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Sächsische Volkszeitung : 13.05.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192105136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19210513
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19210513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-05
- Tag 1921-05-13
-
Monat
1921-05
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 13.05.1921
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«Schlecht Boll»itit»>» tzreitag den 18. Mai 1821 kibec wvll« er in sechs Wochen spreche». — MnrcrN Sembal schreibt im „Poponlaire": Briand befürchte eine» hcjligen An- griff beim Wieder,Zusammentritt der Kammer und habe schon mobilisiert, um deu Chauvinisten zu gefallen. Hofsciusich werde er sich nicht durch die Notwendigkeit, sie znsricdenzust-Ilc», zu gefährlichen Maßnahmen treiben lassen. Schon habe der „Temps" gestern suggeriert, die Ereignisse m Obcrschlesicn tönnle» al» Vorwand hierzu dienen. ' Ein tschechisch-rumänischer Vrrtra» ^ Paris, 18. Mai. Wie ..Petit Parisien" mitteilt, ist zwischen der Tschechoslowakei und Rumänien ein neuer Vertrag abgeschlossen worden, der eine Klausel enthält, dah die Tschechoslowakei verpflichtet ist, aller Munition für Ruin i- nicn die Durchfuhr zu. gestatten, falls Rnmänie» von einer anderen Macht als Ungarn angegriffen werde. Der Wechsel im Reieltsministerium des Innern Berlin, 12. Mai. Im ReichSininisterium des Innern ver abschiedete sich heute der bisherige Minister Koch von der Be amtenschaft. Er hob die Arbeitssrendigkeit hervor, mit der die Vcaintcnfchaft in fast 1)4 Jahr feiner Tätigkeit an dem Wicder- ailsbau Deutschlands mitgearbeitet habe und betonte, dah Deutschland nicht voraiitommen könne, wenn nicht im Volke eine gröhere Versöhnlichkeit der Gesinnung PIgh greife. NeichSministcr Dr. Grndna »er begrüßte mit Dantes- Worten an seinen Vorgänger die Beamtenschaft. Er werde ans« eifrigste bemüht sein, im vertrauensvollen und kollegialen Zu sammenwirken mit ihr nützliche Arbeit für das Vaterland zu leisten. Staatssekretär Lewald dantte namens der Beamten schaft dem scheidenden Minister Korb für seine Worte nnd er innerte an die zahlreichen großen Arbeiten, die während der Ministerschast Kochs geleistet oder in Angriff genommen wor den sind. Redner gab der Hoffnung!' Ausdruck, daß die reichen Erfahrungen des bisherige» Ministers dein Vaterland«? auch fernerhin zugute komme» mögen. Den neuen Reichsminister' begrüßend erklärte der Staatssekretär, das; dessen Worte in den Herzen der Beamtenschaft auf einen fruchtbaren Boden fallen würden. Im Anschluss an diese Ansprache stellte Staatssekretär Lewald die Beamtenschaft dem Reichs-Minister Dr. Gradnancr Vor. Der Nerckspriisideitl an Minister Koch Berlin, 12. Mai. Der Reichspräsident har an den scheiden den Reichsminister des Innern Koch solgcndes Handschreiben gerichtet: Sehr geehrter Herr ReichSniinister! Ihrem Antrag entsprechend Übermittele ich Ihnen in der Anlaae den nachgcsuchtcn Abschied aus Ihrem Amt. Sie haben das ReichSininisterium des Innern mit Umsicht und Geschick geleitet und sich den umsassenden Ausgaben Itzres Dienstbereiches namentlich auch auf dem OrganisationS- gebiet mit Tatkraft und Pflichttreue unterzogen. Bei der Bedeutung Ihres Ressorts und als Vizepräsident der vorigen RcichSregiernng haben Sie auch an der allgemeine» Leitung der Neichsgc'chäste bestimmenden Anteil gehabt. Es ist mir eine angenehme Pflicht, Ihnen für die hingebende Tätigkeit meinen ansrichtigen Dank und meine Aneikennung anszusprechen und ich säge den Wunsch hinzu, das; Ihre Fähigkeiten bald ein weiteres reiches Feld ersprießlicher Tätigkeit finden mögen. Mit dem Ausdruck meiner ausgezeichneten Hochachtung Ihr sehr ergebener Reichspräsident, Ebcri. Dr. von Krause Vorsitzender der Deutschen Volkspartei im preußi chen Landtage (Eigener Drahtbericht der „Sächs. VotkSzeitg') Berlin, 13. Mai. Die Fraktion der Deutschen VoikSparlei im preußischen Landtag wählte zum l. Vorsitzenden Dr. von Krause, zum 2. Vorsitzenden Dr. von Campe. Einstellung des Verfahrens gegen Erzberger (Eigener Drahtbcricht der „Sächs. V o I k s z e i t g.") Berlin, 13. Mai Im Anschluß an den Prozeß Erzberger- Helfferich wurde bekanntlich auf Denunziationen deutschnatio- »aler Organe wegen angeblicher unrichtiger Aussagen gegen den früheren Reichsfinanzministcr Erzbcrgcr ein Verfahren wegen Meineid eingeleitet. Auf eigenen Wunsch Erzbergers hat dann der Reichstag die Immunität aufgehoben. Wie wir nun erfahren, hat jetzt die 'Staatsanwaltschaft — und zwar Oberstaatsanwalt von Clausewitz — das MeincidS- vcrsahren gegen Erzberger wegen Mangels jeglicher Beweise eingestellt. Streik der Kohlenarbeiler in Steiermark (Eigener Draht bericht der „Sächs. V o l k s z e i t g."f Wieir, 13. Mai. Seit gestern morgen befinden sich die Ar beiter aller Kohlenreviere der Steiermark im Streik, weil ihre Lohnsorderungcn nicht gebilligt worden sind. Heute abend dürsten auch die Bergarbeiter NicdcröstcrreichL in den Streik treten. Tunneldurchstich (Eigener Draht bericht der „Sächs. V o l k s z e i t g.") München, 13. Mai. Gestern nacht ist der Sioltdurchstich zwischen Weichensee und Kochelsee erfolgt und damit die Tunnelverbindnng des Wcichcnscc-Krastwcrkcs, der größten Kraftanlage Deutschlands, hergcstellt. kleine Nachrichten Paris. Nach Meldungen ans Brüssel wird König Albert von Belgien bei seiner Reise nach Lille zur Begegnung mit Präsidenten Millerand vom Minister für äußere Angelegen heiten Jaspar begleitet sein. Hamburg. Auf der Deutschen Werst Funkenwerda lief am Donnerstag das ,weite Schiff aus einer Serie von fünf gleichen Schiffen, ein 2600-Tonnen-Dompfer für die Hamburg-Amerika-Linie. vom Stapel ein. Das Schiff erhielt den Namen »Andalusta*. Nachrichten ans Sachsen — Die Abfindung deS sächsischen Königshauses. Wie eine Dresdner Korrespondenz zuverlässig erfährt, hat das sächsische Ministerium nnnmehr den Vorschlägen der sogenannten SlaatSkommission über die Abfindung des früheren Königshauses zug c st i m m t. Die Vorschläge des Staates werden in diesen Tage» der Hofkommission, der Vertretung des wettinischen Königshauses, übermittelt zur Prüfung und Beantwortung. Ter Staat erstrebt bekanntlich einen großzügigen Ausgleich mit der Krone an, wonach ihr eine ganze Reihe Besitztümer über lassen und auch eine Barentschädigung gewährt werden sollen. Der Abschluß der Verhandlungen dürfte sich noch geraume Zeit bniztehen, da die Vorschläge des Staates nicht ohne weiteres die Zustimmung der Gegenseite finden dürsten. Nach einer etwaigen Einigung hat auch noch der Landtag seine Zustimmung zu geben. — Trauung im ehemalige« KäniaShause. Die Trauung der Prinzessin Maria Altx, der zweiten Tochter dr» König«, mit dem Prinzen Fran,Joseph von Hohenzollrrn soff am Geburtstage des Königs, am LS. Mas, in Sibyllenort siattflnden. — Verkauf dreier sächsischer Zeitungen. Wie auS guter Quelle verlautet, ist das demokratische Leipziger Tageblatt mit der Leipziger Zeitung an Ullstein nbergegangen, der bekanntlich vor kurzem auch die deutschnationale Leipziger Allgemeine Zei tung erworben hat. Man spricht von einem Kaufpreis von 8 Millionen Mark. — Ferner ist die Höllische Allgemeine Zeitung mit dem Olto Hendel-Verlag in den Besitz der Mitteldeutschen VerlagS-A.-G. in Erfurt übergegangen, die dort feit etwa 1)4 Kahren die rechtsstehend« Mitteldeutsche Zeitung herausgibt. Nr. 109, Seite 8 — Zum französischen Genernlkonsnt in Leipzig nnd Dres- den ist nach einer Mitteilung der jranzösische» Botschasl in Ber lin Herr Henry Aristide Clomcitt Gabriel EcunalenS ernannt worden. — Freiberg. (Ein zweiter Mörder begnadigt.) Der am 2v. Februar vom hiesigen Geschworenengericht wegen Mordes in Tateinhetl mit versuchtem schweren Raube zum Tode verurteilte Schlosser Kurt Erich Geißler au» Dresden ist zu lebenslänglichem Zuchtbau» begnadigt worden. Geißler hatte seinerzeit auf Wendisch- kcn«dorfer Flur seinen Begleiter mit einem Beil« niedergeschlagen. Lion dem Erlös de» Raube» wollt« er seiner Braut eine Küche«» ltnciblun, kaufen. Bei Aus Dresden Staotverordnetenfitiung Vor Eintritt in die Tagesordnung der gestrigen össemlichen Sitzung der Stadtverordneten wurde zunächst der Mechaniker Max Seifert, der an Stelle deS Verbandsbeamten Metzer in das Kollegium cingetrcten ist. durch den Vizcvorstehcr Schmidt verpflichtet. Zn de». Eingaben, die sich gegen die geplante Verlegung des Schulamtes in das Ge bäude der 46. Volksschule wandten, erklärt Stadlv. Hein: Trotz des Mangels an geeigneten Räume» könne der Ben'scblng des Rates nicht angenommen weedcn. Nicht nur der Schnlausschuß, sondern auch Lehrer und Eltern hätten sich ent schiede» dagegen ausgesprochen, denn durch die Einräumung von Bureaus n. Schulen müsse durch Zusammenlegung solcher eine Häufung der Unterrichtsstunden eintrctcn, was- znm «wüßten Nachteile für die Kinder sei. Sindiv. ClajnS schließt iicli dem Vorredner an. Stadw Thicrfelder sieht in der Maßnahme des Rates ebenfalls eine unglückliche Operation nnd verlangt mehr Rüctficht für die Kinder, die ohnedies schon unter den ver schiedenste» Nebel» zu leiden hätten. Oberbürgermeister Blüh er betont demgegenüber die Notwendigkeit der Schaf fung neuer Bnreanräume: ce hält dafür die Räume deS Schul amtes für die geeignetesten. Der Antrag Hein, den Rat zu ersuchen, von einer Bereitstellung von Schul- r >i n m en zu B u r c a u z w c ck c n abzusehen, wird c i n ft i m mig äugen v m m c n. Der Vorschlgg des Ncchts- nnd Vcrwaltnngsausschnsies zu einer Ngisvorlagc vom 7. März in Nebercinstii.nnnng mit dieser das Berechnnngsgeld zur Förde rung von Ninsicdlunge» nach Auswärts um 166 666 M. zu ver stärken und siir sede selbständige Kleinwohnung, die im Versöbg- banse für Rechnung des Bürgcrhvspiials hcrgestellt wird, an Stelle des Betrages von !666 M. 2666 M. zu bezahlen, wird e > n st i in mig ang e n o in m e n. Feener werden noch die Anträge dersetben Ausschüsse anaenommen, die einen Betrag von 8 Millionen für Wohnungsbguten fordern. Weiter wurde e i n st i m m i g be s ck> l o sscn , die Staatsregiernng zu er suchen. die Einverleibung der Gemeinden Prohlis, Leub nitz - N c n o st r a , Torna nnd Roßtal mit der Stadt - gemeinde Dresden zu genehmigen. Zum Schluß der Sitzung wnede gemäß der Ratsvortage beschlossen, die Gemeinde- arnndslener für 1621 ani 8 vom Tausend des gemeinen Wertes festznsietten und davon d.e Hälfte am 1. Juli zu erheben. —* Das OrtSamt sür Kricgcrfnrsvkge hofft, an be dürftige Kriegsbeschädigte und Hinterbliebene nnd Kriegs- etterngcldcmpfänger, soweit sic nicht vom Kricgssürsorgeam! als Erwerbc-Iose oder vom Fürsoraeamt als Atmoseuempstinger beliefert werden oder beliefert worden find, Kartoffeln zum ver billigten Preis nbgebe» zu können. AIS bedürftig ist im allgemeinen derjenige anznjehen, dejjen Gesamieinkommen den Betrag dersenigen Unterstützung, die ihm im Falte der Erwerbslosigkeit zustehen würde, nicht übersteigt, der Verteilung sollen deshalb berücksichtigt werden: n) wirtschaftlich selbständige Ledige, Witwen nnd Witwer mit höchstens 3100 M., kinderlose Ehepaare mit höchstens 4600—1806 M. Jahres einkommen, für jedes cinkominenslosc Kind erhöht sich die Einkvm- niciiögrenze um 1286 M. Es würden erhalten alleinstehende Personen bis zu )- Zentner, Ehepaare mit 1 Kind bis zu 1 Zentner, Ehepaare mir 2—3 Kindern bis zu 1 U Zentner, Ehepaare mit mehr als dr'ci Kindern bis zu 2 Zentner Kartoffeln. Für Verwitwete mit Kivdern würde sich die abzugebende Menge nach Befinden sinngemäß verringern, z. B. 1 Witwe mit 2 Kindern. (3 Personen würden 1 Zentner erhalten.) Mehr a!S 2 Zentner werden nicht abgegeben. Für jeden X- Zentner Kartoffel» find von den Berechtigten 16 M.. für jede» Zentner also 26 M. zu bezahlen. Der Preis für den Zentner beträgt an sich 48 M.; der Unterschredsbetrag von 25 M. für den Zentner wird ans Mitteln des Ortsamtes bestritten. Kriegsbeschädigte und Hinterbliebene aus dem Stadtgebiet einschließlich den einvcrleibten Vororten, die sich nach vorstehen den Grundsätzen bezugsberechtigt glauben, können bis spätestens Mittwoch den 18. Mai 1621 im OrtSamt sür Kriegersürsorge, Wilsdruffer Straße 18. in der Beratungsstelle Scheffelstraßc, in den Bezirks»,spektio»en und bei den Kriegsbeschädigtenorganisa- tioncn Antrag stelle» und Fragebogen entnehme»; falls ihnen Kartoffeln beivilliat werden können, gehen ihnen Bezugsausweise z». Von allen Berechtigten sind dann die entsprechenden Kar- toffelmengen in der auf der Rückseite des BczugSauSwciscS keunttich gemachten Verkaufsstelle abznholen nnd dort zu be zahlen Abweichend von der früheren Regelung ist diesmal der «nfgcdrnckte Preis sür die verbilligten Kartoffeln in der betr. Verkaufsstelle zu entrichten. Die Bezugsausweise sind von den betreffenden Geschäftsstellen gesammelt an das Orts amt zn schicken. Es wird noch darauf hingewicsen, daß eine bestimmte Zu sicherung auf Belieferung nicht gemacht werden kann. —* Die städtische Verkaufsstelle für Männcrklcidung uns Schuhwarcn sür Minderbemittelte im Ansstcllnngsgrundstück (Eingang Lennöstr.) ist am P f i n g st s o n n a b e n d nur in der Zeit von halb 9 Uhr früh bis 12 Uhr mittags geöffnet. Am 20. Mai wird diese Verkaufsstelle endgültig geschlos sen werden. Viele Waren sind, wie uns mitgctcilt wird, ver griffen. Es bietet sich nur noch bis zu diesem Tage Gelegenheit, preiswerte dreiteilige Herrenanzüge zn 295 M. nnd 195 M., Herrenhosen zu SO M-, sowie gute Herrenstiefel und gebrauchtes MilitärMuhwerk zu erwerben. —^ Ein Lehrgang über die Alkoholfrage in ihrer Bedeu tung für die Jugenderziehung nnd VolkSkultnr findet vom 28. bis 31. Mai in Dresden statt. Der Lehrgang dürste in mehr facher Hinsicht für alle volkSerziehcrisch gerichteten Kreise wert volle Anregungen bringen, da nicht nur die wissenschaftlichen Grundlagen über die Alkoholfrage und deren Beziehungen zue Jugendbildnng behandelt werden, sondern es soll auch die so wichtige Aufgabe der Hebung unserer Geselligkeit in Familie und Verein gefördert werden. Anmeldungen find zn richten an W. Ulbricht, Dresdcn-N., Döbelner Straße 126, oder an die Geschäftsstelle Blochmannstr. 19 (Fernsprecher 17 558). b- c) Gemeinde- und Vereinsnachrichte« * Garnisonkirche. Beim Festgottesdienst am 1. Pfingst- feiertag halb 10 Uhr anläßlich des Gcncralappclls der Freien Vereinigung der ehemaligen „Schwarzen Brigade" singt der katholische Mannergesangverein die St. Gertru« diS-Mcsse des Kölner Domkapellmeistcrs Friedrich Koencii. * Leipzig. St. TrinitatiS-Kirche. Im feierlichen Hochamt am 1. Pfinastfeicrtag, 9 Uhr, gelangt zur Erstauffüh rung: C-Dur-Messe Nr. 9 von Mozart (Credomcsse) für Chor, Soli und Orchester.. Leitung: Bruno Pcrtus. Hauptprobe: Sonnabend den 14. Mai. abends 8)4 Uhr. * Chemnitz, St. Joseph. Der liebliche Maimonak bracht» unserer Gemeinde zwei Festtage. Am 1. Mai wurden 133 Schulkinder zum ersten Male zum Tisch des Herrn geführt. Die Anteilnahme der Gemeinde war außerordentlich groß wie nie zuvor. Dank der Mildtätigkeit konnten die ärmsten Kinder mir neuen Kleidern, Schuhe» nnd alle mit Gebetbüchlein und Kerzen versehen werden. In musterhafter Ordnung vollzog sich die hl. Handtnng, die allen Kindern und der Gemeinde unvergeßlich sein wird. Am Nachmittag fanden sich die Kinder zur Maiandachl ein nnd nachdem ein edler Wohltäter die Crstkommunikanten auf dem Schulhof photographiert hatte, gings durch den nahen Zeisig- Waid zu dem Waldschtüßchen, wo mit sröhUchcm Spiel die Kin der ihren schönsten Lebenstag beschlossen. — Eine zweite Weihe, stunde erlebte die Gemeinde, als am Dienstag während der Maiandacht der hier so beliebte und hochgeschätzte Schloßgeistliche aus Wechselbnrg. Herr Bcnediktinerpater Dr. Nauen, die Kanzel bestieg, um seinen fünften religiösen Vortrag zu halten. In erschütternde» Bilder» wurde uns meisterhaft das Wesen nnd die Folgen der Stunde geschildert und der Weg gezeigt, der znm Glücke oder Unglück führt. Rach diesem herrlichen Vortrag er strahlte der Muitcrgottesaltar im elektrischen Licht und die zahlreichen Kirche nbesnchcr beteten in stiller Andacht zur Mutter der Barinherzighcit, die uns zeige nach diesem Elende Jesum, d>e gcbenedeite Frucht ihres Leibes! * Rositz. Das katholische VereinshanS, eigentlich nur katholische» Interessen dienend, erfreut sich, wie inan höri, gro ßer Snmpathien nichtkathotischer Kreise. Wie es scheint, will inan cs des katholischen Charakters ganz entkleiden, lim dies zu erreichen, bedient man sich des Radfahrervereins „Germania". Ausgerechnet diese „Leutchen", 'von denen manche mittags 1 Uhr schon zwei Nennen, aber keinen Gottesdienst hinter sich haben, haben nichts dagegen, wem, Bundesgenossen gegnerischen Cha rakters, wie Solidarität, ihr Heim im „VereinshanS" anfschla« gen möchten, denen dann auch noch andere Klubs folgen und so das VereinshanS zu einem Gewerkschaftshaus nnigestalten wür- den. Diese „fahrenden" Katholiken bedenken nicht, mit welch großen Mühen und Opfern: ihre Väter das katbolischc Vereins- Haus errichteten, nnd zwar deshalb errichteten, um nicht immer von der Gnade Andersgesinnter abhängig sein zu müsse» Cs war geradezu ein erhebendes und wohltuendes- Gefühl, als meh rere beherzte Männer diesen Antragstellern den hochg-schwolle» neu Kamin ordentlich zurechtstutzten und darauf hinwiesen, daß das katholische Vercinshans das bleiben soll, was es ist, trotz der verlockenden Aussichten. Diesen Männern gebührt der Dank aller Katholiken. G. Seeb. Parteinachrichten Heidenau. Am 28. April hielt die hiesige Ort gruppe der Z e n t r n in s p c, r t e i einen leidlich gut besncknen Vor tragsabend ab, an dem Herr Redakteur K o r i n g die E cb u l » frage behandelte. Ausgehend von dem historischen Reetz: auf die konfessionelle Schule und dem Satze: ..Wer die Jugend hat, der hat die Zukunft", führte der Redner die anfmerksam lau- sehenden Zuhörer an Verfechter und Gegner der konfessionellen Schule vorbei und nab besonders ein klares Bild über de» in neren „Wert" deS Moralunterrichtes. Redner wies darauf hin. daß die Einführung dieses Unterrichtes' der erste und gewaltigste Schritt der sozialdemokratischen Weltanschauung nnd ihrer zahl reichen Anbänger sei, die christliche Weltanschauung zn stürzen. Urteile der bekanntesten Fachgelehrten tote Wundt, Panlsen, Hoff man» usw. zn hören, Ware» von großem Interesse. Die inter essanten und lehrreichen erschöpfenden Ausführungen fesselten die Zntzörer trotz der Länge de? Vortrages und befriedigt konnte der Vorsitzende, Herr Gottfried, die Versammlung schlie ßen, die erneut warm machte und alle Ersckiienenen veranlassen wird, wo es auch sei, weiter einzutreien „für die konfessionelle Voltsschule". — Durch da? Ausicbciden einiger alter VorsiandS- mitalieder wird demnächst zur Bildung eines neuen Vorstände« geschritten werden. G. , > Letzte Telegramme Frankreichs Interesse an Polen Lcnidon, 13. Mai. „Daittz Telegraph" schreib! in einem Leitartikel: Die Lage in Liberschlesicn sei äußerst ernst und drohend. Die alliierten Negierungen seien berechtigt, ja sogar verpflichtet, das gewalttätige und ungesetzliche Unternehmen der polnischen Ansständischen zn unierdeücke». Man könne leicht verstehen,- daß Frankreich für Polen ciniretc. Denn ein star ker p o l » i s ch e r Staat kö n n e c i n n ützlichc s G e - wicht im Osten gegen Deutschland bilden. Frankreich könne cL ebensowenig nützen, daß die Mineraischätze Obersctzlc- siens Preußen zugewiescn werden. Vertrag sei jedoch Vertrag, nnd cs liege mindestens ebenso im Interesse Frankreichs wie in dem Englands nnd Italiens, daß der Versailler Vertrag unbe schädigt ansrecht erhalten werde. Paris, 13. Mat. Ans die Renl-'rnote, daß nur der Dbecste Rat und nicht die Iitteralliierte Kommission in Oberschlejie» die letzte Entscheidung in der obcrschlesischen Frage habe, antwortet „Echo de Paris", eS sei unwahrscheinlich, daß die feanzösisctzc Regierung, die einschlosse» sei, das gesamte Industrie gebiet von Oberschlcsicn Polen znznleilen, sich an den Lbersien Rai wenden werde, obne vorder die Annabme des- Grundsatzes ihrer These versichert zu haben. Ministklint im Ellffä Paris, 13. Mai. Heute vormittag findet im Eins«' unter dem Vorsitz des Präsidenten Millerand ein Ministerrat statt, der dir Maßnahmen bestimme» soll, die nach Annahme des Uliimatnms ergriffen werden sollen, um die Anwendung des Abkommens von London dnrchzusühren. Auch soll der Minister rat darüber beschließen, ob schon jetzt ein d i p I o »i a t i s ck> c r Vertreter zum Vatikan entsandt werden soll, bevor daS Parlament das- Gesetz über die Wiederaufnahme der Beziehungen angenommen hat. Verantwortlich: Für den redaktionellen Teil: Friedrich Koring; für den Inseratenteil: Peter Schrad.r. — Druck nnd Verlag der „Saxonia-Buchdriickerei" G. in. b. H. VrvsÄLvr v«,n 13. AU«» ISL1 Oüno O srvLbr. llltxetvikt: vom Oliomnikror Lrcnk-Voroin, vrosel«o, ?rs>-sr 8'roüs veuteoli» 8tssl8pagiors .8 3'/.. 4 b 9 4 4 4 8 »'/. 4 ia 1Z 18 16 26 16 24 koioksocnlsikv äo. 6o. äo. 70,606 »4,750 68 756 77.3756 8ps.rpricmisnsnlsili. 84.6256 kklok«. Konto >56,3750 Stellt./lnlolli»», piincl- unck si/pottiotiea - Srloks »rosänor von 1875147.6256 äo. 1S06/0S 82,500 äo. 1918/18 78,8750 Obomvitror v. 1908 75,1280 Aenoitoor pkevädr. — äo. elo. 92,000 Aensitror kroäitdr. 86.000 cko. cko. >99,8760 pepier- in» pkoto-Aktion Olnoivo -4Itondurtz 264,060 kronso n.Lecninonv 436,600 Linonmnu 214,00k Io». ^.-O. 218,008 knssoröckor kecpiork. 298,000 Vor. Lantroor k.-k. 362,000 VV oiÜgndornsr P.-K.I880.008 6 9 12 9 7'/. 2'/- Sraiisroi-AKIion lürxons krsto kulrndrcobsr kotr-krttn Senk - Aktion ^äo»-^kti«n 6kmn. 8»nk-Vorsin voutsodo 8»ok Nroocknor 8»nk 8üb»usr 8»nlr 6ommorr- u. kriv. 8»ok8ood»nll 174.060 342,060 236,060 194.600 196,060 394,66»!! 210.60»» 197.06»» 203 00»» 277,500 Vorookloöon« tnilimtris.Aktion 221,503 251,000 2iinrnonnonn 8. L kooüor koroäit: Oormani» Oroüonb. A7vdstnk> konoirdommor 84oÜ8. OnÜ8t»trI Hortmonn 8olläorm»llnL3tior »64.280 876,000 418,600 662,000 872,80» 223.000
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