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' Sonnabend, den 2. August 1919 Kirche hinaus". In dieiem Aufruf hieß es allerdings, ge segnet sei, wer zuerst den Oelzweig erhebe, dein Feinde die Rechte anbiete und ihm vernünftige Friedensbedingungen Vorschläge. Taß untere Feinde nicht friedensfreundlich Niaren, ist bekannt. Taß aber von uns aus vernünftige Friedensbedingungen in aller Klarheit und ohne Hintergedanken gemacht worden sind, wird auch nie- nrand behaupten können. Der tiefer« Grund dafür, daß die „Dresdner Nachrich ten" und ähnliche Blätter gegen den Papst Vorgehen, liegt unter anderem auch darin, daß nicht Wilson es war, der zuerst den Gedanken der Völkerversöhnung, den er nachher selber verlassen hat, aussprach. 'Ter Gedanke selbst geht vom Papst ans, und das Papsttum ist ihm treu geblieben bis zum heutigen Tag«. Sclpn Pius lX. erklärte bei Beginn des Krimkrieges: „Ter Krieg muß verschwinden und von der Erde verjagt werde n." Dieser Ge' danke bat allerdings bei den Katholiken erfreulicherwei'e stets großen Widerhall gefunden, und das Bedauerliche ist nur, daß sie niclch stark genug waren, ihm zum Ziege zu verhelfen. Es ließen sich wirklich viele Beispiele anführen, daß auch in führenden katholischen Kreisen Deutschlands schon vör dem Kriege lebhaft für diesen Gedanken eilige- treten wurde. Nur drei seien heute herausgenoinmen: Ter Mannheimer Katholikentag von 1902 hat den Papst als Schiedsrichter empfohlen. Am 19. Dezember 1893 erklärte der F ü r st z..u Löwenstei n in der bah- rischen Kammer der Neichsräte: „Zur Rettung ans den über großen Militärlasten sehe ich keine andere Rettung, als die Errichtung eines internationalen Schiedsrichteramtes. Un streitig ist der jeweilige Papst die geeigneteste, man kann tagen, die geborene Persönlichkeit, um einem solchen Amte vorzi stehen." Am 22. November 1897, führte der Abgeord nete Prälat Dr. Schädlcr im bäurischen Abgeordneten haus« folgendes aus- „Ist auch ein Weltstaat nicht zu vcr- ntirklichen, so wäre es doch ein großer Staatenbund, in und diirch welchen die internationalen Beziehungen geregelt wer den könnten insbesondere buch die Frage des Friedens. Wenngleich sich, was ich durchaus nicht verkenne, dem große Schwierigkeiten entgegenstellen, und wenngleich ich mich ji darauf gefaßt mache, eines gewissen Idealismus ge- ziehen zu werden, so ließe sich doch eines erreichen, und das wäre die Einsetzung eines internationalen Schiedsgerichtes, dem die Schlichtung der Streitigkeiten auch zwischen den Völkern obläge. Es greift sa diese Idee mehr und mehr um sich, mag man nun als Schiedsrichter Vorschlägen einen Areopag, einen Gerichtshof von diplomatischen Vertretern jener Staaten, die sich über die Annahme eines Völkerrea tS- gesetzbuches geeinigt baden, oder mag man. wie es — ich sage das mit Absicht — der Protestant David Urquhart in Eng land getan hat, den Papst dazu Vorschlag."." Leider haben die deutschen Staatsmänner vor zwi"Ea Jahren selbst die Haager Konferenz »"möglich gemacht. Auch ibr gegenüber hat sich das Papsttum freundlich ver hauen. Gewiß, im gegenwärtigen Augenblick scheint es. als ob die Völkerbuüdidee endgültig begraben sei ES scheint aber nur so Wir sind davon überzeut. taß das nicht der Fall ist Sie wird wieder cuckersteben, allerdings nicht unter der Führung Wilsons; der gegebene Faktor, der Völkeibnndsidee, znm Siege zu verhelfen, ist das Papst- t u m. Wer es lu lämpst, kennt nicht in ne überragende Be deut'.!,.g und leistet nur der Freimanrnei Vorschub was wir ergebenst noch den „Dresdner Nachrichten" zur Kenntnis geben möchten. „Franzosenfreund"! Dieselben „Dresdner Nachrichten", die diesen Vorwurf erbeben, nehmen aber keinen Anstoß daran, einen ungenannten „hervorragenden französi schen Politiker" im gestrigen Vorabendblatt (Freitag) als Autorität in einer anderen Angelegenheit zu stempeln — ganz wie es den Herrschaften in den Kram paßt. Iml. Tu.'r L kv iilr.r D» rrtschiczilks Vo pfiichtuug Vor dem Fncdensailsschiisse der französischen Kammer verbreitete sich, wie schon kurz mitgeteilt, der Finanz- minister Klotz über die finanziellen Verpflichtungen Deutschlands und Zagte erläuternd: Deutschland schulde Frankreich, England und Amerika alle Summen, die diese Länder während des .Krieges Belgien vorgcschossen hätten. Tie Regelung habe einschließlich der Zinsen vor 1926 zu erfolgen, und zwar unmittelbar an die Gläubiger Belgiens. Tie Verwüstungen seien nicht leicht zu bewerten gewesen. Auch habe die Prüfung der Forderun gen, weil viele Gläubiger Deutschlands vorhanden seien, Schwierigkeiten bereitet. Nach Klotz belaufen sich, wie schm, gemeldet, die K riegslosten a uf 1003 Milliar den. Wenn auch keiner der Hauptgläubiger bevorzugt werden solle, habe inan trotzdem Privilegien anfstellen müssen und sei zu dein Ergebnisse gekommen, daß i n e r st e r L i n i o die Wiederherstellung der besetzten Gebiete und dann die Wiedergutmachung des zngefügten Schadens statt finden müsse. Von der jährlichen Entschädigungssumme, die Deutschland bezahle, werde Frankreich mehr aIS 5 0 v. H. erhalten. Hätte man sofortige Zahlung verlangt, so iväre Deutsch- land vernichtet und dem Bolschewismus verfallen gewesen. Ter Grundsatz sei deshalb gewesen, Deutschland die Er -Züllnng seiner Verpflichtungen dadurch zu ermöglichen, daß esarbeitc. Es frage sich nun, was Deutschland bezahlen könne. Die Reichsbank verfüge nur noch über 1300 000 Goldmgrk. Die mobilen Werte, die Deutschland verfügbar habe, könnten kaum sieben bis acht Milliarden übersteigen, denn viele Werte seien ins Ausland gegangen. Deutschland habe zwar vor dein Kriege 30 Milliarden ausländische Werte besessen, diese Summe fei aber im Kriege vermindert worden. Außerdem seien die Werte seiner früheren Verbündeten stark entwertet worden. Die Verbandsmächte hätten sich deshalb der Werte und Güter bemächtigen müssen, die den Deutschen im Ausland« gehörten. Es handle sich hier um eine große Summe, deren «Lchsische ff,H-,eitu», Höhe man aber noch nicht feststellen könne. Dazu kämen die Handelsschiffe und Binnenschiffe. Die einzige Regelungsart, die als praiktisch erkannt wurde, fei die Ausgabe von Schatz scheinen, 'üe zugunsten der Wiederherslellungskommifsion bis 1921 in be zug auf ihre Höhe festgesetzt werden sollen. Ter Wert werde selbstverständlich davon abhängen, in welcher wirtschaftlichen Lage sich Deutschland befinden werde. Di« Arbeit und Sparkraft des deutschen Volkes gebe aber keineVer - anlas sung zur Verzweiflung. Der päpstliche Vermittlungsversuch WTB Bern, l. August. Die den vatikanischen Kreise» nahestehende Mailänder „Jtalia" erhält aus Rom fol gende Ausführungen zu dem päpstlichen Vermittlungsver- such: Die Enthüllungen Erzbergers, der während des Krie ges eine so bedeutende und je nach den Zeiten und Um ständen so verschiedenartige Rolle spielte, inachen in Nom tiefen Eindruck. Werden die Tinge aber auf das rich tige Maß zurückgeführt, so erscheinen sie tveit bescheidener. Tie englische Negierung bestätigte, wie bekannt, sofort den Empfang der päpstlichen Note und verpflichtete sich dabei, ihre Antwort mit der größten Sorgfalt zu erwäge». Ende August oder Anfang September überreichte England der Kurie eine zureite Note, die eigentlich nicht die Antwort aus die Botschaft des Papstes bildete, sondern sich nur auf sie bezog, die für die Stellungnahme zur Papstnote nötige Dorsiage erörterte und die Frage der- voIlko m ni e - n e n b e l g i s ch e n U n a b h ä n g i g k e i t besprach. Auf diese Anfrage bezieht sich die von Pacelli abgesandte Note. Will man also genau sein, so muß man sagen, daß es sich dabei nicht um einen englischen Friedensvorschlag, sondern um die A n t w o r t a u f d i e P ä p st l i ch e N o t e handelte, die von der Staatskanzlei des Vatikans der deutschen Negie rung übermittelt wurde, um deren Ansicht über die englische Vorfrage zu erfahren. D e r P a p st s e tz t e g r o ß e H o f f - u u n g e n auf «ine g ü u st i g e A ntwort, u m s o mehr, als die päpstliche Note sich auf die Entschließung des Reichstages stützte. Die deutsche A u t w ort blieb jedom negativ. Der Berichterstatter fügt hinzu, daß der Porst um diese Zeit da von erfuhr, daß die Parteiführer des Reichstages in An wesenheit des Kaisers für Herausgabe Belgiens und Wie dergutmachung seiner Schäden eiutrateu, daß mau jedoch mit Mehrheit beschloß, vorerst von einer öffentlichen Erklärung abzuschen. Weiter heißt cs darin: Tie in der deutschen Antwort aus die päpstliche Note sicherlich absichtlich eilige fügte Jiilientschließung genügte der englischen Negierung nicht. Dieser Gedankenaustausch zwischen England, dem heiligen Stuhle und Deutschland wurde nie veröffentlicht, da er zu keinem Ergebnis geführt hatte. Der Berichter statter deutet zum Schluß andere Verhandlungen ans Grund der Papstnote an, durch welche bewiesen werde, welche Bedeutung sie sin der zweiten Hälfte des Jahres 1917 besessen haben. Diese Meldung bestätigt nur die Mitteilungen in der Nationalversammlung. ,',Tie deutsche Antwort blieb jedoch negativ." Darin liegt eben die Schuld der Regierung Michaelis-Helsserich, daß sie im Gegensatz zur FriedenS- resolntion »nd ohne Kenntnis des vom Parlamente einge setzten Siebenerausschilsses die Vermittlung des Papstes glatt ablehnte. Wie sie kämpfen ... Die alldeutsch-konservativ „Deutsche Tageszeitung" geht am Mittwoch abend so weit, dem Minister -rzberger nachzurechnen, welchen Pensionspreis er für seine Familie in der Schweiz bezahlen müsse, wo sich Fra« Erzberger mit den ihrigen krankheitshalber aufhält oder aufgehalten hat. Was muß das, so bemerkt mit Necht dazu die „Ger mania", skr eine schlechte Sache sein, die man mit solchen Mitteln zu führen unterni «ntt I * * * Die Bremer „Weser-Zeitung" trägt einen «e«en Mein gegen Erzbeiger herbei: einen Artikel, der am 14. November 181» in der holländischen Wochenschrift „de vuitenlandsche Post" erschien. In diesem Artikel wird behauptet, daß Erzbergers Bruder unter de« Pseudonym ElltS Baker vor dem Kriege in englischen Fachzeitschriften verhetzende politische Artikel gegen Deutschland geschrieben habe. * » » Diese neue „Enthüllung" ist ein kompletter Unsinn. DaS stellt erfreulicherweise dis „vosstsche Zeitung" fest. Herr ElliS Baker ist seit vielen Jahren als Dentschhetzer bekannt und hat mit Erzberger nicht mehr zu tun al» mit der „Weser-Zeitung". Allerdings ist Herr ElltS Baker von deutscher Abstammung, er hieß ursprünglich Eltzbacher, »a» man bei einigem „guten" Willen mit dem Namen Erz berger verwechseln kann. >> Unruhen und Streiks in aller Welt Generalstreik in der Schweiz Basel, 1. August. In Basel hat gestern mittag 13 Uhr der Generalstreik begonnen. Der Beschluß wurde in einer Vei sammlung des Aktionskomitees gefaßt, nachdem die Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern in der Färberei - Industrie sich zerschlagen halten. Der Generalstreik umfaßt alle größeren Betriebe. Es erscheint nicht ausgeschlossen, daß sich die Streikbewegung auch auf die südliche Schwei- anSdehnt, da heute auf Verlangen der Basel» Arbeiterunton die Delegierten alle Arbetterunionen der Schweiz in Olter zusammen treten, um einen Berich! der Baseler Delegierten «wlgeaen -u nehmen. Basel, 1. August. Ter Generalstreik in Basel dauert fort. Gestern nach Abschluß der bürgerlichen und sozialisti schen Versammlungen kam es iin Stadtinnern verschiedentlich zu Zusammenstößen. Die Polizei machte wiederholt Nr. 173. Seite 2 nachdrücklichst von der blanken Waffe Gebrauch, und dos Militär gab Salven ab. Heute sind an den hauptsächlichste,, Verkchrspunkten der Stadt Maschinengewehre ausgestellt »iw Krafttvagenpatrouillen durchfahren die Straßen. Tie allge- meine Lag« hat sich über Nacht offensichtlich verschärft. Ju Zürich wurden heute von morgens 5 Uhr an Flugblätter der Arbeiterunion Zürich verteilt, in denen für heute mittag 12 Uhr der Generalstreik erklärt wird. Wasser-, Gas- uns Elektrizitätswerk und das Bestattungsamt sollen den Betrüb weiter aufrechterhalten, der jedoch im Falle der Verschärfung der Lage ebenfalls eingestellt werden soll. Erneute Klindgebnngen in Strnßburg Karlsruhe, 1. August. Nach verläßlichen Berichten aus Stmßbulg sind dort erneut Unruhen ausgebrochen. Aus dem Bahnhofsplatze haben Kundgebungen stattgesiinden, die geradezu revolutionären Charakter trugen. Tie Streikenden griffen erneut das französische Militär ou. Der Gouverneur hat mit der Verhängung des Belagerungs zustandes gedroht. Streiks in England Kopenhagen, 1. August. Wie aus London gemeldet wird, sind die in Leeds eingeleiteten E i n i g u n g s Ver handlungen über den englischen Bergarbeiterstreit aber mals gescheitert, so daß der Streik weiter geht. Rotterdam, 1. August, In London ist in letzter Noclck der lange befürchtete P o l i z i st e n st r e i k ansgebcochen. Die Ursache ist, daß den Polizisten bei Gefängnisstrafe ver boten war, einer Gewerkschaft nnzugehören oder eine solche zu gründen. Regierungs»ins,nahmen in Portugal Rotterdam, 1. August. „Moruing Post" meldet aus Lissabon: Die Behörden haben außergewöhnlich schar ic Maßregeln gegen die Streitenden ergriffen. Tie Ne gierung hat beschlossen, alle bekannten Agitatoren ohne wei teres zu verhaften und nach Afrika zu deportieren, Ta ver schiedentlich Eisenbahnschienen ansgerissen wurden, Hai das Ministerium beschlossen, daß jedem Zug ein Wagen an ge, fügt werden müsse, in dem streitende Arbeiter enigeschlossen sind. Bolschewismus in Bulgarien Amsterdam, 1. August. Nach einem in den englischen Blättern veröffentlichten Reuter-Telegrannn hätte man in amtlichen britischen Kreisen verläßliche Nachrichten ans Sofia erhalten, die ein sehr ernstesBild von der inneren Lage Bulgariens geben. Man habe den Eindruck, daß Bulgarien, dem Beispiel Ungarns folgend, eine Sowjet-Republik errichten und den König Boris absetzen werde. LudrndorsfH DenkirhrjsL In der in der Rede des Ministerpräsidenten zitierten Denkschrift Lndendorffs vom 1t. Zepternber 1917 heißc es ii. a.: Unsere Lage im Innern ist, nach Angabe der Ncssortsvertrcter, schwierig. Tie Arbeiter- und dann anw die Ersatzfrage hat sich verschärft. Ich meine aber, diese in- neren Schwierigkeiten müßten durch die feste Leitung dir jetzigen Negierung überwunden werden. Möglich ist cs! Unsere militärische Lage ist gefestigt und der Unterseeboot krieg wirkt. Demgegenüber ist die Lage der Entente erbebst,,., schwieriger. Rußland scheidet als vollwertiger Gegner gegen wärtig ans. Diese Ziisründe werden ans Rumänien znrück- wirkcn. Die übrigen Ententemächte werden mit Rußland und Rumänien nicbt mehr in vollem Ilmfange rechnen tön neu. Aehnlsiche Erscheinungen weist unser Bündnis nicht ans. Italien rechnet anscheinend auf einen Erfolg in dei 12. Jsonzoschlacht. Die inneren Verhältnisse treiben zur Krisis. Auch Frankreich steht vor einer Kohlen not. Alle neuen Nachrichten ans Frankreich stimmen darin überein, daß der Unterseebootkrieg wirkt, daß die Ernährung-strogc schwierig ist und die englische Negierung mit starten sozio> len Schwierigkeiten zu kämpfen Heck. Der Drang nach Frie den in England wird starker. Sollte England ernsihasie Schritte unternehmen, so wäre das ein Zeichen, daß es iricln mehr glaubt, den Krieg zu gewinnen. Tie Hoffnung de: Entente, seit Rußlands Niederlage, ist Amerika. Es darf wenn auch nicht unterschätzt, so auch nicht überschätzt werden Die großen Wafsenersolge zu Lande und zu Wasser stehen auf unserer Seite. (Unterseeboote.) Ich ziehe den Schluß. Unsere militärische Lage i st günstiger als die der Entente. Unser Bündnis ist fester. Tie Schwierigkeiten im Innern sind bei uns geringer, als bei der Entente. Trotzdem bin ich auch der Ansicht, daß em Frieden für uns vor Beginn des Winters erstrebenswert ist, wenn er uns das Nötige bringt, was wic zur Sicherstellung unserer späteren wirtschaftlichen Entwick lung bedürfen und uns in eine militärische und wirtschaft liche Lage versetzt, die »ns einem neuen Verteidigungskriege mit Ruhe ins Auge sehen läßt. Ohne Rumänien »nd die anderen besetzten Gebiete wären wir in eine sehr bedenkliche Verpflegiingslage gekommen. Wir müssen daher einen Zuwachs an Land erhalten. Diesen finden wir nur tu Kurland und Litauen, die gute landwirtschaft liche Möglichkeiten bieten. Unsere Bodenschätze und unsere Industrie liegen an den Grenzen des Reiches so ungünstig wie möglich. Regierung und Reichstag hatten die schwierige Lage des oberschlesischen Beckens schon vor dem Kriege erkannt. Wir müssen Oberschlesien auch durch Land- gewinn schützen. Im Westen haben wir die beiden großen . Zentren, das l o t h r i ng i s ch - l u x e m b n r gi sch e E r z b e ck e n m i t d e m Saarrevier und das niederrheinisch-westfälische Industriegebiet, das sich nach Westen, der holländischen Grenze zu, immer mehr ausbaueu wird. Ter sichere Schutz dieser beiden Gebiete ist für uns eine Lebensfrage. Hier müssen wir das erreichen, was wir iiger? erreichen können und wozu unsere Lage berechtigt. Ta5st hringische Erzbecken verlangt einen Gelände z u - w ast.Hs nachWesten. Die Beibehaltung der Grenzen wie vo" dem Kriege würde es mit sich bringen, daß jede politische Beunruhigung auf die Werke mit ihrer starken Arbeiterschaft znrückwiiken würde. Bei Beginn von Feindseligkeiten würde der Betrieb lahmg-elegt und der Zerstörung ansaesetzt sein