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Ar.LVV SV.Jahrg. Fernsprecher: ftedaktt,» 3272L - Geschiiftrst«»« 22722 Postschechknnt»; Dresden R». 147»? Freitag, 19. Mai 1921 Redaktion «nd Geschästsftetler Dresden »« Holbetnftrafte 4S v o lfsmmng «„ugSpret«, »terteljkhrltch frei Hm,r SluSgab- 1 mit illustrierter Beilage 1».»« «»»gäbe « 11.S8 «inschstetzlich Posibestellgeld LIe Sächsische Volkrjettuug erscheint an alle» Wochentagen nachm. — Sprechstunde der Redaktion: 1t bis IS Uhr vorm. Freie Gewerkschaften und kommunisttscher „Keimzellenban" Um entsprechend den Weisungen der international.n Koin- munistischen Zentrale in Moskan den „Zellenbau" innere halb der »freien, das ist sozialistischen Gewerk schaften nachhaltig zu betreiben, hat die Bereinigte Kommu nistische Partei Deutschlands, wie sie trotz der inneren Ver uneinigung heute noch heisst, eine eigene NeichSgewerk- schaftszentrale der VKPD. geschaffen. Sie hat ferner hin für die kommunistischen Vertrauensleute in den Gewerk schaften und Betriebsräten bestimmte Richtlinien beraus- gegcben, die die rücksichtsloseste Durchsetzung des Willens Mos kaus in den sozialistischen Organisationen erstreben. Wie stark ist nun heute der Einfluß der Kommunisten in den freien Gewerkschaften? In seiner Broschüre: „Unser Weg", in der der ehemalige Vorsitzende der VKPD., Dr. Levi, die völlige Versklavung der deutschen Kommunisten an Moskau uachweist. schätzt dieser ihren Einfluß zahlenmäßig recht gering ein. „Ende 1919 waren in Deutschland rund 8,2 Millionen Arbeiter gewerkschaftlich organisiert. Die Zahlen sind jedenfalls, soweit der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund („freie" Ge werkschaften) in Frage kommt. 1920 wohl noch gestiegen. Sehen wir aber auch nur diele Zahlen in das Verhältnis zur Zahl der Kommunisten Anfang 1921, zu 600 000, so ergibt sich: Vom ge werkschaftlich organisierten Proletariat waren die Kommnnisten rund ein Sechzehntel; vom freigewerkschaftlich orga.usierten Proletariat waren die Kommunisten rund ein Vierzehntel." TaS mag zahlenmäßig stimme». Tatsächlich dürfte der Einfluß Moskaus in den freien Gewerkschaften aber größer sein. Denn die Schlappheit in der Abwehr der kommunistischen Treibereien durch viele freigewerkschaftlich organisierte Arbeiter, ja daS nicht zu verkennende vielfach stille Sympathisieren mit ihnen bedeutet vermehrte Stärke der Kommunisten. DaS Zentralorgan der VKPD., die „Note Fahne", will denn auch die Rechnung des heute aus der Partei wegen nickst genügender Willfährigkeit Moskau gegenüber hinausbug- sierieu Herrn Levi nicht gelten lassen. „Wir haben," so bemerkt sic gegenüber seiner Zahlenanfmachnng, „einen ande ren Maßstah, und das sind die Resultate bei den verschiedene» Wahlen innerhalb der Gewerkschaften und bei den Betriebsräten. Fn sehr vielen Orten haben unsere Genossen in verschiedenen Verbünden mehr Stimmen erhalten, als SPD. und IlSPD. zu sammen." — Im übrigen folgert sie in indirektem Verfahren, daß die zunehmende Opposition der freien Gewerkschaftsbnreau- kratic doch wohl der beste Beweis sei für die wachsende Stärke der Kommunisten in den freien gewerkschaftlichen Organisatio nen. „Es ist kein Zufall, daß die Gewaltpolitik am tollsten in den Verbänden getrieben wird, die nach Lage der Sache am ehe sten von den Kommunisten erobert werden. Die Bureaukratie der Bauarbeiter, der Eisenbahner, der Metallarbeiter und der Bergarbeiter fühlt sich zum ersten Male ernstlich in ihrer Exi stenz bedroht und wendet im Kampf gegen die Kommunisten alle Mittel an. Im Buchdruckerverband ist dagegen zu sehen, daß die Bureaukratie sich absolut 'defensiv verhält. Es gehört nicht viel Scharfsinn dazu, um zu erkennen, daß sich diese Defensive aus der Schwäche des kommunistischen Einflusses in dieser Or ganisation erklärt." Die von einigen freien Gewerkschaftsverbnnden aber seit einiger Zeit mit größerer Energie betriebene Ausschst'ßpolitik gegenüber den kommunistischen Keimzellenbauern hat zwar das Ausscheiden dieser aus erstercn zur Folge gehabt, weit r aber auch die Wirkung, daß die Ausgestoßenen sich nun ganz nach links wandten und sich den S n » d i k a li st e n in die Arme warfen. Ein solches Verfahren hält die Reichsgewerkschafts zentrale der VKPD- für völlig verkehrt. In einem eigenen Ausrufe „an die revolutionären Gewerkschaftsmitglieder Deutsch lands" fordert sie diese auf, „mit verdoppelter, mit verzehnfach ter Energie in der bisherigen Weise weiterzuarbeiten." „Nut euer selbst, um der deutschen, um der Wcltrevolution willen," so heißt cs wörtlich, „darf jetzt kein revolutionärer Arbei'er den Gewerkschaften den Rücken kehren. Damit das Proletariat siegen kann, müssen die Gewerkschaften den Händen jener durchtriebe nen Geschäftemacher entrissen werden, die bei unzähligen Ge- legcnbeitcn das Proletariat verraten haben. Damit daS Pro letariat siegen kann, müsse» die Gewerkschaften von allen,, was morsch und faul ist, gereinigt und zu einer unwiderstehliche» Macht im Dienste des proletarischen Befreiungskampfes werden. Dazu kommen wir aber um so schneller, je mehr revolutionäre Arbeiter sich bewußt und planmäßig an der Lösung dies-r Auf gabe beteiligen." Unabhängige wie Mehrheitssozialisten in den freien Ge werkschaften möchte» sich heute bei aller parteipolitischen Gegner schaft doch am liebste» das Wasser anrcichen, um den kommu- nislischcn Brand in: eigenen Hause zu löschen. Beide sind an ihm aber nicht unschuldig, indem sie durch ihr Bekennt,uS zum reine» Materialismus und zur Klassenkampspolitik dazu die Funke» legten. Nur eine resolute Abkehr von der letzteren zur ehrlichen Gemeinschaftsarbeit sowie eine machtvolle Durchsetzung des gewerkschaftlichen Eigenwille»? kann zur Ausscheidung des lommmiistischen Giftes und zu einer Gesundung der freien Ge werkschaften führen. Der beschlußunfähige Reichstag Berlin, 1.8. Mai Im Reichstage wiederholt sich an den Tagen vor grösieren Ferien immer wieder dasselbe Lied. Ist es doch schon fast zu einer stehenden Gewohnheit geworden, daß zum mindesten eins io» den beiden Parlamenten, die sich in der Neichsbanptstadt be finde» — sei es nun das PreußenhauS oder sei cs der Reichs- mg — in Beschlnßunfähigkcit seine Tore schließen muß. Inst io war es auch wieder im Reichstage am letzten Sitzungstage vor Beginn der Pfingstserie». Scho» der Anfang war verheißungs voll und ließ ahnungsvolle Gemüter argwöhne», daß cs noch schlimmer werden würde. Man will Beschluß fassen über die stirch das Schreiben des Reichsministers des Innern »achgcsuchre Eenchmigung zur Strafverfolgung des Kommuni sten Thomas. Unterschlagung. Beleidigung und Meineid werden diesem „Volksvertreter" zur Last gelegt. Der Geschäfts- ordnungsausschuß hat sich veranlaßt gesehen, dem Haus me Ä >- lehnung des Ersuchens um Strafverfolgung zu empfehlen. Aber zur Abstimmung darüber kommt es nicht, denn der Abg. E in m i n g e r von der Bayerischen Volkspartei bezweifelt vor der Abstimmung die Beschlußfähigkeit des Hauses. Darob gro ßer Entrüstungssturm auf allen Bänken der Kommunisten! Der Präsident sieht sich angesichts des fast leeren Hauses — mir hier und da ist irgendwo im Saale die Gestalt eines Abgeordneten zu entdecken — gezwungen, dem Zweifel der Beschlußfähigkeit Raum zu geben. Damit hat der erste Akt sei» Ende erreicht. Die zweite Sitzung ist von etwas längerer Dauer. Ohne Hindernis kann man vier weitere Gegenstände der Tagesordnung glatt erledigen. Eine Entschließung des Necütsausschnsses über den Antrag Müller-Franken und Genossen bezüglich der Verordnung des Reichspräsidenten über die Bildung von So n Vorgerichten wird ein stimmig angenommen. Der Entwurf über ein neues Gebührengesetz für die A u d l a n d s b e h ö r d e n wird dem Hauptausschuß über wiesen, an den volkswirtschaftlichen Ausschuß geht ein Entwurf über die Regelung des Verkehrs mit Getreide. Schließlich findet ein Antrag des Ausschusses für soziale Angelegenheiten über die Ausgestaltnng der Leistungen in der Woche n - Hilfe Annahme. Der Aiurag ersucht die. Reichsccgicrnng um so schleunige Vorlage eines Gesetzentwurfs, daß nocki im Laufe des Frühjahres eine Vorlage, betreffend die Ausgestaltung der Leistungen in der Wochenhilfe erfolgt. Die Fragen der Er werbslosenfürsorge sollen dem Ausschuß für Volkswirtschaft überwiesen werden. Aber nun kommt die neue Klippe, ein Ge setzentwurf über eine erhöhte Anrechnung der während deS Krieges zurückgelcgten Dienstzeit. Hier glaubt Adels Haff in an n seine Zeit wieder einmal für gekommen, m» zu zeigen, daß er überhaupt noch da ist. Mit der Pose eines Siegers be tritt er das Podium und bezweifelt vor Beginn der Abstimmung die Beschlußsälsigkeit des Hauses. Das HanS fliegt zum zweiten Male auf. Dieses war der zweite Streich, doch der dritte folgt sogleich. Die dritte Sitzung beginnt. Nur Petitionen stehen nun mehr noch ans der Tagesordnung. Ohne größere Debatte werden sie alle an die in Frage kommenden Ausschüsse verwiesen oder auch genehmigt. Doch da naht sich da? Malbeur. Cs erbebt sich am Ende der Sitzung heftiger Streit nicht nur über den Termin des Wiederznsainincntritis, sondern auch über die Tagesord nung der ersten Sitzung nach den Pfingstferien. Schultz- Bromberg, Ledebonr, Bartz von den Kommunisten sind die Kämpen, die es nicht lassen können, den neuen Febdehandschnh ins Hans zu werfen. Die einen wollen in Permanenz weiter tagen — es ist die Linke, ihnen scheint der Zeitpunkt der Ver tagung auf längere Zeit i», Augenblicke schlecht gewählt. Die Rechte ist nicht ganz so schlimm. Sie will acht Tage früher zusammeniretcii, als wie es der Präsident vorgcscblagcn bat. So kämpft man bin und wider. Schließlich koinmtS zur Ab stimmung. Es bleibt beim Beschluß des Aeltcstenrats, am 31. Mai ziisammenzutreten und dem Präsidenten das Rocht zu geben, einen früboren Termin zu wählen, wenn es nötig sei. Man atmet ans, an dieser Klippe ist das Haus vorüber. Doch schon droht eine neue. Die Linke und die Rechte verlangen stürmisch, daß auf die Tagesordnung der ersten Sitzung nach Pfingsten die offizielle Erklärung der Negierung über das von ihrinnezuhaltende Programm ge setzt werde». Man spricht dgfnr, man widerspricht. Es bleibt nichts übrig, als von neuem abznstiiniucii. Die Rechte und die Linke wollen durchaus eine Regierungserklärung am ersten Sitzungstage nach den Ferien hören, die Mitte ist dagegen. Wer hat die Mobrbeit? DaS Hobo P''ändi»in sieht ratlos in den Saal. Schließlich lautet der weise Spruch — man wein eg nicht. So muß denn au-Sgezäblt werden. Und siehe da — die mitt leren Parteien kobron nicht wieder in den Saal zurück, sie er zwingen die Beschluß,rnfähigkeit des Hauses. Die Sitzung ist ans. Ueberall kennt inan -den Spruch seit der alten Römer Zei- ten: „Wenn man stirbt, soll man in Schönheit sterben!" Dies mal hat? der Reichet,ig an de», letzten Tage vor den Pfingst- ferien wiederum mit diesem Wort gebalten. Ans dem Reichsrat (E igcncc Dr a h tbericht der . S ä ch s. Volközeit g.' > Berlin, t3. Mai. In her gestern stattgesnndenen Sitzung des Neichsrates, in der zum ersten Male der neue Minister des Innern, Dr. Grad- nauer den Vorsitz führte, war auch der Reichskanzler Wirth anwesend, der folgende Ansprache hielt: Die Lage, in der wir uns vor der Regicrnngc-bildung be fanden, ist eine außerordentlich schwere gewesen, da es sich darum handelte, ob sich die Voltsvertretnng für die Annahme des Ultimatums entscheiden sollte oder nicht. Die Mehrheit des Hauses hat sich nun für die Annahine entschieden und die neue Regierung wird es deshalb für ihre größte Pflicht halten, die ihr durch die Annahme auferlegten Bedingungen so gut wie möglich zu erfüllen. Wie sich diese Leistungen vollbringen lassen, läßt sich augenblicklich »och nicht festlcgen. Es ist dies eine Auf gabe. die noch nie an ein Volk gestellt worden ist. Aber wir wollen aufrichtig unser Versprechen zu verwirklichen versuchen, ohne jeden Vorbehalt wollen wir die Bedingungen des Ultima tums mit allen nnfcren Kräfte» erfüllen. Wir erwarten aber auch, daß vom Fnuoe unser guter Wille anerkannt wird, wir erwarten, daß besonders in der oberschlesischen Frage eine vor urteilsfreie Entscheidung getroffen wird. Nur wenn bei Vieser Entscheidung derselbe gute Wille maßgebend ist. den wir bei der Annahine des Ultimatums zum Ausdruck brachten, ist eine Ret- tiing EurchmS und mit ihm des deutschen Volkes möglich. Ich möchte nochmals de» herzlichste» Appell an die Klugheit und Einsicht der Vertreter der einzelnen Länder richte», uns bei Ausführung unserer schweren Aufgabe nicht im Stiche zu lassen. Durch die Annahine des Ultimatums haben wir eine große Ent- spannimg ,n der internationalen Frage herbeigeführt. ES mutz sich für uns jetzt darum handeln, die Folge», die wir durch das Jawort auf un» genomnieg haben, zu trageg pnd unser« ganz« Wirtschaft von diesem Gesichtspunkte aus einzustellen. Ich babe bei der entscheidenden Neichstagsjitzung den Eindruck gewonnen, dak jedes einzelne Parlamentsmitglied und dadurch das ganze Volk bereit ist, auf friedlichem Wege, soweit-es in Menschen-' frästen steht, unserem Jawort zu».' entsprechen. Minister Dr. Gradnauer richtet an den Neichsrat folgende Worte: Der Reichspräsident hat mich mit der Leitung des NeichsministcriumS deS Innern betraut, und ich bin dadurch in die Lage versetzt worden, innige Fühlung mit dem Reichsrat zu halten. In meiner bisherigen Tätigkeit im Frejstaate Sachsen habe ich oft Gelegenheit gehabt, Einblick in die Tätigkeit de» ReichsralcS zu gewinnen, und ich kann ohne große Lobrederei behaupten, daß ihre Tätigkeit nicht nur von außerordentlichem' Fleiß sondern auch von größter Sachkunde getragen waren.. Ich habe die lleberzcugung gewonnen, daß der Einheitsstaat, wie er durch die Verfassung in Weimar geschaffen worden ist. nur dann für da?- deutsche Volk von Nutzen sein kann, wenn die größt- möglichste Rücksicht auf die Bedürfnisse und Verhältnisse dcr ein- zelnen Staaten genommen wird. Ich wäre den Mitgliedern des ReichSrates dänkbar, würden sie mich in dieser Aufgabe weit gehendst unterstütze n. Der preußische Ministerialdirektor A o ü, S bankte nn Na- men des Reich-Zratc? dem Reichskanzler und Minister Dr. Grad- nauer und gab die Versicherung ab, daß der Neichsrat immer beniUbt sein werde, e,ne Stütze der ReichSregierung bei der Lösung schwieriger Aufgabe» zu sein. Crn Trsrrbokemrln'.s der rheinische»» Zentrumsparjei K^ln, 12. Mai. In dcr gestrigen von den Delegierten sehr zahlreich bestichie» Sitzung dc-S Pro v inzi a la nS s chn sses der Rbeiniühen Zentrinnsvmrei wurde einstimmig und unter lebhaftem Beifall folgende Entschließung angenommen: „Dcr Reichstag hat sich unter eimnütigcr Mitwirkung der ZeiiirnniSlraltion nach ernstesten Beratungen unter dem Zwange der Verhältnisse nnd nach gewisseuhgltestcr Vrü'ung sür dis Annahme des Ultimatum? entschieden Trotz aller Not und Bcdiängnis lassen wir nn-S nicht beirren in der Zuversicht, daß die Gerechtigkeit dcr Weltgeschichte den Untergang des dentschen Volkes nicht zngeben wird Mit wärmerer Liebe denn jemals schließen wir uns an unser deutsches Vater land an. Ans dcr tanse: djnhrigen Geschickte des deutschen Reiches werden wir die Kraft zur Ileberzengittig schöpfen, daß die Große des deutsche» Namens erbalten bleibt und wieder anssteigen wird aus dem Elend unserer heniigcn Tage. Nichts wird hart genug sein, um miS wankend zu machen in der Treue zu unserem Vaterlands. Auch jetzt rufen wir: „Dcr Rhein, Deutschlands Strom nicht Deutschlands Grenze!" Vom Rheine aber, dein deutschen Strom im Westen, wendet sich unser Blick znm deutschen Strom im Oste», zur Oder bin. Gestählt nnd gehärtet im Ertragen van Leiden für unser ge meinsames Vaterland, rufen wir unseren schwcrgcprüfteir Stammesbrüdern in O l> e r s ck> l e s i e n zu: „Harret' ans mit nn? im Kampfe um deutsches Gut nnd deutsche Kultur!" Wie bitten alle nnsero Parteifreunde, unausgesetzt und ohne Nachlassen in diesen, Sinne tätig zu sein, die Starken zu unterstütze» und die Kleinmütige» aufznrichten. Eine Hangt« nufgabc der ZrnirmnSpartci. der wir nach »sie vor die Treue halten, muß sein, die Einigkeit und Ein beit de? deutschen Vaterlandes zu bewahren, i» d.w. m,erüct-uichen Ver trauen. daß in den, R>n;,wi und Dolden für unsere lieiiiaüeii Güter Gott mit uns sei» wird." Der Dank der deuischeu Ztzri rlim^frakitor» an Aehrciiisisich De»r Reichskanzler Felnenbncb hat anläßlich einer Tuning dcr ZontriUnSfraktiail deS Reichstags, deren Vorsitzender der Atzg. Gelieinirat Tri in vorn, in warmen herzlichen Worten den Dank der ZentrnniSfraktion und der Zenirnnispartei ansge prachen für da? große Op'er, welches Fahrenbach bei» Va.rriand nnd im besonderen der Partei durch die Annahme der KauIeischcht seiner zeit ans sich aenominc» hat. Die ZenieniiiSsr lkuoi, hc,N> ygz Bedürfnis, diesen Dank jetzt beim Ausscheiden mit besonderer Herzlichkeit zu betonen und mit Nachdruck darauf hinzniveisen, daß die Reichskanzlerschaft Fehrenbachs eine segensreiche süe da« Vaterland gewesen sei, denn die inneren Verhältnisse im Reich hätten sich wesentlich gebessert und zur Festigung der iune-politischen Verhältnisse habe die Kanzlerschaft Fehreilbachs erheblich beiae- tragen. Dafür werde ihm die ZcntrnmSsroi ion niiccwcßüchen Dank wissen. Der lebhafte Beifall, welchen die Fraktion ihrem Vorsitzenden spendete, mar c!» Beweis dafür, daß die anerkennenden Worte des Dankes ans dem Herzen aller gZprochcn waren. Der Abg. Fehren back, dankte kurz für die iy», wahrend seiner Kanzlerschaft bewiesene Treue und Unterstützung. Er werde der Fraktion auch weiterhin leine Mitarbeit widmen. Wenn er nicht alle die hochgespannten Erwartungen, di« man ans ihn geletzt habe, erfüllt habe, so sei das nicht seine Schuld. wouvesetzung ves Netchsraviuetts erst nach Pfingsten zu ermaßen (Eigener Tr ah «bericht der „Sachs. V o l k S z e i t g."j Berlin, 13. Mai. Wie es heißt, dürfte d e endgültige Be setzung der drei noch unbesetzten R-Ichsmintsterien des Auswärtigen der Finanzen und des Wiederaufbaues erst nach d-n Pfingstfeicr tagen statlfindcn. Gestern ist der Reichstag bekanntlich in d e Feile, gegangen, die bis zvm 3l. Mai dauern sollen, sostrn n cht di politisch, Lage den ReichStagSvräsidenten zu einer f, »Heren Ein berufung veranlassen sollten. Un », > ttelbar nach den Feter t a g e n werden jedoch die Verhandlungen und die Bollbesetz „ n, de» ReichSkabinettS zu einem Ergebnis führen müssen. Bit dahin wttd auch die Sozialdemokratische Bartet zusammen mit dcr Gewerkschaften eine Entscheidung getroffen haben über die Kandi datur für da» von ihr zu besetzende Wtederaufbauministerium. Fitz da» RuSwSrtige und da» RrichSfinanzmintsterium wird derReIchS kanzler Dr.Wtrth voraussichtlich Fächleut«. nicht Par »«raiüikhen, ohne daß man bi» heute sagen kann w«r für dies« beiden Posten ln Frag» kommt.