Volltext Seite (XML)
,;«enter abgeschrittm, ließ er sie in Zugkolonnen defilieren. RLoch Beendigung der Parade begab sich der König wiederum in, offenen Wagen nach der 10. Mädchenbezirks schule. Wei- iertzin folgten Besichtigungen der städtischen Nervenheilan- statt, der Sächsischen Webstuhlfabrik vorm. Louis Schön herr. -er Schloßkirche, des Schloßgartenrestaurants, des Königlichen Gymnasiums, der Königlichen Kreis- und X«tshauptmarmschaft, worauf der König nach seinem Ab steigequartier „Römischer Kaiser" zurückkehrte. —* Mädchenschutz. Kathol. Mädchenschutz - Verein. Zweigstelle: Erfurt. Auskunftstelle: Frl. llmpsenbach. Wilhelmstr. 39. Unterkunft: Marienstift, Hopfengasse 8. Nach vorheriger Anmeldung erfolgt Adholen vom Bahnhof. —* Gutem Vernehmen nach ist der Geh. Postrat und Vortragende Rat im Reichspostamt Lehmann, der mit der Stellvertretung des in den Ruhestand getretenen Oberpost direktors Geh. Oberpostrats Hatte beauftragt wurde, zum Oberpostdirektor für Dresden auSersehen worden. Geh. Postrat Lehmann, in der Mark Brandenburg geboren, hat einen großen Teil seiner Jugendzeit in Sachsen verbracht und seine schulwissenschaftliche Ausbildung von 1868 bis 1874 zuerst in Leipzig, dann auf dem Annen-Nealgymna- fium zu Dresden erhalten, genießt den Ruf eines erfahrenen und für das Wohl seiner Untergebenen besorgten Beamten. —* Der Bezirkstag der Amtshauplmannschaft Dresden- Altstadt genehmigte am Mittwoch die Aufnahme eines Dar- lehnS von 120 000 Mark für den Bau eines neuen Ar beitshauses in Saalhausen und eines zweiten Darlehns von 12 000 Mark für das Krug-von-Nidda-VerpflegehauS. —* Der Gesamtvorstand der drei Dresdner nationalen Ausschüsse, die nunmehr alle drei Dresdner Wahlkreise umfassen, hielt am M.ttwoch nachmittag eine Sitzung ab, die unter der Leitung des Herrn St.-V. vr. moä. Hopf stand. Die Verhandlungen zeitigten vollste Uebereinstimmnng. Zum Vorsitzenden des Gesamtvorstandes wurde Herr St.-V. Dr. maci. Hopf, zu stellvertretenden Vorsitzenden die Herren Prof. Dr. Henkel (4. Wahlkreis) und Prof. Dr. Börner (0. Wahlkreis) und zuZ Schriftführern resp. Schatzmeistern die Herren Redakteur Hern lein. Zoll- direktionssekretäc Eulitz und Lehrer Ziegenfnß gewählt. Die Ausarbeitung der Satzungen und des Arbeitsplanes wurden einer sechsgliedrigen Kommission übertragen und im großen und ganzen jedoch für die Arbeit der nächsten Zeit schon bindende Beschlüsse gefaßt. Auch die Stellung zum Reichsverband gegen die Sozialdemokratie erfuhr eine vollständige Klärung. Betreffs der Stellung der Dresdner nationalen Ausschüsse zu den Landtags- und Stadiverordneten- wahlen wurde folgende Entschließung gefaßt: „Die Dresdner nationalen Ausschüsse verzichten auf eine Teilnahme an den Landtags- und Stadtverordnetenwahlen, so lange nicht eine Gefährdung der nationalen Interessen vorliegt." —* Der verstorbene Abgeordnete Auer, wel cher im Reichstage deir sächsischen Wahlkreis Glauchau- Mevrane vertrat, gehörte zu den Selfmademen der Sozial demokratie, die es zu einer angesehenen Nolle unter den Führern derselben gebracht haben und gelegentlich auch ihre eigene Meinung gegen Singer und Bebel verfechten durften. Am 19. April 1846 in Dommelstadt in Nieder bayern geboren, wandte sich Auer nach Absolvierung der Volksschule den: Sattlerberufe zu und wurde ans seinen Reisen als Handwerksgeselle mit der Sozialdemokratie be- kgpnt. Pachdem er zuerst 1872 bis 1873 Vorsitzender des AÄgemeinen Sattlervereins gewesen war, wurde er nachein- s»der Parteisekretär in Hamburg und München. Auf grund de« Sozialistengesetzes wurde er in verschiedenen Städten, wie Dresden, Hamburg, Harburg und Berlin ausgewiesen, dafür aber schon im Jahre 1877 in den Reichstag gewählt, de« er mit geringen Unterbrechungen bis jetzt, also nahezu 30 Jahre, hindurch angehört hat. Als Redner bekundete d« Abgeordnete Arier, der in den letzten Jahren allerdings wenig an die Öffentlichkeit trat, ein gutes Talent und eine Gchlagfertigkeit, die gelegentlich auch den bayrischen Humor zm- Geltung zu bringen wußte. Auer war katholisch ge tankt, bezeichnet«: sich jedoch im letzten Parlamcntsalmanach feAbst als „konfessionslos". Im übrigen aber war er ein Gegner der sozialdemokratischen Agitation, die entgegen de« Grundsätze „Religion ist Privatsache" die Neligions- fsrndschaft gar zu deutlich erkennen ließ. —* Der Streik bei der Firma Seidel und Naumann dauert unverändert fort. Heute nachmittag kielten die Streikenden wieder im Kristallpalast eine stark besuchte Versammlung ab, in der der Arbeitsausschuß über die Verhandlungen mit der Fabrikleitung Bericht erstattete »ned in der beschlossen wurde, die Zugeständnisse der Direk tion nicht anznnehmen. Rach Schluß der Versammlung fanden vor der Fabrik bedeutende Menschenansammlungen statt, da um diese Zeit die nicht am Streik beteiligten Ar beiter die Fabrik verließen. Irgendwelche Ruhestörungen kamen nicht vor. Die Direktion der Fabrik hat an die strei- ßeaden Arbeiter die Aufforderung gerichtet, sich morgen f<LH i/>7 Uhr wieder au ihren Arbeitsplätzen einzufindcn, Widrigenfalls sich die Arbeiter als entlassen betrachten fallen. Nach dein Verlause der heutigen Versammlung er scheint cs jedoch ausgeschlossen, daß die Streikenden dieser Aufforderung Nachkommen. Die Fabrikleitung beabsichtigt ««res Personal einzustellen. Der Verband der Metall- industriellen, der sich der Angelegenheit angenommen hat, eickätzt morgen eine längere Erklärung, die sich mit den Ur sachen des Streiks beschäftigt. —* In Vorstadt Löbtau fand die Großmutter eines 4 Wochen alten Mädchen, das ihr zur Pflege übergeben und von ihr tn das Bett der Mutter der Kleinen gelegt Warden war, dieses tot vor. Das wahrscheinlich unruhig gewordene Kind war mit dem Kopfe unter das Deckbett geraten und darunter erstickt. Radeberg. Ein Freuden- und Ehrentag war der vorige Sonntag für die Radeberger Gemeinde. Ward ihr doch an diesem Tage der Besuch des hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. AloyS Schaefer zu teil, der hier nach einer 8jährigen Pause das Sakrament der hl. Firmung spendete. Der hochwürdigste Herr Bischof kam früh 8 Uhr an und wurde am Bahnhof von Herrn Pfarrer Zschornack und den Mitgliedern des Schulvorstandes empfangen. An der fest lich geschmückten Kirchtür hatten die Erstkommunikanten Spalier gebildet; hinter diesen die verschiedenen Vereine und das katholische Kasino mit Fahne. VzO Uhr begann der Hauptgottesdienst, während dessen der hochwürdigste Herr Bischof 62 Erstkommunikanten den Leib des Herrn reichte. Nachdem empfing er die Vorstände der einzelnen Vereine, an jeden derselben huldvolle Worte richtend. Die hl. Firmung erteilte der hochwürdigste Herr nachmittags 3 Uhr an ungefähr 200 Firmlingen. Unsere kleine Kirche vermochte kaum die große Zahl der Andächtigen zu fassen. Die Radeberger Gemeinde versammlte sich ebenfalls sehr zahlreich am Abend im „Gasthof zum Roß" um den ge- liebten Oberhirten. Gesänge und Deklamationen gestalteten ihn zu einem sehr abwechselungsreichen. Gegen 9 Uhr verlieb der hochwürdigste Herr Bischof sichtlich erfreut über das Dargebotene die Versammlung mit dem Versprechen, Radeberg recht bald wieder, besonders die liebe Jugend in der Schule zu besuchen. -r- Meißeu. Der stellvertretende Vorsitzende des Verbandes sächsischer Industrieller, Fabrikdirektor Schmidt in Meißen, ist Plötzlich infolge eines Gehirnschlages gestorben. Am Tage vorher nahm er noch an einer VorstandSsitzuug des Verbandes der sächsischen Industriellen teil. Riesa, 9. April. Der mit 9000 Zentnern Staub kohle beladene Kahn des Schiffseigners Richter aus Belgern ging bei Kreinitz aus Grund. Der Kahn war auf der Talfahrt leck geworden und am Heger bei Kreinitz mußte die Besatzung den Kahn unter Mitnahme der nötigsten Mobilien verlassen. Es dauerte nicht lange, war der Kahn voll Wasser gelaufen und ragte nicht viel Über den Wasserspiegel heraus. Riesa, 10. April. Ein in den 60er Jahren stehender Privatier hat den Tod in der Elbe gesucht und gesunden. Sein Leichnam wurde bei der Prannitzer Fähre aus dem Wasser gezogen. Hartha, 10. April. Der Stellmachermeister Sllyer. der als Obersteiger der Freiwilligen Feuerwehr am 14. Dezember 1906 mit eigener Lebensgefahr bei einem Woh nungsbrande in Hartha ein Kind aus der verqualmten Wohnung holte und dadurch vom Tode des Erstickens rettete, ist von dem König die silberne Lebensrettungs medaille, am weißen Bande zu tragen, verliehen worden. Diese Auszeichnung wurde ihm gestern durch Amtshaupt mann Dr. Hartmann-Döbeln feierlich überreicht. Leipzig. Ein rührendes Zeichen ihrer Dankbarkeit haben die Leipziger Blinden der Michaeliskirche gestiftet. Sie wollten dem Pfarrer O. Buchwald, der vor 15 Jahren die Leipziger Blindenvereinigung ins Leben rief, ihre Dank barkeit bekunden und haben einen wertvollen Altaiteppich für die Michaeliskirche gearbeitet. Das nötige Mateüal hierzu stellten Freunde bei. Leipzig, 9. April. Einen guten Griff machte hier ein Taschendieb der im Brühl einer Dame das Portemonnaie aus der Jackettasche gestohlen hat. Statt ein paar Mark, hat er nicht weniger als 3000 Mark erbeutet, die sich die Dame in Kassenscheinen von der Bank geholt halte. Mittweida, 10. April. Die hiesige seit mehr als 500 Jahren bestehende Weberinnnng hat den Erlös eines Arealverkauss in Höhe von 20 700 Mk. als „Stiftung der Weberinnung zu Mittweida" dem Rate zur Verwaltung übergeben. Die jährlich 828 Mk. betragenden Zinsen sollen bis zur Auslösung der Innung, die neue Mitglieder nicht mehr aufnimmt, den ältesten hiesigen Webermeistern zu- fließen; nach Auflösung der Innung steht der Stadt die gefaulte StlftnngSsnmine zur freien Verfügung. Die städtischen Kollegien nahmen die Stiftung dankend an. Werdau, 10. April. In letzter Zeit sind in der hiesigen Umgegend wiederholt schwere nächtliche Einbrüche zu ver zeichnen gewesen, ohne daß es gelungen wäre, die Ein brecher festzunehmen. So wurde wieder in vorletzter Nacht in dem benachbarten Stöcken beim dortigen Fleischernleister nnd Restaurateur Oskar Knoll ein schwerer Einbruch verübt, wobei der Fleischerladen fast vollständig ausgeräumt wurde. Karlsbad. Aus einem Fenster des dritten Stockwerkes des Hotels „Konradshos" sprang am Dienstag die 57jähr. Privatierswitwe Barbara Stelzel- in den Hof hinab und blieb furchtbar zerschmettert tot liegen. Sie scheint die Tat im Wahnsinn begangen zu haben. Neues vom Tage. Leipzig, 11. April. Der wegen Spionage an- geklagte ehemalige österreichische Oberleutnant Paol Bart- mann, geboren 1861 in Ludikowka in Galizien, wurde heute vom vereinigten zweiten und dritten Strafsenat des Reichsgerichts freigesprocheu mit der Begründung, daß die Absicht des Angeklagten, militärische Geheimnisse zu ver- raten, nicht nachgewiesen sei. Bartmann, der wegen Ver rat militärischer Geheimnisse von der österreichischen Be hörde mit 8 Jahren Kerker vorbestraft ist, wurde, wie wir seinerzeit schon gemeldet haben, bei den Manövern am 12. September bei Liegnitz verhaftet. Er stand im Ver dacht, der französischen Regierung eine Reihe von Nach richten, insbesondere über Geschütze. Munitionswagen, Funkenstationen usw. zu liefern, die im Interesse der Landesverteidigung geheim zu halten sind. Berlin, 10. April. In Ausführung des Beschlusses betr. die Aussperrung sämtlicher Dachdeckergesellen Groß- Berlins wurden abends über 1000 Dachdcckergcsellen in 220 Betrieben entlassen. Augsburg, 10. April. Ein rätselhafter Mord ist hier verübt worden. Der Spengler Heiligensetzer wurde von einem Schutzmann, der den Knall gehört hatte, gestern früh erschossen auf der Straße aufgefnndcn. Ein Metzger stand bei der Leiche und erzählte, der Spengler sei an seiner Seite, auf dem Heimwege begriffen, von einem mit mehreren anderen herbeikommenden Unbekannten durch einen Schuß getötet worden. Der Mörder wird unter den Zuhältern gesucht. München, 10. April. Im Fall Hendschel hat der Münchener Untersuchungsrichter nunmehr durch einen Zeugen die Einrede des unter Mordverdacht stehenden David Niederhofer widerlegt, als sb Hendschel in Begleitung eines jungen Artisten vor drei Jahren nach Amerika ab gereist sei, um dort zum VariLis überzugchen. Jener Artist wurde ausfindig gemacht und bezeugte, daß eine gemeinsame Abreise mit Hendschel, und zwar nach Eng- land allerdings geplant und Niederhofer auch bekannt ge wesen ist. In letzter Stunde jedoch zerschlug sich die Sache, weil Hendschel von Niederhofcr zum Ankauf eines Looping-the Loop-Apparats in seinen Zirkus gelockt und beraubt worden ist. Wegen des in Innsbruck an der Prostituierten Frida Franke aus Berlin verübten Mörder, dessen Niederhofer gleichfalls bezichtigt wird, ebenlo wie der Brandstiftung ain Innsbrucker Panoramagcbäuie. hat der Münchener Untersuchungsrichter eine große Anzahl Zeugen aus Innsbruck, darunter zwei RechtSanwälle und eme Reihe von Angestellten nach München kommen lasse». Lissabon, 10. April. Bei dem schon gemeldeten Großfeuer sind 15 Personen mngekommen. Die meisten sind verkohlt. Zuletzt wurde eine Mutter geborgen, die ihre beiden Kinder umschlungen hielt. Mehrere Feuer wehrleute haben Verletzungen erlitten. Die Polizei nahm 3 Verhaftungen vor. Ein Mieter des l. Stockwerk»s. der seine Möbel über den Wert versichert hatte, ist der bös- willigen Brandstiftung verdächtig. Der König und die Königin haben die Brandstätte besucht. Telegramme. Wieir, 10. April. Die „Neue Freie Presse" meldet: Die Minister verhandeln über die Feststellung des Wort lautes eines Vertragsinstrumentes über den Ausgleich. Paris, 10. April. Das „Journal -es Debats" sieht iir der Aufpralls, die der Kaiser bei der Ueberreichung de? Beglaubigungsschreibens au den Botschafter Jules Camdon richtete, ein günstiges Anzeichen für die Ausgestaltung der französisch-deutschen Beziehungen. Auch einige andere Blätter erblicken in den ausgetauschten Ansprachen den Be weis für den beiderseits bestehenden Wunsch nach guten Be ziehungen. K o n sl a ii t i ii o P e l, 10. April. Die Botschafter- koiifcienz beschloß auf Erledigung der letzten Kollektivnotr betr. die mazedonische Geiidarmeriereform zu dringen. A t h e n , 10. April. Ter italieuisck>e Minister Tittvni hatte heute Besprechungen mit dem Ministerpräsidenten und dein Minister des Aenßeren, die den Charakter großer Herzlickvteit trugen. Petersburg, 10. April. Der Ministerrat billigte den Entwurf deS Ackerhanministcrs über die Einrichtung einer Sonderkonferenz bezüglich der Entwickelung der Kolo nisation im fernen O^,i. P etersb n r g , U». April. Hier wurde heute eine Versammlung der Neuen Organisation abgehalten, ivelcho den Zwen hat, den in Petersburg ansässigen Adel zu einem Verband znsanmienzii'Mießen. Tie Versammlung beschloß von der Regierung zu verlangen, daß den adeligen Grund besitzern Sck>adenersatz geleistet werde für die ihnen durch ansständische Bauern verursachten Verluste, daß ferner die Polizei verstärkt und die Bestrafung der Agrarverbrechei» ver'chärft werde. Petersburg, 10. April. Die Bndgetkominissiou der Reichsdmna hat mit allen gegen drei Stimmen be schlossen, Sachverständige zu ihren Sitzungen einzuladcn. bis die Tiima den Artikel 44 der von der ersten Duma aus- gearbeitetcn und vom Senat bestätigten Geschäftsordnung iimgeändert hat, welcher der Dmna das Recht zusprichk, Sachverständige einzilladen. Washington, 10. April. Dem Bericht des Acker- haiibureaus zufolge wurde der DiirchschnittSstand des Winterweizens am 1. April geschätzt ans 89,9 gegen 94, Ii Prozent am 1. Dz-ember 1906 und 89,1 am 1. April 1906. Ter Tiirchschnittsstand des Winterroggens wird angegeben mit 92 gegen 90,9 Prozent am 1. April des Vorjahres. T. Klasse 151. 51. S. Landeslotterie. 8. Zichimgslog am 11. Avril 1W7 40 MO Mark ans Nr. 50 789 bei Herrn Hosfinann in Dresden. 15 000 Mark ans Nr. 85 048. -5000 Mark auf Nr. 95 499 bei Herrn Gerstenberger in Chemnitz: auf Nr. 45 012 bei Herrn Fließ in Leipzig. 3000 Mark ans Nr. 54860 67680 38407 66611 82341 17027 86069 28128 74989 38074 91479 60694 88501 30796 6101 53762 95633. 2000 Mark auf Nr. 40970 11700 21259 63981 99664 61366 25373 14303 97795 53213 27780 44587 25619 96835 94883 58327 85252 61788 91404. Theater und Musik. s Königliches Opernhaus. Am Dienstag trat in Wagners „Tannhänser" Frl. van Treffer als Elisabeth zum ersten Male auf. Sie ist eine überaus sympathische Erscheinung, die, trotzdem sie Anfängerin ist, sehr vorteil haste Talente entwickelte. Sie spielte mit Wärme und Innerlichkeit und gab ihre Nolle in der anmutigsten Weise. Ihre Stimme ist schön, leider reicht aber die Kraft ibre« Organs für das große Theater noch nicht ans. Auch däucht uns ihre Schule keine vorteilhafte gewesen zu sein. Die Dame singt mit kehligem Ansatz, gleichsam hinter den Zähnen. Es ist wohl zu erwarten, daß sie dielen Fehler noch ablegt, jedoch vermag sie sich ans unserer Bühne noch nicht zu behaupten. Herr von Vary erdrückte mit seinen gewaltigen Stimmitteln seine Partnerin geradezu. Auch Herr Plaschke war als Wolfram gut, nur würden wir ihm mehr Schwung empfehlen. Das von Herrn Kapell meister Hagen geleitete Orchester bewährte sich glänzend. Die Vorstellung war wie immer mustergültig und erntete enthusiastischen Beifall. s Mascagni in Dresden. Im großen Saale deS Gewerbehauses gab gestern der italienische Meister- Pietro Makcagni ein Konzert mit der Chemnitzer Stadt kapelle unter Mitwirkung des Kammersängers Hans Buff-Gießen. Mascagni dirigierte in temperamentvoller Weise die Ouvertüre seiner Oper dsa.^Iwi-a" und sein Jn1erm"izo an? „Am'ca" sowie Beethovens 5. Sin fonie O-mall und einen ungarischen Marsch vo» Berlioz. Er wurde von dem leider nicht sehr zahlreich erschienenen Publikum lebhaft begrüßt und mußte namentlich am Schlüsse des Konzertes immer wieder ans dem Podium erscheinen. Auch Kammersänger Buff Gießen erzielte lebhaften Beifall mit vier Liedern MaSr ignis. Die Chemnitzer Stadtkapelle bewährte sich auf das glänzendste und darf ebenfalls einen Teil des Erfolges^für sich tn Anspruch nehmen.