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täglich nachm, mit Ausnahme der S»nn-und szcstlage. I > » » .» . ^ »» - —, , . ! Unabhängiges Tageblatt kur Wahrheit, ftecbt u. freibett. Inserate werde» die 6gewnlte,ie Pelitzeiie oder deren Raum mit l> Pf. berechnet, bei Wiederholung bedeutender Rubnit, Puchdruckerei, Nedaktion und t«icschästSs»rUe! Dresden, Pillnitzer Ltrahe 4t». .ZernipreMer: Ami l Nr. 1i!6U, Dem „Armen Teufel" ins Stammbuch. Die sich immer steigernde und mit wachsendem Erfolge gekrönte Tätigkeit des Katholischen Volksvereins in unserer südlichen Lausitz ist dem sozialdemokratischen Winkelblättchen, „Armer Teufel" genannt, seit langem ein Dorn im Auge, weil sie es verhindert, das; in unseren katholischen Ort schaften die roten Hetzbrnder nennenswerte Erfolge erzielen. Das Blättchen hat darum seine Taktik geändert: Es sendet in die Versammlungen des Volksvereins seine „katholischen" Genossen und lügt dann in seiner bekannten Dnmm- Dreistigkeit seinen „armen Teufeln" von Lesern <d. i. arm an Geist) vor, es seien ihm von einigen ehrlichen An hängern des Zentrums, denen der Vortrag ans der Volks vereinsversammlung in Zittau zu dnnnn geworden sei, ihre diesbezüglichen Klagen unterbreitet worden". Und das schreibt der „Arme Teufel", ohne mit der Wimper zu zucken, als ob er seine Lüge selbst für wahr hielte. Sozial demokratische Spitzel sind es. die sich in die Versamm lungen des Volksvereins einschleichen. Doch das schadete dem Volksverein nicht, wenn diese „Spitzel" wenigstens so weit geistig befähigt wären, daß sie einem Vorträge, und wenn er noch so populär gehalten ist, folgen könnten. Doch das ist nicht der Fall; solches Material steht dem „Armen Teufel" nicht zur Verfügung; daher kommt es denn, das; die Berichte über die Versammlungen von Verkehrtheiten, Unwahrheiten, Verdrehungen strotzen. Als grösster Unsinn in deni betreffenden Vorträge wird dein Redner vor geworfen, er habe gesagt, die Beiträge znm Buchdrucker verband fliesten in die Parteikasse. Das hat nur die groste D um in heil des betreffenden Spitzels gehört. Es wurde gesagt, die Gelder, welche die sozialdemokra tischen Gewerkschaften von ihren Mitgliedern erheben, werden verwendet für Agitationszwecke, für die Wahlen, für die Presse, für die Streiks ns>v. «Es hätte sich auch im Anschluß an die Goerkeschen Enthüllungen noch hinzu- fügen lassen, für die Spielwnt und „Saufereien" einzelner braver hochmögender „Genossen". Es ist ferner in dem Vortrage von keinem „Schlemmer- leben" der roten Parteiführer gesprochen worden, vielmehr ist nur gesagt worden, das; von den Arbeitergroschen und durch Ausbeutung der Arbeiter die Herren Lbergenossen reich werden, sich Villen bauen, als Rentiers leben. Znm Beweis diente die Goerkesche Broschüre und die klaren Tat sachen betr. Bebel. Singer ?c. Ferner behauptet der „Spitzel": Was die Sozialdemokratie ans wirtschaftlichem und Politischem Gebiete znm Besten der Arbeiter geleistet hat, das wird verschwiegen. Damit hat er znm Teil recht; denn über die positive Tätigkeit der Sozialdemokratie ans wirtschaftlichem Gebiete znm Besten der Arbeiter lässt sich eben nichts sagen, höchstens dast sie alles zu Hintertreiben gesucht hat, was für Besserung der Lage der Arbeiter durch Gesetzgebung geschehen ist; und ans politischem Gebiete be steht die Tätigkeit der Sozialdemokratie nur in der Ver hetzung und Aufwiegelung der Massen gegen die bestehende Ordnung — und das ist alles in der Versammlung gesagt worden. Der „Spitzel" hat also entweder geschlafen, oder überstiegen die Ausführungen seine geistige Fasfnngskrast, oder aber passten sie nicht in seinen Kram; wir neigen zu den letzteren beiden Gründen. Wenn aber „Beseitigung der drückenden indirekten Stenern, Verringernng der ungeheuren Militär und Marmelasien und die Gleichheit der Arbeiterklasse mir den anderen Gesellschaftsklassen" als eine „Spezialläligkeit der Sozial demokratie" hingestellt wird, was in der betreffenden Ver sammlung nicht gesagt worden ist, so ist daraus wieder zu sehen, das; „der Spitzel" schon jahrelang schläft und als „geistig" armer Teufel mir den ebenso geistig „Armen Teufel" gelesen hat; denn sonst müsste er wissen, dast auch andere Parteien, besonders das Zentrum, für dieselben Forderungen eingetreten sind und noch eintreten — das alles ist schon in einer früheren Volksvereinsversammlmig in einem besonderen Vortrage über die soziale Tätigkeit des Zentrums gesagt worden — damals hat also der „Spitzel" geschlafen. Endlich glaubt sich „Spitzel" noch ein Witzchen er- landen zu sollen, leider hat er kein Geschick dazu — ans den schon angeführten Gründen. Zitate und Zahlen, wie sie in dem beregten Vortrage oft vorkamen, sind — das weiß freilich „Spitzel" nicht — nicht so leicht zu behalten, zumal wenn sie mit Quellenangabe belegt werden, und letzteres ist Spitzeln gegenüber recht notwendig. Darum verwendete Redner ein Heftchen, in dem er die nötigen Belege fand. Spitzel hätte das bei seiner enormen GeisteS- nacht — wollte sagen -kraft — entbehren können, das ist blost Zentrnmsrednern und Reichstagsabgeordneten von nöten. Der Rat Spitzels, Redner lein Herr Reime, Lehrer in Königshain) möge bei sich zu Hanse im Militärverein Anskehr halten, lässt sich nicht ausfuhren: l. hat Redner im betr. Verein nichts zu suchen, da er nicht Mitglied ist und auch nicht sein kann; st. weil ihn die Sache garnichts angelst; 3. weil die Anskehr roter Mitglieder der betreffende Vcreinsvorstand besorgt bezw. besorgt hat. ES kann dem nach der betreffende Redner, soweit ihm seine Bcrnfsgeschäfte dazu Zeit lassen, statt, wie „Spitzel" rät, dem Königs- hainer Militärverein, dem kathol. Volksverein seine Kräfte widmen, dessen Aufgabe es ist, das kathol. Volk vor der ' - > ' sozialdemokratischen Verdummung, Verhetzung und Aus beutung zu schützen. Zum Schluß dem „Armen Teufel" auch einen guten Rat ins Stammbuch: Wenn er in Zukunft sein Spitzel- system beibehalten will, so möge er wenigstens zu Spitzeln solche „Genossen" wählen, deren geistiges Niveau wenigstens nicht unter Pari steht, damit die Berichterstattung für den „Armen Teufel" — den guten Willen des Spitzels voraus gesetzt — wenigstens einigermaßen der Wahrheit nahe komme, die ganze Wahrheit wäre zu viel verlangt, dazu gehört objektive Beobachtungsgabe, und die fordert der „Arme Teufel" nicht von seinen „Spitzeln". Reichstag. o. Berlin. öl. Sitzung am 7. März 190t. Tie Beratung des M ilitärelats wird fortgesetzt. Das bach (Zenlr.) bespricht die Duellfrage im Heere. Die seitherige Praxis sei ganz ungenügend geregelt. Das Beispiel von oben verdirbt nach unten: der frevelhafte Mord, wie er im Tuell sich bietet, wird fast gar nicht bestraft. Wer das Recht auf Sühne hat, soll sich der Gefahr aussetzen, von dem Perbrecher erschossen zu werden. Die im Zweikampf gefallenen Qffiziere werden mit allen militärischen Ehren beerdigt. Auf solche Weise kann der Mililärunfug nicht gereuet werdend — Bebel iSoz.) antwortet dem Kriegsininister. Bezüglich der Rangverhältnisse bestehen im Heere rein chinesische Verhältnisse. Ter Erbprinz von Meiningen hat das Generalkommando in Breslau sehr ungern verloren, das steht fest. Prinz Prosper Arenberg würde in keiner staatlichen Stellung auch nur 4 Wochen verbleiben: mail hätte ihn sofort hinaus geworfen. Als Offizier aber konnte er ruhig jahrelang die stärksten Grobheiten verüben. Es gibt aber sehr viele Insassen von Zucht Häusern, die auch in die Irrenanstalten gehören. Sehr viele der eingestellten Soldaten find geistig so schwach, das; mau üe gar nicht ausheben sollte. Wir wollen die Dienstpflicht ganz allgemein Angeführt wissen für jeden wehrfähigen Mann. Wir begrüßen die Kritik am Heere, da ne ganz in unser»: Sinne liegt. Zn den Konservativen: Wann hätte je die herrschende Klasse Verminst am genominen. Sie sind die letzten Rudimente einer »ntergehenden Gesellschaftsklasse. Sie können keinen Krieg ohne uns führen, auch nicht siegen. Sie dürfe» nicht mir uns spielen. Wir nehmen sicher im Ernstfälle die Flinte auf die Schulter, und Bebe zu uns. zum Vaterland, nicht zu Ihne», sichert Ihnen den Sieg. Tie militäri schen Strafen sind barbarische Maßregeln. Tun Sie etwas gegen uns, so haben Sie den Schaden, tun Sie nichts, so haben Sie auch den Schaden. Wir haben immer den Nutzen! Mit der Politik der kleinen Nadelstiche erreichen Sic absolut nichts. Wir machen aus unserem Herzen nie eine Mördergrube: wir verhandeln immer offen. Auch Schippe! haben wir nie die Kritik verboten. Ich freue mich, dast Göhre die Selbstüberwindung gefunden hat und auf seine Kandidatur verzichtete. Tie Uebelüande in: Heere entstammen auch dem Kapitalismus. - v. Riepenhauscn (koiisT: Wir haben in dem neuen Kriegsminister nicht nur einen Man» der Worte, sondern auch der Tal. — Liebermann von Sonnen berg lW. Ver.): Bebel hat den Rückzug angetrelen: derselbe hat nur ins Blaue hinein behauptet. Prinz Arenberg hat keinen Vor zug erhalten, wenn er jetzt ins Irrenhaus kommt: wie viele jüdische Verbrecher sitzen dorr schon? Tie Sozialdemokratie iü eine Seuche, die alle Gesellschaftsklassen ergriffen hat. Ais Gegenstück zum Fall in Pirna könnte ich den Fall Schälller hier schildern: aber ich unterlasse es. Ten Lurns können nur mit Leichtigkeit entfernen. Ten Kriegsinvaliden nrnst die Rente gegeben werden. Das inler nationale revolutionäre Judentum must aus der Armee heraus. sBravo!) ! Kriegsminisler v. Einem: Wir sorgen nach Kräften dafür, j dast das Duell verhindert wird. Ter Erbprinz von Meiningen har weder seinen Abschied genommen, noch bekommen: er ist viel mehr zum Armeeinspeklor befördert worden. Ter Abg. Bebel hat ! den «General v. Bünng total falsch beschuldigt. iHört, hört!' Prinz ! Arenberg ist bei der Truppe cingetrclen, ohne dast sein Vorleben ! bekannt war. Blau kann auf der einen Seile nicht das Vaterland ! diskreditieren und auf der andern Seile den Soldaten sage», ne ! sollen ihr Leben für dieses verlästerte Vaterland opfern! Wie ! wollen Sie TiSziplin herbeiführen? Em sozialdemokratisches ! Armeekorps mit sozialdemokratischen Offizieren würde die sonder j barsten Früchte zeitigen. Wenn in Berlin ein sozialdemokratischer ! Stadtverordneter den anderen einen „Lümmel" heistt, findet man dies bei den Sozialdemokraten ganz angebracht, ans dein Kasernen Hof dark dies ja nicht gesagt werden. Tee Sozialdemokraten wollen nicbl besser», sondern nur Hetzen und verscblimmern. lBci falla — Generalmajor Endres verteidigt den bayrischen Kriegs minister gegen neue Angriffe des Abg. Gradnauer. Sodann ver teidigc er unter sehr lebhaftem Beifall des Hause.- die Ghre der oft so schwer angegriffenen Offiziere. Vogt-Erailsheim <W. Ver.) bespricht die durch das Militär hcrvorgerusene Landflucht. 'Nächste Sitzung morgen I Uhr. Fortsetzung. Politische Ämidschmr. Di'ntsch!<rns. — Der Kaiscr hat dio Absicht, zur Teilnahme au der Trauerfeier für den verstorbenen Grälen Waldersee sich nach Hamiover zu begeben, wegen starker Erkältung ans- geben müssen. Der Kaiser wird durch den Kronprinzen vertreten sein, falls der Kronprinz, der ebenfalls stark er kältet, bis dahin wieder hergestellt iü. Sonst würde Pnnz Eitel Friedrich die Vertretung des Kaisers übernehmen. — Gin Armkkbcfchl ordnet anläßlich des Ablebens des Grasen Watdersee cine achttägige Armeetraner an. — In Vertretung der österreichisch-ungarischen Armee nimmt der Ehef des Generalstabes, Feldzengmeister Frei herr v. Beck, am Leichenbegängnis des Grasen Waldersee teil, Ge»eralfeldmarschall Graf Waldersee ist in Hannover im Alter von 7st Jahren verstorben. Zweimal ist er in der Geschichte stark hervorgetrete»; im Ehinafeldzng stand er als Oberbefehlshaber den Truppe» vor und hatte hier eine recht nndaiilbare Stellung inne. Das andere Mal war es die „Waldersecassäre": durch seine Gchtin mit der Familie der Kaiserin verwandt, veranstaltete er in Ver bindung mit Stöcker die bekannten Walderseeabende, an denen auch der jetzige Kaiser teilnahm; Bismarck sah dies sehr ungern und begann einen heftigen Prestfeldzng gegen Waldersee, der jedoch nach Moltkeö Rücktritt Ehef des Generalstabes wurde. Endo Januar 1891 wurde er aus dieser Stellung Plötzlich entlassen; der Grund ist bis heilte nicht bekannt geworden. In Altona hat er von 1891 bis 1898 das 9. Armeekorps innegehabt und war von da ab Armeeinspektor. Zweifelsohne ist er neben dein Grafen Häseler der bedeutendste deutsche Heerführer unter den Lebenden gewesen; in der Armee wird sein Renne noch lange genannt werden. — Dem bisherigen Kommandanten des Kreuzers „Habicht", Korvettenkapitän Gndewill, der gegenwärtig noch krank im Hospital zu Swakopmnnd liegt, ist heute in Anerkennung seiner Erfolge als zeitweiliger Oberbefehls haber der Streitkräfte in Südwestafrika der Rote Adler orden vierter Klasse mit Schwertern verliehen worden. — Gin Grfolg des Zentrums. In der Budget- konnnission des Reichstags hat der Abg. Gröber darüber Klage geführt, dast die Militärwerkstätten namentlich den Schuhmachern schweren Schaden znfügen, indem den Reservisten und Landwehrmännern bei jeder Ucbung Militärsriefel znm billigen Preise von 8 Mk. Pf. ab gegeben werden, ein Preis, bei dem kein Handwerker bestehen kann. Nun hat der Kriegsminisler die Anweisung ergehen lassen, dast nur aller <l Jahre an dieselben Reservisten Militärstiefel abgegeben werden dürfen, wodurch den Interessen der Armee gedient ist und diese Konkurrenz gegen unsere Schnhmachermeister beseitigt wird. — Die Glltschädigilngsfriigc in Dcutsch-Sndivcstafrika. Ter schon angekündigte Rachtragsetat enthielt die Forderung von 8 997«>i>«) Mk. für Deutsch - Südwestafrika; hiervon sollen in erster Linie diejenigen Ansiedler entschädigt werden, die durch den Ansstand der Hereros gelitten haben. Einen Rechtsanspruch gestehen auch die verbündeten Regierungen nicht zu. sondern mir Billigkeitsgründe. Wir können unser Bedenken gegen ein solches Vorgehen nicht miterdrücken; wohin führen diese Konsequenzen? Somit kann Deutschland eine böse Suppe eingebrockt werden! Sollen wir künftig allen Ansiedlern die Verluste entschädigen? Von ihrem Gewinn leisten diese dem Reiche ja auch keinen Anteil. Gewiß gönnen wir den Ansiedlern jede Unterstützung; aber der Reichstag must sich doch diese Vorlage recht genau ansehen! Giiic Zentrale der Spionage. Der Evangelische Bund hat in Von» eine sogenannte „wissenschaftliche Ans- kmiftssielle" errichtet. Dieselbe soll aber laut einem Zirkular des Vorstandes des rheinischen Hauptvereines des Evangelischen Vnndes zu einer Art „Sammelbecken" werden, in welchem die ans allen Gegenden ansspionierten Nach richten über die „nltramontane Arbeit" znsammensliesten sollen. matisch gesammelt," die „Einzelbeobachlimgen der Mit glieder des Eoangelischen VnndeS logisch gesichtet" und als Material für „geistliche oder staatliche 'Behörden", sowie für „befremdcteAhgeordneie" zurBeleuchtung ultra- montaner Arbeit" zusammengestellt werden. Das ein- znsendende Material soll sich ans folgendes erstrecken: „Gedruckte nltramontane Aenszernngen der Tagespresse oder in sonstigen nltramontanen Schriften l bischöfliche Hirtenbriefe, Volkslileratnr und dergleichen»," ferner be sonders haiidsehrifliches. ans eigener Erfahrung und Be obachtung beruhendes . . . Material über Einzelsälle nliramontaner Selbstbetätigung, die unseren Freunden anssallen und ihnen erwähnenswert scheinen". Aus drücklich wird noch dciqesügt: „in letzterer Hinsicht Hilten wir, ziemlich weite Grenzen zu stecken". Znm Schlüsse wird dann im einzelnen angesührt. worauf sich insbesondere die Spionage erstrecken soll, nämlich aus das katholische Ehe mid Familienlehen. Mischehe. Dienstboten. katholische Schulen und Anstalten, insbesondere klösterliche, Kon- vertitenwesen, .Klöster, katholische Presse, l'aloolnches Veremswesen, V> nderschafls-wesen. konfessionellen Separa tismus und Isolierung, Frirdiw'Kl'andale. sichtliche Ans- schliestimg und Znrückdrängimg Evangelischer von öffent lichen Stellungen, Ehrenämlern mstv. Also ein vollständiges orqaumeries- Spionagesnslem über katholische Veläligmig bis hinein in das intimste Familienleben! Wie verhetzend und den konfessionellen Frieden störend dies ist, das wird stell erst dann so reckst Herausstellen, wenn von katholischer Seile zur Abwehr eine ähnliche Organisation geschaffen würde. Wo aber — so fragen wir jetzt abermals znm lmndertsten 'Male — stecken die eigentlichen Feinde des konfessionellen Friedens, wo die Hetzer? Natiolialsozmlisiilils und Freisinn vertragen sich wie Feuer und Wasser und die Fusion beider dar» schon als gänzlich gescheitert betrachtet werden. Auch in Hamburg sind Zwistigkeiten zwischen beiden ansgebrochen; der Vor sitzende des dortigen freisinnigen Vereins hat seine Vorstand schaft niedergelegt mit der 'Begründung, das; er keine 'Brücke sehe zwischen den „alten Liberalen anlisozialistischer Richtung", der er und seine Freunde angehörten, und zwischen den „Liberalen Barth Ramiiamischer Richtung". Er bezeichnet den Barth Nanmannschen Standpunkt als einen solchen, von dem ans man glaubt, „die sozialdemokratische Feners- brnnst durch sozialpolitischen Spiritus löschen z» könne»." Bon dem Streit »m die Staatsreform abgesehen, bestehe zwischen den grundsätzlichen Bestrebungen des salonfähigen Sozialismus und denen der Sozialdemokratie mir ei» Unter schied des Grades nicht, des Wesens.