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Sächsische Volkszeitung : 05.03.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192003054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19200305
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19200305
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-03
- Tag 1920-03-05
-
Monat
1920-03
-
Jahr
1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 05.03.1920
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Nr. S» 1». Jahrg. «eschSstsft«»« <«» Red«»«,«« Dre«de« « «. 1«, -»lb*1«stvatz« 4» Freitag, S. März 192(1 Aee»s»v«h« »1»«« Poftsch«,»»c«t. Lei»»t, 147», vezugsp»«!», «lerteltäbritch in der »elchättSslell« -der von der Post -veeholt A«-gab« 1 mit illustr. LeUag« tlaSgab» « «.4L In Dresden und ganz Deutschland frei -au» A«»«ab« 1 V.SÜ Ra»,ab« » «V« F». — Die kLchstsch« Lolt»zeltung erscheint mi allen Wochentagen nach«. — Eprechstund« der Redaktion! 11 di» Id Uhr vor«. Anzeige», Annahme von <Seichail»anzeigeii di» I« Uhr, von Familienanzetgen kt» 11 Uhr vor«. — Preis skr di« Petit.E»a!t,«iIe 1.»»-». im Reil arneteil !,.S0 Fr. Familie,Anzeigen IIS Fr.- Für undeutlich geschriebene, sowie durch Fern'precher ausgegeben« Anzeige» Ibmie» wir die Zeranlwortlichlcii skr dis Nichtigkeit de» Texte» nicht Übernehmer »»»?» ro«i Die rechte Antwort Die Vorstände der Zentrumssraktion der Nationalversamm lung und der Z e ntrum s p a rtei i>es Reiches haben in ihren Sitzungen am 28. »nd 29 Februar sich bekanntlich die endgültige Stcllungnahuir. zum Falle Erzt'erger in Nebereinstimnmng mit dem Beschluß des Reichsparteitages vom 22. Januar Vorbehalten, bis die tatsächlichen Feststellungen des Urteils ln de, schwebenden Stras- sache gegen Helfferich und die Ergebnisse des Verfahrens von derSteuer- behörde vorliegen werden. Das ist der einzig korrekte Standpunkt, den es überhaupt in dieser Frage gibt. Es ist ein Zeichen für die Be griffsverwirrung dieser Tage, ein Zeichen für den ungeheuren und ver derblichen Einfluß, de» ein großer Teil unserer deutschen Presse heute ausübt, wenn — es muß das gesagt werden -- bis in unsere Reihen hinein man vielfach kein Verständnis zn haben scheint, daß die vssi- ziellcn Instanzen der Zentrumspartei gar keinen anderen Standpunkt vorläufig einnehmen können und dürfen. Mit Recht wird in der Ent schließung der Vorstände der Partei und der Fraktion betont, daß in diesem Falle Berichte der Presse nicht als genügende Grundlage für eine entgültige Stellungnahme dienen können. Dabei muß man doch berücksichtigen, wie die Presse der gegenwärtigen Regierungsopposition und die ihr verwandten Organe über diesen Prozeß berichtet haken, wie sie in da- schwebende Verfahren eingrifsen. ES ist erfreulich, daß dieser Standpunkt der beiden Vorstände der Zentrumspariei von dem Ausschüsse der Mehrheitsparteien als richtig anerkannt wurde. Es ist dann an dieser Stelle mehr wie einmal betont worden, daß die Privatgeschäfte des Herrn Erzberger mit der Politik der Zentrumspartei nichts, aber auch absolut nichts zu tun haken Ueber diese Geschäfte des Herrn Erzberger wird natürlich auch auf unserer Seite noch manches Wort zu sprechen sein. Daß Erzbcrger von seinem Posten zurücktreten muß, ist klar. Aber auch darüber kann kein Zweifel heute schon gelassen werden, daß dieser Prozeß für manche Leute, die heute so sehr In Entrüstung machen, Folgen haben wird, die auch ihnen nicht angenehm sein werden. So hat mir am letzten Sonntag in Berlin Im Reichstag ein Abgeordneter erzählt, er sei von einem großen Jndustricwerke seines Wahlkreises ersucht wor den, flch für dieses Werk bei irgend einem Reichsamte zu verwenden «nd ihm zur Erleichterung der Fortführung dieses Betriebes in diesen schweren Zeiten behilflich zu sein. Der Abgeordnete hat daraufhin kurzerhand zurückgeschrieben, daß eS ihm auf Grund der Vorkommnisse im Helfferlch-Prozeß nicht möglich sei, sich für das Werk irgendwie zu verwenden, da er sonst in den Verdacht kommen könnte, die Politik mit geschäftlichen Dingen zu verbinden. Es wird das sicher nicht der einzige Fall sein und manche werden noch staunen, welche Konsequen zen diese Vorkommnisse auch in dieser Hinsicht nach sich ziehen werden. Manche feurigen Gefühle für Herrn Helffcrick werden sich auch nach dieser Richtung vielleicht schon in kurzer Zeit abkühlen. Was Herrn Erzberger selbst anlanqt, so werden, so weit die Zentrumspartei in Frage kommt, die offiziellen Parteiinstanzen natür lich sofort nach Abschluß des Prozesses die entsprechenden Entscheidun gen zu treffen haben. Der Reichsparteitag der deutsäien Zentrums. Partei hat einstimmig die Politik der Zentrum sfraktion der deutschen Natio»alversammlung gebilligt, hat in einer Entschließung ausdrücklich sein Einverständnis mit der Beteili gung des Zentrums an der Koalitionsregierung erklärt und der Zen trumssraktion der Nationalversammlung sein volles Vertraue», ausgesprochen. Das allein muß Richtschnur für die Haltung jedes Zentrumswählers sein. Diese VertraueiiSliindgebung zur allgemeinen Politik ist am Schlüsse des Neichsparteitages nach viertägiger Ver handlung und eingehendster Aussprache gefaßt worden. Wir Haber, zum Falle Erzberger in den letzten Tagen eine Reihe von Stimmen wiedergegelen und wir können nur den WarnungSruf, den die Zen- trums-Parlaments-Korrespondenz in Nr. 51 der „Sächsischen Volks- zeitung" erlaffen hat. wiederholen, nämlich, sich von dem alldeutschen Entrüslungsgeschrei nicht einwickeln zu lassen. Im übrigen aber mögen vor allem die D en t s ch n a t i o n a l e n recht vorsichtig sein mit dem Versuche. nickt eiiiwaudffeie Privatgeschäfte des Herrn Erzberger dem Zentrum an die Nockschöße zu hängen. Wir können unS nicht erinnern, daß eS jemals von Zentriimsscite auch nur versucht worden wäre, umgekehrt zu Verfahren, obwohl dazu in vielleicht weit stärkerem Maße Veranlassung gewesen wäre. Da dies aber nun bereits von den deutschnatlonaken Parteiorganen geschehen ist, möchten wir nicht verfehlen, diesen Blättern in Erinnerung zu bringen, daß seiner- zcit der Freiherr von Hammerstein, der nicht weniger als 14 Jahre lang daS führende konservative Blatt in Preußen, di« „K r e n.z- zeitun g", als Chefredakteur leitete, wegen Unterschlagung von Gel dern und Fälschung von Urkunden zu 7 Jahren Zuchthaus unt 5 Jahren Ehrverlust verurteilt wurde. Die „Kreinzeltuttg" sollte daher etwas vorsichtiger sein und nicht so leichthin von der „Pflanze de> korrumpierten Demokratie" sprechen Und wenn heute dasselbe Blatt und mit ihm andere sich so sehr über ProtektlonSwIrtsckast aufregen, ko können sie damit doch »nr be> politisch Unmündigen Eindruck machen. Gerade wir Katholiken dürs'n nicht verbellen daß Infolge der konser vativen ProtektionSwirlsckast in den letzten Jahrzehnten eS nur ganz wenigen von «ns gelungen ist, selbst bei bester Onalisikation in höhere Staatsstellungen ru kommen. Und wer etwas wissen will über die Gesichtspunkte, nach denen man ans konservativer Seite früher gehan delt hat, der braucht darüber nur bei Theodor Fontane nachzulesen, der zehn Jahre lang in der Redallion der „Kreuzzeitnng" saß. Es ist bedauerlich, daß man solche Dinge setzt ausgreifen und aus sie Hin weisen muß. Aber das Verhalten der Presse der Rechten zwingt dazu, nachzuweisen, daß ihr der sittliche Entrüslungsrummel sehr schlecht anslcht. Die verhängnisvolle Politik, welche die Rechte jetzt treibt, ist an dieser Stelle schon mehr wie einmal charakterisiert worden. Treffend hat am letzten Sonnabend in der Nationalversammlung der ZentrumS- sührcr Herold hervorgehobe», daß die deutsch national« Partei bis jetzt noch nicht das geringste an positi ver Arbeit geleistet habe, sie habe vielmehr bisher nur nega tive Politik getrieben und sei sogar so weit gegangen, den Etat ab- zulehuen. Er betonte dann weiter, auch die Zentrumspartei habe vor Jahren in schärfster Opposition zur Regierung gestanden, aber den Etat habe sie doch stets, auch im Kulturkämpfe, bewilligt, weil sie nie vergessen hat, daß das eine unbedingte Staatsnotwendigkeit ist. Dir Parteien der Rechten aber treiben ihre Desperadopolitik weiter. So haben jetzt die Fraktionen der deutsch nationalen und der deutschen Volkspartei in der Nationalversammlung einen gemeinsamen Antrag eingebracht, wonach die Nationalver sammlung beschließen soll, die Reichsregierung zu ersuche», alsbald mitzuteilen, welche Gesetzentwürfe sie der Natlonalversam »fling noch vor ihrer Auflösung vorzulegen gedenlt. dann die Entwürfe zum Neichstagswahlgesetz, zum Gesetz über die WM des Reichspräsidenten und zmn Gesetz über Volksentscheidnng und Volksbegehren mit größter Beschleunigung vorzulegen. Weiter wird in diesem Anträge gefor dert, die Nationalversammlung wolle beschließen, sich vom 1. Mai 1920 ab für aufgelöst zu erklären. Daß das einzig und allein Agila- tionsanträge sind, liegt auf der Hand. Wir wollen in diesem Zu sammenhangs nicht >n eine Erörterung des Gesamtkomplexes der Fra gen, die damit Zusammenhänge,i, heute elntreten. So viel aber ist sicher, daß tatsächlich die deutsche Nationalversammlung außerordent liche Arbeit geleistet hat. Daran ist nicht zu rütteln, und wenn es zehn- und hundertmal die Herren von der Reckten nicht zugebeu wollen. Von diesen Herren wird behauptet, daß die Nationalversammlung eins „Schwatzbude" sei. Das hat die notwendige Folge gehabt, dieser Ver dächtigung ans den Grund zu gehen. Dabei hat sich das hübsche Er gebnis heransgcstellt, daß die 90 Abgeordneten der Opposition wenig stens doppelt so viel geredet haben, als die 390 Abgeordneten der Mchrheitsparteien. Auch wir wünschen selbstverständlich, daß die Neu wahlen sobald als möglich stattfindcn. Aber so wie uns ist natür lich auch den Parteien der Neckten genau bekannt, daß das n.»c Reichs tagswahlgesetz dem Neichsrat bereits vorliegt und daraus allein erhellt schon, daß dise Anträge nichts weiter bezwecken, als die Leidenschaften aufzustacheln. Die rechtsstebenden Parteien sind doch sonst nicht so gewesen. Wenn wir auch nickt von ihnen verlangen sie sollt-'« znge- stehen, daß der Nationalversammlung für die nächste Zeit noch die Aufgabe obliegt, wichtige Dinge zur Entscheidung zn bringen, so soll ten sie doch anderseits auch nickt allzu sehr die Vergangenheit ver gessen. Die Konservativen baken es doch sonst mit diesen Dingen nicht so eilig gehabt. Wir brauchen nur an das Dreiklassenwablreclst zu erinnern. Wenn sie aber glauben daß sie in den breiten Schickten mit ihrer Art Opposition Eindruck machen, so täuschen sie sich und fle werden auch ihre Mabkanssickten damit nicht verbessern. Das hat ihnen ja selbst der rechtsstehende Abgeordnete Dr. Böhme nackgenue sen. dessen Darlegungen wir in Nr. 51 der „S8Ksiscken Volls-estima" vom Mittwoch den 3. März wiedergegeben haben. Was der katholische Volksteil von der heutig-" radikalen Reckten zn erwarten bat. das bat sich ja deutlich in Ausdrücken ansa-'prägt — „Plgssenwirtschast", „Je suiten", „Jesnitenhund" wie sie in und nach der deutschnationalen Versammlung in der vorigen Woche in Dresden gefallen sind. Auf alle Vorkommnisse der letzten Zeit auf dke Angriffe von rechts und links, konn es für uns und unsere Anhänger nur eine Ant wort geben, nämlich daß wir uns um so enaer und treuer um di, Zentrumsfahne scharen. Am Mittwoch abend fand In Bautzen eine große Zentrnmsversammkung statt, über die unte, „Parteinachrichten" noch berichtet werden wird. Ab-r so nie! soll heute schon an dieser Stelle gesagt werden, daß ibr Verlaus all? Erwartun gen übertroffen hat. Ein überfüllter Saal, Kops an Kovl saßen und standen die Anhänger der Zentrumspartei. und ein einmütiger Treue schwur für den Zentrumsgedanlen — das war das Kennzeichen de, Versammlung. Das allein ist dke reckte Antwort auf den ungeheuren Kampf, den die Säck'Ucke Zentrmnsvortei zu besteben bat und wir zweifeln vor allen, nach dem glänzenden Verlaus der Bantzn-r Versammlung nickt, daß in ganz Sachsen die Angriffe anf das Zen trum gerade das Gegenteil Hervorrusen und von der Kraft sein wer den. die das Böse will und In Wirklichkeit daS Gute schasst. stss. Der Kampf um die Schule Schnlkampf in IchirgiSwalde Infolge esner Ministerialverordnnng mußten bekanntlich die Geistliche» qm 31 Dezember 1918 aus den Schulvorständen ausschet- de». Auch der hiesige Ortspsarrer, der zugleich Vorsis-'nder des kath. Schulvorstandes war durste von diesem Tage an dem kalb. Schnlvor- stände nicht mehr angehören. Er legte also sein Amt nieder. De« evangelische Geistliche des evangelischen Schulvorstandes hierorts da gegen blieb wie vorher Mitglied, wurde im Laufe des Jahres 1919 sogar Vorsitzender — und die Behörde ließ diesen Zustand geschehen. Der kath. Schulvorstand hat im vergangenen Jahre ein wechselvolleS Schicksal gehabt. Von dem Bezirlsschutamte wurde angeordnet, daß in Schirgiswalde nur ein Schulvorstand für beide Schulen zu wählen sei. Die Wahl wurde vorgenommcu, und cs wurden in diesen nerv- gewählten Schulvorstand zwei evangelische Vertreter gewählt. Diese« Schulvorstand ist überhaupt nicht in Tätigkeit getreten. Es mußte -- weshalb, kann nur vennutet werden — wieder ein kath. Schulvorstanl» gewählt werden. Die evangelische Minderheit wählte den ihren fü» sich und zog auch den Geistlichen hinzu, der dann Vorsitzender wurde. Der Nachbarort Kirjchau beschloß vor etwa Jahresfrist, in sei nem Orte die allgemeine Simultanschule einzuführen und verlangte, daß die kath. Kinder von Kirschau, die infolge unseres behördlich ge nehmigten OrtsschulgesetzeS die lctth. Schule zu Schirgiswalde zu be suchen haben, ab 1. April 1919 ausgeschult und »ach Kirschau über wiesen würden. Diesem Ansinnen widersetzte sich die Schulleitung und begründete seine Weigerung damit, daß der Schulvorstand von Kir schau kein Recht habe ohne weiteres auf Grund seines Beschlusses du Ausschulung der ordnungsgemäß die kath. Schule zu Schirgiswalde be, suchenden Kindern zn fordern. Ohne klaren Entscheid der oberste» Schulbehörde werde er die Kinder nicht hergeben. Es entspann sich eine Zeitungspolemik in dieser Sache, in der von einem Kirschauer Ver fasser unklare Begriffe über die rechimäßige Zuteilung der kath. Kinder von dort nach der Schirgiswaldaer kath. Schule zutage traten usw. Als der kath. Schulvorstand von Schirgiswalde sich an den Beschluß des Kirschauer Schulvorstandes nicht lehrte, wandte sich letzteres an das Ministerium und verlangte die Ausschulung der kath Kinder auS der kath. Schule zu Schirgiswalde nach seinem Orte. Infolgedessen ordnete die Behörde in, vergangenen November eine gemeinschastliche Sitzung der Schulvorstände von Schirgiswalde, kath. und evang., sowie von Kirschau und Erostau an. Letzterer Ort verlangte, durch das Vorgehen Kirschaus veranlaßt, ebenfalls die kath. j Kinder des Ortes Callenberg, die seit Bestand der kath. Schule van j Schirgiswalde hier eingcschult sind, heraus, um sie der evang. Orts schule in Erostc», einzuverleiben. Der kath. Schulvorstand legte in die ser Sitzung Verwahrung gegen die Wegnahme der kath. Kinder von Kirschau und Trostau ein, und begründete sie damit, daß seit Errich tung der kath. Schule von Schirgiswalde. die zweifellos bedeutend älter ist als die der genannten Dörfer, diese kath. Kinder der zwei Nachbarorte gesetzmäßig hier eingeschult sind, se einen Vertreter im kath. Schulvorstand von Schirgiswalde haben und Schulanlagen hier her entrichten. Auch ginge der kath. Schnlgemeuide bei Ausschulung der kath. Kinder eine bedeutende Einnahme verloren wegen Wegfall der hierher zn zahlenden Schulsteuern. Die Sitzung brachte keinen klaren Entscheid. Die evang. Schulvorstände von Kirschau und Crostan blieben bei ihrer Forderung, 'der kath. Schulvorstand bei seine« Weigerung. In derselben Sitzung wurde nach Abgang der Schulvorstände von Kirschau »nd Crostan, bei dem der evang. Schulvorstand von hier als Zuhörer 'ngeaen war, zwischen letzterem und dein kath. Schul vorstand wegen Zusammenlegung dcr billige» beiden konfessionelle» Schulgemeinden zu einer einzigen Schulgemeinde verhandelt. Beide Schulvorstände waren darin einig: Die konfessionellen Schulen in Schirgiswalde sollen wie bi ober bestehen bleiben. Tie lcttb. Mehrheit u also in dieser Beziehung der evang. Minderheit entgegen. Weaea der wirtschaftlich en Zusamw 'nkcaiing der beiden Schnbqem'-nden sollte eine gemeinsame Sitzung itattsiudcn. Der kath. Schulvorstand beschloß in einer snäleren S wing, an das Minister»», ein Gesuch zu rickneu, in dem gegen dis Wo wbme der'kath. Kinder von Kirschau und Eilk-ubera Verwabrnng eingelegt und ans die dadurch entstehende watenrll- Schädi n,na bin gewiesen wurde. Bis zum voi'gen Monat llieb alles b-in, alten N»h,s rührte sich. Nur d r Schulvorstand von Kirschau dränate die Behörde ibm die kath. Kinder von Kinckan zinnweisen Laut eiu.cr fleitnng-nack- richt ist eine persönlich- Rückwrache darüber in, Ministerium vorae- nommen worden. Darauf ,""rd- die ldebrnor Sitzung vom Berii's» schiflamt anberanntt. Unter Vorsitz des Amtt-brnvt'nanns taat-'n »-r kath. und e-ana. 'Schulvorstand in Scbiira-swalde. Es w»rde über di» Knltnsininisterialverordnnng von, 20. Ja,---.rr 1920 Nr. 1k 2!'<9 II-, C 1919 beraten, nach der die oberste S: 'beaörde wegen Vereünaunz und Auseinandersevi-ng der seitberi' "chulaemeinden des Bekennt nisses der Minderheit mit den Sckmla.u-. des Velen 'iniises der Mehrheit Schirgiswalde Kiilckan n-d C-'w'.,,' die Vornahme ander- weiter Verbandlnnaei, angeoldnet bat Tos M'nislerinin ordnet ans Grund Po» 4 Absatz 2. ? 7 Absatz 2 der Vcrordaiuua vom 12 De zember 1918 hiermit an daß die Vereinigung der seiiberioen Schul- gemeind n des Bekenntnisses der Minderheit mit den Schulgemeinden des Bekenntnisses der Mehrheit in Schirg-swalde. Kirschau und Crostau spätes!"'-? am 1. April 1920 in Kraß -n Ireten hat. Nach langer Weckselredc erklärt sick das BenrkSschnlantt damit einverstanden „daß heute 117. sdebruarl eu, Beschluß über die V reini, gung der beiden Schnlaeuu-uid-'u ,-i?-- aesnß, wird daß vielmehr die beiden Schulvorstände zunächst unier nck und dann gemeinsam über die Vereinigung und die vermögensrechtliche Auseinandersetzung verhan deln werden". Soweit heute der Stand zwischen den hiesigen kath. und evang. Schulgemeinden. Im Anschlüsse an diese Auseinandersetzung folgte nu'er derselben Leitung eine Sitzung der gelgd'neu Schulvorstände von Sch'irgismnlde, kath., Kirschau und Crostan K-rickg» und Crostan bliebe» bei ibrem Verlangen, daß die lall, Kinder aus ibren Orten ab 1. Avril 1920 ans der lcttb. Scknle zu Schirgiswalde nwomnebmen seien, und ibren Ortsscknlen rngesükrt werden müßten. Ein Hi-'wsis aiff die Ver- bältnisse in Grnna». Blnmbero und As'stadt bei Ostritz wo die evang. <^ '-d-r guck ietzt noch ohne Bebellianna in die evang Schulen de« Nachbarorte gehen dürfen »>",>',? »'ck's S-fl-st di.- ZMnna einer Ent schädigung lgy dse ab 1. Avril wegs-ill'vden Scknlsteuern der Kcttbo» lik»,, von Kirschau „nd Callenberg wurde abaelcklaaen. Dem kalb. Schulvorstand- bli-ck nickt? übrig als -u protestieren. Er erklärte, daß c- "ur dem Zwonae wesicken würde. Das ist der heutige Sw-d '-er it. Die kath Kiuv-r nau «schon n»d Call-uh-ra die seit Gründung b.-r lue» liaen katholisch--.. Schule hi-"' es,,--cch,,sf systu, also ah 1. Auril 1920 nickt mebr die latb. Schule van Schirgiswalde besuchen dürfen,
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