutz und Säuglingspflege. — Die Sorge für das Kleinkind und Schulkind. (Caritasdirek tor Tr. Lenne-Köln). ErholungLsürsorge, (Frl. Kiene-Köln). Donnerstag, den 10. August: Die Hauptquellen der Jugendver wahrlosung, (Generalsekretär Beeking-Freiburg). Die gesetz. liehe Neuregelung der Jugendfürsorge. (Caritasdirektor Dr. Lenne-Köln). Zeitaufgabcn des Bormundschaftswesens, (Frau AmtSgrrichtsrat Neuhaus M. d. N., Dortmund). Freitag, den 11. August: Mädchenschutz, Bahnhofsmission und caritative Stellenvermittlung. (Frau Dr. Büssem-Oberhausen). Fürsorge für körperlich oder geistig Gebrechliche. Die caritative Krankenfürsorge. (Rektor va» Acken-Gladbeck). Sonnabend, den 12. August: Bedeutung und Eigenart organi- sierter ländlicher CaritaSarbeit. (Caritasdirektor Dr. Lennö- Köln). Die Landkrankenfücsorge, (Direktor Dr. Laufen-Aren- berg). Die Mitarbeit der Caritas im Kampf gegen den Alloho- liSmuS, (P. Syring-Heidhauscn). . Montag, den 14. August: Praktische Familienfürsorge und ihre Träger. I. (Frl. M. Otto-Freiburg). Praktische Fainiliensür- sorge »nd ihre Träger, II. (Frl. M. Otto-Freiburg). Neuzeit liche Vinzenzavbeit. (Bibliothekar Auer-Jreiburg). Dienstag, den 15. August: CaritaShilfe in der Seelsorge. (P. Wiesen O. S. C., Frciburg). Fürsorge für die Strafgefangenen und Strafentlassenen, (GesängniSpfarrer Fatzbender-Düsseldorf» Derendorf). Caritas für Gasthofairgestcllte, (Bibliothekar Auer» Frciburg). Mittwoch, den 16. August: Kriegsopferfürsorge. Mitarbeit an der Wohn-nngsfürsorge, (Frl. FreerickS, Regierungsbezirksfür sorgerin, Köln). Wanderarmenfürsorge, (P. Dr. Ricking O. F. M., Paderborn). Donnerstag, den 17. Anglist: Nutzung der sozialen Hilfsquellen durch die Caritas, (Caritassekretär Pfarrer Schmücker-Essen). Gewinnung und Schulung weiterer Kreise für die Caritas. (Generalsekretär Beeking-Freiburg). Pflege der CaritaSgesin- nung, (Prälat Dechant EuSkirchen-Essen-Alten-orf). Schluß wort. 2. EkgänzungSlehrgaiig znr Einführung in die Praxis rlurS örtlichen CarltaSverbandeS. An den genannten Tagen, jeweils nachmittags von 4—6 Nhr. Donnerstag, den 10. August: Der örtliche Caritaöverband, seine Notwendigkeit »nd sein Aufbau. (Caritassekreiär Pfarrer Böh- mer-Hamm i. W.). Die Zusammenarbeit der örtlichen karita tiven Vereine im örtlichen Caritasverband „nd in den Pfarr- CaritasauSschüsten. (Caritasdircltor Lenne-Köln). Freitag, den 11. August: Die Tätigkeit eines örtlichen Caritasver bandes. (Pfarrer Schmücker-Essen). Da» Laritasbureau, seine Einrichtung und seine Hilfsmittel (Handbibliothek). (CaritaS- sekretär Schlüsener-Recklinghausen). Montag, den 14. August: Die örtliche karitative EchnIungSarbeit (Generalsekretär Beeking-Freiburg). Die Leitung karitativer Vereine. (Frl. M. Otto-Freiburg). DieuStag, den 15. August: Die CaritaSarbeit in ihrer Verbindung mit der Seelsorge und den religiösen und sozialen Vereine». (Generalsekretär Pater Wiesen - Frciburg). Der KrciScaritaS- verband und seine Aufgaben. (CaritaSsekrctär Kaplan Köster- Goch). Mittwoch, den 16. August: Wohlsahrts- und Jugendämter „nd unsere Stellung zu ihnen. (CaritaSdirektor Dr. Lennä-Köln). Praktische Anregungen für das Zusammenarbeiten mit den be- hördlichen Wohlfahrt»- und Jugendämtern. (CaritaSsekretär Kaplan Schlüfener-Recklingshausen). 3. Sonberlrhrgang für CaritaShilfe in de» Seelsorge (21.—26. Anglist) Die Referate sind jeweils morgens von 9—12 Uhr und nach mittags von 4—6 Uhr. Daran anschließend von 6—7 Aus sprache Montag, den 21. August: Notwendigkeit der CaritaShilfe. (Gene ralsekretär Pater Wiesen-Freiburg). Da» kirchliche Leben der Gegenwart. (Direktor Dr. Eitner-Köln). Wirtschaftsleben und Seelsorgehilf«. (Geheimrat Prof. Dr. Fahbender-Berlin). Das Schrifttum in seinen schädigenden und nutzbringenden Folgen für die Seelsorge. (A. Rumpf, Generalsekretär an der Borro. mäuszentrale, Bonn). Dienstag, den 22. August: Die Pfarrkartei. (Stadtpfarrer Kistner- Freiburg). Die seelsorgliche Bedeutung der Psarrblätter. (Pfarrer Friedrich Strauß-Essen). Die Pfar zentra'e und ihr Wert für die Seelsorge. — Wie interessieren wir weitere Kreise für das Laienapostolat? (Rechtsanwalt Schmitz-Proenen-Köln). Mittwoch, den 23. August: Die SeelsorgcHilse weiblicher Standcs- vereine. (Oberpfarrcr und DiözesanpräseS Taepper-Köln). DaS Apostolat der cacitativen Vereine. 1. (Generalsekretär Coenen- Köln). Das Apostolat der caritative» Vereine. 2. Frl. M. Otto-Freiburg). Ter 3. Orden und die Seelsorgehilse. (Pater Markus O. Cap.-Krefeld). Donnerstag, den 24. August: Arbeiten und Erfahrungen in der organisierten Caritashilfe. 1. (Pfarrer Aufenanger-Dorlmund). Arbeiten und Erfahrungen in der organisierten CaritaShilfe. 8. Kaplan Scheuermann-Mannheim). Arbeiten und Erfahrungen in der organisierten CaritaShilfe. 9. (Pfarrer Kaller-Berlin). Schulung ehrenamtlicher Kräfte. (Pater Markus O. Cap.- Krefeld). Freitag, de» 26. August: BahnhosSmission und Mädchenschntz. (Oberpfarrer und DiözesanpräseS Taepper-Köln). Mitarbeit des Laienapostolates zum Schutz der kirchlichen Ebe. (Pfarrer Aufenanger-Dortmund). Arbeiter und Lainenapostolat. 1. (Pater Ziunnermann-Bcrlin). Arbeiter »nd Laienapostolat. 2. Arbeitersekretär I. Nuhr-Cssen). Sonnabend, den 26. August: Das Laienapvstolat und unsere J„„q« männer. — Haupt- und ehrenamtliche CaritaShilfe. (General sekretär Pater Wiesen-Freiburg). Hochziele und Beweggründe des Laienapostolates. (Domkapitular Dr. Stoffels-Köln). Anmeldungen sind baldigst zu richte» an die Zentrale des Deutsche« CarltaSverbandeS, Freiburg t. Br., Bclfortstr. 20, oder «n den CaritaSverband Esten (Ruhr), Kastanieiiallee 36a. Der Teilnehmerbeitrag beträgt: für de» allgemeinen Ca. ritaSlehrgang 100 M.. für den ErgänguugSknrsus 60 M., für den Sonderlehrgang über CaritaShilfe in der Seelsorge 100 M., für alle drei Kurse 200 M. » Tageskarten werden zn 20 M. auSgogeben, Für Studierende und OrdenSlente wird der Beitrag auf die Hälfte festgesetzt. Es wird für einen gemeinsamen Mittags- und Abendtisch zu ermäßigtem Preise gesorgt. Ebenso werden mif Wunsch preis, werte Quartiere vermittelt. Bei der Anmeldung wolle man an geben, ob Privatquartier gewünscht wird mit Verpflegung oder ob inan am gemeinsamen Mittag- und Abendtisch teilnimmt. Di« Anmeldungen sollen bis spätestens 1. Angust erfolgen. Aus dem Ausland Der gestrige Ministerrat in Paris Paris, 10. Juli. Ter gestrige Ministerrat befaßte sich mit der Frage der deutschen Nachlieferungen aus Reparationskonto. Besonders erörtert wurde da« Wiesbadener Sachabkommen und der bekannte Plan de« Minister« le Trolquer, dessen Reckitmäßigkcit neben den Wiesbadener Abkommen von der französischen Negierung auf Grund deö Vertrages von Versailles trotz des Ultimatums von London auSdrücklick, anerkannt wurde. Die französische Regierung ist sest entschlossen, die beschleunigte Durchiührimg des Wiesbadener Abkommens von Deutschland mit allen Mitteln zu verlangen Tie nächste Kabinettssitzung findet am Freitag statt, der nächste Minister- rat in Rambouillet erst am 27. Juli. Die Tagung des Dölkerbundsrates Haag» 19. Juli. In der gestrigen Sitzung des Völkerbunds- rateS wurde beschlossen, Deutschland ansznsordern ein Mitglied in die Kommission gegen den Mädchenhandel zn entsenden. Der Daili» Telegraf bestätigt, daß inoffiziell die Zulassung Deutschland» zum Völkerbund Gegenstand der Besprechungen sein werden. Ausbreitung der Cholera in Kowno Warschau, 19. Juli. Im AnSwauderungölager von Kowno wütet noch immer die Cholera. Die Bemühungen, die Seuche zu bekämpfen, haben noch nicht zu einein endgültigen Erfolge geiiihrt. In diesen Tagen sind wieder sechs neue Erkrankungen festgestellt worden. Da die meisten Brunnen Eholerabazillen enthalten, sintz sie durch eine besondere Kommission geschlossen worden. Eine Eisenbahnanleihe Polens Warschau» 19. Juli. Ein englisch-amerikanisches Konsortium hat bei der polnischen Regierung eine Eisenbnhnanleihe von zwei Millionen Pfund Sterling angcbotrn zun, Ankauf von Eisenbahn material. Die Verhandlungen der polnischen Regierung werdet» vom Grasen PorowSki geführt. Der Wahlsieg der holländischen Katholiken Von geschätzter Seite wird uns a»S Holland geschrieben: Einen glänzenden Sieg haben, wie schon bekannt, die christ lichen Rechtsparteien Hollands in heiße»: Kampf erstritten. Bon den IM Sitzen der 2. Kammer erhielten die römisch-katholische Staatsparte: 32, die Anti-Revolutionären (orthodoxe fortschritÜ. Calviniste») 16, die Christl. Historischen (orthodoxe konservative Calvinisten) 11, die Rechtsparteien somit 59, die Linksparteien! dagegen m:r 41 Abgeordnete. DaS ist ein hocherfrculicheS Ergeb nis, zumal noch vor Monaten für die römisch-kath. Staatspartei! die Gefahr der Zersplitterung recht groß war. Nachdem 1918, zum erste,: Male im „kalvinistischci:" Holland, ein lftitholik — Jonkheer Ruiss de Beerenbrouck — Ministerpräsident geworden war, nötigten die wirtschaftlichen Verhältnisse, besondere Gesetze zun: Schutze der Handarbeitendei: Bevölkerung zn schassen, und das wesentlichste Verdienst kommt hier den: kath. Hochschulpro fessor Albers zn, dem Rufis de Beerenbrouck das „Ministerium van Nrbeid" übertrug. Albers führte den achtstündigen Arbeits tag und andere „kostspielige" Gesetze ein, die Hei der steigenden Lähmung der inländischen Industrie die Arbeitgeber aller Parteien mißstimmten, doch mit den: Unterschied, daß die liberale Oppo sition heute die Gesetze grundsätzlich ablehnt, die kathol. Oppo sition als inopportun mit Rücksicht ans die wirtschaftliche De pression. Im Februar dieses Jahres trat nun Notar van Cranenburgh, persönlich ein überzeugter Katholik, als Führer der kathol. Reak tionäre auf; er berief «ine Versammlung nach Utrecht, wo auch Baron van Wynberge», Mgeordneter der R. K. Staatspartei und Vorsitzender der R. K. Wahlvereine des Landes zugegen war. Sobald auf dieser Versammlung sich klar ergab, daß einige kath. Reaktionäre eine Spaltung dler R. K. Staatspartci in Arbeit geber und Arbeitnehmer anstrebte», erklärte Whnbergc», die Er haltung der Einheitsfront sei eine GewissenSpflicht der hollän dischen Katholiken nnd auch van Cranenburgh protestierte gegen eine Spaltung; er verlange «ine Reorganisation der N. K. Staatspartei, namentlich der Wahlverekne, in denen bei der be stehenden Geschäftsordnung die kathol. Arbeitgeber gegenüber der Masse der Arbeitnehmer ihre Interessen nicht genügend wahr- nehmen könnten. Cranenburgh legte die Leitung nieder. Swanc- Utrecht übernahm die Führung nnd schritt in: Frühjahr zur Auf stellung der Neuen Kathol. Partei (N. K. P.) und einer eigenen Wahlliste. Aehnliche Spaltungen vollzogen sich in andere» Parteien, so daß nicht weniger als 50 Parteien verschiedener Stärke nnd Richtung Wahllistei: einrcichten. Die Niedergeschlagenheit derer, die treu zur R. K. Staats- Partei standen, war groß. Die in 50jährigem Kamps errungene Machtstellung war mit einen: Schlage bedroht. Der Anhang der N. K. P. unter de» Geschäftsleuten nnd Vertretern des Handels und der Industrie wuchs gewaltig an. Das Programm der N. K. P. war fast Punkt für Punkt dasselbe wie das der N. K. Staatsparte:, aber die Unzufriedenen wollte,: das Program»: mit Männern ihre» Vertrauens auösühren. Mit Cpannung er- wartete man bei: auf bei: 5. Ink: angesetzte:: 2. Allgeui. Niedert. Katholikentag z» Nymegcn nnd eine Stell»,:gnctt»»e des Episko pates. Die fünf katholischen Bischöfe mit Erzbischof H. v. der Wetering-Utrecht an der Spitze erschienen. Bislang hatten die- Bischöfe, die von allen anerkannten Gcwisseiiösührrr des kathol. Volkes, geschwiegen. Dieses Schweigen deutete die R. E P. als Gutheißung ihrer Pläne. Erzbischof de Wctering erklärte namens des Gesamtepiskopats, hierdurch zu einer öffentlichen Stellungnahme genötigt zn sein: Der Episkopat könne die N. K. P. nicht gntheißen, und ihre Gründung nur bedauern; zn einer
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