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Sächsische Volkszeitung : 05.03.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192003054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19200305
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19200305
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-03
- Tag 1920-03-05
-
Monat
1920-03
-
Jahr
1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 05.03.1920
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^reitag df» 5. März 1826 ckr. KS, Stil« S spricht von der „lewunderun^würdiaen Frische des Gedächtnisses, von der wir uns alle an dieser Stelle überzeugt haben". Tr hat deshalb „nicht das mindeste Bedenken, jedes Wort, daS der Zeuge hier bekun det, als erwiesen anzusehen". SpahnS subjektive Wahrheitsliebe soll mit keinem Wort angelastet werde», objektiv wird man nach dem Er gebnis der Beweisaufnahme ihm nicht in allen Punkten folgen. Erz- bcrger har eidlich bekundet. Herr b. Bergen habe ihm CzerninS Geheim bericht vorgclegt. Der Staatsanwalt hält, obwohl Bergen nicht ver nommen ist Erzbergers Angabe für widerlegt, weil — Bethmann Hollweg Bergen als einen Mann geschildert hat, der von einer so wichtigen Sache ihm Mitteilung gemacht hätte. Weiter: Die Behaup tung Helsferichs. Erzbergcr habe von der Absicht der Friedenskund gebung auch seine Fraktion nicht benachrichtigt, ist durch die Aus sage der Abgeordneten Giesberts und Schirmer vollständig wiederlegt. Der Staatsanwalt sieht auch diese Behauptung nur „bis zu einem gewissen Grade als erschüttert" an. DaS sind Nebeupunkte, aler ge rade sie ergeben, das; der Anklagevertreters selbstverständlich bei voll kommen pflichtgemäßer Prüfung) die zu ErzbergerS Gunsten sprechen: den Momente nicht ausreichend berücksichtigt." Deutschland unentbehrNch Haag, 4. März. Laut „N. E." meldet „Evening Standard", daß der Oberste Rat ein Memorandum über die Teuerung veröffentlichen wird, dessen ersten beiden Abschnitte sich mit Deutsch land befassen. ES heißt darin. Deutschland sei für den gesamten Welthaushalt unentbehrlich. ^Ohne deutsche Erzeuger- krast und ohne deutsche Organisation gehe die Kaufkraft Europa- zu grunde, und Europa werde von Amerika und Japan überflügelt. Die Alliierten müßten Deutschland bei seinem Wiederaufbau be hilflich sein. Wenn man Deutschland und Frankreich nicht ,mge- sähr in denselben Zustand zurückbringe wie vor den, Kriege, damit die Industrie beider Länder wieder fortsahren könne zu arbeiten, könne daS wirtschaftliche Gleichgewicht nicht wiederhergeflellt werden. London, 4. März. Der Oberste Rat hat sich vertagt, da Nitti morgen nach Italien znrückkehrt. Millerand kann nicht vor Ende nächster Woche nach London kommen. Die Konferenz der Minister des Acußercn wird jedoch im Foreign ofsice weiter tagen Sie wird sich mit der Fertigstellung des Vertrages mit der Türkei und mit unerledigten Fragen im Zusammenhangs mit dem ungarischen FriedenSvertrage befassen. Man hofft, daß der türkische FriedenSverirng der Türkei am 22. März in Paris überreicht werden kann. Anleihen für Deutschland Berlin, 4. März. Wie aus Paris gemeldet wird, veröffentlicht das Abendblatt „6a Presse" folgende Depesche: Der Oberste Rat der Alliierten habe beschlossen, Deutschland insofern zu Hilfe zu kommen, daß sinn die Aufnahme einer Anleihe gestattet werde, die den Vorzug vor allen Kriegsentschädigungen haben soll, um ihm die Mittel zu liefern, seine Industrie wieder ausznbaueu. Die englischen Delegierte», wie auch die übrigen Kollegen seien davon überzeugt, daß Europa gemeinsam leben oder gemeinsam sterben müsse, und daß infolgedessen Deutschland Hilfe gebracht werden müsse. DaS sicht bare Ergebnis diese« Beschlusses werde sein, daß eine vollständige Revision des FriedensoertrageS stattfindcn wird. In diplomatischen Kreisen werde angenommen, daß diese Maßregel sich nicht gegen Amerika wende, es sei aber nicht zu leugnen, daß eine Anzahl Delegierter sich mit dem Gedanken trage, man müsse Europa von seder Kontrolle der Amerikaner befreien. Die Redaktion dieses Beschlusses sei vom Obersten Rat der Alliierten beinahe sertiggestellt, und man rechnet damit, daß sie Ende dieser Woche bekauntgegeben werden wird. Pari», 4. März. Der netternannte englische Botschafter in Washington Sir Nnckland Geddes erklärte dem Londoner Kor respondenten der Elnkago Tribüne, England werde bei der Friedens konferenz die absolute Notwendigkeit betonen, Deutschland dabei zu helfen, sich wieder emporzuarbeiten. Es werde Deutschland ein> Anleihe bewilligen, damit es seinen Verpflichtungen Nach kommen könne. Wiederaufnahme des direkte» GMerverfehis mit Deutschland Basel, 4. März In Basel tagten am 8. und 4. Marz etwa KO Benreter der französischen, belgische», deutschen »nd schweizerischen Eisenbahnverwaltungen, um die Bedingungen für die Wieder aufnahme des seit KriegSbcginn gänzlich unterbrochenen direkten Güterverkehrs zwischen Frankreich und Belgien einerseits und Deutschland einerseits festzusetzerr. Nach längeren, unter den zurzeit noch bestehenden Verhältnissen begreiflicherweise mühsamen Ver handlungen, die durch den Präsidenten der Geueraldireltiou der schweizerischen Bundesbatznezt Winkolmann geleitet wurden, ist schließlich --ine Einigung znstandegekommen, die es ermöglicht, den direttcn in, verkehr wieder mnzunehmen. Vom Zeitpunkte des Intra' >. der zustnndegekommenen Verein, arnngen an werden also Gi. .ibi.ngen zwischen Frankreich und Belgien einerseits und Deutsch! anderseits (auch über die Schweiz) vor.dein Kriege a- Gruno -. rei ter Frachtbriefe und an-Grund der Bestimm»»,' des lieber-.in.ommens über den internationalen Frachiverkehr <V ner Uebereinkommen) befördert werden können. Da aber mit die,-. Vorkehrungen allein den Bedürfnissen des internationalen Güter verkehrs nur zum Teil gedient wäre, sind nebenher mich noch Ver handlungen über die Wiederaufnahme der gegenseitigen Magen- benutzung ,ingeleitet worden. Endlich ist auch noch eine Konferenz in Aussicht genommen, welche die Grundlagen siir die Einrichtung deS gesamten Personenverkehrs schaffen soll. Französische B sorgnis Pari«, 4. März. Vor den« Kamn-erauSichuß für ane-wärtig, Angelegenheiten erklärte gestern der aus Rußland und Polen zurück, gekehrte General Massen et, die Parteien in Rußland seien deutschfreundlich. Men» man den Weltfrieden slcherftellen wolle, müsse man Deutschland von Rußland durch Pufferstaa ten mit einem AnSgang zum Meer trennen.' Gefanaenenhelmkehr Berlin, 4. "''ärz. Die Reichs,ertralstelle für Kriege- l!„y Zlvilgefanoene teil ft: Der erste Transport aus Sowjet-Ruß. land mit SOV he urenden Invalide», Frauen und Kindern wurde bereit« i» der Den., katiouSlinie übernommen Da« Eintreffen de» Transport« In Deutschlgnd kann in den nächste» Tagen ei wartet werden. — D'e englische Regierung bat trotz ununterbrochenen Drängens bisher keine Mittel und Wege gefunden, um die om IS. Ionua: in Port Said v«n dem Dampfer „Main" weaen einer an B, :d aur- gebrochenen Influenza ftpidcuile auSoeschiffte» 700 aus Ino »Heim, kehrenden de Heimat zuzusiihren D « d »tscke Regierung hat deck er zwei deutsch« Seeoffiziere mit weitgehend-» Vollmachten nach Port Said entsandt, um den dort bisher ft staehaftenc.! aus schnell „ ui Wege die Heimfahrt aus den bestehend, Schlfsghrtütinien und auf dem Landweg über Italien zu ermögliche,.. E-n erheblicher V ag ist nencrdings zn UnterstützungSzwecken drahtktch überwiesen w». n. Der Reichskanzler über die Laste Budapest, 4. März. Reichskanzler Bauer sagte zu einem Sonderberichterstatter de» „Pester Llo.rd": Die innervolitische Lage kann im Augenblick als außerordentlich befestigt an««» sprach-!, werden. Die Möglichkeit, den notwendigsten Innenbedarf an Kohle zu decken und gleichzeitig die im FriedrirSvertrag borge- leheueu Kolilet'licfcrüngiti der Entente zu leiten, ist au eine arbeiter- freundliche Regierung geknüpft. Nicht nur jetzt, sondern auch für die nächsten Jahrzehnte wird «Ine dentfch« Regierung, die in der lrbeiterpartei niche Sitz, Stimm« und Einfluß hat, unmögltch sein- ui die Wahlen vielleicht auch eine «erstäremig der Opposition im Parlament auf der Rechten oder Linken bringen, so ist eine Rendtlmiz ,'u der Ziisammciistiinna der Regier,»,g«koM>o,i doch nicht ,« erwart«. Dt« Anzeichen rin« langsamen Besserung der wirtschaftlichen Verhältnisse mehren sich in den letzt«« Monaten erfreulicherweise. Da» Ueberwiemen der Kohlenmisrre hängt von den Forderungen der Alliierten, die Anfuhr genügend« Rohstoffe von der Wiedererlangung de» deutschen Krebst» ab, «nd da» Valuta- Problem ist verfochten mit der Volk», rmd yinanzwirtschaft der ge- samten Welt. Da» allgemeine Balutaelrnd Dentschland» nnd da» Elend der früheren Dsnan-Monarchie muß diese zu neuem Wirtschaft-. Uchen Zusammenschluß zwingen. Sie werden zu einer Art Valuta- elendgemeinschaft gedrängt sein. E» ist »u hoffen, daß eine internationale Valutakonserenz »ersuchen wird, ans dem internatio nalen Währungrmarkt da» Gleichgewicht hcrzustellen, ohne da» eine wirtschaftliche nnd politische Beruhigung in Europa nicht möglich ist. Die Schleswigs»! ln Berlin Berlin, 4. März. Bei dem heutigen Empfang der schle » wig » scheu Deputation durch den Ministerpräsidenten Hirsch und den Minister de« Innern Heine sprach Minister Heine seine Zuversicht au», daß die Schleswig-Holsteiner einmütig auf die Erhaltung diese» altdeutschen Stammes bei dem deutschen Gesamtvaterlande hinwirken würde». Er sagte den Schleswig-Holsteiner» ein« weitgehende Selbständigkeit in provinzialen und Gemeindeangelegenheiten zu, ebenso die Gewährleistung de» schleswig-holsteinischen Sonder rechts. Namenß der Abordnung erwiderte Iversen, die Abordnung entnehme a»S der Erklärung der StoatSrcgicrung. daß die Wünsche Schleswig-Holsteins befriedigt werden. Die Bewegung, die in der NendSburger Versammlung ihren Ausdruck fand, habe nichts mit Sonderbestrebungen zu tun, nur die Liebe zum großen Vater lands »nd zur engeren Heimat hätte die Teilnehmer geleitet. Dem Druck von Norden müßte ein starker Volks Wille entgegen» treten. Unruhe« in bayrische« Städte« München, 4. März. In den niedcrbanrikchen Städten Straub ina und Pass au kam c» zu schweren Unruhen. In Straubing stürmte eine verhetzte Menge das LandaerichtSgefängniS «nd befreite zwei verhaftete Sehwarzschläckter. Nach den Beamten der LandeSwucherabwebrstelle, welche die Vcrbaftuna voraenommen hatten, wurden vergeblich gesucht. Bürger» und Reichswehr wurden aufaeboteii T» kam zu Kämpfen, wobei es au! der Seite der Demonstranten zwei Tote und Verwundete aab. Unter den Toten befindet sich ein Redakteur der neugegrimdeten sozialdemokratischen Nene» Tagespost. In Pass«, wurde eine Theatervorstellung für die freien Ge werkschaften. in welcher das Drama Kurt EiSner anfgeführt wurde, durch Relchswebrso'dateu und Studenten geiprenat. Es kam zu Schlägereien vor dein Gebäude, wobei einige Personen verletzt wurden. Die Garnison wurde alarmiert und säuberte den Platz. München, 4. März. Durch das energische Eingreifen der RegierungSkommilsion ist die Ruhe in Straubing wieder her- gestellt. Die Arbeit ruht. Sie soll aber nach Beerdigung der Opfer wieder aufgenomnren werden. Reichswehrartillerie und be rittene Trnppen halten bis Stadt besetzt. Die Opfer sollen nicht durch Schüsse der Neichswehrtruppeu, sondern durch Geschosse aus den Reihen der Demonstranten getroffen worden sein. Geqen die Verkehrsnot Leipzig, 4. März. Zur Erlösung ans den gegenwär tigen B e rl eh r s n ö t e n in echte der ehemalige Leiter des Eisen bahnwesens im Kriege General Groencr in einer Unterredung, die er dem Berliner Vertreter der „Lechz. N Nachr." gewährte, den Vor schlag, künftig ohne Rücksicht aus die LandeZgrenzcn lediglich nach wirtschaftlichen Zusammenhängen einige wenige G e n e r a l d i r e l I i o n eu ?» bilden als Träger der gesamten Eisen- bahnverwaltnng. Sache des Ministeriums sei eS dann nur noch einen Ausgleich zwischen d->> Forderung 'n tä-ker Ge-eraldlrektiove-' berbei- znführen. Ferner müsse man dem technischen Beamten künftig einen größere» Einfluß einräumen und mit dem Juristenmonovok brechen. Hent" se! man glückl-ck lo weit, d.-.ß nur nach die Scb!eb-r erster oder zweiter Klasse fahren könnten. Man müsse doch endlich einmal ein- sehen. daß es nicht gut sei. immer nur den Verkehr durch Erhöbnng der Tarife zn belasten. Es müsse einer Sparsamkeit der ganzen Or ganisation «mb ein« Besserung im Betriebe nnd in der Ve-walftmg eintrctcn Die Not der Leitungen Berlin, 4. März. Dm Vorstand deS Reich Sv-rb an der der deutschen Presse bat In seiner Essener Sitzung nachfolgende Entschließ» na angenommen: Der in Esten versammelte Vorstand des ReichsverbandeS der deutschen Presse teilt in vollem Umfange die New gmsse der deutsche» ZsituuaSverleger um die Zukunft der denischen Presse und nnftrstutzt ncichdrückl-chst ihr Verlange», das Weitererscheiliiiimcii der Zeitungen durch Sicherstellung einer ausreichenden Menge von Papierholz ni zu mäßigen Prellen und durch ansere geeignete Maßnal-men zn ge- währleckten. Der Vorstand macht di» Negierung auf die schwere Gefahr anfmerlsam, de ein bei Fortdauer der gegenwärtigen Verhältnisse unausble blicher Zn-ammenbruch des d „sich,-,, Zeitniws- wesciis !ür Politik, Wirtschaft und Kultur des dent'chen Ba k>'s sowie für die Existenz von H»nderlta>llcnden von Zcitungsangestelften be deuten würde. Kleine Nachrichten Helsingsors, 4. März Die Warnt auer Konferenz der Ra»d- staate» uno Ää erußlandS beginnt am 6. März. Amsterdam,- 4 März. Das Reutersche Bureau meldet a»s Konstantinoprl de» Rücktritt deö Kabinett«. Der Sultan hat den Marschall Jcret-Pascha verwett. Washington, 4 März. Englische Blätter veröffentlichen eine Neutermeldung aus MoSIa». wonach auf der nö öllchen Kaukalus- sront eine Armeekorps Denikin» vollständig vernichtet wurde. Deniki n sei auf der Enban-Halbiniel in eine Mausefalle geraten. Sächsische Volkskammer Dresden, 4. März Die Volkskammer erledigte heut« die allgemeine Vorberatung deS Gesetzentwurfes über das religröse Erzieh» n gerecht. Abg. Sruspe (Dem.) bcmerlt. daß die Berechtigung dieser Vorlage sich ohne weiteres von selbst ergebe. Sie sei ein Kapitel aus dem großen Gebiete der Trennung von Kirche und Staat. Einen Nachteil habe die Vorlage, denn durch sie könne eine Unbeständigkeit der Erziehung eintreten. doch könne man den Eltern so viel Verständ nis »»trauen, daß sie dies verhindern. Die Begründung der Vorlage erscheine nichr stichhaltig. Seine Fraktion werde derselben zustimnrcn. und zwar deshalb, weil der Staat lein Recht habt, Bestimmungen über die religiöse Erziehung der tz er zu treffen. Abg. Dr Kaise'r (L >iche VolkSpartci) erkennt die Notwen digkeit einer Vorlage über neue llesttmmungen belr. das religiöse Er- ziehuugSrccht an. Dem vorliegende» Gesetzentwurf könne jedoch seine Fraktion nicht zustimmcn, weil sie Mängel in formeller und sachlicher Hinsicht habe. Es sei nicht angebracht, daß n« der Vater Über die religiöse Erziehung zu entscheiden habe. Auch habe da« Gesetz eine Lücke insofern, als in gemischten Ehen keine Garantie siir eine ge regelte Erziehung gegeben sei. Roch schlimmer sei die Bestimmune, daß die Verträge bei Mischehen über die Erziehung der Kinder ohne weiteres auf Antrag deS Erziehungsberechtigten ungültig seien. Ei» gesetzliche Grundlage sei notwendig, »venu die religiöse Erziehuna über haupt noch etwas gelten solle. Zeine Fraktion lehne die Norlaoe atz. Mg. Müller-Lnpzig (Unakh.) ist der Meinung, daß die Vorlage überkmzpt ausgehol'en werden müßte. Die Bcrnumg über die Verlage sei überflüssige Zeitvcrschwendnng. Seine Fraktion er kläre sich mit dem Gesetzenftvnrse einverstanden. Abg. Wilde <Soz.) erklärt Vas Eiuverstänc »iS. seiner Frakcio.: mit dem Inhalte der Berlage. Er sicht auf dem Ttar^vn.ckie. das- die Vertrüge hinfällig seien, insalgcdessen müsse mau sie auch siir nult und nichtig erklären. Cr beantrage die sieberweisung des Gesetzent würfe« an den MechtSausschuß. Abg. Dr. Rrndtorff (Deutschnat.) stimmt den Ausführun gen de« Abg. Dr. Kaiser zu. Die Absicht deS Gesetze» se! bereits durch die Bestimmungen de« VolkSschnlgesetzeS erfüllt. Der Gesetzentwurf enthalte die Einführung einer zwangSmäßigen Gewalt deö Vater«, da das Recht der Mutter vollständig auögeschaltkt Iverde. Er halte dies für airßerordentlich bedenklich. Da» Kind werde durch daS Ge- setz zu einem widerstandslosen Objekt de« Vaterö. Ebenlo bedenklich ser auch die Unbeständigkeit der Erziehung. Die Bestimmungen der Vorlage greisen nicht nur in die zarteste» Verhältnisse der Mischehen ein, sondern sie überlassen die Kinder der Willkür deS VaterS. De, Staat habe aber auch die Pflicht, die Kinder zn schützen. Die Vorlage wird hierauf einstimmig dem Rechlsansschnß über wiesen. Nächste Sitzung: Dienstag 1 Uhr. Tagesordnung: Antrag Rein hold betr. die Aufhebung der Souderseiertage, Antrag Barthel beir. die Amnestie für politische Vergehen. Nachrichten aus Sachsen Die Leipziger Messe Leipzig, 4. März. Mit dem gestrigen Tage bat der Verkehr auf der Messe seinen Höhepunkt überschritten. DaS äußere Bild hat an Lebhaftigkeit gegen die früheren Messen bi» zum Mittwoch nicht ziirlickgestanden, es sogar in den ersten Tagen weit überschritten. Be sonder» stark war der Besuch vom AuSlaode, bas mindestens »m die Hälfte mehr Käufer ak» im Herbst zur Messe entsandt hat. In ge schäftlicher Beziehung ist daS Bild der Messe nicht ganz einheitlich. Im allgemeinen hat die lebhafte Nachfrage in den meisten Geschäfts zweigen angekalten. Die Preise fast aller Waren haben nicht nur seit der Herbstmesse, sondern in den allerletzten Woche» noch außer ordentliche Steigerungen erfahren. Die hohen Preise bewirkten an fänglich eine gewisse Zurückhaltung, die aber bald vo» der- Dring lichkeit deS Bedarf» besiegt wurde und die zu reichlichen Bestellungen führte. Luxuswaren zu höchsten Preisen nahmen im Geschäft einen breiten Raum ein. Die Preissteigerungen halft,, ans manchen Ge bieten schon einen großen Teil der Spannung zwischen Inländischen" und ausländischen Preisen aufgehoben und wo cs nicht der Fall ist. sorgen Hobe Exvortzuschläge dafür, daß die Waren nicht an» Aus land verschleudert werben. Infolgedessen ist der Anreiz zum Kanfe nicht mehr so groß und es drückt sich in den Bestellungen mehr al» der bisherige wirkliche Bedarf ans. Leider herrscht infolge de» AuslandSzuschlaae« bei den deutschen Fabrikanten noch vielfach 11n- llarkieit. Der sogenannte Ausverkauf Deutschland» ist durch die Messe nicht gefördert worden. Auch ziehen ek viele Fabrikanten vor, zunächst die inländischen Kunden zn befriedigen, selbst wenn der Ausländer höhere Preise bietet. Der Reichtum nnd die Vielgestaltig keit deS Angebote« ist erstaunlich „nd gibt die Gewähr dafür, daß mit der langsamen Besserung des Kohlen- und Rohstoffmangel», der VerkehrSschwierigkeiten und vor allem der Arbeitslust der deutschen Industrie wieder mehr Kräfte gewonnen werden. Der Arbeitswille der an der Messe beteiligten Kreise und ihr Bestreben, sich wirtschaft lich wieder empor zu ringen, durfte das Vertrauen des Auslandes gestärkt und einer Besserung unserer Lage vorgearbeitet haben. — Kriegsgefangene! Ehemalige Feldgraue jeden Dienstgrades ohne Rücksicht auf die Parteiangehörigkeit! Die Gegenliste muß her aus! Sendet sofort Selbsterlebnisse von Schandtaten unserer Feinde ans dem Schlachiseld im Kefangenlager, in Lazaretten, üb r nnd »n,ec den: Wasser, iiiüglichst eidesstattlich versichert vor einer Amtsperson, lesbar geschrieben, mit Angabe von Ort und Zeit mit Nennung alle, Namen und Truppenteile, möglichst auch der feindlichen, an „Gewissens rechc", Zentralstelle für feindliche Vergeben wider das Völlerrechc. Berlin W M Flottwell'traße 8 2. Aus Dresden —* Zubereitung der weißen ausländischen Bohnen. Wi> au» vcrschiedene» den, städtischen Lebensmittclamte zngegangenc» Zu schriften l>e>'-oigcw wird der Geschmack dm- weißen ausländischen Bohnen sehr oft dadurch beeinträchtigt, daß die Bohnen z» lange ge wässert werde" Das städtische LebenSmittelamt macht daher noch mals daran? anftnertsam, daß die ausländischen Bokmen mindestens 20, höchstens aber 80 Stunden wässern müssen Das Wasser ist öfters abzngießen Znm Kochprvzeß muß sriscbeS Wasser genommen werden. —* Fftlnizentrer nackz Dresden ! An der Roftw-ndlickest de? Eftcköftr»»» einer F'lmwn'ur wft'd heute niemand mehr .zwcifekn- D>e Erkenntnis, dgß ei,"- lotcke noftv-ndig ist, ist beute bereits All genie I,a,ck geworden. Ans V-ra„lgsftii,a von Inna-Dresdev findet vier am Maniaa, den 8. Mürz, im San e des Liwerihaicke? ans der Oftra-Mee abends 7 Mir eine V-rftimmIimg statt, die einen Mahr.ruf an die Nationalversammlung richten soll. Ed ipr'ck'S" ft> dieser Versammlung: Fron v Srhmelina, Theodor Becker vom S'oatstbeoter Berlin. Stadtverordneter Eins,,«. Professor G->bke. Pol-zeftwässdenr Dr. Grille, Redakteur Hahnewald. Redafteut Irroanr, Konsistoriatrat Dr. de Latatle, O'-erkonsistoriciftal Dr Költzfth, Mft- sied der Ngftonalvei-fgmmft, >g, Bezirksschulrat Dr. M'ckel. Schnftst ll-r Müller - Heim Wir ersuchen drm nnd die Katbvliken, an dieser Kundgebung sich zu beteiligen. (Nähcres siche Anz-igeft —* s^vanendank 1814. lBiind der dankbaren deutschen Frauen »nd Mädchen für die invaliden Krieaer) In siege",rohen Tagen wurde der Verein gegründet zn Nun und Fromme» de, Knegsbeichädiaten. Die ,'cbwere Zeit bat nickst vermocht, ihn auS seiner Bahn zn verdrängen. Der Bundesvorstand, b .Kreisvereine und über 100 Ortsgruppen sind die Träger des Franenbnick« Viele Freunde hat er sich erworben und auch erhalten. Viel Not und Leid hat er g'mildet. Allein au baren Unterstiitmogen. insbesondere MietlmtersiützU'wen, bat er jährlich etwa 80 000 Mark genährt. Als Beitrag zur Förderung des Knegcrsiedliiiws cstenS leistet er 2ö0 00S Mark. Daneben bat er unendlich viel Kleinarbeit, ins besondere durch die Mobelflirsorge bewältigt, die zu beschreiben Vorbehalten bleibt Da es gilt, auch lcrnerkin neben der amtlichen Fürsorge für unsere beschädigten Frontkämpfer zn toi gen nnd den Dank nbzustalten. helfe ein jeder das von den Sachsen Frauen und -Mädchen mit großer Liebe unternommene Werk Imdcrn. Der Francndnicktag am 20. März bietet hier,« Ge'eaenheft. - * Für KriegSb schädigte und tinegerwftwe» sind vom Vertu, H.'inn.wank fti. ->j. Stadt Dresden Mittel zur Beschattung vq, > Brerrholz ben-lligt worden. DaS Holz w-ed nem ftstgekegten Riöitwi vncntecltlich oder -.»in clniäßigten Preis.: ,»t Hslzanwel- sun,en l i.i almegehe». Die Sokmiiwcisungen werden g g die in der Stadt Dresden woh n'h asten K r, <> g erm i t« e n in der Geschäftsstelle des HelinalbankeS Neues RatbanS, Zimmer LS, und an die i» Dresden wo »„hasten Krieg «beschä« digten Neues Rathanö, Zimmer 44, auSgegeben. Gemeinde- und VereinsnachrEeU 8 Dresden-A. Der Nein nerverein „St. Joseph" veranstaltet Sonnteg den 7. Mär?, seine Monatsver'ainmlung mit Vortrag. Um zahlreiches Erscheinen wird ersucht. 8 DreödemLöbt«,,. Ter Kath. Arbeiterverein hält Sonntag den fl ML«; abends 7 Ahr im Aliiertsüst, Weruerjtraßr 27. seine ordentliche Generalversammlung mit Vortrag ab. All: Vcitzlie der werden höslichst gebet», -n erscheinen. Gäste sind berKch w'll- kommen. K Eriminitschgu. Ter Elternrat der kaftickij-he". Gemnvde vor Lrimmufthan veranstaltet nur 2!. März (Passn.nlaZ einen Fa milie na b e „ d nicker Mitwirll, :g der hiesige» Eäciti-,. Den Vor- trg« „Vom i'ioii-.-aelaicken^ häft Her-- B-cickb,->r Erich SEn« id:
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